-
Die Erfindung betrifft eine Bogen-Brems-Vorrichtung zum Abbremsen von in einer Transportrichtung transportierten Bögen, insbesondere von Wellpappe-Bögen. Ferner richtet sich die Erfindung auf eine Anlage zum Bereitstellen von Bögen, insbesondere von Wellpappe-Bögen, mit mindestens einer derartigen Bogen-Brems-Vorrichtung. Die Erfindung befasst sich außerdem mit einer Bogen-Brems-Einrichtung, insbesondere einer Wellpappe-Bogen-Brems-Einrichtung, zum Einsatz in einer Bogen-Brems-Vorrichtung.
-
Aus dem Stand der Technik sind durch offenkundige Vorbenutzung Bogen-Brems-Einrichtungen bekannt, die beispielweise als Federbleche ausgeführt sind. Die Bremswirkung bzw. Bremskraft derartiger Bogen-Brems-Einrichtungen ist oftmals nicht zufriedenstellend. Die Bogen-Brems-Einrichtungen des Stands der Technik sind auch oftmals durch Bürsten gebildet, die Borsten haben. Die Borsten sind derzeit im Allgemeinen Glasfaserborsten. Diese sind einem hohen Verschleiß ausgesetzt.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Bogen-Brems-Vorrichtung bereitzustellen, die einerseits eine äußerst hohe Bremswirkung bzw. Bremskraft hat und andererseits besonders verschleißfest ist. Eine Anlage mit mindestens einer entsprechenden Bogen-Brems-Vorrichtung soll außerdem geschaffen werden. Ferner soll auch eine Bogen-Brems-Einrichtung geliefert werden, die äußerst verschleißfest ist und eine hohe Bremswirkung bzw. Bremskraft aufweist.
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die in den unabhängigen Ansprüchen 1, 13 und 15 angegebenen Merkmale gelöst. Der Kern der Erfindung liegt darin, dass die mindestens eine Bogen-Brems-Einrichtung mindestens einen ersten Bogen-Bremskörper und mindestens einen zweiten Bogen-Bremskörper umfasst, die beim Abbremsen des abzubremsenden Bogens zusammen an in der Transportrichtung beabstandet zueinander angeordneten Bogenstellen bzw. Bogenbereichen an dem abzubremsenden Bogen bremsend angreifen. Durch diesen vergrößerten Bremsbereich im Vergleich zu herkömmlichen Bogen-Brems-Vorrichtungen ist ein stärkeres Abbremsen der Bögen möglich.
-
Es ist von Vorteil, wenn mehrere, d. h. mehr als eine, Bogen-Brems-Einrichtungen in der Transportrichtung hintereinander angeordnet sind.
-
Es ist zweckmäßig, wenn die mindestens eine Bogen-Brems-Einrichtung den abzubremsenden Bogen gegen die Bogen-Führungseinheit drückt. Das Abbremsen erfolgt durch Reibung.
-
Es ist zweckmäßig, wenn die mindestens eine Bogen-Führungseinheit durch mindestens einen Tisch, mindestens eine Rollenbahn, mindestens ein Band, mindestens einen Gurt oder dergleichen gebildet ist.
-
Es ist von Vorteil, wenn bei der Bogen-Brems-Vorrichtung der Abstand zwischen dem mindestens einen Halter und der mindestens einen Bogen-Führungseinheit verstellbar ist, sodass beispielsweise die Bogen-Brems-Vorrichtung zum Abbremsen von Bögen mit unterschiedlicher Dicke einsetzbar ist oder so die Bremskraft der mindestens einen Bogen-Brems-Einrichtung leicht veränderbar ist. Es ist von Vorteil, wenn die mindestens eine Bogen-Brems-Einrichtung zusätzlich oder alternativ zum Ändern der Bremskraft verschiebbar oder verschwenkbar zu dem abzubremsenden Bogen an dem mindestens einen Halter gelagert ist. Alternativ ist die mindestens eine Bogen-Brems-Einrichtung starr an den mindestens einen Halter befestigt.
