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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Kontrollvorrichtung für die Kontrolle einer Stellvorrichtung sowie eine Stellvorrichtung, insbesondere für ein Fahrzeug.
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Es ist grundsätzlich bekannt, dass Stellvorrichtungen, insbesondere für Fahrzeuge, überwacht werden müssen. Hierfür werden häufig Kontrollvorrichtungen eingesetzt. Eine Stellvorrichtung kann z. B. die Kombination aus einem Stellmotor und einem Getriebe z. B. für eine Drosselklappe eines Fahrzeugs sein. In einem Regelkreis wird ein Sollwert für die Stellung der Drosselklappe vorgegeben und anschließend über die Rotation des Motors und die Weitergabe über das Getriebe ein entsprechender Istwert an der Drosselklappe eingestellt. Hierfür ist es notwendig, dass die Position der Drosselklappe sowie die Positionierung des Motors erkannt werden. Bei bekannten Stellvorrichtungen sind daher Kontrollvorrichtungen vorgesehen, welche eine Positionsbestimmung zumindest der Drosselklappe durchführen.
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Nachteilhaft bei bekannten Stellvorrichtungen ist es, dass ein relativ hoher regelungstechnischer Aufwand getroffen werden muss. Dieser lässt sich nur dadurch reduzieren, dass einfachere Motoren, insbesondere Bürstenmotoren, verwendet werden. Das Verwenden von bürstenlosen Motoren würde zu einer erhöhten Komplexität und damit zu höheren Kosten führen, da eine zweite Positionsbestimmung hinsichtlich der entsprechenden Stromrichtung innerhalb des bürstenlosen Motors notwendig wäre. Die erhöhten Kosten erlauben jedoch nicht den Einsatz in hoher Stückzahl in einem Fahrzeug. Ein zweiter Nachteil der Bürstenmotoren liegt im Verschleiß der Bürsten und der hierdurch begrenzten Lebensdauer. Grundsätzlich ist eine derartige Positionssensorik z. B. aus der
DE 10 2010 020 230 B4 bekannt.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die voranstehend beschriebenen Nachteile zumindest teilweise zu beheben. Insbesondere ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Kontrollvorrichtung sowie eine Stellvorrichtung zur Verfügung zu stellen, welche in kostengünstiger, insbesondere verschleißfreier, und einfacher Weise eine entsprechende Positionssensorik für unterschiedliche Bauteile der Stellvorrichtung zur Verfügung stellt.
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Voranstehende Aufgabe wird gelöst durch eine Kontrollvorrichtung mit dem Merkmal des Anspruchs 1 sowie durch eine Stellvorrichtung mit dem Merkmal des Anspruchs 8. Weitere Merkmale und Details der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen. Dabei gelten Merkmale und Details, die im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Kontrollvorrichtung beschrieben sind, selbstverständlich auch im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Stellvorrichtung und jeweils umgekehrt, so dass bzgl. der Offenbarung zu den einzelnen Erfindungsaspekten stets wechselseitig Bezug genommen wird bzw. werden kann.
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Bei einer erfindungsgemäßen Kontrollvorrichtung dient diese für die Kontrolle einer Stellvorrichtung. Die Kontrollvorrichtung weist eine Auswerteinheit und eine erste Positionssensoreinheit für die Bestimmung der Position eines ersten Bauteils der Stellvorrichtung auf. Weiter ist eine zweite Positionssensoreinheit für die Bestimmung der Position eines zweiten Bauteils der Stellvorrichtung vorgesehen. Eine erfindungsgemäße Kontrollvorrichtung zeichnet sich dadurch aus, dass die Auswerteinheit mit den Positionssensoreinheiten signalkommunizierend verbunden und für die Auswertungen der Signale der Positionssensoreinheiten als gemeinsame Auswerteinheit ausgebildet ist.
