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Die Erfindung betrifft Zubereitungen, welche Duftstoff und (Halb-)Metalloxid enthalten, Verfahren zur Herstellung solcher Zubereitungen, Wasch- oder Reinigungsmittel enthaltend solche Zubereitungen sowie ein Verfahren zur gezielten Duftfreisetzung.
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Die meisten Konsumenten erwarten von einem Wasch- oder Reinigungsmittel nicht nur eine gute Wasch- bzw. Reinigungsleistung, sondern zudem eine angenehme Parfümierung des Mittels sowie der mit dem Mittel behandelten Oberfläche.
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Zur Parfümierung von Wasch- oder Reinigungsmitteln können Duftstoffe direkt in die betreffenden Mittel eingearbeitet werden. Die Duftstoffe werden dazu einfach auf das feste Wasch- oder Reinigungsmittel oder eine feste Komponente des Mittels aufgesprüht oder in flüssige Wasch- oder Reinigungsmittel eingerührt. Diese Duftstoffe verfliegen jedoch aus dem unverpackten Mittel oder aus der geöffneten Verpackung des Mittels sowie von der mit dem Parfüm-haltigen Mittel behandelten Oberfläche oftmals sehr schnell, so dass Wäsche oder harte Oberflächen schon einige Tage nach der Behandlung mit dem Wasch- oder Reinigungsmittel nur noch einen schwachen oder gar keinen Dufteindruck mehr vermitteln.
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Andere Einarbeitungswege für Duftstoffe in Wasch- oder Reinigungsmittel ermöglichen eine verlängerte oder sogar erst zu einem späteren Zeitpunkt stattfindende Duftstofffreisetzung und somit einen länger bzw. zu einem späteren Zeitpunkt wahrnehmbaren Dufteindruck.
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So ist es bekannt, Duftstoffe geschützt in verkapselter Form in das Wasch- oder Reinigungsmittel einzumischen. Beispielsweise werden in
US 2011/0097369 A1 Wasch- oder Reinigungsmittel beschrieben, welche riechstoffhaltige Mikrokapseln enthalten. Die in dem Wasch- oder Reinigungsmittel enthaltenen Kapseln lagern sich auf der behandelten Oberfläche ab und setzen bei einem bestimmten Reiz – meist bei Reibung – den enthaltenen Duftstoff frei. Der Konsument nimmt somit beispielsweise beim Tragen der Textilien, also deutlich nach der Behandlung der Oberfläche mit dem Kapsel-haltigen Mittel, einen angenehmen Duft wahr, welcher einen Frische-Eindruck der Oberfläche, hier der Textilien, vermittelt. Nachteil verkapselter Duftstoffe ist die meist geringe Resistenz der Kapseln gegen mechanische Einflüsse. Diese führt dazu, dass ein nicht zu vernachlässigender Anteil an Kapseln bereits im Herstellungsprozess des Wasch- oder Reinigungsmittels und während der Behandlung der Oberfläche, zum Beispiel dem Waschverfahren, zerstört wird und somit zum späteren Beduften der Oberfläche nicht mehr zur Verfügung steht.
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Eine andere Möglichkeit, den Duftstoff bei einem bestimmen Reiz freizusetzen, besteht im Einsatz so genannter Riechstoffvorläufer. Das Funktionsprinzip von Riechstoffvorläuferverbindungen beruht in der Regel darauf, Riechstoffe in Verbindungen umzuwandeln, welche keinen direkten Dufteindruck hervorrufen, welche aber auf einen bestimmten Reiz hin, z.B. die Einwirkung von Wasser, den ursprünglichen Riechstoff freizusetzen vermögen und somit duftwirksam werden. Beispielsweise sind Riechstoffvorläufer auf Oxazolidinbasis bekannt. Solche werden in
US 2008/0305063 A1 beschrieben. Es handelt sich bei den dort beschriebenen Riechstoffvorläufern um bicyclische Oxazolidin-Derivate von Duftketonen oder -aldehyden, wie z.B. Decanal.
