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Die
Erfindung betrifft eine Bogendruckmaschine mit einem Ausleger, welcher
mindestens zwei Bogenfördersysteme mit umlaufenden Fixierorganen enthält,
gemäß dem Oberbegriff des 1. Anspruchs.
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Aus
der
DE 42 18 421 A1 ist
eine Bogenführung im Ausleger einer Druckmaschine bekannt. Hierbei
wird vorgeschlagen, die Bogen auf dem horizontalen Transportweg über
die Länge des Auslegers an der Vorderkante und an der Hinterkante
festzuhalten. Dafür sind zwei Greifersysteme vorgesehen,
die jeweils an umlaufenden Ketten angeordnet sind. Das erste Greifersystem
weist Bogengreifer auf, die die Bogenvorderkanten erfassen und das zweite
Greifersystem weist Nachgreifer auf, die die Bogenhinterkanten erfassen.
Beide Greifersysteme sind zueinander phasenverstellbar ausgebildet.
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Nachteilig
an dieser Lösung ist, dass die Greiferfinger der Nachgreifer
bei Übernahme der Bogenhinterkanten in den Bereich des
Bogenführungszylinders eintauchen müssen, wodurch
eine Abnahme der Bogen von einem Druckzylinder nicht möglich ist.
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Aus
der
DE 103 58 171
A1 ist eine Vorrichtung zum Fördern eines Bogens
durch eine drucktechnische Maschine bekannt. Darin wird vorgeschlagen,
die Bogen mittels eines Kettenförderers von einem Zylinder
zu übernehmen. Der Kettenförderer weist Greifer
zum Halten und zur Übernahme des Bogens vom Zylinder an
seiner Vorderkante und zum Halten an seiner nachlaufenden Hinterkante
auf, wobei die Ketten über Kettenräder gelegt
sind. Zwischen den dem Zylinder zugeordneten Kettenrädern sind
koaxial umlaufende Sauggreifer zur Übernahme und zum Halten
des Bogens an seiner Hinterkante vorgesehen.
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Nachteilig
an dieser Lösung sind der hohe technische Aufwand der Greifer
des Kettenförderers zum Halten der Bogenhinterkanten und
die nötige Justage dieser Greifer, wodurch die Vorrichtung
kostenintensiv ist. Die umlaufenden Sauggreifer können die
Bogenhinterkanten nur auf einer kreisförmigen Bahn führen,
wodurch eine erschwerte Übergabe der Bogenhinterkanten
bedingt wird.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Bogendruckmaschine
mit einem verbesserten Ausleger zu schaffen, der eine sichere und abschmierfreie
Bogenführung und Bogenablage gewährleistet.
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Erfindungsgemäß wird
die Aufgabe durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des 1. Anspruchs
gelöst.
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Die
Erfindung hat den Vorteil, dass die Bogen bis zur Ablage nur an
den Vorder- und Hinterkanten fixiert sind. Dadurch werden keine
druckfreien Korridore benötigt und Abschmiererscheinungen
auf dem Druckbild vermieden. Die Saugbänder verringern
den Materialaufwand und dadurch den Kostenaufwand für den
Ausleger. Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung
hat den Vorteil, dass die Bogen an den Vorderkanten von Greiferwagen
eines Vorderkantengreifersystems übernommen und sicher
vom Druckzylinder abgezogen werden. Die Hinterkanten der Bogen werden
von Saugbändern übernommen, wobei keine Greifbewegungen
und kein Hintergreifen der Bogenhinterkanten nötig sind.
Die Saugbänder weisen saugluftdurchgriffene Aufschläge
auf, mit denen die Bogenhinterkanten nur bereichsweise fixiert werden.
Durch einen hohen erzielbaren Reibwert zwischen den Aufschlägen
der Saugbänder und dem aufliegenden Bedruckstoff ist vorteilhafter
Weise keine Plasmabeschichtung der Aufschläge notwendig.
Die Bogen werden von den Saugbändern sicher aus dem Bereich
der Kettenräder des Vorderkantengreifersystems geführt,
wobei der Bogenförderweg, den die Saugbänder mit
den Hinterkanten zurücklegen, auf die zu transportierenden
Bedruckstoffe eingestellt und leicht geändert werden kann.
