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Die Erfindung betrifft eine Korpusschiene für eine Führungsvorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie eine Führungsvorrichtung, ein Möbel und ein Verfahren zur Herstellung einer Korpusschiene.
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Stand der Technik
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Auf dem Gebiet des Möbelbaus sind Korpusschienen in verschiedensten Ausführungen bekannt. Als Bestandteil z. B. einer Führungseinheit einer Führungsvorrichtung für ein bewegbares Möbelteil wie z. B. einer Schublade sind sie im Allgemeinen zur Anbringung an einem Möbelkorpus ausgebildet, um dort an einer vorbestimmten Position das bewegbare Möbelteil verschiebbar zu lagern. Dabei besteht eine der Funktionen der Korpusschiene darin, unterschiedliche Krafteinwirkungen auf ein oder mehrere Anbringstellen zu übertragen, an denen die Korpusschiene mit einem Möbelkorpus ortsfest angebracht ist. Einerseits ist es hierbei erwünscht, dass die Korpusschiene bei Änderungen der Krafteinwirkung sich möglichst wenig verformt. Andererseits soll die Korpusschiene vergleichsweise platzsparend sein und am Erscheinungsbild eines Möbels, insbesondere des Möbelkorpus verhältnismäßig wenig auffallen.
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Eine bekannte Ausführung von Korpusschienen umfasst beispielsweise eine Profilschiene z. B. aus Metallblech und ein oder mehrere Anbringwinkel, die mit der Profilschiene verbunden sind. Dabei sind sowohl Ausführungen bekannt, bei denen ein Anbringwinkel mit einer Profilschiene starr verbunden ist, als auch solche, bei denen sich verschiedene Positionen einer Profilschiene an einem Anbringwinkel einstellen lassen. Solche Ausführungen können mit einem vergleichsweise hohen Herstellungsaufwand und Materialbedarf verbunden sein.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Korpusschiene bereitzustellen, die für eine effiziente und kostengünstige Herstellung von Möbeln mit einem bewegbaren Möbelteil verbessert ist.
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Die Aufgabe wird durch eine Korpusschiene mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 14 erfüllt.
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Vorteilhafte Ausführungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen aufgeführt.
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Die Erfindung geht von einer Korpusschiene für eine Führungsvorrichtung aus, mit der ein bewegbares Möbelteil beim Öffnen und/oder Schließen an einem Möbelkorpus eines Möbels führbar ist. Die Korpusschiene ist mit einem Querschnittsprofil versehen, das mehrere sich entlang einer Längsachse der Korpusschiene erstreckende, ebene Profilabschnitte aufweist, wobei jeweils zwei der Profilabschnitte durch eine entlang der Längsachse verlaufende Biegekante miteinander verbunden sind. Des Weiteren ist ein erster der Profilabschnitte ein Seitenabschnitt des Querschnittsprofils, der im montierten Zustand zur Anordnung an einem seitlichen Wandabschnitt im Möbelkorpus vorgesehen ist.
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Der Kern der Erfindung besteht darin, dass am ersten Profilabschnitt zumindest eine freistehende Anbringlasche für eine Montage an einem seitlichen Wandabschnitt des Möbelkorpus ausgebildet ist, die mit der verbleibenden Korpusschiene, insbesondere mit dem ersten Profilabschnitt, einstückig und einseitig zusammenhängend verbunden ist, und die über einen Teilabschnitt der Längsachse der Korpusschiene verläuft. Dabei können auch mehrere, voneinander getrennte Anbringlaschen freistehend und über einen Teilabschnitt der Korpusschiene verlaufend ausgebildet sein, von denen jede mit der verbleibenden Korpusschiene und insbesondere mit dem ersten Profilabschnitt einstückig und einseitig zusammenhängt.
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Das einstückige Zusammenhängen der Anbringlasche mit der verbleibenden Korpusschiene bietet den Vorteil, dass zumindest ein Bereich der Korpusschiene, der für eine Anbringung der Korpusschiene am Möbelkorpus z. B. mit Befestigungselementen vorgesehen sind, durch eine homogene Materialverbindung mit der übrigen Korpusschiene zusammenhängt. Hierdurch sind die Anbringlasche und die verbleibende Korpusschiene vergleichsweise zuverlässig verbunden, wobei an der Verbindung sich beispielsweise kaum oder gar kein Bewegungsspiel wie an einer Verbindung mit aneinanderstoßenden Grenzflächen, z. B. an einer Schraub- oder an z. B. einer Nietverbindung, ausbilden kann. Gegenüber einer Schweißverbindung bietet das einstückige Zusammenhängen den Vorteil, dass kaum oder keine thermisch belasteten Stellen entstehen, die sich vom umgebenden Material durch veränderte Materialeigenschaften wie z. B. Elastizität oder Verformbarkeit unterscheiden. Somit ist an der erfindungsgemäßen Korpusschiene auch das Risiko eines Brechens einer Verbindung zwischen einer Korpusschiene und einem daran angebrachten Anbringelement vermieden.
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Des Weiteren lässt sich die Korpusschiene und insbesondere ein Teil der Anbringmittel vorteilhaft platzsparend ausbilden, weil ein Ansetzen und Verbinden von zusätzlichem Material für ein Anbringelement, wie z. B. einen Anbringwinkel, entfällt.
