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Die Erfindung betrifft eine bogenverarbeitende Maschine mit einer Bogentransporttrommel zum Umführen von Bogen um eine Umlaufachse gemäß dem Oberbegriff des 1. Anspruchs und ein Verfahren zum Transport von Bogen durch eine bogenverarbeitende Maschine mit einer Bogentransporttrommel.
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Insbesondere in Bogendruckmaschinen müssen die Bogen von einem Druckzylinder zum Nächsten übertragen werden. Weiterhin müssen die Bogen vom letzten Druckzylinder an eine Auslage übergeben werden.
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Zu diesem Zweck befindet sich zwischen den Druckzylindern mindestens eine Übergabetrommel mit Greifersystemen, die die Vorderkante des Bogens ergreift und dem nächsten Druckzylinder zuführt. Nach dem letzten Druckzylinder ergreifen um eine Kettenradhauptwelle laufende Greiferwagen die Vorderkante und führen diese dem Auslagestapel zu. Sowohl zwischen den Druckzylindern als auch nach dem letzten Druckzylinder erfolgt also der Weitertransport der Bogen dadurch, dass die Bogen an der Vorderkante ergriffen und im Wesentlichen auf einer Kreisbahn geführt werden.
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In der Auslage wird der Bogen beim einseitigen Druck (Schöndruck) über Bogenleitelemente, insbesondere Bogenleitbleche, geleitet, die in der Regel mit Vakuum beaufschlagt werden und den Bogen ansaugen. Beim beidseitigen Druck (Schön- und Widerdruck) wird der Bogen meist mit Hilfe einer Schwebebogenführung berührungslos in der Schwebe gehalten und somit nur an seiner Vorderkante berührt. Diese Art der Führung ist jedoch sehr störanfällig und gelingt oft nur eingeschränkt, da der Bogen bei hohen Geschwindigkeiten zum Flattern neigt und ebenfalls durch Absaugungseinrichtungen, Trockner, Puderdruckbestäuber etc. gestört wird.
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Aus der
DE-PS 514 098 ist eine Bogenablegevorrichtung bekannt, bei der eine Ausführtrommel die bedruckten Bogen von einem Druckzylinder abnimmt. Die Ausführtrommel wird dabei durch zwei Ringscheiben gebildet, welche nach der Breite des Bogens verstellbar sind. Die Übernahme der Bogenvorderkante vom Druckzylinder erfolgt mittels einer Greifer- oder Saugerleiste, welche die beiden Ringscheiben miteinander verbindet. Damit der die beiden Ringscheiben überspannende Druckbogen auch am Umfang gehalten wird, wird der Bogen, beispielsweise von einem Band, auf die Ringscheiben aufgepresst. Nachteilig an dieser Lösung ist, dass die Bänder exakt zu den Ringscheiben ausgerichtet bleiben müssen und die Haltekraft der Bänder schwierig einzustellen und zu kontrollieren ist.
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Aus der
JP 55022953 A ist eine Bogentransporttrommel mit zwei auf die unbedruckten Bogenseitenränder stellbaren Bogenstützen bekannt, die den an der Vorderkante fixierten Bogen umführen. Nachteilig an dieser Lösung ist, dass der Bogen nach der Übergabezentrale zum vorhergehenden Zylinder zwischen den Bogenstützen durchhängen und von den Bogenstützen rutschen kann.
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Aus der
DE 100 14 417 A1 ist eine Vorrichtung zum Transport eines Bogens für eine Rotationsdruckmaschine bekannt, bei der zusätzlich zu den Bogenstützen ein den letzten freien Bogenrand, nämlich die Bogenhinterkante, übernehmender Sauggreifer vorgesehen ist. Die Greifer für die Bogenhinterkante müssen hier als Sauggreifer ausgebildet sein, um die auf einer geschlossenen Mantelfläche liegende Bogenhinterkante fixieren zu können. Nachteilig an dieser Lösung ist, dass die Bogen nach der Übergabezentrale zum vorhergehenden Zylinder nicht auf den Bogenstützen gehalten werden.
