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Die Erfindung betrifft einen Austragkopf für einen Spender sowie einen Spender mit einem solchen Austragkopf.
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Ein gattungsgemäßer Austragkopf umfasst ein Gehäuse mit einer Kopplungseinrichtung zur Ankopplung an ein Reservoir, welches der Aufnahme eines flüssigen oder pastösen Mediums dient, eine dem Reservoir zugewandte Einlassöffnung und eine Austragöffnung zur Abgabe des Mediums in eine umgebende Atmosphäre, eine Fördereinrichtung zur Förderung des Mediums von der Einlassöffnung zur Austragöffnung und eine Betätigungshandhabe zur Betätigung der Fördereinrichtung, die gegenüber dem Gehäuse manuell bewegbar ist.
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Derartige Austragköpfe sowie Spender mit solchen Austragköpfen sind aus dem Stand der Technik allgemein bekannt. Sie finden zur Abgabe pharmazeutischer Medien Verwendung. Insbesondere finden sie auch Verwendung, um kosmetische Cremes, Lotionen und anderweitige kosmetische Medien abzugeben.
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Bekannte gattungsgemäße Austragköpfe verfügen üblicherweise über viele einzelne Bauteile, die während eines Montagevorgangs zusammengefügt werden. Dies führt zu einer je nach Komplexität des Austragkopfes komplizierten und kostenträchtigen Montage.
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Aufgabe und Lösung
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Aufgabe der Erfindung ist es, einen Austragkopf zur Verfügung zu stellen, der hohe Zuverlässigkeit mit einer einfachen Form der Herstellung verbindet. Aufgabe ist es auch, einen Spender mit einem solchen Austragkopf zur Verfügung zu stellen.
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Gemäß einem ersten Aspekt eines erfindungsgemäßen Austragkopfes ist dieser derart ausgebildet, dass das Gehäuse als einstückiges Spritzgussteil aus mindestens zwei Kunststoffen unterschiedlicher Eigenschaften hergestellt ist. Dabei besteht die Kopplungseinrichtung aus einem ersten der genannten Kunststoffe und ein anderer Abschnitt des Gehäuses aus dem zweiten der beiden Kunststoffe. Der genannte andere Abschnitt des Gehäuses kann ein Dichtring sein, der die Einlassöffnung umgibt und derart angeordnet ist, dass er nach Ankoppeln des Reservoirs am Austragkopf dichtend am Reservoir anliegt. Zusätzlich oder alternativ kann der aus dem zweiten Kunststoff hergestellte Abschnitt ein Belüftungsventil mit einer druckabhängig öffnenden Durchbrechung, vorzugsweise einer schlitzförmigen Durchbrechung, bilden, durch welche Umgebungsluft aus der umgebenden Atmosphäre in das Reservoir strömen kann.
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Ein Austragkopf im Sinne dieser ersten und weiteren Varianten der Erfindung ist jener Teil eines Spenders, der an das vorzugsweise flaschenartige Reservoir angekoppelt wird, um den dosierten Austrag des im Reservoir gespeicherten Mediums zu gestatten. Das Gehäuse des Austragkopfes ist dabei jenes Teil, welches zumindest die Kopplungseinrichtung zur Verfügung stellt, mittels derer der Austragkopf mit dem Reservoir verbunden ist. Diese Kopplungseinrichtung kann dabei beispielsweise als Rastkopplungseinrichtung ausgebildet sein, die dafür vorgesehen ist, durch Hintergreifen einer Aufweitung am Hals des Reservoirs an dieses angekoppelt zu werden. Eine andere Möglichkeit der Gestaltung einer Kopplungseinrichtung ist die einer Gewindekopplungseinrichtung, die zum Zusammenwirken mit einem Gewinde an einem Hals des Reservoirs ausgebildet ist.
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Die Kopplungseinrichtung des Gehäuses umgibt zumindest die genannte Einlassöffnung, beispielsweise einen Stutzen, der zur Anbringung eines Steigrohrs vorgesehen ist, die dem Zweck dient, Medium aus dem Reservoir zum Zwecke des Austrags in den Austragkopf zu führen. Weiterhin umfasst der Austragkopf die genannte Fördereinrichtung, die beispielsweise als Kolbenpumpe ausgebildet sein kann. Betätigt wird die Fördereinrichtung mittels der Betätigungshandhabe, die gegenüber dem Gehäuse und somit zumindest gegenüber der Kopplungseinrichtung des Austragkopfes, beweglich ist und dem Zweck dient, durch manuelle Kraftbeaufschlagung einen durch die Fördereinrichtung bewirkten Austragvorgang zu bewirken.
