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Die Erfindung betrifft eine Kantenschutzschiene nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1sowie ein Abschlussstück nach dem Oberbegriff des Anspruchs 7.
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Kantenschutzschienen sind im Stand der Technik bekannt. Aus der deutschen Gebrauchsmusterschrift
DE 86 01 573 U ist eine Kantenschutzschiene für den Randabschluss von Fliesenbelägen bekannt, die aus Kunststoff hergestellt ist und eine aus relativ weichem Kunststoffmaterial bestehende Füllverdickung auf der Flieseninnenseite des Abschlussschenkels trägt. Die Füllverdickung dient dazu, die durch Temperaturänderungen entstehenden Dehnungen und Wärmebewegungen des Fliesenbelages auszugleichen. Nachteiligerweise ist die Konstruktion optisch nicht ansprechend.
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Aus der
DE 20 2006 019 436 U1 ist eine Fliesenabschlussprofilschiene bekannt, die einen mechanischen Steckmechanismus aufweist, der es gestattet, auf die Profilschiene einen Haubenaufsatz aus einem gegenüber der Schiene hochwertigeren Material aufzubringen. Nachteiligerweise ist die Konstruktion relativ aufwendig und daher in der Herstellung kostenintensiv.
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In der deutschen Gebrauchsmusterschrift
DE 88 12 547 U ist gleichfalls eine Fliesenkantenabschlussschiene beschrieben, auf die ein Aufklemmprofil aufbringbar ist, das der Farbe des Fliesenbelags angepasst werden kann. Auch hier ist ein in der Herstellung relativ aufwendiger Klebmechanismus zum Aufbringen des Aufklemmprofils notwendig.
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Aus der gattungsgemäßen
DE 103 16 022 A1 ist ein Winkelprofil zum Abschließen von Boden- und Wandbelägen bekannt, mit einem in Längsrichtung verlaufenden Verstärkungselement. Das Verstärkungselement kann aus einem metallischen oder duroplastischen Werkstoff bestehen.
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Aus der
DE 1 858 390 U ist ein Bilderrahmen mit Profilleisten mit einem Leder-KunststoffÜberzug bekannt.
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In der
DE 90 06 398 U1 ist eine Vorrichtung zur Eckausbildung an Wänden mit Keramikplattenbelägen offenbart. Die
DE 68 09 036 U betrifft ein Leistenelement zur Verwendung als Fußsteuer oder Stoßleiste.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Kantenschutzschiene zur Verfügung zu stellen, die die oben genannten Nachteile vermeidet, zumindest mindert.
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Die Aufgabe wird durch eine eingangs genannte Kantenschutzschiene mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Die Aufgabe wird auch durch ein Abschlussstück mit den Merkmalen des Anspruchs 7 gelöst.
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Die erfindungsgemäße Kantenschutzschiene für den Randabschluss von Fliesenbelegen weist einen Befestigungsschenkel mit einer Fliesenseite und einer Außenseite sowie einen Abschlussschenkel, der zur Fliesenseite von einem Ende des Befestigungsschenkels abgeht, auf. Zumindest eine Außenseite des Abschlussschenkels weist einen Bezug auf. Erfindungsgemäß ist die Außenseite des Abschlussschenkels vollständig und kraftschlüssig mit dem Bezug überzogen, und der Bezug weist über seine gesamte Ausdehnung eine gleiche Dicke auf. Die Dicke liegt vorzugsweise zwischen 0,5 mm - 2 mm, insbesondere zwischen 0,5 mm und 1 mm, besonders bevorzugt bei etwa 1 mm.
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Die erfindungsgemäße Kantenschutzschiene ist kostengünstig herstellbar und ästhetisch ansprechend, da der Bezug farblich dem Fliesenbelag angepasst werden kann. Darüber hinaus wird auf Clip- oder Aufsteckmechanismen verzichtet, vorzugsweise ist der Bezug kraftschlüssig auf eine Außenseite des Abschlussschenkels aufgeklebt. Erfindungsgemäß ist der Bezug ein Leder- oder Kunstlederbezug verschiedener Farb- und Oberflächengestaltung.
