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Die Erfindung betrifft eine Tauchlagerung, insbesondere Tauchlager, mit einem Außenteil und einem Innenteil, wobei beide Teile relativ zueinander drehbar sind und mittelbar oder unmittelbar mittels wenigstens einem Lager zueinander gelagert sind und das Lager in einem gegen ein Tauchmedium abgedichteten Innenraum angeordnet ist, wobei eine Dichtung des Innenraums eine Dichtlippe mit einem schleifenden Dichtkontakt aufweist.
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Gebiet der Erfindung
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Eine derartige Tauchlagerung kommt für Wellen und drehbare Außenteile in Frage, die beispielsweise unter Wasser oder in einem anderen Tauchmedium betrieben werden. Die in der Tauchlagerung verwendeten Lager müssen vor dem Tauchmedium, aber auch vor Verschmutzungen, die das Tauchmedium mit sich bringt, geschützt werden. Tauchlager, insbesondere Unterwasserlager, können bei Hubgeräten, Rühren, Pumpen und dergleichen eingesetzt werden, um sie vor dem Eindringen von Sand, Schlamm oder anderen Fremdkörpern zu schützen, also beispielsweise für Unterwasserturbinen, Industriepumpen, Fördergeräte und Schiffsantriebe.
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Aus
DE 34 11 312 A1 ist eine Schutzvorrichtung für Unterwasserlager bekannt, die eine feststehende Welle und einen drehbaren Außenring aufweist, wobei ein Lagerinnenraum mit reinem Wasser geflutet wird, welches zur Schmierung und zur Verschmutzungsvermeidung eingesetzt wird.
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Der Stand der Technik bietet weiterhin Lehren an, die zur Verbesserung der Abschottung des Innenraumes vorgesehen sind. So schlagen beispielsweise
EP 0 798 498 A1 und
DE 41 19 324 A1 Mechanismen vor, die durch Riffelungen an der Dichtlippe eine Rückförderwirkung des Schmiermittels in den Lagerinnenraum propagieren. Dies erfordert eine sehr aufwändige Dichttechnik, die mit einem erhöhten Herstellungsaufwand einhergeht. Des Weiteren muss die Dichtwirkung insbesondere dann verbessert werden, wenn die verwendeten Schmiermittel aus ökologischen Gründen keinesfalls in die Lagerumgebung entweichen dürfen.
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Aufgabe der Erfindung
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine kostengünstig herzustellende, einfache Tauchlagerung anzugeben, die das Eindringen des Tauchmediums und Fremdstoffen in den Innenraum der Tauchlagerung nachhaltig unterbindet.
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Beschreibung der Erfindung
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Diese Aufgabe wird bei einer Tauchlagerung der eingangs genannten Art dadurch gelöst, dass der Dichtkontakt von zwei aneinander grenzenden konischen Flächen und einer Kontaktfläche gebildet ist, wobei die erste konische Fläche einen ersten Winkel gegenüber der Kontaktfläche und die zweite konische Fläche einen zweiten Winkel gegenüber der Kontaktfläche aufweist, wobei der erste Winkel Tauchmedium seitig und der zweite Winkel Innenraum seitig angeordnet ist. Dabei können Außenteil und Innenteil jeweils ein Außenring und/oder ein Innenring sein, wobei diese Ringe jeweils auch Laufbahnen für Wälzkörper ausbilden können. Alternativ können Außenteil und/oder Innenteil einen Außen- oder Innenring tragen, beziehungsweise aufnehmen, wobei die erstgenannte Ausführungsform eine unmittelbare Lagerung bildet und die letztgenannte Ausführungsform eine mittelbare Lagerung.
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Zur Lagerung des Außen- und des Innenteils zueinander können wenigstens eine, aber auch mehrere Lager verwendet werden, wobei diese Lager, Wälzlager und/oder Gleitlager sein können.
