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Die Erfindung betrifft eine Auslage einer bogenverarbeitenden Maschine mit einem ersten Fördersystem mit von Zugmitteln umlaufend führbaren Vorderkantengreiferwagen und einem zweiten Fördersystem mit von Zugmitteln umlaufend führbaren Hinterkantengreiferwagen gemäß dem Oberbegriff des 1. Anspruchs, einen Hinterkantengreiferwagen und ein Verfahren zum Transport von Bogen.
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Aus der
DE 10 2007 061 394 A1 ist ein Ausleger einer bogenverarbeitenden Maschine, insbesondere Druckmaschine, bekannt, bei dem zur Verlagerung der Hinterkantengreifersysteme gegenüber den Vorderkantengreifersystemen die Hinterkantengreifersysteme mittels Koppeln an Ketten angeordnet sind. Aufgrund der sich von der Kettenbahn unterscheidenden Umlaufbahn der Hinterkantengreifersysteme werden diese gegenüber den Vorderkantengreifersystemen im Bereich des Bogenstapels bewegt. Nachteilig an dieser Lösung ist, dass eine von der Kettenbahn abweichende Umlaufbahn der Hinterkantengreifersysteme konstruktiv aufwendig und für eine Bogenablage mit verringerter Geschwindigkeit nicht genug geeignet ist.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, den Bogentransport in einer bogenverarbeitenden Maschine weiter zu verbessern.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch Vorrichtungen mit den Merkmalen der unabhängigen Vorrichtungsansprüche und ein Verfahren mit den Merkmalen des unabhängigen Verfahrensanspruchs gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen.
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Die Erfindung hat den Vorteil, dass die Bogen an Vorderkante und Hinterkante gegriffen zum Bogenstapel transportiert und dort besser abgelegt werden.
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In bevorzugten Ausführungsformen werden vorteilhafterweise Flatterbewegungen und damit Abschmiererscheinungen bei einem an der Vorderkante und der Hinterkante gegriffenen Bogen vermieden und gleichzeitig die Ablage der Bogen durch die sich gegenüber der Kettengeschwindigkeit verlangsamenden Greifersysteme der Hinterkantengreiferwagen verbessert. Eine ordnungsgemäße Bogenablage kann dadurch auch bei höheren Maschinengeschwindigkeiten realisiert werden.
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Vorteilhafterweise folgt der Hinterkantengreiferwagen den diesen antreibenden Ketten mit der Kettengeschwindigkeit und nur die die Bogenhinterkante fixierenden Greiferaufschläge und Greiferfinger werden gegenüber der Kettengeschwindigkeit verzögert. Der Bogen kann dadurch vorteilhaft mit geringerer Geschwindigkeit an ein Ablagesystem übergeben werden. Hierbei kann der bereits vom Hinterkantengreiferwagen verlangsamte Bogen von pneumatischen Ablagesystemen besser verzögert werden. Werden alternativ Nachgreifersysteme eingesetzt, können diese die Bogenhinterkante einfacher und sicherer greifen und damit ebenfalls besser ablegen.
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Durch die Anbindung der Hinterkantengreiferwagen an die Zugmittel ist es möglich im Bereich der Bogenübernahme und/oder im Bereich der Bogenübergabe die Greifersysteme aus- und/oder einzuschwenken, um die Greifersysteme an einem Außenmantel eines Bogenführungszylinders im geschlossenen Zustand mit oder ohne Bogen vorbeizubewegen und/oder vorher einen Bogen durch vorheriges Ausschwenken zu übernehmen und danach einzuschwenken.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist es vorgesehen, den Hinterkantengreiferwagen an den Zugmitteln derart dreh- und/oder schwenkbar anzulenken, dass der Greifersystemkörper unvermindert mit Kettengeschwindigkeit umläuft, während die die Bogenhinterkante weiter fixierenden Greiferaufschläge und Greiferfinger gegenüber der Kettengeschwindigkeit verlangsamt werden. Dies ermöglicht ein Verzögern des abzulegenden Bogens mit geringsmöglichen bewegten Massen. Weiterbildend ist es vorgesehen, die Greiferfinger und Greiferaufschläge während der Verzögerung in Richtung Bogenstapel zu verlagern, was den Ablageprozess weiter unterstützt.