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Gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung ist vorgesehen, dass das Gehäuse als Kunststoffbauteil aus mindestens zwei Kunststoffen aufgebaut ist. Es handelt sich dabei um ein einstückiges Bauteil, dessen unterschiedliche Abschnitte aus verschiedenen Kunststoffen stoffschlüssig miteinander verbunden sind, insbesondere mittels der Herstellungstechnik des Mehrkomponenten-Spritzgusses (Overmolding). Die Kopplungseinrichtung und vorzugsweise auch im Übrigen der überwiegende Teil des Gehäuses, insbesondere dessen Außenflächen, besteht aus dem ersten Kunststoff, welcher insbesondere vorzugsweise vergleichsweise hart ist und/oder einen hohen E-Modul aufweist. Aus einem zweiten Kunststoff, welcher vorzugsweise gegenüber dem ersten Kunststoff weicher ist und/oder einen geringeren E-Modul aufweist, ist insbesondere ein Dichtring gefertigt, der die Einlassöffnung umgebend Teil des Gehäuses ist und hierdurch nach der Ankopplung des Austragkopfes an ein Reservoir unmittelbar die gewünschte Abdichtung erzielt, durch die erreicht wird, dass im Übergangsbereich zwischen dem Reservoir und dem Austragkopf keine Flüssigkeit austreten kann. Hierdurch entfällt die zum Teil schwierige Anordnung eines weichen Dichtrings zwischen dem Austragkopf und dem vorzugsweise flaschenförmigen Reservoir während der Montage.
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Alternativ oder vorzugsweise zusätzlich zum aus dem zweiten Kunststoff gefertigten Dichtring ist vorzugsweise ein Belüftungsventil, welches ebenfalls einstückiger Teil des Gehäuses ist, aus dem zweiten der beiden Kunststoffe gefertigt. Dieses Belüftungsventil dient dem Zweck, ein Einströmen von Umgebungsluft durch den Austragkopf hindurch in das Reservoir zu gestatten. Dieses Einströmen ist erforderlich, um zu verhindern, dass mit fortschreitendem Austragen des Mediums im Mediumspeicher ein Unterdruck im Reservoir entsteht. Auch die Anbringung eines solchen Belüftungsventils als separates Bauteil ist während der Montage problematisch, so dass dessen unmittelbare Anformung am Gehäuse zu einer signifikanten Erleichterung des Montageprozesses führt.
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Sowohl für den Dichtring als auch für das Belüftungsventil gilt weiterhin, dass diese an umgebenden Komponenten dicht anliegen müssen, um ihren Zweck jeweils zu erfüllen. Durch die einstückige Gestaltung mit anderen Teilen des Gehäuses ist dies in besonders guter Weise gewährleistet. So kann im Falle des Dichtrings zwischen diesem und weiteren Teilen des Gehäuses keine durch unsaubere Montage bedingte Leckage verursacht werden. Im Falle des Belüftungsventils wird wirksam verhindert, dass Luft am Ventil vorbei in die Flasche gelangen kann und insbesondere Flüssigkeit durch den entsprechenden Belüftungskanal ungewollt in eine Umgebung gelangen kann.
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Hinsichtlich des Belüftungsventils und des Dichtrings ist in schon erwähnter Weise die Verwendung eines weichen und/oder besonders elastischen Kunststoffs vorteilhaft. Hierfür eignet sich insbesondere TPE (Thermoplastische Elastomere). Hinsichtlich der Kopplungseinrichtung und der meisten anderen Abschnitte eines Gehäuses eines erfindungsgemäßen Austragkopfes, insbesondere der für den Endbenutzer zugänglichen Außenflächen des Gehäuses, kommt es in höherem Maße auf deren Formstabilität und die Eignung zur Aufnahme der Montagekräfte an. Diese Teile bestehen daher vorzugsweise aus einem härteren Kunststoff, insbesondere aus Polypropylen oder HDPE (High Density Polyethylen).
