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Die Erfindung betrifft einen Aktor zur Bewegung eines Stellglieds, mit einem, insbesondere U-förmig ausgebildeten, Spulenkern, mit einer Drahtspule, deren Windungen den Spulenkern zumindest abschnittsweise zirkular umgeben, mit einem schwenkbeweglich um eine Schwenkachse relativ zum Spulenkern gelagerten und mit einem Stellglied gekoppelten Anker, der gegenüberliegend zu einem offenen Endbereich des Spulenkerns angeordnet ist und mit einem dem Spulenkern wenigstens einen Luftspalt bildet, der in einer Ruhestellung des Ankers eine größere Spaltweite als in einer Funktionsstellung des Ankers aufweist, und wobei dem Anker eine Blattfeder zugeordnet ist, die mit einem ersten Kontaktbereich am Anker anliegt und zur Bereitstellung einer in Richtung des Spulenkerns auf den Anker wirkenden Lagerkraft ausgebildet ist.
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Aus der
DE 29 15 661 A1 ist eine Magnetankerhalterung für ein Minikompaktrelais mit einem die Magnetspule mit Magnetjoch, den Magnetanker sowie den Federsatz aufnehmenden Gehäuse bekannt, bei der der Magnetanker abgewinkelt und durch Federkraft am Magnetjoch kippbeweglich gehalten ist und wobei ein gebogener, ebener Federstreifen in das Gehäuse des Relais frei eingeschoben ist, der mit Vorspannung mit den stirnseitigen Endungen an den Wandungen des Gehäuses bzw. einer Wandung und einem gehäusefesten Schalt- oder Kontaktfederträger abgestützt ist und der mit dem Biegescheitel am Magnetanker anliegt.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, einen Aktor bereitzustellen, der bei einfacher Aufbauweise eine hohe Dauerfestigkeit über eine Vielzahl von Schaltspielen gewährleistet.
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Diese Aufgabe wird für einen Aktor der eingangs genannten Art mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Hierbei ist vorgesehen, dass die Blattfeder beabstandet zum ersten Kontaktbereich mit einem zweiten Kontaktbereich am Anker anliegt und zur Bereitstellung einer, insbesondere entgegengesetzt zur Lagerkraft ausgerichteten, Rückstellkraft auf den Anker ausgebildet ist.
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Die Blattfeder erfüllt somit eine Doppelfunktion, indem sie sowohl die Positionierung des Ankers gegenüber dem Spulenkern durch die Bereitstellung der Lagerkraft als auch eine Vorzugsstellung des Ankers gegenüber dem Spulenkern durch Bereitstellung der Rückstellkraft gewährleistet. Für eine Verwendung des Aktors zur Bewegung eines Stellglieds ist üblicherweise vorgesehen, dass das Stellglied, bei dem es sich vorzugsweise um eine Komponente des Aktors handelt, ohne eine Beaufschlagung der Drahtspule des Aktors mit elektrischer Energie eine vorgegebene Vorzugstellung einnimmt. Dabei ist es vorteilhaft, wenn diese Vorzugstellung mit der gleichen Blattfeder bestimmt werden kann, die ohnehin zur Bereitstellung der Lagerkraft vorgesehen ist. Dementsprechend kann durch die erfindungsgemäße Nutzung der Blattfeder für die Bereitstellung der Lagerkraft und der Rückstellkraft auf ein weiteres Federmittel verzichtet werden, welches ansonsten zur Vorgabe der Vorzugstellung für den Anker und das damit gekoppelte Stellglied erforderlich wäre. Somit kann der Aktor in einer besonders kompakten Bauweise konzipiert werden, zudem wird dadurch auch eine einfache und kostengünstige Herstellweise und Montage des Aktors ermöglicht.
