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Die Erfindung betrifft eine Kopfstütze. Eine solche Kopfstütze umfasst ein Kopfanlageteil, welches mittels wenigstens einer Tragstange an einem Fahrzeugsitz gehalten ist. An der Struktur der Rückenlehne ist wenigstens eine Lagervorrichtung befestigt, welche mit einem Führungskanal versehen ist, in welchem die Tragstange verschiebbar gelagert ist. Zur Arretierung der Bewegung der Tragstange relativ zu der Lagervorrichtung umfasst die Kopfstütze eine Verriegelungsvorrichtung.
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Die Verriegelungsvorrichtung ist mit einem Riegel versehen, welcher mit der Kerbe lösbar in Eingriff bewegbar ist. Die Tragstange ist unbewegbar in dem Führungskanal verriegelt, wenn der Riegel in einer Riegelposition mit der Kerbe in Eingriff ist und in dem Führungskanal bewegbar, wenn der Riegel in einer Löseposition mit der Kerbe außer Eingriff ist.
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In der
DE 10 2010 055 380 A1 ist eine Arretiereinrichtung für eine Kopfstütze beschrieben, wobei ein Federarm, an welchem der Riegel der Verriegelungsvorrichtung gehalten ist, mittels einer Betätitungsvorrichtung zwischen einer Riegelposition und einer Löseposition elastisch verformt wird.
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Es war Aufgabe der Erfindung eine Kopfstütze mit einer Verriegelungsvorrichtung zu schaffen, wobei der Ort der Betätigung der Verriegelungsvorrichtung von dem Riegel entfernt ist und die Übertragung der Bewegung der Betätigungsvorrichtung auf den Riegel frei an die konstruktiven Erfordemisse angepasst werden kann.
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Die Aufgabe wurde gelöst durch eine Kopfstütze mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
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Bei der erfindungsgemäßen Kopfstütze ist der Riegel an einer Übertragungsvorrichtung gehalten. Mittels der Übertragungsvorrichtung sind Druckkräfte oder alternativ Druck- und Zugkräfte von einer Betätigung der Verriegelungsvorrichtung auf den Riegel übertragbar, wobei die Übertragungsvorrichtung bei der Bewegung zwischen der Riegelposition und der Löseposition bereichsweise oder insgesamt relativ zu der Lagervorrichtung verlagerbar ist.
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Eine Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, dass die Übertragungsvorrichtung bei der Bewegung zwischen der Riegelposition und der Löseposition wenigstens teilweise in eine Richtung verlagerbar ist, die parallel zu seiner Längsmittellinie gerichtet ist. Die Längsmittellinie der Übertragungsvorrichtung kann gerade und/oder gekrümmte Abschnitte aufweisen. Während der Bewegung wird die Übertragungsvorrichtung verformt.
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Mit der Übertragungsvorrichtung sind Druckkräfte oder alternativ Druck- und Zugkräfte übertragbar. Bei der Bewegung zwischen der Riegelposition und der Löseposition wird die Übertragungsvorrichtung translatorisch verlagert. Die Übertragungsvorrichtung umfasst z. B. wenigstens ein verformbares Element. Die Übertragungsvorrichtung kann auch eine Vielzahl von Elementen umfassen, deren Position zueinander veränderbar ist. Z. B. kann die Übertragungvorrichtung eine Vielzahl von lose in Kontakt stehenden Körpern, wie. z. B. Kugeln, oder miteinander verbundenen Körpern, wie z. B. eine Kette, umfassen. Das verformbare Element kann z. B. von einer Kette gebildet sein, die derart geführt ist, dass Druckkräfte übertragbar sind.
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Die Übertragungsvorrichtung umfasst z. B. wenigstens ein verformbares Element, welches von einem Draht oder von einem Kunststoffteil gebildet ist. Das verformbare Element kann z. B. als Arm ausgebildet sein, wobei an einem Endbereich der Riegel gehalten ist und wobei ein anderer Endbereich als Betätigungsbereich ausgebildet ist. Das verformbare Element kann einstückig mit dem Riegel ausgebildet sein. Der Riegel kann z. B. zwei verformbare Elemente miteinander verbinden. Z. B. ist der Riegel Teil eines Bügels, der einstückig mit zwei freien Enden geformt ist.