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Wie bereits erwähnt, umfasst das Gehäuse vorzugsweise weitere Komponenten neben der genannten Kopplungseinrichtung, dem Dichtring und dem Belüftungsventil. So ist Teil des einstückigen Gehäuses vorzugsweise auch eine Führungsfläche zur Führung der Betätigungshandhabe gegenüber dem Gehäuse und/oder ein die Pumpkammer zumindest abschnittsweise umgebender Zylinder, gegenüber dem ein mit der Betätigungshandhabe wirkgekoppelter Kolben gleitbeweglich ist. Die genannten zusätzlichen Komponenten sind vorzugsweise ebenfalls aus dem ersten der genannten Kunststoffe hergestellt und bestehen somit vorzugsweise aus dem gleichen Material wie die Kopplungseinrichtung. Bei der Führungsfläche handelt es sich um eine Fläche des Gehäuses, an der die Betätigungshandhabe gleitend geführt ist. Diese besteht vorzugsweise aus dem ersten Kunststoff, um eine Verformung wirksam zu verhindern. Auch der Zylinder, der zusammen mit dem Kolben eine volumetrisch veränderliche Pumpkammer der Fördereinrichtung bildet, ist vorzugsweise aus dem ersten Kunststoff gebildet.
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Es ist im Zusammenhang mit der Fördereinrichtung von Relevanz festzustellen, dass der Begriff des Kolbens und der Begriff des Zylinders, die zur volumetrischen Veränderlichkeit der Pumpkammer zusammenwirken, im Kontext des hier beschriebenen Austragkopfes austauschbar sind. Vorzugsweise werden sowohl der Kolben als auch der Zylinder durch ineinander einschiebbare zylindrische Wandungen gebildet, die in einen ringförmigen Kontaktbereich aneinander anliegen. Welche dieser Komponenten als Zylinder und welche als Kolben bezeichnet wird, ist unerheblich.
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Bei einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass jenes Spritzgussteil, welches aus mehreren Kunststoffen besteht und das Gehäuse bildet, zusätzlich eine Rückstellfeder aus Kunststoff bildet. Diese Rückstellfeder dient zur Rückstellung der Betätigungshandhabe in Richtung ihrer Ausgangsstellung und/oder der Rückstellung eines mit der Betätigungshandhabe wirkgekoppelten, gegebenenfalls einstückig verbundenen, Kolbens einer Pumpkammer der Fördereinrichtung in Richtung einer Vergrößerung der Pumpkammer.
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Die Rückstellfeder ist dabei vorzugsweise aus dem zweiten genannten Kunststoff oder aus einem dritten Kunststoff hergestellt, der andere Eigenschaften als die ersten beiden genannten Kunststoffe aufweist. Bei der Gestaltung gemäß dieser Weiterbildung wird durch das unmittelbare Anformen der Rückstellfeder am Gehäuse eine nochmals vereinfachte Montage ermöglicht. Jenseits möglicherweise noch erforderlicher Ventile der Pumpkammer kann somit bewirkt werden, dass der Austragkopf lediglich zwei Hauptbestandteile aufweist, nämlich das Gehäuse, welches auch ein Belüftungsventil, den Dichtring und die Feder einstückig umfasst, und eine hieran angekoppelte Betätigungshandhabe.
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Als besonders vorteilhaft wird es angesehen, wenn der Austragkopf derart gestaltet ist, dass die Rückstellfeder vollständig entspannt ist, wenn die Betätigungshandhabe bzw. der Kolben in einer Endlage angeordnet ist. Es hat sich gezeigt, dass diese vollständige Entspannung der Rückstellfeder Relaxationsvorgänge im Kunststoff der Feder vermeiden kann, welche mit fortschreitender Alterung des Austragkopfes zumindest einen veränderten haptischen Eindruck der Betätigung bewirken können oder auch die Funktionstüchtigkeit des Austragkopfes beeinträchtigen können. Auch bei einer separaten Kunststofffeder, die bei einem gattungsgemäßen oder erfindungsgemäßen Austragkopf Verwendung findet, wird es als vorteilhaft angesehen, wenn diese Feder in einer Endlage des Kolbens bzw. der Betätigungshandhabe entspannt ist. Dies gilt insbesondere für Austragköpfe, bei denen aufgrund einer radialen Abdichtung der Pumpkammer keine Erfordernis besteht, in einer unbetätigten Ruhestellung den Kolben permanent in Richtung der Ruhestellung kraftzubeaufschlagen.
