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Die Erfindung betrifft einen Einlegeboden nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Es ist allgemein bekannt, den Gepäckraum eines Fahrzeugs, insbesondere eines Kraftfahrzeugs, mit einem verschieblichen Ladeboden zu versehen, um Transportgut, das sich am vorderen Endbereich des Ladebodens befindet, durch Verschieben des Ladebodens nach hinten leichter aus dem Fahrzeug entnehmen zu können. Nachteilig ist, dass ein derartiger verschieblicher Ladeboden ausschließlich verfügbar ist, wenn der Fahrzeughersteller bei einem Neufahrzeug eine derartige Ausstattung vorsieht.
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Aufgabe der Erfindung ist es, die Nachteile dieses Stands der Technik zu beseitigen.
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Diese Aufgabe wird durch einen Einlegeboden mit den Merkmalen des Anspruchs 1 erfüllt.
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Kerngedanke der Erfindung ist es, anstelle eines fest mit dem Fahrzeug verbundenen verschieblichen Ladebodens einen Einlegeboden vorzusehen, der mit seinem Unterteil auf die Bodenfläche des Gepäckraums auflegbar ist und der ein Oberteil aufweist, das – bezogen auf die Einbaulage des Einlegebodens im Fahrzeug – gegenüber dem Unterteil in Längsrichtung des Fahrzeugs verschieblich ist. Damit wird die Möglichkeit geschaffen, ein Fahrzeug, das herstellerseitig keinen verschieblichen Ladeboden aufweist, nachträglich mit einer derartigen Be- und Entladehilfe auszustatten.
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In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist das Oberteil in mindestens drei – bezogen auf die Einbaulage des Einlegebodens im Fahrzeug – hintereinander angeordnete Abschnitte unterteilt, die über scharnierartige Schwenklager miteinander verbunden sind, wobei nur der vordere Abschnitt mit dem Unterteil verbunden ist, und zwar über eine Schiebeführung, über die das gesamte Oberteil gegenüber dem Unterteil verschieblich ist. Durch die schwenkbare Verbindung der Abschnitte untereinander können die an den vordersten Abschnitt direkt und indirekt anschließenden hinteren Abschnitte gegenüber der im Wesentlichen horizontalen Ebene des Unterteils und damit der Bodenfläche des Gepäckraums verstellt werden. Damit wird eine Überbrückung des in der Regel bei bekannten Fahrzeugen vorhandenen Höhenunterschieds zwischen dem Niveau der Bodenfläche des Gepäckraums und dem Niveau der hinteren Ladekante des Gepäckraums ermöglicht.
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In einer vorteilhaften Ausführung der Erfindung ist die Schiebeführung und/oder die Geometrie der Abschnitte – bezogen auf die Einbaulage des Einlegebodens im Fahrzeug – in Längsrichtung des Fahrzeugs so ausgelegt, dass zumindest der hinterste Abschnitt des Einlegebodens über die hintere Begrenzung des Gepäckraums hinaus verschiebbar ist. In dieser Position überdeckt das Oberteil die Ladekante und schützt diese beim Be- und Entladen des Gepäckraums vor einer Beschädigung durch das Transportgut. In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann das Oberteil so weit nach hinten verschoben werden, dass sich der hinterste Abschnitt des Einlegebodens hinter der Ladekante befindet und somit auch eine an die Ladekante angrenzende Stoßfängerverkleidung überdeckt.
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In Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, an der Unterseite des mindestens einen Abschnitts, der in der hinteren Stellung des Oberteils des Einlegebodens auf der Ladekante und/oder auf der Stoßfängerverkleidung aufliegt, eine Polsterung aus einem weichen Material vorzusehen, um ein Verkratzen der Ladekante und/oder der Stoßfängerverkleidung zu verhindern.
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In Weiterbildung der Erfindung ist das Oberteil zumindest teilweise doppelschalig ausgeführt. Durch den zweischaligen Aufbau als Hohlkammerbauteil wird eine hohe Stabilität bei geringem Gewicht erreicht. Beispielsweise können einzelne oder alle Abschnitte des Oberteils im so genannten Twin-Sheet-Verfahren hergestellt sein. Selbstverständlich sind jedoch neben dem Tiefziehverfahren auch andere geeignete Herstellverfahren möglich, wie zum Beispiel das Blasformen.