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Der Innenraum, der das Lager oder eine Mehrzahl von Lagern beinhaltet, ist gegen ein Tauchmedium abgedichtet. Ein derartiges Tauchmedium kann beispielsweise Wasser, insbesondere Meerwasser sein. Es ist jedoch auch jede andere Flüssigkeit denkbar, in die die Tauchlagerung für den Betrieb eingebracht werden soll.
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Die Kontaktfläche kann vorteilhafterweise oberflächenbehandelt, insbesondere mit oberflächenbeschichtet sein.
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Eine Dichtung des Innenraums weist eine Dichtlippe mit einem schleifenden Dichtkontakt auf. Dabei kann es sein, dass die Dichtlippe am Außenteil oder am Innenteil fest ist, wobei entweder das Außenteil oder das Innenteil drehbar ist. Ebenso ist es denkbar, dass die Dichtlippe an einem Träger, insbesondere Trägerring oder Haltering fest ist, der wiederum am Außenteil oder am Innenteil befestigt ist. Die Dichtlippe kann beispielsweise aus einem Elastomer gebildet sein, jedoch sind als Materialien auch ein Polymer, ein Verbundwerkstoff oder Gewebe, wie zum Beispiel Vlies, möglich
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Der Dichtkontakt ist von zwei aneinander grenzenden konischen Flächen gebildet. Die aneinandergrenzenden konischen Flächen sind an der Dichtlippe ausgebildet, die vorteilhafterweise aus einem Elastomer gebildet ist. Zum Dichtkontakt gehört ferner eine der Dichtlippe gegenüberliegende Kontaktfläche, wobei es sich hierbei um eine Metallfläche oder um eine andere dichtende Fläche handeln kann. Ferner ist die Dichtlippe im Dichtkontakt gegenüber der Kontaktfläche vorgespannt, sodass eine elastische Deformierung der Dichtlippe im Dichtkontakt vorliegt. Dabei kann es sich um eine Umfangsfläche oder eine axiale Stirnfläche handeln, die die Kontaktfläche ausbildet.
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Erfindungsgemäß weist die erste konische Fläche einen ersten Winkel α gegenüber der Kontaktfläche und die zweite konische Fläche einen zweiten Winkel β gegenüber der Kontaktfläche auf. Mit anderen Worten, die genannten Winkel α, β bilden jeweils den halben Öffnungswinkel eines Kegels, wobei die Mantelfläche dieses Kegels durch die jeweilige konische Fläche festgelegt wird. Hierbei ist der erste Winkel α Tauchmedium seitig und der zweite Winkel β Innenraum seitig angeordnet. Während des Betriebes befindet sich zwischen der ersten konischen Fläche und der Kontaktfläche das Tauchmedium, wohingegen zwischen der zweiten konischen Fläche und der Kontaktfläche das Sperrmedium angeordnet ist.
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Erfindungsgemäß ist zur Generierung eines Pumpeffektes von der zweiten konischen Fläche zur ersten konischen Fläche der erste Winkel α größer als der zweite Winkel β und/oder eine förderwirksame Struktur auf der Kontaktfläche, auf der ersten konischen Fläche und/oder auf der zweiten konischen Fläche ausgebildet.
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Wenn der erste Winkel α größer als der zweite Winkel β gewählt ist, entsteht bei einer Relativbewegung der radialen Dichtlippe in Bezug zur Kontaktfläche eine Förderwirkung aus dem kleineren Konus in den großen Konus hinein, wobei der Dichtkontakt vom Sperrmedium überbrückt wird. Auf diese Weise wird eine definierte Leckage durch die Festlegung der Winkelgrößen bestimmt. Hierbei können Kriterien eingehen, die zum Beispiel die Geschwindigkeit der Rotation, die Viskositäten des Tauchmediums und/oder des Sperrmediums, des Dichtlippenmaterials oder optional oder alternativ eine förderwirksame Struktur der ersten konischen Fläche, der zweiten konischen Fläche und/oder der Kontaktfläche. Dadurch stellt sich der Vorteil ein, dass kein Druckunterschied anderweitig erzeugt werden muss, um das Sperrmedium aus dem Innenraum des Lagers nach außen zu befördern. Durch die definiert kontinuierliche Leckage, die während des Lagerbetriebes einsetzt, wird eine Selbstreinigung des Innenraumes bewerkstelligt, die gleichzeitig gewährleistet, dass keine Verschmutzungen in den Innenraum gelangen.