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Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Zweckmäßig ist es, wenn die Blattfeder zur Rückstellung des Ankers aus der Funktionsstellung in die Ruhestellung ausgebildet ist. In der Funktionsstellung ist eine kleinere Spaltweite für den wenigstens einen Luftspalt zwischen dem Anker und dem Spulenkern als in der Ruhestellung vorgesehen. Die Verringerung der Spaltweite wird durch eine Bereitstellung von Magnetkräften mittels einer Bestromung der Drahtspule erzielt, wobei die Magnetkräfte eine Annäherung des Ankers an den Spulenkern im Zuge einer Schwenkbewegung um die Schwenkachse bewirken. Um bei einer Reduzierung oder Abschaltung der Bestromung der Drahtspule eine zuverlässige Rückkehr des Ankers in die Ruhestellung zu gewährleisten, ist die Blattfeder derart mit dem Anker gekoppelt, dass eine innere Spannung der Blattfeder im Zuge der Schwenkbewegung um die Schwenkachse in Richtung der Funktionsstellung vergrößert wird. Vorzugsweise ist die Anordnung von Blattfeder, Anker und erstem sowie zweitem Kontaktbereich derart gewählt, dass die Blattfeder auch in der Ruhestellung des Ankers eine innere Vorspannung aufweist, um den Anker in der Ruhestellung festzulegen. Ferner ist die Blattfeder derart gegenüber dem Anker und dem Spulenkern angeordnet, dass sie stets, also in jeder Schwenkstellung zwischen der Ruhestellung und der Funktionsstellung, die Lagerkraft bereitstellen kann, die für die schwenkbewegliche und ansonsten ortsfeste Lagerung des Ankers gegenüber dem Spulenkern erforderlich ist.
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Vorteilhaft ist es, wenn an wenigstens einem Kontaktbereich, insbesondere am ersten Kontaktbereich, ein elastisches Koppelglied zwischen der Blattfeder und dem Anker angeordnet ist. Mit Hilfe des elastischen Koppelglieds kann ein Toleranzausgleich zwischen der Blattfeder, dem Anker und dem Spulenkern realisiert werden. Dementsprechend müssen diese Komponenten nicht mit engen Toleranzanforderungen hergestellt werden, was sich positiv auf die Herstellkosten auswirkt. Vorzugsweise ist ein Elastizitätsmodul für das elastische Koppelglied um einen Faktor 10 bis 1000 kleiner als ein Elastizitätsmodul für die üblicherweise aus einem metallischen Werkstoff hergestellte Blattfeder gewählt. Beispielsweise ist das elastische Koppelglied aus einem Kunststoff- oder Gummimaterial hergestellt und gewährleistet durch seine erheblich größere Elastizität verglichen mit der Elastizität der Blattfeder einen wirkungsvollen Toleranzausgleich, ohne dass die Gefahr einer unerwünschten Verlagerung des Ankers gegenüber dem Spulenkern besteht.
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Bei einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das elastische Koppelglied längs der Schwenkachse des Ankers einen konstanten Querschnitt, vorzugsweise einen Kreisquerschnitt, insbesondere einen Kreisringquerschnitt, aufweist und/oder dass ein Gehäuse für eine kraftübertragende Kopplung von Blattfeder und Spulenkern ausgebildet ist. Aufgrund der erfindungsgemäßen geometrischen Gestaltung kann das elastische Koppelglied kostengünstig als Abschnitt eines in einem Endlosverfahren, insbesondere einem Extrusionsverfahren, hergestellten Endloskörpers ausgebildet werden. Bevorzugt weist das Koppelglied in einer Querschnittsebene, die normal zur Schwenkachse des Ankers ausgebildet ist, einen Kreisquerschnitt auf. Hierdurch kann eine besonders vorteilhafte schwenkbare Lagerung des Ankers relativ zur Blattfeder gewährleistet werden, da der Anker bei der Schwenkbewegung auf der zylindrischen Außenoberfläche des Koppelglieds gleiten kann. Besonders bevorzugt weist das Koppelglied einen Kreisringquerschnitt auf, der eine hohe Elastizität des Koppelglieds ermöglicht. Ergänzend oder alternativ ist ein Gehäuse für eine kraftübertragende Kopplung von Blattfeder und Spulenkern ausgebildet. Bei diesem Gehäuse kann es sich insbesondere um ein Ventilgehäuse handeln.
