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Die Erfindung betrifft einen Haartrockner mit einem neuartigen Gehäuse, das einen Griffabschnitt und einen Haarbehandlungsabschnitt mit Luftauslassöffnungen zur Abgabe von Warmluft für die Trocknung von in den Haarbehandlungsabschnitt eingeführten Haaren umfasst.
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Herkömmliche Haartrockner arbeiten nach dem physikalischen Prinzip, dass warme Luft deutlich mehr Wasser aufnehmen kann als kalte Luft. Die feuchte Luft wird über den im Gerät erzeugten Luftstrom abtransportiert. Sie besitzen in der Regel ein „pistolenförmiges“ Design, d.h. einen Griff und ein nahezu senkrecht darüber angeordnetes Heißluftgebläse wie z. B. die
WO2007028726 zeigt. Das Heißluftgebläse besteht aus einem Rohr, in dem sich ein Gebläse und eine dahinter angeordnete Heizwendel befinden, die sich stark erwärmt und die Wärme an die vorbeistreichende Luft überträgt. Die Luft wird dabei in der Regel von einem Gebläse am hinteren Ende des Gehäuses angesaugt und an der Heizwendel vorbei zu der vorderen Ausblasöffnung hin beschleunigt. Dieses Haartrocknerkonzept existiert für elektrisch betriebene Haartrockner seit der vorletzten Jahrhundertwende (ca. 1899) und hat sich seitdem nicht grundlegend geändert.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es demnach, einen verbesserten Haartrockner mit einem neuartigen Gehäuse bereitzustellen, welches insbesondere angepasst ist, die Haare schonend und effizient trocknen.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Haartrockner nach den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Der erfindungsgemäße Haartrockner umfasst ein Gehäuse, das einen Griffabschnitt und einen Haarbehandlungsabschnitt mit Luftauslassöffnungen zur Abgabe von Warmluft für die Trocknung von in den Haarbehandlungsabschnitt eingeführten Haaren umfasst.
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Der Haarbehandlungsabschnitt umfasst eine erste Oberfläche und eine dieser gegenüberliegenden zweite Oberfläche, wobei wenigstens eine der Oberflächen mit Luftauslassöffnungen versehen ist. Die erste und die zweite Oberfläche des Haarbehandlungsabschnittes bilden zwischen sich einen Spalt aus, der im Betriebszustand eine Mindestöffnungsbreite bzw. Spalthöhe zur Aufnahme der Haare und zum Entweichen der Warmluft aufweist. Der Haarbehandlungsabschnitt umschließt einen Behandlungsraum zwischen den zwei Oberflächen, die so begrenzt sind, dass sie zwischen sich einen Raum, z. B. einen zangenartig oder ringförmig vom Gehäuse umschlossenen Raum, zur Durchführung und Behandlung der Haare definieren. Mindestöffnungsbreite bedeutet, dass die Haare vorteilhafterweise frei in dem Haarbehandlungsabschnitt liegen, also ohne aufgezwungenen Kontakt mit den Oberflächen, und im Wesentlichen keine Zugkraft durch die erste bzw. die zweite Oberfläche auf die Haare ausgeübt wird. Durch die Mindestöffnungsbreite des Spalts wird außerdem gewährleistet, dass die Warmluft aus den in den ersten und/oder zweiten Oberflächen liegenden Luftauslassöffnungen auf die im Behandlungsraum im Wesentlichen frei liegenden Haare strömen kann und somit ausreichend Feuchtigkeit aufnehmen kann. Ebenso wird die Gefahr einer ungewollten Haarumformung durch die Beaufschlagung mit Zugkraft und Hitze, vermindert oder vermieden, wenn die minimale Spalthöhe, d. h. die Mindestöffnungsbreite, im Betrieb dauerhaft gewährleistet ist oder konstant bzw. unveränderbar eingestellt ist.