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Vorteilhafterweise handelt es sich bei dem Sperrmedium um ein gefiltertes Tauchmedium, womit ein Sperrmittelspeicher durch einen Sperrmittelfilter ersetzt werden könnte und Sperrmedium aus dem Tauchmedium bei Bedarf hergestellt werden könnte.
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Die Dichtlippe oder die Dichtung kann aus einem Elastomer, einem Thermoplast oder Polytetrafluorethylen (PTFE) gebildet sein. Alternativ kann die Dichtlippe oder die Dichtung aus einer Werkstoffkombination, wie zum Beispiel einem Elastomer mit Gewebeverstärkung, oder einem Gewebe (Vlies) bestehen.
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Es liegt kein Sperrmediumkreislauf wie im Stand der Technik vor, sondern das Sperrmedium wird nur aus dem Innenraum in die Lagerumgebung abgegeben und verbleibt dort. Daher ist ein Sperrmediumspeicher am oder in der Tauchlagerung vorgesehen, der das Sperrmedium enthält, dieses regelmäßig abgibt und gegebenenfalls wieder aufgefüllt werden kann.
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Im Falle eines als Radiallager oder als Radiallagerung ausgebildete Tauchlagerung können axial beide Seiten mittels einer erfindungsgemäßen Dichtlippe abgedichtet werden, sodass in beide Richtungen eine Leckage vorliegt. Dies ist jedoch nicht zwingend und kann je nach Anwendungsfall auch einseitig zum Einsatz einer üblichen Dichtung, insbesondere eines herkömmlichen Dichtungsrings, führen.
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Die Erfindung lehrt eine bestimmte Leckage hinzunehmen, beziehungsweise vorzusehen, womit aufwändige Dichtungsanordnungen, die quasi auf eine Abschottung des Innenraumes abzielen, nicht mehr erforderlich sind. Auf diese Weise ist es möglich Kosten einzusparen.
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Bei einer vorteilhaften Ausführungsform ist der Innenraum von einem Sperrmedium geflutet. Auf diese Weise gibt es keine Lufteinschlüsse oder Einschlüsse anderer Medien, die die Umverteilung innerhalb des Innenraums stören könnten. Außerdem ist gewährleistet, dass das Sperrmedium, sollte es eine Schmierfunktion aufweisen, auch an die Laufbahnen von Wälzkörperreihen oder an die Gleitflächen eines Gleitlagers heranreicht.
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Bei einer vorteilhaften Ausführungsform stehen das Sperrmedium und das Tauchmedium im Umfeld der Tauchlagerung im Wesentlichen unter dem gleichen Druck, insbesondere hydrostatischen Druck. Auf diese Weise ist es möglich gegebenenfalls ausschließlich mit erfindungsgemäßen Dichtlippen eine Förderwirkung, beziehungsweise Pumpwirkung zu erzielen, welche zu einer kontinuierlichen Leckage an den schleifenden Dichtkontakten der erfindungsgemäßen Dichtlippen führt. Auf diese Weise müssen keine Drucke zur Generierung der Leckage zusätzlich erzeugt werden, womit insgesamt eine einfachere Wartung der Tauchlagerung möglich ist.
