DE102012222725A1

DE102012222725A1 - Ventileinheit, Hydrauliksystem, Fahrzeug

Info

Publication number: DE102012222725A1
Application number: DE201210222725
Authority: DE
Inventors: Dirk Foerch
Original assignee: Robert Bosch GmbH
Current assignee: Robert Bosch GmbH
Priority date: 2012-12-11
Filing date: 2012-12-11
Publication date: 2014-06-12
Also published as: CN103867510A; FR2999265A1; ITMI20132012A1; CN103867510B; BR102013031861A2; KR20140075620A

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Ventileinheit (1), insbesondere für ein Hydrauliksystem eines Kraftfahrzeugs, mit einem betätigbaren Hauptventil (3) und mit einem zu dem Hauptventil (3) parallel geschalteten Rückschlagventil (4), wobei das Hauptventil (3) und das Rückschlagventil (4) zwischen zwei Ventilanschlüssen (12, 13) der Ventileinheit (1) angeordnet sind, und wobei jedem der Ventilanschlüsse (12, 13) jeweils ein Filter (14, 16) zugeordnet ist. Dabei ist vorgesehen, dass der dem Ventilanschluss (13) an einer Abströmseite des Rückschlagventils (4) zugeordnete Filter (16) nur dem Hauptventil (3) zugeordnet ist, sodass die Abströmseite des Rückschlagventils (4) ungefiltert ist.

