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Die Erfindung betrifft ein Hebelsystem zum Betätigen mindestens einer Kupplung, mit mindestens einem Hebel, der so an einem zum Betätigen der Kupplung definiert verschiebbaren Loslager und an mindestens einer Federeinrichtung abgestützt ist, dass ein Betätigungskontaktbereich des Hebels einen Betätigungsweg zurücklegt, wenn das Loslager verschoben wird.
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Aus der deutschen Offenlegungsschrift
DE 10 2004 009 832 A1 ist ein Hebelsystem zum Betätigen von Kupplungen mit einem Hebel bekannt, der eine erste und eine zweite Seite sowie mindestens einen Auflagepunkt aufweist, der gleichzeitig einen Drehpunkt darstellen kann. Aus der deutschen Offenlegungsschrift
DE 10 2006 043 330 A1 ist ein Hebelsystem zum Betätigen einer Kupplung mit einem Hebel bekannt, der an einer Seite um ein Gelenk drehbar gelagert ist und mit der anderen Seite in Wirkverbindung mit einem Andrückmittel ist, wobei sich der Hebel mit einem auf einer Kurvenbahn gelegenen Auflagerpunkt an einem in radialer Richtung verschiebbaren Schlitten abstützt, der mittels einer motorisch angetriebenen Spindel verschiebbar ist.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein Hebelsystem gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1, insbesondere im Hinblick auf seine Funktion, seine Lebensdauer und/oder seine Herstellbarkeit, weiter zu verbessern.
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Die Aufgabe ist bei einem Hebelsystem zum Betätigen mindestens einer Kupplung, mit mindestens einem Hebel, der so an einem zum Betätigen der Kupplung definiert verschiebbaren Loslager und an mindestens einer Federeinrichtung abgestützt ist, dass ein Betätigungskontaktbereich des Hebels einen Betätigungsweg zurücklegt, wenn das Loslager verschoben wird, dadurch gelöst, dass eine zusätzliche Federeinrichtung in das Loslager integriert ist. Das erfindungsgemäße Hebelsystem umfasst also mindestens zwei Federeinrichtungen, von denen eine in das Loslager integriert ist. Das Loslager mit der zusätzlichen Federeinrichtung ist vorzugsweise einem Ende des Hebels zugeordnet. Der Betätigungskontaktbereich ist vorzugsweise dem anderen Ende des Hebels zugeordnet. Die erstgenannte Federeinrichtung greift vorzugsweise zwischen dem Loslager und dem Betätigungskontaktbereich an dem Hebel an.
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Die Aufgabe ist bei einem Hebelsystem gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 alternativ oder zusätzlich dadurch gelöst, dass das Loslager auf einer Motorseite und die Federeinrichtung auf einer Getriebeseite des Hebels angeordnet sind. Bei diesem Ausführungsbeispiel sind die Positionen des Loslagers und der Federeinrichtung gegenüber einem bekannten Hebelaktor vertauscht. Dadurch ergibt sich für das Hebelsystem eine Kennlinie, die einen eher degressiven Verlauf aufweist. Das heißt, mit zunehmender Betätigungskraft wird der Steifigkeitsgradient des Hebels kleiner. Das hat sich beim Betätigen einer aufgedrückten Kupplung als vorteilhaft erwiesen. Als aufgedrückte Kupplung wird eine Kupplung bezeichnet, die durch die Federeinrichtung in ihre Schließstellung vorgespannt ist. Durch eine zusätzliche Betätigungskraft wird die geschlossene Kupplung geöffnet und aufgedrückt.
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Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Hebelsystems ist dadurch gekennzeichnet, dass der Betätigungskontaktbereich an einem Ende des Hebels und das Loslager an einem entgegengesetzten Ende des Hebels angeordnet sind. Dabei ist der Hebel zwischen seinen Enden, zum Beispiel in der Mitte des Hebels, abgestützt, zum Beispiel an der Federeinrichtung.
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Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Hebelsystems ist dadurch gekennzeichnet, dass die Federeinrichtung zwischen dem Betätigungskontaktbereich und dem Loslager angeordnet ist. Durch ein Verschieben des Loslagers auf die Federeinrichtung zu wird die Kupplung mit Hilfe des Hebels betätigt.