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Die Luftauslassöffnungen können jede Größe und Form haben, die geeignet ist, die Warmluft auf die Haarsträhne zu übertragen. Beispielsweise können einzelne runde, ovale, oder rechteckige Löcher in der ersten und zweiten Oberfläche vorgesehen sein oder die erste und zweite Oberfläche ist in Form eines Gitters ausgebildet, durch das die Warmluft hindurchströmen kann. Die Maschenbreite des Gitters sollte dabei zweckmäßigerweise so gewählt werden, dass eine Haarsträhne nicht in das Gehäuse eindringen und an dem Heizelement geschädigt werden kann.
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Grundsätzlich ist bei der Anwendung des Haartrockners eine Haarsträhne in den Spalt des Haartrockners eingelegt bzw. eingefädelt, und der Haartrockner wird zur Trocknung der Haare an der Strähne entlang vom Kopf weg geführt. Dadurch wird im Gegensatz zu einem pistolenförmigen Haartrockner aus den zu dem Spalt hin gerichteten Luftauslassöffnungen, d. h. aus einem geringen Abstand zum Haar, Warmluft von einer oder zwei Seiten aus auf die Haarsträhne abgegeben, die dann das Wasser auf der Haaroberfläche zum Verdampfen bringt, welches anschließend aus dem Spalt abtransportiert wird oder sich verflüchtigt. Dadurch kann die Temperatur der Warmluft auch geringer als in herkömmlichen Haartrocknern sein.
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Weitere Vorteile und Aufgaben der Erfindung werden im Folgenden an Hand von bevorzugten Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Haartrockners erläutert.
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An dem Ende des Haarbehandlungsabschnitts, an dem die erste Oberfläche und die zweite Oberfläche miteinander, z. B. über das Gehäuse, verbunden sind, ist bevorzugt der Griffbereich ausgebildet. Gemäß einer ersten Ausführungsform umfasst er deshalb einen Haarbehandlungsabschnitt mit einem ersten Arm mit der ersten Oberfläche und einem zweiten Arm mit der zweiten Oberfläche, die sich jeweils von dem Griffabschnitt aus erstrecken und entweder frei in den Raum hinein ragen oder sich am anderen Ende zu einem ringförmigen Gehäuse wieder vereinigen. So kann eine räumliche Trennung des Haarbehandlungsabschnitts von dem Griffabschnitt erreicht werden. Dadurch kann der Griffbereich thermisch isoliert sein, wodurch für den Anwender die Anwendung des Haartrockners erleichtert wird.
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Die Mindestöffnungsbreite kann gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform durch wenigstens einen, bevorzugt durch mehrere (z. B. zwei, drei oder mehr) Abstandshalter, die am ersten Arm und/oder dem zweiten Arm fest oder abnehmbar angebracht sind und welche die Mindestöffnungsbreite im Betriebszustand gewährleisten, aufrecht erhalten werden. Ein Abstandshalter kann jede Vorrichtung sein, welche die erste und die zweite Oberfläche im Betrieb in einem unveränderbaren bzw. konstanten Abstand hält oder einen Minimalabstand der beiden zueinander sicherstellt. Abstandshalter können im Gehäuse integriert sein bzw. durch das Gehäuse selbst gebildet sein (beispielsweise bei einem starren Gehäuse). Sie können am Gehäuse anbringbare oder angebrachte Elemente sein, welche mit entsprechenden Gegenelementen auf Seiten des jeweiligen anderen, d. h. gegenüberliegenden Arms, oder mit ihm selbst in Kontakt treten und ein weiteres Aufeinander-Zubewegen der beiden Arme blockieren.
