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Die
Erfindung bezieht sich auf eine Fliesenabschluss-Profilschiene zum
Endabschluss mindestens einer verlegten Fliese, mit einem lang gestreckten
Steg, der mit Durchbrechungen versehen ist, und mit einem lang gestreckten
Profilkörper,
der an einem Ende des Stegs angeordnet ist.
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Bei
der „Fliese" kann es sich allgemein
gesprochen um eine Kachel, Keramikplatte, Steinzeugplatte, Natursteinplatte,
Kunststeinplatte, gegossene Platte o. dgl. handeln.
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Kommerziell
erhältliche
Fliesenabschluss-Profilschienen sind z. B. sogenannte Viertelkreis-Profilschienen.
Sie besitzen, im Querschnitt gesehen, einen lang gestreckten, mit
Löchern
versehenen Steg, der in einen hohlen Profilkörper übergeht. Dieser Profilkörper weist
ein viertelkreisförmiges
Außenteil,
das nach der Montage dem Betrachter zugewandt ist, sowie daran angrenzend
einen ersten und zweiten Schenkel auf. Die beiden Schenkel sind
im Winkel von 90° zu
einander angeordnet. Bei der Montage liegt die Randseite der ersten
Fliese einer ersten verlegten Fliesenreihe weitgehend am ersten
Schenkel und die Randseite der ersten Fliese einer zweiten, dazu
im rechten Winkel verlegten Fliesenreihe jeweils knapp am zweiten
Schenkel an. Der in den Fliesenkleber eingedrückte Steg wird an der Ecke
eines Mauerwerks auf einer Seite aufgelegt. Der Fliesenkleber kann
dabei durch die Öffnungen
des Stegs bis auf die Unterseite der ersten Fliese der ersten Fliesenreihe
hindurch dringen. Die Unterseite der Fliese der zweiten Fliesenreihe
wird in der Regel in einem Winkel von 90° in den zuvor auf dem Mauerwerk
angebrachten Fliesenkleber eingedrückt. Nach dem Festkleben der
Fliesen können
die zwischen dem Rand der Fliesen und dem ersten und zweiten Schenkel
vorhandenen Fugen mit Fugenmasse oder Verfugungsmaterial verfüllt werden.
Die Breite dieser Fugen kann z. B. in einem Bereich von 2 bis 10
mm liegen. – Auch
L-förmige
Fliesenabschluss-Profilschienen mit Steg sind kommerziell erhältlich.
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Der
Steg samt Profilkörper
besteht üblicherweise
aus Kunststoff, häufig
aus einem Edelstahl oder gelegentlich auch aus Aluminium oder Messing. Hier
wird also für
die gesamte Profilschiene ein hochwertiges Material eingesetzt,
sofern es um besondere optische Effekte oder um die Hygiene hinsichtlich einer
guten Reinigungsfreundlichkeit geht. Ein solches Material, insbesondere
Edelstahl, ist relativ teuer.
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Nun
ist man bestrebt, die Kosten einer Fliesenabschluß-Profilschiene
zu reduzieren.
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Der
Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Fliesenabschluß-Profilschiene
der eingangs genannten Art besonders kostengünstig auszugestalten.
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Die
Erfindung beruht auf der Überlegung, dass
sich dieses durch Reduzierung der Materialkosten erreichen lässt, und
zwar durchaus ohne Einbuße an
optischen Effekten und Reinigungsfreundlichkeit.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass sie aus einer Tragschiene aus einem ersten Material und einem
darauf angebrachten Haubenaufsatz aus einem zweiten Material besteht, wobei
das zweite Material gegenüber
dem ersten Material hochwertiger ist.
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Hier
wird also das relativ hochwertige und damit teuere Material nur
beim Haubenaufsatz, der für
den Betrachter sichtbar ist und leicht zu reinigen sein soll, eingesetzt.
Die Tragschiene zum Tragen des Haubenaufsatzes besteht dagegen aus
einem vergleichsweise preisgünstigen
Material.
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Der
Haubenaufsatz kann auf der Tragschiene aufgeschoben, insbesondere
aufgeclipst sein. Natürlich
sind auch andere Befestigungsmethoden anwendbar, z. B. das Aufkleben.
