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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Handschutz für eine Waffe, wobei der Handschutz den Lauf der Waffe zumindest bereichsweise umschließt.
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Gattungsgemäße Handschutze sind zum Beispiel aus der
US2010/0095575 ,
US2006/0283067 und
US2009/0288324 bekannt. Nachteilig bei diesen Ausführungsformen ist, dass der Handschutz lediglich an der sog. ”barrel nut” d. h. der Laufhaltemutter befestigt ist was eine mechanisch nur gering belastbare Verbindung darstellt sowie zur Montage und Demontage des Handschutzes i. A. spezielles Werkzeug benötigt wird.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, einen Handschutz bereitzustellen, welcher mit geringem Spiel leicht und schnell an dem Verschlussgehäuse einer Waffe befestigbar ist. Dieser auch bei bereits existierenden Verschlussgehäusen montiert werden kann, ohne selbige modifizieren zu müssen, hierbei eine möglichst exakte Positionswiederholgenauigkeit nach Demontage und anschließender Wiedermontage insbesondere zu Reinigungszwecken aufweist und eine erhöhten Stabilität der mechanischen Verbindung zwischen Waffe und Handschutz aufweist.
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Diese Wiederholgenauigkeit ist von eminenter Wichtigkeit wenn sich am Handschutz montierte Zieleinrichtungen befinden da diese nach Reinigungsbedingter Demontage und Remontage des selbigen Ihre Justierung zur Laufseelenachse und damit die Treffpunktlage bestmöglichst beibehalten müssen um eine aufwendige Kontrolle im Scharfen Schuß und eine gegebenfalls notwendige Nachjustage der Zieleinrichtungen zur Laufseelenachse nach erfolgter Reinigung zu vermeiden.
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Diese Aufgabe wird teilweise bereits mit einem Handschutz mit den Merkmalen des vorhergehenden Patentes „Handschutz für eine Waffe”
PCT/EP2011/002865 des Erfinders gelöst.
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Jedoch hat sich gezeigt, dass eine sehr geringe Toleranzbemaßung der hierbei interagierenden Komponenten: Handschutz, Laufhaltemutter, Oberes- und Unteres Verschlußgehäuse sowie des verbindenden Haltestiftes (Verschlußbolzen) erforderlich ist um die gewünschte Wiederholgenauigkeit zu erzielen und ein unerwünschtes „Spiel” d. h. ein Wackeln der Teile zu unterbinden.
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Diese engen Toleranzen verteuern einerseits die Fertigung erheblich, andererseits sind sie einem Einsatzszenario unter widrigen Umweltbedingungen, wie Sand, Staub, Schlamm etc., wie sie eine militärisch genutzte Waffe tolerieren muss wenig zuträglich da sie die Reinigung unnötig erschweren Somit stellte sich die Frage nach einer einfachen und kostengünstigen Lösung der beschriebenen Problemstellung.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem Handschutz mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich durch die Merkmale der Unteransprüche. Ebenso wird eine Waffe mit einem erfindungsgemäßen Handschutz beansprucht.
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Der erfindungsgemäße Handschutz zeichnet sich dadurch aus, dass die Vorsprünge, welche im Folgenden als Arme bezeichnet werden, fest am Handschutz angeformt sind und seitlich das untere Verschlussgehäuse umgreifen. Die Arme weisen dabei Ösen auf, die mit den Durchgriffsöffnungen des oberen und das unteren Verschlussgehäuses fluchten, wobei durch die Ösen und Durchgriffsöffnungen ein Verschlussbolzen schiebbar ist, so dass alle drei Komponenten in diesem Punkt miteinander fest verbunden sind. Der Vorteil der sich durch diese Ausgestaltung ergibt liegt darin, dass der bisherige, obere und das untere Verschlussgehäuse zusammenhaltende Verschlussbolzen lediglich durch einen etwas längeren Verschlussbolzen ausgetauscht werden muss. Dabei sind keine Änderungen an den Verschlussgehäuseteilen der Waffe notwendig.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung ist der verlängerte Verschlußbolzen bereits verschieblich und verlustgesichert in dem erfindungsgemäßen Handschutz integriert was eine Waffen-Umrüstung noch weiter erleichtert und eine geschlossene Ausführung der an die Arme angeformten Ösen und Durchgriffsöffnungen erlaubt, was einerseits eine weitere Verstärkung des Systems darstellt und andererseits die Fertigung weiter vereinfacht und vergünstigt.