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Mit einer freistehend ausgebildeten Anbringlasche, die sich über einen Teilabschnitt der Längsachse der Korpusschiene erstreckt, lässt sich ein Materialeinsatz vergleichsweise besser an eine angestrebte Tragfähigkeit anpassen. So kann die Anbringlasche und deren Verbindung mit der verbleibenden Korpusschiene auf eine Fläche begrenzt sein, deren Größe zum Vermeiden einer Rissbildung und eines Ausbrechens an Anbringmitteln, z. B. an einem Loch oder ähnlichen Durchbrüchen, unter vorgegebenen Belastungen ausreichend ist. Daraus ergibt sich der weitere Vorteil, dass die erfindungsgemäße Korpusschiene vergleichsweise Material sparend herstellbar ist. Damit lässt sich ein vergleichsweise geringes Gewicht und ein reduzierter Platzbedarf erreichen, wodurch eine erfindungsgemäße Korpusschiene auch Vorteile in Bezug auf Verpackung und Transport bietet.
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Die freistehende Anbringlasche bietet den Vorteil, dass Anbringmittel, die an der Anbringlasche angeordnet sind, bei einer Montage oder auch bei einer Demontage vergleichsweise leicht erreichbar und gut sichtbar an der Korpusschiene platziert sein können. Hierzu ist die Anbringlasche vorzugsweise über eine Außenkontur bzw. einen Abschnitt einer Außenkontur der übrigen Korpusschiene hervorstehend ausgebildet.
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Vorzugsweise ist die Anbringlasche an einer Oberkante des ersten Profilabschnitts frei abstehend ausgebildet. Insbesondere ist die Anbringlasche gemeinsam mit dem ersten Profilabschnitt an einer Biegekante von einem zweiten Profilabschnitt abgebogen. Auf diese Weise kann die Anbringlasche vorteilhaft weitere Profilabschnitte der Korpusschiene und gegebenenfalls sogar weitere Schienen, die an der Korpusschiene verschiebbar gelagert sind, insbesondere bei einer Montage an einem Möbelkorpus überragen.
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Des Weiteren kann die Anbringlasche über mindestens eine Biegekante mit der verbleibenden Korpusschiene, insbesondere mit dem ersten Profilabschnitt verbunden sein. Damit ist z. B. erreichbar, dass nach einer Anbringung der Anbringlasche am Möbelkorpus der erste Profilabschnitt von einer Oberfläche des Möbelkorpus in einem vorgegebenen Winkel abstehend angeordnet ist. Des Weiteren können ein oder mehrere Biegekanten und dazwischen liegende Verbindungsabschnitte dazu vorgesehen sein, dass der erste Profilabschnitt in einem vorgegebenen Abstand vom Möbelkorpus angeordnet ist.
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Eine bevorzugte Ausführung der Erfindung besteht darin, dass die Anbringlasche an einem seitlich vorstehenden Bereich eines mittleren Profilabschnitts, im folgenden Mittelabschnitt genannt, der Korpusschiene angeordnet ist. Ein Mittelabschnitt verbindet Profilabschnitte der Korpusschiene, zwischen denen der Mittelabschnitt angeordnet ist und die durch den Mittelabschnitt miteinander verbunden sind. Insbesondere ist der Mittelabschnitt zwischen Seitenabschnitten angeordnet. Dabei ist es insbesondere bevorzugt, dass der Mittelabschnitt im Teilabschnitt der Längsachse, über den die Anbringlasche ausgebildet ist, rechtwinklig zur Längsachse verbreitet ist. Der verbreiterte Mittelabschnitt kann in Verbindung mit der Anbringlasche einen mit der Korpusschiene einstückig zusammenhängenden Anbringwinkel bilden, der die verbleibende Korpusschiene in einem vorgegebenen Abstand von einer Innenseite des Möbelkorpus hält. Dadurch lässt sich mit der erfindungsgemäßen Korpusschiene beispielsweise eine Auszugsschiene in einem solchen Abstand von einer z. B. Seitenwand anordnen, dass z. B. ein Boden einer Schublade auf der Auszugsschiene aufliegen und durch diese unterstützt sein kann.
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Um eine Material sparende Bauweise zu erreichen, ist die Anbringlasche über einen Teilabschnitt, d. h. einen Teil einer Gesamtlänge, der Korpusschiene entlang deren Längsachse ausgebildet und nicht über deren Gesamtlänge. Wenn nur eine Anbringlasche einstückig und einseitig verbunden an der Korpusschiene ausgebildet ist, kann die Anbringlasche und entsprechend der Teilabschnitt z. B. über mehr als die halbe Gesamtlänge der Korpusschiene erstreckt sein. Vorzugsweise ist die Anbringlasche höchstens über eine halbe Länge der Korpusschiene entlang der Längsachse erstreckt. Insbesondere ist die Anbringlasche über weniger als die Hälfte, vorzugsweise über weniger als ein Drittel, besonders bevorzugt über weniger als ein Viertel und gegebenenfalls über ein Zehntel oder weniger der Gesamtlänge der Korpusschiene über ein entsprechend langen Teilabschnitt ausgebildet. Eine Länge des Teilabschnitts für die Anbringlasche kann darauf abgestimmt sein, dass z. B. ein einziges Element der Anbringmittel an der Anbringlasche mit einer vorgegebenen Tragfähigkeit ausgebildet ist. Insbesondere wenn sich die Anbringlasche über weniger als die Hälfte der Gesamtlänge der Korpusschiene, insbesondere des ersten Profilabschnitts erstreckt, lassen sich vorteilhaft mehrere Anbringlaschen bereitstellen. Dadurch ist die Korpusschiene vergleichsweise leicht und raumsparend. Zudem lässt sie sich gegebenenfalls mit einem vorteilhaft geringen Materialverschnitt herstellen.