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In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist das Oberteil mit einem vorderen und wenigstens zwei hinteren Abschnitten versehen, die so ausgebildet sind, dass die beiden zum vorderen Abschnitt benachbarten hinteren Abschnitte in eine geneigte, bevorzugt in eine etwa vertikale Lage (bezogen auf die Einbaulage des Einlegebodens im Fahrzeug) gebracht werden können. In weiter bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung sind drei hintere Abschnitte vorgesehen, wobei in der Unterteilungsstellung des Einlegebodens der hinterste Abschnitt etwa parallel zur Bodenfläche des Gepäckraums verbleibt. Hierdurch kann eine Unterteilung des Gepäckraums in einen Bereich vor den beiden geneigten bzw. vertikalen Abschnitten und in einen Bereich dahinter unterteilt werden. Hierbei ist bevorzugt eine Arretiervorrichtung vorgesehen, damit die beiden Abschnitte ihre ausgestellte Lage selbsttätig einhalten.
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Zur Erweiterung der Nutzungsmöglichkeiten des erfindungsgemäßen Einlegebodens kann am Unterteil wenigstens eine seitliche Erweiterung vorgesehen sein, die beispielsweise mit einer Tasche zur Aufnahme kleinerer Utensilien ausgestattet ist.
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Mögliche Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden nachfolgend erläutert. Es zeigt:
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1 in schematischer Darstellung drei unterschiedliche Positionen und Beladezustände eines erfindungsgemäßen Einlegebodens,
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2 ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Einlegebodens in der Draufsicht, in der Ausgangsposition des Einlegebodens,
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3 eine perspektivische Ansicht auf den Einlegeboden von 2, in der Unterteilungsposition,
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4 eine perspektivische Detailansicht auf den Einlegeboden von 2, in der Beladeposition, auf den Bereich der Schienen zur Längsverschieblichkeit des vorderen Abschnitts des Einlegebodens,
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5 eine perspektivische Detailansicht auf den Einlegeboden von 2, bei zurückgeklappten hinteren Abschnitten,
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6 eine perspektivische Detailansicht auf das Unterteil des Einlegebodens von 2,
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7 ein zweites Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Einlegebodens in perspektivischer Ansicht, in der Ausgangslage des Einlegebodens,
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8 ein drittes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Einlegebodens in perspektivischer Ansicht, in der Ausgangslage des Einlegebodens und
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9 eine perspektivische Detailansicht auf den seitlichen Bereich des Unterteils des Einlegebodens von 8.
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In einem Gepäckraum G eines Kraftfahrzeugs ist auf der Bodenfläche B des Gepäckraums G ein in seiner Gesamtheit mit 2 bezeichneter Einlegeboden angeordnet. Der Einlegeboden 2 kann bedarfsweise in den Gepäckraum G eingebracht und bei Nichtgebrauch jederzeit wieder dem Gepäckraum G entnommen werden. Die Fahrtrichtung des Kraftfahrzeugs ist mit FR bezeichnet und entspricht der Längsrichtung des Kraftfahrzeugs.
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Der Einlegeboden 2 setzt sich aus einem Unterteil 4 und einem Oberteil 6 zusammen. Das Oberteil 6 nimmt das Transportgut T auf. Der Einlegeboden 2 liegt mit seinem Unterteil 4 auf der Bodenfläche B des Gepäckraums G auf und überdeckt nahezu die gesamte Bodenfläche B. Hierzu weist das Unterteil 4 eine an die Kontur des Gepäckraums G angepasste Gestalt mit Randbereichen 10 auf, die das im Wesentlichen rechteckförmige Oberteil 6 überragen. Das Oberteil 6 hat dabei eine Erstreckung in Längsrichtung des Gepäckraums G, die nur unwesentlich kleiner ist als die Längserstreckung des Unterteils 4.
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Im Bereich hinter Einbuchtungen des Gepäckraums G für hintere Radhäuser des Kraftfahrzeugs sind die Randbereiche 10 als seitliche Erweiterungen 12 ausgebildet und mit Taschen 14 versehen, deren Öffnungen 16 beispielsweise dem Oberteil 6 zugewandt ist. Zum Anheben der Taschen 14 sind an ihrem öffnungsseitigen Rand zum Beispiel Grifflaschen 18 vorgesehen.
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Der Gepäckraum G wird rückseitig durch eine Ladekante L begrenzt, deren Oberkante höher liegt als die Ebene des Oberteils 6. Seitlich wird der Gepäckraum G durch Seitenwände S, vorderseitig durch die Rückseite R umklappbarer Fondsitze (siehe 7 am Beispiel eines Kraftfahrzeugs der Kombinationsbauart) oder durch eine Gepäckraumtrennwand begrenzt. An die Ladekante L schließt sich eine Verkleidung V eines hinteren Stoßfängers an.