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Sofern die Arme an die äußere Form des Verschlussgehäuses angepasst sind, kann erreicht werden, dass diese über ihre gesamte Länge an der Außenseite des Verschlussgehäuses großflächig anliegen, so dass sich eine gute formschlüssige Verbindung in Längserstreckungsrichtung der Verschlussbolzen ergibt. Hierdurch wird vorteilhaft eine hohe Stabilität der Waffe erzielt.
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Der erfindungsgemäße Handschutz wird zudem vorteilhaft mit einer Laufhaltemutter d. h. „Barrel Nut” verwendet, die über den Großteil ihrer Längserstreckung mit ihrer äußeren Oberfläche von Innen an dem Handschutz anliegt, wodurch sich eine formschlüssige Verbindung in alle Richtungen senkrecht oder quer zur Achse des Laufs der Waffe ergibt. Über die Arme ist der Handschutz in axialer Richtung am Verschlussgehäuse formschlüssig befestigt, so dass sich durch die Befestigung über die Laufmutter und die Arme vorteilhaft eine sehr verwindungssteife Verbindung zwischen Handschutz und Verschlussgehäuse und Laufmutter ergibt.
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Die Laufmutter weist dabei an ihrer Außenseite längliche Nuten auf, die zur Verringerung der Anlagefläche an der Innenwandung des Handschutzes dienen, so dass nur geringe Reibkräfte beim Aufschieben des Handschutzes über die Laufmutter zu überwinden sind. Zudem kann Schmutz, welche sich auf der Oberfläche der Laufmutter oder an der Innenwandung des Handschutzes befindet während des Aufschiebens leicht in die Nuten gedrückt werden, so dass auch bei verschmutzten Teilen ein Aufschieben noch problemlos möglich ist.
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Diese in Schußrichtung den Lauf Radial umschließende und verlängerte Form dient gleichzeitig als Abschirmung für die vom Lauf ausgehende, an dieser Stelle nah des Patronenlagerübergangkegels am Stärksten auftretende Wärmeemission in Falle einer heißgeschossenen Waffe.
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Weiterhin gestattet diese Ausformung eine sehr gute Wärmeleitung und Wärmeabfuhr da in den freibleibenden Nuten zwischen Handschutzinnenwandung und Laufmutteraußenwandung eine Luftdurchstömung ermöglicht wird während die jeweils dazwischen befindlichen Erhebungen eine Kontaktwärmeleitung zwischen Laufhaltemutteraußenseite und Handschutzinnenseite erlauben. Hierdurch wird einerseits der Schütze vor einer zu starken Erhitzung des Handschutzes geschützt und andererseits eine schnelle Abkühlung gefördert da die beschriebene Laufhaltemutter und der Handschutz zusammen eine extensive Wärmeradiatoreinheit bilden die die in den Systemverbund eingetragene Wärmeleistung an die Umgebung abgibt.
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Dieses kann in einer weiteren möglichen Ausformungsvariante genutzt werden wobei die Laufhaltemutter auf der Innenseite eine Wärmeleitungsbrücke zur Laufaußenwandung aufweist.
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Als solches dient nun der gesamte Aufbau aus Laufhaltemutter und Handschutz wie obig beschrieben als temporärer Wärmespeicher und gleichzeitig Wärmeradiator um die thermische Belastung des Laufes zu reduzieren.
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Als Vorteilig hat sich gezeigt ein Teil der Außenseite des Handschutzes mit die Griffigkeit verbessernden und gleichzeitig wärmeisolierenden Elementen zu versehen die insbesondere an den bereits vorhandenen Befestigungspunkten für Zusatzgeräte montiert werden können.
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Eine exakte Ausrichtung bezüglich der Rotationsposition der Laufhaltemutter Nuten ergibt sich hierbei Zwangsweise bei der Montage der Laufhaltemutter aus der Nutzung der jeweils Oben Liegenden Nute zur Führung des Verschlußbetätigungsmittels entlang selbiger, was zusätzlich ein Sicherung gegen unbeabsichtigtes Lösen durch Rotation darstellt.
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Die erfindungsgemäße Lösung des beschriebenen Wiederholgenauigkeits-, Toleranzbemassungs- und Wackel-Problems besteht aus der Integrierung mindestens eines, jedoch bevorzugt von mehreren kraftausübenden elastischen Linearführungselementen die in entsprechend ausgeformte Längsnuten des Handschutzes eingelegt werden und in die korrespondierend ausgerichteten Längsnuten der Laufhaltemutter beim Aufschieben des Handschutzes eingreifen. Somit wird durch selbige kombinierte Anpress- und Führungselemente ein wiederholgenauer Toleranzausgleich realisiert der ein spielfreies und wiederholgenaues Montieren erlaubt.
