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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Sanitärarmatur zum Mischen eines Kaltwassers und eines Warmwassers zu einem Mischwasser mit einer gewünschten Mischwassertemperatur. Solche Sanitärarmaturen werden regelmäßig im Zusammenhang mit Duschen, Badewannen oder Waschtischen verwendet.
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Zum Mischen des Kaltwassers und des Warmwassers zu einem Mischwasser mit einer gewünschten Mischwassertemperatur weisen bekannte Sanitärarmaturen regelmäßig eine Kartusche auf, innerhalb der das Kaltwasser und das Warmwasser in einem bestimmten Verhältnis zu dem Mischwasser gemischt werden. Solche Kartuschen sind in einem Gehäuse der Sanitärarmatur befestigt. Das Gehäuse besteht oftmals aus Messing, so dass ein übermäßiger Materialeinsatz des Messings zu hohen Kosten führt. Zur Befestigung der Kartuschen ist in dem Gehäuse ein Einbauraum erforderlich, der derart an die Kartusche angepasst ist, dass die Kartusche sicher in dem Gehäuse fixiert ist. Hierzu weisen die Gehäuse bekannter Sanitärarmaturen regelmäßig einen Kragen auf, der als Anschlag für eine Zentralschraube der Kartusche dient. Zur Befestigung der Kartusche in dem Gehäuse weist der Einbauraum zudem regelmäßig ein Gewinde auf. Nachteilig an den bekannten Sanitärarmaturen ist, dass für die Erstellung des Kragens und des Gewindes am Gehäuse ein hoher Materialeinsatz notwendig ist.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, die mit Bezug auf den Stand der Technik geschilderten Probleme zumindest teilweise zu lösen und insbesondere eine Sanitärarmatur anzugeben, deren Gehäuse mit einem geringen Materialeinsatz herstellbar und/oder mit geringerem Aufwand montierbar ist.
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Diese Aufgaben werden gelöst mit einer Sanitärarmatur gemäß den Merkmalen des unabhängigen Patentanspruchs. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Sanitärarmatur sind in den abhängigen Patentansprüchen angegeben. Es ist darauf hinzuweisen, dass die in den abhängigen Patentansprüchen einzeln aufgeführten Merkmale in beliebiger, technologisch sinnvoller Weise miteinander kombiniert werden können und weitere Ausgestaltungen der Erfindung definieren. Darüber hinaus werden die in den Patentansprüchen angegebenen Merkmale in der Beschreibung näher präzisiert und erläutert, wobei weitere bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung dargestellt werden.
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Die erfindungsgemäße Sanitärarmatur weist ein Gehäuse mit einem Einbauraum für eine Kartusche auf, wobei in dem Einbauraum eine Halterung für die Kartusche mit einem Bajonettverschluss an dem Gehäuse befestigbar ist und wobei die Kartusche durch die Halterung in dem Einbauraum fixierbar ist.
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Mit der vorgeschlagenen Sanitärarmatur sind ein Kaltwasser und ein Warmwasser in einem bestimmten Mischungsverhältnis zu einem Mischwasser mit einer gewünschten Mischwassertemperatur mischbar. Hierzu weist die Sanitärarmatur ein Gehäuse mit einem Einbauraum für eine Kartusche auf. Das Gehäuse besteht bevorzugt zumindest teilweise aus Kunststoff und/oder Metall, wie beispielsweise Messing. Die Kartusche ist bevorzugt nach Art einer so genannten Einhandmischerkartusche ausgebildet. Zur Vermeidung eines hohen Materialeinsatzes bei der Herstellung des Gehäuses wird die Kartusche in dem Einbauraum durch eine Halterung gehalten. Hierdurch ist in dem Einbauraum insbesondere kein Kragen mehr erforderlich, der als Anschlag für eine Zentralschraube der Kartusche dient. Zu diesem Zweck weist die Halterung einen Bajonettverschluss auf, durch den die Halterung lösbar in dem Einbauraum des Gehäuses der Sanitärarmatur befestigbar ist. Daher ist die Halterung bevorzugt zumindest teilweise rohrförmig ausgebildet, so dass die Halterung zum Verschließen oder zum Lösen des Bajonettverschlusses in dem Einbauraum relativ zu dem Gehäuse um ihre Längsachse drehbar ist. Ein Innenraum der Halterung ist dabei bevorzugt derart an eine Außenkontur der Kartusche angepasst, dass die Kartusche sicher und ortsfest durch die Halterung haltbar ist. Bei geschlossenem Bajonettverschluss wird die Kartusche durch die Halterung in dem Einbauraum des Gehäuses fixiert. Klarzustellen ist jedoch, dass die Kartusche nicht vollständig in dem Einbauraum angeordnet sein muss, sondern auch aus dem Einbauraum bzw. dem Gehäuse ragen kann.
