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Die Erfindung betrifft einen verdrehbaren und arretierbaren Fuß für eine Bassdrum. Eine Bassdrum, auch große Trommel genannt, ist Teil des Schlagzeugs. Die Bassdrum ist liegend aufgebaut, so dass die Trommelfelle senkrecht ausgerichtet sind. Die Bassdrum wird mittels eines Fußpedals angeschlagen. Zugleich dient die Halterung des Fußpedals als Stütze für die Bassdrum. Zwei Füße sind auf der gegenüberliegenden Seite des Kessels der Bassdrum seitlich angeordnet. Damit hat die Bassdrum eine stabile 3-Punkt-Abstützung, die ein weitgehend freies Schwingen erlaubt. Die Füße dienen als Verdrehsicherung für die Bassdrum und verhindern zugleich, dass die Bassdrum durch die Bespielung „wandert”. Für den Transport werden die Füße weggedreht.
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Die Erfindung betrifft einen neuartigen Mechanismus zum Wegdrehen der Füße aus einer Spielposition in eine Transportposition und umgekehrt, die eine Arretierung in den beiden Positionen einschließt. Arretierungen für Füße von Bassdrums sind in unterschiedlichen Ausführungen bekannt. Die Füße können mittels Schrauben lösbar am Kessel befestigt sein. Es sind zum Bassdrumkessel verdrehbare Füße bekannt, die mittels Schrauben arretiert werden können.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, Füße für eine Bassdrum bereitzustellen, die sich schnell, handlich und ohne Werkzeug von der Transportposition in die Spielposition und zurück bewegen und in diesen Positionen arretieren lassen.
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Die Erfindungsaufgabe wird durch die Merkmale des Hauptanspruchs gelöst.
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Erfindungsgemäß ist für jeden Fuß eine Halteplatte am Kessel befestigt. Zur Halteplatte verdrehbar ist eine Drehplatte mit dieser verbunden. An der Drehplatte ist der Fuß befestigt. Somit kann der Fuß in Bezug zur Bassdrum verdreht werden. Ein federbelasteter Stift ist in einer Bohrung, die in eine der Platten, der Halteplatte bzw. der Drehplatte, angeordnet und so ausgeführt, dass er in eine Aussparung der anderen Platte greift und so die Platten zueinander arretiert. Die Entsperrung erfolgt von Hand durch Verschiebung des Stiftes aus der Aussparung gegen den Federdruck. Arretierpositionen sind die Spielposition und die Transportposition des jeweiligen Fußes.
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Die Bedienung ist schnell und einfach möglich. Es entfällt das Festdrehen der Schrauben. Die Aufbau- und Abbauzeiten werden verkürzt. Weiterhin besteht nicht mehr die Gefahr, dass sich Schrauben während des Spiels lösen. Die Vorrichtung kann entsprechend schraubenlos designt werden.
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Einer Weiterbildung der Erfindung gemäß Anspruch 2 ist der in einer Platte, vorzugsweise der Halteplatte, geführte Stift parallel zur Drehachse der beiden Platten ausgerichtet und greift in eine kreisringsegmentförmige Nut der anderen Platte. In den Drehwinkeln der Arretierungspositionen ist die Nut nach außen zu der Aussparung erweitert. Ein mit dem Stift verbundener Betätigungstaster, der in einer senkrecht zur Drehachse ausgerichteten Bohrung geführt ist, ist gegen den Druck der Feder so verschiebbar, dass der Stift durch Druck auf den Betätigungstaster aus der Aussparung gedrückt werden kann. Somit kann die Arretierungsposition gelöst werden. Durch diese Anordnung ist der Arretierungsmechanismus sehr gut zu betätigen und die Füße von einer Position in die andere leicht zu verdrehen. Die Arretierungsposition ist verdrehsicher. Der Aufbau ist einfach, robust und kostengünstig.