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Die Anpresskraft der Elemente welche bevorzugt aus einem gleitreibungsoptimierten Kunststoff bestehen, kann durch die Variation der Shore-Härte sowie der durch die geometrische Ausformung vorgegebene notwendigen Kompression d. h. Übermaß beim Einführen einfachst in einem Weiten Maß reguliert und definiert werden.
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Die obig beschriebene Wärmeleitungspfade im erfindungsgemäßen Aufbau schützen die Linearführungselemente hierbei vor einem zu großen Wärmeintrag durch vom Lauf ausgehende Wärmeemission und tragen zur Langlebigkeit des Systems bei.
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Natürlich besteht auch die Möglichkeit anstelle der beschriebenen Polymerelemente funktionell identische Anordnungen aus metallischen Blattfederelemente oder eine Kombination aus Druckfeder und durch sie federkraftbeaufschlagtem Anpress und Linearführungselement als mehrstückigem Aufbau zu substitiuieren.
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Mit den beschriebenen Lösungen lässt sich eine fertigungsökonomisch sinnvolle Grobtoleranzbemassung, die auch unter schwierigen Umweltbedingungen im Einsatz ein demontieren und montieren erlaubt problemlos realisieren.
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Auch lassen sich die Elemente bei Verschleiß einfach ersetzen was die Lebensdauer des Systems verlängert und dessen life-cycle Kosten erheblich reduziert. Wobei die Elemente in der Regel die kostengünstigste Komponente des Systems darstellen.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform werden 2 der Linearführungselemente entgegengesetzt, d. h. Links und Rechts der Mittelachse in jeweils eine an der Innenseite des Handschutzes eingebrachte längenbegrenzte Nut entlang der Mittelachse eingeschoben und durch quer hierzu eingebrachte Haltestifte am Herausfallen gesichert.
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Die Ausformung der Nut mit einem Hinterschnitt verhindert hierbei einen unerwünschten Verlust der Führungselemente durch Herausziehen quer zur Laufseelen Mittelachse.
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In einer Vereinfachten Form wird nur ein einzelnes Anpress- und Linearführungselement zur Kraftausübung benötigt.
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Problematisch ist bei dieser einfachen Ausformung jedoch das die Anpresskräfte beispielsweise bei an der Unteren Handschutzinnenseite montiertem Element nur nach unten gerichtet wirken und somit ausschließlich der Obere Teil der Handschutzinnenwandung in Richtung der Oberen Außenseite der Laufhaltemutter kraftbeaufschlagt wird. Wobei der erwünschte Toleranzausgleich nur durch Minimierung des Spaltmaßes zwischen den beiden inflexiblen Komponenten mit gleichzeitiger konstruktionsbedingter Winkeländerung d. h. Verdrehung des gesamten Handschutzes zur Laufseelenachse entlang der Achse des Verbindungsstiftes stattfindet.
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Bei anhaftenden Verschmutzungen wie z. B. Sand/Schlamm zwischen den Teilen kann sich die Position und die Winkeländerung verschieben und leicht zu einer nicht beabsichtigten Treffpunktverlagerung führen.
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Sinngemäß tritt dieses Defizit auch bei an anderer Stelle montiertem einzelnen Element auf.
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Demgegenüber ist die bevorzugte Ausformung mit 2 gegenüberliegenden Anpresselementen in der Lage auch bei starker Verschmutzung die Treffpunktlage konstant zu halten da der Handschutz quasi schwimmend in der Linearführung zwischen Laufhaltemutter und dem Anpresselement und seiner Führung im Handschutz gelagert ist und konstruktionsbedingt es zu keiner Winkeländerung kommen kann.
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Natürlich kann auch eine Kombination der beiden vorbeschriebenen Ausführungsformen mit einer entsprechenden Anzahl von 3 Linear- und oder Anpresselementen in eine erfindungsgemäße Handschutzausformung integriert werden, dieses hat jedoch nur einen geringen technischen Mehrwert der die erhöhte Komponentenanzahl und gesteigerte Fertigungsaufwendungen in der Regel nicht rechtfertigt. Was sinngemäß auch auf noch höhere Anzahlen von Elementen von z. B. von 5 oder mehr zutrifft.