Die Bogenhinterkanten können auf einfache Weise durch ein
weiteres Bogenfördersystem von den Saugbändern übernommen
werden.
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Im
Folgenden soll die Erfindung beispielhaft erläutert werden.
Die dazugehörigen Zeichnungen stellen dabei schematisch
dar:
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1:
Ausleger einer Bogenrotationsdruckmaschine enthaltend ein Vorderkantengreifersystem mit
umlaufenden Greiferwagen für die Bogenvorderkanten und
ein Saugbandfördersystem mit umlaufenden Saugbändern
für die Bogenhinterkanten;
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2a:
Vorderkantengreifersystem, Saugbandfördersystem mit erhöhte
Aufschläge aufweisenden Saugbändern und erstes
Hinterkantengreifersystem zur Übernahme der Bogenhinterkanten vom
Saugbandfördersystem;
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2b1: Vorderkantengreifersystem, Saugbandfördersystem
mit niedrigere Aufschläge aufweisenden Saugbändern
und erstes Hinterkantengreifersystem zur Übernahme der
Bogenhinterkanten vom Saugbandfördersystem;
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2b2: Greiferwagen des Vorderkantengreifersystems
mit Aussparungen für die Saugbänder des Saugbandfördersystems,
wobei der Greiferwagen mittig mittels einer Stützrolle
abgestützt ist;
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3:
Vorderkantengreifersystem mit umlaufenden Greiferwagen und Saugbandfördersystem,
wobei die Greiferwagen in den Greiferkanal des Bogenführungszylinders
eintauchen.
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1 zeigt
in einer ersten Ausführungsform der Erfindung mehrere Zylinder
eines letzten Druckwerkes einer Bogenoffsetrotationsdruckmaschine
mit einem sich anschließenden Ausleger. Das Druckwerk enthält
einen Druckzylinder 1.1, einen Gummizylinder 1.2,
einen Plattenzylinder 1.3 und weitere nicht dargestellte
Walzen eines Farb- und Feuchtwerkes. Der Druckzylinder 1.1 weist
nicht weiter bezeichnete Greiferkanäle auf, in denen Greifersysteme
angeordnet sind, mit denen die Vorderkanten der Bogen 5 für
den Bogentransport geklemmt werden. Die an den Vorderkanten geklemmten
Bogen 5 werden während der in der 1 dargestellten
Rotation des Druckzylinders 1.1 durch einen von Gummizylinder 1.2 und
Druckzylinder 1.1 gebildeten Druckspalt gefördert.
Der Plattenzylinder 1.3 trägt eine Druckplatte
mit dem gewünschten Druckmotiv, die vom Farbwerk mit Druckfarbe
eingefärbt wird. Die Druckfarbe wird beim Abrollen motivgerecht
vom Plattenzylinder 1.3 auf den mit einem Gummituch versehenen
Gummizylinder 1.2 übertragen. Der Gummizylinder 1.2 färbt
beim Abrollen die durch den Druckspalt beförderten Bogen 5 mit
der Druckfarbe ein. Nach dem Druckspalt werden die bedruckten Bogen 5 vom Druckzylinder 1.1 des
letzten Druckwerkes zum Ausleger der Druckmaschine befördert.
Das letzte Werk der Druckmaschine kann auch als Lack-, Trocken- oder
Bearbeitungswerk ausgebildet sein. Der letzte Bogenführungszylinder
der Druckmaschine könnte dabei auch als Transfer- oder
Speichertrommel mit einer zumindest annähernd geschlossenen
Mantelfläche ausgebildet sein. Für einen beidseitigen
Bogendruck kann die Druckmaschine eine Wendeeinrichtung zur Bogenwendung
enthalten.
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Im
Ausleger der Druckmaschine sind mindestens zwei Bogenfördersysteme
angeordnet, die die Bogen 5 an den Vorder- und Hinterkanten
fixiert durch den Ausleger zu einem Auslegerstapel 6 fördern.
