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Die Erfindung betrifft einen mit einer Mehrzahl von Zähnen zusammenwirkenden Retainer, geeignet für die Stabilisierung der Zähne, umfassend mindestens einen lang gestreckten Bogen, wobei der Bogen global eine gekrümmte, einer natürlichen Krümmung eines Unterkiefers oder eines Oberkiefers folgende Form aufweist und lokal an eine Oberflächenkontur eines jeweilig anliegenden Zahns individuell angepasst ist.
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Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines vorgenannten Retainers, aufweisend die folgenden Verfahrensschritte:
- a) Eine Kontur individuell zu stabilisierender Zähne wird erfasst.
- b) Der Retainer wird aus einem Blech herausgearbeitet.
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Unter der „Kontur” der Zähne wird dabei gewissermaßen deren Topografie verstanden. Das heißt, dass die Erfassung der Kontur der Zähne beinhaltet, diejenige Zahnoberfläche, die mit dem Retainer zusammenwirken soll, derart zu erfassen, dass dem behandelnden Arzt eine Information darüber vorliegt, welche Form der Retainer sowohl global als auch lokal möglichst aufweisen sollte, um möglichst passend an den Zähnen anliegen zu können.
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Stand der Technik
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Retainer der eingangs beschriebenen Art sind bereits seit geraumer Zeit bekannt. Sie dienen grundsätzlich der Fixierung der Zahnstellung eines Patienten. Das heißt, dass mittels eines Retainers ein Status Quo im Hinblick auf die Stellung der Zähne fixiert wird, um möglichen Veränderungen der Zahnstellung über die Zeit vorzubeugen.
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Besonders typisch ist der Einsatz von Retainern im Zuge einer Nachbehandlung einer kieferorthopädischen Behandlung. Letztere involviert eine aktive Beeinflussung der Zahnstellung eines Patienten, wobei mittels geeigneter Vorrichtungen Kräfte auf die Zähne ausgeübt werden, wodurch diese ihre Stellung beziehungsweise Ausrichtung über die Zeit verändern. Nachdem eine solche kieferorthopädische Behandlung abgeschlossen ist und der Einsatz der jeweiligen Vorrichtung beendet wird, sind die Zähne bestrebt, in deren vormalige Position zurückzukehren. Wird keine Nachbehandlung unternommen, wird sich das mittels der aktiven Behandlung erzielte Ergebnis zumindest teilweise zurückbilden und die aktive Behandlung folglich zunichte gemacht.
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Daher wird im Anschluss an die aktive Behandlung typischerweise der Einsatz eines Retainers empfohlen, der die neu erwirkte Zahnstellung fixiert. Um dies zu erreichen, sind derartige Retainer mit einer Mehrzahl von Zähnen verbunden, wobei der Retainer geeignet ist, Kräfte infolge einer gewünschten Eigenbewegung eines Zahns aufzunehmen und auf die übrigen Zähne zu verteilen. Eine Bewegung des Zahns wird somit verhindert. Derartige Retainer sind beispielsweise aus der
DE 20 2012 004 419 U1 sowie der
DE 102 45 008 A1 bekannt, wobei in letzterer Schrift ein so genannter „2-Punkt-Retainer” beschrieben ist, der mit lediglich zwei Zähnen fest verbunden ist.
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Bei den bekannten Retainern hat es sich als besonders nachteilig herausgestellt, dass eine präzise Anpassung des jeweiligen Retainers an die individuelle Kontur der zu fixierenden Zähne zum einen sehr aufwendig und zum anderen selbst bei sorgfältiger Bearbeitung durch einen erfahrenen Zahntechniker meist von nur geringer Präzision gekennzeichnet ist. Dies ist vor allem auf die Herstellung heute bekannter Retainer zurückzuführen, welche in einem händischen Verfahren durch Biegung eines Ausgangsmaterials – typischerweise einer Metalllitze – an die Form eines jeweiligen Zahnabdrucks angepasst werden. Der Präzision einer solchen Bearbeitung sind naturgemäß Grenzen gesetzt, wobei der fertige Retainer einen Abstand zu einem zu fixierenden Zahn in der Größenordnung weniger Millimeter aufweisen kann. Um diese „Lücke” zwischen Retainer und Zahn zu schließen, ist es dann notwendig, eine entsprechend größere Klebestelle vorzusehen, die den Retainer trotz dessen großen Abstandes zum Zahn zuverlässig einfasst und folglich kraftschlüssig mit dem Zahn verbindet. Dies ist sowohl dem Tragekomfort des Retainers als auch dessen Dauerhaftigkeit abträglich, da beim Kauen auftretende Scherkräfte, die auf den Retainer beziehungsweise dessen Verklebung wirken, umso größer ausfallen, desto mehr „Angriffsfläche” sie in der Mundhöhle bieten. Das führt häufig dazu, dass ein Retainer sich lokal ablöst und anschließend händisch wieder fixiert werden muss. Ebenso kommt es regelmäßig zu einem Bruch des Retainers.
