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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung für eine Antriebswelle eines Kraftfahrzeuges sowie ein Verfahren zum Herstellen.
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Hintergrund
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Aus dem Dokument
WO 2008/025177 A1 ist eine Aufprallenergie absorbierende Antriebswelle bekannt. Es ist ein Wellenrohr aus faserverstärktem Kunststoff vorgesehen. An dem Wellenrohr ist ein Krafteinleitungsanschluss endseitig montiert, derart, dass ein zylindrischer Anschlussabschnitt des Krafteinleitungsanschlusses kraftschlüssig in einem Verbindungsabschnitt im Wellenrohr aufgenommen ist. Kraftschlüssigkeit ist insbesondere hergestellt mittels einer auf dem eingesteckten zylindrischen Anschlussabschnitt umlaufenden Verzahnung. Im Bereich des Verbindungsabschnittes ist das Wellenrohr mittels einer äußeren hülsenförmigen Stützung verstärkt. Zur weiteren Stützung des Wellenrohres ist auf diesem außen eine zusätzliche Verstärkung angeordnet, welche sich in axialer Richtung erstreckt und an die hülsenförmige Stützung im Verbindungsabschnitt anschließt. Auf diese Weise ist das Wellenrohr bei einem crash-bedingten Einschieben des zylindrischen Anschlussabschnittes in das Wellenrohr über den Verbindungsabschnitt hinaus in einen Einschiebeabschnitt auch in diesem Bereich mechanisch verstärkt.
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Auch im Dokument
US 2002/0032065 A1 , welches eine Antriebswelle betrifft, ist ein aus faserverstärktem Kunststoff hergestelltes Rohr endseitig mechanisch verstärkt mittels Verstärkungslagen. In den endseitigen verstärkten Abschnitt des Rohres ist ein Metallanschlussstück eingeschoben. Eine auf der Innenwand des Rohres umlaufende Verzahnung wirkt mit einer Verzahnung auf dem eingesteckten Metallanschlussstück zusammen.
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Im Dokument
DE 30 07 896 A1 ist eine Anschlussverbindung für Faserkunststoffrohre offenbart, insbesondere Hohlwellen von Kraftfahrzeugen.
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Anordnungen mit Rohren aus Faser-Kunststoff-Materialien, die endseitig ein metallisches Anschlussstück aufnehmen, sind weiterhin in den Dokumenten
DE 38 280 18 A1 sowie
US 4,722,717 A offenbart.
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Im Dokument
DE 41 19 359 A1 ist eine Antriebswelle beschrieben, bei der in einen endseitigen Verbindungsabschnitt eines Wellenrohres aus faserverstärktem Kunststoff ein Anschlusselement kraftschlüssig in einem Verbindungsabschnitt aufgenommen ist. An den Verbindungsabschnitt schließt sich ein Einschiebeabschnitt an, der in einem proximalen Abschnitt einen zumindest hinsichtlich des Durchmessers dem Verbindungsabschnitt entsprechenden Aufbau aufweist. In einem distalen Bereich verfügt der Einschiebeabschnitt über einen Innendurchmesser, der im Vergleich zum Verbindungsabschnitt vergrößert oder verkleinert ist. Auf diese Weise kann die dem crash-bedingten Einschieben des zylindrischen Abschnitts des Anschlusselementes entgegenwirkende Kraft in dem proximalen Abschnitt vergrößert oder verkleinert werden.
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Auch im Dokument
EP 0 683 328 A1 ist eine Antriebswelle offenbart. Eine weitere Antriebswelle mit einem Wellenrohr aus faserverstärktem Kunststoff ist in dem Dokument
WO 2004/097233 A1 beschrieben.
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Im Dokument
EP 0 181 700 A1 ist ein energieabsorbierender Lenkmechanismus zur Verwendung in einem Fahrzeug offenbart. Es finden Hohlrohre aus einem sogenannten Komposit-Material Anwendung.
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Zusammenfassung
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung für eine Antriebswelle eines Kraftfahrzeuges sowie ein Verfahren zum Herstellen zu schaffen, so dass das crash-bedingte Verhalten der Vorrichtung, welches zum Zusammenschieben von Komponenten der Vorrichtung führt, optimiert ist.