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Gemäß einem zweiten Aspekt der Erfindung ist vorgesehen, dass ein gattungsgemäßer Austragkopf über eine einstückig ausgebildete Dichtund Ventileinrichtung verfügt, welche einen Dichtringbereich und ein Belüftungsventil aufweist. Dabei ist der Dichtringbereich derart am Austragkopf angeordnet, dass er nach Ankoppeln des Reservoirs am Austragkopf dichtend am Reservoir, insbesondere an einer eine Auslassöffnung des Reservoirs umgebende Stirnfläche, anliegt. Das Belüftungsventil ist durch eine Durchbrechung in der einstückigen Dicht- und Ventileinrichtung gebildet, welche nur bei Unterdruck auf Seiten des Reservoirs durch elastische Verformung der Dicht- und Ventileinrichtung öffnet.
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Gemäß diesem zweiten Aspekte ist somit vorgesehen, dass ein einzelnes Bauteil, welches aus einem einheitlichen Kunststoff bestehen kann, jedoch auch aus Mehrkomponenten-Spritzguss (Overmolding) hergestellt sein könnte, zwei Funktionen übernimmt und entsprechend dieser Funktionen am Austragkopf angeordnet ist. Zum einen verfügt das Bauteil über einen Dichtringbereich, der in etwa die Form eines Dichtrings aufweist, und zwischen einem Gehäuse des Austragkopfes und dem Reservoir angeordnet ist. Der Dichtringbereich übernimmt dabei die gleichen Funktionen, wie ein herkömmlicher Dichtring. Zusätzlich ist jedoch einstückiger Teil der Dicht- und Ventileinrichtung ein Belüftungsventil, welches vollständig durch die Dicht- und Ventileinrichtung gebildet ist und zu diesem Zweck eine Durchbrechung in derselben aufweist, welche durch die Formgebung der Dicht- und Ventileinrichtung im Falle eines Überdrucks im Reservoir oder eines im Wesentlichen identischen Drucks auf beiden Seiten des Ventils geschlossen gehalten ist und bei Unterdruck im Reservoir öffnet.
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Insbesondere kann das Belüftungsventil durch eine gewölbte und vorzugsweise etwa glockenförmige Fläche gebildet sein, in der die Durchbrechung als schlitzförmige Durchbrechung vorgesehen ist. Die beiden Flächenabschnitte beidseitig des Schlitzes drücken den Schlitz dabei in einer entspannten Lage zu und öffnen nur beim Vorhandensein der genannten hierfür erforderlichen Druckverhältnisse, also des Unterdruck im Reservoir.
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Anders als beim ersten Aspekt der Erfindung, bei dem die Einstückigkeit des Gehäuses mit der Dichteinrichtung und/oder der Ventileinrichtung des Belüftungsventils vorgesehen ist, ist bei dieser zweiten Variante somit ein separates Bauteil vorgesehen, welches während der Montage mit anderen Teilen des Austragkopfes und insbesondere dem Gehäuse gekoppelt werden muss. Dennoch ist die Montage erleichtert, da nur ein einzelnes Bauteil hierfür erforderlich ist, welches sowohl die Funktion des Dichtrings als auch des Belüftungsventils übernimmt. Insbesondere, da für beide Funktionen weiche und elastische Kunststoffe vorteilhaft sind, kann ohne signifikante Nachteile der Montageprozess erleichtert werden.
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Die Erfindung betrifft gemäß einem dritten Aspekt weiterhin auch einen gattungsgemäßen Austragkopf, bei dem ein einstückiges Bauteil vorgesehen ist, welches als Spritzgussteil aus zwei Kunststoffen unterschiedlicher Eigenschaften hergestellt ist, wobei dieses Bauteil die Betätigungshandhabe und/oder einen Kolben der Fördereinrichtung einerseits und eine zwischen der Betätigungshandhabe bzw. dem Kolben und dem Gehäuse als Rückstellfeder wirkende Feder andererseits bildet. Dabei ist zumindest die an der Betätigungshandhabe vorgesehene Führungsfläche zur Führung derselben bzw. eine Gleitdichtungsfläche des Kolbens zum Zusammenwirken mit einem Zylinder der Fördereinrichtung aus einem ersten der beiden Kunststoffe gefertigt und die Feder aus einem zweiten der beiden Kunststoffe gefertigt. Hinsichtlich dem ersten und dem zweiten Kunststoff gilt das gleiche wie für die oben im Zusammenhang mit den ersten beiden Aspekten der Erfindung genannten Kunststoffe. Wiederum handelt es sich bei dem ersten Kunststoff vorzugsweise um einen härteren Kunststoff mit höherem E-Modul und bei dem zweiten Kunststoff um einen weicheren Kunststoff mit geringerem E-Modul und guten elastischen Eigenschaften.