Die Bogenförderrichtung BFR entspricht dabei der Richtung
vom letzten Druckzylinder 1.1 der Druckmaschine zum Auslegerstapel 6. Über
dem Auslegerstapel 6 werden die Bogen 5 zur Ablage
freigegeben. Das Bogenfördersystem zum Übernehmen und
zum Fördern der Bogenvorderkanten ist als Kettenfördersystem
ausgebildet und wird als Vorderkantengreifersystem 2 bezeichnet.
Das Bogenfördersystem zum Übernehmen und zum Fördern
der Bogenhinterkanten ist als Saugbandfördersystem 3 ausgebildet.
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Das
Vorderkantengreifersystem 2 ist dem letzten Druckzylinder 1.1 der
Druckmaschine nachgeordnet und enthält seitlich angeordnete,
in Führungsschienen geführte Ketten, die um Kettenräder geführt
und von diesen angetrieben werden. Zwischen den beiden Ketten sind
Fixierorgane angeordnet, die als Greiferwagen 2.1 ausgebildet
sind und Greifersysteme für die Bogenvorderkanten aufweisen.
Die Greiferwagen 2.1 laufen mit den Ketten auf einer Umlaufbahn 2.2 in
der in der 1 dargestellten Richtung um.
Die Greifersysteme der Greiferwagen 2.1 sind als Klemmgreifer
ausgebildet und weisen kurvengesteuerte Greiferfinger auf, die mit
Greiferauflagen zusammenwirken. Für den Transport der Bogen 5 übernehmen
die Greiferwagen 2.1 die Bogenvorderkanten von den Greifersystemen
des Druckzylinders 1.1 im Greiferschluss. Nach dem Öffnen
des jeweiligen Greifersystems des Druckzylinders 1.1 werden
die Bogen 5 durch die Greiferwagen 2.1 des Vorderkantengreifersystems 2 vom
letzten Druckzylinder 1.1 der Druckmaschine abgezogen. Statt
der Ketten könnte das Vorderkantengreifersystem 2 auch
andere Zugmittel, wie umlaufende Riemen, enthalten.
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Das
Saugbandfördersystem 3 ist ebenfalls dem letzten
Druckzylinder 1.1 der Druckmaschine nachgeordnet und enthält
umlaufende Saugbänder 3.1, die um Umlenkrollen
und/oder mittels Führungen geführt werden. Vorzugsweise
sind zwei umlaufende Saugbänder 3.1 vorgesehen,
die seitlich im Ausleger angeordnet sind. Jedes Saugband 3.1 weist
auf der Außenkontur voneinander beabstandete Erhöhungen
auf, die als Aufschläge 3.2 ausgebildet sind und als
Fixierorgane dienen. Die Abstände der Aufschläge 3.2 entsprechen
vorzugsweise dem üblichen Greifersystemabstand, wobei die
Aufschläge 3.2 vorzugsweise einen rechteckigen
Grundriss und Querschnitt aufweisen. Alternativ können
aber auch beliebige andere Formen oder Abstände zwischen
den Aufschlägen 3.2 verwendet werden. So können
die Aufschläge 3.2 auch auf druckfreie Stellen
der Bogen 5 eingestellt werden. Weiterhin kann auch eine
andere Anzahl von Saugbändern 3.1 eingesetzt werden, um
beispielsweise dünnere Bedruckstoffe ohne Durchhängen
vom Druckzylinder 1.1 abzunehmen und zu transportieren.
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Vorzugsweise
werden die Aufschläge 3.2 austauschbar ausgebildet,
so dass die Aufschläge 3.2 bei Verschleiß oder
wechselnden Bedruckstoffen gewechselt werden können. Die
Oberflächen der Aufschläge 3.2 sind eben
ausgebildet und weisen Saugöffnungen auf, die über
Kanäle eine Verbindung zur Unterseite der Saugbänder 3.1 herstellen.
Zwischen den einzelnen Aufschlägen 3.2 der Saugbänder 3.1 sind
keine weiteren Saugöffnungen in den Saugbändern 3.1 vorgesehen.
