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Die Erfindung betrifft ein Werkzeug zum Herausziehen von Dellen aus Karosserieteilen mit den Merkmalen des Oberbegriffs von Patentanspruch 1. Ein gattungsgemäßes Werkzeug ist aus der
US 4 376 385 A bekannt.
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Für die Beseitigung von Dellen an Kraftfahrzeugkarosserien werden in der Regel verschiedene Verfahren angewandt, die mehrere Schritte umfassen. Je nach Beschaffenheit und dem Ort, an dem sich die Beschädigung an der Karosserie befindet, unterscheiden sich die Verfahren in ihrem Umfang und die für die Beseitigung benötigten Hilfsmittel. Ist bei einer Delle der Karosserielack beschädigt, wird die Delle beispielsweise zunächst grob ausgebeult und anschließend verspachtelt und verschliffen. Dabei müssen die beiden letztgenannten Schritte in der Regel wiederholt werden, wobei von einem zum nächsten Durchgang häufig die Spachtelmasse und das Schleifpapier durch die nächstfeinere Sorte ersetzt werden. Zwischen den einzelnen Durchgängen sind in aller Regel Wartezeiten einzuhalten, da die Spachtelmasse vor deren Bearbeitung erst bis zu einem gewissen Grad aushärten muss. Nach dem letzten Durchgang erfolgt dann schließlich eine Lackierung des ausgebesserten Bereiches. Nachteilig ist dabei vor allem die zeitintensive Instandsetzung, die hohe Kosten generiert. Außerdem ist es sehr schwer, vor allem kleinere Stellen derart zu lackieren, dass keine erkennbaren Unterschiede zu angrenzenden Lackteilen zurückbleiben.
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Ist bei einer Beschädigung in der Karosserie der Lack nicht betroffen, sondern lediglich eine Verformung vorhanden, so sind aus dem Stand der Technik Verfahren bekannt, die keine Nachlackierung der betreffenden Stelle erfordern. In diesem Fall ist es ausreichend, wenn die Delle selbst zurück verformt wird. Diese Verfahren umfassen Reparaturtechniken und Werkzeugsysteme, mittels derer man die Delle reparieren kann, ohne dabei die Lackschicht zu beschädigen. Beispielsweise wird die Delle von der Rückseite mittels hebelartiger Werkzeuge gleichmäßig vom Rand der Delle zu deren Mitte hin zurück verformt. Je nach Profil der Delle werden Werkzeuge mit unterschiedlich geformten Spitzen eingesetzt. Auch um einen Zugang zu Dellen zu ermöglichen, die an ungünstigen Stellen liegen, sind Werkzeuge in unterschiedlichen Formen vorgesehen. In der
DE 297 04 734 U1 ist das Bearbeitungsteil beispielsweise als abgeflachter, stumpfer oder spitzer Haken ausgebildet. Das Zurückformen von Blechen in ihre ursprüngliche Form erfordert sehr viel Erfahrung, ein gutes Augenmaß, hohe Geschicklichkeit und eine kontinuierliche Übungspraxis. Weiterhin ist stets ein Zugang zur Delle von der Rückseite her erforderlich, wodurch ein erheblicher Aufwand entsteht. Aus der
WO 2012/028636 A1 und der
DE 20 2010 012 165 U1 ist ein Ausbeul-Universalhebel zum Ausbeulen und Rückformen von Dellen bekannt. Der Hebel setzt sich aus mehreren Verlängerungselementen zusammen, um durch eine optimierte Gesamtlänge eine optimale Abstimmung zwischen Krafteinsatz und Nutzung der Hebelwirkung zu erreichen. Zur Nutzung und Verstärkung der Hebelwirkung werden außer den manuellen Drehpunkten auch Auflager auf Kette-, Saugfuß- oder Gurtbasis verwendet.