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Bevorzugt ist vorgesehen, dass der Anker mit einem als Ventilglied ausgebildeten Stellglied gekoppelt ist, das in einem Ventilgehäuse angeordnet ist, wobei das Ventilgehäuse einen Fluidkanal und einen im Fluidkanal ausgebildeten Ventilsitz umfasst und das Ventilglied für eine Beeinflussung eines freien Querschnitts des Fluidkanals durch Relativbewegung gegenüber dem Ventilsitz ausgebildet ist, und wobei das Ventilgehäuse für eine kraftübertragende Kopplung von Blattfeder und Spulenkern ausgebildet ist. Dementsprechend bilden der Aktor und das Ventilgehäuse mit dem darin angeordneten Ventilsitz sowie dem Ventilglied, das mit dem Anker des Aktors bewegungsgekoppelt ist, eine Ventileinrichtung. Diese Ventileinrichtung kann zur Steuerung eines Fluidstroms zwischen einem am Ventilgehäuse in den Fluidkanal einmündenden Eingangsanschluss und einem am Ventilgehäuse ausgebildeten, aus dem Fluidkanal ausmündenden Ausgangsanschluss erzielt werden.
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Ferner ist vorgesehen, dass das Ventilglied durch eine Bewegung des Ankers zwischen seiner Ruhestellung und seiner Funktionsstellung einen freien Querschnitt des Fluidkanals beeinflussen kann, indem die relative Position des Ventilglieds gegenüber dem Ventilsitz eingestellt wird. Wahlweise kann das Ventilglied in der Ruhestellung des Ankers abdichtend am Ventilsitz aufgenommen sein oder den Ventilsitz maximal freigeben. Dementsprechend kann das Ventilglied bei Einnehmen der Funktionsposition durch den Anker eine maximale Freigabe des Fluidkanals oder eine Absperrung des Fluidkanals bewirken. Ferner ist vorgesehen, dass das Ventilgehäuse für die kraftübertragende Kopplung zwischen Blattfeder und Spulenkern ausgebildet ist. Dabei kann insbesondere vorgesehen sein, dass die Blattfeder und der Spulenkern nicht in direktem mechanischem Kontakt miteinander verbunden sind, sondern lediglich durch Zwischenschaltung des Ventilgehäuses kraftübertragend miteinander gekoppelt sind. Dies ist insbesondere dann von Vorteil, wenn die Blattfeder und der Spulenkern als Einlegeteile für einen Kunststoffspritzgussvorgang genutzt werden, der für die Herstellung des Ventilgehäuses vorgesehen ist.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Blattfeder wenigstens zwei jeweils geradlinig ausgebildete Schenkel umfasst, die einen Winkel zueinander einnehmen, insbesondere L-förmig ausgebildet sind, und dass die beiden Kontaktbereiche am gleichen Schenkel ausgebildet sind. Die Ausgestaltung der Blattfeder mit zwei jeweils geradlinig ausgebildeten Schenkeln ermöglicht eine einfache und kostengünstige Herstellung, insbesondere aus einem bandförmigen Rohmaterial, das lediglich auf die richtige Länge abgelängt und anschließend umgeformt werden muss. Vorzugsweise schließen die beiden Schenkel der Blattfeder einen Winkel in einem Bereich zwischen 45 und 135 Grad, insbesondere 90 Grad, ein. Ferner wird durch die Anordnung beider Kontaktbereiche am gleichen Schenkel der Blattfeder eine kompakte Bauweise für den Aktor begünstigt, da der andere Schenkel der Blattfeder vollständig für die Festlegung am Spulenkern oder am Ventilgehäuse genutzt werden kann.
