DE102014017616A1

DE102014017616A1 - Vorrichtung sowie Verfahren zur Reinigung eines Fahrzeug-Lenkrads

Info

Publication number: DE102014017616A1
Application number: DE102014017616.9A
Authority: DE
Inventors: Stefan Mulinski
Original assignee: Audi AG
Current assignee: Audi AG
Priority date: 2014-11-28
Filing date: 2014-11-28
Publication date: 2016-06-02

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Reinigung eines Lenkrads (1) in einem Fahrzeug, bei der zur Lenkrad-Desinfektion ein antibakterielles Material (3) auf dem Lenkrad (1) appliziert ist, dessen Wirksamkeit oder antibakterieller Zustand über die Nutzungsdauer abnimmt. Erfindungsgemäß weist die Vorrichtung eine Zustandsanzeige (11) auf, mittels der dem Fahrer die Wirksamkeit oder der antibakterielle Zustand des antibakteriellen Materials (3) anzeigbar ist.

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung sowie ein Verfahren zur Reinigung eines Fahrzeug-Lenkrads nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 sowie nach dem Patentanspruch 10.
In hygieneaffinen Absatzmärkten besteht nutzerseitig ein erhöhter Anspruch im Hinblick auf gereinigte Berührflächen von Bedienelementen im Fahrzeuginnenraum. Speziell das Lenkrad wird im täglichen Gebrauch stark beansprucht, insbesondere bei Fahrzeugen mit wechselnden Nutzern, etwa bei Carsharing-Fahrzeugen, in Mietwagenflotten oder dergleichen.
Aus der US 2012 017 1269 A ist eine gattungsgemäße Vorrichtung zur Reinigung eines Fahrzeug-Lenkrades bekannt, bei der auf dem Fahrzeug-Lenkrad ein antibakterielles Material appliziert ist, damit dessen Berührflächen dauerhaft desinfiziert sind, das heißt weitgehend keimfrei sind. Das antibakterielle Material kann beispielhaft Partikel aus kolloidalem Silber enthalten. Das Silber kann gegebenenfalls in Form von Fäden eingewoben werden oder als Oberflächenschicht auf das Fahrzeug-Lenkrad aufgetragen werden.
Die Wirksamkeit oder der antibakterielle Zustand des applizierten Materials ist jedoch zeitlich begrenzt, so dass im Laufe der Fahrzeug-Nutzungsdauer die Desinfektions-Fähigkeit des Materials beeinträchtigt wird.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Vorrichtung sowie ein Verfahren zur Reinigung eines Lenkrads bereitzustellen, bei dem die Desinfektions-Fähigkeit des am Lenkrad applizierten antibakteriellen Materials auch bei längerer Fahrzeug-Nutzungsdauer gewährleistet ist.
Die Aufgabe ist durch die Merkmale des Patentanspruches 1 oder 10 gelöst. Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen offenbart.
Die Erfindung beruht auf dem Sachverhalt, dass die Wirksamkeit des am Lenkrad applizierten antibakteriellen Materials über die Nutzungsdauer abnimmt. Vor diesem Hintergrund weist die Vorrichtung gemäß dem kennzeichnenden Teil des Patentanspruches 1 eine Zustandsanzeige auf, mittels der dem Fahrer die Wirksamkeit oder der antibakterielle Zustand des applizierten Materials anzeigbar ist. Sofern der Fahrzeugnutzer auf eine nur reduzierte Wirksamkeit des antibakteriellen Materials hingewiesen wird, kann dieser entsprechende Maßnahmen ergreifen, um die Wirksamkeit des antibakteriellen Materials zu erhöhen.
Beispielhaft kann auf dem Lenkrad durch Schichtauftragung oder Einflechtung eine antibakterielle Oberfläche bereitgestellt werden. Das antibakterielle Material kann beispielhaft aus Silberionen oder einem anderen antibakteriellen Stoff bestehen. Besonders bevorzugt ist es dabei, wenn mittels der Zustandsanzeige der aktuelle antibakterielle Zustand permanent angezeigt werden kann.
In einer technischen Umsetzung der Erfindung kann die Vorrichtung eine Auswerteeinheit aufweisen. Diese kann eingangsseitig zumindest einen Fahrbetriebsparameter erfassen, der mit einem Bakterienwachstum am Lenkrad korreliert. Die Auswerteeinheit kann auf der Grundlage des erfassten Fahrbetriebsparameters die Zustandsanzeige entsprechend elektronisch ansteuern. Beispielhaft können als Fahrbetriebsparameter die Fahrzeug-Nutzungsdauer, eine Fahrzeug-Standzeit, die Luftfeuchtigkeit innerhalb und außerhalb des Fahrzeugs, eine Fahrzeug-Innenraumtemperatur, die Umgebungstemperatur und/oder ein Lichteinfall erfasst werden. Besonders bevorzugt ist es, wenn der Auswertung Fahrbetriebsparameter zugrundegelegt werden, die ohnehin bereits von im Fahrzeug verbauten Sensoren erfasst werden.
Eine Erneuerung des antibakteriellen Schutzes und/oder ein Rücksetzen des Reinigungssystems kann beispielhaft über den Kundendienst oder über eine sonstige Servicefirma erfolgen. Sofern kein Schutz mehr gegeben ist, kann das System inaktiv geschaltet sein und für den Fahrzeugnutzer nicht mehr sichtbar sein. Sofern unterschiedliche Nutzer ein gemeinsames Fahrzeug nutzen, kann bevorzugt jeder der Nutzer, je nach Fahrzeugnutzung, eine aktive Zustandsanzeige des Lenkrades erhalten.