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Im Gegensatz zu bekannten Stellvorrichtungen, z. B. bei der Verwendung von bürstenlosen Motoren, wird hier eine Reduktion der Regelungskomplexität erzielt. Es bleibt weiter die Möglichkeit bestehen, über wenigstens zwei Positionssensoreinheiten die entsprechende Position von wenigstens zwei Bauteilen zu bestimmen. Dabei kann es sich bei dem ersten Bauteil z. B. um die Rotationsposition des bürstenlosen Motors handeln. Bei der zweiten Position des zweiten Bauteils handelt es sich vorzugsweise um die Rotationsposition des Getriebeausgangs, z. B. mit Bezug auf eine Drosselklappe eines Fahrzeugs. Im Gegensatz zu bekannten Stellvorrichtungen bzw. im Gegensatz zu bekannten Kontrollvorrichtungen wird jedoch hier die Signalkommunikation mit einer gemeinsamen Auswerteinheit durchgeführt. Diese gemeinsame Auswerteinheit kann z. B. im Multiplexerverfahren eine signalkommunizierende Verbindung mit allen Positionssensoreinheiten aufweisen. Dies führt zu der Möglichkeit die entstehenden Signale aller Positionssensoreinheiten in einer gemeinsamen Auswerteinheit auf die entsprechende Relevanz auszuwerten und zu überprüfen. Hier kann direkt ein Eingriff in den entsprechenden Regelkreis des jeweiligen Bauteils erfolgen. Auch ist es möglich, dass in der Auswerteinheit ein entsprechender Vorgabeparameter erzeugt wird, welcher Eingang in den zugehörigen Regelkreis des entsprechenden Bauteils findet.
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Im Vergleich zu bekannten Stellvorrichtungen wird damit auf mindestens eine separate Auswerteinheit verzichtet. Dies führt zu einer deutlichen Reduktion der Komplexität der gesamten Kontrollvorrichtung. Die Reduktion der Komplexität geht mit einer Reduktion der Kosten einher, so dass Kosteneffizienzvorteile erreicht werden können.
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Die Kontrollvorrichtung ist dabei insbesondere auf die einzelnen Regelkreise der Bauteile fokussiert. So kann beispielsweise die Regelung eines bürstenlosen Motors in Form des ersten Bauteils und die Regelung, z. B. einer Drosselklappe, als zweites Bauteil der Stellvorrichtung durchgeführt werden. Selbstverständlich kann eine erfindungsgemäße Kontrollvorrichtung auch für Stellvorrichtungen eingesetzt werden, welche als Eingabevorrichtungen z. B. am Fahrzeug vorgesehen sind. So kann die Stellvorrichtung einzelne manuelle Eingabestellglieder aufweisen, bei welcher z. B. in einer Klimaregelung des Fahrzeugs unterschiedliche Bereiche des Fahrzeugs mit Sollwerten für die Temperaturen versehen werden können. Die Überwachung der Rotationspositionen und damit die Aufnahme der veränderten Sollwerte erfolgt über die Positionssensoreinheiten der Kontrollvorrichtung. Anschließend werden die erkannten Positionen der einzelnen Bauteile, also der einzelnen Eingabestellglieder, in einer gemeinsamen Auswerteinheit ausgewertet, so dass auch hier die Reduktion der Komplexität zu einem deutlichen Kostenvorteil führt.
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Durch eine erfindungsgemäße Kontrollvorrichtung wird es also möglich, durch die reduzierte Komplexität der Kontrollvorrichtung Vorteile anderer Bauteile zu erzielen. Insbesondere kann bei einer Stellvorrichtung als erstes Bauteil nun auch ein bürstenloser Motor ohne kostensteigernde Komplexitätserhöhung eingesetzt werden. Bei Eingabestellgliedern kann der gleiche Vorteil in umgekehrter Reihenfolge erzielt werden.
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Insbesondere wird eine erfindungsgemäße Kontrollvorrichtung für die Kontrolle einer Stellvorrichtung eines Fahrzeugs bzw. eines Kraftfahrzeugs eingesetzt.
