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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Befestigungsmodul zum Befestigen eines Trägers an einem Dach eines Fahrzeugs. Die Erfindung betrifft des Weiteren ein Fahrzeug mit einem solchen Befestigungsmodul.
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Zum Befestigen eines Trägers an einem Dach eines Fahrzeugs kommen üblicherweise Befestigungssysteme zum Einsatz.
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Ein solches Befestigungssystem ist aus der
DE 10 2012 017 927 A1 bekannt. Bei diesem Befestigungssystem ist ein Halteelement zum Befestigen eines solchen Trägers über einen Rahmen mit einem Dach des Fahrzeugs verschraubt, wobei der Rahmen unlösbar unterhalb des Dachs platziert ist.
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Ein weiteres solches Befestigungssystem ist aus der
DE 10 2011 102 158 A1 bekannt. Bei diesem Befestigungssystem ist das Halteelement mit einer Dachstruktur des Fahrzeugs verschraubt und mit einer an einer äußeren Dachfläche anschließenden Umspritzung unlösbar am Dach angebracht.
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Nachteilig bei solchen Befestigungssystemen ist insbesondere, dass ihre Integration bzw. Montage am Dach verhältnismäßig aufwändig ist.
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Die vorliegende Erfindung beschäftigt sich daher mit dem Problem, für ein Befestigungssystem zum Befestigen eines Trägers an einem Dach sowie für ein zugehöriges Fahrzeug verbesserte oder zumindest alternative Ausführungsformen anzugeben, die sich insbesondere durch eine vereinfachte und/oder kostengünstige Montage auszeichnen.
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Dieses Problem wird erfindungsgemäß durch die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Die vorliegende Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, ein Befestigungssystem zum Befestigen eines Trägers an einem Dach eines Fahrzeugs modular als ein Befestigungsmodul auszugestalten, das in eine zugehörige Aufnahme im Dach des Fahrzeug eingebracht und dort fixiert werden kann. Hierdurch wird eine Montage des Befestigungsmoduls und somit eine Montage des Dachs und/oder des Fahrzeugs vereinfacht, womit auch eine Senkung der Herstellungskosten einhergeht. Darüber hinaus ist es hierdurch insbesondere möglich, das Befestigungsmodul bei Bedarf auszutauschen, wodurch eine Wartung des Fahrzeugs erheblich vereinfacht wird. Dem Erfindungsgedanken entsprechend, weist das Befestigungsmodul ein Gehäuse auf, das in einer solchen zugehörigen Aufnahme des Dachs eingebracht werden kann. Das Befestigungsmodul weist hierbei einen Innenraum auf; der vom Gehäuse zumindest teilweise begrenzt wird. Im Innenraum des Befestigungsmoduls und somit im Gehäuse ist ein Halteelement angeordnet, das eine Haltestruktur zum Befestigen des Trägers am Befestigungsmodul aufweist. Dabei ist die Haltestruktur des Halteelements auf einer von einem Boden des Gehäuses abgewandten Seite des Halteelements angeordnet. Das Befestigungsmodul wird über zumindest ein Fixierelement in der Aufnahme des Dachs fixiert, wobei das Fixierelement vorzugsweise Bestandteil des Befestigungsmoduls ist. Das heißt, dass eine Befestigung des Trägers am Dach über das Befestigungsmodul erfolgt, welches in der Aufnahme am Dach fixiert ist.
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Das Halteelement ist vorteilhaft im Befestigungsmodul, insbesondere im Gehäuse, gehalten bzw. fixiert. Dabei kann die Fixierung des Halteelements im Gehäuse über ein solches Fixierelement erfolgen, welches das Halteelement im Gehäuse und das Befestigungsmodul in der Aufnahme fixiert.
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Der über das Befestigungsmodul am Dach zu befestigende Träger kann prinzipiell beliebig ausgestaltet sein, sofern er über das Befestigungsmodul am Dach befestigbar ist. Ein solcher Träger kann ein Dachträger, eine Dachreling, ein Dachständer oder dergleichen sein bzw. einen Dachträger, eine Dachreling, einen Dachständer oder dergleichen aufweisen.
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Die Aufnahmestruktur kann generell beliebig ausgestaltet sein, sofern sie sich zum Befestigen des Trägers am Dach eignet. Dabei ist es insbesondere vorstellbar, dass die Aufnahmestruktur ein Gewinde, eine Klemme oder dergleichen aufweist oder derartig ausgebildet ist.
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Bevorzugt sind Varianten, bei denen das wenigstens eine Fixierelement das Befestigungsmodul lösbar in der Aufnahme des Dachs fixiert. Das heißt, dass das Befestigungsmodul vom Dach gelöst werden kann, um beispielsweise das Befestigungsmodul austauschen zu können. Ein solcher Austausch erfolgt beispielsweise im Wartungsfall und/oder zur Anpassung der Haltestruktur an einen entsprechenden Träger.