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Eine bevorzugte Ausführung der Korpusschiene sieht vor, dass die Anbringlasche bezüglich der Längsachse in einem vorderen Endbereich der Korpusschiene ausgebildet ist, der zur Anordnung im Frontbereich des Möbelkorpus vorgesehen ist. Durch eine vergleichsweise platzsparende Ausbildung der Anbringlasche ist eine vorteilhaft unauffällige Anbringung der Korpusschiene im Frontbereich des Möbelkorpus möglich. Dabei kann ein Abmaß der Anbringlasche auf z. B. eine vorgegebene Materialstärke insbesondere eines Metallblechs, aus dem die Korpusschiene hergestellt ist, begrenzt sein. Für eine stabile Unterstützung der Korpusschiene, kann eine Anbringeinrichtung, z. B. in Form eines Lochs zum Anschrauben bzw. in Form einer Ausnehmung für eine z. B. Steckverbindung, im verbleibenden Bereich der Korpusschiene abseits des Teilabschnitts für die Anbringlasche ausgebildet sein. Vorzugsweise ist die Anbringeinrichtung einstückig an der Korpusschiene ausgeformt.
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Die Anbringlasche kann planparallel zu einem der Profilabschnitte, insbesondere zu einem weiteren Seitenabschnitt angeordnet sein. Dadurch lässt sich vorteilhaft eine Anordnung der Korpusschiene im Zuge einer Montage am Möbelkorpus vergleichsweise einfach anhand der Anbringlasche überprüfen. Wenn die Anbringlasche insbesondere an einer Oberkante des ersten Profilabschnitts ausgebildet ist, lässt sich eine Konzentration von Tragkräften auf einen vergleichsweise eng begrenzten Bereich der Korpusschiene und dadurch hervorgerufene Verwindungen der Korpusschiene vorteilhaft vermeiden.
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Vorzugsweise ist an der Anbringlasche und/oder am ersten Profilabschnitt, insbesondere im Teilabschnitt der Längsachse der Korpusschiene, eine Versteifung ausgebildet. Hierfür kann der Profilabschnitt, der mit der Anbringlasche durchgehend verbunden ist, eine kanalartige Einwölbung aufweisen, die quer, insbesondere rechtwinklig zur Längsachse der Korpusschiene verläuft. Vorzugsweise erstreckt sich die Versteifung vom ersten Profilabschnitt bis in einen weiteren Profilabschnitt, mit dem der erste Profilabschnitt mit einer Biegekante verbunden ist. Dabei ist die Biegekante vorzugsweise durch die Einwölbung unterbrochen. Gegebenenfalls kann sich die Versteifung, insbesondere die kanalförmige Einwölbung, bis in die Anbringlasche erstrecken. Durch die kanalartige Einwölbung kann die Korpusschiene am Teilabschnitt derart versteift sein, dass Tragkräfte vergleichsweise günstig auf die übrige Korpusschiene verteilt sind und dass eine Konzentration von Spannungen im Material der Korpusschiene vermeidbar ist. Durch die einstückige Ausbildung der Anbringlasche an der Korpusschiene ist eine Kräfteverteilung besser berechenbar, wodurch sich der Materialeinsatz und die Ausbildung einer Versteifung an der erfindungsgemäßen Korpusschiene vergleichsweise effizienter auslegen lässt. Die Versteifung im Teilabschnitt nahe der Anbringlasche kann außerdem durch ein zusätzlich angebrachtes Versteifungselement ausgebildet sein, das beispielsweise im Teilabschnitt, insbesondere an einer Biegekante z. B. angeschweißt oder z. B. angenietet ist.
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Vorzugsweise ist an der Anbringlasche mindestens ein Anbringelement, z. B. ein Loch zum Anschrauben, ausgebildet. Das Anbringelement kann beispielsweise ein Loch oder ein Langloch oder ein Dübel oder ein Zapfen oder ein Gewindezapfen oder z. B. ein Haken sein. Dabei kann die Anbringlasche auch mehrere Anbringelemente und gegebenenfalls verschiedene Anbringelemente aufweisen.
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Des Weiteren ist es bevorzugt, dass an einer Verbindung zwischen der Anbringlasche und der verbleibenden Korpusschiene ein Versatz und/oder eine Sicke ausgebildet ist. Insbesondere kann eine Sicke zwischen der Anbringlasche und dem ersten Profilabschnitt ausgebildet sein. Dadurch lässt sich eine Verbindung der Anbringlasche mit der verbleibenden Korpusschiene versteift und vergleichsweise fester ausbilden, um eine vorteilhaft gleichmäßige Verteilung von Tragkräften zwischen der Anbringlasche und der verbleibenden Korpusschiene zu erreichen. Um eine Gefahr einer Rissbildung oder eines Bruchs an der einseitigen und einstückigen Verbindung der freistehenden Anbringlasche mit der übrigen Korpusschiene zu verringern, kann eine Sicke linienartig an ein oder mehreren Randkanten entlang gezogen sein, wobei die linienförmige Sicke vorzugsweise über eine Anschlussstelle hinaus ausgebildet ist, an der eine Randkante eines Profilabschnitts und eine Randkante der Anbringstelle aufeinander treffen.
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Eine Führungsvorrichtung mit einer erfindungsgemäßen Korpusschiene, insbesondere gemäß ein oder mehrerer der vorgenannten Ausführungen kann vergleichsweise platzsparend und leicht aufgebaut sein. Ein Möbel mit einer erfindungsgemäßen Korpusschiene ermöglicht daher eine verbesserte Raumnutzung insbesondere im Möbelkorpus, wodurch sich vergleichsweise mehr Stauraum z. B. in bewegbaren Möbelteilen wie z. B. eine Schublade bereitstellen lässt. Dabei kann eine Führung des bewegbaren Möbelteils am Erscheinungsbild des erfindungsgemäßen Möbels unauffällig ausgebildet sein.