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Entsprechend
einer häufigen
Formgebung bei konventionellen Fliesenabschluß-Profilschienen kann vorgesehen sein,
dass der Haubenaufsatz nach außen
gewölbt
und dabei bevorzugt viertelkreisförmig ausgebildet ist. Für den Betrachter
unterscheidet sich eine solche Schiene, die zu einer beträchtlichen Kosteneinsparung
führt,
nicht von eine konventionellen Schiene. Auch lässt sie sich leicht reinigen.
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Insbesondere
für eine
L-Schiene kann vorgesehen sein, dass der Haubenaufsatz im wesentlichen
U-förmig
ausgebildet ist.
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Auch
kann der lang gestreckte Profilkörper zwei
Nasen besitzen, die zum Halten des Haubenaufsatzes dienen.
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Entsprechend
kann der Haubenaufsatz an beiden Rändern je einen Greifer besitzen,
wobei die Greifer zum Einclipsen auf der Tragschiene dienen. Hierbei
kann der lang gestreckte Profilkörper
zwei Längsrillen
besitzen, die zur Aufnahme der Greifer vorgesehen sind.
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Nun
ist man bestrebt, die Breite der Fugen einigermaßen gleichmäßig zu gestalten, und dieses, obwohl
die Ränder
der einzelnen Fliesen recht rau und ungleichmäßig sein können. Es sollen also gleichmäßige, ästhetisch
ansprechende Fugenmaterialstreifen erzeugt werden.
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Um
bei einer Viertelkreis-Profilschiene einen gleichmäßigen Abstand
jeweils zwischen dem ersten und zweiten Schenkel einerseits und
der Randseite der ersten bzw. zweiten Fliese andererseits sicherzustellen,
werden häufig
Holzkeile und – bei
Schienenkreuzpunkten – Fliesenkreuze
aus Kunststoff eingesetzt. Dies ist jedoch recht aufwendig; es kostet
Zeit und Arbeitskraft. Nun können
besondere Maßnahmen
angegeben werden, mit denen bei einer Fliesenabschluß-Profilschiene
auf solche Keile und Fliesenkreuze verzichtet werden kann, so dass
die Kosten nennenswert reduziert werden. Die angegebenen Maßnahmen
bestehen darin, dass der Profilkörper eine
Anschlagfläche
besitzt, mit der er an den Rand der Fliese anlegbar ist, und dass
der Profilkörper
neben der Anschlagfläche
zurückgezogen
ausgebildet ist, so dass beim Anlegen des Rands der Fliese an den
Profilkörpers
im zurückgezogenen
Bereich eine Fugenrinne gebildet ist, die mit Fugenmasse füllbar ist.
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Der
entscheidende Gedanke ist also hierbei, dass mindestens an einer
Seite der Profilkörper
mit einer Anlagefläche
und mit einem angrenzenden zurückgezogenen
Bereich, z. B. mit einer Stufe, zur Bildung der Fugenrinne ausgebildet
ist.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform ist
dabei vorgesehen, dass der Profilkörper zwei Anlageflächen besitzt,
die jeweils an ihrem Rand einen zurückgezogenen Bereich aufweisen,
der als Fugenrinne dient.
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Um
eine besonders gute Haltbarkeit der Fugenmasse in der Fugenrinne
zu gewährleisten,
z. B. bei Erschütterungen,
kann bei einer L-förmig
ausgebildeten Schiene bevorzugt vorgesehen sein, dass der Profilkörper eine
lang gestreckte Einbuchtung zur Aufnahme von Fugenmasse besitzt.
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Für Tragschiene
und Haubenaufsatz sind verschiedene Materialkombinationen einsetzbar.
Bevorzugt wird eine Kombination gewählt, bei der die Tragschiene
aus einem Kunststoff und der Haubenaufsatz aus einem Metall oder
Holz besteht. Das Material für
den Haubenaufsatz wird dabei in vielen Fällen ein Edelstahl sein. Natürlich kann
hier bei bestimmten optischen Anforderungen auch Aluminium oder
Messing eingesetzt werden.
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Bevorzugte
Ausführungsbeispiele
der Erfindung werden im folgenden anhand von 3 Figuren näher beschrieben.
Es zeigen:
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1 im
Schnitt eine Fliesenabschluss-Profilschiene in Form einer Viertelkreis-Schiene zum Endabschluss
zweier senkrecht zu einander an einem Mauerwerk verlegter Fliesen;
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2 im
Schnitt eine L-förmige
Fliesenabschluss-Profilschiene für
die Begrenzung eines Teppichbodens oder einer rechten dünnen Fliese
einerseits und einer weiteren, vergleichsweise dicken Fliese; und
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3 eine
Schiene entsprechend 2 für zwei gleich dicke Fliesen
oder Holz-Parkett-Bretter.