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Zum Abdecken und/oder Freigeben des Innenraums des Befestigungsmoduls und somit zum Gewähren eines Zugangs zur Haltestruktur, weist das Befestigungsmodul bevorzugt ein Abdeckelement auf. Das Abdeckelement ist vorteilhaft am Gehäuse gelagert und zwischen einem geschlossenen Zustand und einem geöffneten Zustand verstellbar, wobei der Innenraum im geschlossenen Zustand abgedeckt und in geöffnetem Zustand freigegeben ist. Hierbei kann das Abdeckelement beliebig ausgebildet sein. Vorstellbar ist es beispielsweise, das Abdeckelement als eine Klappe auszubilden.
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Die Lagerung des Abdeckelements am Befestigungsmodul, insbesondere am Gehäuse, führt ferner zu einer Entkopplung des Abdeckelements vom Dach. Hierdurch ist es beispielsweise möglich, das Abdeckelement bei Bedarf ohne entsprechende Eingriffe am Dach auszutauschen. Ein solcher Austausch erfolgt dabei beispielsweise gemeinsam mit dem gesamten Befestigungsmodul.
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Es versteht sich, dass neben dem Befestigungsmodul auch ein Fahrzeug mit einem solchen Befestigungsmodul zum Gegenstand der vorliegenden Erfindung gehört. Das Fahrzeug weist dabei wenigstens eine solche Aufnahme auf, in der ein solches Befestigungsmodul angeordnet, insbesondere fixiert, ist. Dabei kann das Fahrzeug mehrere solche in Fahrzeuglängsrichtung und/oder in Fahrzeugquerrichtung beabstandete Aufnahmen mit jeweils einem solchen Befestigungsmodul aufweisen.
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Bevorzugt sind Ausführungsformen, bei denen das Dach auf einer von einer Außenseite abgewandten Seite des Dachs umspritzt ist, wobei eine entsprechende Umspritzung einer solchen Aufnahme zumindest teilweise begrenzt. Die Außenseite des Dachs ist dabei die von einem Innenraum des Fahrzeugs, insbesondere von einer Fahrgastzelle, abgewandte Seite des Dachs. Vorteilhaft ist es hierbei, wenn die Umspritzung aus Kunststoff ist.
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Hierdurch ist eine einfache und/oder effektive Ausbildung einer solchen Aufnahme am Dach möglich.
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Vorteilhaft sind Varianten, bei denen das Dach unterspritzt wird, um eine solche Aufnahme zumindest teilweise zu begrenzen. Das heißt, dass die entsprechende Umspritzung von außen unsichtbar ist und/oder das Befestigungsmodul lösbar in der Aufnahme fixierbar ist.
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Die Umspritzung kann prinzipiell zusätzlich mit dem Dach verbunden sein. Zu denken ist hierbei an Ausführungsformen, bei denen die Umspritzung mit dem Dach verklebt ist. Hierzu kann insbesondere eine Kleberaupe zum Einsatz kommen.
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Das Dach kann aus einem beliebigen Material oder Werkstoff bzw. Kombinationen daraus hergestellt sein. Vorstellbar ist beispielsweise ein metallisches Dach. Zu denken ist auch an einem Dach, das wenigstens bereichsweise aus Kunststoff oder faserverstärktem Kunststoff hergestellt ist. Möglich ist es ferner, dass das Dach eine Sandwichbauweise, insbesondere aus einem metallischen Material und Kunststoff, aufweist
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Die Fixierung des Befestigungselements in der Aufnahme am Dach über zumindest ein solches Fixierelement kann auf beliebiger Weise erfolgen. Vorteilhaft sind hierbei Ausführungsformen, bei denen wenigstens ein solches Fixierelement das Befestigungselement am Dach und an einer Seitenwand des Fahrzeugs fixiert. Hierdurch wird eine Stabilisierung des Dachs erreicht.
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Weitere wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, aus den Zeichnungen und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand der Zeichnungen.
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Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert, wobei sich gleiche Bezugszeichen auf gleiche oder ähnliche oder funktional gleiche Bauteile beziehen.
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Dabei zeigen, jeweils schematisch:
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1 eine räumliche Ansicht eines Befestigungsmoduls,
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2 eine Draufsicht auf einen Ausschnitt eines Dachs eines Fahrzeugs,
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3 und 4 jeweils einen Querschnitt durch das Dach.
