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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Anprallgitter gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Derartige Anprallgitter werden bspw. in Parkebenen von Parkhäusern als Brüstung eingesetzt und dabei an zwei voneinander beabstandete vertikale Stützen angeschraubt. Sie dienen als Überkletterschutz, hauptsächlich aber als Anprallschutz für Fahrzeuge. Die Anprallgitter verhindern einen Absturz, wenn ein Fahrzeug gegen die äußeren Abgrenzungen der Parkebene fährt.
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Die einschlägigen Anprallgitter umfassen eine Anzahl horizontaler und vertikaler Gitterstäbe, die zu einer Gittermatte verschweißt sind. Seitlich sind an die Gittermatte obere und untere Anschlusslaschen zum Anschluss an die senkrechten Stützen angeschweißt. Diese Anschlusslaschen sind mit Langlöchern versehen, welche Befestigungsmittel aufnehmen können.
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Verschärfte Sicherheitsvorschriften fordern zunehmend Anprallgitter, die auch mit höherer Geschwindigkeit anprallende Fahrzeuge mit höherem Gewicht sicher aufhalten können und daher eine höhere Last aufnehmen müssen. Eine Verstärkung der Gitter durch zusätzliche Gitterstäbe oder durch Verwendung stärkerer Gitterstäbe erhöht zwangsläufig das Gewicht des Anprallgitters und dessen Kosten.
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Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die bekannten Anprallgitter der vorstehend beschriebenen Art so zu verbessern, dass sie höhere Lasten aufnehmen und seitlich in die Stützen weiterleiten können, ohne dass sich ihr Gewicht und ihre Herstellungskosten dabei vergrößern.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch Anprallgitter mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Erfindungsgemäß sind die horizontalen Gitterstäbe in einem Höhenabschnitt unterhalb der Höhenmitte der Gittermatte in höherer Dichte angeordnet als in den darunter und darüber liegenden Bereichen. In diesem Höhenabschnitt erhöhter Gitterstabdichte sind zwischen den horizontalen Gitterstäben an jeder Seite des Anprallgitters mehrere untere Anschlusslaschen vorgesehen.
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Ein Anprallgitter ist ein Gitter, das ausgelegt ist einen Anprall bzw. einen Aufprall eines Fahrzeugs aufzunehmen und dabei entstehende Kräfte abzuleiten.
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Eine Gittermatte ist aus einer Vielzahl von Gitterstäben aufgebaut. Die Gitterstäbe werden dabei so miteinander verschweißt, dass sie eine Gittermatte ausbilden. Die Gittermatte weist bevorzugt neben horizontalen vertikale Gitterstäbe auf, um Kräfte aufzunehmen und abzuleiten.
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Anschlusslaschen sind Mittel, die zum Anschluss eines Bauteils an ein anderes Bauteil dienen. Die Anschlusslaschen werden bevorzugt mit den Gittermatten verschweißt.
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Ein Langloch bezeichnet in der Technik eine längliche Bohrung oder Nut. Seine schmalen Seiten werden durch Halbkreise abgeschlossen, deren Durchmesser der Breite des Langlochs entsprechen. Die Längsseiten des Langloches verlaufen parallel zueinander.
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Eine senkrechte Stütze ist ein vertikales Bauteil, das Lasten hauptsächlich in Richtung seiner Längsachse aufnimmt und weiterleitet. Bevorzugt sind die Stützen aus Metall, besonders bevorzugt aus Aluminium oder Stahl.
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Als Befestigungsmittel werden bevorzugt Schraubbolzen verwendet. Ein Schraubbolzen ist ein kurzes, meist zylinderförmiges Verbindungselement. Der Schraubbolzen weist ein Gewinde auf. Eine mit einem Schraubbolzen hergestellte Verbindung ist formschlüssig und wieder lösbar ausgebildet.