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Manchmal kann der Zugang auch ganz unmöglich sein. In diesen Fällen, in denen die Druck- und/oder Schlagvorrichtungen nicht verwendet werden können, haben sich Ziehvorrichtungen etabliert. In der
DE 100 52 364 A1 ist ein Multifunktionswerkzeug offenbart, welches ein aufschraubbares Vorsatzwerkzeug umfasst sowie eine höhenverstellbare Abstützung, die um die Delle herum aufgesetzt wird. Dabei ist das Vorsatzwerkzeug mit dem Multifunktionswerkzeug als Zugaufnahme ausgebildet, welche in einen in der Delle befestigten Klebefuß eingeschoben wird. Durch eine Dreh- oder Spreizbewegung eines an dem Multifunktionswerkzeug angebrachten Handgriffes kann eine Zugkraft auf den Klebefuß übertragen und die Delle herausgezogen werden. Dabei muss der Bearbeiter allerdings nah an die Delle heran, um das Werkzeug zu betätigen.
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Aus der
DE 10254514 A1 ist ein Verfahren zur Beseitigung von Dellen bekannt, bei welchem die Delle zunächst in eine Beule überführt wird und diese anschließend mit Ausbeul-Werkzeugen, wie Dornen, Stiften oder Hämmern von der Vorderseite des Bleches her bearbeitet wird, bis das Blech in seine ursprüngliche Form zurück versetzt ist. Zum Überführen der Delle in eine Beule wird dabei ein Ziehhammer verwendet, der an einem zuvor mit einem geeigneten Kleber auf der Delle aufgeklebten Pfropfen befestigt wird. Die mit dem Ziehhammer ausgeführten Schläge erzeugen am Blech Zugkräfte, welche ein schrittweises Herausziehen der Delle bewirken. Dabei muss mit Hilfe der Muskelkraft des Dellen-Bearbeiters an dem Ziehhammer ein Massestück gegen einen Anschlag bewegt werden, um die erforderlichen Zugkräfte aufzubringen. Diese Tätigkeit ist sehr ermüdend, da der Zughammer stets in einer möglichst senkrechten Position über der herauszuziehenden Delle gehalten werden muss, um die Zugkräfte optimal zu übertragen und um die erforderlichen Kräfte aufzubringen. Generell sind immer beide Hände zu benutzen. Weiterhin ist die Positionierung eines solchen Ziehhammers an Stellen, die sich beispielsweise in der Mitte eines großflächigen Kraftfahrzeugdaches befinden, oft schwierig, da der Dellen-Bearbeiter sich in eine geeignete Position bringen muss, um den Ziehhammer optimal betätigen zu können und dabei auch keine zusätzlichen Schäden verursacht werden dürfen. Oft sind deshalb Hilfskonstruktionen nötig, um das Ausbessern der Beschädigungen zu bewerkstelligen.
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Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Werkzeug zur Verfügung zu stellen, das die genannten Nachteile umgeht und es dem Nutzer erlaubt, ein handhabbares, vom Ort der zu beseitigenden Beschädigung unabhängiges Werkzeug flexibel einzusetzen, wobei vor allem der Einsatz der Muskelkraft deutlich reduziert werden kann und damit die Arbeit erheblich erleichtert wird.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Werkzeug zum Herausziehen von Dellen mit den Merkmalen nach Patentanspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den abhängigen Patentansprüchen angegeben.
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Ein Vorteil des vorgeschlagenen Werkzeugs gegenüber bekannten Werkzeugen besteht darin, dass die Kraft nicht mehr durch Muskelkraft übertragen werden muss, sondern durch eine Hilfsenergie erzeugt wird, die den Massekörper gegen den Anschlag bewegt, um so eine Zugkraft zum Herausziehen der Delle zu bewirken. Der Kraftschluss zwischen der Delle und dem vorgeschlagenen Werkzeug wird dabei durch einen auf der Delle angebrachten Abziehkörper und der an dem Werkzeug angebrachten Aufnahmeeinheit für den Abziehkörper gebildet. Wird der Massekörper auf den Anschlag zu bewegt, so wird, sobald der Massekörper auf den Anschlag trifft, eine Zugkraft auf die herauszuziehende Delle bewirkt.