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Zur Lösung der Aufgabe ist eine Vorrichtung für eine Antriebswelle eines Kraftfahrzeuges nach dem unabhängigen Anspruch 1 geschaffen. Weiterhin ist ein Verfahren zum Herstellen nach dem unabhängigen Anspruch 10 geschaffen. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand von abhängigen Unteransprüchen.
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Nach einem Aspekt ist eine Vorrichtung für eine Antriebswelle eines Kraftfahrzeuges geschaffen, welche ein Wellenrohr aus faserverstärktem Kunststoff (Faserverbundmaterial) und einen hieran montierten Krafteinleitungsanschluss aufweist. Der Krafteinleitungsanschluss verfügt über einen freien Abschnitt und einen zylindrischen Anschlussabschnitt. Zumindest der zylindrische Anschlussabschnitt oder der gesamte Krafteinleitungsanschluss können aus einem Metall bestehen. Der zylindrische Anschlussabschnitt ist mittels Einschieben in einen endseitig an dem Wellenrohr gebildeten Verbindungsabschnitt in das Wellenrohr eingesteckt und hierin zumindest hinsichtlich einer Rotationskraftübertragung zwischen dem Krafteinleitungsanschluss und dem Wellenrohr kraftschlüssig aufgenommen. Zum Ausbilden der kraftschlüssigen Verbindung können an dem zylindrischen Anschluss außen Vorsprünge und/oder eine Verzahnung vorgesehen sein, die beim Einschieben in den Verbindungsabschnitt des Wellenrohres mit der Innenwand des Wellenrohres eine reib- und/oder formschlüssige Verbindung herstellen können. Die Verzahnung kann auf dem zylindrischen Anschlussabschnitt umlaufend durchgehend oder unterbrochen gebildet sein. Im Bereich des Verbindungsabschnitts weist das Wellenrohr eine verstärkte Wandung und/oder eine äußere Abstützung auf. Die äußere Abstützung kann mit Hilfe eines hülsenförmigen Bauteils gebildet sein, welches zum Beispiel eine Metallhülse oder eine umfangssteif hergestellte Hülse aus Faserverbundmaterial ist. Die im Vergleich zu anderen Abschnitten des Wellenrohres verstärkte Wandung und/oder die äußere Abstützung verbessern die Steifigkeit im Bereich des Verbindungsabschnittes und unterstützen so die mechanische Stabilität der Verbindung zwischen Wellenrohr und Krafteinleitungsanschluss.
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Am Wellenrohr ist dem Verbindungsabschnitt zur Wellenrohrmitte hin ein Einschiebe- oder Einschubabschnitt nachgelagert, welcher sich in axialer Richtung an den Verbindungsabschnitt anschließt. Hierbei kann ein durch Fertigungstoleranzen bedingter, eher schmaler Übergangsbereich zwischen dem Verbindungsabschnitt und dem Einschiebeabschnitt gebildet sein. Der Einschiebeabschnitt erstreckt sich außerhalb der verstärkten Wandung und/oder der äußeren Abstützung.
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Im Bereich des Einschiebeabschnittes weist das Wellenrohr eine im Vergleich zum Verbindungsabschnitt geminderte axiale Einschubgegenkraft auf, derart, dass im Einschiebeabschnitt die Kraft, die einem crash-bedingten Einschieben des zylindrischen Anschlussabschnittes in axialer Richtung in den Einschiebeabschnitt entgegenwirkt, geringer ist als die dem Einschieben des zylindrischen Abschnitts in axialer Richtung in den Verbindungsabschnitt entgegenwirkende Kraft. Im Crashfall bedeutet dies, dass die Einschubgegenkraft, nachdem eine Anfangskraft überwunden ist und der zylindrische Anschlussabschnitt seinen Verschiebeweg aus dem Verbindungsabschnitt in den Einschiebeabschnitt begonnen hat, mit dem weiteren Einschieben in den Einschiebeabschnitt mehr und mehr abnimmt, was insgesamt einen erleichterten Vorschub des zylindrischen Abschlussabschnittes aus dem Verbindungsabschnitt in den Einschiebeabschnitt des Wellenrohres unterstützt.