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Ein weiterer Gegenstand der Erfindung besteht in einem Verfahren zur Herstellung einer Korpusschiene nach einem der Ansprüche 1 bis 11, bei dem eine Blechplatine, aus der die Korpusschiene geformt wird, aus einem Metallblech herausgetrennt wird. Für das Verfahren ist dabei wesentlich, dass die Anbringlasche an einem Blechabschnitt, aus dem ein Profilabschnitt der Korpusschiene ausgebildet wird, abgebogen wird. Hierbei kann die Anbringlasche gemeinsam mit dem ersten Profilabschnitt vom Blechabschnitt für einen Profilabschnitt abgebogen werden, um die Anbringlasche und den ersten Profilabschnitt z. B. planparallel zueinander auszubilden.
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Dadurch kann die Anzahl von Biegekante vergleichsweise klein gehalten werden, um die Korpusschiene vorteilhaft einfacher herzustellen.
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Die Blechplatine wird mit einem Umriss ausgebildet, der einen vorzugsweise rechteckigen Basisabschnitt zur Ausbildung von Profilabschnitten der Korpusschiene umfasst. Dabei kann eine rechteckige Fläche für den Basisabschnitt in den Umriss der Blechplatine einbeschrieben sein. Die langen Seiten des rechteckigen Basisabschnitts können gemäß einer Längenvorgabe für die Korpusschiene ausgebildet, insbesondere aus einem Metallblech herausgetrennt werden. Der rechteckige Basisabschnitt wird mit einem zungenförmigen Vorsprung aus einem Metallblech herausgetrennt, wobei der zungenförmige Vorsprung insbesondere an einer langen Seite des rechteckigen Basisabschnitts freistehend von einem Seitenrand absteht.
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Die Blechplatine kann mit einem z. B. L-förmigen Umriss aus einem Metallblech herausgetrennt werden. Um eine Korpusschiene mit mehreren, insbesondere zwei freistehenden Anbringlaschen herzustellen, kann die Blechplatine mit einem z. B. F-förmigen Umriss aus einem Metallblech herausgetrennt werden. Eine Korpusschiene mit mehr als zwei Anbringlaschen wird mit einer entsprechenden Anzahl zungenförmig an einer Seite einer rechteckigen Grundform seitlich hervorragender Vorsprünge aus einem Metallblech herausgetrennt.
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Eine besonders bevorzugte Ausführung der Erfindung sieht vor, dass zwischen den seitlich Vorsprüngen, die an einer Seitenkante eines Rechtecks, das in den Umriss einer ersten Blechplatine für eine erste Korpusschiene einbeschrieben ist, hervorragen, Zwischenräume ausgebildet werden, in die zumindest ein Teil der zungenförmigen Vorsprünge einer zweiten Blechplatine für eine zweite Korpusschiene hineinreichen können. Dadurch können bei einem Heraustrennen die Trennformen zweier Blechplatinen derart angeordnet werden, dass die Umrisse der Blechplatinen zueinander um einen Winkel von 180° in einer Ebene des Metallblechs gedreht liegen, um einen Materialverschnitt bei einer Material sparenden Ausbildung der Korpusschienen zu verringern.
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Die Trennform kann an einem Werkzeug einer z. B. Stanzpresse ausgebildet werden. Des Weiteren kann die Trennform als ein Werkzeugpfad eines Schneidewerkzeugs, z. B. eines Strahlaustrittskopfes einer Laserschneidanlage, vorgegeben, insbesondere programmiert werden.
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Um die Herstellung der erfindungsgemäßen Korpusschienen rationell zu gestalten, werden aus einem Metallblech zwei ineinandergreifende Blechplatinen als Rohformen für zwei Korpusschienen insbesondere in einem Fertigungsschritt herausgetrennt. Vorzugsweise werden Umrisse zweier Blechplatinen derart angeordnet, dass an der Trennform mindestens eine gemeinsame Trennlinie zwischen beiden Blechplatinen ausgebildet wird, an der sich die Umrisse der beiden Blechplatinen überdecken. Vorzugsweise werden die beiden Blechplatinen an einer durchgehenden gemeinsamen Trennlinie voneinander getrennt.
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Zum Heraustrennen kann die Blechplatine aus einem Metallblech z. B. ausgestanzt oder z. B. durch insbesondere Laserschneiden und insbesondere Fräsen herausgeschnitten werden.
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Dabei wird die Blechplatine vorzugsweise aus Stahlblech hergestellt.
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Für eine vergleichsweise einfache Herstellung wird die Blechplatine mit rechtwinklig zueinander angeordneten Randkanten aus einem Metallblech herausgetrennt. Vorzugsweise werden am Umriss der Blechplatine vorstehende und eingezogene Ecken abgerundet, um die Gefahr von Rissbildung und Bruch an der Korpusschiene bei Belastung zu verringern.
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Die Erfindung wird nachfolgend an mehreren Ausführungsbeispielen erläutert, die anhand von Zeichnungen beschrieben werden. Die Ausführungsbeispiele sind in den Zeichnungen nicht maßstäblich dargestellt.
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Es zeigen:
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1 eine schematische Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Möbels,
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2 eine schematische perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Korpusschiene von einem seitlichen, hinteren Blickpunkt aus,
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3 eine schematische Frontansicht eines Querschnitts senkrecht zu einer Längsachse einer erfindungsgemäßen Korpusschiene im Bereich des Anbringabschnitts,
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4a eine schematische Frontansicht eines Querschnitts senkrecht zu einer Längsachse einer erfindungsgemäßen Führungsvorrichtung,
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4b eine schematische Frontansicht eines Querschnitts senkrecht zu einer Längsachse einer erfindungsgemäßen Führungsvorrichtung,
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5 eine schematische perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Korpusschiene,
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6 eine schematische Aufsicht auf ein Metallblech mit zwei Blechplatinen,
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7 eine schematische Aufsicht auf ein Metallblech mit zwei Blechplatinen,
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8 eine schematische perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Korpusschiene,
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9 eine schematische Aufsicht auf zwei Blechplatinen.