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Für gleiche
oder äquivalente
Teile werden in allen Figuren dieselben Bezugszeichen verwendet.
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In 1 ist
eine Fliesenabschluss-Profilschiene 2 gezeigt, die an der
Ecke eines Stein-Mauerwerks 4 zum Endabschluss zweier senkrecht
zu einander angeordneten Kacheln oder Fliesen 6, 7 angebracht
ist. Die Schiene 2 umfasst einen (senkrecht zur Papierebene)
lang gestreckten Steg 8 und einen daran endseitig angeformten
(ebenso senkrecht zur Papierebene) lang gestreckten hohlen Profilkörper 10.
Der Steg 8 besitzt eine Anzahl von Durchbrechungen 9.
Der Steg 8 und der Profilkörper 10 bilden gemeinsam
eine Tragschiene 13, die aus einem relativ kostengünstigen
Material, wie insbesondere Kunststoff, besteht. Auf dieser Tragschiene 13,
d. h. auf speziell dem Profilkörper 10,
ist ein Haubenaufsatz 11 leicht aufbringbar befestigt.
Dieser besteht aus einem anderen Material, das vergleichsweise hochwertig
und teuer ist und insbesondere ein Edelstahl sein kann. Dabei kann
es sich z. B. um einen polierten oder gebürsteten Edelstahl handeln.
Er kann z. B. leicht gereinigt werden. Der Haubenaufsatz 11 ist
nach außen
gewölbt
und hier etwa viertelkreisförmig
ausgebildet. Man erzielt dadurch eine besondere ästhetische Wirkung.
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Der
Profilkörper 10 ist,
wie aus dem dargestellten Schnitt ersichtlich, symmetrisch ausgebildet. Er
besitzt einen ersten geraden Schenkel 12 und einen zweiten
geraden Schenkel 14. Die beiden Schenkel 12, 14 stehen
senkrecht aufeinander. Der Steg 8 geht nahtlos in den zweiten
Schenkel 14 über. An
den Schenkeln 12, 14 sind ein erster bzw. zweiter gekrümmter Seitensteg 16 bzw. 18 abgeknickt
mit Haltenasen 32 bzw. 34 angeordnet. An diesen
Seitenstegen 16, 18 ist der Profilkörper 10 zurückgezogen
ausgebildet. Die Haltenasen 32, 34 dienen hier zum
Halten des Haubenaufsatzes 11.
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Aus 1 geht
hervor, dass der Haubenaufsatz 11 an beiden Rändern je
einen gekrümmten Greifer 40, 42 besitzt.
Diese Greifer 40, 42 dienen zum Einclipsen außen auf
dem Profilkörper 10.
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Die
Außenfläche der
Schenkel 12, 14 dient als Anschlagfläche 22, 24 für die Ränder der
Fliesen 6 bzw. 7. Die Anschlagflächen 22, 24 haben
eine Breite, die mindestens gleich einem Drittel, z. B. gleich der
Hälfte,
der Dicke D der Fliese 6 bzw. 7 ist.
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Bei
der Montage wird Fliesenkleber 26 auf die beiden Seiten
des Mauerwerks 4 aufgetragen. Sodann wird der Steg 8 aufgelegt.
Der Fliesenkleber 26 wird dabei von unten nach oben durch
die Durchbrechungen 9 hindurchgedrückt. Sodann werden die Fliesen 6, 7 bis
zum Anschlag an die Anschlagflächen 22, 24,
d. h. an die Schenkel 12, 14, herangeschoben.
Dabei werden im Bereich der Seitenstege 16, 18,
also in den beiden zurückgezogenen
Bereichen, abgerundete Fugenrinnen 28, 30 gebildet.
Diese Fugenrinnen 28, 30 können nach Festkleben der Fliesen 6, 7 mit
Fugenmasse verfüllt
werden. Die Fugenmasse findet darin guten Halt. Damit ist ein einfaches
und schnelles Verfugen ohne Verwendung von Abstandhaltern, z. B.
von Holzkeilen, möglich.
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In 1 ist
eingezeichnet, dass der Profilkörper 10 hohl
und geschlossen ausgebildet ist. Dies führt zu einer besonders guten
Stabilität.