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Das Oberteil 6 ist in vier Abschnitte 20 bis 26 unterteilt, die in Längsrichtung des Kraftfahrzeugs hintereinander angeordnet und durch etwa in Querrichtung des Kraftfahrzeugs verlaufende Schwenkachsen 30 drehbar miteinander verbunden sind. Der vordere Abschnitt 20 ist über eine in ihrer Gesamtheit mit 40 bezeichnete Schiebeführung mit dem Unterteil 4 verbunden. An den vorderen Abschnitt 20 schließen sich drei hintere Abschnitte 22, 24 und 26 an. Jeder der hinteren Abschnitte 22 bis 26 kann gegenüber dem jeweils benachbarten Abschnitt 20 bis 24 frei in eine gegenüber der Ebene des Unterteils 4 geneigte Ebene verschwenkt werden.
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In der oberen Darstellung der 1 ist der Einlegeboden 2 in seiner ebenen Ausgangslage dargestellt. Das Oberteil 6 des Einlegebodens 2 ist nahezu auf seiner gesamten Fläche mit Transportgut T in Form einer Mehrzahl unterschiedlicher Gepäckstücke beladen. Hierbei ist das Transportgut T auf allen vier Abschnitten 20 bis 26 abgelegt, die sich alle in ihrer horizontalen Lage befinden.
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In der mittleren Darstellung der 1 ist der Einlegeboden 2 in seiner Beladestellung dargestellt. Hierbei ist das Oberteil 6 so weit als möglich entgegen der Fahrtrichtung FR nach hinten verschoben. Der vordere, über die Schiebeführung 40 in Längsrichtung des Kraftfahrzeugs verschiebliche Abschnitt 20 trägt ein Transportgut T, das durch die Verschiebebewegung in Richtung des Pfeils 32 in die Nähe der Ladekante L gezogen und nachfolgend in einfacher Weise aus dem Gepäckraum G entnommen werden kann. Hierbei überdecken die hinteren Abschnitte 22 bis 26 die Ladekante L. Somit wird einerseits entlang des Abschnitts 22 eine „schiefe Ebene” geschaffen wird, die die Stufe zwischen dem Einlegeboden 2 und der Ladekante L überbrückt. Andererseits decken die Abschnitte 24 und 26 die Ladekante L bzw. die Verkleidung V des hinteren Stoßfängers ab, wodurch die Ladekante L und die Verkleidung V vor Beschädigung, insbesondere vor Verkratzen, geschützt werden. Zum verbesserten Schutz von Ladekante L und/oder Verkleidung V kann an der Unterseite zumindest eines der Abschnitte 24 und 26 eine Auflage aus einem weichen Material vorgesehen sein.
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In der unteren Darstellung der 1 ist der Einlegeboden 2 in seiner Unterteilungsstellung dargestellt. Hierbei sind die Abschnitte 22 und 24, also die beiden zum vorderen Abschnitt 20 nächstliegenden Abschnitte, so verschwenkt, dass sie eine nahezu vertikale Position einnehmen, in der ihre Unterseiten annähernd aneinander anliegen. In dieser Unterteilungsstellung unterteilen die beiden Abschnitte 22 und 24 den Gepäckraum G in einen vorderen und in einen hinteren Bereich G1 bzw. G2. Das Transportgut T befindet sich hierbei auf dem vorderen Abschnitt 20 und/oder dem hintersten Abschnitt 26 und/oder direkt auf dem Unterteil 4, in demjenigen „Freiraum”, der durch das „Zusammenschieben” der beiden Abschnitte 22 und 24 entstanden ist.
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Die 4 und 5 zeigen die Schiebeführung 40, die sich aus einer am Unterteil 4 angeordneten Führungsschiene 42 und zwei ineinander greifenden Laufschienen 44 und 46 nach Art eines „Vollauszugs” zusammensetzt, wodurch trotz der vergleichsweise geringen Länge l der Führungsschiene 42 ein ausreichend großer Verschiebeweg für das Oberteil 6 des Einlegebodens 2 erreicht wird, um Transportgut T, das auf dem vorderen Abschnitt 20 des Oberteils 6 abgelegt ist, bis in den Bereich der Ladekante L verlagern zu können. Hierbei ist in 5 der Abschnitt 22 um 180° umgeklappt, so dass der hintere Endabschnitt der ineinander geschobenen Schienen 42 bis 46 sichtbar ist.
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Die Einhaltung der Unterteilungsstellung wird erreicht, indem der hinterste Abschnitt 26 des Oberteils 6 in einer Vertiefung 50 des Unterteils 4 abgelegt wird, in der der Abschnitt 26 selbsttätig verbleibt. Zur Aufhebung der Unterteilungsstellung muss ein Benutzer des Kraftfahrzeugs den hintersten Abschnitt 26 aus der Vertiefung 50 entnehmen.