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Bei einer vorteilhaften Ausführungsform ist eine betriebsgemäße Rotation des Lagers zur Generierung des Pumpeffektes zur Förderung vom Sperrmedium aus dem Innenraum in das Tauchmedium der Tauchlagerungsumgebung vorgesehen. Dieser Pumpeffekt kann gegebenenfalls durch eine Strukturierung der ersten konischen Fläche, der zweiten konischen Fläche und/oder der Kontaktfläche unterstützt werden, indem Rillen oder Riffelungen als Drallstege eingebracht werden oder an der jeweiligen Fläche ausgebildet sind, um eine zusätzliche Förderwirkung zu erzielen. Eine weitere Einstellung des Pumpeffektes kann durch drallfreie Laufflächen erfolgen oder durch die gezielte Generierung eines Dralles in der Lauffläche durch geeignetes Drehen oder Schleifen.
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Vorteilhafterweise können wenigstens eine förderwirksame Struktur oder mehrere förderwirksame Strukturen an der ersten und/oder zweiten konischen Fläche vorgesehen sein, ebenso wie an der durch die beiden konischen Flächen gebildeten Dichtkante. Derartige Strukturen können als sogenannte Drallstege ausgebildet sein, wobei die Drallstege dabei zur Generierung eines Einfachdralles oder eines Wechseldralles eingesetzt werden können. Bei einem Einfachdrall wird eine Drallrichtung von beiden konischen Flächen unterstützt, wohingegen bei einem Wechseldrall die konischen Flächen unterschiedliche Drallrichtungen unterstützen.
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Vorteilhafterweise kann das Lager im Innenraum ein Gleitlager oder ein Wälzlager sein. Dies kann in Abhängigkeit des Anwendungsfalles gewählt werden, wobei Rotationsgeschwindigkeit und Stützlast berücksichtigt werden können.
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Bei einer vorteilhaften Ausführungsform ist die Dichtlippe eine radiale Dichtlippe oder eine axiale Dichtlippe. Somit ist es möglich mit einer radialen Dichtlippe eine Pumpwirkung in axialer Richtung zu erzielen und andererseits mit einer axialen Dichtlippe eine Pumpwirkung in radialer Richtung zu erzielen. Des Weiteren ist es denkbar, axiale und radiale Dichtlippen mit deren Pumpwirkungen zu kombinieren, sodass die genannten Dichtlippen eine gemeinsame gesamte Pumpwirkung hervorbringen.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist die Tauchlagerung axiale und/oder radiale Dichtlippen zur Abdichtung des Innenraums auf. Dabei teilen die axialen und/oder radialen Dichtlippen den Innenraum in mehrere Innenräume auf, wobei die vom Innenraum abgespaltenen Innenräume auch als separierte Innenräume bezeichnet werden. Auf diese Weise ist es möglich das Sperrmedium in verschiedene Innenräume einzuleiten, womit unterschiedliche Effekte erzielt werden können. Beispielsweise ist es denkbar, dass ein außen gelegener Dichtring eine erfindungsgemäße Dichtlippe aufweist, die eine Leckage von Sperrmedium aus dem separierten Innenraum in die Tauchlagerumgebung unterstützt und gleichzeitig ein innerer Dichtring vorgesehen ist, der aus dem separierten Innenraum in Richtung des das Lager aufweisenden Innenraums Sperrmedium fördert. Auf diese Weise ist eine weitere Dichtungsstufe erzielbar, die eine gesteigerte Dichtwirkung erzielt, ohne besondere Dichtmaßnahmen zu ergreifen, die kostspielig wären.
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Vorteilhafterweise ist die Tauchlagerung dazu vorgesehen Sperrmedium in den Innenraum, einen ersten, separierten Innenraum und/oder einen zweiten, separierten Innenraum zu leiten. Durch einfaches Aneinanderreihen von Dichtringen mit den jeweiligen erfindungsgemäßen kann eine sehr gute Dichtwirkung auf einfachste Weise erzielt werden. Ferner sind die Innenräume separat mit Sperrmedium auffüllbar, sofern die Anwendung dies erfordert.