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Beispielhafte Elemente können längliche wulstförmige Elemente im Bereich des Gehäuses, noppenartige Elemente oder Elemente mit einer oder mehreren hügelartigen Erhebungen sein. Bevorzugt können sie am Rand oder außerhalb des Haarbehandlungsabschnitts, d. h. im Gehäusebereich, auf einer oder beiden Arminnenseiten, d. h. den dem Spalt zugewandten Seiten, angeordnet sein. Bei Bedarf können sie an beiden Arminnenseiten angebracht sein und entweder ineinander eingreifen (z. B. wie ein Kamm) oder aufeinander punktförmig oder flächig zum Liegen kommen. Wenn sie dagegen nur an einem Arm, entweder dem ersten oder dem zweiten Arm, angebracht sind, stoßen sie bevorzugt am gegenüberliegenden Arm, bevorzugt im Bereich des Gehäuses, an, um eine weitere Bewegung der Arme zu verhindern.
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Die Abstandshalter können einstückig mit dem Gehäuse, zum Beispiel im Spritzgussverfahren, ausgebildet sein oder können separat am Gehäuse angebracht oder anbringbar sein. Beispielsweise können Abstandshalter aufgeklebt oder über Halterungen am Gehäuse angebracht werden. Vorzugsweise sind die Abstandshalter nicht starr mit dem Gehäuse verbunden oder einstückig aus diesem hergestellt, sondern sind in einem gewissen Maße beweglich. Bewegliche Abstandhalter sind z. B. rollenartige Abstandshalter, die an einem oder beiden Armen in Durchzugsrichtung der Haarsträhne im Gehäuse drehbar gelagert angeordnet sind. Dadurch wird die Gefahr, dass Teile der Haarsträhne zwischen Abstandshalter und gegenüberliegendem Gehäuseteil eingeklemmt werden, vermindert bzw. verhindert. Selbst wenn Teile der Haarsträhne zwischen den rollenartigen Abstandshaltern zum Liegen kommen sollten, werden diese über die beweglichen Abstandshalter in Behandlungsrichtung ohne Klemmung weiterbefördert. Alternativ zu den Rollen können auch Kugeln, Walzen oder raupenartige Bänder bzw. Ketten als Abstandshalter eingesetzt werden. Bevorzugt werden diese auf beiden Seiten des Behandlungsabschnittes, d. h. in beiden Armen, eingesetzt, da dadurch ein Reiben oder Schleifen der Haare an starren Gehäuseteilen verhindert wird. Dadurch wird eine bessere Haarschonung erzielt.
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Eine Alternative zu den vorstehenden mechanischen Abstandshaltern sind magnetische Elemente, die auf beiden Armen des Haartrockners angeordnet sind und sich bei Erreichen eines Mindestabstands gegenseitig abstoßen. Dabei ist kein Berührungskontakt der Magneten erforderlich.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Haartrockners können die relative Lage der ersten Oberfläche und der zweiten Oberfläche an dem Gehäuse zueinander starr ausgebildet sein. Das heißt, dass sie in einer zueinander unveränderbaren, insbesondere in einer gegeneinander nicht beweglichen oder verschwenkbaren, Lage am Gehäuse ausgebildet sind. Zur leichteren Zuführung, können die Haare beispielsweise dem Haarbehandlungsabschnitt mit einer speziellen geometrischen Einfädelhilfe zugeführt werden. Beispielhafte Einfädelhilfen sind ein im Querschnitt trichterförmig ausgebildeter Gehäuseabschnitt oder am Gehäuse angebrachte oder separate schlaufenförmige Hilfsmittel zum Einfädeln einer Haarsträhne. Eine Ausbildung eines nach drei Seiten offenen Spalts erleichtert das Einführen der Haare in den Spalt. Zum Beispiel können die den Spalt begrenzende erste und zweite Oberfläche im Wesentlichen parallel zueinander sein. Alternativ sind die Oberflächen unter Ausbildung eines spitzen Winkels leicht nach einer Seite hin geöffnet und nur an dem den Winkel ausbildenden Ende miteinander verbunden, um die Haare leichter in den Haarbehandlungsabschnitt einzuführen.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform können in dem Haartrockner der erste Arm und der zweite Arm über einen Gelenkabschnitt klappbar miteinander verbunden sein. Dadurch sind die beiden Arme wie in einer Zange beweglich zueinander angeordnet, so dass ein verbessertes und erleichtertes Einfädeln der Haare in den geöffneten Spalt möglich ist und bei der Behandlung die beiden Arme weitgehend geschlossen sind, wobei im Betriebszustand zwischen der ersten Oberfläche und der zweiten Oberfläche eine Mindestöffnungsbreite eingehalten wird. Als Alternative zu der Zangenform kann auch eine Art scherenartige Öffnungsweise, d. h. ein Aufklappen beider Arme in einer Ebene, verstanden werden. Um die Mindestöffnungsbreite einzuhalten umfasst der Haartrockner einen Abstandshalter wie er vorstehend schon detailliert beschrieben worden ist.