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Die Erfindung beruht somit darauf, lediglich die Verteilung der horizontal angeordneten Gitterstäbe zu verändern und deren Dichte in einem Bereich zu erhöhen, in welchem mit hoher Wahrscheinlichkeit die Krafteinleitung in das Gitter erfolgt, also etwa auf Höhe der Stoßstange eines anprallenden Fahrzeugs. Die darunter und darüber liegenden Bereiche niedrigerer Gitterstabdichte werden hierdurch zwar etwas geschwächt, was auf die Lastaufnahme und Lastweiterleitung praktisch keinen Einfluss hat. Zahlreiche Versuche des Erfinders haben gezeigt, dass allein die Dichteerhöhung in dem erfindungsgemäß beanspruchten Höhenbereich den verschärften Sicherheitserfordernissen genügt, d. h. im praktischen Versuch höhere Lasten aufnehmen kann, als die bisher bekannten Gitter mit homogener Gitterstabverteilung in horizontaler und vertikaler Richtung. Es ist daher nicht mehr notwendig, zusätzliche Gitterstäbe einzusetzen. Somit entsteht kein zusätzliches Gewicht und auch keine zusätzlichen Herstellungskosten.
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Die in dem Höhenabschnitt erhöhter Gitterstabdichte vorhandenen mehreren Anschlusslaschen stellen ein zusätzliches Sicherheitsmerkmal dar, gegenüber den einzelnen Laschen, die bei den üblichen Gittern im unteren Mattenbereich angebracht werden und lediglich einen einzigen Schraubbolzen aufnehmen können. Die Last wird bei den erfindungsgemäßen Gittern somit an jeder Seite über mehrere untere Anschlusslaschen und entsprechende Schraubbolzen in die Stützen geleitet. Die Anbringung zusätzlicher Laschen ist kaum mit einem spürbaren Gewichtszuwachs verbunden und spielt auch unter dem Gesichtspunkt der Herstellungskosten kaum eine Rolle.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung sind die horizontalen und die vertikalen Gitterstäbe als Rundstähle ausgebildet. Bei einem Anprall einer Fahrzeugstoßstange hat sich mit den verschweißten Rundstählen eine besonders gute Kraftverteilung auf der Matte ergeben.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weisen die unteren Anschlusslaschen horizontale Langlöcher auf, während an den oberen Eckbereichen des Gitters jeweils eine obere Anschlusslasche mit einem vertikalen Langloch versehen ist. Durch das Vorsehen von Langlöchern ist zum einen ausreichend Spiel beim Befestigen der Matte gegeben. Zum anderen ist die Lasteinwirkung auf das Anprallgitter zu beiden Seiten über mehrere Anschlusslaschen über Schraubbolzen in die Stützen einleitbar.
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Weiter vorzugsweise ist der Abstand der horizontalen Gitterstäbe in den Höhenabschnitt erhöhter Gitterstabdichte in etwa halb so groß wie in den darunter und darüber liegenden Bereichen. Damit lässt sich bei einem Anprall einer Fahrzeugstoßstange im Höhenabschnitt erhöhter Gitterstabdichte eine verbesserte Kraftaufnahme, bei entsprechender Durchbiegung der Matte, erzielen.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung entspricht die vertikale Breite des Höhenabschnitts erhöhter Gitterstabdichte der vertikalen Breite eines darunter liegenden Bereichs niedrigerer Gitterstabdichte, und sie entspricht in etwa einem Drittel der vertikalen Breite eines darüber liegenden Bereichs niedrigerer Gitterstabdichte. Dadurch ergibt sich eine besonders gute Kraftverteilung auf der Matte.
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Bevorzugt wird das Anprallgitter in überdachten Parkflächen (wie Parkplätze in Parkhäusern, Tiefgaragen, etc.) und/oder nicht überdachten Parkflächen (wie Parkplätze im Freien) verwendet.
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Im Folgenden wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert.
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1 zeigt eine Draufsicht auf eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Anprallgitters;
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2 zeigt eine Detailansicht des Anprallgitters aus 1; und
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3 zeigt ein Teilschnitt durch das Anprallgitter aus den 1 und 2 im angeschlossenen Zustand an eine Stütze.
