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Die Erfindung betrifft einen Scheinwerferlinsenarray für einen Fahrzeugscheinwerfer, insbesondere für einen Kraftfahrzeugscheinwerfer, sowie einen Fahrzeugscheinwerfer. Die Erfindung betrifft zudem ein Verfahren zum Herstellen eines vorgenannten Scheinwerferlinsenarrays.
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Die
DE 10 2011 002 340 A1 offenbart eine Beleuchtungsvorrichtung für Fahrzeuge mit einer Anzahl von reihenförmig angeordneten Lichtquellen und mit einem in Hauptabstrahlrichtung vor den Lichtquellen angeordneten flächigen Lichtleitelement enthaltend zwei gegenüberliegende Flachseiten und mindestens zwei gegenüberliegende Schmalseiten, wobei eine erste Schmalseite jeweils eine einer Lichtquelle zugeordnete Lichteinkoppelfläche, eine zweite Schmalseite und eine mit einer linsenförmigen Oberfläche versehene Lichtauskoppelfläche aufweist, und wobei das an der ersten Schmalseite eingekoppelte Licht an den Flachseiten in Richtung der zweiten Schmalseite totalreflektierbar ist, wobei die linsenförmige Oberfläche der zweiten Schmalseite als eine aus einer Mehrzahl von streifenförmig zwischen den Flachseiten verlaufenden Linsensegmenten gebildete Auskoppellinse ausgebildet ist.
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Die
DE 10 2011 054 229 A1 offenbart eine Beleuchtungsvorrichtung für Fahrzeuge mit matrixartig zu einem LED-Feld angeordneten LED-Lichtquellen, mit einer in Lichtabstrahlrichtung vor dem LED-Feld angeordneten Linseneinheit zur Erzeugung einer vorgegebenen Lichtverteilung, die eine Mehrzahl von sich anschließenden, die jeweiligen LED-Lichtquellen abbildenden Lichtflecken aufweist, und mit einer zwischen dem LED-Feld und der Linseneinheit angeordneten Voroptikeinheit mit einer Mehrzahl von jeweils den LED-Lichtquellen zugeordneten Voroptikelementen, wobei die Voroptikelemente der Voroptikeinheit jeweils einen der jeweiligen LED-Lichtquelle zugewandten Zusammenführungsabschnitt und einen sich unmittelbar an demselben in Lichtabstrahlrichtung anschließenden Mischabschnitt aufweisen.
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Es ist insbesondere Aufgabe der Erfindung, chromatische Verfälschungen des Lichts bei Betrieb eines Fahrzeugscheinwerfers mit einem (insbesondere vorgenannten) Scheinwerferlinsenarray (insbesondere mit optischen Strukturen, die durch (mittels/über) eine Einkerbung verbunden sind) zu vermindern bzw. zu vermeiden. Es ist zudem insbesondere Aufgabe der Erfindung, die Lichtverteilung bei Betrieb eines Fahrzeugscheinwerfers mit einem (insbesondere vorgenannten) Scheinwerferlinsenarray (insbesondere mit einer Vielzahl optischer Strukturen, die durch (mittels/über) eine Einkerbung verbunden sind) zu stabilisieren.
