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Die Erfindung bezieht sich auf eine wärmedämmende Außenverkleidung für Gebäude aus entflamm- oder brennbaren Dämmplatten, insbesondere Dämmplatten aus thermoplastischen Dämmstoffen, insbesondere Hartschaumstoffen, wie etwa expandiertes Polystyrol (EPS), die an der Gebäudewand befestigt sind, insbesondere nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
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Solche wärmedämmenden Verkleidungen aus Hartschaumplatten sind allgemein bekannt. Die Problematik der Verwendung „entflammbarer”, d. h. nur bei direkter Flammeneinwirkung zu brennen beginnender bzw. „brennbarer”, d. h. bei entsprechender Temperatureinwirkung von selbst brennenden, Materialien hat dazu geführt, dass gemäß vorgeschriebenen Standards, wie etwa der Musterbauordnung bzw. der diese in den Ländern umsetzenden Landesbauordnungen in Deutschland ab einer Bauhöhe von 7 m bis hin zu einer Bauhöhe von 22 m (Gebäudeklassen 4 und 5) für das Brandverhalten von Fassadensystemen die Anforderung „schwerentflammbar” gestellt wird. Um diese Anforderung „schwerentflammbar” zu erfüllen, werden üblicherweise Brandriegel aus einem nicht-brennbaren Material in bestimmten Anordnungen und/oder Abständen in die Dämmschicht eingebracht. In der Praxis üblich sind insbesondere durchlaufende oder umlaufende Lagen aus Brandriegeln, weiterhin ist das Anbringen von Brandriegeln über jeder Öffnung in der Fassade, d. h. Türen, Fenstern etc. Stand der Technik. Bei einer Anordnung über den Öffnungen wird ein Brandriegel auch als Sturzsicherung bezeichnet. Ein bevorzugtes Material für derartige Brandriegel bzw. Sturzsicherungen ist Mineralwolle, insbesondere Steinwolle mit Rohdichten insbesondere im Bereich von 50 bis 180 kg/m
3. Daneben sind auch Brandriegel aus einem unter Wärmeeinwirkung formstabil bleibenden Material wie PUR, Phenolharzschaum oder Polyisocyanuratschaum (PIR) bekannt. Nur beispielhaft wird hierzu auf die
DE 25 51 121 oder die
DE 20 2008 001 750 U1 verwiesen, welche Brandriegel aus Mineralwolle, PUR- oder PIR-Hartschaum betreffen, die im Querschnitt rechteckförmig sind, so dass die Brandriegel in einfacher Weise auf eine an der Gebäudeaußenwand angebrachte untere Lage Hartschaumplatten aufgebracht und entsprechend einfach eine weitere Lage aus Dämmplatten auf die Oberseite der Brandriegellage aufgebracht werden kann.
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Diese Brandriegel bilden nach Aufbringen des Putzes, der üblicherweise aus einem Putzträger mit Grundputz und einem Außenputz, ggf. unter Einsatz von Haftvermittlern, besteht, eine nicht-brennbare Sperrschicht zwischen der Gebäudewand und dem Putz aus. Damit wird die Dämmschicht aus entflammbaren bzw. brennbaren Dämmplatten in vertikaler Richtung in einzelne Abschnitte unterbrochen und eine Brandausbreitung wirkungsvoll behindert. Das Gesamtsystem aus Dämmschicht, ggf. Brandriegel und aufgebrachtem Putz wird als Wärmdämmverbundsystem bezeichnet. Ausführliche technische Informationen, die auch in die Regelungen der Musterbauordnung bzw. der Landesbauordnungen eingeflossen sind, sind der Technischen Systeminfo 6 „WDV-Systeme zum Thema Brandschutz” des Fachverband Wärmedämm-Verbundsysteme e. V. zu entnehmen.
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Solche Wärmdämmverbundsysteme unterliegen einer Zulassung, in deren Rahmen der jeweilige Systemanbieter neben weiteren Systemeigenschaften auch die Einhaltung bestimmter Brandschutzanforderungen für das komplette System nachweisen muss. Die erteilten Zulassungen für verschiedene Systemanbieter zeigen, dass nicht-brennbare Brandriegel die an sie gestellten Aufgaben im Brandfall der verputzten Fassade erfüllen und ein Überspringen des Brandes verzögern bzw. verhindern.