Es kann auch aus Vollmaterial geformt sein.
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In 2 ist – im Gegensatz
zu 1 – eine L-förmige Fliesenabschluss-Profilschiene 2 dargestellt.
Diese umfasst einen lang gestreckten Steg 8, an dem ein
Fußstück aus Vollmaterial
in Form eines Profilkörpers 10 angebracht
ist. Beide gehen nahtlos in einander über und bestehen hier beispielsweise aus
einem relativ preisgünstigen
Kunststoff. Auf den Profilkörper 10 ist
außen
ein Haubenaufsatz 11 aus einem vergleichsweise wertvollen
Material, wie Edelstahl, Messing oder Aluminium, aber auch einer
wertvollen Holzsorte, aufgeclipst. Der Haubenaufsatz 11 ist
im wesentliche U-förmig
ausgebildet. Er besitzt hier einen kürzeren Schenkel und einen längeren Schenkel.
Am Ende beider Schenkel sind Greifer 40, 42 angeordnet,
die zum Einclipsen am Profilkörper 10 dienen.
Hierfür
besitzt der Profilkörper 10 zwei Längsrillen 44, 46,
die zur Aufnahme der Greifer 40, 42 vorgesehen
sind. Die Längsrille 46 kann – wie gezeichnet – an der
Unterseite vorgesehen sein.
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Hier
ist rechts eine Fliese oder ein Holzbrettchen 6 der Dicke
D und links eine vergleichsweise dünne Fiese, ein Teppichboden
oder ein Holzbrettchen 7 gezeigt. Dieses Holzbrettchen 7 kann
Teil eines Parkettbodens sein.
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Wie
im Beispiel in der voranstehend gezeigten 1 ist hier
am Fußstück oder
Profilkörper 10 eine
ebene Anschlagfläche 22 gebildet,
deren Breite geringer ist als die Dicke D der zugeordneten Fliese 6.
Auch hier ist also ein zurückgezogener
Bereich in Form einer Stufe vorhanden. Dadurch wird auch hier beim
Anlegen des Rands der Fliese 6 an diese Anschlagfläche 22 eine
gleichmäßig breite
Fugenrinne 28 gebildet, die mit Fugenmasse verfüllt werden kann.
Diese Fugenrinne 28 hat hier einen rechteckigen Querschnitt.
Zum verbesserten Halt der Fugenmasse in der Fugenrinne 28 kann
hier in deren unterem Bereich mindestens eine lang gestreckte Einbuchtung
oder Rinne angeordnet sein. Auf der anderen Seite ist eine Fugenrinne 50 gebildet,
die ebenfalls mit Fugenmasse verfüllt werden kann.
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In 3 ist
eine Profilschiene 2 gezeigt, die im wesentlichen derjenigen
von 2 entspricht. Hier sind allerdings zwei gleich
dicke Fliesen 6, 7 der Dicke D vorhanden, so dass
der auf den Profilkörper 10 aufgeclipste
Haubenaufsatz 11 U-förmig
mit zwei etwa gleich langen Schenkeln ausgebildet ist. An jedem
Schenkelende befindet sich wiederum ein Greifer 42, 44.
Auch hier sind wieder Fugenrinnen 28, 50 vorhanden.
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Auch
hier ergibt sich wieder der Vorteil der vergleichsweise geringen
Stückkosten
und einer flexiblen Produktionsmöglichkeit.
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- 2
- Fliesenabschluss-Profilschiene
- 4
- Mauerwerk
- 6
- Fliese
- 7
- Fliese
- 8
- Steg
- 9
- Durchbrechungen
- 10
- Profilkörper
- 11
- Haubenaufsatz
- 12
- erster
Schenkel
- 13
- Tragschiene
- 14
- zweiter
Schenkel
- 16
- erster
Seitensteg
- 18
- zweiter
Seitensteg
- 20
- viertelkreisförmiges Schienenstück
- 22
- Anschlagfläche
- 24
- Anschlagfläche
- 26
- Fliesenkleber
- 28
- Fugenrinne,
Fugenraum
- 30
- Fugenrinne,
Fugenraum
- 32
- Haltenase
- 34
- Haltenase
- 40
- Greifer
- 42
- Greifer
- 44
- Längsrille
- 46
- Längsrille
- 48
- Einbuchtung,
Rinne
- 50
- Fugenrinne
- D
- Dicke
der Fliese 6, 7