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Es besteht weiterhin Bedarf an neuen Mitteln zur Erzeugung eines Wohlgeruches auf harten und/oder textilen Oberflächen.
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Zur Deckung dieses Bedarfs wird ein Verfahren zur Herstellung von Duftstoff-(Halb-)Metalloxid-Zubereitungen vorgeschlagen, in welchem
- a) eine Lösung oder Dispersion eines (Halb-)Metalloxids in einem Lösungsmittel bereitgestellt wird,
- b) zu dieser Lösung oder Dispersion ein Duftstoff hinzufügt wird,
- c) die erhaltene Mischung gerührt wird und
- d) optional das Lösungsmittel zumindest teilweise entfernt wird.
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Gegenstand der Erfindung sind das oben beschriebene Verfahren sowie Duftstoff-(Halb-)Metalloxid-Zubereitungen, welche mittels dieses Verfahrens hergestellt wurden.
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Die durch dieses Verfahren erhältlichen Duftstoff-(Halb-)Metalloxid-Zubereitungen, ermöglichen die Erzeugung eines Wohlgeruches auf den damit behandelten Oberflächen. Sie lassen sich beispielsweise in Wasch- oder Reinigungsmittel oder Körperpflegemittel einmischen. Zudem ermöglichen die erhaltenen Duftstoff-(Halb-)Metalloxid-Zubereitungen eine gezielte Duftfreisetzung bei Wiederbefeuchten von behandelten, abgetrockneten Oberflächen – beispielsweise von mit einer Duftstoff-(Halb-)Metalloxid-Zubereitung behandelter, abgetrockneter Wäsche.
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Ein weiterer Vorteil der mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens hergestellten Duftstoff-(Halb-)Metalloxid-Zubereitungen liegt in der Verbesserung des Aufziehvermögens von Duftstoffen aus wässrigen, vorzugsweise tensidhaltigen Lösungen auf die behandelten Objekte, wie insbesondere Textilien. Dies betrifft nicht nur die über die Duftstoff-(Halb-)Metalloxid-Zubereitungen eingebrachten Duftstoffe, sondern davon profitieren auch auf anderem Wege in das jeweilige Mittel eingebrachte Duftstoffe, was eine verbesserte Effizienz beim Riechstoffeinsatz ermöglicht. Ein weiterer Vorteil liegt in der verbesserten Fixierung von Duftstoffen an weiche und harte Oberflächen, wie z.B. Textilien, Haut und Haaren. Mit verbesserter Fixierung ist hier eine verbesserte, also stärke Haftfestigkeit der bereits auf den Objekten aufgezogenen Duftstoffe gemeint. Weiterhin ist es bei der Freisetzung von Duftstoffen aus den auf die behandelten Objekte aufgezogenen Duftstoff-(Halb-)Metalloxid-Zubereitungen möglich, dass andere Komponenten, insbesondere Schlechtgeruch-Komponenten an das (Halb-)Metalloxid gebunden werden. Damit kann die vorliegende Erfindung nicht nur eine gezielte Freisetzung von Düften, sondern auch eine Aufnahme und damit Reduktion von Schlechtgerüchen leisten.
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Je nachdem, in welchem Maße das Lösungsmittel im Schritt d) des oben beschriebenen Verfahrens entfernt wird und der Natur der resultierenden Duftstoff-(Halb-)Metalloxid-Zubereitung, werden Duftstoff-(Halb-)Metalloxid-Zubereitungen in flüssiger bis fester Form erhalten.
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Wird beispielsweise nur ein geringer Anteil des Lösungsmittels entfernt, resultieren flüssige Duftstoff-(Halb-)Metalloxid-Zubereitungen, welche als solche beispielsweise mit flüssigen Wasch- oder Reinigungsmitteln oder Komponenten hierfür vermischt werden können oder auf feste Wasch- oder Reinigungsmittel oder feste Komponenten solcher Mittel aufgegeben werden können.