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Ferner weisen die bekannten Retainer den Nachteil auf, dass deren rein passive Wirkung bereits durch geringfügige versehentliche Verbiegungen des Retainers „aktiviert” werden können. Somit kommt es regelmäßig vor, dass ein Retainer in einem Zahnzwischenbereich, in dem er frei, das heißt unverklebt, von einem Zahn zu dem jeweils benachbarten Zahn verläuft, versehentlich verbogen wird, beispielsweise infolge einer einwirkenden Kaukraft. Durch die Verbiegung wird die projizierte Länge des Retainers lokal reduziert, was dazu führt, dass der Retainer fortan die benachbarten Zähne aufeinander zu zieht. Das heißt, dass der Retainer mittels der ungewollten Verformung von einem passiven zu einem aktiven Element verändert wird, welches nun nicht länger rein fixierend wirkt, sondern aktiv auf die Zahnstellung Einfluss nimmt. Ein solcher Einfluss ist jedoch unbedingt zu vermeiden, da die aktive Zahnbehandlung zum Zeitpunkt des Retainereinsatzes typischerweise bereits abgeschlossen ist und weitere Zahnbewegungen nicht erwünscht sind. Tritt eine Verformung eines Retainers auf, kann es sogar notwendig werden, diesen vollständig auszuwechseln.
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Ein weiterer Nachteil heutiger Retainer besteht in deren Fixierwirkung, die als „Verblockung” bezeichnet werden kann. Unter dieser Verblockung ist zu verstehen, dass ein gemäß dem Stand der Technik bekannter Retainer zwar den gewünschten Stabilisierungseffekt erzielt, dabei die Zähne jedoch so stark aneinander koppelt, dass jegliche Belastung, die lokal auf einen Zahn wirkt, im Wesentlichen gleichmäßig auf alle Zähne verteilt wird. Eine unabhängige Bewegung in eine sagittale Richtungist wegen des Retainers weitestgehend unterbunden. Dasselbe gilt für vertikale Bewegungen sowie Verdrehungen der Zähne um deren Hochachse. Dadurch bedingt nimmt die Krafteinwirkung infolge äußerer Kräfte für jeden einzelnen Zahn dauerhaft ab, was zur Folge hat, dass der Alveolarknochen, in dem die Zähne mit ihrer Wurzel verankert sind, deutlich weniger gereizt wird, als dies ohne den Retainer, also unter „natürlichen Bedingungen” der Fall ist. Diese Reizung ist allerdings besonders wichtig, da sie zu einer Stimulation des Knochengewebes führt, wodurch dieses erhalten bleibt. Nimmt die Reizung des Knochengewebes ab, bildet es sich zurück. Die sinkende Krafteinwirkung auf jeden einzelnen Zahn hat demgemäß zur Folge, dass der Alveolarknochen sich im Bereich der „verblockten” Zähne zurückbildet, da die Einwirkung äußerer Kräfte auf das Knochengewebe lokal abnimmt.
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Aufgabe
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Nachteile der bekannten Retainer zu überwinden.
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Lösung
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Die zugrunde liegende Aufgabe wird ausgehend von einem Verfahren der eingangs beschriebenen Art erfindungsgemäß durch die folgenden Verfahrensschritte gelöst:
- c) Die erfasste Kontur der Zähne wird in ein digitales Modell überführt und der Retainer anhand des Modells entworfen.
- d) Der entworfene Retainer wird auf Basis des digitalen Models mittels eines computergesteuerten Verfahrens aus dem Blech herausgearbeitet.
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Der Erfindung liegt die Idee zugrunde, dass eine Verbesserung der Präzision in der Anpassung des Retainers an die jeweiligen Zahnkonturen des Patienten zu einer erheblichen Verbesserung sowohl der Wirkung des Retainers als auch des Tragekomforts führt. Ferner können versehentliche Behandlungsfehler, die auf einer versehentlichen Aktivierung eines Retainers basieren, vermieden werden.
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Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht eine erhebliche Steigerung in der Präzision des gefertigten Retainers gegenüber heute bekannten Retainern in der Form, dass lokal ein Abstand des Retainers von der jeweiligen Zahnoberfläche, an der er anliegen soll, sehr gering ist. Aus der erfassten Kontur ist mittels des Einsatzes eines Computers mit einer entsprechenden CAD-Software (computer aided design) ein besonders präzises Modell für einen Retainer anfertigbar. Aus diesem Modell kann schließlich mittels eines computergesteuerten Bearbeitungsverfahrens (computer aided manufacturing – CAM) automatisiert der Retainer aus dem Blech in genau der Form herausgearbeitet werden, die das CAD-Modell vorgibt. Diese Vorgehensweise wird daher auch als „CAD-CAM-Verfahren” bezeichnet.
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Im Ergebnis erzeugt das erfindungsgemäße Verfahren folglich einen Retainer, der sich exakt an die Kontur der erfassten Zähne anlegt und einen sicheren Sitz aufweist. Insbesondere ist eine nachträgliche Verformung beziehungsweise Bearbeitung des Retainers – sei diese maschinell oder händisch – nicht notwendig. Stattdessen weist der Retainer, sobald er aus dem Blech herausgearbeitet wurde, direkt seine schlussendliche Form auf (sowohl global als auch lokal), ohne dass weitere Anpassungen nötig sind. Dies führt zu mehreren Vorteilen:
Die Verbindungsstellen, an denen der Retainer mit dem jeweiligen Zahn verbunden wird, können deutlich flacher ausgeführt werden, als dies gemäß dem Stand der Technik der Fall ist. Das heißt, dass eine Schichtstärke des benötigten Kunststoffs, der die Verbindungsstelle bildet, geringer ausfällt. Dies ist darauf zurückzuführen, dass der Retainer sehr nah beziehungsweise direkt an der korrespondierenden Zahnoberfläche anliegt. Die Kunststoffschicht, mittels derer derartige Retainer typischerweise mit den Zähnen verbunden werden, bedarf entsprechend einer vergleichsweise geringen Ausdehnung in eine Richtung senkrecht zur Zahnoberfläche, um den Retainer vollständig einzufassen. Eine Überbrückung von Freiräumen zwischen dem Retainer und dem Zahn, wie es nach dem Stand der Technik regelmäßig nötig ist, ist nicht notwendig. Eine „flache” Verbindungsstelle erhöht zum einen den Tragekomfort eines solchen Retainers erheblich. Dies betrifft in erster Linie ein angenehmeres Tragegefühl, da die räumliche Ausdehnung des Fremdkörpers, den der Retainer zusammen mit dem Verbindungsmaterial im Mund des Patienten letztendlich darstellt, sehr gering ist. Ferner erleichtert es dem Patienten die Mundhygiene. Zum anderen führt eine dünne Verbindungsstelle dazu, dass selbige aufgrund ihrer geringen Ausdehnung innerhalb der Mundhöhle eine deutlich geringere Oberfläche aufweist, als dies bei Verbindungsstellen gemäß dem Stand der Technik üblich ist, und demzufolge deutlich geringeren Scherkräften beziehungsweise Kaukräften ausgesetzt ist. Letzteres ist für die Dauerhaftigkeit eines mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens hergestellten Retainers besonders vorteilhaft, da die Wahrscheinlichkeit einer Ablösung des Retainers von einem oder mehreren Zähnen aufgrund solcher Krafteinwirkungen deutlich reduziert ist.