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Die Erfindung zeichnet sich somit gegenüber Lösungen aus dem Stand der Technik vorteilhaft dadurch aus, dass sie aus wenigen Teilen besteht und eine wiederholgenaue, einfache und schnelle Reinigung der Waffe möglich macht da nur ein Verschlussbolzen den Handschutz sowie das unter und das obere Verschlussgehäuse miteinander verbindet wobei der Handschutz nach Lösen des Verschlussbolzen einfachst in Schußrichtung von der Waffe abgezogen und wieder aufgeschoben werden kann.
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Zudem ergibt sich durch die wenigen Teile eine kostengünstige Fertigung des Handschutzes bzw. der gesamten Waffe, da bestehend Teile unverändert übernommen werden können.
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Durch eine entsprechend Ausgestaltung der Verschlussbolzen und der Ösen ist es möglich, das obere Verschlussgehäuseteil mit daran befestigtem Handschutz von dem unteren Verschlussgehäuseteil vollständig abzuheben oder durch Herausziehen nur eines Verschlussbolzenes das obere Verschlussgehäuseteil mit daran befestigtem Handschutz um die noch verbleibende Verbindung mittels des zweiten Verschlussbolzens herum gegenüber dem unteren Verschlussgehäuseteil zu verschwenken bzw. wegzuklappen.
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Nachfolgend wird anhand von Zeichnungen die erfindungsgemäße Waffe und Ihre erfindungsgemäßen Komponenten eingehend erläutert.
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Die hierbei verwendete Hinterschaftanordnung des Erfinders hat sich insbesondere bei der Verwendung an Waffensystemen kompatibel zu M-4/M-16/AR-15/Ar-10 Sturmgewehren als besonders vorteilhaft erwiesen, natürlich lassen sich auch alle anderen bereits militärisch genutzten Hinterschaftsysteme mit dem erfindungsgemäßen Handschutz zu einer Waffe kombinieren wie auch die Adaption der beschriebenen Komponenten an andere bereits produzierte oder noch zu entwickelnde Hand Waffensysteme praktikabel ist.
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Es zeigen:
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1: Perspektivische Ansicht der montierten Waffe mit miteinander verbundenen und verriegelten Teile Handschutz, Linearführungselement sowie unteres und oberes Verschlussgehäuse
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2: Perspektivische Ansicht der zerlegten Waffe mit erfindungsgemäßen Komponenten, Handschutz sowie des oberen Ver-Schlußgehäuses mit daran befestigter Laufhaltemutter
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3: Querschnittdarstellung mit Schnitt durch den Handschutz im Bereich der Laufhaltemutter mit Linearführungselementen in Funktionsposition
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4: Perspektivische Ansicht der Laufhaltemutter mit Radialnuten
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5: Perspektivische Ansicht eines Linearführungselementes
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6: Perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Handschutzes mit angeformten Armen und prismenförmigen Vorsprüngen
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7: Perspektivische Ansicht eines Handschutzes dessen angeformter Arm eine offene Hakenform aufweist
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8: Längsschnitt durch unteres Verschlußgehäuse und dieses durch die angeformten Arme überlappenden Handschutzes mit dem gemeinsamen Verbindungsstift in entriegelter Position
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9: Perspektivische Ansicht der Waffe aus 8.
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10: Perspektivische Ansicht der Waffe mit teilweise demontiertem Handschutz welcher ein integriertes Linearführungselement aufweist
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11: Perspektivische Ansicht der Waffe mit teilweise demontiertem Handschutz welcher ein bei Zerlegung frei werdendes Linearführungselement aufweist
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12: Seitenansicht der aufgeklappten Waffe
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13: Seitenansicht der erfindungsgemäßen montierten Waffe mit miteinander verbundenen und verriegelten Teile Handschutz, sowie unteres und oberes Verschlussgehäuse
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14: Seitenansicht der erfindungsgemäßen montierten Waffe mit miteinander verbundenen und verriegelten Teile Handschutz, sowie unteres und oberes Verschlussgehäuse entgegengesetzte Seite
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1 zeigt eine perspektivische Ansicht der montierten Waffe mit erfindungsgemäßen Komponenten. Ein Linearführungselement 0 ist in seiner zwischen Handschutz 1 und Laufhaltemutter 6 besonders geschützten Position sichtbar.