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Eine Kontrollvorrichtung ist insbesondere als Regelvorrichtung für die Regelung einer Stellvorrichtung ausgebildet. Sie dient dazu, Eingriffe in einen Regelkreis zu nehmen bzw. diesen Regelkreis vollständig auszubilden, so dass eine Regelung mit einer Eingangsgröße und einer gemessenen Ausgangsgröße zur Verfügung gestellt wird. Insbesondere sind die Positionssensoreinheiten ausgebildet für eine rotatorische Positionsbestimmung des jeweiligen Bauteils. Selbstverständlich sind auch drei oder sogar noch mehr Positionssensoreinheiten im Rahmen der vorliegenden Erfindung denkbar.
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Es ist von Vorteil, wenn bei einer erfindungsgemäßen Kontrollvorrichtung die Auswerteinheit ausgebildet ist für eine zeitlich zueinander versetzte Auswertung der Positionssensoreinheiten, insbesondere im Multiplexerverfahren. Mit anderen Worten erfolgt hier immer nur die Auswertung einer einzigen Positionssensoreinheit zu einem definierten Zeitpunkt bzw. zu einer definierten Zeitspanne. Diese Zeitspannen können vorgegeben sein, so dass nach Beendigung einer definierten Zeitspanne die Auswerteinheit die nächste Positionssensoreinheit hinsichtlich der Auswertung betrachtet. Mit anderen Worten rastert die Auswerteinheit die einzelnen Positionssensoreinheiten durch, so dass immer eine Signalkommunikation mit einer eindeutigen Zuordnung zwischen einer Positionssensoreinheit und der gemeinsamen Auswerteinheit erfolgt. Je nachdem, für welche Regelungsaufgabe die Kontrolleinheit eingesetzt wird, können dabei unterschiedliche Zeitspannen und dementsprechend unterschiedliche Totzeiten für die jeweils nicht überwachten Positionssensoreinheiten eingestellt werden. Je nachdem, ob es sich um eine Regelungsaufgabe mit hoher Sicherheitsrelevanz und hohen Taktzyklen oder mit geringen Taktzyklen und weniger Sicherheitsrelevanz handelt, wird eine entsprechende Anpassung der vorgegebenen Zeitspannen erfolgen. Insbesondere wird Wert gelegt auf eine hohe Wiederholungsrate, so dass in relativ kurzen Zeitspannen z. B. von wenigen Millisekunden die Auswerteinheit in der Lage ist, die entsprechende Auswertung der jeweils signalkommunizierend verbundenen Positionssensoreinheit durchzuführen. Dadurch wird eine weitere Reduktion des Aufwands, insbesondere hinsichtlich der Art und Gestaltung der Auswerteinheit erzielt. So muss durch die eineindeutige Zuordnung keine parallele Erfassung von Daten aller Positionssensoreinheiten erfolgen. Dies erzielt einen Kostenvorteil bei der Auswahl bzw. Konstruktion der Auswerteinheit.
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Ebenfalls von Vorteil kann es sein, wenn bei einer erfindungsgemäßen Kontrollvorrichtung zumindest eine der Positionssensoreinheiten ausgebildet ist nach einer der folgenden physikalisch-technischen-Wandlungsmethode:
- – Induktiv
- – Kapazitiv
- – Magnetisch
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Bei der voranstehenden Aufzählung handelt es sich um eine nicht abschließende Liste. Bevorzugt wird eine induktive bzw. eine kapazitive physikalisch-technische-Wandlungsmethode eingesetzt. Unter einer induktiven physikalisch-technischen-Wandlungsmethode ist insbesondere die Verwendung einer sog. CIPOS-Struktur mit einer Empfängerspule und einer Erregerspule zu verstehen. So wird z. B. ein aus Blech ausgestanztes Rotationsglied auf dem jeweiligen Bauteil angebracht, welches durch die Erregerspule induktiv angeregt wird. Die Empfängerspule erkennt eine entsprechende Rotationsbewegung bzw. die entsprechende Rotationsposition dieses erregten Bauteils und kann dementsprechend Rückmeldung über die Position geben.