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Der Haartrockner mit den klappbaren Armen umfasst vorzugsweise einen Gelenkabschnitt mit einem integrierten Abstandshalter. Zum Beispiel kann der Gelenkabschnitt Sperrelemente an den beweglichen Teilen des Gelenkabschnitts, z. B. des Scharniers, umfassen, welche das Schließen des Gelenkabschnitts auf einen minimalen Schließwinkel begrenzen. Das heißt, dass der Schließwinkel der beiden Arme nicht kleiner als der minimale Schließwinkel sein darf. Somit wird ein Unterschreiten des Mindestabstands der ersten und zweiten Oberfläche des Haarbehandlungsabschnitts verhindert. Im Falle einer Spiralfeder als Teil eines Scharniergelenks kann das Sperrelement die Feder selbst sein. So kann zum Beispiel die Feder nur soweit zusammengedrückt werden, bis die einzelnen Windungen zueinander Kontakt haben und dann ein weiteres Zusammendrücken nicht mehr möglich ist.
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Die vorstehenden Ausführungsformen können mit festen oder variablen Abstandshaltern ausgeführt werden. Vorteilhafterweise können verstellbare Abstandshalter eingesetzt werden, die eine Variabilität der im Betriebszustand sichergestellten Mindestöffnungsbreite im Betrieb ermöglichen. Dadurch kann der Haartrockner an unterschiedliche Haarformen oder Haarstärken individuell angepasst werden. Zum Beispiel kann die Mindestöffnungsbreite für dickere Haare oder dickere Haarsträhnen, z. B. bei gewellten Haaren, vergrößert werden und bei dünneren Haaren oder dünneren Haarsträhnen entsprechend verringert werden, z. B. durch eine im Wesentlichen parallele Verschiebung der beiden Arme gegeneinander. Diese Ausführungsform eignet sich besonders für zangenartige Gehäuse mit einem Scharnier zwischen den beiden Armen, da es beispielsweise ausreicht, einen verstellbaren Abstandshalter am Scharnier oder auf der gegenüberliegenden Seite einzubauen.