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Ein weiterer wesentlicher Vorteil eines präzise ausgeformten Retainers liegt in dessen Einfachheit im Hinblick auf dessen Anwendung beziehungsweise Einsetzung bei einem Patienten. Bei Retainern gemäß dem Stand der Technik ist der behandelnde Arzt schnell dazu verleitet, Stellen des Retainers, an denen ein Abstand zwischen selbigem und dem zu fixierenden Zahn vergleichsweise groß ausfällt, manuell an den Zahn anzulegen und anschließend zu verkleben. Durch dieses Anlegen wird der Retainer elastisch verformt und entwickelt entsprechend eine Rückstellkraft, die ihn in seine vorherige Position zurückbewegen will. Durch die Fixierung des Retainers an dem Zahn wird diese Rückstellkraft konserviert und wirkt fortan auf den jeweiligen Zahn. Dies bedeutet, dass der Retainer nicht länger als rein passives Element wirkt, welches die Zähne in deren aktueller Position lediglich fixiert, sondern aktiviert wird und aufgrund der Krafteinwirkung eine Bewegung des jeweiligen Zahns hervorruft. Durch das erfindungsgemäße Herstellverfahren ist der Retainer hingegen derart präzise an die Zähne angepasst, dass eine solche versehentliche Aktivierung desselben kaum mehr möglich und insbesondere nicht nötig ist. Folglich ist durch das Verfahren der spätere Behandlungserfolg deutlich steigerbar und der Einsatz eines Retainers deutlich sicherer als nach dem Stand der Technik.
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Das erfindungsgemäße Verfahren ist dann besonders vorteilhaft, wenn der Retainer mittels Laserschneidens oder mittels Drahterosion aus dem Blech herausgeschnitten wird. Derartige Schneidverfahren sind besonders präzise. Ferner sind zugehörige Vorrichtungen, die geeignet sind, automatisiert Bleche zu schneiden, gut verfügbar. Alternativ sind jedoch ebenso weitere Verfahren denkbar, beispielsweise Wasserstrahlschneiden.
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Das Verfahren ist ferner dann besonders vorteilhaft, wenn die Kontur der zu stabilisierenden Zähne intraoral erfasst wird. Dies ist mittels so genannter „Intraoralscanner” möglich. Zwar sind übliche Abformverfahren, bei denen ein Abdruck der zu stabilisierenden Zähne angefertigt und das daraus gewonnene Negativ mittels eines Abformmaterials gefüllt wird, inzwischen von besonders hoher Qualität. Dennoch ist die Präzision eines intraoralen Scans verfahrensbedingt besser, da selbst bei der Verwendung guter Abformmaterialien stets eine trocknungsbedingte Schrumpfung stattfindet und beim Übertrag der Konturinformation von dem natürlichen Zahn auf die Abdrückschablone und wiederum von der Schablone auf die fertige Form zwangsläufig ein Verlust auftritt. Bei heute üblichen Retainern ist dies unerheblich, da deren Präzision derartig geringe Abweichungen zwischen dem Modell und dem echten Zahn nicht erfassen kann. Bei Retainern, die mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens hergestellt werden, kann der direkt intraorale Scan hingegen einen Vorteil in dem Endergebnis des Retainers liefern.
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In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird der Retainer derart aus dem Blech herausgearbeitet, dass eine Bearbeitungsebene des Retainers in einem eingebautem Zustand desselben einer Zahnoberfläche, an der der Retainer anliegt, zugewandt ist und eine Oberseite oder eine Unterseite des Retainers einer ursprünglichen Blechebene entspricht. Als „Oberseite” und „Unterseite” des Retainers werden die Flächen desselben verstanden, die jeweils in einer Ebene liegen. Am Beispiel der 1 der Ausführungsbeispiele ist die Oberseite des Retainers die Fläche, die für den Betrachter der Figur sichtbar ist. Die „Bearbeitungsebene” bezeichnet die Ebene der Oberfläche des Retainers, die durch das Herausarbeiten desselben aus dem Blech entsteht. Die Bearbeitungsebene ist folglich diejenige Ebene, die in 1 der Ausführungsbeispiele senkrecht zur Zeichenebene angeordnet ist. Die Bearbeitungsebene liegt typischerweise an der Oberfläche der jeweilig zu fixierenden Zähne an. Die gegenüberliegende, der Zahnoberfläche abgewandte Ebene, kann gleichermaßen als Bearbeitungsebene aufgefasst werden.