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Aus der
DE 101 02 080 A1 ist eine Einrichtung zur Wendung flächiger Exemplare in halbtourigen bogenverarbeitenden Maschinen bekannt, welche konische Stützelemente aufweisen kann. Über eine Fängereinrichtung werden die Seitenkanten des biegesteifen Kartons an die Schrägflächen der konischen Stützelemente angedrückt, so dass das biegesteifere Material in eine der Krümmung der Umfangsfläche der Übergabetrommel entsprechende Krümmung überführt werden kann. Nachteilig an dieser Lösung ist, dass der Bogen nur gekrümmt aber nicht fixiert wird. Bei zu stark angestelltem Fängerelement wird der Bogen ungewünscht an den konischen Stützelementen verformt.
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Aus der
DE 10 2004 031 171 A1 ist eine Maschine zur Verarbeitung von Bogen bekannt, bei der die Auslegertrommel mit vakuumbeaufschlagten Scheiben ausgebildet ist. Die Scheiben sind auf die Bogenseitenränder stellbar. Bevorzugt wird nur der mit dem Bogen in Kontakt kommende Winkelbereich der Scheiben saugluftbeaufschlagt. Bereits aus der
DE-PS 517 004 ist es bekannt, eine Bogenausführvorrichtung mit nach der Breite der Druckbogen verschiebbaren, auf die druckfreien Seitenränder stellbaren Saugscheiben auszustatten. Auch hier werden nur die zum Ansaugen der Bogenseitenränder benötigten Saugöffnungen mit Saugluft beaufschlagt. Nachteilig an Saugscheiben ist, dass die Saugscheiben relativ breit sein müssen, um eine ausreichende Haltekraft zu erzeugen, was zu druckfreien Bereichen in der Größenordnung von 10 mm führt. Ebenfalls nachteilig ist die aufwändige Einstellung des saugenden Winkelbereiches von Saugscheiben.
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Aus der
DE 10 2006 019 029 A1 ist eine Verarbeitungsmaschine für Bogenmaterial bekannt, bei der alle Transferzylinder Saugleisten zum Fixieren der Bogenvorderkanten und zylindrische Scheiben mit umfangsseitig angeordneten Mitteln zwecks Erfassung je eines Seitenrandes des Bogenmaterials aufweisen. Die Mittel können unterdruckbeaufschlagte Öffnungen oder hervorstehende Stützelemente sein. Nachteilig an dieser Lösung ist, dass Saugleisten die Bogenvorderkanten nicht sicher genug halten und die Saugscheiben eine breite Auflagefläche bedingen bzw. der Bogen von den hervorstehenden Stützelementen beschädigt wird.
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Aus der
DE 10 2005 002 509 A1 ist eine Maschine zum Verarbeiten von Bogen aus Bedruckstoff bekannt, bei der den auf die Bogenseitenränder stellbaren Bogenstützen Leitrollen zugeordnet sind. Die Leitrollen können den Bogenstützen zur Bogenquerstraffung divergierend zugeordnet sein. Die Leitrollen werden gegen die Bogenstützen gepresst, so dass der Bogen zwischen den Bogenstützen und den Leitrollen eingeklemmt ist und nicht flattern kann. Nachteilig an dieser Lösung sind die aufwendige Positionierung der Leitrollen zu den Bogenstützen und der Verschleiß durch die divergierende Anordnung.
