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Gebiet der Erfindung
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Die Erfindung betrifft elektrische Steckverbinder. Insbesondere betrifft die Erfindung einen Steckverbinder zum Herstellen einer elektrischen Verbindung mit einem Stecker sowie ein Verbindungselement zum Herstellen einer elektrischen Verbindung.
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Stand der Technik
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Steckverbinder und Stecker werden genutzt, um eine lösbare elektrische Verbindung herzustellen. Dabei kann der Steckverbinder eine Vielzahl von Kontaktkammern aufweisen, wobei jede Kontaktkammer dazu ausgeführt ist, mit einem Steckkontakt eines Steckers eine elektrische Verbindung herzustellen. Wenn der Stecker mit dem Steckverbinder verbunden wird, werden mehrere Steckkontakte des Steckers in jeweils zugeordnete Kontaktkammern des Steckverbinders eingeführt und stellen mit diesen eine mechanische und elektrisch leitfähige Verbindung her.
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Die
DE 10 2010 063 486 A1 beschreibt einen solchen beispielhaften elektrischen Steckverbinder sowie dessen grundsätzliche Funktionalität.
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Aus der
DE 601 02 024 T2 ist eine Verbindungsvorrichtung mit einem ersten Verbinder und einem zweiten Verbinder bekannt.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Mit der Erfindung wird ein sicheres Herstellen einer elektrischen Verbindung zwischen einem Stecker und einem Steckverbinder ermöglicht und die Gefahr von Schäden durch elektrische Aufladungen in einer an den Stecker oder den Steckverbinder angeschlossenen Elektronik verringert.
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Es ist ein Steckverbinder zum Herstellen einer elektrischen Verbindung mit einem Stecker sowie ein Verbindungselement zum Herstellen einer elektrischen Verbindung gemäß den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche angegeben. Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen und aus der folgenden Beschreibung.
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Gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung ist ein Steckverbinder zum Herstellen einer elektrischen Verbindung mit einem Stecker angegeben, wobei der Steckverbinder ein Gehäuse mit einer Innenfläche und eine Vielzahl von Kontaktkammern aufweist. Dabei ist jede Kontaktkammer ausgeführt, eine elektrische Verbindung mit jeweils einem Steckkontakt des Steckers herzustellen. Der Steckverbinder ist dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine Kontaktkammer eine Außenfläche aufweist und in einer Richtung parallel zu einer Einschiebrichtung des Steckers beweglich ausgeführt ist, um einen eingeschobenen Zustand oder einen ausgezogenen Zustand einzunehmen.
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Die zumindest eine beweglich ausgeführte Kontaktkammer ist ausgeführt, eine Bewegung relativ zu dem Gehäuse des Steckverbinders und relativ zu zumindest einer anderen Kontaktkammer des Steckverbinders auszuführen bzw. zu vollziehen.
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In dem ausgezogenen Zustand der beweglich ausgeführten Kontaktkammer stellt diese Kontaktkammer einen sog. voreilenden Kontakt dar, da die Kontaktkammer in dem ausgezogenen Zustand von einem Stecker, welcher in Richtung des Steckverbinders geführt und aufgesteckt wird, als erstes kontaktiert wird und somit als erste Kontaktkammer eine elektrische Verbindung zu einem der Steckkontakte des Steckers herstellt. Somit kann beispielsweise die Reihenfolge bestimmt werden, in welcher ein elektrischer Kontakt zwischen einem Steckkontakt des Steckers und einer zugehörigen bzw. zugeordneten Kontaktkammer des Steckverbinders hergestellt wird.
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Ein Steckverbinder wie oben und im Folgenden beschrieben kann eine oder mehrere beweglich ausgeführte Kontaktkammern aufweisen. Dabei kann jede der beweglich ausgeführten Kontaktkammern über eine gleiche oder eine voneinander verschiedene Länge bewegt werden. Neben dem oder den beweglich ausgeführten Kontaktkammern kann der Steckverbinder eine oder mehrere nicht beweglich ausgeführte Kontaktkammern aufweisen.
