-
Geänderte Beschreibung
-
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur chaotisch-intermittierenden Zuluftzuführung in einen Raum mit einer Luftauslassanordnung, durch die die Zuluft dem Raum zuführbar ist, gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 1.
-
Anlagen zur Belüftung von Räumen sind grundsätzlich bekannt. Dabei ist es bekannt, Zuluft mehr oder weniger konstant zuzuführen und entsprechend Abluft abzusaugen. Nachteilig daran ist, dass immer an denselben Stellen Luft zugeführt wird und an denselben Stellen Luft abgesaugt wird. Dadurch kommt es zu Walzen- und Radialströmungen, die zu Zugerscheinungen führen können.
-
Es wurde erkannt, dass eine intermittierende Zuluftzuführung diesbezüglich Abhilfe schaffen kann. Dabei ist es bekannt, den Druck des Raums (Über-/Unterdruck) zu regeln. Dies ist jedoch mit einem gewissen Regelungs- und Energieaufwand verbunden. Alternativ ist es bekannt, einzelne Zuluftstränge, an denen jeweils mehrere Luftkästen mit einem Luftauslass angeschlossen sind, alternierend abzuschalten. Somit kann beispielsweise bewirkt werden, dass eine gewisse Zeitlang an der linken Seite eines Raums Luft zugeführt wird und zu einer anderen Zeit ausschließlich an der rechten Seite. Diese Vorgehensweise erfordert jedoch weiterhin einen erheblichen Regelungsaufwand. Außerdem kann Zugluft nicht zuverlässig vermieden werden.
-
Aus der
DE 20 2011 108 466 U1 ist eine Luftzuführvorrichtung bekannt, die ein Gehäuse aufweist, welches zwei Luftauslässe aufweist. In dem Gehäuse sind Drosseleinrichtungen vorgesehen. In den Luftauslässen können Sperrklappen vorgesehen sein.
-
Aus der
EP 0 601 440 A2 ist ein Quellauslass zum Einbringen von kalter und/oder warmer Luft in einen Raum bekannt, mit einem Einlass, der an ein Luftführungssystem anschließt und einem daran anschließenden Gehäusemantel, der mit einer Vielzahl von Löchern versehen ist. An dem Gehäusemantel schließt eine Auslassscheibe mit Auslassöffnungen an, deren lichte Weite veränderbar ist.
-
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung zu schaffen, mit der eine chaotisch-intermittierende Zuluftzuführung in einen Raum möglich ist.
-
Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß durch eine Vorrichtung zur chaotisch-intermittierenden Zuluftzuführung mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Bei der Luftauslassanordnung, egal ob rund, eckig oder quadratisch, kann es sich um einen Drallauslass, Linearauslass, Verdrängungsauslass, Schlitzauslass oder Punktauslass handeln. Eine Luftauslassanordnung kann insbesondere mehrere Luftauslassöffnungen aufweisen, die unterschiedlichste Formen und unterschiedlichste Anordnungen aufweisen können. Dadurch, dass zumindest ein Luftsteuermittel vor der Luftauslassanordnung bewegbar ist, lässt sich die Luftaustrittsposition und/oder die Luftbeschleunigung beeinflussen. Dadurch wird ein kontinuierlicher Zuluftstrom über/an der Austrittsfläche vermieden. Insbesondere wird dadurch sichergestellt, dass die Zuluft chaotisch und intermittierend zugeführt wird. Dies hat zur Folge, dass das Risiko von Zugerscheinungen auf ein Minimum reduziert wird, da sich keine gerichtete Raumwalze ausbreiten kann. Es tritt kein stationärer Zustand ein.
-
Darüber hinaus wird ein Raum effektiver mit Zuluft durchspült. Dies hat zur Folge, dass die gesamte Zuluftmenge reduziert werden kann. Hier liegt ein erhebliches Energieeinsparpotenzial. Die chaotisch intermittierende Zulufteinbringung ist unabhängig vom Luftauslasstyp einsetzbar. Bestehende Anlagen und Systeme können mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung einfach nachgerüstet werden. Insbesondere hat die erfindungsgemäße Vorrichtung den Vorteil, dass die bisherigen Luftvolumenströme verwendet werden können. Es ist daher keine Regelung des Luftvolumenstroms notwendig. Die chaotisch intermittierende Zulufteinbringung wird ausschließlich durch die Veränderung der Luftaustrittsposition und/oder der Luftbeschleunigung mithilfe der bewegbaren Luftsteuermittel bewirkt.
-
Das zumindest eine Luftsteuermittel weist eine oder mehrere Öffnungen auf, die von der Zuluft durchströmbar sind, wobei die Position der Öffnung(en) im Verhältnis zur Luftauslassanordnung veränderbar ist. Die veränderbare Position wird einfach dadurch erreicht, dass die Luftsteuermittel bewegbar sind. Wenn ein Luftsteuermittel eine Öffnung aufweist und bewegt wird, so befindet sich die Öffnung stets in unterschiedlichen Positionen bezüglich der Luftauslassanordnung, sodass damit die Luftaustrittsposition und Luftbeschleunigung aus der Vorrichtung verändert wird.