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Aus der
DE 10 2008 025 392 A1 ist eine Bogenführungseinrichtung für einen Transferterzylinder bekannt, bei der ein rechter und ein linker Bogenauflagebügel für die Bogenseitenkanten jeweils mit einer stationär gelagerten Führungsrolleneinrichtung zur Führung der Bogen zusammenwirkt. Nachteilig an dieser Lösung ist, dass die Führungsrollen separat eingestellt und justiert werden müssen. Besonders nachteilig muss ein durch die Rollengeometrie bedingter Abstand zur Übergabezentrale des stromaufwärtigen Zylinders eingehalten werden, der bereits eine Lageänderung des Bogens auf den Bogenauflagebügeln hervorrufen kann.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine alternative Möglichkeit für einen Bogentransport in einer bogenverarbeitenden Maschine zu schaffen.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des unabhängigen Vorrichtungsanspruchs und ein Verfahren mit den Merkmalen des unabhängigen Verfahrensanspruchs gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen.
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Die Erfindung hat den Vorteil, dass eine alternative Möglichkeit für den Bogentransport in einer bogenverarbeitenden Maschine geschaffen wird.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist es vorgesehen, dass die Seitenränder der Bogen durch mit den Leitsegmenten umlaufende Andrückelemente auf die axial verstellbaren Leitsegmente gepresst werden. Durch die Andrückelemente ist es besonders vorteilhaft möglich, die Bogen im Bereich seiner Seitenränder so zu führen, dass der benötigte druckfreie Bereich möglichst klein ist. Weiterhin wird durch einen Pressspalt zwischen den Andrückelementen und den Leitsegmenten auch biegeschlaffes Material von der Bogentransporttrommel sicher gehalten und transportiert. Somit wird jedes zu verarbeitende Material auch bei höheren Fliehkräften exakt auf der idealen Umlaufbahn gehalten, was höhere Maschinengeschwindigkeiten erlaubt.
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In kostengünstiger Ausführung werden die Leitsegmente als die Andrückelemente tragende Leitscheiben ausgebildet. In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist es vorgesehen, den Leitscheiben als Greifer ausgebildete Andrückelemente zuzuordnen, die durch einen geeigneten Antrieb gegen die Leitscheiben bewegt werden. Als Antrieb wird ein Aktor oder bevorzugt ein Getriebe eingesetzt. Durch die von den Greifern erzeugbaren Greiferkräfte kann ein sicherer Halt der Bogenseitenkanten auf den Leitscheiben gewährleistet werden. Erfindungsgemäß wird ein lediglich sehr schmaler unbedruckter Seitenrand ermöglicht. Vorteilhafterweise wird ein schnelles Greifen der Bogenseitenränder erreicht, so dass der Bogen unmittelbar nach der Übergabezentrale vom vorhergehenden Bogenfördersystem auf den Leitscheiben fixiert ist.
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Es wird als Antrieb für die Bewegung der Andrückelemente ein pneumatischer oder fluidischer Antrieb von Getrieben und alternativ ein elektrischer Antrieb der Getriebe vorgeschlagen. Weiterhin wird ein elektro- bzw. permanentmagnetischer Antrieb vorgeschlagen. Der elektromagnetische Antrieb (Hubmagnet) kann mit dem Getriebe umlaufen. Ein weiterer Vorschlag besteht in der Möglichkeit, einen Anker mit dem Getriebe umlaufen zu lassen und das Getriebe durch einen nicht umlaufenden Elektro- oder Permanentmagneten zu schalten, wobei dieses Wirkprinzip auch umgedreht werden kann, so dass der Magnet umläuft und der Anker feststehend ist. Besonders bevorzugt werden die Andrückelemente, insbesondere Greifer, aber von einer Kurvensteuerung angetrieben. Eine weitere Lösung besteht in einem Gleitstein mit Kurvenrolle, der (von einer Kurve angetrieben) verschoben wird und dabei einen Greifer betätigt.
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Zusätzlich zu den Leitsegmenten mit Andrückelementen sind weiterbildend weitere Leitsegmente, welche keine Andrückelemente aufweisen, denkbar, die den Bogen im Bereich weiterer druckfreier Korridore, also innerhalb des Bogenformats, führen.