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Die Mindestöffnungsbreite im Betriebszustand beträgt vorzugsweise etwa 2 bis 16 mm, weiter bevorzugt etwa 3 bis 12 mm und insbesondere bevorzugt etwa 4 bis 10 mm. Wenn eine Mindestöffnungsbreite von mindestens etwa 2 mm gewährleistet ist, können dünnere Haarsträhnen frei in den Spalt eingeführt und hindurchgeführt werden und gleichzeitig ein gutes Trocknungsergebnis erzielt werden. Bei dickeren Haarsträhnen wird bevorzugt mit mindestens etwa 4 mm Spaltbreite gearbeitet, um eine gute Durchströmung der Haare mit Warmluft aus den Luftaustrittsöffnungen und einen guten Abtransport der Feuchtigkeit aus den Haarsträhnen zu ermöglichen.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Haartrockners kann eine Anzahl von Führungselementen zur Führung der Haarsträhne durch den Haarbehandlungsabschnitt in Behandlungsrichtung vor und/oder nach dem Haarbehandlungsabschnitt am Gehäuse fest oder abnehmbar angebracht sein. Durch die Führungselemente wird verhindert, dass große Teile der Haarsträhne durch den Luftstrom aus dem Haarbehandlungsabschnitt, insbesondere seitlich, weggeweht werden. Dazu können seitliche Führungselemente, die gleichzeitig auch als Abstandshalter dienen können, am Gehäuse angebracht werden, welche die Haare seitlich zur Bewegungsrichtung des Haartrockners in dem Haarbehandlungsabschnitt halten. Die Trocknung wird dadurch kontrollierter und effizienter. Alternativ können auch kammartige Führungselemente zum Beispiel an mindestens einer Seite des Geräts, bevorzugt an einer Armseite, fest oder abnehmbar angebracht sein. Die kammartigen Führungselemente sind im Spaltbereich über einen Teil (insbesondere benachbart zum Haarbehandlungsabschnitt) oder die gesamte Spaltlänge, insbesondere quer zur Haardurchführungsvorrichtung angeordnet, so dass sie die Haarsträhnen führen und gleichzeitig auffächern. Das Auffächern verbessert die Trocknung, da mehr Warmluft an das Innere der feuchten Haarsträhne gelangt und mehr Feuchtigkeit aufgenommen wird. Außerdem kann die Feuchtigkeit leichter wegtransportiert werden.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform können sich bevorzugt ein oder mehrere Lüfterräder derart in mindestens einem Arm des Geräts befinden, dass der Warmluftstrom durch den Arm hindurch auf die Haare, die sich zwischen den Armen befinden, gelenkt wird. Anordnungen von mehreren Lüfterrädern sind in diesem Fall bevorzugt, um eine möglichst gleichmäßige Verteilung des Warmluftstroms über die zu trocknende Haarsträhnenbreite zu erreichen. Beispielsweise können die Lüfterräder im Bereich der Arme direkt gegenüber den Luftauslassöffnungen liegen, so dass ein möglichst kurzer Weg innerhalb des Gehäuses zurückgelegt werden muss. Dies spart Energie ein, da der Luftstrom auf nur einem kurzen Weg gefördert werden muss, um die gleiche Wirkung zu erzielen. Dadurch wird auch im Vergleich zu herkömmlichen pistolenartigen Haartrocknern eine kompakte Bauweise ermöglicht. Außerdem werden wenige Gehäuseabschnitte erwärmt, was anderenfalls einen Energieverlust bedeutet.
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Grundsätzlich wird die Luft im Strömungskanal an einer Heizquelle bzw. elektromagnetischen Strahlungsquelle, wie z. B. einem Heizdraht, einer Heizdrahtwendel oder einer IR-Strahlungsquelle, erwärmt. Alternative Heizquellen basieren auf der Erzeugung von Wärme durch chemische Energie (z. B. exotherme Reaktion wie bei der kontrollierten Verbrennung von Gasen) oder physikalische Prozesse (z. B. Adsorptionswärme wie bei der Befeuchtung von Zeolithen). Um genügend Wärme aufzunehmen, wird der gesamte Luftstrom bevorzugt über die Heizquelle geführt. Zur Temperatureinstellung der erwärmten Luft, d. h. des Warmluftstroms, kann ein Teil über einen Bypass um die Heizquelle herumgeführt werden. Demgemäß sitzen die Lufteinlassöffnungen bevorzugt auf der Rückseite der jeweiligen Arme des Haartrockners, das heißt auf der Oberseite des oberen Arms bzw. auf der Unterseite des unteren Arms, in Strömungsrichtung gefolgt von einer Anzahl von Heizquellen zur Erwärmung der eingesaugten Luft und einer Anzahl von Luftaustrittsöffnungen im Haarbehandlungsabschnitt.