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Im Stand der Technik sind Wärmedämmplatten mit integriertem Brandriegel bekannt (
AT 005 285 U1 ), bei denen Dämmplatten aus Hartschaum, insbesondere expandiertem Polystyrol, an ihrer zu verkleidenden Gebäudewand zugewandten Seite mit einer Ausnehmung versehen sind, in welche nicht brennbares Isoliermaterial, insbesondere Mineralwolle, bündig eingebetet ist. Hierbei können die Seitenwandungen der Ausnehmung hinterschnitten sein, um das Brandriegelmaterial sicher innerhalb der Ausnehmung der Dämmplatte aus Hartschaum zu verankern. Das brennbare Isoliermaterial ist hierbei bis auf ihrer der Wand zugekehrte Seite vollumfänglich mit dem Material der Dämmplatte ummantelt bedeckt, so dass insbesondere eine gleichförmige Materialoberfläche der Verkleidung für das Aufbringen der Außenputzschicht erreicht wird. Da die Dämmplatten aus expandiertem Polystyrol eine geringere Dichte als die in der Hartschaumplatte eingekammerte Mineralwolle aufweist, besteht die Gefahr, dass der untere Bereich der Dämmplatte Verformungen unterliegt, was zu Beeinträchtigungen beim Verlegen der Platten aber auch dazu führen kann, dass die Funktion des in der Hartschaumplatte eingekammerten Brandriegels herabgesetzt wird.
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Diese Nachteile werden nach der
DE 20 2005 000 129 U1 dadurch behoben, dass der in einer Hartschaumplatte aus expandiertem Polystyrol eingebettete, insbesondere darin eingeschäumte Brandriegel im Wesentlichen vollständig von dem Material aus expandiertem Polystyrol umschlossen wird. Dadurch wird eine sichere Einbettung der Brennriegeleinlage erreicht, ohne dass es zu Verformungen oder Wölbungen der Wärmedämmplatte kommen kann. Als Material für die Einlage wird hierbei Mineralwolle oder unter Hitzeeinwirkung formstabil bleibender Schaumstoffmaterial, wie etwa PUR oder PIR verwendet. An der Oberseite der in der Dämmplatte eingebetteten Einlage ist eine zur Wandseite des Gebäudes abfallende Schräge vorgesehen, in der sich im Brandfalle geschmolzenes Dämmmaterial fangen kann.
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Dieses System hat sich in der Praxis nicht durchgesetzt, weil es zu teuer ist und auch der Brandschutz unzureichend ist. Im Brandfalle kann nämlich Schmelze der Schaumplatte an der Vorderseite nach unten abströmen und die unterhalb des Brandriegels angeordneten Dämmplatten entzünden.
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In der Verarbeitungspraxis auf Baustellen wird üblicherweise zuerst die dämmende Verkleidung mit den Brandriegeln vollflächig durch ein Montageteam auf die Gebäudewand angebracht und dort befestigt, etwa durch Kleben und/oder Dübeln. Anschließend wird der Putz separat durch ein Putzteam aufgebracht. Zwischen dem Dämmen der Gebäudewand und dem Verputzen kann ein Zeitraum von mehreren Tagen oder Wochen vergehen. In dieser Zeit sind die entflammbaren bzw. brennbaren Dämmplatten dann nicht abgedeckt, sondern liegen offen.
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In einem Brandfall an einer solch offenen Verkleidung kann der Brand vergleichsweise leicht von einem Abschnitt in den darüberliegenden Abschnitt überspringen. Der Brandriegel kann in einem solchen Fall wegen des noch nicht aufgebrachten Putzes quasi auf der Vorderseite umgangen werden.
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Ausgehend von diesem Sachverhalt stellt sich die Erfindung die Aufgabe, ein System bereitzustellen, welches im Brandfall an einer offenen, noch nicht verputzten dämmenden Verkleidung aus brennbaren bzw. entflammbaren Dämmstoffen eine Brandweiterleitung behindert sowie einfach in der Herstellung und in der Anbringung ist.
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Diese Aufgabe wird durch ein System mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Bevorzugte Weiterentwicklungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche 2 bis 9. Ein geeignetes Verfahren sowie ein geeigneter Brandriegel ergeben sich aus den Ansprüchen 10 und 11.