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Diese Orientierung bei dem Herausarbeiten des Retainers aus dem Blech ermöglicht es, selbigen direkt in der Form herzustellen, in der er später an die Zähne des jeweiligen Patienten angelegt wird. Insbesondere ist der gekrümmte Verlauf, der global betrachtet in etwa parabelförmig ist, direkt automatisiert mit einem entsprechenden Werkzeug „abfahrbar”, so dass die der Retainer gewissermaßen „urgeformt” wird. Zwar ist der vorstehend bereits genannten
DE 102 45 008 A1 grundsätzlich auch ein Verfahren zum Herausarbeiten eines Retainers aus einem Blech entnehmbar, wobei auf das Ausführungsbeispiel gemäß
4 der besagten Schrift verwiesen wird. Allerdings fällt bei dem dortigen Retainer die Bearbeitungsebene mit der Oberseite beziehungsweise der Unterseite des Retainers zusammen. Der herausgearbeitete Retainer ist mithin im Ergebnis „flach” und muss in einem weiteren Schritt an die Zähne angeformt werden, wobei er typischerweise verbogen wird. Ein solcher zusätzlicher Schritt ist mittels des vorteilhaften Verfahrensschritts nicht notwendig.
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In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist das Blech, aus dem der Retainer herausgearbeitet wird, von einem vorgekrümmten Blech gebildet, wobei eine Krümmungsachse, um die das Blech mindestens gekrümmt ist, in einem ungekrümmten Zustand des Blechs in einer Blechebene verläuft. Ein vorgekrümmtes Blech bietet in der Herstellung die Möglichkeit, den Retainer gleichfalls gekrümmt herzustellen.
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Bei einem planen Blech weist der erfindungsgemäß hergestellte Retainer eine Bogenform auf, wobei der Retainer allerdings durchgehend in einer Ebene verläuft. Folglich würde der aus einem planen Blech herausgearbeitete Retainer flach auf eine ebene Oberfläche, beispielsweise eine Tischplatte, gelegt werde können, wobei eine Unterseite des Retainers einen vollflächigen Kontakt mit der Tischplatte ausbilden würde. Mittels der Verwendung vorgekrümmter Bleche, aus denen der Retainer herausgearbeitet wird, erhält der Retainer eine zusätzliche (vertikale) Dimension, da er folglich ebenso eine gekrümmte Geometrie aufweist. Am Beispiel der Tischplatte würde dies bedeutet, dass der Retainer lediglich stellenweise mit seiner Unterseite auf der planen Tischplatte aufliegen würde und im Übrigen von der Tischplatte abgehoben wäre. Eine solche Möglichkeit, dem Retainer in einer zusätzlichen Dimension zu gestalten, ermöglicht gegebenenfalls eine bessere Anpassung des Retainers an die globale Form des Zahnbogens.
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In einem besonders vorteilhaften Verfahren wird der Retainer, nachdem er aus dem Blech herausgearbeitet wurde, elektropoliert oder plasmapoliert. Eine solche Behandlung des Retainers reduziert die Mikrorauheit sowie die Nanorauheit von dessen Oberfläche und erschwert dadurch ein Anhaften potentiell schädlicher Keime. Ferner wird die Korrosionsbeständigkeit des Retainers gesteigert.
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In vorrichtungstechnischer Sicht wird die zugrunde liegende Aufgabe ausgehend von einem Retainer der eingangs beschriebenen Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass der Retainer lokal derart ausgeformt ist, dass er in mindestens einen zwischen zwei benachbarten Zähnen befindlichen Zahnzwischenraum zumindest teilweise hineinragt, so dass eine in Längsrichtung des Retainers gerichtete Relativbewegung zwischen dem Retainer und den Zähnen selbst dann blockiert ist, wenn der Retainer in einem unverbundenen Zustand an den Zähnen anliegt. „Unverbundener Zustand” bedeutet hier, dass der Retainer noch nicht in Kraft übertragender Weise mit den Zähnen verbunden ist, demzufolge also beispielsweise von Hand wieder aus der Mundhöhle entnommen werden könnte. In einem gegenteiligen „verbundenen Zustand” ist der Retainer hingegen fest mit den Zähnen verbunden, insbesondere verklebt. Die beschriebene Formgebung des Retainers ist ausschließlich mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens möglich. Eine Ausformung von Bereichen, die in die Zahnzwischenräume hinein ragen, ist mittels der nach dem Stand der Technik üblichen Verformungsmethoden undenkbar.
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Die Ausformung des Retainers in der beschriebenen Weise bietet eine Reihe von Vorteilen. Hierzu wird auf das oben beschriebene Problem der „Verblockung” Bezug genommen. Diese entsteht dadurch, dass heute übliche Retainer die Zähne sehr stark aneinander koppeln, so dass eine unabhängige Verformung der Zähne stark eingeschränkt wird. Im Hinblick auf transversale Bewegungen, das heißt „seitliche Bewegungen in Längsrichtung des Retainers, ist dies auch erwünscht. Dies gilt allerdings nicht für Bewegungen des Zahns senkrecht zu deren Oberfläche, das heißt nach „vorn” beziehungsweise nach „hinten”. Die damit einhergehende Problematik der Zurückbildung des Alveolarknochens ist vorstehend bereits beschrieben. Durch die Führung des Retainers bis in die Zahnzwischenräume wird nun der Effekt erzielt, dass die so genannte „freie Länge”, das heißt die Länge, über die der Retainer zwischen zwei benachbarten Zähnen frei, das heißt „unverklebt”, an den Zähnen anliegt, bei dem erfindungsgemäßen Retainer erheblich länger ist, als bei bekannten Retainern. Bei letzteren verläuft der Retainer zwischen zwei benachbarten Verbindungsstellen im Wesentlichen geradlinig, also auf dem kürzest möglichen Weg. Bei dem erfindungsgemäßen Retainer hingegen wird gewissermaßen ein „Umweg” eingeschlagen, indem der Retainer bis in die Zahnzwischenräume geführt wird. Dies hat zur Folge, dass eine „verbaute Länge” des erfindungsgemäßen Retainers, das heißt eine abgewickelte Länge desselben, deutlich länger ist, als die abgewickelte Länge eines herkömmlichen Retainers.