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Erfindungsgemäß ist der Steckverbinder ausgeführt, einer Bewegung der beweglich ausgeführten Kontaktkammer in Einschiebrichtung einen ersten mechanischen Widerstand entgegenzusetzen und einer Bewegung der beweglich ausgeführten Kontaktkammer in Ausziehrichtung einen zweiten mechanischen Widerstand entgegenzusetzen, wobei der erste mechanische Widerstand größer ist als der zweite mechanische Widerstand. Mit anderen Worten soll zwischen dem Einschieben des Steckkontakts in die Kontaktkammer und dem Herausziehen des Steckkontakts aus die Kontaktkammer ein asymmetrisches mechanisches Widerstandsverhältnis bestehen.
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Bei einer Aufsteckbewegung des Steckers auf einen solchen Steckverbinder kann damit ermöglicht werden, dass zunächst ein Steckkontakt des Steckers in die in dem ausgezogenen Zustand befindliche Kontaktkammer eingeführt wird und die Kontaktkammer erst anschließend durch die weitere Bewegung des Steckers in der Einschiebrichtung in den eingeschobenen Zustand bewegt wird und dabei die übrigen Steckkontakte des Steckers jeweils eine der anderen Kontaktkammer des Steckverbinders, die nicht im ausgezogenen Zustand ist, elektrisch kontaktieren.
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Da der erste mechanische Widerstand bei einer Bewegung der beweglich ausgeführten Kontaktkammer in Einschiebrichtung größer ist als der zweite mechanische Widerstand in Ausziehrichtung, bedeutet dies, dass bei einer Bewegung des Steckers in Ausziehrichtung zunächst die beweglich ausgeführte Kontaktkammer mitsamt des Steckkontaktes und des Steckers in Ausziehrichtung bewegt wird und der in der beweglich ausgeführten Kontaktkammer befindliche Steckkontakt des Steckers erst aus der Kontaktkammer herausgezogen wird, wenn die beweglich ausgeführte Kontaktkammer den ausgezogenen Zustand erreicht hat. Bevor die beweglich ausgeführte Kontaktkammer den ausgezogenen Zustand erreicht hat, können die übrigen Steckkontakte des Steckers die ihnen zugeordneten Kontaktkammern des Steckverbinders bereits verlassen haben, so dass zwischen den übrigen Steckkontakten und den übrigen Kontaktkammern keine elektrische Verbindung mehr besteht.
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Erfindungsgemäß ist die Innenfläche des Gehäuses konturiert und erstreckt sich entlang der Einschiebrichtung der beweglich ausgeführten Kontaktkammer. Die konturierte Innenfläche ist ausgeführt, den ersten mechanischen Widerstand und den zweiten mechanischen Widerstand bei einer Bewegung der beweglich ausgeführten Kontaktkammer hervorzurufen.
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Die konturierte Innenfläche kann beispielsweise eine angeraute oder gekörnte Oberfläche aufweisen, so dass ein mechanischer Reibungswiderstand der Kontaktkammer, welche sich anliegend an der Innenfläche entlang der Innenfläche bewegt, vergrößert wird. Die Innenfläche kann Vertiefungen und Erhöhungen, beispielsweise in einem Sägezahnmuster, aufweisen. Das Sägezahnmuster kann dabei insbesondere in einem Querschnitt asymmetrisch ausgestaltet sein, so dass die Steigung der einzelnen Zähne in Ausziehrichtung von der Steigung der einzelnen Zähne in Einschiebrichtung abweicht.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist die Außenfläche der beweglich ausgeführten Kontaktkammer konturiert und angeordnet, sich bei einer Bewegung der beweglich ausgeführten Kontaktkammer entlang der Innenfläche des Gehäuses zu bewegen.