Description

Die Erfindung betrifft eine Ventileinheit, insbesondere für ein Hydrauliksystem eines Fahrzeugs, insbesondere Kraftfahrzeugs, mit einem betätigbaren Hauptventil und mit einem zum Hauptventil parallel geschalteten Rückschlagventil, wobei das Hauptventil und das Rückschlagventil zwischen zwei Ventilanschlüssen angeordnet sind, und wobei jedem der Ventilanschlüsse jeweils ein Filter zugeordnet ist.
Ferner betrifft die Erfindung ein Hydrauliksystem, insbesondere ein Bremssystem, für ein Fahrzeug, insbesondere Kraftfahrzeug, mit einer Ventileinheit wie sie obenstehend beschrieben wurde.
Weiterhin betrifft die Erfindung ein Fahrzeug, mit einem entsprechenden Hydrauliksystem.
Stand der Technik
Ventileinheiten, Hydrauliksysteme und Fahrzeuge der eingangs genannten Art sind aus dem Stand der Technik bekannt. Insbesondere in Bremsregelsystemen werden häufig Ventileinheiten verbaut, die ein Hauptventil, das beispielsweise elektromagnetisch betätigbar ist, und ein dazu parallel geschaltetes Rückschlagventil aufweisen. Das Rückschlagventil dient dabei beispielsweise zur Funktionssicherung der Ventileinheit und zum Gewährleisten einer Eisdruckfestigkeit. Derartige Ventileinheiten weisen üblicherweise zwei Ventilanschlüsse auf, zwischen denen das Hauptventil und das Rückschlagventil angeordnet sind. Die Ventilanschlüsse werden dabei in der Regel in beide Richtungen durchströmt und besitzen jeweils einen Filter zum Schutz vor Schmutzpartikeln oder dergleichen. Üblicherweise erstrecken sich die Filter jeweils über den gesamten Ventilanschluss. Dies hat jedoch den Nachteil, dass Schmutzpartikel, die beispielsweise bei der Montage oder der Herstellung entstanden sind, stets zwischen den beiden Filtern verbleiben und dabei auf Dauer zu Schäden an den Ventilen führen können.
Offenbarung der Erfindung
Die erfindungsgemäße Ventileinheit mit den Merkmalen des Anspruchs 1 hat dagegen den Vorteil, dass gegebenenfalls durch Montage oder Herstellung bedingte Schmutzpartikel bei einer Benutzung der Ventileinheit aus dem System beziehungsweise aus der Ventileinheit herausgespült werden, und dadurch eine Beschädigung der Ventileinheit auf lange Sicht vermieden wird. Gleichzeitig wird die Funktion der Ventileinheit weiterhin gewährleistet. Erfindungsgemäß ist hierzu vorgesehen, dass der dem Ventilanschluss an einer Abströmseite des Rückschlagventils zugeordnete Filter nur dem Hauptventil zugeordnet ist, sodass die Abströmseite des Rückschlagventils ungefiltert beziehungsweise filterfrei ist. Die Abströmseite des Rückschlagventils ist bekanntermaßen die Seite des Rückschlagventils, an welcher Flüssigkeit durch das Rückschlagventil austreten beziehungsweise entweichen kann. Prinzipbedingt kann nur in eine Richtung das Rückschlagventil von einer Flüssigkeit durchdrungen werden, bei einer geänderten Strömungsrichtung schließt das Rückschlagventil. Die Abströmseite des Rückschlagventils ist somit eindeutig definiert. Indem die Abströmseite des Rückschlagventils erfindungsgemäß filterfrei ausgebildet ist, wird erreicht, dass einmal durch das Rückschlagventil entwichene Flüssigkeit und die damit mitgeförderten Schmutzpartikel die Ventileinheit verlassen. Schmutzpartikel können somit aus der Ventileinheit durch das Rückschlagventil ausgespült werden. Damit erhöht sich die Lebensdauer und Belastbarkeit der Ventileinheit. Darüber hinaus wird erreicht, dass aufgrund der filterfreien Ausbildung der auf die durch das Rückschlagventil strömende Flüssigkeit wirkende Gegendruck verringert und damit ein höherer Volumenstrom ermöglicht wird. Insbesondere kann der Filter selbst, der nur dem Hauptventil zugeordnet ist, einfacher und kostengünstiger dimensioniert werden, da er nicht die hohen Volumenströme durch das Rückschlagventil aushalten muss.
Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass der der Abströmseite zugeordnete Ventilanschluss eine zwischen Rückschlagventil und Hauptventil verlaufende Trennwand aufweist. Dadurch wird gefilterte Flüssigkeit von der ungefilterten Flüssigkeit getrennt, sodass gegebenenfalls herausgespülte Schmutzpartikel nicht wieder in die Ventileinheit gelangen können.
Vorzugsweise erstreckt sich der Filter des der Abströmseite des Rückschlagventils zugeordneten Ventilanschlusses hauptventilseitig bis zur Trennwand. Dadurch wird sichergestellt, dass der gesamte, dem Hauptventil zugeführte Volumenstrom gefiltert wird.
Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Filter als Filtersieb ausgebildet ist, wodurch Schmutzpartikel sicher vor einem Eindringen in die Ventileinheit zurückgehalten werden.
Das erfindungsgemäße Hydrauliksystem zeichnet sich durch eine Ventileinheit aus, wie sie obenstehend beschrieben wurde. Es ergeben sich hierdurch die bereits genannten Vorteile.
Das erfindungsgemäße Fahrzeug zeichnet sich durch ein Hydrauliksystem wie es oben beschrieben wurde aus. Insbesondere ist das Hydrauliksystem als Bremssystem, bevorzugt als Bremsregelsystem, ausgebildet. Für das Fahrzeug ergeben sich dabei die zuvor genannten Vorteile. Durch die erhöhte Lebensdauer der Ventileinheit verlängert sich auch die Lebensdauer des Hydrauliksystems, und Wartungsintervalle des Fahrzeugs für das Hydrauliksystem werden optimiert.
Im Folgenden soll die Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert werden.
Dazu zeigen
1 eine Ventileinheit in einer Schnittdarstellung und
2 die Ventileinheit in einer perspektivischen Darstellung.
1 zeigt eine Schnittdarstellung einer Ventileinheit 1 für ein hydraulisches Bremssystem eines Kraftfahrzeugs. Die Ventileinheit 1 weist ein hülsenförmiges Gehäuse 2 auf, in welchem ein Hauptventil 3 sowie ein Rückschlagventil 4 parallel zueinander geschaltet angeordnet sind.
Das Hauptventil 3 ist als Magnetventil ausgebildet und weist dazu einen Magnetpol 5, dem eine hier nicht dargestellte Magnetspule zugeordnet ist, sowie einen axial verlagerbaren Magnetanker 6 auf, der mit einer Ventilspitze 7 verbunden ist, die durch eine Rückstellfeder 8 in einen Ventilsitz 9 des Hauptventils 3 gedrängt wird.
Das Rückschlagventil 4 weist eine Kugel 10 als Verschlusselement auf, die federbeaufschlagt gegen einen Ventilsitz 11 gedrängt wird und nur dann öffnet, wenn die Federkraft durch den entgegenstehenden Druck der Hydraulikflüssigkeit überwunden wird. Gemäß einem alternativen Ausführungsbeispiel ist das Rückschlagventil federlos, also ohne Federkraftbeaufschlagung, ausgebildet.
Die Ventileinheit 1 weist zwei Ventilanschlüsse 12 und 13 auf. Der erste Ventilanschluss 12 ist als Auslass der Ventileinheit 1 ausgebildet und radial zur Bewegungsachse des Hauptventils ausgerichtet. Dem Ventilanschluss 12 ist dabei ein Filter 14 zugeordnet, der sich radial über den gesamten Umfang der Ventileinheit 1 erstreckt. Der Filter 14 ist somit als Radialfilter ausgebildet, der die aus der Ventileinheit 1 ausströmende Flüssigkeit filtert, um zu verhindern, dass Schmutzpartikel in das Bremsregelsystem gelangen.
Der zweite Ventilanschluss 13 ist stirnseitig an der Ventileinheit 1 vorgesehen und sowohl einem Zulaufanschluss 15 des Hauptventils 3 und der Abströmseite des Rückschlagventils 4 zugeordnet.
2 zeigt eine perspektivische Darstellung der Ventileinheit 1 mit Blick auf den Ventilanschluss 13. Dem Ventilanschluss 13 ist ebenfalls ein Filter 16 zugeordnet, der als Filtersieb ausgebildet ist. Der Ventilanschluss 13 weist eine Trennwand 17 auf, die zwischen dem Zulaufanschluss 15 und dem Rückschlagventil 4 verläuft. Über den Zulaufanschluss 15 erstreckt sich der Filter 16 bis zu der Trennwand 17. Im Bereich des Rückschlagventils 4 ist der Ventilanschluss 13 filterfrei ausgebildet. Das bedeutet, der Filter 16 erstreckt sich nur bis zu der Trennwand 17 und nicht weiter bis über das Rückschlagventil 4. Dadurch wird aus dem Rückschlagventil 4 austretende Flüssigkeit nicht gefiltert, während dem Zulaufanschluss 15 zugeführte Flüssigkeit durch den Filter 16 gefiltert wird. Die Abströmseite des Rückschlagventils 4 ist somit filterfrei ausgebildet. Dadurch ergeben sich mehrere Vorteile: Zum einen kann ein hoher Volumenstrom durch das Rückschlagventil aufgrund des fehlenden Filters ungehindert entweichen, was zu einem geringeren Druckabfall führt. Weiterhin muss der Filter 16, der bevorzugt als Flachfilter ausgebildet ist, die hohen Volumenströme über das Rückschlagventil 4 nicht mehr aushalten und kann günstiger und einfacher dimensioniert werden. Weiterhin ergibt sich, dass durch die Montage oder die Herstellung erzeugte Späne oder unerwünschte Schmutzpartikel im Inneren der Ventileinheit 1 nach einem erstmaligen Passieren des Rückschlagventils 4 aus der Ventileinheit 1 herausgespült werden und aufgrund des der Zuströmöffnung 15 zugeordneten Filterelements 16 nicht zurück in die Ventileinheit gelangen können. Durch die vorteilhafte Ausbildung wird somit eine Selbstreinigung der Ventileinheit 1 gewährleistet.