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Wird das Lösungsmittel in größerem Maße entfernt, resultieren konzentrierte Duftstoff-(Halb-)Metalloxid-Zubereitungen in ölig flüssiger, plastischer, amorpher oder kristalliner Form. Vorzugsweise resultieren aus dem erfindungsgemäßen Verfahren feste, amorphe oder kristalline Duftstoff-(Halb-)Metalloxid-Zubereitungen. Insbesondere die festen Duftstoff-(Halb-)Metalloxid-Zubereitungen können als solche beispielsweise mit festen oder flüssigen Wasch- oder Reinigungsmitteln oder Komponenten hierfür vermischt werden. Alternativ ist es möglich – beispielsweise nach Transport und Lagerung – die konzentrierten Duftstoff-(Halb-)Metalloxid-Zubereitungen mittels eines Lösungsmittels erst in Lösung bzw. Dispersion zu bringen und dann mit Wasch- oder Reinigungsmitteln, Komponenten für diese oder andere feste oder flüssige Mittel zu vermischen. Vorzugsweise wird das Lösungsmittel zu mindestens 75 Gew.-%, bevorzugt zu mindestens 90 Gew.-% – bezogen auf das gesamte in der Duftstoff-(Halb-)Metalloxid-Zubereitung enthaltene Lösungsmittel – im Verfahrensschritt d) entfernt.
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Gegenüber den Duftstoff-(Halb-)Metalloxid-Zubereitungen, bei deren Herstellung der Lösungsmittelanteil nicht reduziert wurde, weisen die konzentrierten, insbesondere die festen Duftstoff-(Halb-)Metalloxid-Zubereitungen zusätzlich den Vorteil der verbesserten Lagerfähigkeit auf. So ist es möglich, konzentrierte Duftstoff-(Halb-)Metalloxid-Zubereitungen längere Zeit zu lagern, beispielsweise zu anderen Produktionsstandorten zu transportieren und dann dort einzusetzen.
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In dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Herstellung von Duftstoff-(Halb-)Metalloxid-Zubereitungen ist das (Halb-)Metalloxid vorzugsweise ausgewählt aus SiO2, ZnO, ZrO2, Fe2O3, Fe3O4, Al2O3, TiO2, CeO2, SnO2 und Mischungen dieser (Halb-)Metalloxide. Ebenso geeignet sind die entsprechende Sulfide, Selenide und Arsenide bzw. deren Mischoxide. Die (Halb-)Metalloxide ergeben besonders vorteilhafte Duftvorteile, insbesondere mit Blick auf die beschriebene Duftfreisetzung durch Wiederbefeuchten.
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Mit besonderem Vorzug werden Duftstoff-SiO2-Zubereitungen mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens hergestellt. Diese weisen eine besonders hohe Stabilität gegenüber Hitze und Feuchtigkeit auf.
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In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird im Schritt a) eine Dispersion eines (Halb-)Metalloxids in einem Lösungsmittel hergestellt, in welcher das (Halb-)Metalloxid in nanopartikulärer Form, also mit Partikelgrößen im Bereich von 1 nm bis 100 nm, insbesondere von 5 nm bis 50 nm vorliegt. Mit dem Begriff der Partikelgröße ist hier die größte Längenausdehnung des einzelnen Partikels gemeint, deren Bestimmung durch Lichtmikroskopie oder Elektronenmikroskopie erfolgen kann.
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Die (Halb-)Metalloxid-Nanopartikel werden in der Regel in einem Sol-Gel-Prozeß erzeugt.
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Ein weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung liegt vor, wenn das erfindungsgemäß eingesetzte (Halb-)Metalloxid mit Metallnanopartikeln mit Dimensionen ≤ 100 nm, vorzugsweise ≤ 10 nm, insbesondere Gold-, Silber-, Platin-, Palladium- und/oder Eisen-Nanopartikeln, dotiert ist. Die Herstellung von Metallnanopartikel ist aus der Literatur bekannt. Metallnanopartikel können in der Regel über das Reduktionsverfahren erzeugt werden. Gewöhnlich liegen Metallsalze als Ausgangsmaterialien zunächst in homogen gelöster Form in wässrigen oder organischen Medien vor. Danach werden feinste Metallkeime durch Zumischung eines Reduktionsmittels gebildet. Die Nanoteilchen werden in der Regel durch geeignete Liganden stabilisiert, um eine Aggregation der Nanoteilchen zu vermeiden. Die Dotierung des erfindungsgemäß eingesetzten (Halb-)Metalloxids mit Metallnanopartikeln erfolgt vorzugsweise durch Mischen der Metallnanopartikel mit dem zu dotierenden (Halb-)Metalloxid, insbesondere in wässrigen oder organischen Medien.