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Die 2 zeigt eine Perspektivische Ansicht der mittels der Verschlussbolzen 4, 5 miteinander verbundenen oberen und unteren Verschlussgehäuseteile 2, 3 sowie des Handschutzes 1. Der Handschutz 1 weist an seiner unteren Seite 1b angeformte Arme 1a, 1c auf, die seitlich das untere Verschlussgehäuse 2 umgreifen. Die Arme 1a, 1c sind wie Ösen geformt und weisen Durchgriffsöffnungen 1e, 1f auf, durch die der Verschlussbolzen einschiebbar ist. Das untere Verschlussgehäuseteil 2 weist in seinen beiden Seitenwandungen ebenfalls Durchgriffsöffnungen 2a auf, die mit den Durchgriffsöffnungen 1e, 1f der Arme 1a, 1c fluchten. Zwischen den Durchgriffsöffnungen liegt die Lasche 3a des oberen Verschlussgehäuseteils 3 ein, sofern die Verschlussgehäuseteile 2, 3 ineinander gesetzt werden. Alle Durchgriffsöffnungen der Teile 1, 2, 3 fluchten im montierten Zustand, sodass mittels des Verschlussbolzens 4 die Teile miteinander verbunden werden können. Ein erfindungsgemäßes Linearführungselement 0 ist zwischen Laufhaltemutter 6 und Handschutz 1 frei abgebildet.
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Mittels des Verschlussbolzens 5 und der an dem oberen Gehäuseteil 3 angeformten oder befestigten Lasche 3b sind die beiden Verschlussgehäuseteile 2, 3 an einem zweiten Punkt miteinander verbindbar.
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Die 3 zeigt eine Querschnittsdarstellung durch den Handschutz 1 im Bereich der Laufhaltemutter 6, und somit einen Querschnitt durch die in 1 dargestellten Teile. Die Laufhaltemutter 6 ist mittels ihres Innengewindes mit dem oberen Verschlussgehäuseteil 3 verbunden. Der Innendurchmesser des hohlen Handschutzes 1 ist dabei dem Außendurchmesser der Laufhaltemutter 6 angepasst, so dass der Handschutz 1 passgenau auf die Laufhaltemutter 6 aufgeschoben werden kann. Hierdurch werden unerwünschte Relativbewegungen zwischen Handschutz, Verschlussgehäuse und Lauf der Waffe vermieden. Die notwendigen Toleranzen innerhalb derer Bewegungen zwischen den Komponenten noch möglich sind werden durch die kombinierte Anpresskraft und Linearführung der in korrespondierend Ausnehmungen (Nuten) 6a in Laufhaltemutter 6 und Handschutz 1n einliegenden Linearführungselemente 0 ausgefüllt. Gezeigt ist die Auslegung mit 2 gegenüberliegenden Elementen, die beispielhaft beschriebene vereinfachte Ausformung mit nur einem Element würde die unten liegende Nut 1nn im Handschutz nutzen.
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Die 4 zeigt eine perspektivische Ansicht der Laufhaltemutter 6. Die Laufhaltemutter weist an ihrer Außenseite sich in Längserstreckung erstreckende Nuten 6a zur Reduzierung der Kontaktfläche mit der Innenwandung 1d des Handschutzes 1 auf. Die Kontaktfläche zur Innenseite des hohlen Handschutzes 1 ist somit lediglich auf die schmalen Stirnseiten 6d beschränkt, und erlauben durch ihre geometrische Ausformung d. h. Kontaktflächenauslegung eine Steuerung der Wärmetransfers zwischen den Komponenten sowie die Luftzirkulationsrate durch Auslegung der Nuten.
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An ihrer Innenwandung weist die Laufhaltemutter 6 ein Innengewinde 6b sowie einen nach innen gerichteten Kragen 6c auf. Mit dem Innengewinde 6b wird die Laufhaltemutter 6 auf ein stirnseitiges Gewinde des oberen Verschlussgehäuses aufgeschraubt, wobei dann der Kragen 6c den am Lauf der Waffe angeformten und nach außen gerichteten Kragen fest gegen das obere Verschlussgehäuse presst.
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5 zeigt eine perspektivische Ansicht eines einstückigen, kombinierten Anpress- und Linearführungselementes 0, welches aus einem Polymer gefertigt ist. Dessen Außenkontur 0n ist hierbei korrespondierend zu der für die Elementaufnahme ausgelegten Nut in im Handschutz ausgelegt, während die entgegengesetzte Außenkontur 0b zur Interaktion mit der zur Elementaufnahme vorgesehenen Nut 6a in der Laufhaltemutter 6 ausgelegt ist.
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Das Element welches vorzugsweise aus einem hitzeresistenten und gleitreibungsoptimierten Polymer d. h. Kunststoff, z. B. PTFE (Teflon) gefertigt wird, kann hierbei durch eine auf die durch es verbundenen Komponenten Handschutz und Laufhaltemutter aufgebrachte ebenfalls gleitreibungsoptimierte z. B Teflonpartikel enthaltende Beschichtung seine Funktion insbesondere in der Montage und Demontage verbessert erfüllen.
