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Die Erfindung betrifft eine Klappwand für Schwimmbecken. Weiterhin betrifft die Erfindung ein Schwimmbecken mit einer Klappwand.
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Derartige Klappwände, die auch als aufrichtbare Zwischenwände bezeichnet werden, sind als Beckenteiler und als Unterschwimmschutz für höhenverstellbare Hubböden bekannt. Eine derartige Klappwand ist beispielsweise in der
DE 25 17 337 A1 beschrieben. Aus dieser Druckschrift ist eine Klappwand bekannt, die Hohlräume aufweist, die sowohl mit Wasser geflutet werden können als auch durch Einblasen von Luft gelenzt werden können. Dadurch kann diese Klappwand besonders einfach bewegt werden. Eine weitere Klappwand für ein Schwimmbad ist der
FR 2 754 292 A1 beschrieben.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Klappwand für Schwimmbecken zu schaffen, die besonders breit ausgebildet werden kann. Die Lösung der Aufgabe erfolgt mit einer Klappwand mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1. Ein entsprechendes Schwimmbecken wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 11 definiert. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
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Bei einer aufrichtbaren Klappwand für ein Schwimmbecken ist erfindungswesentlich vorgesehen, dass die Klappwand mindestens zwei parallel ausgerichtete Einzelwände aufweist, wobei jede Einzelwand im unteren Endbereich ein Schwenkgelenk aufweist, mit denen eine Verschwenkung der Klappwand ermöglicht ist, dass die Klappwand ein oberes Deckelelement aufweist und dass das obere Deckelelement gelenkig mit den oberen Enden der zwei Einzelwände verbunden ist.
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Das Schwimmbecken, in dem die Klappwand angeordnet ist, kann insbesondere auch ein Wettkampfbecken sein. Die Klappwand kann durch die zueinander faltbaren oder schwenkbaren Einzelwände und dem Deckelement platzsparend am Boden abgelegt werden.
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Auf diese Weise wird eine aufrichtbare Klappwand mit nahezu beliebiger Breite geschaffen. Es wird eine Breite der Klappwand erreicht, die sonst nur mit Hubwänden erreicht werden kann. Es besteht jedoch demgegenüber der wesentliche Vorteil, dass in der umgeklappten Parkposition nur ein geringer Platzbedarf in der Tiefe für die Nische im Boden beansprucht wird. Das obere Deckelelement kann entsprechend breit und begehbar mit einer Belastbarkeit von 2000 N/m2 ausgebildet sein. Auf diese Weise lässt sich durch den Einsatz von Klappwänden ein Wettkampfbecken multifunktional nutzen. Durch Einsatz von ein oder zwei Klappwänden können gleichzeitig zwei oder drei Übungsbereiche eingerichtet werden. Es ist empfehlenswert eine Klappwand immer so zu positionieren, dass eine der Übungseinheiten 25 m lang ist und somit als Wettkampflänge zur Verfügung steht. Die Klappwand nimmt somit die Funktion einer Beckenstirnwand auf und kann mit Startblöcken, Anschlagmatten und Zeitnahmeeinrichtungen versehen werden.
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Die Verschwenkung der Klappwand erfolgt dabei bevorzugt um etwa 90°. Auf diese Weise kann die Klappwand von einer senkrechten Stellung in eine Stellung in horizontaler Ausrichtung auf dem Boden des Schwimmbeckens gebracht werden.
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Bevorzugt sind die Schwenkgelenke im unteren Endbereich in unterschiedlichen Höhen angeordnet. Dadurch können beide Einzelwände jeweils um 90° verschwenkt werden, so dass im Ergebnis die beiden Einzelwände im heruntergeklappten unteren Zustand parallel aufeinander liegen. Insbesondere sind den Einzelwände dazu bevorzugt bodenseitig befestigbare Aufstandselemente zugeordnet. Die Einzelwänden sind bevorzugt über die Schwenkgelenke mit den bodenseitig befestigbaren Aufstandselementen verbindbar. Die Aufstandselemente werden auch als Konsolen bezeichnet. Die Höhe der Aufstandselemente unterscheidet sich dabei günstigerweise mindestens um die Stärke einer Einzelwand. Im Ergebnis ist dadurch auch der höhenmäßige Abstand der beiden Schwenkgelenke voneinander definiert und unterscheidet sich insbesondere um die Stärke der im eingeklappten Zustand unten liegenden Einzelwand.