Vorzugsweise werden die Aufschläge 3.2 mit einer
farbabweisenden Beschichtung versehen. Den Saugbändern 3.1 sind Saugkästen 3.3 zugeordnet,
die oberhalb der in Bogenförderrichtung BFR laufenden Saugbandabschnitte
angeordnet sind und die von den Saugbändern 3.1 überstrichen
werden. In den Saugkästen 3.3 sind regelbare Unterdrücke
ausbildbar, die von mit den Saugkästen 3.3 verbundenen
Saugluftquellen, wie Vakuumpumpen, erzeugt werden. Die Saugkästen 3.3 werden
derart von den Saugbändern 3.1 abgedeckt, dass
eine Saugwirkung nur durch die Saugöffnungen der einzelnen
Aufschläge 3.2 erzielt wird. Für eine
Bogenabgabe können die Saugkästen 3.3 auch
geteilt ausgeführt werden, wobei durch einen bereichsweise
angelegten Überdruck ein Lösen der Bogenhinterkanten
von den Aufschlägen 3.2 unterstützt wird.
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Die
Saugbänder 3.1 des Saugbandfördersystems 3 sind
derart phasenverstellbar zu den Greiferwagen 2.1 des Vorderkantengreifersystems 2 ausgebildet,
dass die Bogen 5 eines jeweiligen Formates gleichzeitig
von den Greiferwagen 2.1 an den Vorderkanten und von den
Aufschlägen 3.2 der Saugbänder 3.1 an
den Hinterkanten gehalten werden. Die Greiferwagen 2.1 und
die Saugbänder 3.1 werden vorzugsweise mit annähernd
gleicher konstanter Geschwindigkeit angetrieben. Je nach Förderweg
kann die Fördergeschwindigkeit der Saugbänder 3.1 aber auch
einstellbar sein. Die auf die Bogenhinterkanten eingestellten Aufschläge 3.2 der
Saugbänder 3.1 saugen die Bogenhinterkanten der
auf dem Druckzylinder 1.1 liegenden Bogen 5 an
und fixieren diese so. Die Bogenhinterkanten können durch
die Aufschläge 3.2 von der glatten, geschlossenen
Mantelfläche des Druckzylinders 1.1 übernommen
werden. Das Vorderkantengreifersystem 2 und das Saugbandfördersystem 3 können
in den für die zweite Ausführungsform weiter unten
beschriebenen Varianten ausgebildet werden.
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Die
Bogen 5 werden vom Vorderkantengreifersystem 2 und
vom Saugbandfördersystem 3 an den Vorder- und
Hinterkanten fixiert zum Auslegerstapel 6 transportiert
und dort abgelegt. Für eine Verzögerung der Bogen 5 können
diese über eine bekannte nicht dargestellte Bogenbremse,
wie langsamer umlaufende Saugringe oder Saugbänder, geführt
werden. In einer nicht dargstellten Weiterbildung der Erfindung
ist dem Auslegerstapel 6 in Bogenförderrichtung
BFR ein Nachgreifersystem vorgeordnet, das die Bogenhinterkanten
von den Aufschlägen 3.2 der Saugbänder 3.1 des
Saugbandfördersystems 3 übernimmt. Nach
der Übernahme einer Bogenhinterkante durch das Nachgreifersystem
wird die Vorderkante des Bogens 5 von den Greiferwagen 2.1 des Vorderkantengreifersystems 2 freigeben.
Das Nachgreifersystem kann den Bogen 5 anschließend
verzögern und auf dem Auslegerstapel 6 ablegen.
Es kann ebenfalls eine Nachgreifersystem für die Bogenvorderkanten
eingesetzt werden.