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Der Volumenstrom der Warmluft ist bevorzugt regelbar oder steuerbar. Hierfür können Düsen oder Abdeckungen oder in ihrer Leistung bzw. Geschwindigkeit regelbare Lüfterräder eingesetzt werden. Ein stärkerer Warmluftstrom kann die Trocknungszeit des Haars verkürzen. Bevorzugt kann der Anwender selbst den Luftvolumenstrom individuell nach seinem Belieben einstellen. Alternativ kann über entsprechende Sensoren der Volumenstrom auch an die Feuchte bzw. Restfeuchte des Haars angepasst werden.
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Um zum Beispiel die Trocknung am Haaransatz zu unterstützen, können im Bereich des Haarbehandlungsabschnitts am Rand des Gehäuses zusätzliche Luftaustrittsöffnungen angebracht sein, die wenigstens einen Teil des Warmluftstroms, insbesondere entgegen der Haarbehandlungsrichtung, auf den Haaransatz leiten. Die zusätzlichen Luftaustrittsöffnungen lenken den Warmluftstrom in einen Bereich, der nicht von dem Behandlungsabschnitt abgedeckt ist, um eine homogenere Trocknung zu erzielen. Insbesondere die Bereiche des Haaransatzes liegen grundsätzlich so nah am Kopf, dass sie auf Grund der Spaltgeometrie und des darum angeordneten Gehäuses nur schwer oder nicht vom Behandlungsabschnitt erfasst werden können. Deshalb richten die zusätzlichen Luftauslassöffnungen die Warmluft in diese Bereiche. Dafür wird die Warmluft beispielsweise winklig zu der Ebene, in der die Behandlung durchgeführt wird, ausgestoßen. Um die Richtung vorzugeben, können die Öffnungen am seitlichen Gehäusebereich der Arme angebracht sein und optional mit Leitblechen versehen sein, welche den Luftstrom auf den Haaransatzbereich lenken. Dadurch wird gerade im Haaransatzbereich die Trocknung der Haare gefördert. Die zusätzlichen Luftauslassöffnungen können entweder dauerhaft geöffnet sein oder können wahlweise verschließbar sein, um dem Anwender die Möglichkeit zu geben, wahlweise die Haaransatztrocknung zu unterstützen.
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Eine Ursache für den Ausfall von Heizquellen können mechanische oder thermische Belastungen der Heizquellen, insbesondere bei IR-Strahlungsquellen, sein. Deshalb umfasst der Haartrockner in einer weiteren bevorzugten Ausführungsform mechanische oder thermische Schutzmittel für die Heizquelle.
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Mechanische Belastungen können in erster Linie starke Beschleunigungen bzw. Kräfte sein, z. B. beim unsanften Ablegen des Haartrockners auf einer festen Unterlage nach der Anwendung, d. h. im aufgeheizten Zustand. Um die Beschleunigungen und die damit verbundenen Kräfte zu reduzieren, kann der Haartrockner gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung Federelemente und/oder Dämpfungselemente für die Halterung der Heizquelle im Gehäuse als mechanische Schutzmittel umfassen. Eine federnde Lagerung kann z. B. durch Federelemente realisiert werden, die die Halterung mit dem Gehäuse verbinden. Alternative Beispiele sind Dämpfungselemente aus flexiblem Kunststoff oder Silikon oder hydraulische oder pneumatische Dämpfungselemente. Die Dämpfungselemente werden unter anderem danach ausgewählt, an welchem Ort diese verbaut werden sollen und welche Umgebungsbedingungen (z. B. Temperatur) dort herrschen.
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Bevorzugte thermische Schutzmittel sind zum Beispiel Mittel zur Luftkühlung der Heizquelle und/oder Thermoelemente und/oder mechanische Barrieren zwischen Heizquelle und Haarbehandlungsabschnitt.