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Gemäß diesem dritten Aspekt der Erfindung sind somit insbesondere die Betätigungshandhabe und die zur Rückstellung der Betätigungshandhabe vorgesehene Rückstellfeder einstückig miteinander ausgebildet, was wiederum eine erleichterte Montage ermöglicht, da die leicht verformbare und daher schwierig handhabbare Feder während der Montage nicht separat gehandhabt werden muss. Stattdessen erfolgt eine gemeinsame Handhabung mit der zumindest abschnittsweise vergleichsweise starren Betätigungshandhabe oder dem zumindest abschnittsweise vergleichsweise starren Kolben.
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Bei der Formgebung der Feder können verschiedene Möglichkeiten genutzt werden. So kann die Feder als Schraubenfeder ausgebildet sein. Sie kann jedoch auch als geschlossene balgartige Feder ausgebildet sein. Ein besonderer Vorteil ergibt sich, wenn der zweite der genannten Kunststoffe, aus dem zumindest die Rückstellfeder besteht, auch bei einer Außenfläche der Betätigungshandhabe Verwendung findet. Hierdurch lässt sich eine so genannte Soft-Touch-Oberfläche erzeugen, die haptisch als besonders angenehm empfunden wird. Vorzugsweise sind die an der Innenseite der Betätigungshandhabe vorgesehene Feder und die an der Außenseite der Betätigungshandhabe vorgesehene Soft-Touch-Oberfläche unmittelbar miteinander verbunden, insbesondere indem ein aus dem ersten Kunststoff gefertigter Grundkörper der Betätigungshandhabe Durchbrechungen aufweist, durch die hindurch sich der zweite Kunststoff erstreckt. Dies erleichtert den Spritzgussvorgang, da der weichere Kunststoff nur an einer Stelle zugeführt werden muss.
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Die Erfindung betrifft weiterhin einen Spender mit einem vorzugsweise flaschenartigen Reservoir und einem Austragkopf, wobei der Austragkopf in beschriebener Weise ausgebildet ist.
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Kurzbeschreibung der Zeichnungen
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Weitere Aspekte und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen sowie aus den nachfolgenden Beschreibungen bevorzugter Ausführungsbeispiele der Erfindung, welche anhand der Figuren erläutert sind. Dabei zeigen:
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1 und 2 eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Austragkopfes in einer jeweils geschnittenen Darstellung,
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3 eine zweite Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Austragkopfs in einer geschnittenen Darstellung und
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4 eine dritte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Austragkopfs in einer geschnittenen Darstellung.
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Detaillierte Beschreibung der Ausführungsbeispiele
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Zu den Figuren ist vorab zu erwähnen, dass bei Komponenten, die aus verschiedenen Kunststoffen im Mehrkomponenten-Spritzguss hergestellt sind, die unterschiedlichen Abschnitte verschiedenen Materials zeichnerisch als separate Teile dargestellt sind, wobei sie jeweils eine Übereinstimmende Art der Schraffierung aufweisen, so beispielsweise die Komponenten 20, 50 in 1.
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Die 1 und 2 zeigen eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Austragkopfs 10, welcher zur Anbringung auf einem gestrichelt angedeuteten Flüssigkeitsreservoir 8 vorgesehen ist.
