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Die Erfindung betrifft eine Kopfstütze mit einer Kopfanlage und zwei Stangen zum Einschieben und Halten der Kopfanlage an einer Sitzlehne, bei der an einer ersten Stange eine Rutschkerbe und an einer zweiten Stange eine Fangkerbe ausgebildet ist. Ferner betrifft die Erfindung einen Fahrzeugsitz und eine Fahrzeugsitzgruppe mit einer derartigen Kopfstütze.
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Kopfstützen, insbesondere für Sitzlehnen an Sitzen in Personenkraftwagen und Lastkraftwagen, umfassen in der Regel eine Kopfanlage und zwei Stangen. Ein Beispiel einer derartigen Kopfstütze zeigt
DE 10 2008 048 313 B3 . Die beiden Stangen dienen dabei zum Halten der Kopfanlage an einer Sitzlehne. Dazu werden die beiden Stangen in dafür vorgesehene Kanäle in der Sitzlehne eingeschoben, womit die Kopfstütze insbesondere in horizontaler Richtung gehalten ist.
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In vertikaler Richtung ist es bekannt, die Kopfstütze mittels einer an einer ersten Stange ausgebildeten Rutschkerbe zu positionieren. Dazu ist in oder an einem ersten Kanal ein zur Rutschkerbe zumindest annähernd komplementär ausgebildetes Rutschelement vorgesehen. Dieses Rutschelement rutscht beim Einschieben der ersten Stange in den ersten Kanal in die Rutschkerbe, sodass die erste Stange und damit die gesamte Kopfstütze nicht oder nur nach Überwinden des Rutschelements weiter in den ersten Kanal eingeschoben werden kann. Gegen ein unerwünschtes Herausschieben der Kopfstütze ist an einer zweiten Stange eine Fangkerbe ausgebildet, in die ein in oder an einem zugehörigen zweiten Kanal vorgesehenes Rastelement einrastet. Ein solches Rastelement ist beispielsweise aus
DE 34 22 697 A1 bekannt. Mit dem Einrasten ist die Kopfstütze sicher in ihrer Position gehalten.
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Allerdings besteht die Gefahr, die Kopfstütze entlang ihrer vertikalen Achse (Z-Achse) um 180° verdreht und damit falsch einzubauen, insbesondere im Falle von zumindest annähernd symmetrischer Ausformung der Kopfanlage bezogen auf deren Y-Z-Ebene. Bei falschem Einbau kann das Rastelement nicht richtig einrasten und die Kopfstütze ist in der Sitzlehne nicht sicher gehalten.
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Gemäß der Erfindung ist eine Kopfstütze mit einer Kopfanlage und zwei Stangen zum Einschieben und Halten der Kopfanlage an einer Sitzlehne geschaffen, bei der an einer ersten Stange eine Rutschkerbe und an einer zweiten Stange eine Fangkerbe ausgebildet ist. Dabei ist an der zweiten Stange ferner eine zusätzliche Rutschkerbe ausgebildet. Mit der erfindungsgemäß zusätzlichen Rutschkerbe ist ein besonders einfaches und besonders zuverlässiges Markierungsmerkmal zur lagerichtigen Montage geschaffen.
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Mit der zweiten Rutschkerbe kann die Kopfstütze in falscher Einbaulage nicht so eingeschoben werden, wie ohne zweite Rutschkerbe. Die falsch eingesetzte Kopfstütze steht dann anders heraus, als ohne, und das ist auffällig. Allein dadurch, dass an der zweiten Stange mit der zusätzlichen Rutschkerbe und der Fangkerbe zwei Einkerbungen vorgesehen sind und an der ersten Stange nur eine Einkerbung ausgebildet ist, kann also an der eingesetzten Kopfstütze am Sitz erkannt werden, ob die Kopfstütze richtig montiert ist. Zugleich rastet damit die Kopfstütze an der erfindungsgemäßen Rutschkerbe nur leicht ein, womit sie bei falscher Montage leicht wieder herausgezogen werden kann.