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Die vergrößerte freie Länge zwischen zwei Verbindungsstellen hat schließlich den vorteilhaften Effekt, die beschriebenen Verblockung der Zähne im Vergleich zum Stand der Technik zu reduzieren. Das hängt damit zusammen, dass die Kopplung eines jeweiligen Zahns an den jeweils benachbarten Zahn umso geringer ist, desto länger das Verbindungsstück ist, welches beide Zähne aneinander koppelt. Diese größere Bewegungsfreiheit äußert sich in der Praxis darin, dass die einzelnen Zähne sich bei Verwendung des erfindungsgemäßen Retainers deutlich freier sowohl in sagittaler als auch in vertikaler Richtung bewegen können, als bei der Verwendung eines herkömmlichen Retainers. Außerdem wird dem Zahn eine Rotation und Veränderung in der Achsneigung ermöglicht. Die bisher zu beklagende mangelnde Reizung des Alveolarknochens entfällt somit weitestgehend. Gleichwohl ist die Kopplungswirkung der Zähne in transversale Richtung, das heißt die Kopplung, die grundsätzlich mittels des Retainers erreicht werden soll, nicht durch die größere freie Länge des erfindungsgemäßen Retainers negativ beeinflusst.
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Die größere freie Länge bei dem erfindungsgemäßen Retainer ist ferner positiv für dessen Dauerhaftigkeit. Somit kommt es bei dem erfindungsgemäßen Retainer vergleichsweise selten zu Brüchen des Bogens oder der jeweiligen Verbindungsstelle. Dies liegt darin begründet, dass sich der Bogen leichter frei verformen kann, als bei den Retainern gemäß dem Stand der Technik. Bei letzteren müssen Verformungen über die kurzen Wegstrecken abgebaut werden, wobei die Auslenkungen mitunter zu einem Bruch des Retainers oder zu einem Bruch der benachbarten Verbindungsstelle führen.
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Des Weiteren ist die hohe Passgenauigkeit, die sich hier durch die Anpassung des Retainers bis in die Zahnzwischenräume ausdrückt, grundsätzlich positiv für den Tragekomfort des Retainers. Hierzu wird auf obige Ausführungen verwiesen.
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Der erfindungsgemäße Retainer ist dann besonders vorteilhaft, wenn selbiger von einem Formgedächtnismaterial, vorzugsweise von einer Nickel-Titan-Legierung, weiter vorzugsweise von Nitinol, gebildet ist. Dieses Material ist für den erfindungsgemäße Retainer besonders gut geeignet, da es ein so genanntes „pseudoelastisches” Materialverhalten aufweist (auch „Superelastizität” genannt). Dieses Materialverhalten bedeutet im Hinblick auf die vorliegende Erfindung, dass der Retainer selbst verhältnismäßig große Auslenkungen erfahren kann, ohne dadurch plastisch verformt zu werden. Der elastische Bereich des Formgedächtnismaterials ist aufgrund einer Phasenumwandlung innerhalb des Werkstoffs unter Spannungseinwirkung bedingt ungewöhnlich groß ausgebildet und kann den elastischen Bereich eines „normalen” Stahls, wie er heute üblicherweise für Retainer eingesetzt wird, bis um das Zwanzigfache übersteigen. Dies führt zu dem besonderen Vorteil, dass ein solcher erfindungsgemäßer Retainer praktisch nicht plastisch verformt werden kann, was bedeutet, dass ein „Knick” oder eine sonstige versehentliche permanente Verformung des Retainers nicht möglich ist. Mithin ist es nicht möglich, dass der erfindungsgemäße Retainer versehentlich aufgrund einer lokalen Auslenkung eines einzelnen Zahns (beispielsweise unter Einwirkung hoher lokaler Kaukräfte) zu „aktivieren”. Demzufolge ist eine durch den Retainer bedingte Bewegung der Zähne vergleichbar zu einer kieferorthopädischen Behandlung bei Verwendung des erfindungsgemäßen Retainers ausgeschlossen.
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Ferner ist das Formgedächtnismaterial im Hinblick auf die oben beschriebene Problematik der mangelnden Reizung des Alveolarknochens vorteilhaft. Dies liegt darin begründet, dass kurzweilige Positionsänderungen der Zähne, die auf lokale Krafteinwirkungen auf einzelne Zähne zurückzuführen sind, aufgrund der Pseudoelastizität des Materials ermöglicht werden. Durch eine reversible, elastische Deformation des Retainers wird der einwirkenden Kraft nachgegeben und der Zahn kann in natürlichem Ausmaß in der Aleveole, das heißt dem Zahnfach, in dem der Zahn durch kollagene Fasern aufgehängt ist, ausgelenkt werden.
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Sobald die Krafteinwirkung nicht mehr besteht, nimmt der Retainer wieder seine ursprüngliche Form an.