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Wie bei praktisch allen Warmluft-basierten Haartrocknern kann auch bei diesem neuartigen Gehäusekonzept nicht völlig ausgeschlossen werden, dass es zu einer Überhitzung, insbesondere der Heizquellen, kommt. Der durch das Gehäuse des Haartrockners geführte Luftstrom kann daher als Mittel zur Kühlung der Heizquelle genutzt werden. Für diesen Zweck können sich beispielsweise im Inneren des Gehäuses entsprechende Luftstromführungselemente, d. h. Bauteile bzw. Komponenten zur Trennung, Ableitung bzw. Leitung von Bypässen etc., befinden. Bevorzugt teilen diese den Luftstrom derart auf, dass ein Teil bei Bedarf gezielt zur Kühlung der Heizquelle bei Überhitzung genutzt wird und über zusätzliche Öffnungen, z. B. Luftschlitze, im Gehäuse abtransportiert wird, und der andere Teil zur Trocknung der Haare verwendet wird. Diese zusätzlichen Öffnungen haben den Vorteil, dass ein kühlender Luftstrom entlang der Heizquellen aufrecht erhalten werden kann, obwohl die Luftaustrittsöffnungen im Haarbehandlungsabschnitt weitgehend oder vollständig verschlossen sind. Somit kann die Gefahr eines Überhitzens der Heizquellen auch dann weitestgehend vermieden werden, wenn die Hauptluftauslässe, an denen die Haarsträhnen vorbei gezogen werden, durch Haarsträhnen oder Verschmutzungen blockiert sind. Die zusätzlichen Öffnungen können flexibel ausgestaltet sein, so dass sie z. B. auf erhöhten Luftdruck wie ein Überdruckventil oder auf erhöhte Temperatur, z. B. unter Ausnutzung des Bimetalleffekts, durch ein Öffnen reagieren. Alternativ kann ein Temperaturbegrenzer eingebaut sein, der bevorzugt reversibel die Heizquelle beim Überschreiten einer vorher definierten Temperatur ausschaltet. Nach Unterschreiten einer definierten unteren Temperatur kann die Heizquelle dann wieder aktiviert werden. Dies kann gleichzeitig mit einem beispielsweise akustischen, optischen oder mechanischen Warnsignal einhergehen, so dass der Anwender auf die Überhitzung aufmerksam gemacht wird bzw. erkennt, dass der normale Betriebszustand wieder erreicht ist. Grundsätzlich können hier die gleichen Bauarten von Temperaturbegrenzern, wie z. B. Thermoelemente, eingesetzt werden wie bei herkömmlichen Haartrocknern. Alternativ können aber auch andere Thermoelemente verwendet werden, wie z. B. Thermofühler, deren Werte ausgelesen und ausgewertet werden, um dann bei Überschreiten eines ersten Grenzwertes die Abschaltung bzw. nach Unterschreiten einer zweiten Grenztemperatur ein Wiedereinschalten vorzunehmen. Bevorzugte Positionen der Temperaturbegrenzer sind in der Nähe der Luftauslassöffnungen und/oder in der Nähe der Heizquelle.
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Weitere Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Haartrockners umfassen Befestigungselemente für ein oder mehrere Anbauten am oder im Gehäuse sowie eine Anzahl fester oder abnehmbarer, optionaler Anbauten. Beispiele hierfür sind ein kammartiges Anbauteil mit der gleichen Funktion wie vorstehend beschrieben und/oder Klemmlippen zur Aufbringung einer Zugkraft auf die im Haarbehandlungsabschnitt hindurchgeführten Haare und/oder eine Einfädelhilfe zur Erleichterung der Einführung der Haarsträhnen in einen fest ausgebildeten Schlitz. Die Anbauten am oder im Gehäuse dienen bevorzugt zur Verbesserung der Effizienz des Haartrockners oder für eine Anpassung an weitere Anwendungen. Für das Anbringen solcher optionalen Anbauten ist es bevorzugt, auf einer oder beiden Seiten des Gehäuses entsprechende Befestigungselemente wie z.B. Löcher oder Zapfen als Steckverbindungen am Gehäuse vorzusehen, an denen die entsprechenden Anbauteile je nach Zweck und Bedarf anbringbar sind.