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Die Übertragungsvorrichtung ist z. B. auf einer Bewegungsbahn bewegbar. Das bedeutet im Sinne der Erfindung, dass die Übertragungsvorrichtung translatorisch auf einer geraden oder einer gekrümmten Bahn oder auf einer Bahn, die gerade und gekrümmte Abschnitte aufweist, bewegbar ist. Die Übertragungsvorrichtung hat die Eigenschaft, sich an die Bewegungsbahn flexibel anpassen zu können.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung sind an der Lagervorrichtung Führungsflächen ausgebildet, an welchen die Übertragungsvorrichtung geführt ist. Ist die Übertragungsvorrichtung relativ biegesteif ausgebildet, können z. B. entlang der Bewegungsbahn in Abständen Führungen vorgesehen sein, welche mit den Führungsflächen versehen sind, so dass die Übertragungsvorrichtung auf der Bewegungsbahn geführt wird. Wenn die Übertagungsvorrichtung relativ biegeschlaff ist, ist sie z. B. im Wesentlichen vollständig von Führungsflächen geführt. Die Führungsflächen sind z. B. einem Führungskanal zugeordnet.
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Das Riegelelement ist z. B. von einem Rückstellelement, wie z. B. einem Federelement, in die Riegelposition belastet.
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Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung weist das verformbare Element eine elastische Rückstellkraft auf. Aufgrund der Rückstellkraft kann sich das verformbare Element derart an den Führungsflächen abstützen, dass es sich aus der Löseposition oder aus Zwischenpositionen zwischen der Löseposition und der Riegelposition automatisch in die Riegelposition zurückbewegt.
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Die Verriegelungsvorrichtung, insbesondere die Übertragungsvorrichtung, ist z. B. mittels einer Betätigungsvorrichtung zwischen der Riegelposition und der Löseposition verstellbar. Bei einer Verstellung der Betätigungsvorrichtung zwischen einer unbetätigten und einer betätigten Position wird die Übertragungsvorrichtung z. B. zwischen der Riegelposition und der Löseposition verstellt. Die Betätigungsvorrichtung kann z. B. eine schwenkbare oder verschiebbare Handhabe umfassen.
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Einer Ausführungsform gemäß ist die Betätigungsvorrichtung einer Polsterblende der Lagervorrichtung zugeordnet. Die Polsterblende kann z. B. einen Aufnahmeraum aufweisen, in welchem die Betätigungsvorrichtung wenigstens teilweise aufgenommen ist.
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Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich anhand eines in den Fig. dargestellten Ausführungsbeispiels. Es zeigen:
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1 eine schematische perspektivische Ansicht einer Kopfstütze mit Kopfanlageteil, Tragstangen und einer Lagervorrichtung,
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2 eine schematische Frontansicht der Kopfstütze,
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3 eine schematische Seitenansicht der Kopfstütze gemäß Ansichtspfeil III in 2, wobei die Lagervorrichtung der Kopfstütze teilweise geschnitten dargestellt ist,
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4 eine schematische rückwärtige Ansicht der Kopfstütze gemäß Ansichtspfeil IV in 3,
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5 eine schematische Draufsicht auf die Lagervorrichtung gemäß Schnittlinie V-V in 4,
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6 eine teilweise geschnittene schematische Seitenansicht der Lagervorrichtung und der Tragstange, gemäß Ansichtspfeil VI in 5, wobei die Tragstange lediglich teilweise dargestellt ist und wobei die Verriegelungsvorrichtung sich in der unbetätigten Position befindet,
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7 in Anlehnung an 6 eine teilweise geschnittene schematische Seitenansicht der Lagervorrichtung, wobei die Verriegelungsvorrichtung sich in der betätigten Position befindet.
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Die Kopfstütze insgesamt wird in den Fig. mit dem Bezugszeichen 10 bezeichnet. Gleiche Bezugszeichen in den unterschiedlichen Fig. bezeichnen, auch wenn kleine Buchstaben hinzugefügt oder weggelassen wurden, entsprechende Teile.
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1 zeigt die Kopfstütze 10, die in nicht dargestellter Weise an einem Fahrzeugsitz befestigbar ist. Die Kopfstütze 10 umfasst gemäß 1 ein Kopfanlageteil 11, Tragstangen 12a und 12b, Lagervorrichtungen 13a und 13b und eine Verriegelungsvorrichtung 14.