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Die einzelnen Abschnitte 20 bis 26 sind als zweischalige Hohlkammerbauteile ausgebildet. Die obere Schale wird von einem im Wesentlichen ebenen plattenförmigen Material gebildet, mit einer rutschhemmenden Oberflächenprofilierung, die im vorliegenden Ausführungsbeispiel wabenartig gestaltet ist. Die untere Schale wird von einem profilierten Plattenmaterial mit nach unten vorstehenden Rippen 64 mit einem trapezförmigen Querschnitt gebildet. Durch den oben beschriebenen Aufbau entsteht ein Schalenbauteil mit hoher Steifigkeit bei geringem Gewicht. Hierdurch sind die Abschnitte 20 bis 26 in sich verwindungssteif sowie stabil gegenüber Durchbiegung und können Transportgut T mit einem hohen Flächengewicht aufnehmen.
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Das Unterteil 4 ist einschalig ausgebildet und liegt großflächig auf der Bodenfläche des Gepäckraums G auf. Entsprechend der Profilierung des Oberteils 6 weist auch das Unterteil 4 korrespondierende Rippen 70 auf. In der ebenen Ausgangslage des Einlegebodens 2 füllen die Rippen 70 die Zwischenräume 66 zwischen den Rippen 64 des Oberteils 6 aus. Lediglich der Anbindungsbereich der Führungsschiene 42 sowie die Vertiefung 50 des Unterteils 4 tragen keine Rippen 70. Durch die in die Zwischenräume 66 eingreifenden Rippen 70 wird die Tragfähigkeit des Einlegebodens 2 zusätzlich erhöht.
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Zur Arretierung des hintersten Abschnitts 26 des Oberteils 6 in der Vertiefung 50, um das Oberteil 6 in der Unterteilungsposition zu fixieren, sind an den Stirnseiten der Rippen 70 vorstehende Nasen 74 vorgesehen, die die Hinterkante des hintersten Abschnitts 26 hintergreifen.
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Zur Verlagerung des Oberteils 6 in Richtung des Pfeils 32 und zum Anheben der hinteren Abschnitte 22 bis 26 über die Ladekante L ist eine Griffschlaufe 80 vorgesehen. Außerdem kann der hinterste Abschnitt 26 in seinen seitlichen Randbereichen 29 hintergriffen werden, da die Breitenerstreckung des hintersten Abschnitts 26 kleiner ist als der entsprechende Ausschnitt im Unterteil 4.
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Die 7 bis 9 zeigen zwei weitere Ausführungsbeispiele der Erfindung, wobei gleiche und gleichwirkende Teile mit denselben Bezugszeichen versehen sind wie in den vorangegangenen Figuren. Das zweite und dritte Ausführungsbeispiel unterscheiden sich in erster Linie in der Geometrie des Oberteils 6 vom ersten Ausführungsbeispiel. So ist beim zweiten Ausführungsbeispiel gemäß 7 der hinterste Abschnitt 26 mit einem Einschnitt 84 versehen. Dieser Einschnitt 84 gewährleistet den Zugang zu einer Griffmulde 82 für das Anheben der Bodenfläche B des Gepäckraums G. Der hinterste Abschnitt 26 selbst weist als Handhabe für seine Verlagerung eine Griffmulde 86 auf. Die das im Wesentlichen rechteckförmige Oberteil 6 überragenden Randbereiche 10 sind entsprechend des zur Verfügung stehenden Freiraums asymmetrisch gestaltet, mit einer Erweiterung 12, die auf der rechten Seite des Einlegebodens 2 größer ist als auf der linken Seite.
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Beim dritten Ausführungsbeispiel gemäß den 8 und 9 sind die einzelnen Abschnitte 20 bis 26 als im Wesentlichen etwa gleich große Rechtecke ausgebildet, mit zwei Griffmulden 86 im hintersten Abschnitt 26. Sehr gut erkennbar sind die Taschen 14 in den beiden seitlichen Erweiterungen 12, die entsprechend dem Pfeil 19 öffnungsseitig angehoben werden können.
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Zusammenfassend lässt sich die Erfindung wie folgt beschreiben: Ein Einlegeboden E für den Gepäckraum G eines Kraftfahrzeugs weist ein Unterteil 4 auf, das einen wesentlichen Teil der Bodenfläche B des Gepäckraums G überdeckt. Auf dem Unterteil 4 ist ein in Längsrichtung des Kraftfahrzeugs verschiebliches Oberteil 6 vorgesehen. Durch die Erfindung wird somit ein „nachrüstbarer” verschieblicher Ladeboden für den Gepäckraum G eines Kraftfahrzeugs bereitgestellt.