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Vorteilhafterweise kann durch einen erfindungsgemäßen Hinterkantengreiferwagen eine Straffung des Bogens auf dem Bogenförderweg an beliebiger Stelle vorgenommen werden. Es wird auch genügend Freiraum zu einer Zylindermantelfläche bei einer Bogenübernahme und zu einem Ablagesystem bei einer Bogenablage, wenn ein Ablagesystem eingesetzt wird, geschaffen. Vorzugweise wird bei der Ablage aber auch die Verzögerung vom Hinterkantengreiferwagen übernommen.
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Der Hinterkantengreiferwagen ist bevorzugt derart ausgebildet, dass Greiferfinger von einem ersten Antrieb und die mit den Greiferfingern zusammenwirkenden Greiferaufschläge von einem separaten weiteren Antrieb verlagerbar sind. Dabei kann von einem Antrieb auch das jeweils andere System zumindest teilweise mit verlagert oder zumindest beeinflusst werden. Prinzipiell können jegliche Antriebe zum Verlagern und/oder Schwenken der Greiferaufschläge und/oder Greiferfinger verwendet werden. Es sind jedoch als Stellmittel mechanische Antriebe vorgesehen. Bevorzugt werden mit Kurvensegmenten zusammenwirkende Rollenhebel eingesetzt.
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Im Folgenden soll die Erfindung beispielhaft erläutert werden. Die dazugehörigen Zeichnungen stellen dabei schematisch dar:
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1: Auslage einer Bogendruckmaschine;
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2: Detailansicht der Aufhängung des Greifersystemkörpers in einer Ausführungsform mittels Viergelenkgetrieben an Greiferwagenschilden;
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3a: Perspektivische Ansicht eines Hinterkantengreiferwagens vor dem Bogenstapel;
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3b: Seitliche Ansicht des Hinterkantengreiferwagens mit fixierter Bogenhinterkante vor dem Bogenstapel;
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4a: Perspektivische Ansicht des Hinterkantengreiferwagens über dem Bogenstapel;
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4b: Seitliche Ansicht des Hinterkantengreiferwagens mit fixierter verlangsamter Bogenhinterkante über dem Bogenstapel.
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Die 1 zeigt in einer Ausführungsform der Erfindung eine Auslage einer bogenverarbeitenden Maschine, hier einer Bogendruckmaschine, nach einem letzten Zylinder der Maschine. Die Druckmaschine kann beispielsweise eine Bogenoffsetrotationsdruckmaschine in Aggregat- und Reihenbauweise sein und nicht weiter dargestellte Elemente wie Anleger, Anlage, mehrere Druck- und gegebenenfalls Lackwerke enthalten. In der Maschine werden zu bedruckende Bogen 4 von Bogenführungszylindern an der Vorderkante geklemmt bis zur Auslage transportiert.
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Die Bogen 4 werden vom letzten Zylinder der Maschine an Fördersysteme der Auslage übergeben. Von den Fördersystemen werden die Bogen 4 zu einem Bogenstapel 5 transportiert und dort zur Ablage freigegeben. Der letzte Zylinder der Maschine ist bevorzugt als Zylinder mit einer zumindest annähernd geschlossenen Mantelfläche ausgebildet. In der dargestellten Ausführungsform ist der letzte Zylinder der Maschine als doppeltgroßer Druckzylinder 1 ausgebildet und weist zwei nicht dargestellte diametral angeordnete in Greiferkanälen liegende Greiferwellen mit Vorderkantengreifern auf. Die Mantelfläche des Druckzylinders 1 ist hier geschlossen ausgeführt. Alternativ könnte aber auch eine Übertragungstrommel oder Speichertrommel als letzter Zylinder eingesetzt werden. Die Bogen 4 könnten auch auf einem zumindest annähernd horizontalen Bogenförderweg zum Bogenstapel 5 transportiert werden.
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In der Auslage ist ein erstes Fördersystem mit von Zugmitteln umlaufend geführten Vorderkantengreiferwagen 2 und ein zweites Fördersystem mit von Zugmitteln umlaufend geführten Hinterkantengreiferwagen 3 vorgesehen. Die Fördersysteme sind hier als Kettenfördersysteme mit jeweils zwei seitlich am Gestell geführten Ketten ausgebildet, die die Greiferwagen endlos umlaufend antreiben.
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Das erste Kettenfördersystem enthält die zwischen den Ketten gleichmäßig voneinander beabstandeten Vorderkantengreiferwagen 2, welche feststehende Greiferaufschläge aufweisen, die mit an Greiferwellen angeordneten Greiferfingern zum Fixieren der Bogenvorderkanten zusammenwirken. Die Greiferfinger sind hier kurvengesteuert gegen die Greiferaufschläge bewegbar ausgebildet.