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Bei einer vorteilhaften Ausführungsform weist das Sperrmedium eine Kühlfunktion und/oder eine Schmierfunktion auf. Somit vereinfacht sich der Aufbau der Tauchlagerung weiter, wobei Reibungsenergie im Wälzkontakt abgeführt und dadurch das Lager heruntergekühlt werden kann, beziehungsweise die Entstehung der Reibenergie durch eine entsprechende Schmierung von vornherein unterbunden wird.
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Bei einer vorteilhaften Ausführungsform ist das Sperrmedium ein biologisch abbaubares Sperrmedium, insbesondere ein Bioöl, insbesondere Speiseöl, Rapsöl, Palmöl, Rüböl, abbaubares Hydrauliköl auf Basis gesättigter Ester. Da die Lehre der Erfindung eine Leckage des Sperrmediums propagiert ist es nunmehr besonders vorteilhaft, wenn das Sperrmedium biologisch abbaubar ist, weil gerade hierfür eine größere Menge in das Tauchmedium und damit in die Tauchlagerumgebung, abgegeben werden kann ohne Schäden an der Umwelt in Kauf nehmen zu müssen. Als Sperrmedium bieten sich Pflanzenöle, wie zum Beispiel Palmöl oder Rüböl an.
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Weitere vorteilhafte Ausbildungen und bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung sind der Figurenbeschreibung und/oder den Unteransprüchen zu entnehmen.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand der in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele näher beschrieben und erläutert.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Es zeigen:
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1 eine Tauchlagerung mit zwei Wälzkörperreihen,
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2 eine einreihige Tauchlagerung in schematischer Darstellung,
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3 eine Tauchlagerung mit separiertem Innenraum in schematischer Darstellung,
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4 eine schematische Darstellung zur Entstehung der Pumpwirkung,
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5 einen Dichtkontakt einer vorgespannten, radialen Dichtlippe,
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6 eine Tauchlagerung mit axialen Dichtlippen, und
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7 eine einreihige Tauchlagerung mit radialen und axialen Dichtlippen.
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Ausführliche Beschreibung der Zeichnungen
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1 zeigt eine Tauchlagerung mit einem Zulauf Z, der über eine Bohrung 14 Sperrmedium S in den Innenraum 3 der Tauchlagerung einleitet. Das Tauchmedium 4 und das Sperrmedium S stehen unter dem gleichen hydrostatischen Druck. Die Pumpwirkung der radialen Dichtlippen 45 ist aus dem Innenraum 3 in die Tauchlagerumgebung 4 gerichtet und führt über den schleifenden Dichtkontakt der radialen Dichtlippen 45.
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Die beiden Dichtringe 20 bestehen aus einem Haltering 16, der beispielsweise aus kalt umgeformtem Blech bestehen kann, wobei an einem radialen Endstück des Halterings 16 ein Elastomer ausgebildet ist, der die radiale Dichtlippe 45 ausbildet und mittels einer ringförmigen Zugfeder vorgespannt ist.
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Das Sperrmedium 3 hat ferner noch die Aufgabe für die Lager 19 als Schmiermittel zu fungieren, womit es nicht erforderlich ist die Lager 19 im Vorhinein zu schmieren, sondern es kann eine nachträgliche Befüllung durch den Zulauf Z erfolgen.
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Die Lager 19 sind aus Standardbauteilen aufgebaut, wobei diese aus einem Innenring 11, einem Außenring 15 und einer Wälzkörperreihe 13 gebildet sind. Gegebenenfalls kann auch noch ein Wälzlagerkäfig vorgesehen sein.
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Im Ausführungsbeispiel der 1 ist das Außenteil 10 feststehend und mittelbar über die Außenringe 15 gegenüber dem Innenteil 12 gelagert. Entsprechend ist das Innenteil 12, welches zusammen mit den Innenringen 11 rotiert mittelbar gegenüber dem Außenteil 10 gelagert.
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Das drehbare Innenteil 12 liegt in der Drehachse R, das heißt, es ist kollinear zur Drehachse R angeordnet, um beispielsweise einen Rotor eines Unterwasserkraftwerkes oder alternativ eine Schraube für eine Umwälzung von Tauchmedium 4 zu tragen.