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Vorzugsweise ist der Bezug mit einer nicht lösbaren Klebeverbindung an der Außenseite aufgeklebt.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Bezug mittels eines Klebers, vorzugsweise eines Kontaktklebers, der beim Beziehen erwärmt wird, auf die Außenseiten des Befestigungsschenkels und des Abschlussschenkels aufgeklebt. Auf diese Weise wird eine positionsstabile, verschiebesichere Verbindung zwischen Bezug und Außenseiten hergestellt.
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Der Befestigungsschenkel und der Abschlussschenkel bestehen vorzugsweise aus Edelstahl und sind damit gegenüber Kunststoffschienen stabiler.
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Vorzugsweise ist der Bezug von der Außenseite des Abschlussschenkels um einen freien Rand des Abschlussschenkels herum bis zur Innenseite des Abschlussschenkels gezogen, so dass auch der freie Rand des Abschlussschenkels von dem Bezug ästhetisch ansprechend abgedeckt ist.
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Vorzugsweise kragt der Rand des Abschlussschenkels zur Fliesenseite zurück. Vorzugsweise entspricht die Länge des rückkragenden Anteils einer Dicke der verwendeten Fliesen, so dass die Kantenschutzschiene an einer Ecke zweier verfliester Wände einen ästhetisch ansprechenden, stufenlosen und vorzugsweise abgerundeten Abschluss ausbilden kann.
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Die mit dem Leder bzw. Kunstlederbezug überzogene Kantenschutzschiene kann als Meterware kostengünstig zur Verfügung gestellt werden.
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Günstigerweise kann auf bestehende Kantenschutzschienen der Lederüberzug in einem Klebeverfahren, vorzugsweise Heißsiegelverfahren aufgebracht werden und in seinen verschiedenen Varianten dem Kunden zum Kauf angeboten werden. Der Lederbezug hat gegenüber Kunststoffschienen eine angenehmere Haptik und es lassen sich insbesondere kleine Beschädigungen leichter ausbessern gegenüber Kunststoffschienen, die platzen oderreißen können und auch gegenüber Stahlschienen, die sichtbar zerkratzen können.
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Die Aufgabe wird auch durch ein Abschlussstück gelöst, das einen Einsteckabschnitt und einen Kopfabschnitt aufweist, wobei der Einsteckabschnitt einen Außenquerschnitt aufweist, der einem Innenquerschnitt des rückkragenden Abschlussschenkels angepasst ist und somit in das offene Ende des Abschlussschenkels eingesteckt werden kann und wobei der Kopfabschnitt mit dem gleichen Bezug überzogen ist, mit dem die Kantenschutzschiene überzogen ist und somit ein insgesamt ansprechendes ästhetisches Bild zur Verfügung gestellt wird.
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Der Kopfabschnitt ist erfindungsgemäß mit einem Leder- oder Kunstlederbezug beklebt, vorzugsweise heißversiegelt. Der Bezug des Kopfabschnitts und seine Befestigung am Kopfabschnitt entsprechen damit, ästhetisch ansprechend und günstig herstellbar, dem der Kantenschutzschiene,
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Die Erfindung wird anhand von acht Figuren in drei Ausführungsbeispielen beschrieben. Dabei zeigen:
- 1a eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Kantenschutzschiene,
- 1b einen Endabschnitt der Kantenschutzschiene in 1a,
- 2a eine zweite Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Kantenschutzschiene,
- 2b ein Abschlussstück für die Kantenschutzschiene in 2a,
- 3a eine dritte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Kantenschutzschiene,
- 3b ein Abschlussstück für die Kantenschutzschiene in 3a,
- 4a eine zweiwandige Anordnung der erfindungsgemäßen Kantenschutzschiene in 3a,
- 4b eine Anordnung von drei Kantenschutzschienen der 3a in einer Wandecke mit Abschlussstück.