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Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Hebelsystems ist dadurch gekennzeichnet, dass der Hebel mit zwei Rollenbahnen für das Loslager ausgestattet ist. Das Loslager umfasst mindestens zwei Rollen, die auf den Rollenbahnen des Hebels abrollen. Das Loslager umfasst vorzugsweise mindestens eine weitere Rolle, die an dem Hebel angreift.
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Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Hebelsystems ist dadurch gekennzeichnet, dass der Hebel mit zwei Betätigungsfingern ausgestattet ist, die seitlich so voneinander beabstandet sind, dass sie eine Ausnehmung begrenzen. Die Ausnehmung ermöglicht zum Beispiel das Durchführen einer Getriebewelle. Die beiden Betätigungsfinger weisen, vorzugsweise an ihren Enden, Betätigungsflächen auf, die zusammen den Betätigungskontaktbereich des Hebels darstellen.
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Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Hebelsystems ist dadurch gekennzeichnet, dass die Federeinrichtung an den Betätigungsfingern oder zwischen der Ausnehmung und den Rollenbahnen an dem Hebel angreift. An den Betätigungsfingern können ohrenartige Ansätze ausgebildet werden, die Angriffsflächen für die Federeinrichtung beziehungsweise für mehrere Federeinrichtungen darstellen.
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Die Aufgabe ist bei einem Hebelsystem gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 alternativ oder zusätzlich dadurch gelöst, dass der Betätigungskontaktbereich zwischen einem Gelenkpunkt zur schwenkbaren Anordnung des Hebels und dem Loslager angeordnet ist. Der Gelenkpunkt dient dazu, den Hebel scharnierartig oder schwenkbar an einer Tragstruktur anzubringen. Die Federeinrichtung kann in das Loslager integriert sein.
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Die Aufgabe ist bei einem Hebelsystem gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 alternativ oder zusätzlich dadurch gelöst, dass ein Gelenkpunkt zur schwenkbaren Anordnung des Hebels zwischen dem Loslager und dem Betätigungskontaktbereich angeordnet ist. Der Gelenkpunkt dient dazu, den Hebel scharnierartig oder schwenkbar an einer Tragstruktur anzubringen. Die Federeinrichtung kann in das Loslager integriert sein. Das Hebelsystem kann auch ohne Federeinrichtung ausgeführt sein.
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Die Aufgabe ist bei einem Hebelsystem gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 alternativ oder zusätzlich dadurch gelöst, dass die Federeinrichtung zwischen dem Betätigungskontaktbereich und dem Gelenkpunkt zur schwenkbaren Anordnung des Hebels an dem Hebel angreift. Die Bauform des Hebelsystems mit dem Gelenkpunkt wird auch als Scharnieraktor bezeichnet.
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Die Erfindung betrifft des Weiteren eine Betätigungseinrichtung zum Betätigen mindestens einer Kupplung mit einem vorab beschriebenen Hebelsystem. Je nach Bauweise der Kupplung wird die Betätigungseinrichtung auch als Einrückeinrichtung bezeichnet.
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Die Erfindung betrifft des Weiteren eine Kupplungseinrichtung mit mindestens einer Kupplung, die mit einem vorab beschriebenen Hebelsystem betätigt wird. Das Betätigen der Kupplung wird, je nach Bauweise der Kupplung, auch als Einrücken der Kupplung bezeichnet.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnung verschiedene Ausführungsbeispiele im Einzelnen beschrieben sind. Es zeigen:
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1 eine vereinfachte Darstellung eines erfindungsgemäßen Hebelsystem mit einem auf einer Motorseite angeordneten Loslager und einer auf einer Getriebeseite angeordneten Federeinrichtung;
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2 eine Ausführungsform eines Hebels des Hebelsystems aus 1;
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3 eine weitere Ausführungsform des Hebels des Hebelsystems aus 1;
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4 ein Hebelsystem mit einer zusätzlichen Federeinrichtung, die in ein Loslager integriert ist;
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5 ein Hebelsystem, bei dem ein Betätigungskontaktbereich zwischen einem Gelenkpunkt und einem Loslager angeordnet ist;
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6 ein Hebelsystem, bei dem ein Gelenkpunkt zwischen einem Loslager und einem Betätigungskontaktbereich des Hebels angeordnet ist und
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7 ein Hebelsystem, bei dem eine Federeinrichtung zwischen einem Betätigungskontaktbereich und einem Gelenkpunkt des Hebels angreift.