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Eine günstige Massen-Fertigung aus z. B. faserverstärkten thermoplastischen Kunststoffen wie Polyamid ist ebenfalls praktikabel, wenn auch weniger komfortabel für den Nutzer auf Grund des höheren Friktionskoeffizienten. Die Vorzüge der obig beschriebenen gleitreibungsoptimierten Beschichtung gelten sinngemäß auch für diese Ausformung.
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Die 6 zeigt eine perspektivische Ansicht des Handschutzes 1. Der eine Arm 1a weist eine Durchgriffsöffnung 1e in Form einer Bohrung auf. Der andere Arm 1c weist ebenfalls eine korrespondierende Durchgriffsöffnung 1f in Form einer Bohrung auf.
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Der äußere Innendurchmesser des Durchgriffsöffnung 1f ist dabei gleich oder nur geringfügig größer als der Außendurchmesser des beispielsweise in 8 dargestellten Kopfes 4a des interagierenden Verschlussbolzens 4 und geht in Form einer gestuften Bohrung auf den Durchmesser 4b herab. Der Innendurchmesser der Öffnungen der Arme entspricht hierbei dem Außendurchmesser des Abschnitts 4b des Verschlussbolzens. Eine entsprechende Durchmessertolerierung der Bohrungen im Plus erlaubt eine leichte Verschieblichkeit des Bolzens.
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Es ist selbstverständlich jedoch auch möglich, dass beide Arme gleich, dass heißt entweder wie der Arm 1a oder wie der Arm 1c ausgebildet werden können.
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7 zeigt eine alternative Ausformung der an den Handschutz angeformten Arme die zumindest einseitig eine offene Hakenform aufweist.
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Die 8 zeigt einen Längsschnitt durch den Waffen-Aufbau aus Handschutz 1, Unterem Verschlußgehäuse 2 und des sie verbindenden Bolzens 4.
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Die 9 zeigt eine perspektivische Ansicht der zusammengesetzten Teile mit halb herausgezogenem Verschlussbolzen 4. Die 8 zeigt einen Längsschnitt durch die Anordnung gemäß 6, aus dem deutlich erkennbar ist, dass der Verschlussbolzen 4 lediglich soweit herausgezogen werden muss, bis er nicht mehr in die Durchgriffsöffnung der Lasche 3a des oberen Verschlussgehäuseteils 3 sowie wie in 2 ersichtlich der hiermit korrespondierenden Bohrung 2a im unteren Verschlußgehäuse eingreift. In dieser Stellung kann bereits das obere Verschlussgehäuseteil 3 zusammen mit dem Handschutz 1 vom unteren Verschlussgehäuseteil 2 getrennt werden. Wobei anschließend der Handschutz in Schußrichtung vom oberen Gehäuse 3 und daran befestigter Laufhaltemutter 6 abgezogen werden kann wobei das oder die erfindungsgemäßen Linearführungselemente 0 je nach gewählter Ausformung fest an einem der Bauteile z. B. abweichend von der vorherigen Beschreibung an der Laufhaltemutter 6 verbleibt oder einzeln frei wird.
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Dieses gilt auch für die in 7 gezeigte Ausformung wo der Arm 1cc als Haken mit einer seitlichen Öffnung 1g ausgebildet ist. Der eine Arm 1a weist eine Durchgriffsöffnung 1e in Form einer Bohrung auf. Der andere Arm 1cc ist in Form eine Hakens ausgebildet, wobei die Durchgriffsöffnung 1ff einen größeren Durchmesser aufweist als die Öffnung 1e des anderen Armes 1a. Der Innendurchmesser des Durchgriffsöffnung 1ff ist dabei gleich oder nur geringfügig größer als der Außendurchmesser des Kopfes 4a des Verschlussbolzens 4. Die seitliche Öffnung 1g des Hakens 1cc ist so breit, dass der Bereich 4b des Verschlussbolzens zur Seite hin herausgezogen werden kann. Der Innendurchmesser der Öffnung 1e des Armes 1a entspricht dem Außendurchmesser des Abschnitts 4b des Verschlussbolzens. Hierdurch ist es möglich, dass durch nicht vollständiges Herausziehen des Verschlussbolzens 4 aus dem unteren Verschlussgehäuseteil 2 das obere Verschlussgehäuseteil mit daran befestigtem Handschutzes 1 abgehoben und demontiert werden kann. Hierbei ist der Verschlußbolzen verschieblich und verlustgesichert im unteren Verschlußgehäuseteil, speziell der Öffnung 2a befestigt. Es ist selbstverständlich jedoch auch möglich, dass beide Arme gleich, dass heißt entweder wie der Arm 1a oder wie der Arm 1cc ausgebildet werden können.