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Durch eine geringe Tiefe der Aussparung, die kleiner als der Radius des Stiftes ist, kann der Fuß durch die Hebelkraft verdreht werden, ohne dass der Betätigungstaster bedient werden muss, da sich der Stift formbedingt aus der Aussparung zurück in die kreisringsegmentförmige Nut bewegt. Damit kann vorzugsweise die Transportstellung der Füße fixiert und einfach wieder gelöst werden.
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Gemäß Weiterbildung nach Anspruch 3 ist die Aussparung, in die der Stift greift, konisch verengt. Dadurch wird erreicht, dass der Stift in die erweiterte Aussparung leicht einrastet. Andererseits ist durch die Verengung der Aussparung und den Federdruck der Fuß von selbst ohne Spiel arretierbar. Die Arretierung ohne Spiel ist somit frei von Klapper- und anderen Störgeräuschen. Alternativ kann der Stift konisch ausgeführt werden.
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Entsprechend einer Ausgestaltung der Erfindung nach Anspruch 4 ist zwischen Halteplatte und Drehplatte eine beide Platten verbindende Torsionsfeder angeordnet. Die Torsionsfeder drückt die Stellung der beiden Platten (Halteplatte und Drehplatte) in eine der beiden Arretierungspositionen, gemäß Weiterbildung nach Anspruch 5 vorzugsweise in die Transportposition. Durch die Betätigung des Betätigungstasters wird die arretierte Spielposition gelöst und die Füße gehen selbsttätig durch die Federkraft in die Transportposition. Somit wird die Abbauzeit weiter verkürzt.
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Die Anordnung der Taster an der Unterseite der Halteplatte gemäß Anspruch 5 kann beim Umgreifen zum Anheben der Bassdrum einfach bedient werden und vereinfacht somit im Zusammenwirken mit der Torsionsfeder den Abbau der Bassdrum.
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Die Erfindung betrifft gemäß nebengeordnetem Anspruch 6 weiterhin den Fuß der Bassdrum, der teleskopartig ausfahrbar zugleich arretierbar ist. Der Fuß ist, wie oben beschrieben, an einer mit der Bassdrum verbundenen Drehplatte angeordnet. Dazu ist ein Standrohr mit der Drehplatte verbunden. Das Standrohr ist teleskopartig mit einem Verschieberohr verschiebbar verbunden, wobei eine in einer Bohrung des äußeren Rohres bewegliche Kugel in eine in dem inneren Rohr längs zur Bewegungsrichtung angeordneten Nut verschiebbar ist. Weiterhin sind in der Nut mit der Kugeloberfläche korrespondierende Vertiefungen angeordnet. Wenn die Kugel in diese Vertiefungen gedrückt wird, werden entsprechend Standrohr und Verschieberohr zueinander arretiert. Das Drücken der Kugel in die Vertiefungen erfolgt durch eine über dem äußeren Rohr verschiebbar angeordnete Verschiebehülse, die dazu eine konisch ausgebildete innere Aussparung aufweist, so dass die Kugel durch Verschiebung der Verschiebehülse in die Vertiefungen des inneren Rohres drückbar ist. Durch Verschiebung der Verschiebehülse kann entsprechend der Rastpositionen, die sich aus dem Abstand der korrespondierenden Vertiefungen ergeben, die Länge des Fußes eingestellt werden. Die innere Konus-Aussparung fixiert die Position, wobei der Konus so ausgebildet ist, dass das Gewicht der Verschiebehülse bewirkt, die dass konische Aussparung zum geringeren Konusdurchmesser hin gedrückt wird und somit die Fixierung selbsttätig aktiviert wird. Ebenso kann eine entsprechend angeordnete Feder eine Bewegung der Verschiebehülse zum geringeren Konusdurchmesser hin bewirken.
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Einer Weiterbildung der Erfindung gemäß Anspruch 7 entsprechend sind über die Befestigungsschrauben elastische Kunststoffscheiben gesteckt, die somit zwischen Kessel und Halteplatte positioniert sind. Die Kunststoffscheiben schonen den Kessel, bewirken eine Sicherung gegen das Lösen der Befestigungsschrauben und die Vermeidung von Störgeräuschen.