Die Zustandsanzeige kann beispielhaft optische, haptische und/oder akustische Signale erzeugen und zum Beispiel unmittelbar an der Instrumententafel und/oder am Fahrzeuglenkrad positioniert sein. In einer Ausführungsform kann eine haptische Zustandsanzeige realisiert sein, die zumindest ein, zum Beispiel elektronisch von der Auswerteeinheit ansteuerbares Dehnelement aufweisen. Das Dehnelement kann in einem nutzerseitigen Hand-Zugriffsbereich des Lenkrades verbaut sein. Im Falle einer reduzierten Wirksamkeit des antibakteriellen Schutzes kann sich beispielhaft das Dehnelement unter elektronischer Ansteuerung ausweiten, wodurch sich eine haptische Rückmeldung für den Fahrzeugnutzer ergibt.
Alternativ und/oder zusätzlich dazu kann eine optische Zustandsanzeige in Form einer Siebensegmentanzeige oder einer Balkenanzeige vorgesehen werden. Der Auswerteeinheit kann zudem ein manuell betätigbarer Schalter zugeordnet sein, mit dem die Vorrichtung wahlweise aktivierbar oder deaktivierbar ist. Je nach Absatzmarkt sind dabei auffällige optische oder auch unauffällige haptische Lösungen möglich.
Die vorstehend erläuterten und/oder in den Unteransprüchen wiedergegebenen vorteilhaften Aus- und/oder Weiterbildungen der Erfindung können – außer zum Beispiel in den Fällen eindeutiger Abhängigkeiten oder unvereinbarer Alternativen – einzeln oder aber auch in beliebiger Kombination miteinander zur Anwendung kommen.
Die Erfindung und ihre vorteilhaften Aus- und Weiterbildungen sowie deren Vorteile sind nachfolgend anhand von Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen:
1 in einem schematischen Blockschaltdiagramm die Vorrichtung zur Reinigung eines Fahrzeuglenkrads gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel;
2 in einer Ansicht entsprechend der 1 ein zweites Ausführungsbeispiel; und
3 in einer Ansicht entsprechend der 1 ein drittes Ausführungsbeispiel.
Die Figuren sind im Hinblick auf ein einfaches Verständnis der Erfindung angefertigt. Von daher sind die Figuren lediglich grob vereinfachte Darstellungen, die keinen realitätsgetreuen Aufbau einer Bauteilverbindung wiedergeben. So ist in der 1 ein Lenkrad 1 gezeigt, in dem zur Bereitstellung einer antibakteriellen Berührfläche ein antibakterielles Material 3 beispielhaft in Form von Fäden 3 in der Lenkrad-Oberfläche eingewoben ist. An einer unteren Speiche 5 des Lenkrads 1 ist ein manuell betätigbarer Schalter 7 vorgesehen, der Bestandteil einer Vorrichtung zur Reinigung des Fahrzeug-Lenkrads 1 ist. Diese weist eine Auswerteeinheit 9 sowie eine optische Zustandsanzeige 11 auf. Der Schalter 7 sowie die Zustandsanzeige 11 sind über Signalleitungen mit der Auswerteeinheit 9 in Verbindung. Die Auswerteeinheit 9 erfasst eingangsseitig eine Reihe von Fahrbetriebsparametern, etwa die Fahrzeug-Nutzungsdauer, die Fahrzeug-Standzeiten, die Luftfeuchtigkeit und/oder -temperatur im Fahrzeug-Innenraum, den Lichteinfall in den Fahrzeug-Innenraum und/oder die Fahrzeug-Umgebungstemperatur.
Bevorzugt werden die Fahrbetriebsparameter über bereits ohnehin im Fahrzeug integrierte Sensoren erfasst. Auf der Grundlage dieser Fahrbetriebsparameter generiert die Auswerteeinheit 9 ein Signal, mit dem die optische Zustandsanzeige 11 ansteuerbar ist. Die optische Zustandsanzeige 11 gibt dem Fahrer einen Hinweis über die Wirksamkeit bzw. den antibakteriellen Zustand des auf dem Lenkrad 1 applizierten antibakteriellen Materials 3. Im Falle einer stark reduzierten Wirksamkeit kann z. B. über den Kundendienst oder über eine Servicefirma der antibakterielle Schutz erneuert oder rückgesetzt werden. Mittels des im Lenkrad 1 integrierten Schalters 7 kann das System aktiviert und/oder deaktiviert werden.
In der 2 ist anstelle der optischen Anzeige eine haptische Zustandsanzeige 11 bereitgestellt, die außenumfangsseitig am Fahrzeug-Lenkrad 1 verbaut ist. Die haptische Zustandsanzeige 11 weist in der 2 im Querschnittsprofil umfangsverteilte Dehnelemente 13 auf, die mittels der Auswerteeinheit 9 elektronisch ansteuerbar sind. Beispielhaft werden die Dehnelemente durch entsprechende elektronische Ansteuerung ausgeweitet, wodurch dem Fahrer eine haptische Rückmeldung über einen reduzierten antibakteriellen Zustand des antibakteriellen Materials 3 vermittelt wird.
In der 3 ist die optische Zustandsanzeige 11 nicht in der Instrumententafel des Fahrzeugs verbaut, sondern vielmehr unmittelbar im Fahrzeug-Lenkrad. Die optische Zustandsanzeige ist dabei als ein Balkendiagramm realisiert. Je nach Wirksamkeit des antibakteriellen Materials 3 variiert dabei die Balkenhöhe h der optischen Zustandsanzeige 11.
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Patentliteratur