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In einer anderen bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weist jede Einzelwand eine Tragkonstruktion auf, auf der eine beckenseitige Verkleidung oder Verkleidungselemente vorgesehen sind. Die beiden Einzelwände weisen daher jeweils auf ihrer Außenseite Verkleidungselemente auf, die für Nutzer des Schwimmbeckens sichtbar und zugänglich sind. Die Einzelwände sind jedoch durch entsprechende Wasserdurchlassöffnungen wasserdurchlässig, so dass der Raum zwischen den beiden Einzelwänden letztlich mit Wasser gefüllt ist. In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung überragen die beckenseitigen Verkleidungselemente die Tragkonstruktionen bei der einen Wand nach unten und/oder bei der anderen Wand nach oben. Dadurch werden im Verhältnis zu dem Bodenbereich oder zum Deckelelement durchgehende Verkleidungsflächen geschaffen. Eine durchgehende Verkleidung wäre durch die Verschwenkbarkeit der Einzelwände sonst schwierig bzw. es blieben Lücken. Durch die entsprechenden Überstände der Verkleidungselemente gegenüber den Tragkonstruktionen wird die durchgängige Verkleidung erreicht. Bevorzugt schließt das Deckelelement bündig mit den Einzelwänden ab.
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In einer anderen bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung sind an den oberen Enden der Zwischenwände Schwenkpunkte zur gelenkigen Anbindung des Deckelements vorhanden. Diese Schwenkpunkte sind zueinander höhenversetzt. Bevorzugt hat der Versatz der beiden Schwenkpunkte mindestens die Größenordnung der Stärke einer Einzelwand. Insbesondere ist es bevorzugt, dass der Versatz der beiden Schwenkpunkte im oberen Bereich der Einzelwände dem Versatz der Schwenkgelenke im unteren Bereich der Einzelwände entspricht. Das Deckelement ist in der aufgerichteten Stellung, während des Umklappens und in der horizontalen Stellung am Boden stets horizontal ausgerichtet.
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In einer anderen bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weist die Einzelwand mit dem tieferliegenden Schwenkgelenk ein gelenkig angeordnetes Flächenelement auf, das an das Verkleidungselement anschließt und dessen oberer Endbereich im aufgerichteten Zustand der Klappwand oberhalb des Schwenkgelenks positioniert ist und im eingeklappten Zustand der Klappwand unterhalb des Schwenkgelenks positioniert ist.
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Der Antrieb der Klappwand erfolgt entweder elektromechanisch über Getriebesätze oder hydraulisch über Antriebsgestänge von außerhalb des Schwimm- und Wettkampfbeckens. Die Verbindung wird über eine Antriebswelle, die in einer Stopfbuchse in der Beckenwand geführt ist, hergestellt. Es wird bevorzugt die Einzelwand, die im eingeklappten Zustand oben liegt, angetrieben. Bei Bedarf wird zusätzlich auch die zweite Einzelwand, die im eingeklappten Zustand unten liegt, angetrieben. Die Klappwand kann auch entweder mittig oder ungleichmäßig geteilt sein, um gleichzeitig Schwimmbahnen auf einer Länge von 50 m als auch auf einer Länge von 25 m zur Verfügung zu haben. Insbesondere ist die Klappwand dazu in mindestens zwei unabhängig voneinander schwenkbare Abschnitte unterteilt. Dabei ist jeder Abschnitt unabhängig antreibbar.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein Schwimmbecken mit der oben beschriebenen Klappwand. Bevorzugt weist das Schwimmbecken eine Ausnehmung im Bodenbereich auf, in der die aufrichtbare Klappwand angeordnet ist. Die Ausnehmung ist dabei so dimensioniert, dass die Klappwand im eingeklappten Zustand eine durchgehende Fläche mit dem übrigen Bodenbereich des Schwimmbeckens ausbildet.