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Auch kapazitive oder magnetische Sensoren, z. B. Hall-Sensoren, können im Rahmen der vorliegenden Erfindung eingesetzt werden. Selbstverständlich ist es möglich, dass in einer erfindungsgemäßen Kontrollvorrichtung unterschiedliche Positionssensoreinheiten miteinander kombiniert werden. Bevorzugt ist es jedoch, wenn sämtliche Positionssensoreinheiten die gleiche oder im Wesentlichen die gleiche physikalisch-technische-Wandlungsmethode verwenden. Dabei handelt es sich insbesondere um eine induktive Wandlungsmethode für alle Positionssensoreinheiten.
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Ebenfalls von Vorteil kann es sein, wenn bei einer erfindungsgemäßen Kontrollvorrichtung die Positionssensoreinheiten als induktive Positionssensoreinheiten ausgebildet sind, wobei für wenigstens zwei Positionssensoreinheiten eine gemeinsame Erregerspule ausgebildet ist oder die Erregerspulen zwar an wenigstens zwei Orten implementiert sind aber elektrisch in Serie bzw. in Reihe geschaltet sind. Wie bereits im voranstehenden Absatz erläutert worden ist, erfolgt über die Erregerspule eine Anregung eines entsprechenden auf dem Bauteil befestigten Blechteils. Die Anregung kann hier nun gemeinsam erfolgen, so dass für eine im Wesentlichen beliebige Anzahl von Positionssensoreinheiten eine einzige gemeinsame Erregerspule ausgebildet wird. Dies reduziert den Kostenaufwand hinsichtlich der Herstellung der Positionssensoreinheiten und gleichzeitig auch den notwendigen Platzbedarf. Insbesondere bei räumlicher Nähe der zu überwachenden Bauteile kann eine solche Ausführungsform mit großen Kostenreduktionen eingesetzt werden.
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Vorteilhaft ist es weiter, wenn bei einer erfindungsgemäßen Kontrollvorrichtung die Positionssensoreinheiten zueinander in einer Ebene angeordnet sind, insbesondere auf einer gemeinsamen Leiterplatte. Eine Leiterplatte, ein sog. Printed-Circuit-Board (PCB), ist besonders kostengünstig herzustellen und kann auf diese Weise vor allem besonders einfach und schnell verbaut werden. So kann beispielsweise die Kontrollvorrichtung im Wesentlichen vollständig auf dieser Leiterplatte ausgebildet sein. Die Leiterplatte kann anschließend mit entsprechenden Steckkontakten in einen Gegenstecker, z. B. an einem Fahrzeug, eingesteckt werden. Insbesondere bei der Überwachung von Schneckengetrieben als eines der beiden Bauteile können auf diese Weise besonders einfache und kostengünstige Strukturen der Kontrollvorrichtung erzielt werden. Die räumliche Ausprägung der gesamten Kontrollvorrichtung kann dabei besonders einfach auf die plattenförmige Struktur der Leiterplatte fokussiert werden.