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Zweckmäßig ist es, wenn der Spulenkern an seinem offenen Endbereich eine Lagerschneide für den Anker umfasst, dass der Anker eine zur Lagerschneide korrespondierende Profilausnehmung aufweist und dass die Lagerschneide und die Profilausnehmung parallel zur Schwenkachse für den Anker ausgerichtet sind, insbesondere dass die Lagerschneide die Schwenkachse bildet. Somit wird ein für die Schwenkbewegung des Ankers gegenüber dem Spulenkern erforderliches Lager als Schneidenlager ausgebildet, wodurch sich zum einen Vorteile bei der Herstellung der Lagerkomponenten ergeben und andererseits eine kostengünstige und präzise Lagerung des Ankers gegenüber dem Spulenkern erreicht wird. Beispielsweise ist am Spulenkern eine Außenkante des offenen Endbereichs, insbesondere an einer Stirnfläche eines Schenkels des vorzugsweise U-förmig oder E-förmig ausgebildeten Spulenkerns, als Lagerschneide ausgebildet. Hierfür ist es besonders vorteilhaft, wenn diese Kante mit einem sehr kleinen Radius verrundet ist oder scharf geschliffen ist, um einen möglichst linienförmigen Kontakt mit dem Anker zu ermöglichen. Die zur Lagerschneide korrespondierende Profilausnehmung des Ankers ermöglicht eine reibungsarme Schwenkbewegung des Ankers gegenüber dem Spulenkern, insbesondere in einem Schwenkwinkelbereich kleiner 10 Grad, vorzugsweise kleiner 5 Grad, was bei geeigneter Dimensionierung des Ankers und des Spulenkerns für die Betätigung des Stellglieds, insbesondere des Ventilglieds, ausreichend ist. Vorzugsweise sind die Lagerschneide am Spulenkern und die Profilausnehmung am Anker derart aufeinander angepasst, dass die Lagerschneide die Schwenkachse für den Anker bildet.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Profilausnehmung die Lagerschneide formschlüssig schwenkbeweglich umfasst. Durch den Formschluss zwischen Anker und Spulenkern wird unter Zuhilfenahme der Lagerkraft der Blattfeder eine zuverlässige schwenkbewegliche Anordnung des Ankers am Spulenkern gewährleistet. Kraftkomponenten, die quer zur Schwenkachse auf den Anker einwirken, führen nicht zu einer unerwünschten Verlagerung des Ankers gegenüber dem Spulenkern. Vorzugsweise ist die Profilausnehmung im Anker derart auf die Geometrie der Lagerschneide und des offenen Endbereich des Spulenkerns angepasst, dass ein Schwenkbereich des Ankers gegenüber dem Spulenkern durch einander gegenüberliegende Randbereiche des Spulenkerns und des Ankers begrenzt wird. Dabei sind diese Randbereiche derart ausgebildet, dass eine in der Praxis für den Anker erforderliche Schwenkbewegung nicht behindert wird.
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Bei einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Blattfeder und/oder das Stellglied in einem an den Anker angrenzenden und dem Spulenkern entgegengesetzten Raumbereich angeordnet sind. Hierdurch wird eine besonders kompakte Bauform für den Aktor bzw. für die mit dem Aktor bestückte Ventileinrichtung ermöglicht.
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Bevorzugt ist vorgesehen, dass die Blattfeder und der Anker an einer die Schwenkachse enthaltenden Querschnittsebene einen Querschnitt aufweisen, dessen Hüllkurve von einer Hüllkurve für den Querschnitt des Spulenkerns in der Querschnittsebene umfasst ist. Mit anderen Worten weist eine Projektion des Spulenkerns in der Querschnittsebene eine größere Fläche auf als eine Projektion der Blattfeder und/oder des Ankers in der gleichen Querschnittsebene. Eine räumliche Ausdehnung des Aktors wird somit in den beiden Raumrichtungen der Querschnittsebene vom Spulenkern bestimmt. Somit wird eine kompakte Bauform für den Aktor oder eine mit dem Aktor bestückte Ventileinrichtung begünstigt.
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Eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt. Hierbei zeigt:
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1 eine Schnittdarstellung eines erfindungsgemäßen Aktors und
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2 eine Variante für die Ausgestaltung des Ankers für einen Aktor gemäß der 1.