-
Es ist von Vorteil, wenn der Bremsbereich ein freier Endbereich des jeweiligen Bogen-Bremskörpers ist.
-
Es ist zweckmäßig, wenn sich der mindestens eine erste Bogen-Bremskörper und/oder der mindestens eine zweite Bogen-Bremskörper über mindestens 50%, bevorzugter über mindestens 70%, bevorzugter um über 90%, der Breite des abzubremsenden Bogens quer zu der Transportrichtung erstreckt.
-
Es ist zweckmäßig, wenn die Breite des mindestens einen ersten Bogen-Bremskörpers und des mindestens einen zweiten Bogen-Bremskörpers zumindest bei ihren Brems-Bereichen zwischen 10 mm und 40 mm, bevorzugter zwischen 15 mm und 35 mm, liegt. Vorzugsweise ist die Breite jeweils konstant und gleich. Alternativ ändert sich diese zumindest bereichsweise.
-
Es ist bevorzugt, dass der mindestens eine erste Bogen-Bremskörper und/oder der mindestens eine zweite Bogen-Bremskörper aus einem metallischen Material, wie Stahl, gebildet ist/sind.
-
Es ist möglich, dass die mindestens eine Bogen-Brems-Einrichtung neben dem mindestens einen ersten Bogen-Bremskörper und dem mindestens einen zweiten Bogen-Bremskörper noch mindestens einen weiteren, wie dritten, vierten, fünften usw., Bogen-Bremskörper hat. Der mindestens eine weitere Bogen-Bremskörper hat vorzugsweise eine andere Länge als der mindestens eine erste und zweite Bogen-Bremskörper. Er ist ansonsten entsprechend dem mindestens einen ersten oder zweiten Bremskörper ausgebildet. Er greift in seinem wirksamen Zustand an mindestens einer weiteren Bogenstelle an dem abzubremsenden Bogen an, die in der Transportrichtung beabstandet zu den anderen Angriffsstellen der ersten und zweiten Bogen-Bremskörper ist.
-
Vorzugsweise sind die durch die ersten bzw. zweiten Bogen-Bremskörper jeweils erzeugten Angriffsstellen bzw. Bremsstellen an dem abzubremsenden Bogen linienförmig. Der mindestens eine erste Bogen-Bremskörper bildet vorzugsweise eine erste linienförmige Angriffsstelle bzw. Bremsstelle an dem abzubremsenden Bogen, während der mindestens eine zweite Bogen-Bremskörper günstigerweise eine zweite linienförmige Angriffsstelle bzw. Bremsstelle an dem abzubremsenden Bogen bildet. Die mindestens eine Bogen-Brems-Einrichtung erzeugt somit mindestens zwei in der Transportrichtung beabstandet zueinander angeordnete Angriffsstellen bzw. Bremsstellen an dem abzubremsenden Bogen, die vorzugsweise linienförmig sind, vorzugsweise parallel zueinander verlaufen und sich vorzugsweise quer zu der Transportrichtung erstrecken.
-
Bei einer Anlage zum Bereitstellen von Bögen sind durch die mindestens eine Bogen-Brems-Vorrichtung die Bögen besonders gut geschuppt transportierbar bzw. anordenbar, was ein besonders gutes Stapeln der Bögen ermöglicht.
-
Die mindestens eine Querschneide-Einheit nach Anspruch 13 hat vorzugsweise mindestens ein Messer. Eine berührungslos arbeitende Querschneide-Einheit ist alternativ einsetzbar.
-
Es ist zweckmäßig, wenn die mindestens eine Bogen-Stapel-Vorrichtung einen in der Höhe verstellbaren Stapel-Tisch zur Aufnahme der zu stapelnden Bögen hat.