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Weiterbildend ist es vorgesehen, die Leitsegmente mit einer geeigneten Bogenkontaktfläche auszubilden, die sowohl die Auflagefläche der Bogen schont, Greifertoleranzen ausgleicht und einen sicheren Halt bietet. Die Leitsegmente können dafür über elastische Elemente (Gummiprofile, Kunststoffteile etc.) verfügen. Bevorzugt wird die Bogenkontaktfläche von Leitscheiben elastisch ausgebildet. Besonders bevorzugt wird ein Kunststoffoder Gummischlauch entlang der Oberfläche der Leitscheiben angeordnet, der gleichzeitig einen schmalen druckfreien Seitenrand gewährleistet. Die Leitscheiben können derart angeordnet sein, dass diese den Bogen in der Übergabezentrale an die Mantelfläche eines Zylinders, beispielsweise eines Druckzylinders, anpressen oder sie können auch mit einem gewissen Abstand zur Mantelfläche stehen.
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Weiterbildend werden auch die als Greifer ausgebildeten Andrückelemente mit geeigneter Formgebung und/oder Materialauswahl ausgeführt, um die Bogenseitenkanten sicher auf den Leitscheiben zu fixieren. Die Greifer können dafür entsprechend den Vorderkantenklemmgreifern von Bogenführungszylindern in Bogenoffsetrotationsdruckmaschinen ausgebildet sein.
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In weiteren Weiterbildungen ist vorgesehen, ein Sensorsystem zur Erkennung der Bogenlage auf der Bogentransporttrommel einzusetzen. Nach Auswertung der Bogenlage kann eine weitere Ansteuerung von Aktoren der Greifer zur Bogenlageverbesserung auf den Leitscheiben, insbesondere zur Bogenquerstraffung, erfolgen.
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Die Bogentransporttrommel kann einzeln oder mehrfach in jeder bogenverarbeitenden Maschine zum Einsatz kommen. Bevorzugt wird die Bogentransporttrommel aber in Druckmaschinen eingesetzt, wo diese zwischen zwei Druckwerken zum Bogentransport und/oder auch in einer Auslage als Auslagetrommel angeordnet sein kann. Die Bogentransporttrommel kann aber auch in Verbindung mit einer Wendeeinrichtung Anwendung finden. Es können auch mehrere erfindungsgemäße Bogentransporttrommeln hintereinander angeordnet sein.
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Im Folgenden soll die Erfindung beispielhaft erläutert werden. Die dazugehörigen Zeichnungen stellen dabei schematisch dar:
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1: Bogentransporttrommel zwischen zwei Druckzylindern einer Bogendruckmaschine;
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2: Bogentransporttrommel als Auslagetrommel nach einem letzten Druckzylinder einer Bogendruckmaschine;
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3: Perspektivische Ansicht einer Weiterbildung einer Leitscheibe mit einem kurvengesteuerten Greiferfinger und einem Schlauch als Bogenkontaktelement;
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4: Einfache Ausführungsform eines kurvengesteuerten Antriebsmechanismus für einen Greifer eines Greifersystems;
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5: Alternative Ausführungsform eines Antriebsmechanismus über ein Viergelenkgetriebe für einen Greifer eines Greifersystems.
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Die 1 zeigt in einer Ausführungsform der Erfindung zwei Druckwerke einer Bogendruckmaschine, beispielsweise einer Bogenoffsetdruckmaschine. Jedes Druckwerk enthält hier einen beispielsweise doppeltgroßen Druckzylinder 1 mit in Greiferkanälen angeordneten nicht dargestellten Greifersystemen zum Transport der zu bedruckenden Bogen. Für den Bogentransport werden die Bogen von den Greifersystemen an der Vorderkante geklemmt und während der Rotation des Druckzylinders 1 durch das Druckwerk transportiert. Jeder Druckzylinder 1 wirkt mit einem einfachgroßen Gummizylinder 2 und dieser mit einem einfachgroßen Plattenzylinder 3 im jeweiligen Druckwerk zusammen. Alternativ können natürlich auch andere Zylindergrößen und eine andere Anzahl von Zylindern eingesetzt werden. Die Druckmaschine ist vorzugsweise in Reihenbauweise ausgeführt und umfasst weitere nicht dargestellte Druck-, Lack- und/oder Veredelungswerke.