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Das Kopfanlageteil 11 ist mit einem Polster versehen, welches eine Kopfanlagefläche 38 ausbildet. Das Kopfanlageteil 11 ist an den zwei Tragstangen 12a und 12b gehalten. Die Tragstange 12a ist in der Lagervorrichtung 13a und die Tragstange 12b ist in der Lagervorrichtung 13b gelagert. Jede Lagervorrichtung 13a und 13b umfasst eine Führungshülse 15. Die Führungshülse 15 ragt in nicht dargestellter Weise durch eine Öffnung in dem Polster einer Rückenlehne des Fahrzeugsitzes in das Innere des Fahrzeugsitzes und ist an einer ebenfalls nicht dargestellten Struktur des Fahrzeugsitzes befestigt. Ein Endbereich 20 jeder Tragstange 12a und 12b ist in einem Führungskanal 16 der Führungshülse 15 verschiebbar gelagert (siehe 2).
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Mittels der Verriegelungsvorrichtung 14 (siehe 2) kann jede Tragstange 12a und 12b relativ zu der Führungshülse 15 in der eingestellten Höhenposition arretiert werden. Die Verriegelungsvorrichtung 14 umfasst einen Riegel 17 welcher lösbar in Kerben 18 der Tragstange 12a bzw. 12b angeordnet werden kann. In 2 sind an jedem Ende der Tragstangen 12a und 12b lediglich schematisch 3 Kerben eingezeichnet. Selbstverständlich können entlang der Längsachse der Tragstange 12a bzw. 12b auch mehr oder weniger als 3 Kerben 18 ausgebildet sein.
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Befindet sich der Riegel 17 in Eingriff mit einer der Kerben 18 (Riegelposition der Verriegelungsvorrichtung), können die Tragstange 12a sowie die Tragstange 12b nicht mehr relativ zu der jeweiligen Führungshülse 15 in Richtung z1, z2 bewegt werden. Befindet sich der Riegel 17 außer Eingriff mit einer der Kerben 18 (Löseposition der Verriegelungsvorrichtung), sind die Tragstange 12a sowie die Tragstange 12b relativ zu der jeweiligen Führungshülse 15 in Richtung z1, z2 bewegt werden.
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Der Riegel 17 ist als Bereich eines elastischen Elements 23 ausgebildet. Bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel ist das elastische Element 23 als Federdrahtbügel ausgebildet. Gemäß 2 umfasst jedes elastische Element 23 zwei freie Enden 27a und 27b zwischen denen sich der Riegel 17 erstreckt. Der Riegel 17 ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel einstückig mit den freien Enden 27a und 27b verbunden. Gemäß einer Alternative könnte der Riegel 17 aber auch an den freien Enden 27a und 27b befestigt sein.
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In 3 ist erkennbar, dass das freie Ende 27b endseitig einen Betätigungsbereich 24 in Form einer U-förmigen Umbiegung aufweist. In entsprechender Ausgestaltung weist auch das freie Ende 27a endseitig einen Betätigungsbereich 24 auf.
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Jede Lagervorrichtung 13a und 13b umfasst zudem eine Polsterblende 19. Die Polsterblende 19 ist an der Führungshülse 15 befestigt. Sie liegt außen auf dem Polster des Fahrzeugsitzes auf und deckt den Randbereich einer Öffnung in dem Polster ab.
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Die Polsterblende 19 ist schalenförmig ausgebildet und umfasst einen Aufnahmeraum 41 in welchem eine Betätigung 21 zur Betätigung des Riegels 17 angeordnet ist. Die Betätigung 21 ist im vorliegenden Beispiel in Form eines Hebels ausgebildet. Die Betätigung 21 ist schwenkbar an der Polsterblende 19 gelagert. Ein Schwenkgelenk G zwischen der Polsterblende 19 und der Betätigung 21 ist von einem konvex gewölbten Bereich 39 der Polsterblende 19 und einem konkaven Bereich 40 der Betätigung 21 gebildet. Die Bereiche 39 und 40 bilden eine Schwenkstruktur. Auf diese Weise ist die Betätigung 21 um eine Schwenkachse a (siehe die 3 und 5) schwenkbar.