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2a zeigt
in einer ersten Variante einer zweiten Ausführungsform
der Erfindung ein dem Druckzylinder 1.1 nachgeordnetes
Saugbandfördersystem 3, welches die Bogenhinterkanten
vom Druckzylinder 1.1 übernimmt und an ein erstes
Hinterkantengreifersystem 4 übergibt. Die Vorderkanten der
Bogen 5 werden dabei wie oben beschrieben vom Vorderkantengreifersystem 2 übernommen
und zum Auslegerstapel 6 gefördert. Die Hinterkanten
der Bogen 5 werden ebenfalls wie oben beschrieben durch
die Aufschläge 3.2 der Saugbänder 3.1 des Saugbandfördersystems 3 vom
Druckzylinder 1.1 übernommen und anschließend
auf einem von der kreisförmigen Bahn abweichenden Bogenförderweg in
Bogenförderrichtung BFR transportiert. Hierbei werden die
Saugbänder 3.1 auf einer innerhalb der Umlaufbahn 2.2 der
Greiferwagen 2.1 liegenden Bahn geführt. Die Greiferwagen 2.1 des
Vorderkantengreifersystems 2 können sich somit
ungehindert an den Saugbändern 3.1 des Saugbandfördersystems 3 vorbei
bewegen. Die Aufschläge 3.2 der Saugbänder 3.1 sind
derart erhöht ausgebildet, dass die Aufschläge 3.2 die
Bogen 5 auch durch den von den Greiferwagen 2.1 durchfahrenen
Raum fixieren können. Die Aufschläge 3.2 der
Saugbänder 3.1 werden auf die Hinterkanten der
Bogen 5 eingestellt, SO dass die Bogenhinterkanten von
den Aufschlägen 3.2 bei der Bogenübernahme
sicher fixiert werden. Die Bogen 5 werden so an Vorder-
und Hinterkante fixiert in Bogenförderrichtung BFR transportiert,
wobei die Bogenhinterkanten auf dem Bogenförderweg durch
das erste Hinterkantengreifersystem 4 übernommen
werden.
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2b1 zeigt in einer zweiten Variante dieser zweiten
Ausführungsform der Erfindung ein dem Druckzylinder 1.1 nachgeordnetes
Saugbandfördersystem 3, welches die Bogenhinterkanten
vom Druckzylinder 1.1 übernimmt und an das erste
Hinterkantengreifersystem 4 übergibt. Die Vorderkanten der
Bogen 5 werden dabei wie oben beschrieben vom Vorderkantengreifersystem 2 übernommen
und zum Auslegerstapel 6 gefördert. Die Hinterkanten
der Bogen 5 werden ebenfalls wie oben beschrieben durch
die Aufschläge 3.2 der Saugbänder 3.1 des Saugbandfördersystems 3 vom
Druckzylinder 1.1 übernommen und anschließend
auf einem von der kreisförmigen Bahn abweichenden Bogenförderweg in
Bogenförderrichtung BFR transportiert. Hierbei werden die
Saugbänder 3.1 auf der Umlaufbahn 2.2 der
Greiferwagen 2.1 des Vorderkantengreifersystems 2 geführt.
Die Greiferwagen 2.1 weisen demzufolge Aussparungen auf,
in denen sich die Saugbänder 3.1 des Saugbandfördersystems 3 bewegen. Hieraus
resultierend können die Aufschläge 3.2 der Saugbänder 3.1 niedriger
ausgebildet werden, da die Aufschläge 3.2 die
Bogen 5 durch den geringen Abstand fixieren können.
Die Aufschläge 3.2 der Saugbänder 3.1 werden
auf die Hinterkanten der Bogen 5 eingestellt, so dass die
Bogenhinterkanten von den Aufschlägen 3.2 bei
der Bogenübernahme sicher fixiert werden. Die Bogen 5 werden
so an Vorder- und Hinterkante fixiert in Bogenförderrichtung
BFR transportiert, wobei die Bogenhinterkanten auf dem Bogenförderweg
durch das erste Hinterkantengreifersystem 4 übernommen
werden.
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In 2b2 dieser zweiten Variante der zweiten Ausführungsform
ist ein Greiferwagen 2.1 des Vorderkantengreifersystems 2 mit
Aussparungen dargestellt. Hierbei ist der Greiferwagen 2.1 zwischen
den zwei seitlich im Ausleger angeordneten Transportketten 2.3 gezeigt.