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In jedem Druckwerk ist dem Plattenzylinder 3 ein nicht dargestelltes Farbwerk oder Farbund Feuchtwerk zugeordnet. Der Plattenzylinder 3 wird mit einer ebenfalls nicht dargestellten Druckplatte bespannt, die vom Farbwerk mit der entsprechenden Druckfarbe eingefärbt wird. Beim Abrollen des Plattenzylinders 3 auf dem Gummizylinder 2 wird die Druckfarbe motivgerecht auf dem mit einem Gummituch bespannten Gummizylinder 2 übertragen. Zwischen dem Gummizylinder 2 und dem Druckzylinder 1 wird eine Druckzone gebildet, durch die der zu bedruckende Bedruckstoff, beispielsweise ein Bogen, vom Druckzylinder 1 gefördert wird. In der Druckzone wird die Druckfarbe vom Gummizylinder 2 wiederum motivgerecht auf den Bogen übertragen.
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Zwischen den zwei Druckwerken werden die Bogen von einer oder von mehreren Bogenführungstrommeln geführt und übergeben. Zumindest eine der Bogenführungstrommeln in der Maschine ist als erfindungsgemäße Bogentransporttrommel 4 ausgebildet. Hier dargestellt ist eine doppeltgroß ausgebildete Bogentransporttrommel 4 zwischen den Druckwerken, die Vorderkantenklemmgreifer zum Transport der Bogen aufweist. Die Bogentransporttrommel 4 übernimmt die Bogen an der Vorderkante in einer Übergabezentrale vom vorhergehenden Druckzylinder 1 und übergibt die Bogen anschließend an den nachgeordneten Zylinder.
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Die Bogentransporttrommel 4 enthält neben den Vorderkantengreifern zwei Leitscheiben 5 bzw. Scheibensegmente, die axial auf einer Welle 6 verschiebbar angeordnet sind und mit der Welle 6 umlaufen. Die Leitscheiben 5 werden so gegenüber den Seitenkanten des Bedruckstoffes positioniert, dass der Bedruckstoff auf die Leitscheiben 5 aufgewickelt wird. Das Aufwickeln erfolgt derart, dass die üblicherweise druckfreien Seitenränder auf den Leitscheiben 5 aufliegen. Die Leitscheiben 5 weisen eine zur Welle 6 konzentrische Auflagefläche für den Bogen auf. Jeder Leitscheibe 5 sind Andrückelemente derart zugeordnet, dass diese mit der Leitscheibe 5 umlaufen und bereichsweise gegen die Bogentragfläche der Leitscheibe 5 eine Andrückkraft aufbringen. Die Andrückelemente sind hier als Greifersysteme 7 ausgebildet. Bei einer doppeltgroßen Bogentransporttrommel 4 sollte jede Leitscheibe 5 mindestens vier Andrückelemente aufweisen. Die Greifersysteme 7 sind jeweils an der Außenseite der Leitscheiben 5 angeordnet und mit den Leitscheiben 5 formateinstellbar. Durch die konzentrischen Bogenauflageflächen der Leitscheiben 5 und die Andrückelemente wird ein Pressspalt für die Bogen gebildet. Die Bogen werden im Pressspalt von zwei zueinander parallelen Klemmflächen fixiert.