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Nachfolgend wird die Erfindung in einer schematischen Zeichnung weiter erläutert. Im Einzelnen zeigen die schematischen Darstellungen in:
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1: die erfindungsgemäße Klappwand in der aufgerichteten Stellung;
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2–4 die erfindungsgemäße Klappwand in verschiedenen Stadien des Umklappens;
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5 die erfindungsgemäße Klappwand im umgeklappten Endzustand; und
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6 eine Explosionsdarstellung der einzelnen Elemente der erfindungsgemäßen Klappwand.
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In 1 ist die Klappwand 5 dargestellt, die in einem Schwimmbecken 1 angeordnet ist. Das Schwimmbecken 1 hat einen Boden 2, wobei in dem Boden 2 ein Bereich mit einer Vertiefung 3 vorgesehen ist, in dem die Klappwand 5 angeordnet ist. Die Vertiefung hat zwei Seitenwände 4. Die Klappwand 5 ist außermittig in der Vertiefung 3 angeordnet und ist benachbart zu einer der beiden Seitenwände 4 angeordnet. Die Klappwand 5 ist im aufgerichteten Zustand vollständig in einer Hälfte der Vertiefung 3 angeordnet, so dass ein Bereich von mindestens 50% der Vertiefung im aufgerichteten Zustand der Klappwand 5 frei ist. Die Klappwand 5 besteht im Wesentlichen aus einer ersten Einzelwand 10 und einer zweiten Einzelwand 20, die durch ein Deckelelement 30 verbunden sind. Die Gesamtbreite der Klappwand 5 und damit auch die Breite des Deckelelements 30 beträgt bevorzugt zwischen ein und drei Meter, so dass insgesamt ein begehbarer Bereich geschaffen wird, der breit genug ist, dass auch in Wettkampfsituationen diese Klappwand 5 von Betreuern und/oder Schiedsrichtern und/oder den Athleten betreten werden kann. Das Deckelement 30 ist in aufgerichtetem Zustand der Klappwand 5 vollständig oberhalb des Wasserspiegels 6. Für den Betrachter und Nutzer ist das Innere der Klappwand 5 nicht erkennbar. Die Einzelwände 10 und 20 sind jeweils aus innenliegenden Tragkonstruktionen 12 bzw. 22 und einer äußeren Verkleidung 13 bzw. 23 aufgebaut. Das Deckelelement 30 weist eine obere Abdeckung 31 und im linken Bereich eine seitliche Abdeckung 32 auf, die an die Tragkonstruktion 12 der ersten Einzelwand 10 anschließt und im rechten Bereich eine seitliche Ablenkung 34. Im unteren Bereich der ersten Einzelwand 10 ist im Übergangsbereich zum Boden 2 des Schwimmbeckens ein überstehendes Bodenelement 7 am Boden 2 angeordnet, das einen kleinen Zwischenraum zwischen der Seitenwand 4 der Vertiefung 3 zur Verkleidung 13 überbrückt. Insofern ist dort kein Spalt oder ähnliches offen, in dem Verletzungen erfolgen können oder im schlimmsten Fall ein Schwimmer sich festhaken könnte. Auf der rechten Seite ist die Verkleidung ausgehend von der oberen Abdeckung 31 des Deckelelements 30 durch die seitliche Abdeckung 34 gegeben. Daran schließt sich ein oberer Überstand 24 der Verkleidung 23 an. Der obere Überstand 24 ist Bestandteil der zweiten Einzelwand 20 und überragt die Tragkonstruktion 22 und bildet eine seitliche Abdeckung. Daran anschließend ist die Klappwand 5 im Bereich der zweiten Einzelwand 20 durch die Verkleidung 23 gebildet. Im Bodenbereich ist ein schwenkbar angelenktes Flächenelement 28 vorgesehen, das unmittelbar an die Verkleidung 23 anschließt und an dieser gelenkig angebunden ist und auf dem Boden der Vertiefung 3 aufliegt, so dass die dahinter liegende Mechanik der Klappwand 5 nicht für Schwimmer zugängig ist.