Die Saugbänder 3.1 des Saugbandfördersystems 3 können
sich in den Aussparungen, in Normalrichtung zur dargestellten Ansicht-Ebene,
bewegen. Der Greiferwagen 2.1 enthält eine mittig
angeordnete Stützrolle 2.4, die mit einer Führung
zusammenwirkt, wodurch eine Biegung des Greiferwagens 2.1 gerade
in Umlenkbereichen der Kettenräder des Vorderkantengreifersystems 2 vermieden
wird. Die Stützrolle 2.4 wird vorzugsweise vor den
Greifersystemen des Greiferwagens 2.1 angeordnet, so dass
eine Kollision mit dem Druckzylinder 1.1 ausgeschlossen
wird. Durch die Stützrolle 2.4 wird der durch
die Aussparungen für die Saugbänder 3.1 hervorgerufene
Steifigkeitsverlust ausgeglichen und somit eine Biegung des Greiferwagens 2.1 verhindert.
Es könnte alternativ vorgesehen sein, Stützrollen 2.4 seitlich
des Druckzylinders 1.1 auf Kurven laufen zu lassen. Dadurch
kann eine Verspannung erzeugt werden, die der Biegung des Greiferwagens 2.1 entgegen
wirkt. Eine ähnliche Wirkung kann durch Verbreiterung oder
doppelte seitliche Führung von Transportketten 2.3 erzielt
werden. Alternativ können auch Führungen des Greiferwagens 2.1 auf der
innen liegenden Seite, z. B. an der Kettenradwelle, vorgesehen sein.
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Das
erste Hinterkantengreifersystem 4 ist in beiden Varianten
dieser zweiten Ausführungsform als Kettenfördersystem
ausgebildet und enthält seitlich angeordnete umlaufende
Ketten, die um Kettenräder geführt und von diesen
angetrieben werden. Statt Kettenräder können auch
Umlenkschienen eingesetzt werden. Zwischen den beiden Ketten sind
Greiferwagen 4.1 angeordnet, die Greifersysteme für
die Bogenhinterkanten aufweisen. Die Greiferwagen 4.1 laufen
mit den Ketten auf einer Umlaufbahn 4.2 in der in der 2a und 2b1 dargestellten Richtung um. Das erste Hinterkantengreifersystem 4 ist
unterhalb des Bogenförderweges angeordnet und derart phasenverstellbar
zum Vorderkantengreifersystem 2 ausgebildet, dass die Bogen 5 des
jeweiligen Formates gleichzeitig von den Greiferwagen 2.1 des
Vorderkantengreifersystems 2 an den Vorderkanten und von
den Greiferwagen 4.1 des ersten Hinterkantengreifersystems 4 an
den Hinterkanten gehalten werden. Die Greiferwagen 4.1 des
ersten Hinterkantengreifersystems 4 werden vorzugsweise
mit den Aufschlägen 3.2 der Saugbänder 3.1 des
Saugbandfördersystems 3 auf die jeweiligen Bogenhinterkanten eingestellt.
Auf dem Bogenförderweg übernimmt das erste Hinterkantengreifersystem 4 mit
den Greiferwagen 4.1 die Bogenhinterkanten von den Aufschlägen 3.2 der
Saugbänder 3.1 des Saugbandfördersystems 3.
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Die
Bogen 5 werden vom Vorderkantengreifersystem 2 an
der Vorderkante und nach der Übernahme vom ersten Hinterkantengreifersystem 4 an der
Bogenhinterkante in Bogenförderrichtung BFR zum Auslegerstapel 6 transportiert.
Die Bogenvorderkanten werden vom Vorderkantengreifersystem 2 bis über
den Auslegerstapel 6 gefördert und über dem
Auslegerstapel 6 zur Ablage freigegeben. Dabei werden die
Bogen 5 von den kontinuierlich umlaufenden Greiferwagen 4.1 des
ersten Hinterkantengreifersystems 4 an der Hinterkante
verzögert und anschließend auf dem Auslegerstapel 6 abgelegt.