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Die zumindest teilweise Entfernung des Lösungsmittels wird in diesen Verfahren durch Verdampfen des Lösungsmittels bei Normaldruck oder unter Vakuum vorzugsweise bei Raumtemperatur durchgeführt.
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Als Lösungsmittel wird in den erfindungsgemäßen Verfahren zur Herstellung von Duftstoff-(Halb-)Metalloxid-Zubereitungen bevorzugt ein Alkohol, vorzugsweise Ethanol, Methanol, Propanol, iso-Propanol, Butanol oder eine Mischung dieser Alkohole eingesetzt. Bei Einsatz dieser Alkohole werden zumeist im wesentlichen transparente bis leicht trübe Duftstoff-(Halb-)Metalloxid-Zubereitungen erhalten, was zeigt, dass (Halb-)Metalloxid und Duftstoff im gewählten Lösungsmittel so fein verteilt oder sogar gelöst sind, dass sie zur Umsetzung miteinander – beispielsweise der Bildung von Koordinationsverbindungen – zur Verfügung stehen. Zudem können die genannten Lösungsmittel aufgrund ihres niedrigen Dampfdruckes bei Raumtemperatur leicht entfernt werden.
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Grundsätzlich sind im Rahmen der Erfindung die einsetzbaren Duftstoffe frei wählbar. Bevorzugte Duftstoffe sind solche, welche als Elektronenpaardonatoren fungieren können, also solche Moleküle, die ein freies Elektronenpaar für die Bindung mit einer Lewis-Säure zur Verfügung stellen und so koordinative Bindungen mit dem (Halb-)Metalloxid eingehen können.
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Es entspricht einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wenn die Duftstoffe, ausgewählt sind aus Dihydromyrcenol (CAS-Nummer: 18479-58-8), Acedyl (CAS-Nummer: 5413-60-5), Propidyl (CAS Nummer: 17511-60-3), Triplal (CAS-Nummer: 68039-49-6), Hexylacetat, 2-tert-Butylcyclohexylacetate, 4-tert-Butylcyclohexylacetat, Linalylacetat, Terpinylacetat (CAS Nummer 8007-35-0), Ethylenbrassylat (CAS Nummer 105-95-3), Applelide (CAS-Nummer: 478695-70-4), Lilial, Cyclamenaldehyd (CAS-Nummer: 103-95-7), Cyclogalbanat (CAS-Nummer: 68901-15-5), Allylamylglycolat (CAS-Nummer: 67634-00-8), Ethyl-2-methylbutyrat (CAS-Nummer: 7452-79-1), Amylacetat, 2-Methylundecanal, Decanal, Dihydrofloriffone (CAS-Nummer: 71048-82-3), Florhydral (CAS-Nummer: 125109-85-5), Limonen, Undecarvertol (CAS Number: 81782-77-6), Amylsalicylat (CAS-Nummer: 2050-08-0), Cashmeran (CAS-Nummer: 33704-61-9), alpha-Damascone, beta-Damascone, delta-Damascone, iso-Damascone, Damascenone, Menthol und Mischungen dieser Duftstoffe.
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Das Molverhältnis von Duftstoff zu (Halb-)Metalloxid liegt in den Duftstoff-(Halb-)Metalloxid-Zubereitungen vorzugsweise im Bereich von 2:1 bis 1:2, besonders bevorzugt im Bereich von 1,5:1 bis 1:1,5 und insbesondere im Bereich von 1,1:1 bis 1:1,1.
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Als besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, wenn in dem Verfahren zur Herstellung von Duftstoff-(Halb-)Metalloxid-Zubereitungen vor oder nach dem Schritt b) eine Säure, insbesondere Salpetersäure hinzugefügt wird.