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Der Austragkopf 10 verfügt über ein Gehäuse 20 sowie eine demgegenüber in einer Betätigungsrichtung 2 beweglichen Betätigungshandhabe 80. Zur Förderung von Flüssigkeit aus dem Flüssigkeitsreservoir 8 ist an der dem Flüssigkeitsreservoir 8 zugewandten Seite des Gehäuses 20 eine Einlassöffnung 22 vorgesehen, welche durch einen zur Anbringung eines Steigrohrs vorgesehenen Stutzen gebildet wird. Von diesem erstreckt sich ein Flüssigkeitskanal 24 bis in eine Pumpkammer 26, welche volumetrisch durch Verlagerung der Betätigungshandhabe 80 gegenüber dem Gehäuse 20 veränderlich ist. Zur Bildung der Pumpkammer weisen sowohl das Gehäuse 20 als auch die Betätigungshandhabe 80 in etwa zylindrische Wandungen 28, 82 auf, die radial abdichtend aneinander anliegen und Wandungen der Pumpkammer 26 bilden. An die Pumpkammer 26 schließt sich ein Austragkanal 30 an, der in einer Austragöffnung 32 mündet. Zur Ermöglichung eines Pumpvorgangs ist am Gehäuse 20 ein im Zwei-Komponenten-Spritzguss hergestelltes Ventilbauteil 70 vorgesehen, welches sowohl ein Einlassventil 72 als auch ein Auslassventil 74 zur Verfügung stellt. Das Einlassventil 72 öffnet dabei bei Unterdruck in der Pumpkammer 26 gegenüber dem Flüssigkeitsreservoir 8. Das Auslassventil 74 öffnet bei Überdruck in der Pumpkammer gegenüber einer umgebenden Atmosphäre. Somit ist eine Fördereinrichtung gebildet, die bei Niederdrücken der Betätigungshandhabe 80 Medium aus der Pumpkammer 26 austrägt und während des Niederdrückens Medium aus dem Mediumreservoir 8 ansaugt.
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Zwischen dem Gehäuse 20 und der Betätigungshandhabe 80 ist eine Schraubenfeder 90 aus Kunststoff vorgesehen, die die Betätigungshandhabe und damit auch die Zylinderfläche 82 in Richtung 2a, also in Richtung ihrer Ausgangsstellung, drücken kann. Diese Feder ist derart ausgelegt, dass sie im unbetätigten Zustand der 1 und 2 vollständig entspannt ist, wodurch Relaxationsprozesse im Material der Feder vermieden werden. Erst bei Betätigung der Betätigungshandhabe 80 wird die Feder 90 elastisch komprimiert.
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Jenes Bauteil 20, welches das Gehäuse bildet, bildet insbesondere auch eine Kopplungseinrichtung 40 dieses Gehäuses 20 in Form eines Innengewindes, mittels dessen die Ankopplung des Austragkopfes 10 an das Flüssigkeitsreservoir 8 erfolgt.
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Weiterhin wesentlicher Teil des einstückigen Gehäuses 20 ist ein den Einlassstutzten 22 umgebender Abschnitt 50, welcher zwar einstückig mit den anderen Komponenten des Gehäuses 20 ausgebildet ist, jedoch zumindest verglichen mit der Kopplungseinrichtung 40 aus einem weicheren und flexibleren Kunststoff besteht. Dieser Abschnitt 50 erfüllt zweierlei Funktionen. Zum einen bildet er einen am Flaschenhals des Flüssigkeitsreservoirs 8 anliegenden Dichtringbereich 52, der durch das Aufschrauben des Austragkopfes 10 auf das Flüssigkeitsreservoir 8 komprimiert wird und hierdurch ein Austreten von Flüssigkeit in diesem Übergangsbereich vermeidet. Zum anderen bildet der Abschnitt 50 ein glockenförmiges Belüftungsventil 54, welches eine schlitzartige Durchbrechung 54a aufweist. Dieses Belüftungsventil 54 dient dem Zweck, bei Unterdruck im Reservoir, welcher durch Austrag von Flüssigkeit erzeugt wird, das Nachströmen von Luft zu gestatten. Dabei verhindert das Ventil 54, dass der entsprechende Pfad der Luft, welcher durch die gestrichelte Linie 4 verdeutlicht ist in entgegengesetzter Richtung ungewollt das Entweichen von Flüssigkeit gestattet. Nur bei Unterdruck im Flüssigkeitsreservoir 8 öffnet das Belüftungsventil 54.
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Das Gehäuse 20 einschließlich des Abschnitts 50 wird als einstückiges Bauteil aus zwei verschiedenen Kunststoffen im Mehrkomponenten-Spritzguss hergestellt, vorliegend aus TPE für den Abschnitt 50 und PP oder HDPE für alle übrigen Abschnitte. Durch diese einstückige Gestaltung wird die Montage erleichtert. Außerdem wird die Zahl jener Kontaktstellen zwischen Bauteilen vermindert, an denen Flüssigkeit in nicht bestimmungsgemäßer Weise aus dem Flüssigkeitsreservoir 8 entweichen kann.