-
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
-
Die Ausgestaltung gemäß dem Unteranspruch 2 führt zu einer Bogen-Brems-Einrichtung, die besonders gut und einfach handhabbar ist. Die Bogen-Bremskörper sind so zu einer Einheit bzw. einem Paket zusammengefasst. Es ist von Vorteil, wenn die mindestens eine Bogen-Brems-Einrichtung über ihren Träger an dem mindestens einen Halter gehalten bzw. gelagert ist.
-
Die in dem Unteranspruch 3 angegebene Ausgestaltung ermöglicht eine funktionssichere Anlage der ersten und zweiten Bremsbereiche an dem abzubremsenden Bogen in Transportrichtung beabstandet zueinander vorliegenden Bogenstellen bzw. Bogenbereichen. Die erste und zweite Länge geht vorzugsweise jeweils von dem zugehörigen gemeinsamen Träger aus.
-
Es ist von Vorteil, wenn die Länge des mindestens einen ersten Bogen-Bremskörpers zwischen 40% und 80%, bevorzugter zwischen 50% und 70%, der Länge des mindestens einen zweiten Bogen-Bremskörpers beträgt.
-
Es ist von Vorteil, wenn der mindestens eine zweite Bogen-Bremskörper eine Länge aufweist, die zwischen 200 mm und 700 mm, bevorzugter zwischen 280 mm und 500 mm, liegt.
-
Die Anordnung gemäß dem Unteranspruch 4 ermöglicht ein besonders starkes Abbremsen des abzubremsenden Bogens.
-
Die Bogen-Brems-Vorrichtung nach dem Unteranspruch 5 ist im unwirksamen Zustand bzw. im Nicht-Brems-Zustand der Bogen-Bremskörper äußerst kompakt und platzsparend.
-
Auch die Ausgestaltung gemäß dem Unteranspruch 6 führt zu einer platzsparenden bzw. kompakten Anordnung. Alternativ sind der mindestens eine erste Bogen-Bremskörper und der mindestens eine zweite Bogen-Bremskörper in der Transportrichtung beabstandet, aber benachbart zueinander angeordnet.
-
Gemäß dem Unteranspruch 7 ist/sind der mindestens eine erste Bogen-Bremskörper und/oder der mindestens eine zweite Bogen-Bremskörper länglich ausgeführt. Bevorzugter ist/sind der mindestens eine erste Bogen-Bremskörper und/oder der mindestens eine zweite Bogen-Bremskörper lamellenartig bzw. stegartig ausgeführt. Es ist von Vorteil, wenn sich der mindestens eine erste Bogen-Bremskörper und/oder der mindestens eine zweite Bogen-Bremskörper jeweils länglich von dem gemeinsamen Träger zu dem abzubremsenden Bogen erstreckt/erstrecken. Eine plattenartige Ausgestaltung ist alternativ möglich.
-
Gemäß dem Unteranspruch 8 ist/sind der mindestens eine erste Bogen-Bremskörper und/oder der mindestens eine zweite Bogen-Bremskörper federnd ausgeführt, sodass eine Federwirkung vorliegt bzw. Federkraft erzeugbar ist. Es ist bevorzugt, dass der mindestens eine erste Bogen-Bremskörper und/oder der mindestens eine zweite Bogen-Bremskörper aus Federstahl, gebildet ist.
-
Gemäß dem Unteranspruch 9 sind der mindestens eine erste Bogen-Bremskörper und der mindestens eine zweite Bogen-Bremskörper zumindest bereichsweise relativ zueinander auslenkbar. Es ist von Vorteil, wenn beispielsweise das Maß der relativen Auslenkung zueinander von der Anpresskraft der Bogen-Bremskörper gegen den abzubremsenden Bogen abhängt. Günstigerweise ist das Maß der relativen Auslenkung auch von der jeweiligen Längs-Erstreckung der Bogen-Bremskörper in Richtung auf den abzubremsenden Bogen abhängig. Der mindestens eine erste Bogen-Bremskörper und der mindestens eine zweite Bogen-Bremskörper sind vorzugsweise zwischen einer unwirksamen Nicht-Brems-Stellung und einer wirksamen Brems-Stellung zueinander auslenkbar. Vorzugsweise ist die Nicht-Brems-Stellung eine unausgelenkte Ruhe-Stellung, während in der Brems-Stellung der mindestens eine erste und/oder zweite Bogen-Bremskörper gegenüber der Ruhe-Stellung ausgelenkt ist. Günstigerweise haben der mindestens eine erste Bogen-Bremskörper und/oder der mindestens eine zweite Bogen-Bremskörper das Bestreben in ihre Ruhe-Stellung zurückzukehren.
