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Die Erfindung betrifft ein Überdachungssystem entsprechend dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Bekannt sind Überdachungen in Hallencharakter.
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Unter diesem Begriff sind alle Überdachungen zusammengefasst, die Schwimmhallencharakter haben. Meist sind diese durch am Boden montierte Laufschienen verschiebbar und weisen verschiedene Formen von Öffnungen an den seitlichen Abschlusstücken, bis hin zu Türen auf. Eine derartige Schwimmbeckenüberdachung ist z. B. aus der
DE 602 20 159 T2 bekannt. Dieses Überdachungssystem umfasst mehrere Überdachungselemente, wobei das Überdachungssystem als Überdachungselemente ein Endelement und Mittelelemente umfasst, wobei alle Überdachungselemente einen Rahmen und eine Abschirmung umfassen, wobei die Überdachungselemente durch an jeweils gegenüberliegenden Längskanten der Abschirmung angeordnete Längsrahmenabschnitte als gewölbte Überdachungselemente ausgebildet sind, wobei die gewölbten Überdachungselemente jeweils mit zwei gegenüberliegenden Querkanten auf einen Untergrund aufsetzbar sind.
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Nachteilig an einer derartigen Bauform der Überdachung bzw. Überdachungssystem ist, dass das Öffnen der Überdachung beschwerlich. und anstrengend ist und meist mindestens 2 Personen erfordert und insbesondere bei motorisierten Varianten relativ lange dauert. Bei geöffneter Überdachung bleiben störende Rückstände, wie z. B. Schienen am Boden und stellen eine Verletzungsgefahr dar.
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Aufgabe der Erfindung ist es eine einfach und schnell aufbaubare Überdachung zur Verfügung zu stellen, welche sich kompakt verstauen lässt. Insbesondere ist es Aufgabe der Erfindung, dass die Überdachung in weniger als zwei Sekunden geöffnet werden kann, dass die Überdachung durch eine Person geöffnet werden kann und dass die Überdachung nicht durch ein Kind unter ca. 8 Jahren geöffnet werden (Poka Yoke Prinzip).
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Die Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. In den Unteransprüchen sind vorteilhafte Weiterbildungen des Gegenstandes des Anspruch 1 angegeben.
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Bei dem erfindungsgemäßen Überdachungssystem ist einer der Längsrahmenabschnitte des Endelements durch ein Bogensegment gebildet ist, wobei dieses Bogensegment in Seitenansicht auf seine äußere Seitenfläche durch einen Bogen und eine in einer Ebene mit den Querkanten verlaufende Sehne begrenzt ist, wobei dieses Bogensegment derart stabil ausgebildet ist, dass das Endelement mit der äußeren Seitenfläche seines Bogensegments auf den Untergrund abstellbar ist und wobei dieses Bogensegment derart stabil ausgebildet ist, dass die anderen Überdachungselemente in das Endelement derart einstellbar sind, dass diese jeweils mit einem ihrer Längsrahmenabschnitte mit einer inneren Seitenfläche des Bogensegments des Endelements in Kontakt stehen. Hierdurch ist es möglich, dass Endelement nicht nur als Abdeckung für das Schwimmbecken zu verwenden, in welcher dieses mit seinen Querkanten einem Untergrund gegenüber liegt, sondern das Endelement auch in einer um 90° gekippten Stellung, in welcher dieses mit der äußeren Seitenfläche seines Bogensegments auf dem Untergrund aufliegt, als Aufnahmevorrichtung für weitere Überdachungselemente zu Verwenden, in welche die weiteren Überdachungselemente jeweils um 90° gekippt auf das Bogensegment abstellbar sind, so dass sich ein kompaktes Paket aus Überdachungselementen ergibt.
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Vorteile der Erfindung sind, dass das Öffnen der Überdachung leicht und einfach ist, dass das Öffnen der Überdachung durch eine Person erfolgen kann und dass das Öffnen der Überdachung maximal 2 Sekunden dauert.
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Bei geöffneter Überdachung verbleiben keine Rückstände am Boden, so dass keine Verletzungsgefahr besteht.