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In 1 ist eine Ausführung eines erfindungsgemäßen Möbels 1 gezeigt, das mit zwei bewegbaren Möbelteilen 3 ausgestattet ist. Die Schubladen 3 sind an einem Möbelkorpus 2 mit erfindungsgemäßen Führungseinheiten 4 angebracht und durch die Führungseinheiten 4 zum Herausziehen und Einschieben bewegbar gelagert. Der Möbelkorpus 2 ist in 1 ohne eine Seitenwand an der Ansichtsseite dargestellt, um die Anordnung der Schubladen 3 und der Führungseinheiten 4 im Möbelkorpus 2 zu zeigen. Jede Schublade 3 ist mit zwei Führungseinheiten 4 am Möbelkorpus 2 angebracht, wobei jeweils eine nicht sichtbare Führungseinheit an einer zweiten Seitenwand 39 angebracht ist.
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Jede Führungseinheit 4 umfasst eine erfindungsgemäße Korpusschiene 5, eine Zwischenschiene 6 sowie eine Ladenschiene 7. Die Ladenschiene 7 kann an der Schublade 3 unten oder seitlich angebracht sein. Die Korpusschiene 5 ist für eine Anbringung an einer nicht gezeigten rechten Seitenwand ausgebildet. Dabei liegt die Korpusschiene im montierten Zustand mit einem seitlichen Profilabschnitt 8 und einer Anbringlasche 12 an der Seitenwand an, wobei die Anbringlasche 12 mit Anbringmitteln für eine Montage ausgebildet ist.
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In der 2 ist ein Ausführungsbeispiel für eine erfindungsgemäße Korpusschiene 5 dargestellt, die beispielsweise an dem in 1 gezeigten Möbel 1 eingesetzt sein kann. Ein Querschnitt der Korpusschiene 5 ist in 3 gezeigt. Eine Führungsvorrichtung, insbesondere ein Querschnitt einer linksseitigen Führungseinheit 4 – eine an einer senkrechten Ebene gespiegelte rechtsseitige Führungseinheit ist nicht gezeigt – ist mit einer Zwischenschiene 6, einer Ladenschiene 7 und zwischen den Schienen 5, 6, 7 angeordneten Wälzkörperkäfigen 16 in der 4a dargestellt.
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Die Korpusschiene 5 ist vorzugsweise aus einem Metallblech, vorzugsweise Stahlblech, hergestellt. Die Korpusschiene 5 weist mehrere Profilabschnitte 8, 9, 10 und 11 auf, die beispielsweise alle über eine Gesamtlänge L der Korpusschiene in Längsrichtung von einer vorderen Randkante 26 bis zu einer hinteren Randkante 27 ausgebildet sein können. Die Profilabschnitte 8, 9, 10, 11 sind an Biegekanten 17, 18 und 19 durchgehend miteinander verbunden und zueinander, insbesondere rechtwinklig abgebogen. Die Biegekanten 17, 18 und 19 verlaufen vorzugsweise parallel zu einer Längsachse der Korpusschiene 5. Von den Biegekanten erstreckt sich vorzugsweise zumindest eine über die Gesamtlänge L der Korpusschiene. Weil die Biegekanten 17, 18 und 19 einen wesentlichen Beitrag zur Festigkeit und Stabilität der Korpusschiene beitragen ist es bevorzugt, wenn die Mehrzahl von ihnen und insbesondere alle zumindest über einen Großteil der Gesamtlänge L der Korpusschiene 5 sich erstreckend ausgebildet ist. In der gezeigten Ausführung erstrecken sich alle Biegekanten 17, 18, 19 wie die Profilabschnitte 8, 9, 10, 11 von einer vorderen 26 bis zu einer hinteren Randkante 27.
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Der seitliche erste Profilabschnitt 8 ist dazu vorgesehen, nach einer Montage der Korpusschiene 5 im Möbelkorpus 2 an einer ebenen Oberfläche einer Seitenwand 39 anzuliegen. Der erste Profilabschnitt 8 ist über die Biegekante 17 rechtwinklig mit einem mittleren Profilabschnitt 9 verbunden. Über eine weitere Biegekante 18 sind die mittleren Profilabschnitte 9 und 10 miteinander verbunden. Der mittlere Profilabschnitt 9 ist dazu vorgesehen, die Profilabschnitte 10 und 11 zu stützen und in einem horizontalen Abstand, der durch den Abstand der Biegekanten 17 und 18 vorgegeben ist, vom Profilabschnitt 8 und nach einer Montage von einer Seitenwand 39 eines Möbelkorpus 2 fern zu halten.
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Der Profilabschnitt 10 bildet zusammen mit dem zweiten seitlichen Profilabschnitt 11 einen Bereich der Korpusschiene 5, der für eine verschiebbare Lagerung einer Mittelschiene 6 und einer Auszugsschiene 7 vorgesehen ist. Vorzugsweise sind Oberflächenbereiche 11a, 11b am Profilabschnitte 11 und gegebenenfalls auch Oberflächenbereiche 10a, 10b am Profilabschnitt 10 als Laufflächen für die Wälzkörperkäfige 16, insbesondere darin enthaltene Wälzkörper (nicht gezeigt) vorgesehen und können hierfür bearbeitet, z. B. geglättet oder z. B. mit einer Laufrille (nicht gezeigt) versehen sein.