Claims

Ventileinheit (1), insbesondere für ein Hydrauliksystem eines Kraftfahrzeugs, mit einem betätigbaren Hauptventil (3) und mit einem zu dem Hauptventil (3) parallel geschalteten Rückschlagventil (4), wobei das Hauptventil (3) und das Rückschlagventil (4) zwischen zwei Ventilanschlüssen (12, 13) der Ventileinheit (1) angeordnet sind, und wobei jedem der Ventilanschlüsse (12, 13) jeweils ein Filter (14, 16) zugeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass der dem Ventilanschluss (13) an einer Abströmseite des Rückschlagventils (4) zugeordnete Filter (16) nur dem Hauptventil (3) zugeordnet ist, sodass die Abströmseite des Rückschlagventils (4) ungefiltert ist.
Ventileinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der der Abströmseite des Rückschlagventils (4) zugeordnete Ventilanschluss (13) eine zwischen Rückschlagventil (4) und Hauptventil (3) verlaufende Trennwand (17) aufweist.
Ventileinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Filter (16) des der Abströmseite des Rückschlagventils (4) zugeordneten Ventilanschlusses (13) sich bis zur Trennwand (17) erstreckt.
Ventileinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens einer der Filter (14, 16) als Filtersieb ausgebildet ist.
Ventileinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Hauptventil (3) als Magnetventil ausgebildet ist.
Hydrauliksystem, insbesondere Bremssystem für ein Kraftfahrzeug, mit einer Ventileinheit (1) nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche.
Fahrzeug, insbesondere Kraftfahrzeug, mit einem Hydrauliksystem nach Anspruch 6.