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Vorgenannte Aufgabe wird durch einen Scheinwerferlinsenarray für einen Fahrzeugscheinwerfer mit einer Lichtquelle, insbesondere für einen Kraftfahrzeugscheinwerfer, gelöst, wobei der Scheinwerferlinsenarray einen Glasträger, insbesondere mit einer Oberflächenbeschichtung, und einen auf dem Glasträger bzw. auf der Oberflächenbeschichtung dreidimensional gedruckten transparenten Kunststoffkörper umfasst, und wobei der Kunststoffkörper besonders vorteilhafterweise eine erste dreidimensionale (optische) Struktur mit einer optisch wirksamen ersten Lichtaustrittsfläche und zumindest eine zweite dreidimensionale (optische) Struktur mit einer optisch wirksamen zweiten Lichtaustrittsfläche umfasst, die mit der bzw. von der ersten Lichtaustrittsfläche mittels einer Einkerbung verbunden bzw. optisch getrennt/entkoppelt ist. (Ein alternativer Scheinwerferlinsenarray für einen Fahrzeugscheinwerfer mit einer Lichtquelle, insbesondere für einen Kraftfahrzeugscheinwerfer, umfasst einen Glasträger, insbesondere mit einer Oberflächenbeschichtung, eine erste auf dem Glasträger bzw. auf der Oberflächenbeschichtung dreidimensional gedruckte transparente optische Struktur mit einer optisch wirksamen ersten Lichtaustrittsfläche und zumindest eine zweite auf dem Glasträger bzw. auf der Oberflächenbeschichtung dreidimensional gedruckte transparente optische Struktur mit einer optisch wirksamen zweiten Lichtaustrittsfläche, wobei die erste optische Struktur und die zweite optische Struktur nur/ausschließlich mittels des Glasträgers miteinander verbunden sind.)
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Eine Einkerbung im Sinne der Erfindung trägt insbesondere nicht zur optischen Funktion der ersten optischen Struktur bzw. der ersten optisch wirksamen Lichtaustrittsfläche bei. Eine Einkerbung im Sinne der Erfindung trägt insbesondere nicht zur optischen Funktion der zweiten optischen Struktur bzw. der zweiten optisch wirksamen Lichtaustrittsfläche bei.
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Eine optisch wirksame Lichtaustrittsfläche im Sinne der Erfindung ist insbesondere eine optisch wirksame Oberfläche. Eine optisch wirksame Oberfläche im Sinne der Erfindung ist insbesondere eine Oberfläche, an der bei bestimmungsgemäßer Verwendung des optischen Scheinwerferlinsenarrays die Richtung von Licht, das durch diese Oberfläche durchtritt, (durch Lichtbrechung) geändert wird.
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Ein Scheinwerferlinsenarray im Sinne der Erfindung ist z. B. eine Voroptik, insbesondere eine Voroptik im Sinne der
DE 10 2011 054 229 A1 . Ein Scheinwerferlinsenarray im Sinne der Erfindung ist z. B. eine Vorsatzoptik Eine Vorsatzoptik im Sinne der Erfindung dient insbesondere der Ausrichtung von Licht, das in die Lichteintrittsfläche eingestrahlt wird, wobei insbesondere vorgesehen ist, dass durch die Lichtaustrittsfläche (entsprechend) gerichtetes Licht austritt.
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Glas ist im Sinne der Erfindung insbesondere Silikatglas. Glas ist im Sinne der Erfindung insbesondere DOCTAN
®, B270 oder F2. Glas ist im Sinne der Erfindung insbesondere Glas, wie es in der
PCT/EP2008/010136 beschrieben ist. Glas im Sinne der Erfindung umfasst insbesondere
0,2 bis 2 Gew.-% Al
2O
3,
0,1 bis 1 Gew.-% Li
2O,
0,3, insbesondere 0,4, bis 1,5 Gew.-% Sb
2O
3,
60 bis 75 Gew.-% SiO
2,
3 bis 12 Gew.-% Na
2O,
3 bis 12 Gew.-% K
2O und
3 bis 12 Gew.-% CaO.
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Eine Oberflächenbeschichtung im Sinne der Erfindung kann eine auf dem Glasträger aufgebrachte Beschichtung und/oder eine durch Oberflächenbehandlung veränderte Oberfläche des Glasträgers sein. Die Oberflächenbeschichtung umfasst vorteilhafterweise eine Aluminium-Konzentration, die größer ist als eine Aluminium-Konzentration im Inneren des Glasträgers, und/oder eine Natrium-Konzentration, die kleiner ist als eine Natrium-Konzentration im Inneren des Glasträgers. Die Dicke der Oberflächenbeschichtung beträgt vorteilhafterweise in etwa zwischen 50 nm und 300 nm. Eine geeignete Oberflächenbeschichtung offenbart z. B. die
DE 11 2007 000 189 . Eine Oberflächenbeschichtung im Sinne der Erfindung kann IR und/oder UV absorbierende bzw. blockierende bzw. reflektierende Eigenschaften besitzen.