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Mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine Perspektivansicht der Bassdrum mit Füßen,
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2 eine Perspektivansicht eines Fußes,
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3 Halteplatte und Drehplatte im Längsschnitt,
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4 Halteplatte und Drehplatte im Querschnitt,
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5 Standrohr mit Verschieberohr im Längsschnitt und
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6 Standrohr mit Verschieberohr im Querschnitt.
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In 1 ist eine Bassdrum 2, die auch als Große Trommel bezeichnet wird, in Perspektivansicht gezeigt. Seitlich am Kessel der Bassdrum 2 sind die Füße 1 angebracht. Die Füße 1 sind, wie die Pfeile zeigen, wegdrehbar und zusammenschiebbar. Die Drehung wird dadurch realisiert, dass eine Drehplatte 4 verdrehbar zu einer mit dem Kessel 2 verbundenen Halteplatte 3 ausgeführt ist. Die Füße 1 sind hier zweiteilig aus Standrohr 13 und darin verschiebbarem Verschieberohr 14 ausgeführt. Das Standrohr 13 ist mit der Drehplatte 3 verbunden. Die Transportposition entspricht waagerecht positionierten Füßen 1. Die Spielposition entspricht schräg ausgestellten Füßen 1.
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In 2 ist eine Perspektivansicht eines Fußes 1 aus 1 gezeigt. Zusätzlich dargestellt sind die Verschiebehülse 19 und die Drehachse 9 sowie der an der Unterseite der Halteplatte 3 angeordnete Betätigungstaster 11.
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Einen Schnitt durch die Halteplatte 3 bzw. Drehplatte 4 zeigen die 3 und 4. 3 stellt einen Längsschnitt durch die Halteplatte 3 und die Drehplatte 4 dar. 4 stellt einen Querschnitt durch die Drehplatte 4 dar. Die Halteplatte 3 ist am Kessel 2 mit einer exemplarisch dargestellten Schraubverbindung 22 befestigt. In der Regel sind drei Schraubverbindungen 22 dazu vorgesehen. Zwischen Halteplatte 3 und Kessel 2 ist eine über die Befestigungsschraube 22 gesteckte elastische Kunststoffscheibe 21 angeordnet, um eine bessere Anpassung der Formen zu erreichen und störende Resonanzgeräusche zu vermeiden.
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Als Material für die Kunststoffscheibe 21 kann vorteilhaft ein thermoplastisches Elastomer (TPE) verwendet werden. Thermoplastische Elastomere, wie z. B. Desmopan®, sind elastisch und fest zugleich. Durch die Befestigung mit der Schraubverbindung 22 wird nahezu kein Material plastisch verformt oder abgetragen. Damit erfolgt durch die elastische Rückstellung eine gute Anpassung an die Oberflächen von Kessel 2 und Halteplatte 3 und somit dauerhaft eine hohe Haftreibung und ein entsprechend hohes Losbrechmoment der Schraubverbindung 22.