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Nach einem weiteren Aspekt ist ein Verfahren zum Herstellen einer Vorrichtung für eine Antriebswelle eines Kraftfahrzeuges mit einem Wellenrohr aus faserverstärktem Kunststoff und einem hieran montierten Krafteinleitungsanschluss geschaffen. Bei dem Verfahren sind die folgenden Schritte vorgesehen: Herstellen eines Wellenrohres aus einem faserverstärkten Kunststoff, wobei das Wellenrohr im Verbindungsabschnitt mit einer verstärkten Wandung und/oder einer äußeren Abstützung gebildet wird, Bereitstellen eines Krafteinleitungsanschlusses mit einem freien Abschnitt und einem zylindrischen Anschlussabschnitt und kraftschlüssiges Verbinden des Wellenrohres mit dem Krafteinleitungsanschluss, wobei hierbei der zylindrische Anschlussabschnitt in einen endseitig an dem Wellenrohr gebildeten Verbindungsabschnitt in das Wellenrohr eingesteckt und hierin hinsichtlich einer Rotationskraftübertragung zwischen dem Krafteinleitungsanschluss und dem Wellenrohr kraftschlüssig aufgenommen wird. Das Wellenrohr wird mit einem Einschiebeabschnitt hergestellt, welcher sich außerhalb der verstärkten Wandung und/oder der äußeren Abstützung in axialer Richtung an den Verbindungsabschnitt anschließt und mit einer im Vergleich zum Verbindungsabschnitt geminderten axialen Einschubgegenkraft gebildet wird, derart, dass im Einschiebeabschnitt die Kraft, die einem crash-bedingten Einschieben des zylindrischen Anschlussabschnittes in axialer Richtung in den Einschiebeabschnitt entgegenwirkt, geringer ist als die dem Einschieben des zylindrische Anschlussabschnittes in axialer Richtung in den Verbindungsabschnitt entgegenwirkende Kraft.
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Das Wellenrohr weist im Bereich des Einschiebeabschnittes eine Innenausnehmung auf, mit der im Einschiebeabschnitt im Vergleich zum Verbindungsabschnitt ein vergrößerter Innendurchmesser gebildet ist. Die Innenausnehmung auf der Innenwand des Wellenrohres kann umlaufend gebildet sein, sei es durchgehend oder mit unterbrochenen Abschnitten. Die Innenausnehmung kann über die Fläche der Innenausnehmung eine im Wesentlichen gleichbleibende Tiefe in der Wand des Wellenrohres aufweisen.
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Die Innenausnehmung ist zumindest teilweise mit einer aus einem Füllmaterial bestehenden Füllung ausgefüllt ist. Das wenigstens teilweise Befüllen der Innenausnehmung ermöglicht in einer Ausgestaltung den von der Innenausnehmung bereitgestellten Beitrag zur axialen Gegenkraft hinsichtlich des Einschieben des zylindrischen Anschlussabschnittes für bestimmte Anwendungszwecke einzustellen, beispielsweise mittels Variation des Füllgrades der Innenausnehmung durch das Füllmaterial.
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Bei einer Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass die Innausnehmung mit einer Tiefe zwischen etwa 0,02 mm bis etwa 1,0 mm gebildet ist.
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Bevorzugt sieht eine Fortbildung vor, dass das Füllmaterial im Vergleich zum Material des Wellenrohres weicher ist. Das weiche Füllmaterial kann beispielsweise ein Wachsmaterial sein, in welches sich die Außenkontur des sich crash-bedingt einschiebenden zylindrischen Anschlussabschnittes eindrücken kann.
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Bei einer Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass die Füllung eine in der Ausnehmung angeordnete Folie aufweist. Beim crash-bedingten Einschieben des zylindrischen Abschlussabschnittes in axialer Richtung in den Einschiebeabschnitt kann sich die hierin angeordnete Folie wenigstens abschnittsweise zusammenschieben oder knittern. Das Folienmaterial kann mit einer Teilfüllung aus weichem Füllmaterial kombiniert werden.