-
Der/die Bogen-Bremskörper gemäß dem Unteranspruch 10 ist/sind äußerst einfach fertigbar, beispielsweise durch Stanzen.
-
Gemäß dem Unteranspruch 11 weisen der mindestens eine erste Bogen-Bremskörper und der mindestens eine zweite Bogen-Bremskörper unterschiedliche Flächenträgheitsmomente und/oder Widerstandsmomente auf. Sie haben somit einen unterschiedlichen Widerstand gegen Beanspruchung, insbesondere auf Biegung. Sie haben also eine unterschiedliche Stabilität, insbesondere gegen Knicken bzw. Biegung. Alternativ haben der mindestens eine erste Bogen-Bremskörper und der mindestens eine zweite Bogen-Bremskörper identische Flächenträgheitsmomente und/oder Widerstandsmomente.
-
Die Ausgestaltung gemäß dem Unteranspruch 12 führt zu einer Bogen-Brems-Vorrichtung, die äußerst funktionssicher ist und eine besonders hohe Bremswirkung hat.
-
Es ist von Vorteil, wenn die ersten Bremsbereiche der ersten Bogen-Bremskörper benachbart, aber seitlich beabstandet zueinander angeordnet sind. Ferner ist es zweckmäßig, wenn die zweiten Bremsbereiche der zweiten Bogen-Bremskörper benachbart, aber seitlich beabstandet zueinander angeordnet sind. Günstigerweise sind die ersten Bogen-Bremskörper identisch zueinander ausgeführt. Es ist von Vorteil, wenn auch die zweiten Bogen-Bremskörper identisch zueinander ausgebildet sind.
-
Es ist von Vorteil, wenn die ersten Bogen-Bremskörper unabhängig voneinander verformbar bzw. auslenkbar sind. Günstigerweise sind auch die zweiten Bogen-Bremskörper unabhängig voneinander verformbar bzw. auslenkbar.
-
Vorzugsweise sind mindestens fünf, bevorzugter mindestens zehn, erste Bogen-Bremskörper vorhanden. Es ist zweckmäßig, wenn mindestens fünf, bevorzugter mindestens zehn, zweite Bogen-Bremskörper vorgesehen sind.
-
Günstigerweise ist die Anzahl der ersten Bogen-Bremskörper identisch mit der Anzahl der zweiten Bogen-Bremskörper.
-
Vorzugsweise sind die ersten Bogen-Bremskörper einzeln und unabhängig voneinander in dem jeweiligen Träger befestigt. Vorzugsweise sind die zweiten Bogen-Bremskörper einzeln und unabhängig voneinander in dem jeweiligen Träger befestigt. Alternativ sind die ersten Bogen-Bremskörper in dem Träger über einen Quer-Steg miteinander verbunden, der wiederum an dem Träger befestigt ist. Alternativ sind die zweiten Bogen-Bremskörper in dem Träger über einen Quer-Steg miteinander verbunden, der wiederum an dem Träger befestigt ist.
-
Günstigerweise bildet die erste Vielzahl erster Bogen-Bremskörper im Wesentlichen eine erste linienförmige Angriffsstelle bzw. Bremsstelle an dem abzubremsenden Bogen, während die zweite Vielzahl zweiter Bogen-Bremskörper im Wesentlichen eine zweite linienförmige Angriffsstelle bzw. Bremsstelle an dem abzubremsenden Bogen bildet. Die erste und zweite Angriffsstelle verlaufen parallel zueinander und erstrecken sich quer zu der Transportrichtung.