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Ebenfalls von Vorteil ist es weiter, wenn bei einer erfindungsgemäßen Kontrollvorrichtung in der Auswerteinheit oder in einer nachgeschalteten betrachtenden Einheit auf einer systemisch höheren Ebene eine Getriebeübersetzung zwischen dem ersten Bauteil und dem zweiten Bauteil gespeichert ist, welche zur Absicherung der bestimmten Positionen verwendet wird. Es gibt Einsatzsituationen von Kontrollvorrichtungen, welche aus sicherheitstechnischen Überlegungen eine redundante Auslegung erfordern. So werden bei derartigen Sicherheitssituationen bisher separate Positionssensoreinheiten eingesetzt, deren entsprechende Messergebnisse miteinander auf Plausibilität verglichen werden. Bei einer erfindungsgemäßen Kontrollvorrichtung kann das Ergebnis der beiden grundsätzlich bereits notwendigen Positionssensoreinheiten zusätzlich für eine dynamische Redundanz verwendet werden. Erfolgt eine Rotation z. B. eines Motors als erstes Bauteil, so wird diese Rotation über die Getriebeübersetzung auch in einer Rotation des Getriebeendes, also des zweiten Bauteils, münden. Das Ergebnis der Rotation ist durch die Getriebeübersetzung vordefiniert. Durch die Bestimmung der Rotationspositionen des Motors am Anfang des Getriebes und des Endes des Getriebes, also des zweiten Bauteils, kann gleichzeitig ein Vergleich zwischen den beiden bestimmten Positionen und dem errechneten Zusammenhang über die Getriebeübersetzung erfolgen. Aufgrund der Tatsache, dass dies nur während bzw. im Vergleich vor und nach einer Bewegung des Getriebes erfolgt, wird dies als dynamische Redundanz bezeichnet.
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Ein weiterer Vorteil ist es, wenn bei einer erfindungsgemäßen Kontrollvorrichtung die Auswerteinheit als integrierter Schaltkreis in Form eines ICs (Integrated Circuit) ausgebildet ist. Darunter ist eine besonders einfache und kostengünstige Ausbildung zu verstehen. Solche sogenannten ICs sind elektronische Standardbauteile und können kostengünstig und vor allem mit minimalen Abmessungen z. B. auf einer Leiterplatte platziert werden. Auf einer solchen Leiterplatte sind dementsprechend Leiterbahnen angeordnet, die die signalkommunizierende Verbindung zwischen dem integrierten Schaltkreis und der jeweiligen Positionssensoreinheit gewährleisten.
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Ebenfalls Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Stellvorrichtung, insbesondere für ein Fahrzeug, aufweisend ein erstes Bauteil und ein relativ zu dem ersten Bauteil bewegbares zweites Bauteil. Weiter weist die Stellvorrichtung eine Kontrollvorrichtung auf. Die erfindungsgemäße Stellvorrichtung zeichnet sich dadurch aus, dass die Kontrollvorrichtung die erfindungsgemäßen Merkmale aufweist. Dementsprechend bringt eine erfindungsgemäße Stellvorrichtung die gleichen Vorteile mit sich, wie sie ausführlich mit Bezug auf eine erfindungsgemäße Kontrollvorrichtung erläutert worden sind. Bei den beiden Bauteilen handelt es sich insbesondere um Stellglieder oder Motoren. Dabei sind die einzelnen Bauteile insbesondere rotatorisch bewegte Bauteile, so dass über die Positionssensoren Rotationspositionen bestimmt werden können. Auch eine Abhängigkeit der einzelnen Stellglieder voneinander, z. B. über deren mechanische Kopplung mit Hilfe eines Getriebes sind im Sinne der vorliegenden Erfindung denkbar. Weiter ist es möglich, dass auch eine Sollwerteingabe durch Stellglieder als Bauteile erfolgen kann, wie dies später noch erläutert wird. Insbesondere wird die Stellvorrichtung verwendet für Bedienelemente eines Kraftfahrzeugs. Dabei kann es sich zum Beispiel um die Bedienelemente einer Klimaanlage handeln, mittels derer Temperaturen oder Gebläsestufen oder Austrittsrichtungen eingestellt werden können.