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Gelegentlich kann es dazu kommen, dass der Abziehkörper nicht ausreichend fest auf der Delle fixiert ist. Dadurch wird der Abziehkörper durch die übertragene Zugkraft abgerissen und die Kraftübertragung auf die Delle ist dadurch sehr gering oder gar nicht vorhanden. Der durch das Auftreffen des Massekörpers auf den Anschlag entstehende Kraftstoß muss vielmehr durch den Bearbeiter durch seine Hand kompensiert werden.
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Um dies zu vermeiden, weist das Werkzeug ein Gehäuse mit einem Energieaufnahmemittel auf, wobei das Führungsmittel im Inneren des Gehäuses bewegbar ist und das Energieaufnahmemittel über dem Anschlag, d.h. oberhalb des Anschlages, angeordnet ist. Dadurch wird beim Abreißen des Abziehkörpers von der Delle durch das Energieaufnahmemittel im Inneren des Gehäuses eine Dämpfung des auf die Hand des Bearbeiters wirkenden Kraftstoßes realisiert. Das Energieübertragungsmittel kann beispielsweise eine Feder sein.
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Das Werkzeug zum Herausziehen von Dellen weist gemäß einer ersten und zweiten Ausgestaltung weiterhin ein Führungsmittel auf, welches einen Stab oder einen Hohlzylinder oder beides umfasst. Umfasst das Führungsmittel des Werkzeuges sowohl einen Stab als auch einen Hohlzylinder, so ist der Stab zweckmäßig im Inneren des Hohlzylinders zentral angeordnet. Das Führungsmittel dient dazu, den Massekörper auf einer geraden Bahn zu halten und zu führen. Zum einen ist der Massekörper dabei auf dem vorbenannten Stab angeordnet und auf diesem entlang bewegbar, zum anderen befindet sich der Massekörper im Inneren des vorbenannten Hohlzylinders. In einer Ausgestaltung des vorgeschlagenen Werkzeuges kann der Massekörper auch nur im Inneren des Hohlzylinders oder nur auf dem Stab geführt werden. Dies ist abhängig von dem Impulserzeugungsmittel, welches einen Kraftstoß auf den Massekörper überträgt.
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Der Hohlzylinder kann beispielsweise mindestens einen Einlass für ein Arbeitsfluid aufweisen, wobei der Einlass zwischen dem Aufnahmemittel und dem Massekörper angeordnet ist, so dass ein schlagartig in den Hohlzylinder eingeführtes Arbeitsfluid einen Kraftstoß auf den Massekörper ausübt und diesem einen Impuls verleiht, der von der Delle weg gerichtet ist.
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Um eine dosierte Kraft auf den Massekörper ausüben zu können, ist der Betrag des auf den Massekörper übertragbaren Kraftstoßes gemäß einer Ausgestaltung steuerbar. Dadurch ist eine exakt dosierbare Kraftübertragung auf den Massekörper und damit eine genau einstellbare Zugkraft auf die herauszuziehende Delle möglich.
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In einer Ausgestaltung des vorgeschlagenen Werkzeuges ist das Impulserzeugungsmittel pneumatisch arbeitend ausgebildet. Dabei wird die Kraftübertragung auf den Massekörper beispielsweise mittels Druckluft bewirkt. Diese kann dem Werkzeug beispielsweise aus einem Druckluftreservoir, über eine Druckluftleitung über den Einlass in dem Hohlzylinder zugeführt werden. Am oberen Ende des Hohlzylinders bzw. des Werkzeuges kann eine Öffnung vorgesehen sein, aus der die durch den Massekörper verdrängte Luft entweichen kann.
