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Die Erfindung betrifft einen Anhängeraufbau nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie einen Anhänger mit einem derartigen Aufbau. Derartige Aufbauten sind vorgesehen für Anhänger mit oder ohne eigenem Antrieb und dabei auch für mobile Aufbauten.
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Entsprechende Anhänger bzw. Anhängeraufbauten weisen in der Regel eine Ladefläche und eine umlaufende Bordwand auf, um Ladungen beim Transport entsprechend sichern zu können. Im gewerblichen wie im privaten Bereich besteht das Problem, dass Anhänger im nicht benutzten Zustand merklichen Parkraum beanspruchen, der gerade auf engen Firmengeländen oder begrenzten Privatgrundstücken vor allem in Innenstädten nicht beliebig verfügbar ist.
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Aufgabe der Erfindung ist es demnach, einen Anhängeraufbau und einen Anhänger bereitzustellen, der allen Anforderungen für einen Beladungsvorgang und Zugbetrieb mit oder ohne Ladung genügt, jedoch im unbenutzten Zustand derart in seinen Abmessungen verkleinert werden kann, dass er nur wenig Stauraum einnimmt. Weiterhin angestrebt ist dabei eine Bauweise, die einen Zugbetrieb des Anhängers mit einem derartigen Aufbau auch im stauraumverkleinerten Zustand erlaubt.
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Gelöst wird diese Aufgabe durch einen Anhängeraufbau gemäß Patentanspruch 1 sowie durch einen Anhänger gemäß Patentanspruch 9 und 10.
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Erfindungsgemäß wird ein Anhängeraufbau mit einer Ladefläche und einer Bordwand vorgeschlagen, wobei die Ladefläche und die Bordwand zusammengefaltet werden kann und damit der Platzbedarf für den Anhänger bzw. für einen damit ausgestatteten Anhänger verringert werden kann. Dies geschieht dadurch, dass die Ladefläche des Anhängeraufbaus, die der Beladung dienen soll bzw. die Grundfläche des Stauraums bilden soll, aus einer oder mehreren Grundplatten gebildet wird, wobei jede dieser Grundplatten aus zu einander parallelen Abschnitten besteht, die, beispielsweise über Scharniere, gefaltet werden können. In einer bevorzugten Ausführungsform besteht demnach eine rechteckige Ladefläche mit Längsseiten in Fahrtrichtung des Anhängers aus in Fahrtrichtung aneinandergereihten Grundplattenabschnitten. deren Längsseiten wiederum jeweils quer zu der Fahrtrichtung ausgerichtet sind. Ein Zusammenfalten der Ladefläche führt damit zu einer Verkürzung des Anhängeraufbaus in Fahrtrichtung.
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Um gleichzeitig auch die Bordwand verkürzen zu können, sind nur bestimmte Punkte der Grundplatte(n) mit der Bordwand verbunden. In einer bevorzugten Ausführungsform kann diese Verbindung lösbar ausgeführt, um beispielsweise eine vollständige Montage/Demontage des Aufbaus zu erleichtern und dementsprechend von einer Modulbauweise in der Herstellung profitieren zu können.
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Die Bordwand umfasst zwei zueinander parallele Seitenwände, die vorzugsweise in Fahrtrichtung ausgerichtet sind, und zwei Stirnwände, die quer zur Fahrtrichtung ausgerichtet sind. Die Seitenwände sind in zueinander symmetrischer Ausführung jeweils mindestens entlang einer zumindest annähernd senkrecht zur Ladefläche verlaufenden Kante, beispielsweise über Scharniere, faltbar. In einer bevorzugten Ausführungsform weist jede Seitenwand mindestens einen Stauabschnitt auf. Zwischen zwei einander gegenüberliegenden Stauabschnitten ist eine Grundplatte befestigt, die im gefalteten Zustand einen Stapel ausbildet, der von den Stauabschnitten vorzugsweise seitlich geringfügig überragt wird. Die mit den Stauabschnitten verbundenen faltbaren Komponenten der Seitenwände können dahinter eingeklappt werden.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform sind die Maße der faltbaren Abschnitte der Seitenwände so gewählt, dass diese geringfügig kleiner sind als die Hälfte der Breite der Ladefläche, bzw. der Grundplatten, die die Ladefläche ausbilden. Damit ist gewährleistet, dass die faltbaren Abschnitte der Seitenwände parallel zu den
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Sofern die Ladefläche aus nur einer Grundplatte gebildet wird, kann diese entweder an einer der Stirnwände befestigt sein oder an zwei einander gegenüberliegenden Punkten der Seitenwände.
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Stabilität erreicht der Anhängeraufbau im entfalteten Zustand dadurch, dass entlang der Bordwand an deren Unterkante, zumindest in überwiegenden Abschnitten, Auflagekanten vorgesehen sind, auf denen die Grundplatte(n) im entfalteten Zustand aufliegen können.
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Um ein möglichst raumsparendes Faltkonzept zu gewährleisten, werden in einer bevorzugten Ausführungsform für die zu faltenden Abschnitte der Seitenwände Maße gewählt, die nur geringfügig kleiner sind als die halbe Breite der Ladefläche.