-
Günstigerweise sind die in dem Unteranspruch 14 angegebenen Abgabevorrichtungen jeweils als Abroll-Vorrichtungen ausgeführt, die Bestandteil einer Spleiss-Anordnung sein können. Die Vorrichtung zur Erzeugung einseitig kaschierter Wellpappe umfasst vorzugsweise mindestens eine Riffelwalze zum Wellen einer der Materialbahnen und eine Verbindungs-Einrichtung zum Verbinden der gewellten Materialbahn mit der anderen, glatten Materialbahn.
-
Es ist zweckmäßig, wenn die ersten und zweiten Materialbahnen Endlos-Materialbahnen sind. Diese sind vorzugsweise aus einem Papier- bzw. Pappmaterial gebildet.
-
Die Unteransprüche 2 bis 12 können auch Gegenstand der unabhängigen Ansprüche 13 und 15 sein.
-
Nachfolgend wird unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung beispielhaft beschrieben. Dabei zeigen:
-
1 eine schematische Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Anlage zum Bereitstellen von Bögen, die eine Bogen-Brems-Vorrichtung nach der Erfindung hat,
-
2 eine schematische Seitenansicht einer in 1 dargestellten Bogen-Brems-Einrichtung, deren Bogen-Bremskörper bremsend an einen abzubremsenden Bogen angreifen,
-
3 eine vereinfachte Seitenansicht einer in 1 und 2 dargestellten Bogen-Brems-Einrichtungen, die sich in einem unwirksamen Nicht-Brems-Zustand befindet,
-
4 eine perspektivische Ansicht der in 2 dargestellten Bogen-Brems-Einrichtung,
-
5 eine Vorderansicht der in 3 dargestellten Bogen-Brems-Einrichtung, und
-
6 eine rückseitige Ansicht der in den 3 und 5 dargestellten Bogen-Brems-Einrichtung.
-
Die in 1 dargestellte Anlage umfasst eine Querschneide-Einheit 1, eine der Querschneide-Einheit 1 in einer Transportrichtung 2 eines transportierten Bogens 3 nachgeordnete Bogen-Brems-Vorrichtung 4 und eine der Bogen-Brems-Vorrichtung 4 in der Transportrichtung 2 nachgeordnete Bogen-Stapel-Vorrichtung 5. Die Bogen-Brems-Vorrichtung 4 ist also zwischen der Querschneide-Einheit 1 und der Bogen-Stapel-Vorrichtung 5 angeordnet. Die hier verwendeten Ausdrücke „stromaufwärts” bzw. „stromabwärts” sind jeweils auf die Transportrichtung 2 bezogen.
-
Die Querschneide-Einheit 1 umfasst ein Querschneide-Walzenpaar 6, das eine um eine Drehachse 7 drehantreibbare obere Querschneide-Walze 8 und eine um eine Drehachse 9 drehantreibbare untere Querschneide-Walze 10 umfasst. Die Drehachsen 7, 9 verlaufen parallel zueinander und senkrecht zu der Transportrichtung 2. Zwischen der oberen Querschneide-Walze 8 und der unteren Querschneide-Walze 10 liegt ein Walzenspalt 11 vor, durch den eine Wellpappe-Bahn 12 geführt bzw. führbar ist.
-
Jede Querschneide-Walze 8, 10 trägt ein sich radial nach außen erstreckendes und senkrecht zu der Transportrichtung 2 verlaufendes Messer (nicht dargestellt). Die Messer des Querschneide-Walzenpaars 6 wirken zur Quer-Durchtrennung der Wellpappe-Bahn 12 zusammen, wodurch die Bögen 3 aus der Wellpappe-Bahn 12 entstehen. Nach dem Querschneide-Walzenpaar 6 liegen geschnittene Bögen 3 vor.