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Der Einlass ist derart an dem Hohlzylinder angeordnet, dass eine Kraftübertragung auf den Massekörper so möglich ist, dass dieser in Richtung Anschlag, das bedeutet von der herauszuziehenden Delle weg, beschleunigt werden kann. Der Einlass kann beispielsweise in der Stirnseite des Hohlzylinders angeordnet sein, welche einem zu bearbeitenden Karosserieteil zugewandt ist oder seitlich in der Zylinderwand. Damit eine Kraft an dem Massekörper angreifen kann, ist es vorteilhaft, wenn sich die Ruheposition des Massekörpers, d.h. wenn keine Kraft auf den Massekörper wirkt, beabstandet zum Hohlzylinderboden befindet. Dies ist beispielsweise mittels eines Stoppers auf dem Stab oder einem Stopper innerhalb des Hohlzylinders möglich. Als Druckluftreservoir kann beispielsweise eine CO2-Gaskartusche vorgesehen sein, welche günstig im Einzelhandel zu erwerben ist. Diese kann der Bearbeiter der Dellen beispielsweise auf dem Rücken tragen. Die Druckluft wird über Druckluftleitungen zum Einlass des Hohlzylinders geleitet, wobei der Druck über ein Ventil mit einer Steuerung genau eingestellt werden kann.
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In einer weiteren Ausgestaltung des vorgeschlagenen Werkzeuges ist das Impulserzeugungsmittel hydraulisch arbeitend ausgebildet. Dabei wird die Kraftübertragung auf den Massekörper mittels einer Hydraulikflüssigkeit bewirkt. Die Energieübertragung auf den Massenkörper wird durch einen geschlossenen Pumpkreislauf gesteuert.
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In einer weiteren Ausgestaltung des vorgeschlagenen Werkzeuges ist das Impulserzeugungsmittel elektromagnetisch arbeitend ausgebildet. Bei dieser Arbeitsweise wird das LENZsche Gesetz genutzt. An eine am Werkzeug angebrachten Spule, die sich unterhalb des Masseköpers befindet, wobei der Stab als Spulenkern genutzt wird, wird eine Spannung angelegt, die eine Änderung des magnetischen Flusses durch den Massekörper, der beispielsweise als Aluminiumring ausgebildet ist, bewirkt. Die dadurch induzierte Spannung hat einen Stromfluss im Massekörper zur Folge, welcher der Änderung des magnetischen Flusses entgegenwirkt, wodurch der Massekörper von der Spule weg, in Richtung Anschlag des Werkzeuges bewegt wird. Das Prinzip ist von dem allseits bekannten THOMSONschen Ringversuch bekannt. Je nach bewirkter Änderung des magnetischen Flusses kann die Abstoßungswirkung und damit die auf den Massekörper übertragene Kraft gesteuert werden.
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In einer weiteren Ausgestaltung des vorgeschlagenen Werkzeuges ist das Impulserzeugungsmittel mechanisch arbeitend ausgebildet. Dabei kann beispielsweise eine vorgespannte Feder entspannt und dadurch eine Kraftübertragung auf den Massekörper, der in Richtung des Anschlages beschleunigt wird, bewirkt werden. Durch die Höhe der Vorspannung der Feder kann die Kraftübertragung auf den Massekörper gesteuert werden.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des vorgeschlagenen Werkzeuges ist an dem Werkzeug ein Halteelement, welches zum Halten des Werkzeuges an dem zu bearbeitenden Karosserieteil ausgebildet ist, angeordnet. Das Halteelement ist in seiner Länge und Position verstellbar, beispielsweise kann dafür ein Teleskopstab eingesetzt werden, welcher von dem Bearbeiter genutzt wird, um auch Dellen zu erreichen, die sich beispielsweise in der Mitte eines großflächigen Kraftfahrzeugdaches befinden.
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In einer weiteren Ausgestaltung des vorgeschlagenen Werkzeuges ist ein magnetisches Einstellmittel auf dem Führungsmittel bewegbar angeordnet. Der Massekörper ist in diesem Fall ebenfalls magnetisch ausgebildet. Dieses Einstellmittel ist derart an dem Werkzeug angeordnet, dass es entlang des Auslenkweges des Massekörpers verschiebbar ist. Aufgrund der magnetischen Anziehungskräfte zwischen dem Einstellmittel und dem Massekörper kann das Einstellmittel den Massekörper in einem bestimmten Abstand zum Hohlzylinderboden bzw. zum Anschlag halten. Ein Stopper an dem Führungsmittel ist dann nicht erforderlich. Bei einem konstanten Drucklufteintrag in den Hohlzylinder oder durch die Hydraulikflüssigkeit lässt sich durch den Abstand des Massekörpers zum Anschlag die Größe der Zugkraft auf die herauszulösende Delle einstellen und steuern.