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Die Außenfläche der beweglich ausgeführten Kontaktkammer kann also an der Innenfläche des Gehäuses anliegen und dadurch, dass sowohl die Außenfläche der beweglich ausgeführten Kontaktkammer als auch die Innenfläche des Gehäuses konturiert sind, kann ein mechanischer Reibungswiderstand der Kontaktkammer gegenüber dem Gehäuse erzeugt werden. Die obigen Ausführungen zu der Innenfläche des Gehäuses gelten analog für die Außenfläche der Kontaktkammer.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist zumindest ein Abschnitt der Außenfläche der beweglich ausgeführten Kontaktkammer oder der Innenfläche des Gehäuses eine reibungserhöhende Beschichtung auf.
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Bei der reibungserhöhenden Beschichtung kann es sich beispielsweise um einen gummierten Abschnitt handeln, es kann sich aber beispielsweise auch ein Gummiring zwischen der Kontaktkammer und dem Gehäuse befinden. Der Gummiring kann dabei insbesondere umlaufend um die Kontaktkammer angeordnet sein. Unabhängig von der Verwendung des Begriffes des Gummirings wird hiervon die mögliche Querschnittsgeometrie der Kontaktkammer nicht eingeschränkt, da ein Gummiring es vermag, sich an jegliche Querschnittsgeometrie anzupassen, beispielsweise viereckig oder rund.
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Der Abschnitt, welcher eine reibungserhöhende Beschichtung aufweist, kann beispielsweise ein Teilabschnitt der Innenfläche des Gehäuses in Richtung der Einschiebrichtung bzw. Ausziehrichtung sein.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist die beweglich ausgeführte Kontaktkammer ein Klemmelement auf, welches angeordnet ist, von der Außenfläche des beweglich ausgeführten Kontaktelementes so in Richtung der Innenfläche des Gehäuses abzuragen, dass das asymmetrische mechanische Widerstandsverhältnis hervorgerufen wird.
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Das Klemmelement kann an der Außenfläche des Kontaktelementes angeordnet sein und einen bestimmten Winkel zwischen der Außenfläche und der Längsausdehnung des Klemmelementes einschließen. Ausgehend von einem Befestigungspunkt des Klemmelementes an der Außenfläche ragt das Klemmelement in Richtung der Einschiebrichtung ab, womit ein so angeordnetes Klemmelement das asymmetrische mechanische Widerstandsverhältnis hervorruft.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist die Kontaktkammer ein Kontaktelement mit einer Kontaktwand auf, wobei die Kontaktwand bei einer Bewegung der Kontaktwand in einer Richtung auf die Außenfläche der Kontaktkammer zu eine Kraftwirkung auf das Klemmelement so ausübt, dass das Klemmelement sich in einer Richtung auf die Außenfläche zu und von der Innenfläche des Gehäuses weg bewegt.
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Das Klemmelement kann beispielsweise in Form eines Hebels oder einer Wippe ausgeführt sein, wobei die Kontaktwand des Kontaktelementes auf eine Seite des Hebels drückt und zwar so, dass die andere Seite des Hebels, d. h. des Kontaktelementes, sich von der Innenfläche des Gehäuses wegbewegt und damit ein mechanischer Widerstand bei einer Bewegung der Kontaktkammer mit Bezug zu dem Gehäuse reduziert wird.