-
Die obere Querschneide-Walze 8 und die untere Querschneide-Walze 10 sind in einem Gestell 13 gelagert.
-
Die Querschneide-Einheit 1 hat außerdem stromaufwärts zu dem Querschneide-Walzenpaar 6 eine Einzugs-Walze 14, die um eine Drehachse 15 drehbar bzw. drehantreibbar in dem Gestell 13 gelagert ist. Die Drehachse 15 verläuft parallel zu den Drehachsen 7, 9.
-
Außerdem hat die Querschneide-Einheit 1 einen Auszug 16, der stromabwärts zu dem Querschneide-Walzenpaar 6 angeordnet ist. Der Auszug 16 ist hier durch zwei Transport-Walzenpaare 17 gebildet, die in der Transportrichtung 2 beabstandet zueinander angeordnet sind. Jedes Transport-Walzenpaar 17 hat zwei Transport-Walzen 18, 19, deren Drehachsen 20 bzw. 21 parallel zueinander und parallel zu den Drehachsen 7, 9, 15 verlaufen. Zwischen den Transport-Walzenpaaren 17 werden die Bögen 3 auf einem Tisch 22 verschiebbar geführt.
-
Die Bogen-Brems-Vorrichtung 4 hat eine Bogen-Führungseinheit 23 mit einer nach oben gewandten Führungs-Tragfläche 24, die sich im Wesentlichen horizontal in der Transportrichtung 2 erstreckt. Die Bogen-Führungseinheit 23 ist tischartig ausgeführt.
-
Oberhalb der Bogen-Führungseinheit 23 erstreckt sich ein Halter 25 in der Transportrichtung 2. An dem Halter 25 sind zwei Bogen-Brems-Einrichtungen 26 angeordnet, die identisch ausgeführt sind und in der Transportrichtung 2 beabstandet zueinander angeordnet sind. Die Bogen-Brems-Einrichtungen 26 sind vorzugsweise schwenkbar an dem Halter 25 gelagert.
-
Wie auch aus den 2 bis 6 hervorgeht, hat jede Bogen-Brems-Einrichtung 26 einen oberen Träger 27 und eine Vielzahl an dem Träger 27 befestigter erster und zweiter Bogen-Bremskörper 28 bzw. 29. Der Träger 27 erstreckt sich senkrecht zu der Transportrichtung 2. Die ersten Bogen-Bremskörper 28 sind in dem Träger 27 beabstandet zueinander nebeneinander angeordnet. Ferner sind die zweiten Bogen-Bremskörper 29 in dem Träger 27 beabstandet zueinander nebeneinander angeordnet. Die ersten Bogen-Bremskörper 28 sind fingerartig angeordnet. Auch die zweiten Bogen-Bremskörper 29 sind fingerartig angeordnet. Die ersten und zweiten Bogen-Bremskörper 28 bzw. 29 erstrecken sich jeweils von dem Träger 27 senkrecht weg in Richtung auf den abzubremsenden Bogen 3.
-
Die ersten Bogen-Bremskörper 28 haben ausgehend von dem Träger 27 jeweils eine erste identische Länge L1, während die zweiten Bogen-Bremskörper 29 jeweils eine zweite identische Länge L2 haben. Die ersten Bogen-Bremskörper 28 sind kürzer als die zweiten Bogen-Bremskörper 29. Die ersten Bogen-Bremskörper 28 haben jeweils ein freies erstes Ende 30, während die zweiten Bogen-Bremskörper 29 jeweils ein freies zweites Ende 31 haben. Die ersten Enden 30 und gegebenenfalls benachbarte Abschnitte zu diesen bilden jeweils einen ersten Bremsbereich 32, während die zweiten Enden 31 und gegebenenfalls benachbarte Abschnitte zu diesen jeweils einen zweiten Bremsbereich 33 bilden.