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Die Erfindung geht davon aus, dass mehrere Faktoren für einen wirksamen Brandschutz einer mit Dämmplatten aus insbesondere thermoplastischen Dämmstoffen gebildeten Gebäudefassade vor Aufbringung des Putzes von Bedeutung sind. Dies ist einmal die Sicherung im Sinne einer Auffangfunktion für im Brandfalle gebildete Schmelze aus den Dämmstoffplatten durch den Brandriegel, um weitgehend die Schmelze über den Brandriegel aufzufangen, und zum anderen auch weitgehend ein Abströmen von Schmelze über die Vorderseite des Brandriegels zu verhindern. Dies wird nach Maßgabe der Erfindung dadurch erreicht, dass der Brandriegel, der aus einem nicht-brennbaren oder einem thermostabilen, d. h. unter Wärmeeinwirkung formstabil bleibendem Materialien gebildet ist, an seiner oberen Stirnseite so ausgebildet ist, dass zum einen Ableitung von oberhalb des Brandriegels entstehende Schmelze der Dämmstoffplatten in Richtung zur Gebäudewand erfolgt und über eine im Sinne des Brandschutzes hinlängliche Zeitspanne über den Brandriegel aufgefangen wird. Hierzu ist es vorteilhaft, die Stirnflächen mit einer Schrägfläche auszubilden, die nicht nach außen zur Putzseite hin, sondern nach Innen zur Gebäudewand hin geneigt ist. Diese Schrägfläche beinhaltet zum Einen eine Ableitfunktion, indem entstehende Schmelze in Richtung zur Gebäudewand und nicht nach Außen geführt wird, zum anderen bildet sich in Folge der Schrägfläche ein Sammelbecken zur Gebäudewand hin, welches es ermöglicht, auftretende Schmelze über eine hinlängliche Zeitspanne zu halten, bis geeignete Brandschutzmaßnahmen durch die Feuerwehr und dergleichen getroffen werden. Hierbei ist es insbesondere auch zweckmäßig, wenn die Schrägfläche bereits unmittelbar an der Vorderseite des Brandriegels ansetzt, das heißt beginnt, und sich dann schräg nach unten in Richtung Gebäudewand erstreckt. Dies begünstigt alle Unterbindungen des Überströmens von Dämmstoffschmelze über die Vorderseite des Brandriegels nach unten hin. Durch diese Maßnahmen wird somit wirkungsvoll das Ausbreiten eines Brandes hinausgezögert, bis geeignete Maßnahmen zur Brandämmung bzw. Löschung durchgeführt werden können. In diesem Zusammenhang ist auch zu berücksichtigen, dass bei der Erstellung von Gebäuden in der Regel von Gewerk zu Gewerk gearbeitet wird, d. h. zu erst einmal die Dämmplatten für die Fassadenverkleidung aufgebracht werden, bevor dann in einem nachfolgenden Schritt insgesamt das Verputzen der Dämmplatten erfolgt, was insbesondere bei großen Gebäuden in der Regel erst nach einigen Tagen, häufig mitunter aber erst nach einigen Wochen erfolgt. Innerhalb dieser Zeitspanne würde nach den konventionellen Brandschutzmaßnahmen die hierfür vorgesehenen Brandriegel nicht wirkungsvoll das Ausbreiten eines Feuers verhindern. Nach Maßgabe der Erfindung ergibt sich somit ein ganz erheblicher Sicherheitseffekt.
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Vorteilhaft ist der Brandriegel nach Maßgabe der Erfindung über seinen gesamten Umfang blank, das heißt, beschichtungsfrei, das heißt, auf Brandschutzbeschichtungen und dergleichen wird verzichtet, was die Herstellungskosten begünstigt. Blank im Sinne der Erfindung bedeutet auch, dass der Brandriegel nicht ummantelt ist, insbesondere nicht in einer Dämmplatte integriert ist, vielmehr sämtliche Außenflächen des Brandriegels sozusagen materialeinheitlich mit dem Material sind, aus dem der Brandriegel hergestellt ist, nämlich einem unter Wärmeeinwirkung formstabilem Material, insbesondere Hartschaum, wie PUR, PIR, silikatbeschichtetes EPS, Phenolharzschaum und dergleichen, oder einem nicht brennbaren Material. Damit steht die Vorderseite des Brandriegels frei als Putzträgerfläche für das Aufbringen des Putzes auf der Verkleidung zur Verfügung. Es versteht sich von selbst, dass hierzu auch geeignete Materialien für die Erhöhung der Putzanbindung auf der Vorderseite des Brandriegels und dergleichen vorgesehen sein können, das heißt, blank im Sinne der Erfindung bedeutet, dass die Außenflächen des Brandschutzriegels materialeinheitlich entsprechend der obigen Definition mit dem Material des Brandschutzriegels selbst sind. Diese Maßnahmen stellen ebenfalls einen Beitrag dar, dass anders als im Stand der Technik nun ein Abströmen über den Vorderbereich, also dem der Gebäudewand abgewandten Flächenbereich des Brandriegels weitgehend verhindert wird. Hierbei ist es bevorzugt, dass die Vorderseite des Brandriegels bündig mit den benachbarten Dämmplatten ist.