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Die Tauchlagerung kann vorteilhafterweise als Tauchlager ausgeführt werden, indem das Außenteil 10 und das Innenteil 12 dazu vorgesehen sind an ein Gehäuse oder ein anderes Bauteil angeschlossen zu werden, womit das Tauchlager mit dem Außenteil 10, dem Innenteil 12, wenigstens einem Lager 19, den Dichtringen 19 und dem Sperrmedium S eine eigenständige, handhabbare Baugruppe bildet.
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2 zeigt eine vereinfachte Tauchlagerung mit nur einem Wälzlager 19. Die Dichtringe 20 sind in diesem Ausführungsbeispiel identisch mit den Dichtringen 20 auf der 1, wobei diese schematisiert dargestellt sind. Alternativ können auch andere erfindungsgemäße Dichtringe, die eine Leckage L aus dem Innenraum 3 zulassen eingesetzt werden, wie zum Beispiel Dichtungsring 28 aus 4.
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3 zeigt eine Tauchlagerung mit separierten Innenräumen 3, wobei der separierte Innenraum 3 zwischen zwei nebeneinanderliegenden Dichtringen 20 als Sperrkammer dienen kann und separat mit Sperrmedium S versorgt wird. Der Winkel α ist größer gewählt als der Winkel β, womit eine entsprechende Pumpwirkung beziehungsweise Förderwirkung in die Tauchlagerungsumgebung 4 gewährleistet wird.
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4 zeigt eine weitere Ausführungsform eines Dichtringes 28, der insbesondere eine statische Dichtung 50 aufweist, die in Verbindung mit einer zylindrischen Innenfläche zu einer hervorragenden Abdichtung führt. Das Elastomer 46 ist am Haltering 41 befestigt und umfasst diesen völlig, weshalb auch rostende Materialien für den Haltering 41 eingesetzt werden können.
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Die radiale Dichtlippe 45 ist mit einer Zugfeder 47 gegenüber dem drehbaren Innenteil 12 vorgespannt und bildet den schleifenden Dichtkontakt 44 mit dem Innenteil 12 aus.
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Die Richtung der Leckage L ist in der Zeichnung mit einem Pfeil angedeutet und führt von der zweiten konischen Innenfläche 48 zur ersten konischen Innenfläche 49, wobei das Sperrmedium 3 über den schleifenden Dichtkontakt 44 wandert.
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Die Größe der Leckage L kann nunmehr durch die Wahl der Winkel α, β eingestellt werden. Unter Berücksichtigung der Drehgeschwindigkeit oder einer typischen Drehgeschwindigkeit, kann die Leckage L eingestellt werden. Ist der Winkel α deutlich größer als der Winkel β, so wird eine größere Leckage L eingestellt, andererseits kann bei nahezu gleichen Winkeln α, β eine sehr geringe Leckage L eingestellt werden. Diese Abstimmung erfolgt in Abhängigkeit der zu erzielenden Dichtwirkung, die für die jeweilige Anwendung erforderlich ist. Die Pumpwirkung verläuft stets vom kleineren Winkel β zum größeren Winkel α.
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5 zeigt schematisch, wie der Dichtkontakt 44 aus 4 im vorgespannten Zustand der radialen Dichtlippe 45 gebildet wird.
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Über eine Kontaktbreite K der Kontaktfläche verformt sich der Übergang zwischen den konischen Flächen 48, 49 in eine Innenringform. Über die Kontaktbreite K wird auch die zugehörige Kraftverteilung F in einem eingelegten Diagramm veranschaulicht. Der schleifende Dichtkontakt 44 nimmt eine zylindrische Form an, die im Wesentlichen durch die zylindrische Form des Innenteils 12 vorgegeben ist. Im vorspannungsfreien Zustand treffen sich die erste konische Fläche 49 und die zweite konische Fläche 48 in einer ringförmigen Kante.