-
Die ersten und zweiten Bogen-Bremskörper 28, 29 haben jeweils eine zu ihrer Längs-Erstreckung senkrecht verlaufende Breite B, die über die Längs-Erstreckung gleichbleibend ist. Die Breite B der ersten Bogen-Bremskörper 28 und der zweiten Bogen-Bremskörper 29 ist jeweils identisch. Die Breite B ist wesentlich kleiner als die Länge L1 bzw. L2.
-
Die ersten Bogen-Bremskörper 28 und die zweiten Bogen-Bremskörper 29 in einer Bogen-Brems-Einrichtung 26 haben jeweils einen identischen, gleichbleibenden Querschnitt, der vorzugsweise ein sich senkrecht zu der Transportrichtung 2 längs erstreckender länglicher, rechteckförmiger Querschnitt ist.
-
Die ersten Bogen-Bremskörper 28 und die zweiten Bogen-Bremskörper 29 sind einander überdeckend bzw. überlappend angeordnet, wenn sich diese in ihrem unwirksamen Zustand befinden. Sie sind also in der jeweiligen Bogen-Brems-Einrichtung 26 senkrecht zu der Transportrichtung 2 unversetzt zueinander angeordnet.
-
In jeder Bogen-Brems-Einrichtung 26 sind die ersten Bogen-Bremskörper 28 stromaufwärts zu den zweiten Bogen-Bremskörpern 29 angeordnet. Im unbelasteten bzw. unwirksamen Zustand liegen die ersten Bogen-Bremskörper 28 an den benachbart angeordneten zweiten Bogen-Bremskörpern 29 flächig über die gesamte erste Länge L1 an. Im unbelasteten bzw. unwirksamen Zustand liegen die ersten Bogen-Bremskörper 28 in einer ersten Ebene, während die zweiten Bogen-Bremskörper 29 dann in einer zweiten, zu der ersten Ebene parallelen Ebene angeordnet sind.
-
Die Bogen-Brems-Einrichtungen 26 sind in ihrem wirksamen Zustand zu dem abzubremsenden Bogen 3 geneigt, so dass die ersten und zweiten Bogen-Bremskörper 28 bzw. 29 jeweils einen ersten Winkel w1 bzw. einen zweiten Winkel w2 mit dem abzubremsenden Bogen 3 einschließen. Der Winkel w1 ist größer als der Winkel w2. Der Winkel w1 liegt vorzugsweise zwischen 40° und 60°, während der Winkel w2 vorzugsweise zwischen 20° und 40° liegt. Die Bogen-Brems-Einrichtungen 26 erstrecken sich von den Trägern 27 in der Transportrichtung 2 nach schräg unten.
-
Zwischen den ersten Bogen-Bremskörpern 28 liegt jeweils ein erster Trenn-Spalt 34 vor, während zwischen den zweiten Bogen-Bremskörpern 29 jeweils ein zweiter Trenn-Spalt 35 vorhanden ist. Die ersten und zweiten Trenn-Spalte 34 bzw. 35 sind jeweils gleichbleibend und identisch zueinander.
-
Die ersten Bogen-Bremskörper 28 sind unabhängig voneinander auslenkbar bzw. verformbar. Auch die zweiten Bogen-Bremskörper 29 sind unabhängig voneinander auslenkbar bzw. verformbar. Die ersten Bogen-Bremskörper 28 und die zweiten Bogen-Bremskörper 29 sind auch unabhängig voneinander auslenkbar bzw. verformbar.
-
Stromaufwärts und stromabwärts zu den Bogen-Brems-Einrichtungen 26 ist jeweils eine herkömmliche Bogen-Brems-Einrichtung an dem Halter 25 angeordnet, die verglichen mit den Bogen-Brems-Einrichtungen 26 nur zweite Bogen-Bremskörper 29 jeweils hat.
-
Die Bogen-Stapel-Vorrichtung 5 hat ein Gestell 37, in dem eine ebene, höhenverstellbare Bogen-Ablage (nicht dargestellt) angeordnet ist.