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Die in den 1a, 2a und 3a dargestellten Kantenschutzschienen 10, 20, 30 weisen jeweils einen Edelstahl- oder Messingkern 11, 21, 31 auf. Die Kerne der Kantenschutzschienen 10, 20, 30 können vorzugsweise vollständig aus Edelstahl oder Messing bestehen. Die Kantenschutzschienen 10, 20, 30 weisen jeweils einen Befestigungsschenkel 12, 22, 32, der sich über die gesamte Ausdehnung in Längsrichtung L der Kantenschutzschiene 10, 20, 30 erstreckt, auf sowie jeweils einen Abschlussschenkel 13, 23, 33, der sich ebenfalls über die gesamte Ausdehnung der Kantenschutzschiene in Längsrichtung L erstreckt.
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Der Befestigungsschenkel 12, 22, 32 wird zur Montage der Kantenschutzschiene 10, 20, 30 mit einer Außenseite 12a, 22a, 32a auf eine Kante einer Wand gelegt, und auf seine der Außenseite 12a, 22a, 32a an der Kantenschutzschiene 10, 20, 30 gegenüberliegende Fliesenseite 12b, 22b, 32b wird ein Randabschnitt einer Fliese aufgelegt. Die Fliesen werden mit Fliesenkleber an der Wand befestigt. Der Befestigungsschenkel 12, 22, 32 weist Aussparungen auf, durch die der Fliesenkleber dringt und die Fliese auf dem Randabschnitt der Wand unter gleichzeitiger Befestigung der Kantenschutzschiene 10, 20, 30 festklebt. Von einem Ende des Befestigungsschenkels 12, 22, 32 steht der Abschlussschenkel 13, 23, 33, fliesenseitig ab.
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Gemäß 1a und 2a kann der Abschlussschenkel 13, 23 beispielsweise bei einem gegossenen EdelstahI- oder Messingkern 11, 21 exakt rechtwinkelig am Befestigungsschenkel 12, 22 angeordnet sein. Es ist jedoch auch denkbar, dass der Abschlussschenkel 33, wie in der Ausführungsform gemäß 3a dargestellt, bogenförmig vom Befestigungsschenkel 32 abgeht.
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In allen Ausführungsformen der Erfindung ist an einer Außenseite im Bereich des sich in Längsrichtung L erstreckenden, dem Abschlussschenkel 13, 23, 33 benachbarten Abschnitts der Kantenschutzschiene 10, 20, 30 ein Leder- oder Kunstlederbezug 14, 24, 34 aufgeklebt, vorzugsweise aufgesiegelt, der sich entlang der Außenseite des Abschlussschenkels 13, 23, 33 erstreckt. Der Bezug 14, 24, 34 ist über den in Längsrichtung L verlaufenden freien Rand des Abschlussschenkels 13, 23, 33 zur Fliesenseite hin über den Rand herumgezogen. Der Bezug 14, 24, 34 ist beispielsweise mit einem Kontaktkleber kraftschlüssig mit dem metallischen Kern 11, 21, 31 der Kantenschutzschiene 10, 20, 30 verbunden. Der Kontaktkleber wird beim Beziehen erwärmt oder erhitzt. Das längsseitige Ende der Kantenschutzschiene 10, 20, 30 fluchtet mit dem Ende des Bezugs 14, 24, 34.
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2a zeigt eine gegenüber der 1a geänderte zweite Ausführungsform der Kantenschutzschiene 20. Dabei ist ein freier Endabschnitt 25 des Abschlussschenkels 23 zur Fliesenseite hin rechtwinklig abgeknickt. Der Endabschnitt 25 kragt zur Fliesenseite zurück. Günstigerweise sind auch hier ein Randabschnitt der Außenseite 22a des Befestigungsschenkels 22, eine Außenseite 23a des Abschlussschenkels 23 sowie die Außenseite 25a des rückkragenden Endabschnitts 25 des Abschlussschenkels 23 mit dem Leder- oder Kunstlederbezug 24 überzogen. Der Leder- oder Kunstlederbezug 24 ist auch hier um eine Kante des rückkragenden Endabschnittes 25 herumgezogen.