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In den 2 bis 4 ist der Schwenkvorgang der Klappwand 5 in verschiedenen Phasen dargestellt. Die Einzelwände 10 und 20 sind auf Aufstandselementen 16 und 26 befestigt. Die Aufstandselemente 16 und 26 haben eine unterschiedliche Höhe mit einem Versatz 19. Dieser ist in 2 skizziert. Am oberen Ende der Aufstandselemente 16 bzw. 26 befinden sich Schwenkgelenke 11 bzw. 21, um die die Einzelwände 10 und 20 parallel zueinander geschwenkt werden. Entsprechend sind im oberen Endbereich der Einzelwände 10 und 20 Schwenkpunkte 15 und 25 vorhanden. Diese sind jeweils außermittig, nämlich versetzt zur in Liegeposition oberen Seite der Einzelwände 10 und 20 angeordnet. Die Schwenkpunkte 15 und 25 haben einen Versatz 29 in der Höhe, der in 1 skizziert ist. Der Versatz 19 der unteren Schwenkgelenke entspricht dem Versatz 29 der oberen Schwenkpunkte. Der obere Schwenkpunkt 15 befindet sich in der oberen Ecke des Deckelelements 30. Der Schwenkpunkt 15 ist mit der Einzelwand 10 über einen Schwenkarm 17 gekoppelt, der ausgehend von der Tragkonstruktion 12 der Einzelwand 10 über die übrige Tragkonstruktion 12 hinaussteht. Der Schwenkpunkt 25 befindet sich unterhalb des Deckelelements 30 an der Tragkonstruktion 22 der zweiten Einzelwand 20. Von dem Deckelelement 30 geht ein Schwenkarm 33 aus, der die Verbindung zu diesem Schwenkpunkt 25 herstellt. Durch diese unterschiedliche Anordnung der Schwenkpunkte 15 und 25, nämlich einmal innerhalb des Deckelelements 30 und einmal unterhalb des Deckelelements 30 entsteht der bereits beschriebene Versatz 29 zwischen den beiden Schwenkpunkten 15 und 25. Im weiteren Verlauf des Schwenkvorgangs ist auch gut zu erkennen, wie das Flächenelement 28, das gelenkig an der zweiten Einzelwand 20 angelenkt ist, über den Boden der Vertiefung 3 gleitet und sich an diesen anlegt und dabei einen immer spitzeren Winkel zu der zweiten Einzelwand 20 bildet. An der ersten Einzelwand 10 legt sich der untere Überstand 14, der über das untere Schwenkgelenk 11 hinaussteht, von unten an das überstehende Bodenelement 7 des Bodens 2, so dass sich dort eine durchgehende Wand bzw. ein durchgehender Boden bildet. Das Deckelement 30 ist während des Schwenkvorgangs stets horizontal ausgerichtet. Dies ergibt sich aus der Anordnung der Schwenkgelenke und der Schwenkpunkte.
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In 5 ist die Klappwand 5 in ihrer umgeklappten Endstellung dargelegt. Die Klappwand 5 ist vollständig in der Vertiefung 3 aufgenommen. Die Höhe der Vertiefung 3 entspricht der Höhe der beiden aufeinander liegenden Einzelwände 10 und 20. Es bildet sich ein durchgängiger Boden in dem Schwimmbecken 1 aus, von links nach rechts durch den Boden 2 des Schwimmbeckens, das überstehende Bodenelement 7, den unteren Überstand 14 der ersten Einzelwand 10, die Verkleidung 13 der ersten Einzelwand 10, die seitliche Abdeckung 32 des Deckelements 30, die obere Abdeckung 31 des Deckelelements 30, die seitliche Abdeckung 34 des Deckelelements 30 und dann wieder den Boden 2 des Schwimmbeckens 1.
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In 6 ist noch einmal eine Explosionsdarstellung der Klappwand 5 mit ihren einzelnen Teilen, insbesondere den Aufstandselementen 16 und 26, den Einzelwänden 10 und 20 und dem Deckelelement 30 und dem Flächenelement 28 dargestellt.
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Alle in der vorstehenden Beschreibung und in den Ansprüchen genannten Merkmale sind in einer beliebigen Auswahl mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs kombinierbar. Die Offenbarung der Erfindung ist somit nicht auf die beschriebenen bzw. beanspruchten Merkmalskombinationen beschränkt, vielmehr sind alle im Rahmen der Erfindung sinnvollen Merkmalskombinationen als offenbart zu betrachten.