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Ein in der 1 schematisch dargestelltes Fluidventil 1 umfasst einen Aktor 2, der als elektromechanischer Magnetantrieb zur Beeinflussung eines freien Querschnitts eines Fluidkanals 3 ausgebildet ist. Bei Versorgung des Aktors 2 mit elektrischer Energie von einer nicht dargestellten Quelle ist der Aktor 2 exemplarisch dazu eingerichtet, ein im Fluidkanal 3 angeordnetes und als Ventilglied 4 ausgeführtes Stellglied in einer Schwenkbewegung aus einer in 1 dargestellten Schließstellung in eine nicht dargestellte Öffnungsstellung zu bewegen. In der Öffnungsstellung ist das Ventilglied 4 von einem Ventilsitz 5 abgehoben und ermöglicht somit einen Fluidstrom durch den Fluidkanal 3.
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Der Aktor 2 umfasst einen U-förmig ausgebildeten Spulenkern 6 mit einem ersten U-Schenkel 7, einem zweiten U-Schenkel 8 sowie einem Verbindungsstück 9, das nicht näher bezeichnete, erste Endbereiche der U-Schenkel 7, 8 miteinander verbindet. Bei einer nicht dargestellten alternativen Ausführungsform des Spulenkerns ist dieser E-förmig ausgebildet und weist dementsprechend drei Schenkel auf.
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Exemplarisch ist der U-Schenkel 8 von einer zylinderhülsenförmig ausgebildeten Drahtspule 10 zirkular umgeben, deren nicht näher dargestellte Windungen im Wesentlichen kreisförmig ausgerichtet sind, wobei Mittelachsen der Windungen eine Windungsachse 11 bestimmen. Die Drahtspule 10 ist elektrisch mit Anschlussstiften 12 verbunden, von denen in der 1 nur einer sichtbar ist, da der zweite hinter dem ersten angeordnet ist. Durch Anlegen eines Stroms an den Anschlussstiften 12 baut sich in der Drahtspule 10 ein Magnetfeld auf, dass auf den Spulenkern 6 eingekoppelt wird, der zusammen mit einem Anker 15 einen magnetischen Kreis bildet. Dabei ist der Anker 15 gegenüberliegend zu einem offenen Endbereich des Spulenkerns 6 angeordnet, exemplarisch ist der Anker 15 gegenüberliegend zu Stirnseiten 16, 17 der U-Schenkel 7, 8 angeordnet ist. Die Stirnseiten 16, 17 sind dem Verbindungsstück 9 entgegengesetzt und exemplarisch normal zur Windungsachse 11 ausgerichtet.
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Der Anker 15 ist in nachstehend näher beschriebener Weise schwenkbeweglich gegenüber dem Spulenkern 6 gelagert und bildet mit den freien Enden der U-Schenkel 7, 8 einen ersten Luftspalt 18 und einen zweiten Luftspalt 19 aus. Durch die schwenkbewegliche Lagerung des Ankers 15 werden bei einer Strombeaufschlagung der Drahtspule 10 aufgrund des sich hierdurch ausbildenden Magnetfelds und der daraus resultierenden Magnetkräfte auf den Anker 15 die Luftspalte 18, 19 verkleinert. Bevorzugt ist vorgesehen, dass der Anker 15 in einer nicht dargestellten Funktionsposition in mechanische Anlage mit wenigstens einer der Stirnseiten 16 und/oder 17 der U-Schenkel 7 und/oder 8 gelangt.
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Um die schwenkbewegliche Lagerung des Ankers 15, insbesondere am Spulenkern 6, mit einfachen Mitteln zu gewährleisten, ist eine Blattfeder 20 vorgesehen, die exemplarisch eine L-förmige Gestalt mit einem kürzeren Schenkel 21 und einem längeren Schenkel 22 aufweist. Dabei ist der kürzere Schenkel 21 ortsfest in einem Ventilgehäuse 23 festgelegt. Der längere Schenkel 22 ist freitragend im Wesentlichen parallel zu einer dem Spulenkern 6 abgewandten Oberfläche 24 des Ankers 15 ausgerichtet und ist mit einem maximal vom ersten Schenkel 21 entfernten Endbereich 25 mit dem Anker 15 mechanisch gekoppelt.