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Ferner weist die zusätzliche Rutschkerbe an der zweiten Stange erfindungsgemäß vorteilhaft die gleiche Orientierung und insbesondere zumindest annähernd die gleiche Form auf, wie die Rutschkerbe an der ersten Stange. Mit der gleichen Orientierung sind beide Rutschkerben an den Stangen derart positioniert, dass nach einer 180°-Drehung um die vertikale Achse die zusätzliche Rutschkerbe an der zweiten Stange eine gleichgerichtete Quererstreckung bzw. horizontale Ausdehnung entlang der X-Y-Ebene aufweist, wie die Rutschkerbe an der ersten Stange vor der 180°-Drehung. Insbesondere weisen zudem beide Rutschkerben zumindest annähernd die gleiche Form auf. Die erfindungsgemäße Kopfstütze kann wie erläutert grundsätzlich sowohl richtig als auch um ihre vertikale Achse um 180° verdreht in entsprechend vorgesehene Kanäle in einer Sitzlehne eingeschoben werden. Dabei rutscht sowohl beim richtigen Einschieben als auch beim verdrehten Einschieben ein in oder an einem ersten Kanal vorgesehenes Rutschelement entweder in die Rutschkerbe an der ersten Stange oder in die zusätzliche Rutschkerbe an der zweiten Stange. Für die erfindungsgemäße Funktion muss also nur ein Rutschelement an dem zugehörigen Sitz vorgesehen werden. Das zugehörige Rutschelement ist dazu insbesondere zumindest annähernd komplementär zur Rutschkerbe an der ersten Stange geformt.
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Ferner sind die beiden Rutschkerben bevorzugt beide nach innen gerichtet bei einem entsprechend komplementär gerichteten, einrutschenden, nur leicht einrastenden Rutschelement. Damit können beide Stangen ohne Verletzungsgefahr besonders sicher gehandhabt werden.
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Vorteilhaft ist die zusätzliche Rutschkerbe an der zweiten Stange erfindungsgemäß in einer anderen Höhenlage ausgebildet, als die Rutschkerbe an der ersten Stange. Derart gestaltet, weist die Kopfstütze im Vergleich zur lagerichtigen Montage eine andere Höhe auf, wenn sie falsch, das heißt um 180° zur vertikalen Achse verdreht, in die Sitzlehne eingeschoben worden ist. Damit kann dieser Fehler sofort erkannt und behoben werden.
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Besonders vorteilhaft ist die zusätzliche Rutschkerbe an der zweiten Stange erfindungsgemäß in Einschubrichtung vor der Fangkerbe angeordnet. Damit ist die Kopfstütze nach einem um 180° verdrehten Einschub höher bzw. in vertikaler Richtung weiter oben positioniert als nach einem richtigen Einschub. Ein fehlerhafter Einschub ist so besonders deutlich sofort erkennbar und änderbar.
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Ferner ist die Erfindung auf einen Fahrzeugsitz mit einer darin angebrachten derartigen erfindungsgemäßen Kopfstütze gerichtet. Damit ist ein Fahrzeugsitz geschaffen, aus dem die Kopfstütze vom Endverbraucher bei Bedarf einfach entfernt und darüber hinaus auch wieder besonders einfach richtig montiert werden kann. Nur eine richtig montierte Kopfstütze rastet an einem dafür vorgesehenen Rastelement ein und ist auf diese Weise sicher gehalten. Andernfalls besteht die Gefahr, dass sich eine falsch montierte Kopfstütze unerwünscht löst, was bei einem Unfall gegebenenfalls zu Verletzungen führen könnte. Diese Gefahr wird mit der erfindungsgemäßen Lösung vermieden.