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Die 9 zeigt den mit dem oberen Verschlussgehäuseteil 3 zusammengesteckten Handschutz 1. Der Handschutz 1 weist zwei Vorsprünge 20 auf, die sich in Längserstreckungsrichtung der Waffe bereichsweise entlang des oberen Verschlussgehäuseteils 3 erstrecken und seitlich an diesem anliegen, derart, dass eine zusätzliche Längs- bzw. Linear-führung gegeben ist, aber auch gleichzeitig ein Verdrehen des Handschutzes 1 zum oberen Verschlussgehäuseteil 3 sicher verhindern. Dies wird dadurch erreicht, dass die Vorsprünge 20 das obere Verschlussgehäuseteil 3 beidseitig umschließen. Um eine besonders gute Passgenauigkeit zu erzielen, kann die Anlagefläche gewölbt oder prismenförmig ausgebildet sein. In den gezeigten Figuren ist die Anlagefläche prismenförmig dargestellt.
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Auch hier können funktionell identische Anordnungen aus Polymer Einsätzen zum Toleranzausgleich zwischen den Komponenten Handschutz 1 mit Vorsprüngen 1a, 1c, 20 und Waffen-Gehäuse 12, 2, 3 integriert werden um die erfindungsgemäßen Vorteile zu nutzen.
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Die 10 zeigt eine perspektivische Darstellung des Handschutzes 1 mit den angeformten prismenförmigen Vorsprüngen 20, welche beabstandet zueinander an der dem oberen Verschlussgehäuseteil 3 zugewandten Stirnseite des Handschutzes 1 angeordnet sind und über diese hervorstehen.
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11 zeigt den Handschutz 1 mit Verriegelungsbolzen 4 in entriegelter Stellung und teilweise von der Waffe und der Laufhaltemutter 6 abgezogen. Ein freiwerdendes Linearführungselement 0 liegt hierbei noch in seiner Laufhaltemutterführungsnut 6a ein und wird bei vollständigem Entfernen des Handschutzes 1 frei.
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Die mit dem oberen Verschlußgehäuse interagierenden Fortsätze des Handschutzes 1 sind als Prismenführungen 20 abgebildet, die mit den Kontaktflächen 2aa des unteren Verschlußgehäuses interagierenden Arme als 1c und 1a des Handschutzes 1.
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Wie in 12 dargestellt, kann die Waffe durch Herausziehen lediglich des Verschlussbolzens 5, auseinander geklappt werden. Die Verbindung zwischen dem oberen Verschlussgehäuseteil 3, dem Handschutz 1 und dem unteren Verschlussgehäuseteil 2 besteht dann nur noch über den in seiner Verriegelungsposition verbleibenden Verschlussbolzen 4, welcher als Drehlager dient.
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Die 13 zeigt eine Seitenansicht einer noch nicht vollständig zusammengebauten erfindungsgemäßen Waffe. Die Waffe weist ein Verschlussgehäuse 12 auf, welches ein oder mehrteilig (2, 3) ausgebildet sein kann. An dem Verschlussgehäuse 12 ist ein Vorderschaft 1 in Form des Handschutzes sowie ein Hinterschaft 13 befestigt. Der Hinterschaft 13 ist mittels eines Außengewindes in ein Innengewinde des Verschlussgehäuses 12 eingeschraubt und mittels des Verbindungsmittels 14, welches mit einer Schraubenmutter 16 im montierten Zustand gegen das Verschlussgehäuse 12 (2) stirnseitig gedrückt wird, gegen ein Verdrehen um die Achse A der Schraubverbindung gesichert. Das Verbindungsmittel weist eine im Querschnitt asymmetrische Ausnehmung 14a auf, in der ein korrespondierend geformter Vorsprung 13a des Hinterschafts parallel zur Achse A verschieblich einliegt. Durch die der Außenkontur des Vorsprungs 13a angepasste Ausnehmung 14a kann das über den Außengewindebereich des Hinterschafts 13 aufgeschobene Verbindungsmittel 14 nicht um die Achse A herum verschwenkt werden, sondern ist formschlüssig in der in der 13 dargestellten Stellung gehalten und kann lediglich durch Verstellen der Schraubenmutter 16 in axialer Richtung der Achse A verstellt werden.