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Das zweite Kettenfördersystem enthält die zwischen den Ketten gleichmäßig voneinander beabstandeten Hinterkantengreiferwagen 3, die gegenüber den Vorderkantengreiferwagen 2 formateinstellbar ausgebildet sind. Die Hinterkantengreiferwagen 3 laufen entsprechend den Ketten auf einer Kettenbahn 6 endlos um. Den Hinterkantengreiferwagen 3 sind Sauger- und/oder Klemmgreifersysteme zum Fixieren der Bogenhinterkanten zugeordnet. Bevorzugt weisen die Hinterkantengreiferwagen 3 ebenfalls an einer Greiferwelle angeordnete Greiferfinger auf, die kurvengesteuert gegenüber Greiferaufschlägen zur Fixierung der Bogenhinterkanten bewegbar sind.
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Vom letzten Druckzylinder 1 der Maschine werden die Bogen 4 von den Vorderkantengreiferwagen 2 im Greiferschluss übernommen und in Bogenförderrichtung BFR in Richtung Bogenstapel 5 transportiert. Die Bogenhinterkanten werden von den Hinterkantengreiferwagen 3 ebenfalls vom Zylinder übernommen, durch ein Zwischensystem übergeben oder auf dem Bogenförderweg gegriffen. Ein an der Vorderkante und an der Hinterkante fixierter Bogen 4 wird in der Auslage vom Vorderkantengreiferwagen 2 und vom Hinterkantengreiferwagen 3 entlang eines aufsteigenden Astes oder ausschließlich horizontal in Bogenförderrichtung BFR bis zum Bogenstapel 5 transportiert.
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Die 2 zeigt in einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung einen Hinterkantengreiferwagen 3 mit einer Aufhängung eines Greiferaufschläge und Greiferfinger tragenden Greifersystemkörpers über Viergelenkgetriebe an von den Ketten konstant umlaufend angetriebenen Greiferwagenschilden 8 im Detail. Der Hinterkantengreiferwagen 3 weist beiderseits ein Greiferwagenschild 8 mit je zwei Kettenbolzen 7 auf, die von den nicht dargestellten Ketten entsprechend auf der ebenfalls nicht dargestellten Kettenbahn 6 angetrieben werden. Zwischen den beiden Greiferwagenschilden 8 ist der Greifersystemkörper mit den Greiferaufschlägen und Greiferfingern angeordnet. Der Greifersystemkörper des Hinterkantengreiferwagens 3 läuft damit stets mit Kettengeschwindigkeit entlang der Kettenbahn 6 um. Zur Verlagerung der Greiferaufschläge und der Greiferfinger ist der Greifersystemkörper des Hinterkantengreiferwagens 3 verlagerbar um eine reelle oder virtuelle Drehachse 9 gelagert. In der hier dargestellten Ausführungsform ist der Greifersystemkörper beidseitig mittels Viergelenkgetrieben an den Greiferwagenschilden 8 aufgehängt und um die virtuelle Drehachse 9 verdrehbar.
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Der Hinterkantengreiferwagen 3 weist hier neben den zwei Viergelenkgetrieben, die den Greifersystemkörper schwenkbar halten, weitere nicht dargestellte oder nicht bezeichnete Teile auf, wie die hier gezeigten Luftleitbleche, welche ebenfalls mit verschwenkt werden können aber nicht müssen. Bevorzugt werden hier die Greiferaufschläge und die Greiferfinger gemeinsam mit den Luftleitblechen verschwenkt. Ein hier dargestelltes Viergelenkgetriebe enthält einen am Greifersystemkörper angeordneten in Bogenförderrichtung BFR stromabwärts liegenden ersten Gelenkpunkt 10 und einen am Greifersystemkörper angeordneten in Bogenförderrichtung BFR stromaufwärts liegenden zweiten Gelenkpunkt 11. Der erste Gelenkpunkt 10 am Greifersystemkörper ist über eine Koppel mit einem in Bogenförderrichtung BFR stromabwärts liegenden ersten Gelenkpunkt 12 am Greiferwagenschild 8 verbunden und der zweite Gelenkpunkt 11 am Greifersystemkörper ist über eine Koppel mit einem in Bogenförderrichtung BFR stromaufwärts liegenden zweiten Gelenkpunkt 13 am Greiferwagenschild 8 verbunden. Zwischen dem ersten Gelenkpunkt 10 am Greifersystemkörper und dem zweiten Gelenkpunkt 13 am Greiferwagenschild 8 ist eine Feder 14, insbesondere eine Zugfeder, angeordnet.