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Ein erster Kontaktbereich 40 zwischen der Blattfeder 20 und dem Anker 15 ist an einem Verbindungsbereich 28 zwischen dem ersten Schenkel 21 und dem zweiten Schenkel 22 vorgesehen. Dieser Kontaktbereich 40 dient zur Ausübung einer Lagerkraft von der Blattfeder 20 auf den Anker 15, um diesen gegen den Spulenkern 6 zu drücken und somit eine zuverlässige räumliche Anordnung des Ankers 15 gegenüber dem Spulenkern 6 zu gewährleisten. Exemplarisch ist vorgesehen, dass zwischen dem zweiten Schenkel 22 der Blattfeder 20 und einem Endbereich 29 des Ankers 15 ein elastisches Koppelglied 30 angeordnet ist. Das elastische Koppelglied 30 weist exemplarisch einen kreisringförmigen Querschnitt auf, wie er in der 1 ersichtlich ist und ist in einer Ausnehmung 31 des Ankers 15 aufgenommen. Dabei bilden die Ausnehmung 31 des Ankers 15, der Verbindungsbereich 28 der Blattfeder 20 sowie eine exemplarisch senkrecht zum zweiten Schenkel 22 ausgerichtete Wandung 32 des Ventilgehäuses 23 eine Art Dreipunktlagerung für das elastische Koppelglied 30, so dass dieses in den Raumrichtungen der Darstellungsebene der 1 keinerlei Ausweichmöglichkeiten besitzt.
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Ferner ist vorgesehen, dass der Endbereich 25 der Blattfeder 20 in einer fensterartigen Ausnehmung 26 des Ankers 15 aufgenommen ist. Dabei liegt der Endbereich 25 in der Ausnehmung 26 an einer Auflagefläche 27 an, die gegenüberliegend zum Spulenkern 6 ausgerichtet ist. Durch diese Ausrichtung ermöglicht die Auflagefläche 27 in einfacher Weise eine Krafteinleitung einer Rückstellkraft durch die Blattfeder 20, wobei die Rückstellkraft in Richtung des Ventilsitzes 5 gerichtet ist. Die Kopplung des Endbereichs 25 mit der Auflagefläche 27 des Ankers wird als zweiter Kontaktbereich 41 bezeichnet.
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Exemplarisch ist vorgesehen, dass die fensterartige Ausnehmung 26 im Anker 15 zur Ausbildung eines Stegs 33 führt, der formschlüssig vom Endbereich 25 der Blattfeder 20 hintergriffen wird. Somit wird eine Bewegung des Ankers 15 in einer Raumrichtung der Darstellungsebene der 1 quer zur Windungsachse 11 verhindert. Dementsprechend ist der Anker 15 formschlüssig durch die Wechselwirkung zwischen dem Endbereich 25 der Blattfeder 20 und dem Steg 33 sowie dem elastischen Koppelglied 30 und dem Endbereich 29 des Ankers 15 in seiner Lage bestimmt. Der Anker 15 kann lediglich eine Schwenkbewegung um eine normal zur Darstellungsebene der 1 ausgerichtete und im Bereich des elastischen Koppelglieds 30, insbesondere im Zentrum des elastischen Koppelglieds 30, angeordnete Schwenkachse vollziehen.
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Beispielhaft ist vorgesehen, dass der erste Schenkel 21 der Blattfeder 20 formschlüssig in einem Schlitz 34 des Ventilgehäuses 23 aufgenommen ist und dass die Blattfeder 20 in einer nicht dargestellten, nicht in den Aktor montierten Neutralstellung derart geformt ist, dass sie sowohl in der Ruhestellung gemäß der 1 als auch in einer nicht dargestellten Funktionsstellung eine innere Vorspannung aufweist, die zur ständigen Ausübung einer Rückstellkraft auf die Auflage 27 des Ankers 15 führt.