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2b zeigt ein Abschlussstück 26, das einen Einsteckabschnitt 26a und einen Kopfabschnitt 26b aufweist. Der Einsteckabschnitt 26a weist einen Außenquerschnitt auf, der einem Innenquerschnitt des rückkragenden Abschlussschenkels 23 angepasst ist und in ihn einsteckbar ist. Der nach dem Einstecken des Abschlussstücks 26 aus dem Ende der Kantenschutzschiene 20 herausragende Kopfabschnitt 26b ist mit dem gleichen Lederbezug 24 wie die Kantenschutzschiene 20 überzogen, günstigenfalls heißverklebt.
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3a zeigt eine Kantenschutzschiene 30 mit bogenförmig, vorzugsweise halbkreisförmigvon dem Befestigungsschenkel 32 abgehender Abschlussschenkel 33.
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Auch in dieser Ausführungsform sind die Außenseite 32a des in Längsrichtung L verlaufenden Endabschnitts des Befestigungsschenkels 32, die Außenseite des bogenförmig rückkragenden Abschlussschenkels 33 mit dem Leder- oder Kunstlederbezug 34 überzogen. Auch in dieser Ausführungsform ist der Leder- oder Kunstlederbezug 34 um die freie Kante des Abschlussschenkels 33 herumgelegt.
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3b zeigt ein passendes Abschlussstück 36, das in ein offenes Ende der Kantenschutzschiene 30 einsteckbar ist. Das Abschlussstück 36 weist wiederum einen Kopfabschnitt 36b mit Leder- oder Kunststofflederbezug auf sowie einen Einsteckabschnitt 36a mit einem Außenquerschnitt, der dem Innenquerschnitt des rückkragenden Abschlusschenkels 33 formschlüssig angepasst ist.
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4a zeigt eine Anwendung der erfindungsgemäßen Kantenschutzschiene 30 der 3a. Die Außenseite 32a des Befestigungsschenkels 32 der Kantenschutzschiene 30 ist auf eine Wand 40 oder ein Mauerwerk gelegt, und er ist zwischen einer Fliese 41 und der Wand 40 angeordnet. Die Fliese 41 wird mit der Kantenschutzschiene 30 auf der Wand 40 mittels Fliesenklebers verklebt. Der Abschlussschenkel 33 steht frei über einen Fliesenrand hinaus ab, und der rückkragende Abschnitt ist zur Fliese 41 hin halbkreisförmig zurückgebogen. Eine Höhe H der Kantenschutzschiene 30, d. h. die Ausdehnung zwischen der Fliesenseite 32b des Befestigungsschenkels 32 und einer Außenseite 33a des rückkragenden Abschlussschenkels 33, entspricht einer Fliesenstärke. Eine Tiefe T des Abschlussschenkels 33 senkrecht zur Längsrichtung L, d. h. die Tiefe T des über die Fliese 41 bogenförmig hinausstehenden Abschlussschenkels 33, entspricht ebenfalls der Fliesenstärke.
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4b zeigt eine Anordnung von drei Kantenschutzschienen gemäß 3a, die mit einem gemeinsamen Eckabschlussstück ästhetisch ansprechend beendet sind.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Kantenschutzschiene
- 11
- Edelstahl- oder Messingkern
- 12
- Befestigungsschenkel
- 12a
- Außenseite
- 12b
- Fliesenseite
- 13
- Abschlussschenkel
- 14
- Bezug
- 20
- Kantenschutzschiene
- 21
- Edelstahl- oder Messingkern
- 22
- Befestigungsschenkel
- 22a
- Außenseite
- 22b
- Fliesenseite
- 23
- Abschlussschenkel
- 23a
- Außenseite von 23
- 24
- Bezug
- 25
- Endabschnitt
- 25a
- Außenseite des Endabschnitts
- 26
- Abschlussstück
- 26a
- Einsteckabschnitt
- 26b
- Kopfabschnitt
- 30
- Kantenschutzschiene
- 31
- Edelstahl- oder Messingkern
- 32
- Befestigungsschenkel
- 32a
- Außenseite
- 32b
- Fliesenseite
- 33
-
Abschlussschenkel
- 33a
- Außenseite von 33
- 34
- Bezug
- 36
- Abschlussstück
- 36a
- Einsteckabschnitt
- 36b
- Kopfabschnitt
- 40
- Wand
- 41
- Fliese
- H
- Höhe
- T
- Tiefe
- L
- Längsrichtung