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Die 2 zeigt in einer weiteren Ausführungsform der Erfindung eine Auslage einer bogenverarbeitenden Maschine, hier einer Bogendruckmaschine, mit einer erfindungsgemäßen Bogentransporttrommel 4. Die Auslage enthält ein nicht weiter bezeichnetes Kettenfördersystem mit umlaufend geführten Greiferwagen zum Übernehmen und Fördern der bedruckten Bogen zu einem ebenfalls nicht weiter bezeichneten Auslagestapel. Die als Auslagetrommel ausgebildete Bogentransporttrommel 4 enthält axial zu einer Welle 6 verstellbare Leitscheiben 5, welche die Andrückelemente tragen. Die Auslagetrommel weist Aussparungen für die um die Auslagetrommel geführten Greiferwagen des Kettenfördersystems auf. Die Greiferwagen übernehmen die abzulegenden Bogen in einer Übergabezentrale vom letzten Druckzylinder 1 der Maschine und führen die Bogen um die Auslagetrommel um. Nach der Umführung um die Auslagetrommel werden die Bogen von den Greiferwagen entlang des Kettenkreises bis zum Auslagestapel geführt und dort abgelegt.
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Die als Auslagetrommel ausgebildete Bogentransporttrommel 4 enthält hier ebenfalls als Greifersysteme 7 ausgebildete Andrückelemente, welche den Leitscheiben 5 bewegbar fest zugeordnet sind. Für den Bogentransport und die exakte Umführung der Bogen um eine Kettenradhauptwelle werden die Bogenseitenkanten nach der Übernahme durch einen Greiferwagen von den Greifersystemen 7 gegen die Bogenauflageflächen der Leitscheiben 5 gedrückt. Die Leitscheiben 5 weisen hierfür zur Welle 6 konzentrische Bogenauflageflächen auf. Der Bogen kann so exakt konzentrisch um die Rotationsachse der Bogentransporttrommel 4 geführt werden.
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Die 3 zeigt eine perspektivische Ansicht einer Weiterbildung einer Leitscheibe 5 der Bogentransporttrommel 4 mit einem kurvengesteuerten Greifersystem 7 und einem der Bogenkontaktfläche zugeordneten Schlauch 8. Das Greifersystem 7 weist einen Greiferfinger 9 auf, der in einem geschlossenen Zustand die Bogenseitenkante gegen den Schlauch 8 drückt und im dargestellten offenen Zustand unterhalb der Bogenauflagefläche liegt. Im nicht dargestellten geschlossenen Zustand des Greiferfingers 9 wird der Bogen von der Klemmfläche des Greiferfingers 9 und dem etwas flach gedrückten Schlauch 8 gehalten, welche den Pressspalt bilden. Die Klemmfläche des Greiferfingers 9 und die Kontaktfläche des Schlauches 8 sichern eine spielfreie Fixierung.
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Der Greiferfinger 9 ist hier von einer fest an der Leitscheibe 5 angeordneten Lagerung 10 aufgenommen und läuft mit der rotierenden Leitscheibe 5 um. Der Greiferfinger 9 steht weiter mit einer radial zur Leitscheibe 5 bewegbaren Übertragungskoppel 11 in Verbindung. Die Übertragungskoppel 11 ist drehbeweglich mit einer über einen Drehpunkt 13 drehbeweglich an der Leitscheibe 5 gelagerten Antriebsschwinge 12 verbunden. Die Antriebsschwinge 12 trägt eine drehbare Kurvenrolle 14, die mit einer feststehenden Kurvenscheibe 15 in Wirkverbindung steht. Von einer Feder 16 wird die Kurvenrolle 14 an der Kurvenscheibe 15 gehalten. Bei Verlagerung der Kurvenrolle 14 radial nach außen erfolgt über die Übertragungskoppel 11 eine Verlagerung des Greiferfingers 9 in die hier dargestellte geöffnete Stellung zur Freigabe des Bogens. Bei entgegengesetzter von der Feder 16 unterstützter Bewegung der Übertragungskoppel 11 erfolgt ein Schließen des Greiferfingers 9 zum Fixieren des Bogens.