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Ebenfalls aus Gründen der Raumersparnis werden die Grundplattenabschnitte so gefaltet, dass diese die Bordwand in ihrer Höhe nur geringfügig überragen. Da hierbei jedoch keine Raumeinsparung hinsichtlich des Parkraums sondern nur der Höhe nach getroffen werden kann, können die Grundplattenabschnitte die Bordwand überragen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform weisen die Stirnwände in ihrer Ausrichtung gegenüber der Ladefläche eine U-Form auf. Wenn ein Grundplattenabschnitt, der mit der Stirnwand verbunden ist, gefaltet wird und damit an der Stirnwand flächig anliegt, wird er von den beiden Schenkeln der U-Form seitlich abgedeckt. In ähnlicher Weise kann Stauraum entlang der Seitenwände durch Stauabschnitte gebildet werden, hinter denen einer oder mehrere Grundplattenabschnitte gefaltet angeordnet werden kann.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform, wird das Zusammenfalten und Auseinanderfalten von Grundplatte(n) und/oder Seitenwände durch einen oder mehrere Motoren ausgeführt, die automatisch angesteuert werden. Der Vorgang des Zusammenfaltens erfolgt dergestalt, dass zunächst die Grundplattenabschnitte gefaltet werden und anschließend die Seitenwände. Der Vorgang des Auseinanderfaltens erfolgt in entsprechend umgekehrter Reihenfolge.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform sind Abschnitte der Bordwand als herunterklappbare Ladeklappe ausgebildet. Vorzugsweise wird eine solche Ladeklappe in der Stirnwand integriert, die im Anhängeraufbau dem hinteren Ende des Fahrzeuggespanns entspricht.
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Von der Erfindung ebenfalls umfasst ist ein Anhänger mit einem Anhängeraufbau entsprechend vorstehender Beschreibung. Dabei kann zusätzlich die für den Zugbetrieb notwendige Deichsel in ihren Ausmaßen reduziert werden. Dies geschieht dadurch, dass die Deichsel unter die Ladefläche verschoben werden kann. Alternativ oder zusätzlich kann die Deichsel auch dergestalt ausgebildet sein, dass sie teleskopähnlich aus in einander verschieblichen Deichselabschnitten besteht.
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In einer Ausführungsform ist der vorab beschriebene Anhängeraufbau mit einer oder mehreren Achsen verbunden und bildet die einfachste Ausführung eines faltbaren Anhängers. In einer weiteren Ausführungsform ist der Anhängeraufbau auf einer ebenfalls faltbaren Gestell aufgebracht, wobei das Gestell mit der Achse verbunden ist.
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Ebenfalls von der Erfindung umfasst ist die Ausführung als Anhänger, der auch mit dem zusammengeklappten Anhängeraufbau für einen Zugbetrieb geeignet ist, beispielsweise zum Rangieren oder unbeladenen Transport des Anhängers.
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Von der Erfindung umfasst ist eine einachsige oder mehrachsige Ausführung, eine gebremste und eine ungebremste Ausführung sowie eine angetriebene und nicht angetriebene Ausführung des Anhängers.
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Mit der Erfindung ist es somit möglich, einen jederzeit fahrbereiten und nach kurzer Aufbauzeit beladbaren Anhänger bereitzustellen.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand der 1 bis 5 schematisch näher erläutert. Dabei zeigen
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1a bis 1d einen Anhängeraufbau in perspektivischer Ansicht mit 3 teilweise gefalteten Grundplatten,
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2a und 2b ein Einklappen der Seitenwände,
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3a und 3b ein Ineinanderschieben der Deichsel,
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4a und 4b eine weitere Verschiebbarkeit der Deichsel und
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5 eine mögliche Anbringung einer Ladeklappe.
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Der in den 1a bis 1d dargestellte Aufbau weist eine Ladefläche 10 auf, die durch drei Grundplatten 11 gebildet wird. Jede Grundplatte umfasst Grund plattenabschnitte 12, die zueinander faltbar angeordnet sind.
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Umlaufend um die Ladefläche befindet sich die Bordwand 20, die durch zwei Seitenwände 21 und zwei Stirnwände 22 gebildet wird. (Lediglich aus Gründen der Anschaulichkeit ist in den 1b bis 1d die Bordwand nicht umlaufend dargestellt.) An gegenüberliegenden Punkten der Seitenwände 21 ist eine der Grundplatten 11 im Bereich eines Stauabschnitts 23 mit den Seitenwänden 21 verbunden. Im zusammengefalteten Zustand wird diese Grundplatte 11 seitlich von den Stauabschnitten 23 abgedeckt. Weiterhin weisen die Stirnwände 22 eine U-Form auf. Hinter den Schenkeln 24 dieser U-Form wird die mit der Stirnwand 22 verbundene Grundplatte 11 seitlich von den Schenkeln 24 abgedeckt.
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2a zeigt, wie die Seitenwände 21 eingeklappt werden. damit ein vollständiges Einklappen in eine zu den Stirnseiten 22 flächig parallele Position möglich ist, sind die faltbaren Abschnitte der Seitenwände 21 zumindest geringfügig kleiner als die halbe Ladeflächenbreite bzw. Breite der Stirnseiten 22. Sofern die Stauabschnitte 23 und die Schenkel 24 die dahinter gefalteten Grundplatten 11 ausreichend überragen, können Staubabschnitte 23 und Schenkel 24 auch noch die Seitenwände 21 im eingeklappten Zustand überragen, wie dies in 2b erkennbar ist.
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3a und 3b zeigen eine Deichsel mit mehreren in einander einschiebbare Deichselabschnitten 31.
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4 zeigt eine Ausführungsform der Deichsel 30, die unter die Ladefläche verschoben werden kann.
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5 zeigt nochmals den vollständig eingeklappten Anhängeraufbau aus 2b mit einer in der Stirnwand 22 angeordneten Ladeklappe 25.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Ladefläche
- 11
- Grundplatte
- 12
- Grundplattenabschnitt
- 20
- Bordwand
- 21
- Seitenwände
- 22
- Stirnseiten
- 23
- Staubabschnitte
- 24
- Schenkel
- 25
- Ladeklappe
- 30
- Deichsel
- 31
- Deichselabschnitt