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Dieser Aufbau kann es auch ermöglichen, dass die beweglich ausgeführte Kontaktkammer in dem ausgezogenen Zustand einrastet und aus diesem eingerasteten Stadium des ausgezogenen Zustandes erst dann in Richtung des eingeschobenen Zustandes bewegt werden kann, wenn die Kontaktwand das Klemmelement bewegt und so den eingerasteten Status aufhebt. Die Kontaktwand kann beispielsweise von einem in die Kontaktkammer eingeführten Steckkontakt so in Richtung des Klemmelementes gedrückt werden, dass das Klemmelement als Ergebnis dieser Bewegung der Kontaktwand den mechanischen Kontakt mit der Innenfläche des Gehäuses verliert. Damit kann sichergestellt werden, dass die Kontaktkammer aus dem ausgezogenen Zustand erst dann in den eingeschobenen Zustand bewegt wird, wenn ein Steckkontakt des Steckers sich in der Kontaktkammer bzw. dem Kontaktelement befindet. Solange der Steckkontakt sich in der Kontaktkammer befindet, kann sich die Kontaktkammer mit reduziertem mechanischem Widerstand bewegen, so dass die beweglich ausgeführte Kontaktkammer bei einer Bewegung des Steckers in Ausziehrichtung zunächst mit dem Stecker und dem Steckkontakt mit bewegt wird, bis die beweglich ausgeführte Kontaktkammer den ausgezogenen Zustand erreicht hat. In dem ausgezogenen Zustand wird dann auch der in der beweglich ausgeführten Kontaktkammer befindliche Steckkontakt aus dieser Kontaktkammer herausgezogen, wobei die Kontaktwand des Kontaktelementes in der Kontaktkammer keine Kraftwirkung mehr auf das Klemmelement ausübt und das Klemmelement sich damit in Richtung der Innenfläche des Gehäuses bewegt und das beweglich ausgeführte Kontaktelement in dem ausgezogenen Zustand verrastet.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist genau eine Kontaktkammer beweglich ausgeführt, um einen eingeschobenen Zustand oder einen ausgezogenen Zustand mit Bezug zu dem Gehäuse des Steckverbinders einzunehmen.
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Bei dieser genau einen Kontaktkammer kann es sich beispielsweise um einen Masseanschluss handeln, wobei der Steckverbinder wie oben und im Folgenden beschrieben es ermöglicht, dass der Masseanschluss bei einer Aufsteckbewegung des Steckers auf den Steckverbinder als erster elektrisch kontaktiert wird und bei einer Abziehbewegung des Steckers von dem Steckverbinder als letzter gelöst wird.
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Dies kann insbesondere Schäden, wie sie durch elektrische Aufladungen in einer Elektronik entstehen können, vermeiden. Der Steckverbinder wie oben und im Folgenden beschrieben, kann insbesondere eine platzsparende Gestaltung ermöglichen, da eine voreilende Massekontaktierung keine verlängerten Steckkontakte erfordert, für welche in einem aufgesteckten Zustand des Steckers zusätzlich Platz vorzusehen wäre.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung ist ein Verbindungselement zum Herstellen einer elektrischen Verbindung angegeben, wobei das Verbindungselement einen Steckverbinder wie oben und im Folgenden beschrieben sowie einen Stecker mit einer Vielzahl von Steckkontakten aufweist. Dabei ist zumindest ein Steckkontakt ausgeführt, mit einer in dem ausgezogenen Zustand befindlichen beweglich ausgeführten Kontaktkammer eine elektrische Verbindung herzustellen und die beweglich ausgeführte Kontaktkammer in Richtung der Einschiebrichtung zu bewegen, so dass der Stecker mit dem Steckverbinder eine elektrische Verbindung herstellt.
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Es sei insbesondere darauf hingewiesen, dass der Steckkontakt, welcher angeordnet ist, mit der beweglich ausgeführten Kontaktkammer eine elektrische Verbindung herzustellen, diese elektrische Verbindung herstellt, bevor irgendein anderer Steckkontakt des Steckers eine elektrische Verbindung mit irgendeiner anderen Kontaktkammer des Steckverbinders herstellt.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung bewegt der mit der beweglich ausgeführten Kontaktkammer in elektrischer Verbindung stehende Steckkontakt die beweglich ausgeführte Kontaktkammer in Richtung der Ausziehrichtung bei einer Bewegung des Steckers in Richtung der Ausziehrichtung. Dabei ist der mit einem Kontaktelement der beweglich ausgeführten Kontaktkammer in elektrischer Verbindung stehende Steckkontakt ausgeführt, aus der beweglich ausgeführten Kontaktkammer in Richtung der Ausziehrichtung erst dann herausgezogen zu werden, wenn die beweglich ausgeführte Kontaktkammer sich in dem ausgezogenen Zustand befindet.