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Die 4 zeigt eine einfache Ausführungsform eines kurvengesteuerten Antriebsmechanismus für einen Greifer eines Greifersystems 7. Bei Krafteinleitung, beispielsweise von einer Kurve, entsprechend der Pfeilrichtung wird der den Bogenrand 17 gegen einen an der Leitscheibe 5 angeordneten Schlauch 8 drückende Greifer angehoben und der Bogenrand 17 damit freigegeben.
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Die 5 zeigt eine alternative Ausführungsform eines Antriebsmechanismus über ein Getriebe für einen Greifer eines Greifersystems 7. Insbesondere wird ein Getriebe auf Basis eines viergliedrigen Getriebes vorgeschlagen. Diese Lösung steht beispielhaft für eine Vielzahl von Anordnungen auf Basis von Viergelenkgetrieben. Vorteilhaft in dieser Ausführungsform ist, dass die Greiferbahn nur in geringem Maße oberhalb der Leitscheibe 5 verläuft, was ein Schließen des Greifers schon kurz nach Passieren der Übergabezentrale ermöglicht, also an einer Stelle, wo eine Mantelfläche des übergebenden Zylinders noch mit einer höheren Greiferbahn kollidieren würde. Weiter alternativ könnten nicht dargestellte sechsgliedrige Getriebe zum Antrieb der Greifer eingesetzt werden, welche vorteilhaft einen relativ geringen Antriebswinkel benötigen. Vorgeschlagen wird weiterhin, die Antriebskurbeln der dargestellten vier- und sechsgliedrigen Getriebe als Ritzel auszubilden und über Zahnstangen anzutreiben.
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Zur Wirkungsweise: Zum Fixieren des Bogens auf den Leitscheiben 5 wird eine Anzahl von mit den Leitscheiben 5 umlaufenden Greifern vorgesehen, die außen an den Leitscheiben 5 angebracht sind. Zum Vermeiden einer Kollision mit dem Druckzylinder 1 müssen die Greifer im Bereich des Druckzylinders 1 abgeschwenkt werden, üblicherweise bis unter die Wirkflächen, also die Bogenauflageflächen, der Leitscheiben 5.
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Nach dem Passieren der Übergabezentrale zwischen dem bezüglich der Bogentransportrichtung stromaufwärts angeordneten Druckzylinder 1 und der Bogentransporttrommel 4 bei der Bogenübergabe schließen sich die Greifer und fixieren so den Bogen auf den Leitscheiben 5. Zum Freigeben des Bogens für die Übergabe an den nachgeordneten Zylinder oder nach Passieren des Bereichs der Kettenradhauptwelle in der Auslage werden die Greifer geöffnet.
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Die beispielhafte Antriebslösung besteht aus Greifern, die durch Kurvenscheiben 15 gesteuert werden. Diese Kurvenscheiben 15 sitzen auf der Welle 6, laufen nicht mit dieser um, sind aber zusammen mit den Leitscheiben 5 und den darauf befindlichen Greifern axial verschiebbar.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Druckzylinder
- 2
- Gummizylinder
- 3
- Plattenzylinder
- 4
- Bogentransporttrommel
- 5
- Leitscheiben
- 6
- Welle
- 7
- Greifersystem
- 8
- Schlauch
- 9
- Greiferfinger
- 10
- Lagerung
- 11
- Übertragungskoppel
- 12
- Antriebsschwinge
- 13
- Drehpunkt
- 14
- Kurvenrolle
- 15
- Kurvenscheibe
- 16
- Feder
- 17
- Bogenrand
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 514098 [0005]
- JP 55022953 A [0006]
- DE 10014417 A1 [0007]
- DE 10102080 A1 [0008]
- DE 102004031171 A1 [0009]
- DE 517004 [0009]
- DE 102006019029 A1 [0010]
- DE 102005002509 A1 [0011]
- DE 102008025392 A1 [0012]