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Das nicht brennbare Material weist eine glatte Oberfläche auf, so dass eine Feinzerteilung der aufgefangenen EPS-Schmelze und/oder ein Anhaften in einer durch eine Porosität der Stirnseite vergrößerten Oberfläche gegenüber der Schrägfläche ausgeschlossen ist, wodurch eine entscheidende Förderung des Brandverhaltens resultiert. Geeignete nicht-brennbare Materialien mit hinreichend glatter Oberfläche weisen eine offene Porosität nach DIN EN 1936 von weniger als 20 Vol.-%, bevorzugt weniger als 10 Vol.-% auf, wie beispielsweise Gipsformteile, Tonbrand, Keramiken und dergleichen. Aufgrund der üblicherweise erheblich schlechteren Dämmeigenschaften der nicht-brennbaren Materialien im Vergleich zu den thermostabilen, d. h. unter Wärmeeinwirkung formstabil bleibendem Materialien, insbesondere Hartschaum, wie PUR, PIR, silikatbeschichtetes EPS, sind diese weniger bevorzugt.
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In einer zweckmäßigen Ausführungsform der Erfindung erstreckt sich die Schrägfläche über die gesamte Stirnfläche des Brandriegels, also von der Gebäudewand bis zur Außenfläche der Verkleidung.
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In einer zweckmäßigen Weiterbildung ist die Schrägfläche nur über eine Teildicke des Brandriegels vorgesehen und läuft insbesondere am oberen und/oder unteren Ende über eine Schulter in die Seitenflächen des Brandriegels aus. Dadurch werden in zweckmäßiger Weise eine bzw. mehrere Anschlag- bzw. Aufstandsfläche(n) für darüber angeordnete Dämmplatten gebildet.
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Vorteilhaft für die Sammelfunktion des Brandriegels ist die Ausbildung der Stirnseite unter einem Winkel < 70°, vorzugsweise in einem Bereich von 30° bis 60° und zwar insbesondere bevorzugt ein Winkel von 40 bis 50°.
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In einer zweckmäßigen Ausführung sind die an dem Brandriegel anschließenden Dämmplatten an ihrer unteren Seite entsprechend konfiguriert, nämlich an die obere Stirnseite der Brandriegel angepasst, insbesondere mit einer entsprechenden Schrägfläche ausgebildet, die ein- oder beidseitig bedarfsweise mit Schultern, gegebenenfalls auch mit Zwischenschultern, versehen ist.
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In einer weiteren alternativen Ausführungsform, die ebenfalls zweckmäßig ist, sind Zwickelelemente vorgesehen, die an die obere Stirnseite des Brandriegels anschließen und als Überbrückungsglied zwischen Brandriegel und unmittelbar darüberliegenden Dämmplatten dienen. Dadurch können im Übrigen Dämmplatten herkömmlicher Art, also mit plattenförmiger Quaderstruktur, verwendet werden, die also nicht entsprechend an die Brandriegel konfiguriert werden müssen.
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Ein solches Zwickelelement ist zweckmäßigerweise aus dem Material der Dämmplatten ausgebildet. Dies hat den Vorteil, dass die konventionelle Dämmplatte, so sie an den Brandriegel anschließt, nicht entsprechend des Brandriegels bzw. dessen obere Stirnseite des Brandriegels konfiguriert werden muss. Die Zwickelelemente ergänzen den Brandriegel in zweckmäßiger Weise zu einem Quader, so dass dann im Anschluss darüber übliche quaderförmige Platten aus dem Dämmstoffmaterial verwendet werden können. Es ist insbesondere auch möglich, die Brandschutzriegel bereits werkseitig mit dem Zwickelelement zu konfektionieren, beispielsweise miteinander zu verkleben, so dass auf der Baustelle vorteilhaft ein quaderförmiges Bauteil verarbeitet werden kann
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In vorteilhafter Weise entspricht die Dicke des Brandriegels, das heißt, die Abmessung des Brandriegels senkrecht zur Gebäudewand, an der der Brandriegel zum Zwecke der Verkleidung befestigt wird, der Dicke der darüber und darunter angeordneten Dämmplatten. In diesem Zusammenhang ist es zweckmäßig, dass die Vorderseite des Brandriegels in Montagestellung an der Gebäudewand bündig mit der benachbarten Außenfläche der Verkleidung ist, so dass eine durchgehend ebene Fläche für das Aufbringen des Außenputzes vorgegeben ist. Durch diese Dickenabmessung ist auch im Wesentlichen sichergestellt, dass die Dämmplatten nicht über den Brandriegel nach außen vorstehen und dadurch Schmelze im Brandfalle ungehindert nach unten tropfen könnte.