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In den 1, 4 bis 7 ist jeweils ein Hebelsystem 1; 41; 51; 61; 71 gemäß verschiedenen Ausführungsbeispielen der Erfindung vereinfacht dargestellt. Zur Bezeichnung gleicher oder ähnlicher Teile werden gleiche Bezugszeichen verwendet. Zunächst werden die Gemeinsamkeiten der Hebelsysteme 1; 41; 51; 61; 71 beschrieben. Danach wird auf die Unterschiede zwischen den einzelnen Ausführungsbeispielen eingegangen.
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Das Hebelsystem 1; 41; 51; 61; 71 umfasst einen Hebel 4, der an einem verschiebbaren Loslager 8 abgestützt ist. Das verschiebbare Loslager 8 umfasst zum Beispiel einen Schlitten oder einen Wagen, der, wie durch einen Doppelpfeil 10 angedeutet ist, in horizontaler Richtung hin und her bewegbar ist. Zu diesem Zweck weist das Loslager beziehungsweise der Schlitten oder Wagen 8 mindestens zwei Rollen auf, die auf einer entsprechenden Bahn in horizontaler Richtung verfahrbar sind.
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Darüber hinaus weist das verschiebbare Loslager beziehungsweise der Schlitten oder Wagen 8 mindestens eine Rolle auf, an welcher der Hebel 4 mit einer entsprechenden Kurvenbahn anliegt oder aufliegt. Die Kurvenbahn an dem Hebel 4 ist so geschaltet, dass sich der Hebel 4, wie durch einen Doppelpfeil 12 angedeutet ist, mit einem Betätigungskontaktbereich 15 in Richtung des Doppelpfeils 12 bewegt, wenn das Loslager 8 in Richtung des Doppelpfeils 10 verschoben wird.
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Bei dem in 1 dargestellten Hebelsystem 1 ist der Hebel 4 an einer Federeinrichtung 18 abgestützt. Die Federeinrichtung 18 ist zwischen dem Loslager 8 und dem Betätigungskontaktbereich 15 des Hebels 4 angeordnet. Das Loslager 8 greift oben an dem Hebel 4 an. Wenn das Loslager 8 auf die Federeinrichtung 18 zu verschoben wird, dann bewegt sich der Betätigungskontaktbereich 15 des Hebels 4 in 1 nach oben.
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In den 2 und 3 ist jeweils ein Hebel 24; 34 für das in 1 dargestellte Hebelsystem 1 dargestellt. Der Hebel 24; 34 umfasst einen Grundkörper 25; 35, von dem zwei Betätigungsfinger 26; 27; 36, 37 ausgehen. Die Betätigungsfinger 26, 27; 36, 37 begrenzen eine Ausnehmung 28; 38, die das Durchführen einer Getriebewelle ermöglicht.
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Der Grundkörper 25; 35 des Hebels 24; 34 weist zwei parallel verlaufende Rollenbahnen 31, 32 für Rollen des in 1 dargestellten verschiebbaren Loslagers 8 auf. Mindestens zwei Rollen des Loslagers 8 rollen auf beziehungsweise an den Rollenbahnen 31, 32 ab, wenn das Loslager 8 in Richtung des Doppelpfeils 10 in 1 verschoben wird.
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Der in 2 dargestellte Hebel 24 umfasst zwei Angriffsstellen 29, 30 für jeweils eine Federeinrichtung. Die Angriffsstellen 29, 30 für die Federeinrichtungen sind an ohrenartigen Ansätzen ausgebildet, die von den Betätigungsfingern 26, 27 nach außen abstehen.
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Der in 3 dargestellte Hebel 34 umfasst eine Angriffsstelle 39 für eine Federeinrichtung. Die Angriffsstelle 39 für die Federeinrichtung ist in Längsrichtung des Hebels 34 zwischen den beiden Rollenbahnen 31, 32 und der Ausnehmung 38 angeordnet.