Die Verzögerung der Bogen 5 erfolgt in bekannter
Weise durch die in Bogenförderrichtung BFR dem Auslegerstapel 6 vorgeordneten
Kettenräder bzw. Umlenkschienen des ersten Hinterkantengreifersystems 4. Zur
kantengenauen Ausrichtung stoßen die Bogen 5 beim
Niedersinken an Vorderkantenanschläge. Der Auslegerstapel 6 wird
während des Stapelvorganges jeweils um die abgelegte Bogenstärke
abgesenkt, um ein konstantes Niveau der Auslegerstapeloberfläche
zu gewährleisten. Alternativ können die Bogen auch
von einer Bogenbremse, einem Nachgreifersystem oder einem oberhalb
des Bogenförderweges angeordneten, diskontinuierlich umlaufenden
Bogenfördersystem an der Hinterkante verzögert
und ggf. abgelegt werden.
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In
einer nicht dargestellten Weiterbildung dieser zweiten Ausführungsform
werden die Bogen 5 vom Vorderkantengreifersystem 2 an
der Vorderkante und vom ersten Hinterkantengreifersystem 4 an der
Hinterkante fixiert in Bogenförderrichtung BFR transportiert,
wobei die Bogenhinterkanten auf dem Bogenförderweg vom
ersten Hinterkantengireifersystem 4 an ein zweites Hinterkantengreifersystem übergeben
werden, das wiederum oberhalb des Bogenförderweges angeordnet
ist. Dieses zweite Hinterkantengreifersystem ist ebenfalls als Kettenfördersystem
ausgebildet und enthält seitlich angeordnete, in Führungsschienen
geführte umlaufende Ketten, die um Kettenräder
geführt und von diesen angetrieben werden. Zwischen diesen
beiden Ketten sind Greiferwagen angeordnet, die Greifersysteme für
die Bogenhinterkanten aufweisen. Diese Greiferwagen des zweiten
Hinterkantengreifersystems laufen auf dem Bogenförderweg
synchron mit den die Vorderkanten fixierenden Greiferwagen 2.1 des
Vorderkantengreifersystems 2 um, wobei die in Bogenförderrichtung
BFR hinteren Kettenräder des zweiten Hinterkantengreifersystems
koaxial, aber axial versetzt zu den Kettenrädern des Vorderkantengreifersystems 2 ange ordnet
sein können. Die in Bogenförderrichtung BFR vorderen
Kettenrädern des zweiten Hinterkantengreifersystems sind
im Bereich des ersten Hinterkantengreifersystems 4 oberhalb
des Bogenförderweges angeordnet, wodurch die Greiferwagen
des zweiten Hinterkantengreifersystems mit den Greiferwagen 4.1 des
ersten Hinterkantengreifersystems 4 zusammenwirken und
die Bogenhinterkanten von diesen im Greiferschluss übernehmen
können. Alternativ könnte das erste Hinterkantengreifersystem 4 auch
als alternierendes oder translatorisches System ausgebildet werden.
Ein alternierendes System kann beispielsweise eine schwingende Parallelkurbel
und ein translatorisches System kann beispielsweise einen Linearmotor
umfassen.
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In
dieser eben beschriebenen Weiterbildung der zweiten Ausführungsform
können die Bogen 5 mittels des die Bogenvorderkanten
fixierenden Vorderkantengreifersystems 2 und des die Bogenhinterkanten
fixierenden zweiten Hinterkantengreifersystems bis über
den Auslegerstapel 6 transportiert und dort für
die Ablage freigegeben werden. Es ist weiterhin möglich,
die Bogen 5 auf dem Bogenförderweg zu straffen.
Dies kann durch eine Stellbewegung der Greifersysteme, eine Relativbewegung
der Bogenfördersysteme oder mittels einer saugluftbeaufschlagten
Sicke erfolgen, an der die Bogen 5 vorbeigeführt
werden. Für die Verzögerung und Ablage der Bogen 5 auf
dem Auslegerstapel 6 kann ein Nachgreifersystem angeordnet
sein, das die Bogenhinterkanten vom zweiten Hinterkantengreifersystem übernimmt
und nach Freigabe der Bogenvorderkanten die Bogen 5 verzögert
und anschließend ablegt. Alternativ kann das erste und/oder
das zweite Hinterkantengreifersystem auch als Saugbandfördersystem
ausgebildet sein.