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Der Austragkopf 110 der der 3 unterscheidet sich insbesondere hinsichtlich zweier Aspekte von der Ausführungsform der 1 und 2.
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Zum einen ist der Abschnitt 50 bei dieser Ausgestaltung nicht einstückig mit dem Gehäuse 20 verbunden. Er bildet stattdessen ein separates Bauteil aus einem einheitlichen, weichen Kunststoff, insbesondere aus TPE, welches in einer nach unten offenen Vertiefung 20a der Gehäuses 20 angeordnet ist und hier kraftschlüssig gehalten wird.
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Allerdings umfasst dieser Abschnitt 50 wiederum sowohl einen Dichtringbereich 52 als auch ein Belüftungsventil 54, die jeweils derart aufgebaut sind, wie es die 1 und 2 zeigen. Auch wenn der Abschnitt 50 nicht einstückiger Teil des Gehäuses 20 ist, lässt sich durch die Integration des Dichtrings und des Belüftungsventils in einem Bauteil eine wesentliche Montagevereinfachung erzielen. Dennoch kann natürlich auch bei der Ausgestaltung der 2 eine stoffschlüssige Einstückigkeit des Gehäuses 20 und des Abschnitts 50 vorgesehen sein.
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Der zweite wesentliche Unterschied zur vorbeschriebenen Ausgestaltung der 1 und 2 liegt darin, dass zur erleichterten Montage vorgesehen ist, dass die Rückstellfeder 92 und die Betätigungshandhabe 80 als gemeinsames einstückiges Bauteil vorgesehen sind. Auch diese sind in der schon beschriebenen Weise durch Zwei-Komponenten-Spritzguss hergestellt. Während die zylindrische Außenwandung 84 sowie die der Fördereinrichtung zugehörige zylindrische Wandung 82 und eine diese zylindrischen Wandungen 82, 84 verbindende Stirnfläche 86 aus einem harten Kunststoff, insbesondere aus PP oder HDPE, bestehen, wird die vorliegend rein beispielhaft balgartig ausgebildete Rückstellfeder 92 aus einem weicheren und für eine Rückstellung gut geeigneten Kunststoff gebildet, vorliegend beispielsweise aus LDPE. Durch die Zusammenführung in einem gemeinsamen Bauteil wird die Montage der Betätigungshandhabe 80 mit der angeformten Rückstellfeder 92 erleichtert.
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Ein besonderer Vorteil ergibt sich daraus, dass das Material der Rückstellfeder 92 auch an einer Außenseite 88 der Betätigungshandhabe 80 Verwendung findet. Dieser Außenseite 88 ist über Durchbrechungen in der Stirnfläche 86 mit der Rückstellfeder 92 unmittelbar verbunden. Durch die Verwendung des weichen, elastischen Materials auch an der Außenseite 88 wird ein sehr angenehmer haptischer Eindruck bei der Betätigung vermittelt.
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Der gesamte Austragkopf 110 der 3 besteht somit nur aus vier während der Montage zusammenzufügenden Komponenten, nämlich dem Gehäuse 20, dem Dicht- und Ventilabschnitt 50, der Ventileinheit 70 sowie der Betätigungshandhabe 80 mit angeformter Rückstellfeder 92.
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Beim Austragkopf 310 der 4 ist die Feder 94 ebenfalls nicht als separates Bauteil ausgebildet. Abweichend von der Ausgestaltung der 3 ist sie jedoch nicht als einstückiges Bauteil mit der Betätigungshandhabe 80 konzipiert, sondern stattdessen ebenso wie der Dicht- und Ventilabschnitt 50 ebenfalls am Gehäuse 20 einstückig angeformt. Hierfür sind in einer dem Flüssigkeitsreservoir 8 zugewandten Querwandung 34 des Gehäuses 20 Durchbrechungen 34a vorgesehen, durch den sich das weichere Material der Dichtring- und Ventileinheit 50 bis in den Bereich der Rückstellfeder 94 erstreckt und dort dieselbe bildet. Somit ist der Austragkopf 210 der 4 dafür ausgebildet, während der Montage aus nur drei separaten Komponenten zusammengesetzt zu werden:
Dem Gehäuse 20 mit durch Mehrkomponenten-Spritzguss einstückig angeformten Dicht- und Ventilabschnitt 50 und der ebenfalls einstückig angeformter Feder 94, der Ventileinheit 70 und der Betätigungshandhabe 80.