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Die Erfindung soll nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert werden.
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In den zugehörigen Zeichnungen zeigen
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1 ein Werkzeug zum Herausziehen von Dellen, welches für die Kraftübertragung ein Arbeitsfluid nutzt, wobei das Führungsmittel für den Massekörper als Stab und als Hohlzylinder ausgebildet ist;
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2 ein Werkzeug zum Herausziehen von Dellen, welches ein Gehäuse mit einem Energieaufnahmemittel aufweist;
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3 ein Werkzeug zum Herausziehen von Dellen, welches für die Kraftübertragung ein Arbeitsfluid nutzt, wobei das Führungsmittel für den Massekörper als Hohlzylinder ausgebildet ist;
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4 ein Werkzeug zum Herausziehen von Dellen, welches ein elektromagnetisch arbeitendes Impulserzeugungsmittel nutzt, wobei das Führungsmittel für den Massekörper als Stab ausgebildet ist;
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5 ein Werkzeug zum Herausziehen von Dellen, welches ein mechanisch arbeitendes Impulserzeugungsmittel nutzt, wobei das Führungsmittel für den Massekörper als Stab ausgebildet ist.
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1 zeigt eine Ausgestaltung des vorgeschlagenen Werkzeuges 1, bei der das Werkzeug 1 aus einem Führungsmittel 2, welches einen Stab 21 und einen Hohlzylinder 22 umfasst, einen Massekörper 5, einen Anschlag 4 gegen den der Massekörper 5 beschleunigt wird, einen Einlass 7 für ein Arbeitsfluid und eine Aufnahmeeinheit 6, in welche der Abziehkörper 12 eingehängt wird, ausgebildet ist. Der Abziehkörper ist auf der herauszuziehenden Delle 3 (schematische Darstellung) fixiert. Die beispielsweise durch Klebstoff hergestellte Verbindung zwischen Abziehkörper und Delle ist in der Figur nicht dargestellt.
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Mit dem Halteelement 13 kann das Werkzeug über der zu reparierenden Stelle gehalten werden. Über den Einlass 7 kann beispielsweise Druckluft oder eine Hydraulikflüssigkeit in den Hohlzylinder 22 eingeleitet und auf den Massekörper 5 geleitet werden. Dabei wird auf den Massekörper 5 eine Kraft übertragen, die den Massekörper 5 in Richtung Anschlag 4 beschleunigt, die eine Zugkraft auf die herauszuziehende Delle bewirkt. Bei der Verwendung von Druckluft ist ein Auslass 11 an der Oberseite des Hohlzylinders, z.B. im Anschlag 4 oder/und einer anderen Stelle zwischen Massenkörper 5 und Anschlag 4, z.B. in der Wand des Hohlzylinders, vorgesehen. Die Druckluft wird über Druckluftleitungen (nicht dargestellt) aus einem Druckluftreservoir in den Hohlzylinder 22 geleitet und kann über ein Druckventil (nicht dargestellt) gesteuert werden. Als Druckluftreservoir kann beispielsweise eine Gaskartusche mit N2, N2O oder CO2 verwendet werden, welche günstig im Einzelhandel zu werben ist und vorteilhafterweise auf dem Rücken des Bearbeiters getragen werden kann.