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Dem Hinterkantengreiferwagen 3 ist ein erster Antrieb 15 zum Bewegen der Greiferfinger gegenüber den Greiferaufschlägen zugeordnet, wie dies zum Fixieren der Bogenhinterkante notwendig ist. Dieser erste Antrieb 15 ist hier als mechanischer Antrieb, insbesondere als Kurvenrollenantrieb, ausgebildet. Dem Hinterkantengreiferwagen 3 ist weiterhin ein zweiter Antrieb 16 zugeordnet, mit dem die Greiferaufschläge gegenüber den Zugmitteln, hier den Ketten mit den fest an diesen angeordneten Greiferwagenschilden 8, verlagerbar sind. Dieser zweite Antrieb 16 ist vorzugsweise ebenfalls als mechanischer Antrieb ausgeführt. In der dargestellten Ausführungsform ist der zweite Antrieb 16 als beidseitig des Greifersystemkörpers angeordneter Kurvenrollenantrieb ausgebildet. Der dargestellte Hinterkantengreiferwagen 3 trägt beidseitig des Greifersystemkörpers Kurvenrollen, die zur Verschwenkung des Greifersystemkörpers über die Viergelenkgetriebe um die virtuelle Drehachse 9 mit jeweils nicht dargestellten Kurvensegmenten in Kontakt treten. Alternativ kann der Greifersystemkörper aber auch um eine reelle Drehachse, zum Beispiel um Bolzen der Ketten, verschwenkbar ausgebildet sein.
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Der dem Hinterkantengreiferwagen 3 zugeordnete erste Antrieb 15 bewirkt ein Greifen oder Loslassen der Bogenhinterkante durch Bewegungssteuerung der Greiferfinger gegenüber den Greiferaufschlägen. Der weitere zweite Antrieb 16 bewirkt eine Verlagerung des Greifersystemkörpers und damit der Greiferaufschläge und der Greiferfinger hier mit den weiteren Luftleitblechen gegenüber den Ketten. In der dargestellten Ausführungsform wird der Greifersystemkörper vom weiteren zweiten Antrieb 16 um die von den Viergelenkgetrieben vorgegebene virtuelle Drehachse 9 verschwenkt.
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Die 3a zeigt den Hinterkantengreiferwagen 3 in perspektivischer Ansicht vor Erreichen des Bogenstapels 5 in zum Bogentransport unverschwenkter normaler Lage mit Kettenbolzen 7 als Verbindungsmittel zu den nicht dargestellten Ketten. Die Kurvenrollen des zweiten Antriebes 16 werden in diesem Bereich auf einer hohen Rast der nicht dargestellten oben liegenden Kurvenelemente geführt, so dass die Feder 14 gespannt wird und der Greifersystemkörper des Hinterkantengreiferwagens 3 in Normallage umläuft.
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Die 3b zeigt den Hinterkantengreiferwagen 3 gemäß vorheriger Figur vor Erreichen des Bogenstapels 5 in seitlicher Ansicht und normaler unverschwenkter Lage. Der Hinterkantengreiferwagen 3 hält den in Richtung Bogenstapel 5 zu transportierenden Bogen 4 weiterhin mittels der Greiferaufschläge und der Greiferfinger gegriffen. Die nicht dargestellten oben liegenden Kurvenelemente wirken mit den Kurvenrollen des Greifersystemkörpers derart zusammen, dass der Greifersystemkörper seine unverschwenkte, also normale Lage weiter behält.
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Die 4a zeigt den Hinterkantengreiferwagen 3 in perspektivischer Ansicht bei Erreichen des Bogenstapels 5 in zur Bogenablage verschwenkter Lage. Der zweite Antrieb 16 also die hier nicht dargestellten oben liegenden Kurvenelemente und die Kurvenrollen des Greifersystemkörpers ermöglichen in diesem Bereich durch eine niedrige Rast der Kurvensegmente eine Schwenkbewegung des Greifersystemkörpers um die virtuelle Drehachse 9, unterstützt durch die Federkraft der Feder 14. Gleichzeitig werden durch das Verschwenken des Greifersystemkörpers die Greiferaufschläge und Greiferfinger entgegen der Bogenförderrichtung BFR und leicht nach unten in Richtung Bogenstapel 5 verlagert.