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Dies bedeutet weiterhin, dass diejenigen Steckkontakte des Steckers, welche mit Kontaktelementen der nicht beweglich ausgeführten Kontaktkammern in elektrischer Verbindung stehen, diese Kontaktkammern zunächst verlassen, so dass die elektrische Verbindung gelöst wird, bevor derjenige Steckkontakt, welcher mit dem Kontaktelement der beweglich ausgeführten Kontaktkammer in elektrischer Verbindung steht, von der beweglich ausgeführten Kontaktkammer gelöst wird.
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Im Folgenden werden mit Verweis auf die Figuren Ausführungsbeispiele der Erfindung beschrieben.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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- 1 zeigt eine schematische Darstellung eines Steckverbinders gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung.
- 2 zeigt eine schematische Darstellung eines Verbindungselementes gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung.
- 3 zeigt eine schematische Darstellung eines Verbindungselementes gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung.
- 4A zeigt eine schematische Darstellung eines Kontaktelementes und eines Gehäuses eines Steckverbinders gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung.
- 4B zeigt eine schematische Darstellung einer Kontaktkammer und eines Gehäuses eines Steckverbinders gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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Die Darstellungen in den Figuren sind schematisch und nicht maßstabsgetreu.
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Werden in der folgenden Figurenbeschreibung gleiche Bezugsziffern verwendet, so betreffen diese gleiche oder ähnliche Elemente.
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Ausführungsformen der Erfindung
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1 zeigt einen Steckverbinder 100 mit acht Kontaktkammern 120, welche jeweils ein Kontaktelement 122 aufweisen. Der Steckverbinder 100 hat ein Gehäuse 110, welches die Kontaktkammern 120 umschließt. Eine der Kontaktkammern 120 ist als bewegliche Kontaktkammer 119 ausgeführt, wohingegen die anderen Kontaktkammern 120 ortsfest in dem Gehäuse 110 angeordnet sind. Zwischen einer Außenfläche 121 der beweglich ausgeführten Kontaktkammer 119 und dem Gehäuse 110 auf der einen Seite und einer benachbarten Kontaktkammer auf der anderen Seite befindet sich ein mechanisches Widerstandselement in Form eines die beweglich ausgeführte Kontaktkammer 119 umfassenden Gummirings 118.
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Die beweglich ausgeführte Kontaktkammer kann selbstverständlich an einer beliebigen Position in dem Steckverbinder angeordnet sein. Es kann sich hierbei also um eine am Rand der nebeneinander angeordneten Kontaktkammern befindliche Kontaktkammer handeln, es könnte sich aber genauso gut um eine Kontaktkammer handeln, welche zwischen zwei nicht beweglichen Kontaktkammern angeordnet ist und beweglich ausgeführt ist. Dabei gelten die Ausführungen, welche das Zusammenwirken zwischen der Außenfläche der beweglich ausgeführten Kontaktkammer und der Innenfläche des Gehäuses betreffen sinngemäß auch für die Kontaktkammern bzw. deren Außenfläche mit Bezug zu den Außenflächen einer zwischen ihnen befindlichen beweglich ausgeführten Kontaktkammer.
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In 1 wird die beweglich ausgeführte Kontaktkammer 119 in dem ausgezogenen Zustand dargestellt. Um in den eingeschobenen Zustand zu gelangen, müsste die beweglich ausgeführte Kontaktkammer in Richtung der Einschiebrichtung 140 bewegt werden. In dem eingeschobenen Zustand kann sich die beweglich ausgeführte Kontaktkammer auf gleicher Höhe mit den übrigen Kontaktkammern befinden, was bedeutet, dass sämtliche Kontaktkammern 120 des Steckverbinders 100 mit Bezug zu der Einschiebrichtung bündig zueinander ausgerichtet sind.
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2 zeigt ein Verbindungselement 300 mit einem Steckverbinder 100 und einem Stecker 200. Der Stecker 200 weist eine Vielzahl von Steckkontakten 210 auf, wobei jeder Steckkontakt 210 jeweils einer Kontaktkammer bzw. einem Kontaktelement 122 einer Kontaktkammer zuordenbar ist, d. h. dass jeder Steckkontakt 210 eine elektrische Verbindung mit jeweils einem Kontaktelement 122 herstellen kann.