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Die mangelnde Biegbarkeit eines von einem Formgedächtnismaterial gebildeten Retainers ist gleichzeitig der Grund, weshalb derartige Retainer bislang nicht auf dem Markt erhältlich sind. Somit sind die heute bekannten Herstellungsverfahren, die – wie beschrieben – ein individuelles Anformen des Retainers an die jeweilig zu fixierende Zahnreihe vorsehen, nicht geeignet, einen solchen Retainer zu formen, da sich dieser nicht permanent beziehungsweise plastisch verformen lässt. Erst mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens ist der Einsatz eines Formgedächtnismaterials überhaupt denkbar.
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Die Pseudoelastizität des Formgedächtnismaterials begünstigt überdies die Dauerhaftigkeit des erfindungsgemäßen Retainers. Somit unterliegt er nicht der Gefahr eines verformungsbedingten Bruchs.
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Außerdem ist das Formgedächtnismaterial vergleichsweise welch, wodurch bedingt es sich leichter elastisch verformen lässt. Ein Abbruch einer Verbindungsstelle ist damit weniger wahrscheinlich als bei Retainern nach dem Stand der Technik. Des Weiteren ist die geringe Steifigkeit im Hinblick auf die sagittale sowie vertikale Verformungsmöglichkeit der einzelnen Zähne positiv, da der Retainer die verbundenen Zähne weniger steif koppelt beziehungsweise verblockt. Demzufolge ist ein von einem Formgedächtnismaterial gebildeter Retainer im Hinblick auf eine geringere Verblockungswirkung ebenso zu bevorzugen.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung des Retainers weist der Bogen lokal einen Krümmungsradius von 1,0 mm oder weniger, vorzugsweise 0,5 mm oder weniger, weiter vorzugsweise 0,2 mm oder weniger, auf. Ein solch kleiner Krümmungsradius liegt beispielsweise im Bereich eines Zahnzwischenraumes vor. An einer solchen Stelle läuft der Bogen des Retainers lokal quasi zu einer „Spitze” zu. Ferner können derartig „scharfe” Krümmungen in dem Bogen geeignet sein, lokal an den Zahnoberflächen vorliegende Topografien nachzubilden. Eine Ausbildung derartiger Biegeradien ist bei herkömmlichen Retainern nicht denkbar.
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Der erfindungsgemäße Retainer ist dann besonders von Vorteil, wenn der Bogen einen parallelogrammförmigen, vorzugsweise einen rechteckigen, Querschnitt aufweist, wobei Kantenlängen des Querschnitts maximal 0,7 mm, vorzugsweise maximal 0,5 mm, weiter vorzugsweise maximal 0,3 mm, betragen. Eine solche „eckige” Ausbildung des Retainers bietet in erster Linie den Vorteil einer so genannten „Torquekontrolle”, das heißt der Stabilisierung der Inklination beziehungsweise der Achsneigung der Zähne. Dies liegt darin begründet, dass der eckige Retainer gut mit dem Verbindungsmaterial der Verbindungsstelle „verkanten” kann und diesen folglich an der jeweiligen Drehbewegung hindert. Übliche Retainer weisen hingegen einen runden oder ovalen Querschnitt auf, mittels deren eine solche Stabilisierung aufgrund mangelnder Verkantung des Retainerquerschnitts mit der jeweiligen Klebestelle nicht gegeben ist.
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Die geringe Querschnittsgröße des erfindungsgemäßen Retainers führt darüber hinaus dazu, dass die Verbindungsstellen zur Zahnoberfläche vergleichsweise flach ausfallen können. Dies begünstigt zum einen die Dauerhaftigkeit des Retainers, da eine Angriffsfläche für Scherkräfte gering gehalten wird und zum anderen den Tragekomfort, da der Patient lediglich eine geringe Unebenheit auf den Zahnoberflächen spürt.
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Vorzugsweise wird der erfindungsgemäße Retainer als so genannter „6-Punkt-Retainer” eingesetzt und ist als solcher mit mehr als zwei Zähnen in Kraft übertragender Weise verbunden. Gleichwohl ist ein Einsatz als so genannter „2-Punkt-Retainer” grundsätzlich denkbar.
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In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung ist der Retainer ferner einstückig ausgeführt. Dies ist unter Verwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens der Normalfall, da im Zuge des Herausarbeitens des Retainers aus dem Blech ein einziges zusammenhängendes Stück entsteht, welches den kompletten Retainer bildet. Nichts desto weniger ist es denkbar, den erfindungsgemäßen Retainer aus einer Mehrzahl von Einzelteilen zusammenzufügen.
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Bei einem erfindungsgemäßen Retainer, der abschnittsweise in Verbindungsabschnitten mittels eines Verbindungsmaterials mit den jeweilig anliegenden Zähnen in Kraft übertragender Weise verbunden ist, vorzugsweise in ein an dem jeweiligen Zahn haftendes Verbindungsmaterial eingebettet ist, ist es ferner besonders von Vorteil, wenn in jedem der Verbindungsabschnitte ein maximaler Abstand zwischen einer jeweiligen Zahnoberfläche und einer Stelle des Retainers, die senkrecht zu der jeweiligen Zahnoberfläche gemessen den geringsten Abstand zu ebendieser Zahnoberfläche aufweist, maximal 0,1 mm, vorzugsweise maximal 0,01 mm, weiter vorzugsweise maximal 0,005 mm, beträgt. Ein solcher Retainer ist der natürlichen Kontur der jeweiligen Zähne besonders genau angepasst. Dies ist insofern vorteilhaft, als ein Einsetzen eines solchen Retainers für den behandelnden Fachmann besonders einfach ist, da sich der Retainer praktisch nur in einer einzigen Position exakt an die Zähne anlegt. Ein versehentlich „schiefer” Einbau ist mithin fast ausgeschlossen. Ferner begünstigt die genaue Anpassung gemäß vorstehender Erläuterung die Verwendung dünn ausgeführter Verbindungsabschnitte, was sich wiederum positiv auf die Dauerhaftigkeit und Fehleranfälligkeit des Retainers auswirkt.