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In
dieser eben beschriebenen Weiterbildung der zweiten Ausführungsform
kann im Falle eines detektierten Makulaturbogens auch eine Ausschleusung
des fehlerhaften Bogens 5 auf dem Bogenförderweg
zum Auslegerstapel 6 erfolgen. Dafür wird der
Makulaturbogen vom ersten Hinterkantengreifersystem 4 nicht
an das zweite Hinterkantengreifersystem übergeben, sondern
auf einem Hilfsstapel, der sich in Bogenförderrichtung
BFR vor dem Auslegerstapel 6 befindet, abgelegt. Durch
eine entsprechende Steuerung wird die Bogenvorderkante vom Vorderkantengreifersystem 2 freigegeben,
so dass der Makulaturbogen vom ersten Hinterkantengreifersystem 4 an
der Hinterkante gehalten verzögert und auf dem Hilfsstapel
abgelegt werden kann. Die Greiferwagen 4.1 des ersten Hinterkantengreifersystems 4 können
dabei mit unverminderter Geschwindigkeit angetrieben werden. Die
Verzögerung des Makulaturbogens erfolgt auf bekannte Weise
durch die in Bogenförderrichtung BFR hinteren Kettenräder
bzw. Umlenkschienen des ersten Hinterkantengreifersystems 4,
die vor dem Hilfsstapel angeordnet sind.
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3 zeigt
in einer dritten Ausführungsform der Erfindung ein Vorderkantengreifersystem 2 mit umlaufenden
Greiferwagen 2.1, die zur Übernahme der Bogenvorderkanten
in den Greiferkanal des Druckzylinders 1.1 eintauchen.
Das Saugbandfördersystem 3 kommt somit nicht mit
den umlaufenden Greiferwagen 2.1 des Vorderkantengreifersystems 2 in
Kontakt und kann dadurch mit Saugbändern 3.1 mit
niedrigen Aufschlägen 3.2 ausgestattet sein. Die Aufschläge 3.2 können
hierbei eine minimale Höhe aufweisen. Es ist in dieser
dritten Ausführungsform ein weiteres nicht dargestelltes
Bogenfördersystem vorgesehen, das die Bogenvorderkanten
vom Vorderkantengreifersystem 2 übernimmt und über
den Auslegerstapel 6 transportiert. Dieses nicht dargestellte
Bogenfördersystem ist oberhalb des Bogenförderweges
angeordnet, um die Bogen 5 in möglichst geringem
Abstand zur Auslegerstapeloberfläche über den
Auslegerstapel 6 zu fördern. Das Saugbandfördersystem 3 ist
auch hier phasenverstellbar zum Vorderkantengreifersystem 2 und
zum nicht dargestellten Bogenfördersystem ausgebildet,
so dass die Bogen 5 beliebigen Formates an Vorder- und
Hinterkante fixiert vom Druckzylinder 1.1 bis zum Auslegerstapel 6 transportiert
werden. Die Bogen 5 werden über bekannte Bogenbremsen
geführt oder an ein Nachgreifersystem übergeben,
um von Fördergeschwindigkeit auf Ablagegeschwindigkeit
verzögert werden zu können. Die verlangsamten
Bogen 5 werden nachfolgend in bekannter Weise an Vorderkantenanschlägen
ausgerichtet und von Seiten- und Hinterkantenanschlägen
geführt auf dem Auslegerstapel 6 abgelegt.
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- 1.1
- Druckzylinder
- 1.2
- Gummizylinder
- 1.3
- Plattenzylinder
- 2
- Vorderkantengreifersystem
- 2.1
- Greiferwagen
- 2.2
- Umlaufbahn
- 2.3
- Transportketten
- 2.4
- Stützrolle
- 3
- Saugbandfördersystem
- 3.1
- Saugbänder
- 3.2
- Aufschläge
- 3.3
- Saugkästen
- 4
- Erstes
Hinterkantengreifersystem
- 4.1
- Greiferwagen
- 4.2
- Umlaufbahn
- 5
- Bogen
- 6
- Auslegerstapel
- BFR
- Bogenförderrichtung
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 4218421
A1 [0002]
- - DE 10358171 A1 [0004]