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Schließlich sieht die Erfindung einen entsprechend den Maßnahmen nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 12 gestalteten Brandriegel vor, welcher eine geeignete Haltefunktion für die Schmelze ermöglicht.
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Die Erfindung beansprucht somit ein System für den Brandschutz mit Brandriegeln, ein Verfahren zur Montage einer entsprechenden Dämmung, eine Fassadenverkleidung mit Dämmstoffplatten unter Verwendung derartige Brandriegel und einen Brandriegel als solchen.
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Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung rein schematisch anhand der Zeichnungen beschrieben. Darin zeigen
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1 einen Vertikalteilschnitt einer Fassadenverkleidung für den Brandschutz an einer Gebäudewand mit einem Brandriegel,
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2 eine perspektivische Darstellung einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Brandriegels,
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3 bis 16 verschiedene weitere alternative Ausführungsformen, dargestellt im Rahmen eines Vertikalschnitts und einer perspektivischen Darstellung eines Brandriegels.
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Bei der Ausführungsform nach 1 ist rein schematisch mit dem Bezugszeichen 1 eine Gebäudewand und mit 2 eine Fassadenverkleidung der Gebäudewand bezeichnet, die für den Brandschutz gerüstet ist. Hierzu sind im Falle einzeln stehender Gebäude umlaufende Lagen aus Brandriegeln vorgesehen, die je nach Gebäudehöhe in mehreren beabstandeten Lagen vorgesehen sein können. Bei Gebäuden, die in eine Lücke zwischen zwei Gebäuden hochgezogen sind, sind in der Fassadendämmung entsprechende durchgehende Lagen aus Brandriegeln vorgesehen.
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1 zeigt ein Ausführungsbeispiel mit einem Brandriegel 3, der die aus Dämmplatten bestehende Dämmschicht unterbricht und eine Brandausbreitung behindert. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Fassadenverkleidung 2 aus Hartschaumplatten aus expandiertem Polystyrol (EPS) gebildet, die in üblicher Weise an der Gebäudewand 1 befestigt sind, etwa durch Kleben und/oder Dübeln. Gemäß 1 ist der Brandriegel 3 zwischen einer unteren Dämmplatte 4 aus EPS und einer oberen Dämmplatte 5 aus EPS angeordnet, wobei oberhalb der Dämmplatte 5 eine weitere EPS-Dämmplatte 6 ersichtlich ist. Die Dämmplatten einschließlich Brandriegel 3 sitzen bündig aufeinander ohne die Bildung von Lücken zwischen diesen Dämmplatten. Auch der Brandriegel 3 ist in der üblichen Weise an der Fassadenwand 1 befestigt, also durch Kleben und/oder Dübeln, Annageln und dergleichen.
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Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Brandriegel 3 aus Polyurethan gebildet und mit einer allgemein mit 7 bezeichneten Auffangeinrichtung gerüstet und zwar dergestalt, dass im Brandfalle, also etwa bei einem Brand der oberen Dämmplatten 5 und 6 der geschmolzene Dämmstoff zumindest über eine geeignete Zeit aufgefangen und gehalten wird und ein Abströmen von der Gebäudewand 1 weg nach außen zur Außenfläche 8' des Brandriegels 3 und damit ein Abtropfen nach unten unterbunden wird. Durch diese Maßnahme eines kontrollierten Haltens bzw. Auffangens der Dämmstoffschmelze im Brandfall wird auch ohne aufgebrachten Putz, also in einem Zwischenzustand des gedämmten Gebäudes, wirkungsvoll ein Brandüberschlag durch die Brandriegel 3 behindert.