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Am seitlichen Profilabschnitt 8 ist in einem frontseitigen Teilabschnitt C der Korpusschiene 5, die an die Randkante 26 heranreicht, eine Anbringlasche 12 ausgebildet. Die Anbringlasche 12 ist aus einem einstückig, mit dem ersten Profilabschnitt 8 durchgehend zusammenhängenden Blechabschnitt ausgebildet, der eine obere Randkante 24 des Profilabschnitts 8 überragt und dabei bis zu einer Oberkante 28 der Anbringlasche 12 reicht. Dabei ist die Anbringlasche 12 freistehend ausgebildet, wobei sie in Richtung der Längsachse der Korpusschiene von einem aufragenden Stück der vorderen Randkante 26 der Korpusschiene und von einer Randkante 29, die die obere Randkante 28 der Anbringlasche 12 mit der oberen Randkante 24 des ersten Profilabschnitts 8 verbindet, seitlich begrenzt ist.
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An der Anbringlasche 12 sind zwei parallel zur Längsachse der Korpusschiene verlaufende Sicken 22 und 23 ausgebildet, die als entgegengesetzt verlaufende Versatzstufen ausgebildet sind. Dadurch ist die Anbringlasche im Bereich der Anbringmittel 15 um einen Abstand in der Größenordnung einer Materialstärke, insbesondere Blechdicke, nach innen zum Profilabschnitts 10 hin versetzt angeordnet, wobei die Anbringlasche 12 im Bereich der Anbringmittel 15 planparallel zum ersten Profilabschnitt 8 angeordnet ist. Bei einer Montage der Korpusschiene liegen Kanten der stufenförmigen Sicken 22 und 24 unter allen Umständen an einem ebenen Anbringbereich (nicht gezeigt) des Möbelkorpus 2 an. Durch entsprechende starke Befestigung von Anbringelementen, insbesondere Schrauben kann die Anbringlasche im Bereich der Anbringmittel, z. B. der Löcher 15, insbesondere elastisch durchgebogen sein, wodurch Befestigungskräfte zunächst nur durch ein Andrücken der stufenförmigen Sicken 22 und 23 sowie gegebenenfalls auch durch ein Anliegen des Profilabschnitts von der Korpusschiene 5 auf eine Seitenwand 39 eines Möbelkorpus 2 übertragbar sind. Bei vergleichsweise starken Belastungen der Korpusschiene 5 kann dadurch die Befestigung der Korpusschiene 5 mit dem Möbelkorpus 2 etwas nachgiebig sein, um z. B. ein Ausbrechen von Befestigungsmitteln, wie z. B. einer Schraube (nicht gezeigt) oder z. B. eines Dübels (nicht gezeigt), zu vermeiden.
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Des Weiteren ist die Anbringlasche 12 durch die Sicken 22 und 23 derart versteift, dass eine vergleichsweise günstige Verteilung von Anbring- und Tragkräften auf die Anbringlasche 12 und auf den ersten Profilabschnitt 8 erreichbar ist.
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Weil im frontseitigen Teilabschnitt C der Korpusschiene 5 vergleichsweise hohe Belastungen auftreten können – insbesondere bei ausgezogener z. B. Schublade 3 – ist die Verbindung der Anbringlasche 12 und des ersten Profilabschnitts 8 zum mittleren Profilabschnitt 9 mit einer kanalförmigen Einwölbung 13 versehen, durch die die Verbindung der Profilabschnitte über die Biegekante versteift ist. Dadurch lässt sich vorteilhaft eine erhöhte Belastbarkeit der Korpusschiene, insbesondere im Bereich der Biegekante 17 erreichen, um ein Aufbiegen der Biegekante bei zulässigen Belastungen zu unterbinden oder wenigstens zu vermindern.
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Die Anbringlasche weist Anbringmittel in Form von mehreren Löchern 15 auf, die für eine Anbringung mit z. B. Schrauben und z. B. Dübeln vorgesehen sind. Dabei können Anbringmittel auch in Form von Eingriffen für z. B. Befestigungshaken und ähnlichem ausgebildet sein. Von der hier gezeigten Ausführung abweichend können die Anbringmittel z. B. auch einen Haken umfassen, der beispielsweise an der Anbringlasche ausgestanzt ist.
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Über einen Großteil der Länge der Korpusschiene 5 reicht der Profilabschnitt 8 bis zu einer Höhe A, während die Anbringlasche 12 über die Höhe A bis zur oberen Randkante 28 hinausragt. Wie besonders deutlich in den 3 und 4a erkennbar ist, sind dadurch die Anbringmittel 15 der Anbringlasche 12 vorteilhaft oberhalb der Profilabschnitte 10 und 11 angeordnet, wodurch die Anbringmittel 15 während einer Montage der Korpusschiene 5 am Möbelkorpus 2 vergleichsweise gut einsehbar und für ein Werkzeug (nicht gezeigt) gut erreichbar angeordnet sind. Wenn die Anbringlasche 12 auch über eine Höhe B hinausragend angeordnet ist und oberhalb der Höhe B mit zumindest einem Teil der Anbringmittel 15 versehen ist, lässt sich auch eine mit allen Schienen 5, 6 und 7 zusammengesetzte Führungseinheit 4 anhand der Korpusschiene 5 mit vergleichsweise wenig Aufwand im Möbelkorpus 2 montieren.