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Eine Weiterbildung kann vorsehen, dass eine Wandung des Wellenrohres im Bereich des Einschiebeabschnittes aus einem Kreuzlagen-Laminat mit mindestens einer Kreuzlagenschicht mit Fasern besteht, in der die Fasern mit einem Winkel von höchstens 45 Grad zur Axialrichtung angeordnet sind. Der Schichtaufbau des Kreuzlagen-Laminats im Einschiebeabschnitt kann verschieden sein vom Schichtaufbau der Wandung im Verbindungsabschnitt. Beispielsweise können im Verbindungabschnitt des Wellenrohres ein oder mehrere Zusatzlagen vorgesehen sein, um dort eine mechanische Stabilisierung auszubilden. Der Schichtaufbau des Kreuzlagen-Laminats im Einschiebeabschnitt kann verschieden sein vom Laminataufbau in Abschnitten des Wellenrohres, die sich zur Mitte des Wellenrohres hin benachbart zum Einschiebeabschnitt oder beabstandet hiervon erstrecken. In einer Ausführung können die Fasern der mindestens einen Kreuzlagenschicht gewickelte Fasern sein. Alternativ oder in Kombination hiermit können anderen Technologien zum Einbringen der Faser vorgesehen sein. Hierzu gehört beispielweise das Einlegen von textilen Flächengebilden (Gewebe, Gelege) oder Prepregs.
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Eine Weiterbildung sieht vor, dass die Wandung des Wellenrohres im Bereich des Einschiebeabschnittes alternativ aus einem Mischlagen-Laminat mit mindestens einer Kreuzlagenschicht sowie mindestens einer Umfangslagenschicht mit Fasern besteht, bei dem die Fasern in der mindestens einen Kreuzlagenschicht mit einem Winkel von höchstens 45 Grad und in der mindestens einen Umfangslagenschicht mit einem Winkel von größer 45 Grad zur Axialrichtung angeordnet sind. Der Schichtaufbau im Mischlagen-Laminat des Einschiebeabschnittes kann sich vom Wandaufbau des Wellenrohres in dem Verbindungsabschnitt und/oder in Abschnitten unterscheiden, die zur Mitte des Wellenrohres hin benachbart zum Einschiebeabschnitt oder beabstandet hiervon angeordnet sind. Die Fasern in der einen Kreuzlagenschicht und/oder in der mindestens einen Umfangslagenschicht können gewickelte Fasern sein, die mittels Faserwickeltechnologie aufgetragen sind. Alternativ oder in Kombination hiermit können anderen Technologien zum Einbringen der Faser vorgesehen sein. Hierzu gehören beispielweise Einlegen von textilen Flächengebilden (Gewebe, Gelege) oder Prepregs. Es kann vorgesehen sein, dass die Fasern in der mindestens einen Kreuzlagenschicht mit einem Winkel von höchstens 30 Grad und in der mindestens einen Umfangslagenschicht mit einem Winkel von größer 30 Grad zur Axialrichtung angeordnet sind.
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Bei einer Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass eine Wandstärke des Wellenrohres im Bereich des Einschiebeabschnittes wenigstens zu 70% aus Kreuzlagenschichten und bezüglich der verbleibenden Wandstärke aus Umfangslagenschichten besteht.
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Eine Ausführungsform sieht vor, dass sich der Einschiebeabschnitt in axialer Richtung über eine Länge des etwa 0,5-fachen bis etwa 3-fachen des Innendurchmessers des Wellenrohres im Einschiebeabschnitt erstreckt. In einer Ausführung kann sich der Einschiebeabschnitt in axialer Richtung über eine Länge von etwa 50 mm bis etwa 150 mm erstrecken.
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Es kann bei einer Ausführung vorgesehen sein, dass im Bereich des Einschiebeabschnittes außenseitig eine Sicherheitsbandagierung mit einer dehnbaren Umhüllungsschicht gebildet ist. Die dehnbare Umhüllungsschicht kann mit einem dehnbaren Gewebeband, zum Beispiel einem Polyestergewebeband, gebildet sein oder aus diesem bestehen. Die außenseitige Sicherheitsbandagierung kann ein Aufspalten der Welle in mehrere Einzelteile verhindern und damit die Sicherheit beim Crash erhöhen. Die Umhüllungsschicht kann elastisch dehnbar ausgeführt sein. Die außenseitige Sicherheitsbandagierung kann sich sowohl im Bereich eines oder beider endseitigen Verbindungsabschnitte als auch im hierzu benachbarten Bereich des Wellenrohres erstrecken. Alternativ können zumindest die endseitigen Verbindungsabschnitte – im Unterschied zu dem hierzwischen angeordneten Bereich des Wellenrohres – frei von der außenseitigen Sicherheitsbandagierung sein.