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Die Überdachung muss nicht vollständig geöffnet sein, damit das Schwimmen unter der Überdachung möglich ist. Die Überdachung wird nicht in die Höhe gezogen und schwebt damit nicht in geöffnetem Zustand bedrohlich über dem Pool. Die Überdachung kann vollständig geöffnet werden, so dass kein „Hallenbadcharakter” entsteht.
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Weiteren Vorteile, die in Kombination mit dem Erfindungsgegenstand erreicht werden können:
- 1. Kinder können auf dem Erfindungsgegenstand krabbeln und stehen.
- 2. Schwimmen unter freiem Himmel ist bei geöffnetem Erfindungsgegenstand möglich.
- 3. Schmutz, wie Staub oder Blätter werden vom Erfindungsgegenstand abgehalten und gelangen auch beim Öffnen nicht in das Schwimmbadwasser.
- 4. Haustiere werden durch den Erfindungsgegenstand vom Wasser ferngehalten.
- 5. Der Erfindungsgegenstand ermöglicht in Verbindung mit einer Solaranlage das Schwimmen von April bis November.
- 6. Der Erfindungsgegenstand lässt die wärmenden Sonneneinstrahlung des Wassers kostenlos heizen.
- 7. Der Erfindungsgegenstand schützt vor Abkühlung durch kaltes Wasser bei regnerischen Tagen.
- 8. Der Erfindungsgegenstand verhindert Verdunstung. Dies ist der Hauptgrund für die Abkühlung des Poolwassers.
- 9. Der Erfindungsgegenstand kann im Hochsommer (Juli, August) vollständig entfernt und z. B. in der Garage gelagert werden.
- 10. Der Erfindungsgegenstand lässt sich einfach manuell öffnen und schließen, Kinder unter 8 Jahren können Der Erfindungsgegenstand nicht öffnen.
- 11. Schwimmen unter dem Erfindungsgegenstand ist z. B. bei Regen oder Besuch mit Kindern einfach durch öffnen eines Elementes möglich.
- 12. Bei geöffnetem Erfindungsgegenstand sind keine verletzungsgefährdenden Schienen am Boden. Damit sammelt sich dort kein Staub und keine Blätter an.
- 13. Der Erfindungsgegenstand reduziert den Bedarf an benötigten Pflegemittel (z. B. Chlor).
- 14. Der Erfindungsgegenstand schützt das Schwimmbad auch im Winter vor Eis und Schnee.
- 15. Der Erfindungsgegenstand ist vergleichsweise günstig in der Anschaffung.
- 16. Die Ästhetik kann nur subjektiv beurteilt werden. Der Erfindungsgegenstand ist durch seine flache Ausführung optisch durchaus ansprechend.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung werden in der Zeichnung anhand von schematisch dargestellten Ausführungsbeispielen beschreiben.
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Hierbei zeigt:
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1: ein Schwimmbecken und ein das Schwimmbecken teilweise überdeckendes Endelement in Draufsicht;
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2: eine Seitenansicht auf die Darstellung der 1 in der in der 1 angegebenen Pfeilrichtung II;
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3: einen Schnitt durch die Darstellung der 1 entsprechend einer Schnittlinie III-III;
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4: eine Draufsicht auf das aus der 1 bekannte Schwimmbecken, wobei dieses vollständig durch Überdachungselemente überdeckt ist;
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5: eine Draufsicht auf einen Transportwagen, auf welchem ein Endelement und ein Mittelelement abgelegt sind;
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6: eine perspektivische Ansicht eines Endelements und
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7: eine Draufsicht auf drei abgekippt gelagerte Überdachungselemente.
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Ein Überdachung bzw. ein Überdachungssystem US besteht aus mehreren Elementen bzw. Überdachungselementen UE, die unabhängig voneinander bewegt oder geöffnet werden können.
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In der 1 ist ein als Endelement 10 ausgebildetes Überdachungselement UE in der Draufsicht auf ein Schwimmbecken 20 dargestellt. Das Überdachungselement UE umfasst eine Abschirmung 3 und weist eine Breite B sowie eine Länge L auf.
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2 stellt die Seitenansicht auf die Darstellung der 1 in Pfeilrichtung II dar. Aus dieser Ansicht ist eine Höhe H des Überdachungselements UE ersichtlich. Weiterhin ist erkennbar, dass das Überdachungselement UE als Endelement 10 ein Bogensegment 6 umfasst, welches für das Endelement 10 charakteristisch ist und dieses zu einer Seite verschließt.