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Analog zu 1 zeigt 2 die beweglich ausgeführte Kontaktkammer 119 ebenfalls in dem ausgezogenen Zustand. Dabei hat ein Steckkontakt 210 des Steckers 200 bereits eine elektrische Verbindung mit dem Kontaktelement 122 der in ausgezogenem Zustand befindlichen beweglich ausgeführten Kontaktkammer hergestellt, wobei die beweglich ausgeführte Kontaktkammer sich immer noch in ausgezogenem Zustand befindet. Die übrigen Steckkontakte haben zu den ihnen zugeordneten Kontaktkammern noch keine elektrische Verbindung hergestellt. Wird der Stecker 200 nun weiter in Richtung der Einschiebrichtung 140 bewegt, führt dies dazu, dass der Stecker 200 an der in ausgezogenem Zustand befindlichen beweglich ausgeführten Kontaktkammer anschlägt und die beweglich ausgeführte Kontaktkammer aus dem ausgezogenen Zustand in den eingeschobenen Zustand bewegt, so dass die übrigen Steckkontakte 210 des Steckers 200 jeweils eine elektrische Verbindung mit den ihnen zugeordneten Kontaktkammern des Steckverbinders herstellen.
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Damit der Steckkontakt 210 in die Kontaktkammer 120 eingeführt werden kann, ohne dass die beweglich ausgeführte Kontaktkammer aus dem ausgezogenen Zustand in den eingeschobenen Zustand bewegt wird, muss sowohl der Steckkontakt 210 als auch das Kontaktelement 122 der beweglich ausgeführten Kontaktkammer eine geringere Reibung bzw. einen geringeren mechanischen Widerstand zueinander aufweisen, als dies zwischen der beweglich ausgeführten Kontaktkammer und dem Gehäuse 110 der Fall ist, so dass zuerst der Steckkontakt 210 in das Kontaktelement 122 eingeführt wird, bevor die beweglich ausgeführte Kontaktkammer in den eingeschobenen Zustand bewegt wird.
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3 zeigt ein Verbindungselement 300, wobei der Stecker 200 vollständig auf den Steckverbinder 100 aufgeschoben worden ist. Die beweglich ausgeführte Kontaktkammer 119 befindet sich nun in dem eingeschobenen Zustand und sämtliche Steckkontakte 210 des Steckers 200 haben eine elektrische Verbindung mit den ihnen zugeordneten Kontaktkammern 119, 120 hergestellt.
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Wird nun der Stecker 200 in Richtung der Ausziehrichtung 150 bewegt, so wird die beweglich ausgeführte Kontaktkammer 120 zunächst mit dem in die beweglich ausgeführte Kontaktkammer eingeführten Steckkontakt 210 in Richtung der Ausziehrichtung 150 bewegt, wobei gleichzeitig die elektrische Verbindung zwischen den übrigen Steckkontakten und den jeweils ihnen zugeordneten Kontaktkammern gelöst wird. Erst nachdem die elektrische Verbindung zwischen den Steckkontakten und den unbeweglichen Kontaktkammern gelöst wurde, erreicht die beweglich ausgeführte Kontaktkammer den ausgezogenen Zustand, wobei die elektrische Verbindung zwischen der beweglich ausgeführten Kontaktkammer und den in ihr eingeführten Steckkontakt erst jetzt gelöst wird.