-
Nachfolgend wird die Funktionsweise der Anlage, insbesondere der Bogen-Brems-Vorrichtung 4, genauer beschrieben.
-
Von einer ersten Abroll-Vorrichtung wird eine erste Materialbahn abgerollt, während von einer zweiten Abroll-Vorrichtung eine zweite Materialbahn abgerollt wird. Die erste und die zweite Materialbahn werden in eine Vorrichtung zur Erzeugung einseitig kaschierter Wellpappe geführt. Die erste Materialbahn wird zur Erzeugung einer Wellung zwischen zwei benachbart zueinander angeordneten Riffelwalzen der Vorrichtung zur Erzeugung einseitig kaschierter Wellpappe hindurchgeführt, sodass diese nach der Durchführung als Wellbahn vorliegt.
-
Anschließend wird die Wellbahn in einer Beleimungs-Einrichtung beleimt und so mit der zweiten glatten Materialbahn verleimt. Eine derartige Vorrichtung ist beispielsweise aus der
EP 0 687 552 A2 (entsprechend
US-Patent 5,632,850 ), der
DE 195 36 007 A1 (entsprechend
GB 2,305,67 A ) oder der
DE 43 05 158 A1 bekannt, auf die bezüglich der Einzelheiten verwiesen wird.
-
Die entstandene, aus der ersten Materialbahn und der zweiten Materialbahn bestehende, einseitig kaschierte Wellpappe-Bahn 12 wird dann in die Querschneide-Einheit 1 eingeführt. Die Wellpappe-Bahn 12 wird durch den Walzenspalt 11 geführt, wo die Wellpappe-Bahn 12 durch die Messer der Querschneide-Walzen 8, 10 in die einzelnen Bögen 3 geschnitten wird. Die Bögen 3 werden dann auf dem Tisch 22 durch die Transport-Walzen 18, 19 zu der Bogen-Brems-Vorrichtung 4 geführt.
-
In der Bogen-Brems-Vorrichtung 4 werden die Bögen 3 abgebremst und verlangsamt geschuppt gefördert. Ein in die Bogen-Brems-Vorrichtung 4 eintretender Bogen 3 gelangt zuerst mit der stromaufwärts angeordneten Bogen-Brems-Einrichtung 26 und erst dann mit der in der Transportrichtung 2 nachgeordneten Bogen-Brems-Einrichtung 26 in Kontakt. Der Bogen 3 hat bereits beim Erreichen der stromabwärts angeordneten Bogen-Brems-Einrichtung 26 eine verminderte Geschwindigkeit.
-
Bei den Bogen-Brems-Einrichtungen 26 trifft der Bogen 3 jeweils zuerst auf die ersten Bogen-Bremskörper 28 und dann auf die diesen nachgeordneten zweiten Bogen-Bremskörper 29. Die ersten und die zweiten Bogen-Bremskörper 28, 29 können jeweils unterschiedlich gekrümmt sein, was auch von der Anpresskraft gegen den abzubremsenden Bogen 3 abhängig ist. Wie aus 1 hervorgeht, sind die zweiten Bogen-Bremskörper 29 stärker gekrümmt als die ersten Bogen-Bremskörper 28, die im Wesentlichen in einer Ebene verlaufen.
-
Die ersten und die zweiten Bremsbereiche 32 bzw. 33 drücken jeweils in der Transportrichtung 2 beabstandet zueinander von oben auf den abzubremsenden Bogen 3 und drücken diesen so von oben gegen die Führungs-Tragfläche 24, wodurch der Bogen 3 durch Reibung abgebremst wird.
-
Die geschuppt angeordneten Bögen 3 werden dann auf der Bogen-Auflage gestapelt gelagert.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- EP 0687552 A2 [0069]
- US 5632850 [0069]
- DE 19536007 A1 [0069]
- GB 230567 A [0069]
- DE 4305158 A1 [0069]