US 20120171269 A [0003]

Claims

Vorrichtung zur Reinigung eines Lenkrads (1) in einem Fahrzeug, bei der zur Lenkrad-Desinfektion ein antibakterielles Material (3) auf dem Lenkrad (1) appliziert ist, dessen Wirksamkeit oder antibakterieller Zustand über die Nutzungsdauer abnimmt, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung eine Zustandsanzeige (11) aufweist, mittels der dem Fahrer die Wirksamkeit oder der antibakterielle Zustand des antibakteriellen Materials (3) anzeigbar ist.
Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mittels der Zustandsanzeige (11) der aktuelle antibakterielle Zustand permanent anzeigbar ist.
Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung eine signaltechnisch mit der Zustandsanzeige (11) verbundene Auswerteeinheit (9) aufweist, die eingangsseitig zumindest einen Fahrbetriebsparameter erfasst, der mit einem Bakterienwachstum am Lenkrad (1) korreliert, und dass die Auswerteeinheit (9) auf der Grundlage des erfassten Fahrbetriebsparameters die Zustandsanzeige (11) ansteuert.
Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zustandsanzeige (11) eine haptische, optische und/oder akustische Rückmeldung generiert.
Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zustandsanzeige (11) an der Instrumententafel (4) und/oder unmittelbar am Fahrzeuglenkrad (1) positioniert ist.
Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass eine haptische Zustandsanzeige (11) zumindest ein, insbesondere elektrisch von der Auswerteeinheit (9) ansteuerbares Dehnelement (13) ist, und dass insbesondere das Dehnelement (13) in einem nutzerseitigen Hand-Zugriffsbereich des Lenkrads (1) verbaut ist.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Auswerteeinheit (9) ein manuell vom Benutzer und/oder nur im Kundendienstfall Schalter (7) zugeordnet ist zur Aktivierung/Deaktivierung der Vorrichtung.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der von der Auswerteeinheit (9) erfassbare Fahrbetriebsparameter die Fahrzeug-Nutzungszeitdauer, die Fahrzeug-Standzeit, die Luftfeuchtigkeit oder -temperatur im Fahrzeug-Innenraum und/oder die Fahrzeug-Umgebungstemperatur oder dergleichen ist.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass eine optische Zustandsanzeige als eine Siebensegmentanzeige oder als eine Balkenanzeige ausgeführt ist.
Verfahren zur Reinigung eines Fahrzeug-Lenkrads (1) mittels einer Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, in dem die Wirksamkeit oder der antibakterielle Zustand eines auf dem Lenkrad (1) applizierten antibakteriellen Materials (3) angezeigt wird.