-
Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann das zumindest eine Luftsteuermittel plattenförmig ausgebildet sein. Plattenförmige oder zylindrische Luftsteuermittel können eine oder mehrere Öffnungen aufweisen. Die Öffnungen können unterschiedlichste geometrische Formen aufweisen. Beispielsweise können sie kreisrund, dreieckig, viereckig oder mehreckig sein. Außerdem können die Öffnungen unterschiedliche Größen und unterschiedliche Anordnungen über die plattenförmigen Luftsteuermittel verteilt aufweisen. Durch diese Maßnahme ist es möglich, den Zuluftstrom zu verändern, da dieser stets durch Öffnungen gedrängt wird, die unterschiedlich angeordnet sind, unterschiedliche Größen aufweisen und sich stets unterschiedliche Öffnungen in Überdeckungen mit der Luftauslassanordnung befinden. Mit anderen Worten ausgedrückt, bedeutet es, dass die Materialstege zwischen der oder den Öffnungen, die unterschiedlich groß ausgebildet sein können, die Luftauslassanordnung intermittierend und an unterschiedlichen Stellen abdecken. Dadurch wird der austretende Zuluftstrom unvorhersehbar, d. h. chaotisch, verändert.
-
Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich, da die Bewegung der Luftsteuermittel nicht regelbar ist. Insbesondere wird auf einen motorischen Antrieb des oder der Luftsteuermittel verzichtet. Dadurch ist es auch nicht möglich, die Luftsteuermittel zu regeln oder zu steuern. Dies unterstützt die chaotische Zuluftzuführung.
-
Das zumindest eine Luftsteuermittel ist durch die Zuluft bewegbar oder antreibbar. Auf einen separaten Antrieb kann somit verzichtet werden.
-
Dies spart Kosten. Insbesondere können alle Luftsteuermittel durch die Zuluft bewegbar oder antreibbar sein.
-
An dem Luftsteuermittel können Schaufeln oder andere geometrische Vorrichtungen vorgesehen sein. Diese Schaufeln oder Vorrichtungen können insbesondere so angeordnet werden, dass sie besonders gut durch die zuströmende Zuluft beaufschlagt werden und dadurch das oder die Luftsteuermittel antreiben können. Insbesondere werden die Schaufeln, die an den Luftsteuermitteln angeordnet sind, durch die Zuluft mitgenommen. Wenn beispielsweise die Luftsteuermittel drehbar angeordnet sind, können die Luftsteuermittel durch die von der Zuluft beaufschlagten Schaufeln in eine Drehung versetzt werden. Die Schaufeln können dabei im Wesentlichen senkrecht zu plattenförmigen Luftsteuermitteln ausgerichtet sein.
-
Weitere Vorteile ergeben sich, wenn die Schaufeln oder Vorrichtungen lösbar befestigbar sind. Dies bedeutet, dass je nach Bedarf Schaufeln oder Vorrichtungen entfernt werden können oder zusätzliche Schaufeln oder Vorrichtungen eingebracht werden können, um dadurch die Bewegung der Luftsteuermittel zu beeinflussen. Sind mehr Schaufeln oder Vorrichtungen vorhanden, so können die Luftsteuermittel schneller angetrieben werden.
-
Vorteilhafterweise kann das zumindest eine Luftsteuermittel in einem Abstand von weniger als 5 cm, insbesondere weniger als 0,5 cm, von der Luftauslassanordnung angeordnet sein. Damit kann vermieden werden, dass sich die Zuluft im Bereich der Luftauslassanordnung entspannt.
-
Die Erfindung beruht insbesondere darauf, dass zwischen der Luftauslassanordnung und dem Steuermittel keine Entspannung bzw. keine gerichtete Strömung entsteht.
-
Eine chaotische und nicht kontrollierbare Zuluftzufuhr kann weiterhin dadurch begünstigt werden, dass zumindest zwei Luftsteuermittel, die plattenförmig ausgebildet sind, vorgesehen sind. Die zumindest zwei Luftsteuermittel können unterschiedlich bewegbar sein, insbesondere mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten bewegbar sein. Außerdem können sie an unterschiedlichen Stellen Öffnungen aufweisen.
-
Besonders bevorzugt ist es, wenn zumindest zwei Luftsteuermittel sich in Größe und/oder Anordnung der Öffnungen unterscheiden. Somit kommen nicht nur unterschiedliche Öffnungen eines Luftsteuermittels in unterschiedliche Überdeckungen mit der Luftauslassanordnung, sondern auch die Öffnungen der zwei Luftsteuermittel kommen in unterschiedliche Überdeckung. Dadurch wird eine chaotische und intermittierende Zuführung von Zuluft zu einem Raum ermöglicht.