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Fasst man den erfindungsgemäßen Retainer in dessen Draufsicht betrachtet als von einer fiktiven inneren Hüllparabel sowie einer fiktiven äußeren Hüllparabel eingefasst auf, wobei die innere Hüllparabel an denen am weitesten innen liegenden Stellen des Retainers anliegt und die äußere Hüllparabel an den am weitesten außen liegenden Stellen des Retainers anliegt, dann ist ein solcher Retainer vorzuziehen, bei dem lokal im Bereich eines Zahnzwischenraums ein maximaler, senkrecht zu der inneren Hüllparabel gemessener Abstand zwischen der inneren Hüllparabel und der äußeren Hüllparabel mindestens 1,0 mm, vorzugsweise 1,5 mm, weiter vorzugsweise 2,0 mm, beträgt. Dieser Abstand zwischen den Hüllparabeln ist als Maß für die „Eindringtiefe” des Retainers in die Zahnzwischenräume auffassbar. Umso werter der Retainer diesen Zwischenräumen folgt, desto passgenauer sitzt er an den Zähnen an und desto länger ist die freie Länge zwischen benachbarten Verbindungsstellen. Insoweit ist ein Retainer mit den beschriebenen Abständen besonders von Vorteil.
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Ferner kann es sich vorteilhaft auswirken, wenn der Retainer zumindest teilweise eine aufgeraute Oberfläche aufweist, wobei vorzugsweise sämtliche Oberflächen (Unterseite, Oberseite, Vorderseite, Rückseite) des Retainers aufgeraut ist. Eine solche Aufrauung ermöglicht einen besseren Verbund zwischen dem Retainer und dem Werkstoff, mittels dessen der Retainer mit den Zähnen verbunden wird.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist der Retainer mittels einer Elektropolitur oder einer Plasmapolitur behandelt. Die Vorteile eines solchen Retainers sind vorstehend bereits erläutert.
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Ausführungsbeispiele
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Die vorstehend beschriebene Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels, das in den Figuren dargestellt ist, näher erläutert.
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Es zeigt:
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1: Eine Draufsicht eines erfindungsgemäßen Retainers für den Einsatz im Oberkiefer,
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2: wie 1, jedoch eingesetzt an einem Modell des Oberkiefers,
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3: Eine Skizze eines eingesetzten Retaines an einem Modell eines Unterkiefers,
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4: wie 1, jedoch als dreidimensionales Gittermodell.
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Ein erstes Ausführungsbeispiel, das in 1 gezeigt ist, umfasst einen Retainer 1, der für den Einsatz in einem Oberkiefer geeignet ist. Der Retainer 1 ist als 6-Punkt-Retainer ausgeführt und wird, nachdem dieser dem jeweiligen Patienten eingesetzt wurde, mit sechs Zähnen in Kraft übertragender Weise verbunden. Der Retainer 1 ist in 1 in einer Draufsicht dargestellt, so dass eine Oberseite 2 des Retainers 1 sichtbar ist.
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Der Retainer 1 besteht aus einem Bogen 3, dessen globale Form parabelförmig ausgeführt ist. Diese globale Form des Bogens 3 ist von der Form des jeweiligen Oberkiefers, in den der Retainer 1 eingesetzt werden soll, vorgegeben. Lokal weist der Bogen 3 individuelle Ausformungen 4 auf, wobei diese in zwei Kategorien unterteilt werden können. Die erste Kategorie bezeichnet Ausformungen 4 in Form „flacher Wellen” 5, die dazu geeignet sind, den Retainer 1 an eine individuelle Topografie der anliegenden Zähne anzupassen. Diese flachen Wellen 5 sind demzufolge entsprechend einer individuellen Zahnform eines Patienten angepasst. Die zweite Kategorie beschreibt „Spitzen” 6, die die Stellen des Bogens 3 bilden, die in Zahnzwischenräume zwischen benachbarten Zähnen eintreten. In den Spitzen 6 weist der Bogen 3 geringe Krümmungsradien auf, die hier im Bereich von 0,5 mm bis 1,0 mm liegen. Diese Spitzen 6 unterscheiden sich von den Wellen 5 durch deren Amplitude relativ zu der globalen Form des Bogens 3 betrachtet.
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Dies kann anhand zweier den Bogen 3 einfassenden Hüllparabeln 7, 8 nachvollzogen werden, die in 1 gestrichelt dargestellt sind. Diese Hüllparabeln 7, 8 beschreiben eine innere Grenzlinie und eine äußere Grenzlinie des Retainers 1, wobei die innere Hüllparabel 7 diejenigen Punkte beinhaltet, die am weitesten innen relativ zur Form des Retainers 1 gelegen sind und die äußere Hüllparabel diejenigen Punkte beinhaltet, die am weitesten außen relativ zur Form des Retainers 1 gelegen sind. Mithin verläuft die äußere Hüllparabel 8 im Wesentlichen durch Hochpunkte der Spitzen 6. Ein senkrecht zur Hüllparabel 7 gemessener Abstand zwischen selbiger und der äußeren Hüllparabel 8 beträgt im gezeigten Beispiel durchgehend ca. 2 mm. Dieser Wert beschreibt gleichzeitig die oben erwähnte Amplitude der Spitzen 6. Eine Parabel, die im Wesentlichen durch Hochpunkte der flachen Wellen 5 gelegt würde, hätte einen deutlich geringeren Abstand zur inneren Hüllparabel 7. Das heißt, dass die Amplitude der Wellen 5 im Vergleich zu den Spitzen 6 klein ist. Dies ist an der Form des gezeigten Retainers 1 gut erkennbar.