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In einer anderen ebenfalls vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Verfahren wird die alkoholische Zubereitung vor oder nach dem Schritt b) auf einen pH-Wert im Bereich von 6 bis 8 eingestellt. Aus solchen Verfahren resultierende Duftstoff-(Halb-)Metalloxide zeichnen sich durch eine verbesserte Stabilität aus.
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Weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Wasch- oder Reinigungsmittel umfassend eine Duftstoff-(Halb-)Metalloxid-Zubereitung hergestellt nach einem der oben beschriebenen Verfahren. Wie die erfindungsgemäßen Duftstoff-(Halb-)Metalloxid-Zubereitungen in feste oder flüssige Wasch- oder Reinigungsmittel eingearbeitet werden können, wurde bereits weiter oben beschrieben.
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Beträgt die Menge des (Halb-)Metalloxids, das über die erfindungsgemäße Duftstoff-(Halb-)Metalloxid-Zubereitung in das Wasch- oder Reinigungsmittel eingebracht wurde, 0,001 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise 0,01 bis 1 Gew.-%, bezogen auf das gesamte Wasch- oder Reinigungsmittel, so liegt eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung vor.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung beträgt die Menge der im Wasch- oder Reinigungsmittel enthaltenen Duftstoffe, die über erfindungsgemäße Duftstoff-(Halb-)Metalloxid-Zubereitung in das Mittel eingebracht wurden, 0,00001 bis 15 Gew.-%, insbesondere 0,0005 bis 1 Gew.-% bezogen auf das gesamte Wasch- oder Reinigungsmittel.
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Erfindungsgemäße Wasch- oder Reinigungsmittel werden vorzugsweise zur Handwäsche, zum Waschen in automatischen Waschmaschinen oder zum Reinigen harter Oberflächen eingesetzt.
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Das erfindungsgemäße Wasch- oder Reinigungsmittel ermöglicht die Erzeugung eines Wohlgeruches auf den damit behandelten Substraten, ermöglicht jedoch noch zusätzlich einen Dufteffekt durch Wiederbefeuchten. Das bedeutet, dass mit dem erfindungsgemäßen Wasch- oder Reinigungsmittel behandelte Objekte, z.B. Textilien, nach deren Trocknung überraschenderweise dann wieder einen besonders intensiven Duft verströmen, wenn man diese wieder befeuchtet. Dieser Effekt ist für viele Vorgänge des täglichen Lebens vorteilhaft. Beispielsweise entfaltet ein mit dem erfindungsgemäßen Wasch- oder Reinigungsmittel gewaschenes Handtuch beim Abtrocknen z.B. von Geschirr oder des menschlichen Körpers, durch die aufgenommene Feuchtigkeit eine Duftwirkung. Beispielsweise kann auf entsprechender Leibwäsche, z.B. Unterhemd, durch die Körperfeuchtigkeit ein erneuter Dufteffekt ausgelöst werden. Dieser Effekt, also ein erneutes Verströmen von Wohlgeruch nach dem Wiederbefeuchten, tritt bei der Anwendung gewöhnlicher Wasch- oder Reinigungsmittel nicht auf, d.h. es ist üblicherweise nicht zu erwarten, dass ein Handtuch Duft verströmt, sobald es wieder befeuchtet wird.