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Die 4b zeigt den Hinterkantengreiferwagen 3 gemäß vorheriger Figur beim Erreichen des Bogenstapels 5 in seitlicher Ansicht und verschwenkter Lage. Der Hinterkantengreiferwagen 3 hält den abzulegenden Bogen 4 weiterhin mittels der Greiferaufschläge und der Greiferfinger gegriffen. Durch das Verschwenken der Greiferaufschläge und der Greiferfinger entgegen der Bogenförderrichtung BFR wurde der noch fixierte Bogen 4 gegenüber der Kettengeschwindigkeit verzögert. Der so weitgehend verzögerte Bogen 4 wird im Anschluss durch Öffnung der Greiferfinger durch den ersten Antrieb 15 zur Ablage freigegeben und legt sich an Vorderkantenanschlägen kantengenau ab.
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In der Auslage kann die Verlagerung der Greiferfinger und der Greiferaufschläge auch in weiteren Bereichen der Umlaufbahn erfolgen. Durch Verschwenken des Greifersystemkörpers mittels des zweiten Antriebes 16 in die entgegengesetzte Richtung können sowohl Greiferaufschläge als auch Greiferfinger angehoben werden und somit nach innerhalb der Kettenbahn 6 verlagert werden. Diese angehobenen Greiferfinger und Greiferaufschläge ermöglichen es, in Bereichen der Bogenübernahme ohne Kollisionsgefahr an Mantelflächen von Zylindern vorbeibewegt werden zu können. Damit ist eine vereinfachte Übernahme der Bogenhinterkante von Zylindern mit einer geschlossenen Mantelfläche erzielbar, wobei hier das Greifen der Hinterkanten durch ein Übergabesystem unterstützt wird oder durch Fangen der Hinterkanten auf dem Bogenförderweg erfolgt.
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Zur Wirkungsweise: Beim Bogentransport in der Auslage der bogenverarbeitenden Maschine werden die Bogenhinterkanten gemäß einer Ausführungsform durch ein Übergabesystem eines Zylinders von der Mantelfläche abgehoben. Die Hinterkantenerfassung durch den Hinterkantengreiferwagen 3 erfolgt dabei vor Verlassen des Zylinders außerhalb der Zugmittelbahn durch Schwenken des Greifersystemkörpers mittels des zweiten Antriebes 16 und Öffnen der Greiferfinger mittels des ersten Antriebes 15, wobei nur ein geringfügiges Öffnen des Greifers erforderlich ist. Anschließend wird der Greifersystemkörper mit der gegriffenen Bogenhinterkante vom zweiten Antrieb 16 auf die Zugmittelbahn eingeschwenkt. Damit erfolgt die Übernahme der Bogenhinterkante außerhalb der Zugmittelbahn und der Transport innerhalb der Zugmittelbahn durch den Hinterkantengreiferwagen 3.
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Die Bogenablage durch den Hinterkantengreiferwagen 3 erfolgt durch Schwenken des Greifersystemkörpers einschließlich der Greiferaufschläge und der Greiferfinger mit weiter gegriffener Bogenhinterkante mittels des zweiten Antriebes 16, wodurch die Transportgeschwindigkeit des Bogens 4 gegenüber den mit konstanter Geschwindigkeit umlaufenden Ketten verringert wird. Bei einer Bogenablage ohne zusätzliches Ablagesystem kann durch schnelles Schwenken des Greifersystemkörpers mittels des zweiten Antriebes 16 und ein verzögertes Öffnen der Greiferfinger mittels des ersten Antriebes 15 eine Bogenbremsung erreicht werden. Wird ein Ablagesystem eingesetzt, erfolgt nach der Übergabe der Bogenhinterkante an das Ablagesystem das Bremsen des Bogens 4 durch das Ablagesystem, wie pneumatische Bogenbremse oder Nachgreifersystem, ohne die Greiferfinger mittels des ersten Antriebes 15 weit (z.B. 90°) öffnen zu müssen, da hierbei die Bogenhinterkante durch den Hinterkantengreiferwagen 3 selbst freigegeben wird.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Druckzylinder
- 2
- Vorderkantengreiferwagen
- 3
- Hinterkantengreiferwagen
- 4
- Bogen
- 5
- Bogenstapel
- 6
- Kettenbahn
- 7
- Kettenbolzen
- 8
- Greiferwagenschild
- 9
- virtuelle Drehachse
- 10
- erster Gelenkpunkt am Greifersystemkörper
- 11
- zweiter Gelenkpunkt am Greifersystemkörper
- 12
- erster Gelenkpunkt am Greiferwagenschild
- 13
- zweiter Gelenkpunkt am Greiferwagenschild
- 14
- Feder
- 15
- erster Antrieb
- 16
- zweiter Antrieb
- BFR
- Bogenförderrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102007061394 A1 [0002]