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Ein geeignetes Verfahren zum Herstellen eines dreidimensional gedruckten transparenten Kunststoffkörpers im Sinne der Erfindung offenbart zum Beispiel die
EP 2 474 404 A1 .
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In weiterhin vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist die Einkerbung (zumindest zum Teil) keilförmig ausgestaltet. In weiterhin vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung endet die Einkerbung in einem spitzen Winkel (Kerbwinkel). „Enden” im Sinne der Erfindung bezieht sich insbesondere auf den „Scheitel(punkt)” der Einkerbung sowie insbesondere auf den Bereich in der Umgebung des „Scheitel(punkte)s”. Ein spitzer Winkel im Sinne der Erfindung ist insbesondere nicht größer als 60°. Ein spitzer Winkel im Sinne der Erfindung ist insbesondere nicht größer als 45°. Ein spitzer Winkel im Sinne der Erfindung ist insbesondere nicht größer als 30°. Ein spitzer Winkel im Sinne der Erfindung ist insbesondere nicht größer als 10°.
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In weiterhin vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung umfasst der Glasträger auf einer dem Kunststoffkörper abgewandten Seite eine weitere Oberflächenbeschichtung. Eine weitere Oberflächenbeschichtung im Sinne der Erfindung kann eine auf dem Glasträger aufgebrachte Beschichtung und/oder eine durch Oberflächenbehandlung veränderte Oberfläche des Glasträgers sein. Die weitere Oberflächenbeschichtung umfasst beispielsweise eine Aluminium-Konzentration, die größer ist als eine Aluminium-Konzentration im Inneren des Glasträgers, und/oder eine Natrium-Konzentration, die kleiner ist als eine Natrium-Konzentration im Inneren des Glasträgers. Die Dicke der weiteren Oberflächenbeschichtung beträgt vorteilhafterweise in etwa zwischen 50 nm und 300 nm. Eine geeignete weitere Oberflächenbeschichtung offenbart z. B. die
DE 11 2007 000 189 . Eine weitere Oberflächenbeschichtung im Sinne der Erfindung kann IR und/oder UV absorbierende bzw. blockierende bzw. reflektierende Eigenschaften besitzen. Eine weitere Oberflächenbeschichtung im Sinne der Erfindung kann auch die einzige Oberflächenbeschichtung sein.
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In weiterhin vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung umfasst der Kunststoffkörper eine Mehrzahl weiterer dreidimensionaler Strukturen jeweils mit einer optisch wirksamen Lichtaustrittsfläche. In weiterhin vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung umfasst der Kunststoffkörper zumindest 10, insbesondere zumindest 30, weitere dreidimensionale Strukturen jeweils mit einer optisch wirksamen Lichtaustrittsfläche. In weiterhin vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung umfasst der Kunststoffkörper in einer Reihe zumindest 10 dreidimensionale Strukturen jeweils mit einer optisch wirksamen Lichtaustrittsfläche.
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Vorgenannte Aufgabe wird zudem durch einen Fahrzeugscheinwerfer mit einem vorgenannten Scheinwerferlinsenarray gelöst. In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung umfasst der Fahrzeugscheinwerfer einen LED-Array zur Einstrahlung von Licht in den Scheinwerferlinsenarray. Dabei ist insbesondere vorgesehen, dass der LED-Array einzeln schaltbare LEDs umfasst. Es ist insbesondere vorgesehen, dass einer Lichtaustrittsfläche zumindest eine schaltbare LED zugeordnet ist.