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Flüssige oder feste Wasch- oder Reinigungsmittel können weitere Inhaltsstoffe enthalten, welche die anwendungstechnischen und/oder ästhetischen Eigenschaften des Wasch- oder Reinigungsmittels weiter verbessern. Es sei klargestellt, dass von dem Begriff der Wasch- oder Reinigungsmittel im Sinne der Erfindung auch die Nachbehandlungsmittel umfasst sind. Zu diesen zählen insbesondere die Weichspüler, die Hygienespüler sowie die Trocknertücher (sogenannte Dryer-Sheets), aber auch die Textilerfrischer sowie Bügelwasser. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung enthält ein erfindungsgemäßes Wasch- oder Reinigungsmittel vorzugsweise zusätzlich einen oder mehrere Stoffe aus der Gruppe der Gerüststoffe, Tenside, Bleichmittel, Bleichkatalysatoren, Bleichaktivatoren, Enzyme, Elektrolyte, pH-Stellmittel, Parfüme, Parfümträger, Fluoreszenzmittel, Farbstoffe, Hydrotope, Schauminhibitoren, Silikonöle, Einlaufverhinderer, Knitterschutzmittel, Farbübertragungsinhibitoren, Antioxidantien, Konservierungsmittel, Korrosionsinhibitoren, Antistatika, Bittermittel, Bügelhilfsmittel, Phobier- und Imprägniermittel, Hautpflegende Wirkstoffe, Quell- und Schiebefestmittel, weichmachenden Komponenten sowie UV-Absorber.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die erfindungsgemäße Duftstoff-(Halb-)Metalloxid-Zubereitung in einer Stückseife mit einem Tensidgehalt von bis zu 95 Gew.-% enthalten.
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Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur gezielten Duftfreisetzung auf harten und/oder textilen Oberflächen, in welchem man
- a) die Oberfläche mit einer erfindungsgemäßen Duftstoff-(Halb-)Metalloxid-Zubereitung behandelt,
- b) die behandelte Oberfläche trocknen lässt und
- c) zum gewünschten Zeitpunkt durch die Zufuhr von Feuchtigkeit eine Duftfreisetzung bewirkt.
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Vorzugsweise enthält die Duftstoff-(Halb-)Metalloxid-Zubereitung in diesem Verfahren Tensid und Wasser. Entsprechende Ausführungsformen des Verfahrens zur gezielten Duftfreisetzung zeichnen sich durch ein besonders gutes Aufziehvermögen der Duftstoff-(Halb-)Metalloxid-Zubereitungen auf festen Oberflächen und Textilien aus.
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Beispiele:
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Beispiel 1
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102 mL Ethanol wurden für 15 Minuten mit 96 mL Tetraethoxysilan gerührt. Anschließend wurden 14,5 mL HNO3 (65 %-ig) und 90 mL Wasser zugegeben und weitere 3 Stunden gerührt. Die so erhaltene alkoholische SiO2-Zubereitung wurde direkt danach für die Umsetzung mit Duftstoffen verwendet.
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Dazu wurden jeweils 50 mL der zuvor gewonnenen SiO2-Zubereitung mit 5 ml Duftstoff versetzt und bei 22°C für 4 Stunden gerührt. Als Riechstoffe wurden unabhängig voneinander Dihydromyrcenol, 2-tert-Butylcyclohexylacetat, Triplal, Limonen, Cashmeran und alpha-Damascone eingesetzt. Im Falle der Duftstoffe Triplal, Limonen, Cashmeran und alpha-Damascone wurde die alkoholische SiO2-Zubereitung vor der Duftstoffzugabe mit NaOH auf einen pH-Wert von 7 eingestellt.
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Die resultierende Duftstoff-SiO2-Zubereitung wurde dann auf Riechstreifen aus Filterkarton (240 g/m2, Länge 135 mm × Breite 6 mm) durch Eintauchen appliziert. Danach wurde der frische Geruchseindruck, der vom Riechstreifen ausgeht, bewertet und zwar auf einer Skala von 0 (entspricht: ohne Geruch) bis 10 (entspricht sehr starkem Geruch). Der Geruchseindruck wurde dann nach 3 und 24 Stunden an dem inzwischen getrockneten Riechstreifen überprüft. Danach wurde der Geruchseindruck (also ebenfalls nach 24 Stunden) überprüft, der sich nach dem Befeuchten des Riechstreifens mit Wasser ergab. Die Überprüfung wurde von einem Panel aus 5 geruchlich geschulten Personen durchgeführt, wobei die gesamte Prüfung zweimal wiederholt wurde. Die angegeben Werte sind die Durchschnittswerte dieser Überprüfung.