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Im Ausführungsbeispiel nach den 1 und 2 ist die Auffangeinrichtung 7 durch eine Schrägfläche 9 gebildet, die von oben nach unten schräg nach innen zur zu verkleidenden Gebäudewand 1 verläuft. Dies ist vorteilhaft für die Sammel- und Auffangfunktion und den Kerngedanken, wonach der geschmolzene Dämmstoff an der oberen Stirnseite des Brandriegels möglichst lange gehalten oder gesammelt wird. Im dargestellten Ausführungsbeispiel beträgt der Winkel α der Schrägfläche 9 zur Horizontalen 45°, Je steiler der Winkel der Schrägfläche 9 ist, desto größer ist sozusagen das Auffangbecken für die Schmelze, je größer der Schrägwinkel ist, desto spitzer wird der Brandriegel 3, was im Ergebnis die Gefahr von Beschädigungen bei Transport und Lagerung der Brandriegel an den spitzen Kanten mit sich bringen kann, weswegen der Winkelbereich zwischen 30° und 50° für die Schrägflächen 9 bevorzugt ist.
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Bei der durch die Schrägfläche 9 gebildeten Einrichtung 7, welche die obere Stirnfläche des Brandriegels 3 bildet, schließt im dargestellten Ausführungsbeispiel eine Dämmplatte 5 an, deren untere Stirnseite komplementär zur oberen Stirnseite des Brandriegels ausgebildet ist, hier also beispielsweise mit einer entsprechenden Schräge. Diese erstreckt sich ebenso wie die Schrägfläche 9 des Brandriegels 3 von der der Gebäudewand 1 zugewandten Seite durchgehend zur Außenseite der Dämmplatte 5.
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Gemäß 1 ist die Seitenfläche bzw. vertikale Schnittfläche des Brandriegels 3 durch ein Trapez gebildet, ebenso wie die bezüglich der unteren Stirnseite komplementär ausgebildete Dämmplatte 5 für den Anschluss an den Brandriegel 3. Je nach Ausführung des Brandriegels 3 beträgt die Dicke des Brandriegels, das ist hier die Abmessung senkrecht zur Gebäudewand 1 etwa 100 bis 400 mm und die Höhe der äußeren Seitenfläche 8 etwa 200 mm bis zu 1000 mm, ohne hierbei begrenzend zu sein. Die aus 2 ersichtliche Länge des Brandriegels entspricht der üblichen Länge derartiger Brandriegel, die nach den Abmessungen der verwendeten Dämmplatten gewählt werden. Im dargestellten Ausführungsbeispiel beträgt die Länge des Brandriegels beispielsweise 625 mm, wobei Abmessungen bis 1200 mm für derartige Brandriegel üblich sind. In der Montage werden die Brandriegel 3 mit ihren Seitenflächen, hier etwa mit der Seitenfläche 12 bündig an die benachbarten Brandriegel 3 gesetzt und bilden dadurch eine durchgehende Lage, welche als Barriere gegen Brandüberschlag die Schicht aus den übereinander angeordneten Dämmplatten unterbricht.
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Bei den in den 3ff dargestellten Ausführungsformen ist nur zum Zwecke der Verdeutlichung ein Abstand zwischen dem Brandriegel 3 und dem darüber befindlichen Bauelement, etwa Dämmplatte 5 dargestellt, um die stirnseitigen Konturen sowohl des Brandriegels 3 wie auch des darüber befindlichen Bauelements klarer darzustellen, was durch beidseitige Doppellinien dargestellt ist. Real liegt bei Ausbildung der Fassadenverkleidung natürlich das obere Bauelement, etwa die Dämmplatte 5, unmittelbar auf dem darunter liegenden Brandriegel 3.
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Die Ausführungsform der 3 und 4 unterscheidet sich von der vorherigen Ausführungsform nur in der Ausbildung der oberen Stirnseite 9. Diese wird hier wiederum durch eine Schrägfläche 9a gebildet, die sich über den größten Teil der Dicke des Brandriegels 3 erstreckt, jedoch an den Enden abgeflacht ist, so dass Schultern 14a und 14b im Bereich der beiden Seitenflächen des Brandriegels 3 ausgebildet werden, über die die Schrägfläche 9a in die beiden gegenüberliegenden Außenflächen des Brandriegels 3 einmündet. Im dargestellten Ausführungsbeispiel verlaufen die Schultern 14a und 14b normal zu den Seitenflächen des Brandriegels 3 und damit zur Gebäudewand 1. Die Dickenerstreckung L (4) der Schultern bewegt sich bei einer Dicke d des Brandriegels 3 von 100 bis 400 mm im Bereich von 10 bis 20 mm, bevorzugt 10 bis 15 mm, ohne dass dies als beschränkend anzusehen ist.