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Vorgenannte Aufgabe wird zudem durch ein Verfahren zum Herstellen eines Scheinwerferlinsenarrays für einen Fahrzeugscheinwerfer mit einer Lichtquelle, insbesondere für einen Kraftfahrzeugscheinwerfer, insbesondere durch ein Verfahren zum Herstellen eines vorgenannten Scheinwerferlinsenarrays, gelöst, wobei das Verfahren folgende Schritte umfasst:
- – Bereitstellen eines Glasträgers,
- – vorteilhafterweise Versehen des Glasträgers mit einer Oberflächenbeschichtung und
- – dreidimensionales Drucken eines transparenten Kunststoffkörpers auf den Glasträger bzw. auf die Oberflächenbeschichtung derart, dass der Kunststoffkörper eine erste dreidimensionale Struktur mit einer optisch wirksamen ersten Lichtaustrittsfläche und zumindest eine zweite dreidimensionale Struktur mit einer optisch wirksamen zweiten Lichtaustrittsfläche umfasst, die mit der ersten Lichtaustrittsfläche mittels einer Einkerbung verbunden ist.
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Kraftfahrzeug im Sinne der Erfindung ist insbesondere ein individuell im Straßenverkehr benutzbares Landfahrzeug. Kraftfahrzeuge im Sinne der Erfindung sind insbesondere nicht auf Landfahrzeuge mit Verbrennungsmotor beschränkt.
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Weitere Vorteile und Einzelheiten ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen. Dabei zeigen:
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1 ein Ausführungsbeispiel für einen Scheinwerferlinsenarray und,
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2 ein weiteres Ausführungsbeispiel für einen Scheinwerferlinsenarray.
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1 zeigt ein Ausführungsbeispiel für einen Scheinwerferlinsenarray 10 für einen Fahrzeugscheinwerfer mit einer Lichtquelle, insbesondere für einen Kraftfahrzeugscheinwerfer, wobei der Scheinwerferlinsenarray 10 einen Glasträger 11 mit einer Oberflächenbeschichtung 12 und mit einer Oberflächenbeschichtung 13 und einen auf der Oberflächenbeschichtung 12 dreidimensional gedruckten transparenten Kunststoffkörper 14 umfasst. Der Kunststoffkörper 14 umfasst eine Mehrzahl dreidimensionaler Strukturen 15, 16 mit jeweils zumindest einer optisch wirksamen ersten Lichtaustrittsfläche 151, 161, die mit benachbarten Lichtaustrittsflächen 161, 151 mittels einer Einkerbung 17 verbunden sind.
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2 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel für einen Scheinwerferlinsenarray 20 für einen Fahrzeugscheinwerfer mit einer Lichtquelle, insbesondere für einen Kraftfahrzeugscheinwerfer, wobei der Scheinwerferlinsenarray 20 einen Glasträger 21 mit einer Oberflächenbeschichtung 22 mit einer Oberflächenbeschichtung 23 und einen auf der Oberflächenbeschichtung 22 dreidimensional gedruckten transparenten Kunststoffkörper 24 umfasst. Der Kunststoffkörper 24 umfasst eine Mehrzahl dreidimensionaler Strukturen 25, 26 mit jeweils zumindest einer optisch wirksamen ersten Lichtaustrittsfläche 251, 261, die mit benachbarten Lichtaustrittsflächen 261, 251 mittels einer Einkerbung 27 verbunden sind.
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Die Schichten in den Figuren sind unter Berücksichtigung von Einfachheit und Klarheit und nicht notwendigerweise maßstabsgetreu gezeichnet. So sind z. B. die Größenordnungen einiger Schichten deutlich übertrieben gegenüber anderen Elementen bzw. Schichten dargestellt, um das Verständnis der Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung zu verbessern.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102011002340 A1 [0002]
- DE 102011054229 A1 [0003, 0008]
- EP 2008/010136 [0009]
- DE 112007000189 [0010, 0013]
- EP 2474404 A1 [0011]