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Das Wellenrohr kann über seine gesamte axiale Länge einen im Wesentlichen gleichbleibenden Innendurchmesser aufweisen.
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In Verbindung mit möglichen Ausgestaltungen des Verfahrens zum Herstellen der Vorrichtung für eine Antriebswelle eines Kraftfahrzeuges gelten die vorangehenden Erläuterungen entsprechend.
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Beschreibung von Ausführungsbeispielen
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Im Folgenden werden weitere Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf Figuren einer Zeichnung näher erläutert. Hierbei zeigen:
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1 eine schematische Darstellung einer Anordnung mit einem Wellenrohr aus faserverstärktem Kunststoff und einem Kraftleitungsanschluss, welcher hieran kraftschlüssig zu montieren ist,
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2 eine schematische Darstellung einer Vorrichtung für eine Antriebswelle eines Kraftfahrzeuges, bei der das Wellenrohr und der Kraftleitungsanschluss aus 1 in einem Verbindungsabschnitt miteinander verbunden sind,
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3 eine schematische Darstellung einer weiteren Vorrichtung für eine Antriebswelle eines Kraftfahrzeuges,
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4 eine weitere schematische Darstellung der Vorrichtung aus 3, wobei ein zylindrischer Anschlussabschnitt eines Kraftleitungsanschlusses crash-bedingt teilweise aus dem Verbindungsabschnitt in einen Einschiebeabschnitt verschoben ist,
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5 eine weitere schematische Darstellung der Vorrichtung aus 3, wobei der zylindrische Anschlussabschnitt des Krafteinleitungsanschlusses crash-bedingt vollständig in den Einschiebeabschnitt verschoben ist,
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6 eine grafische Darstellung für Kraft-Weg-Kurven,
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7a bis d schematische Darstellungen zur Erläuterung eines Verfahrens zum Herstellen eines Wellenrohres für eine Vorrichtung für eine Antriebswelle eines Kraftfahrzeuges, und
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8 eine weitere schematische Darstellung einer Anordnung mit einem Wellenrohr aus faserverstärktem Kunststoff und einem Kraftleitungsanschluss vergleichbar der Ausführung in 1, wobei eine außenseitige Sicherheitsbandagierung vorgesehen ist.
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1 zeigt eine schematische Darstellung einer Anordnung mit einem Wellenrohr 1 aus einem faserverstärkten Kunststoff (Faserverbundwerkstoff) und einem Kraftleitungsanschluss 2. 2 zeigt eine schematische Darstellung einer Vorrichtung für eine Antriebswelle eines Kraftfahrzeuges, bei der nun das Wellenrohr 1 und der Kraftleitungsanschluss 2 kraftschlüssig miteinander verbunden sind, indem ein zylindrischer Abschnitt 3 des Krafteinleitungsanschlusses 2 in einen Verbindungsabschnitt 4 des Wellenrohres 1 eingeschoben ist. Hierbei drückt sich eine äußere Verzahnung 5 auf der Innenwand 6 des Wellenrohres 1 in das Material des Wellenrohres 1 ein. Ein freier Abschnitt 7 des Krafteinleitungsanschlusses 2 ist außerhalb des Wellenrohres 1 angeordnet.
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Im Bereich des Verbindungsabschnittes 4 ist das Wellenrohr 1 mechanisch stabilisiert mittels einer Stützung 8, die außen liegend angeordnet ist. Die Stützung 8 kann als eine Metallhülse oder, wie beim Ausführungsbeispiel in den 1 und 2 gezeigt, mit Hilfe zusätzlich Faserlagen hergestellt sein. Bei einer anderen Ausgestaltung (nicht dargestellt) ist die mechanische Stabilisierung im Bereich des Verbindungsabschnittes 4 alternativ oder ergänzend mittels zusätzlicher Lagen in der Wandung des Faserverbundwerkstoffes ausgeführt.
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An den Verbindungsabschnitt 4 schließt sich ein Einschiebeabschnitt 9 an, in welchem das Wellenrohr 1 mit Hilfe einer Ausnehmung 10 mit einem größeren Innendurchmesser gebildet ist. Der Einschiebeabschnitt 9 ist über einen begrenzten Bereich benachbart zum Verbindungsabschnitt 4 und außerhalb des von der äußeren Abstützung 8 erfassten Bereiches hergestellt. An den Einschiebeabschnitt 9 schließt sich dann ein weiterer Rohrabschnitt 11 des Wellenrohres 1 an.