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Darüber hinaus ist die Erfindung auf eine Fahrzeugsitzgruppe, insbesondere in Form einer Sitzbank gerichtet, mit einer Sitzlehne und einer darin angebrachten erfindungsgemäßen Kopfstütze. Eine Fahrzeugsitzgruppe ist dabei eine Gruppe aus mehreren nebeneinander angeordneten Fahrzeugsitzen, die insbesondere auch die Form einer Sitzbank bilden können. Diese Fahrzeugsitze umfassen jeweils eine Sitzlehne, wobei in mindestens einer Sitzlehne eine erfindungsgemäße Kopfstütze angebracht ist. Die Sitzbank kann eine durchgehende Sitzlehne beinhalten, in der mehrere nebeneinander angeordnete Kopfstützen, insbesondere mindestens eine erfindungsgemäße Kopfstütze angebracht sind. Auch bei einer derart erfindungsgemäß gestalteten Fahrzeugsitzgruppe kann vom Endverbraucher die dort mindestens eine erfindungsgemäß angebrachte Kopfstütze besonders flexibel und sicher entfernt sowie wieder montiert werden.
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Ferner ist erfindungsgemäß vorteilhaft eine Fahrzeugsitzgruppe geschaffen, bei der die erfindungsgemäße Kopfstütze in der Mitte zwischen zwei äußeren Kopfstützen angebracht ist. Gerade eine in der Mitte angebrachte Kopfstütze behindert die Sicht eines Fahrzeugfahrers nach hinten und/oder stört, wenn längere Güter zu transportieren sind. Insbesondere solche Probleme sind mit der erfindungsgemäßen Kopfstütze in der Mitte der Fahrzeugsitzgruppe besonders sicher gelöst, da die Kopfstütze dann wie beschrieben sehr einfach entfernt und lagerichtig auch wieder angebracht werden kann.
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Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der beigefügten, schematischen Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt:
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1 einen Längsschnitt einer Kopfstütze entlang der Y-Z-Ebene gemäß dem Stand der Technik,
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2 die Ansicht gemäß 1 einer Kopfstütze gemäß der Erfindung und
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3 eine perspektivische Seitenansicht einer Kopfstütze gemäß der Erfindung mit einer perspektivischen Draufsicht auf ein zugehöriges Rastelement und eine zugehöriges Rutschelement gemäß dem Stand der Technik.
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In 1 ist ein Längsschnitt einer nicht höhenverstellbaren Kopfstütze 10 gemäß dem Stand der Technik dargestellt. Dabei ist der Längsschnitt ein Schnitt entlang einer Y-Z-Ebene, die durch eine Z-Achse bzw. vertikale Achse 12 und eine dazu senkrecht in der Papierebene liegende Y-Achse festgelegt ist.
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Die Kopfstütze 10 umfasst eine Kopfanlage 14, die bezüglich der Z-Achse symmetrisch geformt ist. Daran angebracht sind eine erste Stange 16 und eine zweite Stange 18, mittels derer die Kopfanlage 14 an einer nicht weiter dargestellten Sitzlehne eines Fahrzeugsitzes befestigt werden kann.
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An der ersten Stange 16 ist eine Rutschkerbe 20 mit einer nach unten abgeschrägten Ebene 22 ausgebildet. Dort rutscht bzw. gleitet beim Einschieben der ersten Stange 16 in einen zugehörigen, in 3 nur andeutungsweise dargestellten, ersten Kanal 23 ein annähernd komplementäres Rutschelement 24 (3) hinein und rastet derart leicht ein, dass die erste Stange 16 auch ohne großen Kraftaufwand bei Bedarf wieder herausgezogen werden kann. Damit ist die Kopfstütze 10 in ihrer Höhe festgelegt bzw. positioniert und gegen ein Verschieben in horizontaler Richtung gesichert.