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Die Halteplatte 3 ist mittels einer Drehachse 9 verdrehbar mit der Drehplatte 4 verbunden. In die Halteplatte 3 ist eine Bohrung 6 eingebracht, in der ein Betätigungstaster 11 angeordnet ist, der durch eine Druckfeder 5 nach außen gedrückt wird. Mit dem Betätigungstaster 11 ist ein Stift 7 verbunden, der in eine in die Drehplatte 4 eingebrachte kreisringsegmentförmige Nut 10 hineinragt. Der Stift 7 kann als in den Betätigungstaster 11 eingeschraubte Schaftschraube 7 ausgeführt sein. Durch diese Konstruktion ist gegeben, dass die Drehplatte 4 mit einem Drehwinkel, der dem Winkel der kreisringsegmentförmigen Nut 10 entspricht, zum Bassdrum-Kessel 2 verdrehbar ist. Die Einrastfunktion wird dadurch realisiert, dass hier in den Endpositionen der kreisringsegmentförmigen Nut 10 Aussparungen 8 angeordnet sind, in die der Stift 7 einrasten kann. Das Einrasten erfolgt durch den Druck der Feder 5, der über den Betätigungstaster 11 auf den Stift 7 wirkt und somit die Position der Drehplatte 4 und damit den Winkel des mit der Drehplatte 4 verbundenen Fußes 1 fixiert. Das Lösen aus der Einrastposition ist entsprechend durch den Druck auf den Betätigungstaster 11 möglich. Eine Torsionsfeder 12, die auf einer Seite in der Drehplatte 4 und auf der anderen Seite mit der Halteplatte 3 verbunden ist, ist hier nur in 3 dargestellt. Durch eine Vorspannung der Torsionsfeder 12 wird die Drehplatte 4 beispielsweise immer in die Transportposition oder auch Spielposition gedrückt. Die andere Position wird jeweils durch Verdrehen der Drehplatte 4 mittels Fuß 1 gegen den Widerstand der Torsionsfeder 12 realisiert.
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Die 5 und 6 zeigen den aus Standrohr 13 und eingeschobenem Verschieberohr 14 bestehenden Fuß 1. 5 stellt einen Längsschnitt dar. In 6 ist die Arretierung durch einen Querschnitt veranschaulicht. In das Standrohr 13 ist eine Bohrung 15 eingebracht, in der eine Kugel 16 beweglich ist. Das Verschieberohr 14 ist mit einer Längsnut 17 versehen, in die die Kugel 16 in jedem Falle hineinragt. Dadurch ist gewährleistet, dass sich das Verschieberohr 14 nicht im Standrohr 13 verdrehen kann. In die Längsnut 17 sind mit der Oberfläche der Kugel 16 korrespondierende Vertiefungen 18 eingebracht, in die die Kugel 16 durch Verschiebung einer Verschiebehülse 19 auf dem Standrohr 13 gedrückt wird. Die Verschiebung der Kugel 16 wird dadurch realisiert, dass die Verschiebehülse 19 auf der Innenseite eine konische Aussparung 20 hat. Durch die Verschiebung der Verschiebehülse 19 nach unten wird die Kugel 16 in die korrespondierende Vertiefung 18 gedrückt und so das Verschieberohr 14 im Standrohr 13 arretiert. Durch das Gewicht der Verschiebehülse 19 und Erschütterungen bei der Benutzung bleibt die Arretierung erhalten. Das Lösen der Arretierung erfolgt durch die Rückverschiebung der Verschiebehülse 19 nach oben, die ein Zurückweichen der Kugel 16 aus der korrespondierenden Vertiefung 18 ermöglicht. Zusätzlich kann die Verschiebehülse 19 mit einer nicht dargestellten Feder belastet werden. Selbstverständlich kann das Innenrohr auch als Standrohr 13 und entsprechend das Verschieberohr 14 als Außenrohr realisiert sein. Ebenso ist es möglich, dass die konische Aussparung 20 nicht über den gesamten Innenumfang der Verschiebehülse 19 ausgebildet ist, sondern beispielsweise nur in der Breite der Kugel 16.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fuß
- 2
- Bassdrum, Große Trommel, Bassdrum-Kessel
- 3
- Halteplatte, Platte
- 4
- Drehplatte, Platte
- 5
- Feder, Druckfeder
- 6
- Bohrung
- 7
- Stift, Schaftschraube
- 8
- Aussparung
- 9
- Drehachse
- 10
- kreisringsegmentförmige Nut
- 11
- Betätigungstaster
- 12
- Torsionsfeder
- 13
- Standrohr, Rohr
- 14
- Verschieberohr, Rohr
- 15
- Bohrung
- 16
- Kugel
- 17
- Längsnut
- 18
- korrespondierende Vertiefung
- 19
- Verschiebehülse
- 20
- konische Aussparung
- 21
- Schraubverbindung, Befestigungsschraube
- 22
- Kunststoffscheibe