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2 zeigt eine weitere Ausgestaltung des vorgeschlagenen Werkzeuges 1. Dabei weist das Werkzeug 1 ein Gehäuse 14 mit einem Energieaufnahmemittel 15 auf, wobei das Führungsmittel 2 im Inneren des Gehäuses 14 bewegbar ist und das Energieaufnahmemittel 15 über dem Anschlag 4 angeordnet, aber nicht mit diesem verbunden ist. Wird der Massekörper 5 auf den Anschlag 4 zu bewegt, so wird, sobald der Massekörper 5 auf den Anschlag 4 trifft, eine Zugkraft auf die herauszuziehende Delle 3 bewirkt. Ist der Abziehkörper 12 nicht ausreichend fest auf der Delle 3 fixiert, kann der Abziehkörper 12 durch die übertragene Zugkraft abgerissen werden und die Kraftübertragung auf die Delle 3 ist nur sehr gering oder gar nicht erfolgt. Der Kraftstoß, welcher durch den Aufprall des Massekörpers 5 auf den Anschlag 4 übertragen wird, muss vielmehr durch die Hand des Bearbeiters aufgenommen werden. Um dies zu verringern, wird eine Dämpfung dieser Kräfte über das Energieaufnahmemittel 15 im Inneren des Gehäuses 14 bewirkt, so dass die mit der Hand aufzunehmende Rückstoßenergie weniger schlagartig auftrifft, sollte der Abziehkörper 12 abreißen. Das Energieaufnahmemittel 15 kann beispielsweise eine Feder sein.
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2 zeigt noch eine weitere Ausgestaltung des vorgeschlagenen Werkzeuges 1, und zwar eine Ausgestaltung um die Kraftübertragung auf die herauszuziehende Delle zu steuern. Dabei sind das magnetische Einstellmittel 16 und auch der Massekörper 5 magnetisch ausgebildet. Das Einstellmittel 16 ist dabei derart an dem Werkzeug 1 angeordnet, das es entlang des Auslenkweges des Massekörpers 5 verschiebbar ist. Aufgrund der magnetischen Anziehungskräfte zwischen dem Einstellmittel 16 und dem Massekörper 5 kann das Einstellmittel 16 den Massekörper 5 in einem bestimmten Abstand zum Hohlzylinderboden halten. Ein Stopper 8 an dem Führungsmittel 2 ist dann nicht erforderlich. Bei einem konstanten Drucklufteintrag in den Hohlzylinder 22 oder durch eine Hydraulikflüssigkeit lässt sich durch den Abstand des Massekörpers 5 zum Anschlag 4 die Zugkraft auf die herauszulösende Delle 3 einstellen und steuern.
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3 zeigt eine Ausgestaltung des vorgeschlagenen Werkzeuges 1, bei der das Impulserzeugungsmittel entweder pneumatisch oder hydraulisch arbeitend ausgebildet ist. Der Massekörper 5 wird dabei durch den Hohlzylinder 22 auf den Anschlag 4 geführt. Die Druckluft oder die Hydraulikflüssigkeit wird dabei über den Einlass 7 in den Hohlzylinder 22 hineingedrückt, wobei die Energieübertragung bei dem hydraulisch arbeitenden System auf den Massenkörper 5 durch einen geschlossenen Pumpkreislauf gesteuert wird (nicht dargestellt). Bei einem Druckluftsystem kann die Druckluft über einen Auslass 11 aus dem Hohlzylinder 22 entweichen. Der Massekörper 5 wird durch einen Stopper 8 beabstandet zu dem Hohlzylinderboden gehalten. Aber auch das in 2 erläuterte Prinzip des magnetischen Einstellmittels 16 mit einem magnetischen Massekörper ist in dieser Ausgestaltung des vorgeschlagenen Werkzeuges 1 anwendbar. Unabhängig davon wird durch den Abziehkörper 12, der auf der Delle 3 fixiert und über die Aufnahmeeinheit 6 mit dem vorgeschlagenen Werkzeug 1 verbunden ist, eine Zugkraft auf die Delle 1 übertragen.