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Darüber hinaus ist es vorteilhaft, wenn die Halterung nach Art einer Glocke ausgebildet ist. Dies bedeutet mit anderen Worten auch, dass die Halterung insbesondere haubenförmig oder kelchförmig, beispielsweise als eine nach unten offene Halbkugel, ausgebildet ist. Gleichwohl kann die Glocke auch nach oben eine Öffnung aufweisen, durch die die Kartusche zumindest teilweise ragt.
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Ebenfalls vorteilhaft ist es, wenn die Halterung zumindest teilweise aus Kunststoff besteht. Bevorzugt ist zudem, dass die Halterung vollständig aus Kunststoff besteht. Hierdurch kann die Glocke besonders kostengünstig hergestellt werden und weist ein besonders geringes Gewicht auf.
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Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn die Halterung zumindest zwei Klauen aufweist, die durch eine Drehbewegung der Halterung in dem Einbauraum jeweils in eine Nut des Gehäuses eingreifen, so dass die Halterung mit dem Gehäuse lösbar verbunden ist.
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Die zumindest zwei Klauen der Halterung und die Nuten des Gehäuses bilden insbesondere den Bajonettverschluss. Die zumindest zwei Klauen ragen insbesondere radial aus einer Oberfläche der Halterung hervor und können sich darüber hinaus in eine Umfangsrichtung zumindest teilweise über die Oberfläche der Halterung erstrecken. Die Halterung ist insbesondere in dem Einbauraum in Richtung ihrer Längsachse steckbar und innerhalb des Einbauraums um ihre Längsachse drehbar, so dass die zumindest zwei Klauen in jeweils eine Nut des Gehäuses eingreifen, so dass die Halterung mit dem Gehäuse (wieder) lösbar verbunden ist.
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Ebenfalls vorteilhaft ist es, wenn die Halterung aus dem Gehäuse hervorsteht und außerhalb des Gehäuses durch eine Blende verblendbar ist. Hierdurch kann insbesondere ein aus dem Gehäuse herausragender Bereich der Halterung mit einem optisch hochwertigeren Material verkleidet werden.
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Schließlich kann vorteilhafterweise die Blende so ausgebildet werden, dass sie die Halterung im montierten Zustand arretiert und so gegen ein unbeabsichtigtes Lösen sichert. Bei der Verwendung beispielsweise eines Bajonettverschlusses ist es bereits ausreichend, wenn zur Arretierung die Drehbewegung der im Gehäuse verriegelten Halterung blockiert ist.
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Die Erfindung sowie das technische Umfeld werden nachfolgend anhand der Figuren näher erläutert. Es ist darauf hinzuweisen, dass die Figuren eine besonders bevorzugte Ausführungsvariante der Erfindung zeigen, diese jedoch nicht darauf beschränkt ist. Dabei sind gleiche Bauteile in den Figuren mit denselben Bezugszeichen versehen. Es zeigen schematisch:
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1: eine Ausführungsvariante der Sanitärarmatur in einer Explosionszeichnung;
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2: die Sanitärarmatur nach 1 in einer ersten Schnittdarstellung; und
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3: die Sanitärarmatur nach 1 in einer zweiten Schnittdarstellung.