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Es resultierten dabei für die Riechstoffe, die über die Umsetzungsprodukte appliziert wurden, folgende Werte:
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Dihydromyrcenol:
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- Geruchseindruck direkt nach Applikation: 7
- Geruchseindruck nach 3 Stunden ohne Wiederbefeuchtung: 1
- Geruchseindruck nach 24 Stunden ohne Wiederbefeuchtung: 1
- Geruchseindruck nach 24 Stunden und Wiederbefeuchten des Riechstreifens mit Wasser: 8
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Triplal:
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- Geruchseindruck direkt nach Applikation: 7
- Geruchseindruck nach 3 Stunden ohne Wiederbefeuchtung: 1
- Geruchseindruck nach 24 Stunden ohne Wiederbefeuchtung: 1
- Geruchseindruck nach 24 Stunden und Wiederbefeuchten des Riechstreifens mit Wasser: 7
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2-tert-Butylcyclohexylacetat:
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- Geruchseindruck direkt nach Applikation: 5
- Geruchseindruck nach 3 Stunden ohne Wiederbefeuchtung: 3
- Geruchseindruck nach 24 Stunden ohne Wiederbefeuchtung: 1
- Geruchseindruck nach 24 Stunden und Wiederbefeuchten des Riechstreifens mit Wasser: 4
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Limonen:
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- Geruchseindruck direkt nach Applikation: 9
- Geruchseindruck nach 3 Stunden ohne Wiederbefeuchtung: 3
- Geruchseindruck nach 24 Stunden ohne Wiederbefeuchtung: 1
- Geruchseindruck nach 24 Stunden und Wiederbefeuchten des Riechstreifens mit Wasser: 8
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Cashmeran:
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- Geruchseindruck direkt nach Applikation: 9
- Geruchseindruck nach 3 Stunden ohne Wiederbefeuchtung: 9
- Geruchseindruck nach 24 Stunden ohne Wiederbefeuchtung: 1
- Geruchseindruck nach 24 Stunden und Wiederbefeuchten des Riechstreifens mit Wasser: 5
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alpha-Damascone:
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- Geruchseindruck direkt nach Applikation: 7
- Geruchseindruck nach 3 Stunden ohne Wiederbefeuchtung: 6
- Geruchseindruck nach 24 Stunden ohne Wiederbefeuchtung: 1
- Geruchseindruck nach 24 Stunden und Wiederbefeuchten des Riechstreifens mit Wasser: 4
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Es wurde also bei allen getesteten Duftstoff-SiO2-Zubereitungen gefunden, dass nach Trocknen und Wiederbefeuchten der mit der Duftstoff-(Halb-)Metalloxid-Zubereitung behandelten Oberfläche ein verstärkter Duft auftritt. Dies konnte bei der Applikation der reinen Duftstoffe bzw. alkoholischer Lösungen der Duftstoffe nicht beobachtet werden.
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Beispiel 2
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Die im Beispiel 1 hergestellten Duftstoff-SiO2-Zubereitungen von Limonen, Dihydromyrcenol und Lilial wurden 4 Stunden bei 22°C und Normaldruck in einem Glasgefäß offen stehen gelassen.
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Limonen:
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Es bildeten sich farblose Kristalle, die über 6 Wochen weder optisch noch im Geruch eine Veränderung aufwiesen.
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Dihydromyrcenol:
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Es bildete sich ein transparentes plastisches Material, welches auch nach 6 Wochen optisch keinerlei Veränderung aufwies, in Geruch jedoch etwas schwächer wurde.
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Lilial:
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Es bildete sich eine transparente ölige Flüssigkeit, welche auch nach 6 Wochen weder optisch noch im Geruch eine Veränderung aufwies.
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Durch zumindest teilweise Entfernung des Lösungsmittels werden demnach Duftstoff-(Halb-)Metalloxid-Zubereitungen gefunden, die eine gute Stabilität und damit Lager- sowie Transportfähigkeit aufweisen. Alle getesteten Duftstoff-(Halb-)Metalloxid-Zubereitungen verströmen auch noch nach 6 Wochen nach Einrühren in Wasser einen intensiven Geruch.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 2011/0097369 A1 [0005]
- US 2008/0305063 A1 [0006]