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4 zeigt eine weitere Ausgestaltung des vorgeschlagenen Werkzeuges 1, bei der das Impulserzeugungsmittel elektromagnetisch arbeitend ausgebildet. Dabei wird das LENZsche Gesetz in genutzt. An eine am Werkzeug 1 angebrachten Spule 9, die sich unterhalb des Massekörpers 5 befindet, wird eine Spannung angelegt, die eine Änderung des magnetischen Flusses durch den Massekörper 5, der beispielsweise als ein Aluminiumring ausgebildet ist, bewirkt. Das Führungsmittel 2 umfasst in dieser Ausgestaltung nur einen Stab 21, der gleichzeitig als Spulenkern dient. Die dadurch induzierte Spannung hat einen Stromfluss im Massekörper 5 zur Folge, welcher der Änderung des magnetischen Flusses entgegenwirkt, wodurch der Massekörper 5 von der Spule 9 weg, in Richtung Anschlag 4 des Werkzeuges 1 bewegt wird. Je nach bewirkter Änderung des magnetischen Flusses kann die Abstoßungswirkung und damit die auf den Massekörper 5 übertragene Kraft gesteuert werden. Das Halteelement 13 kann auch an der Oberseite des Werkzeuges 1 angebracht werden, wobei die notwendige Positionierung über Gelenke erreicht wird. Auch in dieser Ausgestaltung wird durch den Abziehkörper 12, der auf der Delle 3 fixiert ist und über die Aufnahmeeinheit 6 mit dem vorgeschlagenen Werkzeug 1 verbunden ist, eine Zugkraft auf die Delle 3 übertragen.
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Eine weitere Ausgestaltung des vorgeschlagenen Werkzeuges 1 zeigt 5. Eine Feder 10 ist unterhalb des Massekörpers 5 angebracht. Diese wird vorgespannt. Sobald die Feder 10 entspannt wird, erfolgt eine Kraftübertragung auf den Massekörper 5, der in Richtung des Anschlages 4 beschleunigt wird. Durch die Höhe der Vorspannung der Feder 10 kann die Kraftübertragung auf den Massekörper 5 gesteuert werden. Auch in dieser Ausgestaltung wird durch den Abziehkörper 12, der auf der Delle 3 fixiert ist und über die Aufnahmeeinheit 6 mit dem vorgeschlagenen Werkzeug 1 verbunden ist, eine Zugkraft auf die Delle 3 übertragen.
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Ein besonderer Vorteil des vorgeschlagenen Werkzeuges ist, das es ganz ohne Muskelkraft arbeitet, d.h. der Massekörper 5 muss nicht durch eine permanente Armbewegung des Bearbeiters gegen den Anschlag 4 gehoben werden, um Dellen 3 aus beschädigten Karosserieteilen zu entfernen. Es ist nicht zwingend notwendig, dass beide Hände benutzt werden müssen. Das Werkzeug 1 ist auch mit einer Hand zu bedienen. Damit wird eine wesentliche Arbeitserleichterung gegenüber herkömmlichen Dellen-Bearbeitungswerkzeugen realisiert.
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Durch ein in seiner Länge und Position verstellbares Halteelement 13, welches zum Halten des Werkzeuges 1 an dem zu bearbeitenden Karosserieteil ausgebildet ist, kann der Bearbeiter bequem neben dem Fahrzeug stehen und muss sich nicht mehr genau neben dem Bearbeitungswerkzeug positionieren. Das Halteelement 13 kann ein Teleskopstab sein. Damit ist auch ein wesentlich leichterer und flexiblerer Einsatz des Werkzeuges 1 möglich, da aufwendige Konstruktionen entfallen, die bisher notwendig waren, um an schlecht zugängliche Dellen, beispielsweise in der Mitte von großflächigen Kraftfahrzeugdächern zu gelangen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Werkzeug zum Herausziehen von Dellen
- 2
- Führungsmittel
- 21
- Stab
- 22
- Hohlzylinder
- 3
- Delle
- 4
- Anschlag
- 5
- Massekörper
- 6
- Aufnahmemittel
- 7
- Einlass für ein Arbeitsfluid
- 8
- Stopper
- 9
- Spule
- 10
- Feder
- 11
- Auslass
- 12
- Abziehkörper
- 13
- Halteelement
- 14
- Gehäuse
- 15
- Energieaufnahmemittel
- 16
- magnetisches Einstellmittel