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Die Dämmplatte 5 ist bezüglich ihrer unteren Stirnseite, mit der sie auf dem Brandriegel 3 aufliegt, wiederum komplementär ausgebildet, wie deutlich aus 3 hervorgeht, also ebenfalls mit einer Schrägfläche 11a und Schultern 15a und 15b. Im dargestellten Ausführungsbeispiel beträgt der Winkel α der Schrägfläche 30°.
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Im Ausführungsbeispiel der 5 und 6 ist die Auffangeinrichtung 7 des Brandriegels 3 wiederum durch eine Schrägfläche 9b gebildet, die sich von der Vorderseite des Brandriegels nach unten erstreckt und in einer Schulter 14b ausläuft, die analog zur Schulter 14b des vorherigen Ausführungsbeispiels geformt ist.
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Die Schulter 14b dient ebenso wie die beiden Schultern 14a und 14b der Ausführungsform nach den 3 und 4 als Anschlag bzw. als Aufstandsfläche für das darüberliegende Hartschaumelement 5, welches, wie deutlich aus den 5 und 6 hervorgeht, komplementär zur Stirnseite des Brandriegels 3 konturiert ist, also ebenfalls eine entsprechende Schrägfläche 11b mit einer auslaufenden Schulter 15b aufweist. Im dargestellten Ausführungsbeispiel beträgt der Winkel α 60°, was sowohl die Schrägfläche 9b wie auch die Schrägfläche 11b anbelangt. Auch die Dickenabmessungen der Schultern 14b und 15b sind entsprechend.
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Die Ausführungsform nach den 7 und 8 zeigt eine Einrichtung 7, bei der die Schulter 14a nur an der der Außenseite der Verkleidung zugewandten Seitenfläche 17 des Brandriegels 3 vorgesehen ist, wobei die Halteeinrichtung im Übrigen wiederum durch eine Schrägfläche 9c gebildet ist, die sich bis zur Gebäudewand des Brandriegels erstreckt. Der Winkel α bei dieser Ausführungsform beträgt 45°. Auch die von oben aufgesetzte Dämmplatte 5 ist an ihrer unteren Stirnseite entsprechend komplementär konfiguriert, weist also eine Schulter 15a und eine Schrägfläche 11c auf.
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Bei der Ausführungsform nach den 9 und 10 ist die Einrichtung 7 analog der Ausführungsform nach 1 ausgebildet, also durch eine komplette, d. h. über die gesamte Stirnfläche durchgehende Schrägfläche 9, die hier wiederum rein beispielshalber in einem Winkel α von 45° dargestellt ist.
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Diese Ausführungsform nach den 9 und 10 unterscheidet sich von den vorherigen Ausführungsformen dadurch, dass nunmehr nicht eigens an die Einrichtung 7 des Brandriegels 3 zu konfigurierende Dämmplatten für den oberen Anschluss an die Brandriegel 3 erforderlich sind, vielmehr die Dämmplatten in der üblichen quaderförmigen Plattenstruktur verwendet werden können, also eine spezielle Bearbeitung der Anschluss-Hartschaumplatten an dem Brandriegel 3 nicht mehr erforderlich ist. Erreicht wird dies dadurch, dass ein Zwickelelement 20 verwendet wird, welches aus dem Material der Fassadenverkleidung 2, hier EPS, gebildet ist und welches hier im Schnitt eine Dreiecksform aufweist, wobei die dem Brandriegel 3 zugewandte Stirnseite des Zwickelelements 20 in Anpassung an die Einrichtung 7 konfiguriert ist, hier also mit einer entsprechenden Schrägfläche 21, die analog durchgehend über die Dicke ausgebildet ist. Die Anschlussfläche 22 des Zwickelelements 20 verläuft in Montagestellung, wie sie in 9 ersichtlich ist, normal zur Gebäudewand 1, so dass übliche Dämmplatten ohne spezielle Konfigurierung anschließen können, hier die Dämmplatte 5.
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Die Ausführungsform nach 11 und 12 ähnelt der vorhergehenden Ausführungsform nur mit dem Umstand, dass die Einrichtung 7 analog der Ausführungsform nach den 3 und 4 ausgebildet ist, wobei jedoch hier der Winkel α 45° beträgt. Insoweit ist die Auffangeinrichtung 7 nach 11 mit einer Schrägfläche 9a und Endschultern 14a und 14b versehen.