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Bei der Bewegung des Steckers 200 in Richtung der Ausziehrichtung 150 muss ein Reibungswiderstand bzw. ein mechanischer Widerstand zwischen dem Steckkontakt 210 und dem Kontaktelement 122 der beweglich ausgeführten Kontaktkammer 119 größer sein als zwischen der beweglich ausgeführten Kontaktkammer und dem Gehäuse 110 sowie der an die beweglich ausgeführte Kontaktkammer angrenzenden Kontaktkammer, damit die beweglich ausgeführte Kontaktkammer mit Bezug zu dem Gehäuse des Steckverbinders bewegt wird, so dass der Steckkontakt, welcher mit der beweglich ausgeführten Kontaktkammer in elektrischer Verbindung steht, erst aus dem Kontaktelement 122 der beweglich ausgeführten Kontaktkammer 120 herausgeführt wird, wenn die beweglich ausgeführte Kontaktkammer von dem eingeschobenen Zustand in den ausgezogenen Zustand bewegt wurde.
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4A zeigt eine Kontaktkammer 120 und einen Teil eines Gehäuses 110. Die Kontaktkammer 120 weist Klemmelemente 170 auf, welche an einer Außenfläche 121 der Kontaktkammer angeordnet sind und sich abragend von der Außenfläche 121 in Richtung der Einschiebrichtung 140 erstrecken. Die Innenfläche 160 des Gehäuses 110 weist eine im Querschnitt sägezahnförmige Oberfläche auf, wobei die in Richtung der Ausziehrichtung 150 weisende zweite Konturoberfläche 167 steiler ist als die in Richtung der Einschiebrichtung 140 weisende erste Konturoberfläche 166.
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Durch die unterschiedlichen Neigungswinkel der ersten Konturoberfläche 166 und der zweiten Konturoberfläche 167 sowie der in Richtung der Einschiebrichtung abragenden Klemmelemente 170 wird einer Bewegung der Kontaktkammer 120 das asymmetrische mechanische Widerstandsverhältnis hervorgerufen.
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Die Sägezahnkontur 166, 167 und die Klemmelemente 170 können auch vertauscht werden, d. h. dass die Klemmelemente 170 an der Innenfläche des Gehäuses und die Sägezahnkontur an der Außenfläche der Kontaktkammer angeordnet sind. Zum Erreichen des asymmetrischen mechanischen Widerstandsverhältnis müssten in diesem Fall die Abragerichtung der Klemmelemente und die Steigungen der Sägezahnkontur geändert werden, d. h. dass die Klemmelemente 170 sowie die flachen Flanken 166 in Richtung der Ausziehrichtung 150 ragen und die steile Flanke 167 in Richtung der Einschiebrichtung ragt. Alternativ oder zusätzlich kann der Steckkontakt 210 sowie das Kontaktelement 122 an deren Berührungspunkte jeweils eine konturierte Fläche analog zu den Zusammenhängen zwischen der Außenfläche der Kontaktkammer sowie der Innenfläche des Gehäuses aufweisen.
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4B zeigt in Ergänzung zu der 4A hebelartig ausgeführte Klemmelemente 170 an der Außenfläche 121 der Kontaktkammer 120.
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Wird ein Steckkontakt 210 des Steckers 200 in Richtung der Einschiebrichtung 140 in das Kontaktelement 122 der Kontaktkammer 120 geschoben, so bewegt sich eine Kontaktwand 123 des Kontaktelementes 122 in Richtung der Außenfläche 121 der Kontaktkammer, wie dies durch den Pfeil 128 gezeigt wird. Die Bewegung der Kontaktwand 123 in Richtung 128 wird dadurch verursacht, dass das Kontaktelement 122 eine Einbuchtung 126 aufweist, so dass ein Innendurchmesser 127 des Kontaktelementes 122 geringer ist als die Breite des Kontaktelementes 210, womit die Kontaktwand 123 bei einem Einführen des Steckkontaktes 210 nach außen bewegt wird. Hierdurch wird eine Kraftwirkung auf das Klemmelement 170 ausgeübt, so dass das Klemmelement 170 eine Kipp- oder Rotationsbewegung in Richtung des Pfeils 129 vollzieht, so dass die Kontaktkammer aus einem in dem ausgezogenen Zustand eingerasteten Status in Richtung der Einschiebrichtung bewegt werden kann, da die Klemmelemente 170 nicht mehr mit der Innenfläche des Gehäuses verriegelt sind.