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Zur Montage der Waffe wird zuerst das Verbindungsmittel 14 nebst der Schraubenmutter 16 auf den Außengewindebereich des Hinterschafts soweit aufgeschoben bzw. geschraubt, dass anschließend der Hinterschaft 13 mit seinem in Schußrichtung befindlichen, mit der Schraubenmutter 16 interagierende Außengewinde genügend weit in das in 2 gezeigte Innengewinde 12g des Anschraubbereichs 12a einschraubbar ist. Sobald der Hinterschaft 13 genügend weit in das Verschlussgehäuse 12 eingeschraubt ist, kann durch Verdrehen der Schraubenmutter 16 das Verbindungsmittel in Richtung Verschlussgehäuse 12 linear bewegt werden, so dass der Formschluss zwischen dem Verbindungsmittel 14, insbesondere zwischen dessen Vorsprüngen 14b, 14d, und dem Verschlussgehäuse 12 gebildet wird. Wird ein genügend hoher Anpressdruck an das Verschlussgehäuse 12 erreicht, wird das Verbindungsmittel 14 sicher in Position gehalten. Zusätzlich können Maßnahmen ergriffen werden, die ein Verdrehen bzw. Lösen der Schraubenmutter 16 aus der Andruckposition heraus verhindern.
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Die Vorsprünge 14b, 14d sind derart ausgebildet, dass sie im montierten Zustand der Waffe an der Außenseite des Verschlussgehäuses 12 mit möglichst geringem oder gar keinem Spiel zur Anlage kommen. Auch hier kann das erfindungsgemäße Konzept zum Toleranzausgleich durch Linearführungselemente realisiert werden. Die Außenkontur 12k des Verschlussgehäuses 12 im Bereich 12a, welcher das Innengewinde 12g bildet ist im Querschnitt nicht konzentrisch und kreisförmig zur Achse A ausgebildet, so dass allein durch die Vorsprünge 14b eine Verdrehsicherung gegeben ist.
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Zusätzlich kann ein weiterer Vorsprung 14d vorgesehen werden, der in eine stirnseitige Ausnehmung 12b, insbesondere in Form einer Sacklochbohrung, des Verschlussgehäuses 12 zur Bildung eines Formschlusses für eine Verdrehsicherung eingreift. Durch diesen zusätzlichen Vorsprung 14d ist ein doppelter Formschluss zwischen Verbindungsmittel 4 und Verschlussgehäuse 12 realisiert.
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Somit ergibt sich an Handschutz und Hinterschaft der Waffe eine Passgenaue, präzise und wiederholgenaue Montage der für die Handhabung und Nutzung immens wichtigen genannten Haupt-Interaktionsflächen des Nutzers mit der Waffe. Die „Wackelfreiheit” der Komponenten Hinterschaft und Handschutz erlaubt hierbei eine gesteigerte Präzision im Schuß sowie eine Steigerung des Vertrauens des Nutzers in die Waffe.
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Weiterhin ist die massiv gesteigerte mechanische Stabilität der geschilderten Handschutz und Hinterschaftausformung von Vorteil da die Waffe auch unter widrigsten Bedingungen einsatzbereit und intakt bleibt und eine gesteigerte Lebenserwartung unter Einsatzbedingungen zeigt.
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Die 2 und 13 zeigen eine Seitenansicht sowie eine perspektivische Ansicht eines Teiles der Waffe gemäß 13. Der Vorsprung 13a liegt in der Ausnehmung 14a des Verbindungsmittels 14 ein, wobei der Vorsprung 13a in seiner axialen Länge so lang ausgebildet sein muss, dass er bei an das Verschlussgehäuse 12 angedrücktem Verbindungsmittel 14 noch in der Ausnehmung 14a gegen Verdrehen um die Achse A formschlüssig einliegt. Die Ausnehmung 14a ist in ihrer axialen Länge so lang auszubilden, dass das Verbindungsmittel 14 genügend weit nach hinten und vorne mittels der Schraubenmutter 16 verstellt werden kann um seine Funktion zu erfüllen und eine Montierbarkeit der Baugruppe an der Waffe 12, 3 sicherzustellen.
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Die 14 zeigt die entgegengesetzt Seite der Waffe mit dem diese Seite des Verschlußgehäuses 12, 3 überlappenden Vorsprunges 14d des Verbindungsmittels 14.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 2010/0095575 [0002]
- US 2006/0283067 [0002]
- US 2009/0288324 [0002]
- EP 2011/002865 [0005]