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Eine erfindungsgemäße Stellvorrichtung lässt sich dahingehend weiterbilden, dass das erste Bauteil als Motor, insbesondere als bürstenloser Motor, und das zweite Bauteil als Stellglied eines an den Motor angekoppelten Getriebes ausgebildet ist. Dabei kann es sich z. B. um eine Verwendung einer Stellvorrichtung für eine Drosselklappe, einen Turbolader oder z. B. den Shutter eines Kühlrostes handeln. Über den Motor wird eine Rotationsvorgabe an das Getriebe weitergegeben, wobei das Getriebe an das jeweilige Stellglied diese Rotationsvorgabe weitergibt. Eine Überwachung erfolgt hinsichtlich der Position des Motors und hinsichtlich der Position des Stellgliedes, so dass ein Regeleingriff für beide Bauteile erfolgen kann. Der bürstenlose Motor wird hinsichtlich der notwendigen Stromrichtung der Bestromung durch einen elektrischen Regelkreis geregelt. Dieser erhält seine Eingangsinformation, also die Istwertbestimmung, von der ersten Positionssensoreinheit. Das Stellglied, also z. B. die Drosselklappe eines Motors, wird mit der zweiten Positionssensoreinheit überwacht, so dass auch dieser Regelkreis durch die gleiche Kontrollvorrichtung mit der gemeinsamen Auswerteinheit seine Istwerteingangsgrößen erhält.
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Weiter ist es vorteilhaft, wenn bei einer erfindungsgemäßen Stellvorrichtung das erste Bauteil und das zweite Bauteil als Eingabestellglieder ausgebildet sind für die manuelle Eingabe von Sollwerten für eine Regelung. Zum Beispiel sind bei Fahrzeugen Eingaberegler bekannt, die unterschiedliche Temperatursollwerte für unterschiedliche Zonen des Fahrzeugs vorgeben können. Wird eine manuelle Rotation dieser Eingaberegler durchgeführt, so muss dieser Sollwert an den entsprechenden Regelkreis als Vorgabe weitergegeben werden. Bei bekannten Stellvorrichtungen werden hier häufig Potentiometer eingesetzt. Diese bringen, genau wie bürstenbehaftete Motoren, Probleme hinsichtlich des berührenden Kontaktes mit sich, da sie dem Verschleiß unterliegen und bei langer Nichtverwendung möglicherweise durch Ausgasung Isolationsschichten aufweisen können. Bei einer erfindungsgemäßen Stellvorrichtung sind die Eingabesteller über Positionssensoren, insbesondere berührungslos, hinsichtlich ihrer Rotationsposition bestimmbar. Dies wird kostengünstig und einfach durchführbar, da die einzelne Positionsbestimmung mit einer gemeinsamen Auswerteinheit durchgeführt werden kann. Im nicht automotiven Bereich kann selbiger Ansatz für die Vorgabe der Solltemperatur für Kochplatten und Backofentemperatur, Art der Hitze (Oberhitze, Unterhitze, Umluft usw.) und Lüftergeschwindigkeit des Umluftlüfters im Backofen genutzt werden. Auch bei Waschmaschinen, Trocknern und Küchenmaschinen ist die erfindungsgemäße Stellvorrichtung mit dem Ergebnis einer Kostensenkung und Steigerung der Zuverlässigkeit und Langlebigkeit zu verwenden.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnungen Ausführungsbeispiele der Erfindungen im Einzelnen beschrieben sind. Dabei können die in den Ansprüchen und in der Beschreibung erwähnten Merkmale jeweils einzeln für sich oder in beliebiger Kombination erfindungswesentlich sein. Es zeigen schematisch:
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1 eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Stellvorrichtung,
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2 eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Stellvorrichtung,
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3 eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Kontrollvorrichtung und
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4 eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Kontrollvorrichtung.
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1 zeigt eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Stellvorrichtung 100. Hier ist das erste Bauteil 130a als Motor 110 ausgebildet. Bei dem zweiten Bauteil 130b handelt es sich um ein Stellglied 120, z. B. in Form einer Drosselklappe eines Fahrzeugs. Der Motor 110 und das Stellglied 120 sind über ein nicht näher dargestelltes Getriebe 140 miteinander mechanisch gekoppelt. Dreht sich der Motor 110, welcher insbesondere als bürstenloser Motor ausgebildet ist, so wird diese Rotation über das Getriebe 140 in einer Rotation des Stellglieds 120 umgesetzt.