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Die 3 bis 5 zeigen schematische Darstellungen einer weiteren Vorrichtung für eine Antriebswelle eines Kraftfahrzeuges, bei der die Stützung 8 mittels einer Metallhülse gebildet ist. Crash-bedingt schiebt sich der zylindrische Abschnitt 3 aus seiner Ausgangslage gemäß 3 Stück für Stück in den Einschiebeabschnitt 9 ein, bis er gemäß 5 vollständig hierin aufgenommen ist.
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Aufgrund der Innendurchmessererweiterung im Bereich des Einschiebeabschnittes 9 ergibt sich eine Kraft-Weg-Kurve, die schematisch in 6 gezeigt ist. Nach einem anfänglichen schnellen Ansteigen der dem Einschieben des zylindrischen Abschnitts 3 entgegenwirkenden Kraft (Einschubgegenkraft) fällt diese im Anschluss daran zügig ab, je mehr der zylindrische Abschnitt 3 in den Einschiebeabschnitt 9 mit der Ausnehmung 10 gelangt.
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Die 7a bis 7d zeigen schematische Darstellungen für ein Verfahren zum Herstellen des Wellenrohres 1 aus faserverstärktem Kunststoff. Zunächst wird gemäß 7a auf einem Wickelkern 20 ein Schichtmaterial 21 aufgebracht, welches dazu dient, beim anschließenden Herstellen des Wellenrohres 1 die Ausnehmung 10 zu bilden. Gemäß den 7b und 7c wird dann das Wellenrohr 1 mittels schichtweisen Auftragens von Faserlagen in an sich bekannter Faserwickeltechnologie hergestellt, wobei bei der dargestellten Ausführungsform ein Kreuzlagen-Laminat ausgebildet wird, um das Wellenrohr 1 herzustellen. Gemäß 7c werden Umfangslagen genutzt, um die Abstützung 8 herzustellen, in welcher die gewickelten Fasern im Wesentlichen senkrecht zur Axialrichtung verlaufen. Die Wandung und deren Schichtung und Faseranordnung kann auch in einer von der Wickeltechnik verschiedenen Technologie der Faserverbundtechnik hergestellt werden. Dies kann beispielsweise die Pullwinding-Technik, die Prepreg-Wickel-Technik oder die Flechttechnik mit anschließender Imprägnierung sein.
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Danach kann das Wellenrohr 1 vom Wickelkern 20 abgenommen werden, um dann das Schichtmaterial 21 aus dem Innenbereich des Wellenrohres 1 zu entfernen, so dass die Ausnehmung 10 auf der Innenwand 5 entsteht. Das Schichtmaterial 21 kann beispielsweise ein Folienmaterial sein. In anderen Ausführungsformen kann ein löslicher Lack nach dem Abnehmen vom Wickelkern 20 ganz oder teilweise ausgespült werden, um die Ausnehmung 10 herzustellen.
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8 zeigt eine weitere schematische Darstellung einer Anordnung mit Wellenrohr 1 aus faserverstärktem Kunststoff und Kraftleitungsanschluss 2 vergleichbar der Ausführung in 1, wobei eine außenseitige Sicherheitsbandagierung 22 vorgesehen ist. Die außenseitige Sicherheitsbandagierung 22 weist eine dehnbare Umhüllungsschicht auf oder kann aus dieser bestehen. Bei der gezeigten Ausführung erstreckt sich die außenseitige Sicherheitsbandagierung 22 sowohl im Bereich der äußeren Abstützung 8 als auch im hierzu benachbarten Bereich des Wellenrohres 1, welcher frei von der äußeren Abstützung 8 ist. Alternativ kann vorgesehen sein, dass die außenseitige Sicherheitsbandagierung 22 nicht im Bereich des Verbindungsabschnittes 4 ausgebildet ist, sondern nur im Bereich zwischen den endseitigen Verbindungsabschnitten des Wellenroheres 1.
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Die in der vorstehenden Beschreibung, den Ansprüchen sowie der Zeichnung offenbarten Merkmale können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für die Verwirklichung der verschiedenen Ausführungen von Bedeutung sein.