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Die 3 stellt den Schnitt III-III aus der 1 dar.
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In 4 ist die Draufsicht auf eine vollständige Schwimmbadabdeckung bzw. ein komplettes Überdachungssystem US dargestellt. Das Endelement 10 der linken Seite Li ist spiegelbildlich zu einem Endelement 10 der rechten Seite Re ausgebildet. Sechs Mittelelemente 9 zwischen dem linken und rechten Endelement 10 sind jeweils identisch.
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Ein Mittelelement 9 besteht jeweils aus einer Abschirmung 3 aus Polycarbonat, die auf beiden Seiten über die gesamte Länge L jeweils von einem tragenden System bestehend aus Träger 1 und U-Profil 2 begrenzt wird. Wie bei dem unten beschriebenen Endelement ist der Träger 1 an das U-Profil 2 mit Nieten genietet. Die Abschirmung 3 liegt im U-Profil 2 und ist mit Edelstahlschrauben fixiert.
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Ein Endelement 10, wie dieses in der 3 im Schnitt gezeigt ist, besteht aus einer Abschirmung 3, die auf einer Seite über die gesamte Länge L von einem tragenden System bestehend aus Träger 1 und U-Profil 2 begrenzt wird. Der Träger 1 ist an das U-Profil 2 mit Nieten 4 genietet. Die Abschirmung 3 liegt im U-Profil 2 und ist mit Edelstahlschrauben 5 fixiert. Der Träger 1 ist durch einen oberen Bogen 18 und einen unteren Bogen 19 begrenzt und bildet ein zweites Bogensegment 17. Auf der gegenüberliegenden Seite wird das Endelement 10 über die gesamte Länge L von dem Bogensegment 6 begrenzt. Die Montage an das U-Profil 2 erfolgt in gleicher Weise wie beim Mittelelement 9 bzw. auf der gegenüberliegenden Seite mit Nieten 4 und Edelstahlschrauben 5.
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Zum Öffnen des Schwimmbades wird das Endelement 10 im Bereich des Punktes P (siehe 4) am Träger 1 gegriffen und das Endelement 10 um 90° um die Kipplinie K (siehe 3 und 4) gekippt. Das Endelement 10 kommt auf einer äußeren Seitenfläche 14 des Bogensegments 6 auf einem Untergrund U zum Stehen. Das Schwimmbecken 20 ist im Bereich des Endelementes 10 geöffnet und der Zugang zum Wasser ist möglich. Das Schließen des Schwimmbeckens 20 erfolgt in umgekehrter Reihenfolge.
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Um das Schwimmbad vollständig zu öffnen, kann das Endelement 10 auf nicht dargestellten Rollen nach links oder rechts verschoben werden. Nach dem Aufkippen des Endelementes 10 können alle Mittelelemente 9 und das gegenüberliegende Endelement 10 zum bereits geöffneten Endelement 10 gerollt und ebenfalls aufgekippt werden. Das Bogensegment 6 stabilisiert die aufgekippten Überdachungselemente, so dass eine ausreichende Standstabilität erreicht wird (siehe hierzu auch 5 und 7).
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Um die Überdachungselemente UE vollständig zu entfernen und z. B. in einer Garage zu lagern, kann der Kippvorgang auf einen Transportwagen W für Überdachungselemente erfolgen. 5 zeigt die Draufsicht auf den Transportwagen W für Überdachungselemente mit einem Endelement 10. Mit gestrichelten Linien ist ein Mittelelement 9 angedeutet, welches auf dem Bogensegment 6 des Endelements 10 aufliegt und mit einer Oberseite seiner Abschirmung an einer Unterseite der Abschirmung des Endelements 10 anliegt. Der Transportwagen W für Überdachungselemente besteht aus einem Aluminium Vierkantrahmen 50 × 50 mm, mit Rollen an jeder Ecke. Er ist incl. Rollen 100 mm hoch. Zwei der vier Rollen können blockiert werden. Alle Elemente werden in gleicher Weise wie zum oben beschriebenen vollständigen Öffnen auf den Wagen gekippt. Im Anschluss daran kann der Wagen W mit allen Überdachungselementen UE des Überdachungssystems US weggefahren werden. Das Schließen erfolgt in umgekehrter Reihenfolge. In der 5 sind auch Querkanten 7 des Endelements 10 und eine Sehne 16 des Bogensegments 6 erkennbar. Die Querkanten 7 liegen in einer Ebene 15 mit der Sehne 16.