-
Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform kann ein Luftkasten mit einer Lufteintrittsöffnung und der Luftauslassanordnung vorgesehen sein, in dem zumindest ein Luftsteuermittel angeordnet ist. In einem Luftkasten lassen sich Luftsteuermittel beispielsweise besonders einfach drehbar anordnen. Ein Luftkasten lässt sich besonders einfach bei einer bestehenden Lüftungsanlage nachrüsten oder austauschen.
-
Besondere Vorteile ergeben sich, wenn das oder die Luftsteuermittel drehbar, rotierbar, kippbar oder pendelbar angeordnet sind. Insbesondere können sie in einem Luftkasten drehbar, rotierbar, kippbar oder pendelbar angeordnet sein. Bei Luftkästen mit einem Linearauslass können insbesondere pendelbare, drehbare, rotierbare oder kippbare Luftsteuermittel vorgesehen sein. Bei Luftkästen mit einem anders ausgestalteten Luftauslass können beispielsweise drehbare, rotierbare, pendelbare oder kippbare Steuermittel vorgesehen sein.
-
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden detaillierten Beschreibung von Ausführungsbeispielen der Erfindung, anhand der Figuren der Zeichnung, die erfindungswesentliche Einzelheiten zeigen, sowie aus den Ansprüchen. Die dort gezeigten Merkmale sind nicht notwendig maßstäblich zu verstehen und derart dargestellt, dass die erfindungsgemäßen Besonderheiten deutlich sichtbar gemacht werden können. Die verschiedenen Merkmale können je einzeln für sich oder zu mehreren in beliebigen Kombinationen bei Varianten der Erfindung verwirklicht sein.
-
In der schematischen Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung in verschiedenen Stadien der Benutzung dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
-
Es zeigen:
- 1 eine Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung in einer perspektivischen Ansicht von oben;
- 2 eine Vorrichtung gemäß 1 in einer Ansicht von unten;
- 3 eine Ausführungsform eines Luftsteuermittels.
-
Die 1 zeigt eine Vorrichtung 1 mit einem Luftkasten 2, der einen Lufteinlass 3 und eine Luftauslassanordnung 4 aufweist, die lediglich in der 2 zu sehen ist. Im Luftkasten 2 ist ein Luftsteuermittel 5 angeordnet. Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist das Luftsteuermittel 5 als runde Platte ausgebildet, die zwei Öffnungen 6, 7 aufweist. Die Öffnungen 6, 7 sind im Wesentlichen durch zwei Kreisbögen und zwei Kreisradien jeweils begrenzt. Das Luftsteuermittel 5 ist an einer Achse 8 drehbar im Luftkasten 2 angeordnet. Es befindet sich in geringem Abstand über der Luftauslassanordnung 4, sodass ein Entspannen der Luft bei Verlassen bzw. vor dem Verlassen des Luftkastens 2 vermieden wird. Das Luftsteuermittel 5 weist Schaufeln 10, 11 auf, die im Bereich des Umfangs des Luftsteuermittels 5 angeordnet sind und insbesondere eine Höhe aufweisen, sodass sie durch einströmende Luft, die durch den Lufteintritt 3 einströmt, beaufschlagt werden und dadurch das Luftsteuermittel 5 in eine Drehung versetzen. Dies bedeutet, dass die Öffnungen 6, 7 des Luftsteuermittels 5 die Luftauslassanordnung 4 überstreichen bzw. stets in unterschiedlichen Positionen bezüglich der Luftauslassanordnung angeordnet sind. Dadurch wird die Position des Luftaustritts und die Luftbeschleunigung stets verändert.
-
Die 2 zeigt die Anordnung der 1 in einer perspektivischen Ansicht von unten. Hier ist insbesondere zu erkennen, dass die Luftauslassanordnung 4 eine Vielzahl von kreisförmigen Luftauslassöffnungen 12, 13 aufweist. Die Luftauslassöffnungen 12, 13 unterscheiden sich sowohl hinsichtlich ihrer Größe als auch Anordnung. Je nachdem, mit welcher der Luftauslassöffnungen 12, 13 der Luftauslassanordnung 4 die Öffnungen 6, 7 des Luftsteuermittels 5 in Überdeckung gelangen, tritt Zuluft an unterschiedlichen Positionen und mit unterschiedlicher Geschwindigkeit aus. Dadurch wird eine intermittierende Zuluftzufuhr sichergestellt. Die so genannte Induktion (Durchmischung) der Raumluft wird dadurch erhöht. Je höher die Induktion ist, desto zugfreier ist ein Raum.
-
Die 3 zeigt das Luftsteuermittel 5 mit darunterliegender Luftauslassanordnung 4. Insbesondere ist das Luftsteuermittel 5 in geringem Abstand zur Luftauslassanordnung 4 angeordnet, um zu verhindern, dass sich die Zuluft vor dem Austritt entspannt. Die Schaufeln 10, 11 sind lösbar an dem Luftsteuermittel 5 befestigbar. Dies bedeutet, dass einzelne Schaufeln 10, 11 entnommen oder eingesteckt werden können, um dadurch die Drehgeschwindigkeit des Luftsteuermittels 5 zu beeinflussen.