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Die 1 zeigt die Sanitärarmatur 1 und eine Kartusche 4 zum Mischen eines Kaltwassers und eines Warmwassers zu einem Mischwasser mit einer gewünschten Mischwassertemperatur. Die Kartusche 4 ist mittels einer Halterung 5 in einem Einbauraum 3 eines Gehäuses 2 der Sanitärarmatur 1 befestigbar. Hierzu weist die Halterung 5 auf ihrer Oberfläche 15 eine erste Klaue 7 und eine zweite Klaue 8 auf, die sich radial aus der Oberfläche 15 erheben und sich in einer Umfangsrichtung zumindest teilweise über die Oberfläche 15 der Halterung 5 erstrecken. Die erste Klaue 7 und die zweite Klaue 8 sind Teil eines in der 2 gezeigten Bajonettverschlusses 6. Nach der Fixierung der Kartusche 4 in dem Einbauraum 3 mittels der Halterung 5 ist die Halterung 5 durch eine Blende 11 verblendbar.
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Die 2 zeigt die Sanitärarmatur 1 entlang der in der 1 gezeigten Schnittebene II in einer Schnittdarstellung. In der 2 ist die Kartusche 4 durch die Halterung 5 in dem Einbauraum 3 fixiert und ragt aus dem Einbauraum 3 bzw. dem Gehäuse 2 der Sanitärarmatur 1 hervor. Die Halterung 5 ist in diesem Ausführungsbeispiel nach Art einer Glocke ausgebildet und weist einen rohrförmigen Abschnitt 16 auf, in dem ein Innenraum 12 ausgebildet ist, der an eine Außenkontur 13 der Kartusche 4 angepasst ist, so dass die Kartusche 4 insbesondere entlang ihrer Längsachse 14 in dem Einbauraum 3 fixiert ist. Die Halterung 5 ist zu diesem Zweck mit einem Bajonettverschluss 6 an dem Gehäuse 2 befestigbar.
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Zur Befestigung der Halterung 5 an dem Gehäuse 2 wird die Halterung 5 mit der Kartusche 4 in Richtung ihrer Längsachse 14 in den Einbauraum 3 des Gehäuses 2 eingesteckt, bis dass die Halterung 5 auf einem Boden 19 des Einbauraums 3 aufsitzt. Anschließend wird die Halterung 5 um ihre Längsachse 14 gedreht, so dass die erste Klaue 7 in eine erste Nut 9 des Gehäuses 2 und die zweite Klaue 8 in eine zweite Nut 10 des Gehäuses 2 eingreift, wodurch die Halterung 5, insbesondere in Richtung ihrer Längsachse 14, formschlüssig mit dem Gehäuse 2 verbunden wird. Anschließend ist die Blende 11 auf die Halterung 5 aufsteckbar. Hierzu weist die Blende 11 eine Öffnung 17 auf, durch die ein Stellmittel 18 der Kartusche 4 ragt.
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3 zeigt die Sanitärarmatur 1 entlang der in der 1 gezeigten Schnittebene III in einer Schnittdarstellung. Zu erkennen ist insbesondere das Gehäuse 2 und die Blende 11 sowie die zweite Klaue 8, die in die zweite Nut 10 des Gehäuses 2 eingreift.
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Vorsorglich wird darauf hingewiesen, dass die in Figuren gezeigten Kombinationen von technischen Merkmalen nicht generell zwingend sind. So können technische Merkmale einer Figur mit anderen technischen Merkmalen einer weiteren Figur und/oder der allgemeinen Beschreibung kombiniert werden. Etwas anderes soll nur gelten, wenn hier explizit die Kombination von Merkmalen ausgewiesen wurde und/oder der Fachmann erkennt, dass sonst die Grundfunktionen der Vorrichtung nicht mehr erfüllt werden können.
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Die vorgeschlagene Sanitärarmatur weist ein Gehäuse auf, das mit einem geringen Materialeinsatz herstellbar ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Sanitärarmatur
- 2
- Gehäuse
- 3
- Einbauraum
- 4
- Kartusche
- 5
- Halterung
- 6
- Bajonettverschluss
- 7
- erste Klaue
- 8
- zweite Klaue
- 9
- erste Nut
- 10
- zweite Nut
- 11
- Blende
- 12
- Innenraum
- 13
- Außenkontur
- 14
- Längsachse
- 15
- Oberfläche
- 16
- Rohrförmiger Abschnitt
- 17
- Öffnung
- 18
- Stellmittel
- 19
- Boden