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Bei der Ausführungsform der Stellvorrichtung 100 der 1 ist eine Kontrollvorrichtung 10 vorgesehen. Diese weist zwei Positionssensoreinheiten 30a und 30b auf, welche insbesondere in induktiver physikalisch-technischer-Wandlungsweise ausgebildet sind. Die erste Positionssensoreinheit 30a überwacht dabei die rotatorische Position des ersten Bauteils 130a, also des Motors 110. Über die gemeinsame Auswerteinheit 120 kann hier die regelungstechnische Ansteuerung des Motors 110 hinsichtlich seiner bürstenlosen Ausbildung und damit der Bestromungsrichtung erfolgen. Über die zweite Positionssensoreinheit 30b wird die Rotationsposition des Stellglieds 120 erfasst. So kann hier über die gemeinsame Auswerteinheit 20 der Regelkreis im Gesamten überwacht bzw. vorgegeben werden, so dass der Istwert der Regelung am Stellglied 120 über die erste Positionssensoreinheit 30a überwacht werden kann.
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2 zeigt eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Stellvorrichtung 100. Hier handelt es sich um eine Eingabemöglichkeit, z. B. für die Klimaautomatik eines Fahrzeugs. Es ist ein erstes Bauteil 130a und ein zweites Bauteil 130b vorgesehen, welche beide als Eingabestellglieder 150 in Form von Rotationsreglern ausgebildet sind. Auch hier ist für jedes Bauteil 130a und 130b jeweils eine Positionssensoreinheit 30a und 30b, vorzugsweise in induktiver Weise, vorgesehen. Es liegt eine signalkommunizierende Verbindung der Positionssensoreinheiten 30a und 30b mit der Auswerteinheit 20 der Kontrollvorrichtung 10 vor. Wird vom Nutzer des Fahrzeugs manuell an einem der Bauteile 130a und 130b, also an den Eingabestellgliedern 150, eine Rotation durchgeführt, so wird diese Veränderung der rotatorischen Position über die Positionssensoreinheiten 30a und 30b erfasst und an die gemeinsame Auswerteinheit 20 weitergegeben. Dort erfolgt ein entsprechender Eingriff in die nachfolgende Klimaregelung, dass die veränderten Sollwerte dort in den Regelkreis Eingang finden können.
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In 3 ist eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Kontrollvorrichtung 10 dargestellt. Hier sind die beiden Positionssensoreinheiten 30a und 30b in induktiver Weise gestaltet. Sie weisen jedoch zur Reduktion der Komplexität und der Kosten eine gemeinsame Erregerspule 32 auf, welche mittig und etwas vergrößert zwischen den beiden Positionssensoreinheiten 30a und 30b positioniert ist.
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4 zeigt eine weitere Variante einer erfindungsgemäßen Kontrollvorrichtung. Hier weist jede induktive Positionssensoreinheit 30a und 30b eine eigene Erregerspule 32 auf. Jedoch ist zusätzlich noch eine dritte Positionssensoreinheit 30c vorgesehen, welche hier z. B. in kapazitiver Weise ausgebildet ist.
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Die voranstehende Erläuterung der Ausführungsformen beschreibt die vorliegende Erfindung ausschließlich im Rahmen von Beispielen. Selbstverständlich können einzelne Merkmale der Ausführungsformen, sofern technisch sinnvoll, frei miteinander kombiniert werden, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Kontrollvorrichtung
- 20
- Auswerteinheit
- 30a
- erste Positionssensoreinheit
- 30b
- zweite Positionssensoreinheit
- 30c
- dritte Positionssensoreinheit
- 32
- Erregerspule
- 40
- Leiterplatte
- 100
- Stellvorrichtung
- 110
- Motor
- 120
- Stellglied
- 130a
- Erstes Bauteil
- 130b
- Zweites Bauteil
- 140
- Getriebe
- 150
- Eingabestellglied
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102010020230 B4 [0003]