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Vorteilhafterweise können die konischen Flächen 48, 49 auch Strukturen aufweisen, die im Sinne einer Schaufelradförderung ebenfalls zu einer Pumpwirkung führen.
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6 zeigt eine Tauchlageranordnung mit zwei axialen Dichtlippen 21, wobei deren erste konische Fläche mit dem Tauchmedium 4 in Berührung steht und die zweite konische Fläche mit dem Sperrmedium S. Die Vorspannung einer axialen Dichtlippe ist geringer als das einer radialen Dichtlippe, sodass mit einer großen Leckage zu rechnen ist. Allerdings handelt es sich bei dem Ausführungsbeispiel der 6 um eine leicht zu installierende Tauchlagerung, weil die Dichtringe 21 nur in das Außenteil 10 eingesetzt werden und an die Stirnseiten des Innenteils 12 axial anliegen.
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7 zeigt ein Ausführungsbeispiel, bei dem die Leckage vom Innenraum 3 in den separierten Innenraum 5 fließt und von dort in das Tauchmedium 4 gelangt. Somit ist die gesamte Pumpwirkung durch die einzelnen Pumpleistungen der Dichtringe 20 und der Dichtringe 21 gebildet, wobei der separierte Innenraum 5 eine Sperrfunktion einnimmt.
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Zusammenfassend betrifft die Erfindung eine Tauchlagerung mit einem Außenteil 10 und einem Innenteil 12, 42, 43, wobei beide Teile 10, 12, 42, 43 relativ zueinander drehbar sind und mittelbar oder unmittelbar mittels wenigstens einem Lager 19 zueinander gelagert sind und das Lager 19 in einem gegen ein Tauchmedium 4 abgedichteten Innenraum 3 angeordnet ist, wobei eine Dichtung des Innenraumes 3 eine Dichtlippe 21, 45 mit einem schleifenden Dichtkontakt 44 aufweist. Es wird eine kostengünstige, umweltverträgliche und einfache Tauchlagerung mit guten Dichteigenschaften gesucht. Die Erfindung schlägt vor, dass der Dichtkontakt 44 von zwei aneinandergrenzenden konischen Flächen 48, 49 und einer Kontaktfläche 30 gebildet ist, wobei die erste konische Fläche 49 einen ersten Winkel α gegenüber der Kontaktfläche 30 und die zweite konische Fläche 48 einen zweiten Winkel β gegenüber der Kontaktfläche 30 aufweist, wobei der erste Winkel α Tauchmedium 4 seitig und der zweite Winkel β Innenraum 3 seitig angeordnet ist und der erste Winkel α größer als der zweite Winkel β ist.
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Bezugszeichenliste
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- α
- erster Winkel
- β
- zweiter Winkel
- F
- Kraftverteilung
- S
- Sperrmedium
- K
- Kontaktbreite
- L
- Leckage
- R
- Drehachse
- Z
- Zulauf
- 3
- Innenraum
- 4
- Tauchmedium, Tauchumgebung
- 5
- separierter Innenraum
- 10
- Außenteil
- 11
- Innenring
- 12
- Innenteil
- 13
- Wälzkörperreihe
- 14
- Bohrung
- 15
- Außenring
- 16
- Haltering
- 17
- Zugfeder
- 18
- schleifender Dichtkontakt
- 19
- Wälzlager
- 20
- Dichtring
- 21
- Dichtung mit axialer Dichtlippe
- 28
- Dichtring
- 30
- Kontaktfläche
- 41
- Haltering
- 42, 43
- Innenteil
- 44
- schleifender Dichtkontakt
- 45
- radiale Dichtlippe
- 46
- Elastomer
- 47
- Feder
- 48
- zweite konische Fläche
- 49
- erste konische Fläche
- 50
- statische Dichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 3411312 A1 [0003]
- EP 0798498 A1 [0004]
- DE 4119324 A1 [0004]