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An der zweiten Stange 18 ist eine Fangkerbe 26 ausgebildet, die insbesondere oben und unten von zwei zur Längserstreckung der zweiten Stange 18 senkrecht stehenden, horizontalen Ebenen 28 und 30 begrenzt wird. In die Fangkerbe 26 rastet beim Einschieben der zweiten Stange 18 in einen zugehörigen, in 3 nur andeutungsweise dargestellten, zweiten Kanal 31 in der Sitzlehne (das bauartbedingt gleichzeitig mit dem Einschieben der ersten Stange 16 erfolgt) ein annähernd komplementäres Rastelement 32 (3) ein. Das Rastelement 32 ist sicher in der Fangkerbe 26 gehalten, insbesondere auch wegen der beiden horizontal ausgebildeten Ebenen 28 und 30 sowie eines nicht näher ausgeführten Einrastmechanismus, der mittels des Rastelements 32 ausgeübt wird.
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2 und 3 zeigen ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Kopfstütze 34, die im Unterschied zur herkömmlichen Kopfstütze 10 eine zusätzliche Rutschkerbe 36 an der zweiten Stange 18 aufweist. Diese zusätzliche Rutschkerbe 36 ist bezogen auf die vertikale Achse 12 gleich orientiert und annähernd gleich geformt wie die Rutschkerbe 20, insbesondere mit einer nach unten abgeschrägten Ebene 38. Ferner ist die zusätzliche Rutschkerbe 36 in Einschubrichtung vor der Fangkerbe 26 an der zweiten Stange 18 ausgeformt und weist damit eine andere Höhenlage auf, als die Rutschkerbe 20 an der ersten Stange 16.
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3 zeigt andeutungsweise eine richtig montierte bzw. verbaute Kopfstütze 34, wobei zur besseren Übersicht die Kopfanlage 12 nicht dargestellt ist. Richtig verbaut, befindet sich die erste Stange 16 in dem ersten Kanal 23 und damit das Rutschelement 24 in der Rutschkerbe 20. Die zweite Stange 18 ragt in den zweiten Kanal 31 und ist mit dem Rastelement 32, das in der Fangkerbe 26 einrastet, gegen ein unerwünschtes Heraustreten aus dem zweiten Kanal 31 gesichert. Die zusätzliche Rutschkerbe 36 ist dabei unter der Fangkerbe 26 bzw. in Einschubrichtung vor der Fangkerbe 26 in dem zweiten Kanal 31 angeordnet und hat hier bei richtiger Einbaulage keine Funktion.
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Die erfindungsgemäße Funktion der zusätzlichen Rutschkerbe 36 wird erst bei einem falschen Einbau bzw. Verbau der Kopfstütze 34 deutlich und ist mittels gestrichelter Linien angedeutet. Wird die Kopfstütze 34 um 180° zur vertikalen Achse 12 verdreht verbaut, so wird die zweite Stange 18 in den ersten Kanal 23 eingeschoben. Dabei rutscht das Rutschelement 24 in die zusätzliche Rutschkerbe 36 an der zweiten Stange 18, womit die Kopfstütze 34 höher bzw. weiter oben positioniert ist und so einen größeren Abstand zur Sitzlehne aufweist, verglichen mit einer lagerichtigen Montage. Dieser größere Abstand und damit die falsche Montage bzw. Verbausituation ist vom Endverbraucher bzw. Endkunden sofort erkennbar und kann sofort berichtigt werden. Nur wenn die Kopfstütze 34 richtig verbaut ist, ist sie sicher in der Sitzlehne gehalten, sodass die Kopfstütze 34 auch bei einem Unfall einen zuverlässigen Schutz des Kopfes gewährleistet.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Kopfstütze
- 12
- vertikale Achse
- 14
- Kopfanlage
- 16
- erste Stange
- 18
- zweite Stange
- 20
- Rutschkerbe
- 22
- abgeschrägte Ebene
- 23
- erster Kanal
- 24
- Rutschelement
- 26
- Fangkerbe
- 28
- horizontale Ebene oben
- 30
- horizontale Ebene unten
- 31
- zweiter Kanal
- 32
- Rastelement
- 34
- erfindungsgemäße Kopfstütze
- 36
- zusätzliche Rutschkerbe
- 38
- abgeschrägte Ebene
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102008048313 B3 [0002]
- DE 3422697 A1 [0003]