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Aufgrund der frontseitigen Anordnung an der vorderen Randkante 26 ist die Anbringlasche insbesondere zur Aufnahme von Tragkräften, die auf den vorderen Schienenabschnitt, insbesondere den Teilabschnitt C wirken, vorgesehen. Zur Abstützung der Korpusschiene in einem Bereich nahe der hinteren Randkante 27 ist gemäß 2 am mittleren Profilabschnitt 9 eine Ausnehmung 14 ausgebildet, die beispielsweise an einen Anbringadapter (nicht gezeigt) angepasst ist, der zur Anbringung an einem z. B. hinteren Bereich eines Möbelkorpus 2, z. B. einer Rückwand oder z. B. einer Querleiste 38, vorgesehen ist. Die Ausnehmung 14 ist am mittleren Profilabschnitt 9 als rechteckiger in Längsrichtung der Korpusschiene 5 verlaufender Schlitz ausgebildet, der an der hinteren Randkante 27 geöffnet ist. Dadurch ist der Profilabschnitt 9 an der Ausnehmung 14 in entsprechend angepassten Nuten (nicht gezeigt) eines z. B. Anbringadapters führbar, mit denen das hintere Ende der Korpusschiene insbesondere schwimmend gelagert sein kann. Weil dieser Teil der Korpusschiene zumeist an einer kaum oder gar nicht einsehbaren Stelle im Möbelkorpus 2 angeordnet ist, kann eine Anbringung mit einem z. B. Bewegungsspiel keinen ungünstigen optischen Eindruck erzeugen. Daher lässt sich der hintere Schienenbereich der Korpusschiene in der gezeigten Ausführung vorteilhaft für eine stabile und spannungsfreie Anbringung der Korpusschiene 5 nutzen. Außerdem ist die Korpusschiene damit nur im frontseitigen Bereich relativ eng hinsichtlich einer Anbringung festgelegt, während eine hintere Abstützung variabel an die Gegebenheiten, insbesondere an die Anbringmöglichkeiten eines Möbels 1 anpassbar ist.
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In 5 ist ein drittes Ausführungsbeispiel für eine erfindungsgemäße Korpusschiene 5 gezeigt. Die Korpusschiene 5 stellt eine vereinfachte Ausführung der in den 2, 3 und 4a gezeigten Ausführung dar, wobei alle strukturellen Merkmale der Korpusschiene 5 auch am Ausführungsbeispiel der 2 vorhanden und diesbezüglich bereits beschrieben sind.
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Anhand der Korpusschiene 5, die in 5 gezeigt ist, wird nachfolgend deren Herstellung beschrieben. Dazu ist in 6 ein Metallblech 30 gezeigt, auf das Trennlinien 24, 25, 26, 27 und 28 von zwei Umrissen zweier Blechplatinen 31 und 32 aufgezeichnet sind. Somit stellen die Trennlinien 24, 25, 26, 28 auf dem Metallblech 30 in 6 eine Blechabwicklung zweier Korpusschienen 5 dar.
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Die Trennlinien 24, 25, 26, 27, 28 der beiden Blechplatinen werden vorzugsweise derart angeordnet, dass insbesondere zwischen den beiden Blechplatinen 31 und 32 kein Bereich des Metallblechs 30 ungenutzt bleibt. Daher werden die L-förmigen Umrisse der beiden Blechplatinen 31 und 32 in einer zum Metallblech parallelen Ebene um 180° zueinander gedreht angeordnet. Dabei werden die beiden Trennlinien 24 der beiden Metallbleche 31 und 32 miteinander zur Deckung gebracht. Des Weiteren werden jeweils die Trennlinie 29 der einen und die Trennlinie 27 der anderen von den Blechplatinen 31 und 32 einander überdeckend angeordnet. Dadurch wird von den Trennlinien 25, 26 und 28 beider Blechplatinen 31 und 32 zusammen ein geschlossener, rechteckiger Flächenbereich auf dem Metallblech 30 begrenzt, in welchem die beiden Blechplatinen 31, 32 ohne Zwischenraum und somit vorteilhaft ohne Materialverschnitt aufeinander treffen.
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Die beiden Blechplatinen 31 und 32 werden aus dem Metallblech 30 herausgetrennt. Dabei können im Zuge des Heraustrennens der Blechplatinen 31, 32 aus dem Metallblech auch Anbringmittel insbesondere in Form von Löchern 15 aus einem als Anbringlasche 12 vorgesehenen Blechabschnitt der Blechplatinen 31 und 32 ausgebildet werden.
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Die Blechplatinen 31 und 32 können hierfür z. B. ausgestanzt oder beispielsweise mit z. B. einer Fräse (nicht gezeigt) oder mit z. B. einem Laserstrahl (nicht gezeigt) aus dem Metallblech 30 herausgeschnitten werden. Hierfür wird ein z. B. Stanzwerkzeug (nicht gezeigt) derart ausgebildet, dass damit die beiden um 180° zueinander gedrehten und aneinander anliegenden Blechplatinen 31 und 32 in einem Fertigungsschritt, insbesondere in einem Arbeitsgang einer Stanzvorrichtung (nicht gezeigt) gemeinsam aus dem Metallblech 30 ausgestanzt werden, wobei vorzugsweise gleichzeitig beide Blechplatinen 31 und 32 voneinander getrennt werden.
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Auf dem Metallblech 30 sind zudem die Positionen von Biegekanten 17, 18 und 19 als unterbrochene Linien eingezeichnet. Nach einem Heraustrennen und gegebenenfalls einem nachträglichen Vereinzeln der beiden Blechplatinen 31 und 32 werden die Blechplatinen 31, 32 an den Biegekanten 17, 18 und 19 gebogen. Dabei können die Biegekanten 17, 18, 19 z. B. durch Abkantpressen und z. B. durch Walzen, insbesondere Kaltwalzen ausgebildet werden. Dabei wird die Anbringlasche 12 bei jedem der Blechteile von einem Profilabschnitt 9 abgebogen. Insbesondere wird die Anbringlasche 12 gemeinsame mit einem ersten Profilabschnitt 8 vom Profilabschnitt 9 abgebogen, wodurch die Anbringlasche 12 ab einer Höhe A von einer Ober- bzw. Randkante 24 des Profilabschnitts 8 aufragend und freistehend ausgebildet wird.