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Ferner ist die Blattfeder 20 an den beiden räumlich voneinander entfernt angeordneten Kontaktbereichen 40, 41 kraftübertragend mit dem Anker 15 gekoppelt. Exemplarisch geschieht dies im ersten Kontaktbereich 40 durch Zwischenschaltung des elastischen Koppelglieds 30, während im zweiten Kontaktbereich 41 eine unmittelbare Anlage des Endbereichs 25 der Blattfeder 20 an der Auflage 27 des Ankers 15 vorgesehen ist.
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Das Ventilgehäuse 23 ist in nicht näher dargestellter Weise kraftübertragend mit einem Aktorgehäuse 35 verbunden, so dass ein Kraftfluss von der Blattfeder 20 über das elastische Koppelglied 30 in den Anker 15 über den Spulenkern 6 in das Aktorgehäuse 35 und von dort in das Ventilgehäuse 23 zurück zum ersten Schenkel 21 der Blattfeder 20 gewährleistet ist.
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Zur schematischen Verdeutlichung der Ventilfunktion sind in der 1 am Ventilgehäuse 23 ein Eingangsanschluss 36 und ein Ausgangsanschluss 37 eingezeichnet, die grundsätzlich in fluidisch kommunizierender Verbindung mit dem Fluidkanal 3 stehen. Allerdings ist am Ausgangsanschluss 37 der Ventilsitz 5 ausgebildet, der zumindest in der Ruhestellung des Ankers 15 durch das Ventilglied 4 abgedichtet wird. Durch Strombeaufschlagung der Drahtspule 10 wird der Anker 15 aufgrund des einwirkenden Magnetfelds um die im Bereich des elastischen Koppelglieds 30 angeordnete, senkrecht zur Darstellungsebene der 1 ausgerichtete Schwenkachse unter Verkleinerung der beiden Luftspalte 18, 19 verschwenkt, was durch den nicht maßstäblichen Doppelpfeil angedeutet wird. Dabei wird das Ventilglied 4 vom Ventilsitz 5 abgehoben und gibt die fluidische Kommunikation zwischen dem Eingangsanschluss 36 und dem Ausgangsanschluss 37 über den Fluidkanal 3 frei. Bei Reduzierung oder Abschaltung der Strombeaufschlagung auf die Drahtspule 10 wird durch die Rückstellkraft der Blattfeder 20 die Schwenkbewegung des Ankers 15 um die Schwenkachse wieder rückgängig gemacht, so dass das Ventilglied 4 wieder abdichtend am Ventilsitz 5 anliegt und die fluidische Kommunikation zwischen Eingangsanschluss 36 und Ausgangsanschluss 37 unterbrochen wird.
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Bei der in 2 dargestellten Ausführungsform des Ankers 45 weist dieser eine Nase 46 auf, die sich in eine der Ausnehmung 31 entgegengesetzte Richtung erstreckt und in einen hierfür vorgesehenen Hohlraum 47 des Aktorgehäuses 48 hineinragt. Dabei bilden eine dem Spulenkern 6 zugewandte Seitenfläche 49 der Nase 46 und eine an die Seitenfläche 49 angrenzende Oberfläche 50 des Ankers 45 eine V-förmige Profilausnehmung 52. Diese Profilausnehmung 52 ist korrespondierend zu einer im Wesentlichen rechtwinklig ausgeführten Kante 51 des Spulenkerns 6 ausgebildet. Die Kante 51 dient als Lagerschneide für die Profilausnehmung 52, so dass zwischen dem Anker 45 und dem Spulenkern 6 ein Schneidenlager 53 ausgebildet wird, das eine Schwenkbewegung zwischen Spulenkern 6 und Anker 45 zulässt. Da das Schneidenlager 53 unter Anderem Kräfte aufnehmen kann, die Kraftkomponenten längs der Erstreckung des zweiten Schenkels 22 der Blattfeder 20 aufweisen, kann bei dem Anker 45 auf den formschlüssigen Eingriff des Endbereichs 25 in die Ausnehmung 26 verzichtet werden. Hierdurch kann eine verbesserte Toleranzsituation geschaffen werden.
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Das Wort „ein” in seinen unterschiedlichen Ausprägungen ist in den Ansprüchen als unbestimmter Artikel zu verstehen und nicht als Zahlwort.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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