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Der Retainer 1 ist von dem Material Nitinol gebildet und wurde mittels eines Laserschneidverfahrens aus einem entsprechenden Nitinol-Blech herausgeschnitten. Im Vorfeld zu diesem Verfahrensschritt ist es stets notwendig, die jeweilig nachzubildende Kontur zu stabilisierender Zähne zu erfassen. Dies erfolgt typischerweise mittels des Scans einer Abdruckform, die einem Abdruck des Unter- beziehungsweise Oberkiefer nachgebildet ist, oder mittels eines so genannten „Intraoralscans”, der mittels eines Intraoralscanners angefertigt wird. Bei letzterem Verfahren wird die Form der Zähne direkt im Mund des Patienten erfasst. Vorteilhaft ist dabei, dass dieses Verfahren vergleichsweise zügig möglich ist und eine höhere Präzision ermöglicht, als ein Abdruckverfahren.
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Das Ergebnis des jeweiligen Scans der Zähne wird anschließend mittels einer CAD-Software bearbeitet und ein dreidimensionales Modell des Retainers 1 erstellt, welches sehr gut an den Scan und folglich an die reale Topografie der jeweiligen Zähne angepasst ist. Auf Basis des Modells wird anschließend der Laser programmiert, mittels dessen der Retainer 1 ausgeschnitten wird. Dieser Verfahrensschritt wird auch als computer aided manufacturing (CAM) bezeichnet.
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Der Retainer 1 ist in 2 in einem eingesetzten Zustand dargestellt, in dem der Retainer 1 vorerst lose an die Zähne angelegt wird. Der Retainer 1 ist derart ausgeformt, dass ein Abstand zwischen einer Zahnoberfläche, an der der Retainer 1 anliegt und einer Stelle des Retainers 1, dessen Abstand senkrecht zur Zahnoberfläche gemessen am geringsten ist, maximal 10 μm, das heißt 0,01 mm beträgt. Eine solche Genauigkeit ist bei Retainern gemäß dem Stand der Technik nicht realisierbar. Die sich daraus ergebenden Vorteile sind vorstehend ausführlich erläutert.
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3 zeigt ein weiteres Beispiel eines erfindungsgemäßen Retainers 1', wobei der Retainer 1' für ein Einsatz in einem Unterkiefer geeignet ist. Der Retainer 1' wird ebenso wie der Retainer 1 mit sechs Zähnen in kraftübertragender Weise verbunden, ist in 3 jedoch lediglich in seinem eingesetzten Zustand dargestellt, das heißt ohne die zur Verbindung notwendigen Verbindungsstellen. Spitzen 6' des Retainers 1 ragen dabei derart in Zahnzwischenräume zwischen den Zähnen, dass eine Verschiebung des Retainers 1' relativ zu den Zähnen zumindest in eine transversale Richtung blockiert ist. Aus der Figur wird deutlich, dass die Amplitude der Spitzen 6' bei dem Retainer 1' erheblich größer ausfallen, als dies bei dem Retainer 1 der Fall ist. Dies ergibt sich aus der natürlichen Form der Zähne.
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Der Retainer 1 ist in 4 schließlich in einem dreidimensionalen Gittermodell dargestellt. Aus der Darstellung wird deutlich, dass der Retainer 1 einen quadratischen Querschnitt aufweist, wobei eine Kantenlänge des Querschnitts 0,3 mm beträgt. Gleichfalls sind in 4 sowohl eine Vorderseite 9 als auch eine Rückseite 10 des Retainers 1 erkennbar. Diese sind parallel zueinander angeordnet, wobei die Vorderseite 9 in einem eingebauten Zustand des Retainers 1 einer Zahnoberfläche des jeweils anliegenden Zahns zugewandt ist. Senkrecht zu der Vorderseite 9 beziehungsweise der Rückseite 10 sind die Oberseite 2 sowie eine Unterseite 11 des Retainers orientiert.
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Die Oberseite 2 und die Unterseite 11 de Retainers 1 liegen jeweils in einer Ebene. Diese Ebenen definieren ein nicht dargestelltes Blech, aus dem der Retainer 1 ursprünglich herausgearbeitet wurde, wobei das Blech eine Dicke von 0,3 mm aufweist. Das heißt, dass ein Bearbeitungswerkzeug (Laser, Wasserstrahl, Erodierdraht etc.) parallel zu der Oberseite 2 des Retainers 1 über dem Blech entsprechend der Kontur des Retainers 1 verfahren wurde, um den Retainer 1 aus dem Blech herauszuarbeiten. Durch diesen Arbeitsschritt sind die Vorderseite 9 und die Rückseite 10 des Retainers 1 entstanden. Diese sind mithin als Bearbeitungsebenen 12 auffassbar, da sie die Ebenen darstellen, die bearbeitet wurden. Nach dem Herausarbeiten liegt der Retainer 1 direkt in der dargestellten Form vor und kann ohne weitere Anpassungen an die Zähne des Patienten angelegt werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1, 1'
- Retainer
- 2
- Oberseite
- 3
- Bogen
- 4
- Ausformung
- 5
- Welle
- 6, 6'
- Spitze
- 7
- Hüllparabel
- 8
- Hüllparabel
- 9
- Vorderseite
- 10
- Rückseite
- 11
- Unterseite
- 12
- Bearbeitungsebene
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202012004419 U1 [0006]
- DE 10245008 A1 [0006, 0019]