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Das Zwickelelement 20, hier wiederum aus EPS, ist mit einer Schrägfläche 21a versehen, an die jedoch nur im unteren Bereich eine Anschlagschulter 15b anschließt, wohingegen die Schrägfläche 21a im oberen Bereich spitzwinklig in die obere Stirnfläche 22 des Zwickelelements 20 einläuft, wie recht deutlich auch für das Zwickelement 20 aus 12 ersichtlich ist. In montierter Stellung des Zwickelements 20 schließt dessen obere Spitze 23 bzw. obere Kante 23 an die Schulter 14a an, so dass die obere Stirnfläche 22 des Zwickelelements 20 und die Schulter 14a bündig miteinander sind. Dadurch ergänzen sich die oberen Stirnflächen des Zwickelements 20 und des Brandriegels 3 zu einem Quader, auf den dann die obere Dämmplatte 5 aufgesetzt ist.
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Die Ausführungsform nach den 13 und 14 ähnelt, was den Aufbau des Brandriegels 3 anbelangt in der Sammeleinrichtung 7 der Ausführungsform nach den 5 und 6, das heißt die Einrichtung 7 weist eine Schrägfläche 9b und eine Anschlagschulter 14b zur Rückseite 8 hin auf und in montierter Stellung liegt das Zwickelelement 20 mit seiner Schrägfläche 21b an der Schrägfläche 9b so an, dass dann die obere Stirnfläche 22 die Aufstands- bzw. Anschlagfläche für die obere Dämmplatte 5 aus Styropor bildet. Beide Schrägflächen stehen unter einem Winkel α von 45° im dargestellten Ausführungsbeispiel.
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Die Ausführungsform nach den 15 und 16 ähnelt, was den Brandriegel 3 anbelangt der Ausführungsform nach den 7 und 8, das heißt die Einrichtung 7 ist gebildet durch eine Schrägfläche 9c, die sich bis zur Rückseite 8 des Brandriegels 3 erstreckt und im oberen Bereich eine Anschlagschulter 14a aufweist. Entsprechend ist auch in 16 der Brandriegel 3 dargestellt, wobei das Zwickelelement 20 einen entsprechend dreieckförmigen Querschnitt aufweist und sich mit dem Brandriegel 8 in montierter Stellung zu einem Quader ergänzt, auf den dann die Dämmstoffplatte 5 aufgesetzt wird. Die Schrägfläche 21c ist also bezüglich des Zwickelelements 20 durchgehend, also ohne Schulter.
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Die Ausführungsformen nach den 9 bis 16 ähneln sich also in der zusätzlichen Anordnung eines Zwickelelements 20, welches sich mit dem Brandriegel 3 zu einem Quader ergänzt, so dass nicht speziell konfigurierte Dämmplatten für den Anschluss an den Brandriegel 3 verwendet werden können.
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Wie im Übrigen der Figurendarstellungen ohne weiteres entnommen werden kann, ist in vorteilhafter Weise die freiliegende Vorderseite 8' des Brandriegels 3 bündig mit der Außenfläche der Dämmungsplatte, was für die nachträgliche Verputzung von Vorteil ist. Zweckmäßigerweise ist auch die der Gebäudewand zugewandte Rückseite des Brandriegels 8 bündig mit der Rückseite der angrenzenden Dämmplatten, so dass beide Elemente in der Dicke?? einander entsprechen. Die Brandschutzmaßnahme verändert damit nicht die Außengestaltung durch die Dämmungsplatten.
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Die Erfindung lässt darüber hinaus weitere Gestaltungsoptionen zu.
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So kann beispielweise die Schrägfläche neben einer bevorzugten planen auch eine konvexe und/oder konkave Kontur aufweisen.
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Der Brandschutzriegel kann mit dem Zwickelelement verklebt sein, wobei die Beschichtung zugleich als Kleber wirkt, etwa durch Verwendung eines Brandschutzklebers.
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Die Stirnseite kann auch in Form eines Stufenprofil oder Nut-Feder-Profils ausgeführt sein. Besonders bevorzugt ist die Anordnung eines Brandschutzriegels mit einem Stufenprofil derart, dass die Nase in der Fassadenverkleidung von der Gebäudewand entfernt angeordnet ist, so dass sich eine quaderförmige Sammelkammer ausbildet.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 2551121 [0002]
- DE 202008001750 U1 [0002]
- AT 005285 U1 [0005]
- DE 202005000129 U1 [0006]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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