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Die 7 zeigt in schematischer Darstellung nochmals ohne Darstellung des Wagens das aufgekippte Endelement 10, welches auf dem Untergrund U aufliegt. Hierbei sind auf die innere Seitenfläche 8 des Bogensegments 6 des Endelements 10 zwei aufgekippte, durch eine Schraffur gekennzeichnete Mittelelemente 9 abgesetzt. Die Abschirmung 3 des Endelements 10 wird durch dessen Träger 1 verdeckt.
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Die 2 stellt die Seitenansicht der Überdachung in der bogenförmigen Ausführung dar. Ein Radius R des Bogens kann abhängig von den individuellen Anforderungen des zu überdachenden Schwimmbeckens angepasst werden. Es ist ein unendlich großer Radius (ebene Form) realisierbar. Der Radius kann über die Länge L variieren. Lediglich durch die Biegbarkeit der Abschirmung 3 sind konstruktive Einschränkungen bei der Festlegung der Form zu berücksichtigen.
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Die Größe in Richtung der Länge L des abzudeckenden Schwimmbeckens kann Spannweiten von über 10 Meter erreichen.
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In der 6 ist eine weitere Ausführungsvariante eines als Endelements 10 ausgeführten Überdachungselements UE eines Überdachungssystems US in perspektivischer Ansicht gezeigt. Aus dieser Darstellung ist ersichtlich wie eine Sehne 16 eines Bogensegments 6 in einer gemeinsamen Ebene mit den Querkanten 7 liegt. Eine bogenförmige Ausführung des Trägers 1 gibt die Sicht auf eine innere Seitenfläche 8 des Bogensegments 6 frei. Eine Abschirmung 3 wird von einem Rahmen 11 eingefasst, wobei der Träger 1 und das Bogensegment 6 als Längsrahmenabschnitte 13 jeweils Längskanten 12 bilden. Diese Längskanten 12 und die Querkanten 7 bilden zusammen einen Rahmen 11 für die Abschirmung 3.
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Die Größe in Richtung der Breite B des abzudeckenden Schwimmbeckens ist durch die Verwendung von mehreren Mittelelementen 9 unbegrenzt möglich. Theoretisch kann eine unendliche Anzahl Überdachungselemente aneinander gereiht werden. 4 zeigt eine Draufsicht auf ein vollständig abgedecktes Schwimmbad.
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Weitere zweckmäßige Ausführungen sind durch die Variabilität der Stärke der Abschirmung 3 möglich. Die notwendigen Isolierwerte können damit spezifisch auf die zu erwartenden Umgebungstemperaturen am Einsatzort erreicht werden.
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Weiterhin können andere Materialien verwendet werden. Das Polycarbonat der Abschirmung 3 kann durch andere Kunststoffe, Glas oder Tuchmaterialien ausgetauscht werden. Das Aluminium des Trägers 1 und des U-Profils 2 können durch geeignete Materialien wie z. B. Kunststoffe, andere Metalle oder Holz ausgetauscht werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Träger
- 2
- U-Profil
- 3
- Abschirmung
- 4
- Niet
- 5
- Edelstahlschrauben
- 6
- Bogensegment
- 7
- Querkante
- 8
- Innere Seitenfläche
- 9
- Mittelelement
- 10
- Endelement
- 11
- Rahmen
- 12
- Längskanten
- 13
- Längsrahmenabschnitt
- 14
- äußere Seitenfläche
- 15
- Ebene
- 16
- Sehne
- 17
- zweites Bogensegment
- 18
- oberer Bogen
- 19
- unterer Bogen
- L
- Länge der Überdachungselemente
- B
- Breite der Überdachungselemente
- H
- Höhe der Überdachungselemente
- R
- Radius des Bogens der Überdachung
- hat
- Höhe des Trägers
- K
- Kipplinie
- W
- Transportwagen für Überdachungselemente
- US
- Überdachungssystem
- UE
- Überdachungselement
- U
- Untergrund
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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