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Bei dem in 4 dargestellten Hebelsystem 41 ist das verschiebbare Loslager 8 oberhalb des Hebels 4 und die Federeinrichtung 18 unterhalb des Hebels 4 angeordnet. Der Betätigungskontaktbereich 15 ist an dem in 4 rechten Ende des Hebels 4 angeordnet. Die Federeinrichtung 18 ist, in Längsrichtung des Hebels 4 betrachtet, zwischen dem Loslager 8 und dem Betätigungskontaktbereich 15 angeordnet.
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Bei dem in 5 dargestellten Hebelsystem 51 ist der Hebel 4 mit seinem in 5 rechten Ende schwenkbar beziehungsweise scharnierartig mit Hilfe eines Gelenkpunkts 55 an einer (nicht dargestellten) Tragstruktur angebracht. Mit seinem in 5 linken Ende liegt der Hebel 4 auf dem verschiebbaren Loslager 8 auf.
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Das verschiebbare Loslager 8 ist mit einer zusätzlichen Federeinrichtung 58 ausgestattet. Der Betätigungskontaktbereich 15 ist, bezogen auf die Längsausdehnung des Hebels 4, zwischen dem Loslager 8 und dem Gelenkpunkt 55 angeordnet. Der Hebel 4 ist gekrümmt ausgeführt.
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Bei dem in 6 dargestellten Hebelsystem 61 ist der Hebel 4 in einem Gelenkpunkt 65 schwenkbar beziehungsweise scharnierartig an einer (nicht dargestellten) Tragstruktur angebracht. Der Betätigungskontaktbereich 15 ist an dem in 6 rechten Ende des Hebels 4 angeordnet. Das verschiebbare Loslager 8 ist oberhalb des Hebels 4 an seinem in 6 linken Ende angeordnet.
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Der Gelenkpunkt 65 ist, in Längsrichtung des Hebels 4 betrachtet, zwischen dem Loslager 8 und dem Betätigungskontaktbereich 15 angeordnet. Durch ein Verschieben des Loslagers 8 in Richtung des Doppelpfeils 12 kann der Hebel 4 des Hebelsystems 61, ähnlich wie bei einer Wippe, um den Gelenkpunkt 65 verschwenkt werden. Das Hebelsystem 61 umfasst im dargestellten Ausführungsbeispiel keine Federeinrichtung.
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Bei dem in 7 dargestellten Hebelsystem 71 ist das verschiebbare Loslager 8 oberhalb des Hebels 4 und die Federeinrichtung 18 unterhalb des Hebels 4 angeordnet. Der Hebel 4 ist gekrümmt ausgeführt. Mit seinem in 7 rechten Ende ist der Hebel 4 in einem Gelenkpunkt 75 schwenkbar oder scharnierartig an einer (nicht dargestellten) Tragstruktur angebracht. Mit seinem in 7 linken Ende ist der Hebel 4 an dem verschiebbaren Loslager 8 abgestützt.
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Der Betätigungskontaktbereich 15 ist, in Längsrichtung des Hebels 4 betrachtet, etwa in der Mitte des Hebels 4 angeordnet. Die Federeinrichtung 18 ist, in Längsrichtung des Hebels 4 betrachtet, zwischen dem Betätigungskontaktbereich 15 und dem Gelenkpunkt 75 angeordnet.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Hebelsystem
- 4
- Hebel
- 8
- verschiebbares Loslager
- 10
- Doppelpfeil
- 12
- Doppelpfeil
- 15
- Betätigungskontaktbereich
- 18
- Federeinrichtung
- 24
- Hebel
- 25
- Grundkörper
- 26
- Betätigungsfinger
- 27
- Betätigungsfinger
- 28
- Ausnehmung
- 29
- Angriffsstelle
- 30
- Angriffsstelle
- 31
- Rollenbahn
- 32
- Rollenbahn
- 34
- Hebel
- 35
- Grundkörper
- 36
- Betätigungsfinger
- 37
- Betätigungsfinger
- 38
- Ausnehmung
- 39
- Angriffsstelle
- 41
- Hebelsystem
- 48
- Federeinrichtung
- 51
- Hebelsystem
- 55
- Gelenkpunkt
- 58
- Federeinrichtung
- 61
- Hebelsystem
- 65
- Gelenkpunkt
- 71
- Hebelsystem
- 75
- Gelenkpunkt
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102004009832 A1 [0002]
- DE 102006043330 A1 [0002]