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Entsprechend 1 weist ein Befestigungsmodul 1 ein Gehäuse 2 auf, das im gezeigten Beispiel quaderförmig ausgebildet ist. Das Gehäuse 2 weist einen Boden 3 auf, der das Gehäuse 2 bodenseitig abschließt. Im Bereich des Bodens 3 ist an einer dem Boden 3 benachbarten Seitenwand 4 des Gehäuses 2 ein Fenster 5 ausgebildet. Am Boden 3 ist im Bereich des Fensters 5 ein Halteelement 6 angeordnet, das in Längsrichtung symmetrisch ausgebildet ist und eine mittig angeordnete Erhebung 7 aufweist, auf deren vom Boden 3 abgewandten Seite eine Haltestruktur 8 ausgebildet ist. Die Haltestruktur 8 kann dabei mit einem hier nicht gezeigten Träger zusammenwirken, wodurch der Träger an der Haltestruktur 8 befestigt wird. Am Boden 3 sind zwei bezüglich der Erhebung 7 symmetrisch angeordnete Löcher 9 ausgebildet, durch die jeweils ein Fixierelement 10 geführt ist. Dabei ist im gezeigten Beispiel das jeweilige Fixierelement 10 als eine Schraube 11 ausgebildet. Auf der vom Boden 3 abgewandten Seite weist das Gehäuse 2 eine offene Seite bzw. Öffnung 12 auf, die von einem Abdeckelement 13 abdeckbar ist. Das gezeigte Abdeckelement 13 ist als eine Klappe 14 ausgebildet und über zwei Lagerungen 15 an der Seitenwand 4 gelagert. Das Abdeckelement 13 ist in 1 in einem geschlossenen Zustand gezeigt, in dem ein durch das Gehäuse 2 begrenzter Innenraum 16 des Befestigungsmoduls 1 abgedeckt ist. Durch Schwenken des Abdeckelements 13 über die Lagerungen 15 kann das Abdeckelement 13 in einen geöffneten Zustand überführt werden, in dem das im Innenraum 16 angeordnete Halteelement 6 über die Öffnung 12 zugänglich ist.
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Die 2 bis 4 zeigen ein Fahrzeug 17 mit einem solchen Befestigungsmodul 1, wobei das Fahrzeug 17 lediglich im Bereich eines Dachs 18 dargestellt ist. Hierbei zeigt 2 eine Draufsicht auf das Dach 18, während 3 und 4 Querschnitte durch die mit III-III bzw. IV-IV bezeichneten Ebenen in 2 zeigen. Dabei schließt seitlich am Dach 18 eine Seitenwand 19 des Fahrzeugs 17 an.
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In den 3 und 4 ist zu erkennen, dass die Seitenwand 19 in einer Fahrzeugquerrichtung 20 unterhalb des Dachs 18 umgeformt ist, so dass ein entsprechender Abschnitt der Seitenwand 19 unterhalb des Dachs 18 angeordnet ist.
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Unterhalb des Dachs 18 ist auch ein Zwischenraum 21 ausgebildet. Zwischen dem Dach 18 und der Seitenwand 19 ist das Dach 18 unterspritzt und weist somit eine Umspritzung 22 aus Kunststoff auf, die den Zwischenraum 21 zwischen dem Dach 18 und der Seitenwand 19 derart füllt, dass hierdurch eine komplementär zum Befestigungsmodul 1 geformte Aufnahme 23 ausgebildet wird.
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Das Befestigungsmodul 1 ist über die Fixierelemente 10 in der Aufnahme 23 am Fahrzeug 17 fixiert. Hierzu sind die als Schrauben 11 ausgebildeten Fixierelemente 10 durch die Seitenwand 19 geführt und mit einer auf einer von einer Außenseite 24 des Dachs 18 abgewandten Innenseite 25 angeordneten Mutter 26 verschraubt. Somit wird einerseits das Befestigungsmodul 1 in der Aufnahme 23 fixiert und andererseits das Dach 18 an der Seitenwand 19 stabilisiert und/oder mit der Seitenwand 19 verbunden. Durch die Fixierelemente 10 wird zudem das Halteelement 6 am Boden 3 des Befestigungsmoduls 1 fixiert. Somit kann ein solcher Träger über die Fixierung des Befestigungsmoduls 1 in der Aufnahme 23 am Dach 18 befestigt werden.
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Aus den 3 und 4 ist ferner erkennbar, dass das Abdeckelement 13 die Öffnung 12 des Befestigungsmoduls 1 und den Zwischenraum 21 im gezeigten geschlossenen Zustand abdeckt und bündig am Dach 18 abschließt. Aus diesen Figuren ist auch erkennbar, dass das Befestigungsmodul 1 bei Bedarf durch ein Lösen der Fixierelemente 10 vom Fahrzeug 17 gelöst und aus der Aufnahme 23 herausgenommen werden kann, um beispielsweise ausgetauscht zu werden.
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Die Umspritzung 22 ist auf ihrer dem Innenraum 25 zugewandten Seite durch eine Kleberaupe 27 mit der Seitenwand 19 verklebt, wodurch die Umspritzung 22 und dadurch auch das in der durch die Umspritzung 22 begrenzte Aufnahme 23 angeordnete Befestigungsmodul 1 weiter stabilisiert werden.
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Auf der der Seitenwand 19 zugewandten Seite des Dachs 18 ist zwischen der Umspritzung 22 und der Seitenwand 19 ferner ein Kanal 28 ausgebildet, welcher der Entwässerung des Dachs, beispielsweise vom durch die Ausnehmung 21 über den Innenraum 16 durch das Fenster 5 in den Kanal 28 gelangende Wasser, dienen kann.
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Aus 2 ist zudem zu erkennen, dass das Befestigungsmodul 1 entlang seiner Längsrichtung in einer quer zur Fahrzeugquerrichtung 20 verlaufenden Fahrzeuglängsrichtung 29 angeordnet ist, derart, dass die Fixierelemente 10 in Fahrzeuglängsrichtung 29 beabstandet sind.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102012017927 A1 [0003]
- DE 102011102158 A1 [0004]