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Die Polsterblende 19 ist mit einer Aussparung 22 versehen, durch welche der Betätigungsbereich 24 des elastischen Elements 23 hindurchragt. Der Betätigungsbereich 24 umfasst eine konvex gewölbte Kontaktfläche 25, die von der U-förmigen Umbiegung gebildet ist. Die Kontaktfläche 25 steht mit einer konkaven Betätigungsfläche 26 der Betätigung 21 in Kontakt.
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Jedes freie Ende 27a und 27b des elastischen Elements 23 wird von Vorsprüngen 28, 29 und 30 der Führungshülse 15a geführt. Die Vorsprünge 28, 29 und 30 sind beidseitig jeder Führungshülse 15 ausgebildet. Die Vorsprünge 28, 29, 30 ragen bezüglich einer Außenfläche 33 der Führungshülse 15 vor. Der Vorsprung 28 bildet eine Führungsfläche 31 aus, mittels welcher das elastische Element 23 in Richtung x1 gestützt wird. Der Vorsprung 29 bildet eine Führungsfläche 32 aus, mittels welcher das elastische Element 23 in Richtung x2 gestützt wird. Der Vorsprung 30 bildet eine Führungsfläche 35 aus, mittels welcher das elastische Element 23 in Richtung x1 und in Richtung z1 gestützt wird.
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Ein gerade ausgebildeter Bereich 42 jedes freien Endes 27a und 27b erstreckt sich von dem Betätigungsbereich 24 etwa parallel zu einer Mittelachse m der Führungshülse 15 entlang der Außenfläche 33 nach unten. An den Bereich 42 schließt sich ein gebogener Bereich 37 an. Mit dem geraden Bereich 42 und mit dem gebogenen Bereich 37 wird der Weg zwischen der Betätigungsfläche 26 und einer Aussparung 34 in der Führungshülse 15 überbrückt. Der Bereich 42 liegt an den Führungsflächen 31 und 32 und der gebogene Bereich 37 liegt an der Führungsfläche 35 an.
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Die Aussparung 34 ist in der Wand der Führungshülse 15a ausgebildet und erstreckt sich radial bis in den Führungskanal 16. Durch die Aussparung 34 kann der Riegel 17 in den Führungskanal 16 eingreifen.
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Die Betätigung 21 umfasst einen Fortsatz 44, der in nicht dargestellter Weise aus einer Öffnung 45 der Polsterblende 19 heraus ragt und von außerhalb der Polsterblende 19 betätigbar ist (siehe 4). Wird die Betätigung 21 aus der in 6 dargestellten Ruheposition in die in 7 dargestellte betätigte Position geschwenkt, übt die Betätigungsfläche 26 eine Kraft in Richtung z2 auf die Kontaktfläche 25 aus, wodurch das elastische Element 23 in Richtung z2 verlagert wird. Der Bereich 42 bewegt sich dabei etwa parallel zu der Mittelachse m in Richtung z2.
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Die Führungsfläche 35 wandelt einen Teil der in Richtung z2 wirkenden Kraft in Richtung x1 um, wodurch jedes freie Ende 27a und 27b auf einer Bewegungsbahn 43 (durch eine gestrichelte Linie neben dem elastischen Element 23 angedeutet) verlagert wird, wobei es sich elastisch verformt. Der Riegel 17 wird dabei radial in Richtung x1 aus dem Eingriff mit der Kerbe 18 bewegt.
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Bei einer Bewegung der Betätigung 21 aus der Ruheposition gemäß 6 in Schwenkrichtung u1 in die betätigte Position gemäß 7, wird der Riegel 17 aus der Riegelposition gemäß 6 in Richtung x1 aus der Kerbe 18 heraus in die Löseposition gemäß 7 bewegt. Die Tragstangenenden 20 der Tragstangen 12a und 12b können dann in den Führungskanälen 16 in Richtung z1 oder z2 bewegt werden. Sobald die Kraft auf die Betätigung 21 gelöst wird, bewegt sich das elastische Element 23 aufgrund seiner Rückstellkraft in die Ausgangslage gemäß 6 (Riegelposition) zurück, wobei die Betätigung 21 aus der betätigten Position in Schwenkrichtung u2 in die unbetätigte Position geschwenkt wird.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102010055380 A1 [0003]