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Die 7 zeigt ein Metallblech 30 mit Blechplatinen 31 und 32 für eine vierte beispielhafte Ausführung einer erfindungsgemäßen Korpusschiene 5. Die Blechplatinen 31 und 32 unterscheiden sich von den in 6 gezeigten Ausführungen dadurch, dass bei beiden Blechplatinen 31, 32 jeweils an einem ersten Profilabschnitt 8 neben einer ersten Blechzunge an der frontseitigen Randkante 26, die zu einer Anbringlasche 12 ausgebildet wird, eine zweite Blechzunge für eine zweite Anbringlasche 34 ausgebildet wird. Dabei werden die Blechzungen für die Anbringlaschen 12 und 34 an den Blechplatinen 31 und 32 derart angeordnet, dass die zueinander um 180° gedrehten Blechplatinen 31 und 32 mit den Blechzungen ineinandergreifend angeordnet werden können. Dabei können Restbereiche 33 des Metallblechs 30 ungenutzt bleiben, um z. B. die beiden Anbringlaschen 12 und 34 vergleichsweise platzsparend zu formen.
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Die Blechzungen für die Anbringlaschen 12 und 34 sind homogen mit dem Profilabschnitt verbunden. Nach einem Abtrennen der Blechplatinen 31 und 32 werden die Anbringlaschen 12 und 34 gemeinsam mit dem Profilabschnitt 8 an einer Biegekante 17 von einem Profilabschnitt 9 abgebogen.
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In den 8 und 9 ist ein fünftes Ausführungsbeispiel der Erfindung gezeigt. Eine erfindungsgemäße Korpusschiene 5 weist ebenfalls Profilabschnitte 10 und 11 auf, die an Biegekanten 18 und 19 in ähnlicher Weise abgebogen sind, wie dies an den zuvor beschriebenen Ausführungsbeispielen ausgebildet ist.
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In einem Teilabschnitt C ist der Profilabschnitt 9 verbreitert, wodurch der Profilabschnitt an einer Seite von zwei getrennten Profilabschnitten 8 und 40 begrenzt ist. Dabei ist der Profilabschnitt 40 über eine Biegekante 41 mit dem Profilabschnitt 9 verbunden. Am Profilabschnitt 8 ist eine Anbringlasche 12 mit Anbringmitteln in Form mehrerer Löcher 15 oberhalb einer Höhe A ausgebildet. Vorzugsweise liegt die Höhe A oberhalb der Profilabschnitte 10 und 11. Der Profilabschnitt 8 und die Anbringlasche 12 sind zusammen an einer Biegekante 17 vom Profilabschnitt 9 abgebogen, wodurch die Anbringlasche in eine freistehende Position gebracht und einstückig mit der übrigen Korpusschiene 5 verbunden ist. Durch die Verbreiterung des Profilabschnitts 9 im Teilabschnitt C ist der Profilabschnitt abschnittsweise als freistehender Tragarm ausgebildet, mit dem sich der Schienenbereich mit dem Profilabschnitt 40 beispielsweise in einem vorgegebenen Abstand von einer z. B. Seitenwand 39 eines Möbelkorpus 2 anbringen lässt.
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In 9 sind zwei Blechplatinen 31 und 32 gezeigt, die derart aneinander anliegend angeordnet sind, dass sie zusammen einen Umriss einer Rechteckfläche bilden. Im Unterschied zu den oben beschriebenen Ausführungen, werden die Blechplatinen eingeschnitten, um an jeder der Blechplatinen Randkanten 37a, 37b und 37c auszubilden. Dadurch können am Profilabschnitt 9 die zwei zueinander versetzten Biegekanten 17 und 41 ausgebildet werden, an denen sich der Profilabschnitt 8 mit der Anbringlasche 12 und der Profilabschnitt 40 separat voneinander abbiegen lassen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Möbel
- 2
- Möbelkorpus
- 3
- Schublade
- 4
- Führungseinheit
- 5
- Korpusschiene
- 6
- Zwischenschiene
- 7
- Ladenschiene
- 8
- Profilabschnitt
- 9
- Profilabschnitt
- 10
- Profilabschnitt
- 10a
- Oberflächenbereich
- 10b
- Oberflächenbereich
- 11
- Profilabschnitt
- 11a
- Oberflächenbereich
- 11b
- Oberflächenbereich
- 12
- Anbringlasche
- 13
- Einwölbung
- 14
- Ausnehmung
- 15
- Loch
- 16
- Wälzkörperkäfig
- 17
- Biegekante
- 18
- Biegekante
- 19
- Biegekante
- 22
- Sicke
- 23
- Sicke
- 24
- Randkante
- 25
- Randkante
- 26
- Randkante
- 27
- Randkante
- 28
- Randkante (an Anbringlasche)
- 29
- Randkante (an Anbringlasche)
- 30
- Metallblech
- 31
- Blechplatine (Rohling)
- 32
- Blechplatine (Rohling)
- 33
- Stanzbutzen
- 34
- Anbringlasche
- 35
- Biegekante
- 36
- Randkante
- 37a
- Randkante
- 37b
- Randkante
- 37c
- Randkante
- 38
- Querleiste
- 39
- Seitenwand
- 40
- Profilabschnitt
- 41
- Biegekante