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Das Anprallgitter 10 aus 1 umfasst eine Anzahl horizontaler Gitterstäbe und einer Anzahl vertikaler Gitterstäbe, die zu einer Gittermatte 12 verschweißt sind. Im einzelnen sind sieben horizontale Gitterstäbe 14 vorhanden, sowie fünfzig wesentlich dichter angeordnete vertikale Gitterstäbe 16. Bei diesen Gitterstäben 14, 16 handelt es sich um Rundstähle.
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Die fünfzig vertikalen Gitterstäbe 16 sind über die gesamte Breite des Anprallgitters gleichmäßig verteilt und haben somit gleiche Abstände voneinander. Hingegen sind die horizontalen Gitterstäbe 14 in unterschiedlichen Abschnitten der Höhe der Gittermatte 12 in unterschiedlichen Abständen angebracht. In einem Höhenabschnitt H1 etwas unterhalb der Höhenmitte der Gittermatte 12 befinden sich drei horizontale Gitterstäbe 18, 19, 20 die einen wesentlich geringeren Abstand voneinander aufweisen als die Gitterstäbe in dem darüber liegenden Höhenabschnitt H2 und dem darunter liegenden Höhenabschnitt H3.
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Sowohl in dem Höhenabschnitt H2 als auch in dem Höhenabschnitt H3 ist der Abstand der horizontalen Gitterstäbe 14 zueinander doppelt so groß als in dem Höhenabschnitt H1 höherer Dichte. Die Breite des Höhenabschnitts H1 in vertikaler Richtung entspricht derjenigen des Höhenabschnitts H3, sowie einem Drittel der vertikalen Breite des darüber liegenden Höhenabschnitts H2.
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Aufgrund der höheren Gitterstabdichte kann das Anprallgitter 10 im Höhenabschnitt H1 höhere Lasten aufnehmen und seitlich an die Stützen weiterleiten, als es bei einer Krafteinwirkung in den darunter und darüber liegenden Höhenabschnitten H2 und H3 der Fall ist. Das Anprallgitter 10 wird so montiert, dass der Höhenabschnitt H1 sich etwa in der Höhe einer Fahrzeugstoßstange befindet, da hier mit höherer Wahrscheinlichkeit ein Anprall zu erwarten ist.
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An beiden oberen Ecken des Anprallgitters 12 sind Anschlusslaschen 22, 24 angeschweißt, die mit vertikalen Langlöchern 26 versehen sind. Durch diese Langlöcher 26 können Schraubbolzen in die Stützen eingesetzt werden, die das Anprallgitter 12 tragen. Die oberen Anschlusslaschen 22, 24 erstrecken sich zwischen den beiden oberen horizontalen Gitterstäben 14.
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Im Höhenabschnitt H1 erhöhter Gitterstabdichte sind zwischen den Gitterstäben 18, 19, 20 ebenfalls Anschlusslaschen vorgesehen. An jeder Seite des Anprallgitters 12 sind zwei solcher unterer Anschlusslaschen 28, 30 vorhanden, die jeweils mit einem horizontalen Langloch 32 versehen sind. Eine Anbringung von Anschlusslaschen 28, 30 in dem Höhenabschnitt H1 erhöhter Gitterstabdichte sowie die Erhöhung der Anzahl von Anschlusslaschen 28, 30 verbessern zusätzlich die Lastweiterleitung an die Stützen.
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2 zeigt die beiden unteren Anschlusslaschen 28, 30 an der linken Seite des Anprallgitters 10 in 1 im Detail. Der horizontale Querschnitt in 3 zeigt, wie ein Schraubbolzen 34 von der Vorderseite des Anprallgitters 12 her in das Langloch 32 der Anschlusslasche 28 eingesetzt und durch einen Flansch 36 einer Stütze 38 mit Doppel-T-Querschnitt geführt ist. Auf der Rückseite dieses Flansches 36 ist eine Mutter 40 auf den Schraubbolzen 34 aufgeschraubt und über eine Unterlegscheibe rückseitig gegen den Flansch 36 gezogen. Zwischen dem Flansch 36 und der Anschlusslasche 28 liegt eine Kugelscheibe 42 ein.
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In vergleichbarer Weise werden auch die übrigen Anschlusslaschen 22, 24, 30 an den Stützen 38 befestigt.