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Klemmlippen sind bevorzugt paarweise an mindestens einer Seite des Geräts in Höhe des Haarbehandlungsabschnitts anbringbar und ermöglichen die Aufbringung einer Zugkraft auf die im Haarbehandlungsabschnitt hindurch geführten Haare. Die Klemmlippen bestehen bevorzugt aus einem flexiblen Material (z. B. flexibler Kunststoff, Gummi, Silikon), das hinreichend temperatur- und abrasionsbeständig ist. Da nach der Haarwäsche auch noch Rückstände von Haarpflegemitteln am Haar vorhanden sein können, ist eine hinreichende Chemikalienbeständigkeit bevorzugt. Die Klemmlippen können zum einen als Abstreifer für überschüssiges Wasser im Haar dienen. Dann sollte das Lippenpaar bevorzugt auf der kopfabgewandten Seite des Geräts angebracht sein. Zum anderen kann mit dem Lippenpaar eine gewisse Zugkraft auf das Haar ausgeübt werden. Im Zusammenspiel mit anderen Prozessparametern, wie z. B. einer passenden Temperatur, die durch die Warmluft im Haarbehandlungsabschnitt auf die Haare übertragen wird, kann der Haartrockner in dieser Ausführungsvariante dann auch zum Glätten der Haare genutzt werden. Da das Haar bei Verwendung dieses Geräts nicht an starren Platten entlang gezogen wird, wie es bei herkömmlichen Haarglättern üblich ist, sondern über flexible Klemmlippen, ist hier eine größere Haarschonung gewährleistet. Durch eine entsprechende Gestaltung des Geräts kann dieses nicht nur als Haartrockner bzw. Haarglätter eingesetzt werden, sondern kann bei entsprechender Gestaltung des Gehäusequerschnitts mit runden Gehäuseseitenteilen sogar zum Locken machen genutzt werden. Dabei werden die Haare über die Rundung hinweg in die entsprechende Form gebracht.
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Zusätzlich zu den Klemmlippen können dabei bevorzugt unterschiedliche Temperaturen im Haarbehandlungsabschnitt und/oder den Kontaktflächen der Klemmlippen einstellbar sein, und zwar abhängig davon, ob feuchte oder trockene Haare diesem Glättprozess unterzogen werden. Zum Glätten ist das Lippenpaar bevorzugt auf der kopfzugewandten Seite des Gehäuses anbringbar. Da zum Glätten trockener Haare deutlich höhere Temperaturen benötigt werden als zum Trocknen oder Glätten feuchter Haare, kann die Luftstromführung bei diesen unterschiedlichen Aufgaben des Geräts unterschiedlich gestaltet werden. So sind z. B. vor und/oder hinter den Heizelementen flexible Elemente im Gehäuse verbaut, die den Luftstrom gezielt über die Heizquelle führen oder ihn in diesem Bereich reduzieren. Als Variante können Elemente vor den Luftauslassöffnungen vorhanden sein, welche die Luftauslassöffnungen in der Gehäusewand nach Bedarf öffnen oder schließen.
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Die Vorteile des hier beschriebenen neuartigen Gehäusekonzeptes sind insbesondere, dass die eingesetzte Energie, insbesondere die Wärmeenergie und die kinetische Energie des Warmluftstroms, gezielter auf die zu trocknenden Haare gebracht wird. Dadurch kann der Haartrocknungsprozess energieeffizienter und/oder schneller durchgeführt werden als dies bei einer Haartrocknung mit einem herkömmlichen Pistolengriff der Fall ist. Dies gelingt insbesondere bei längeren Haaren. Außerdem lässt sich durch das gezielte Aufbringen des erwärmten Luftstroms eine sehr homogene Trocknung der Haare erreichen. Insbesondere die Gefahr einer Überhitzung und/oder Übertrocknung wie es bei der Verwendung der Pistolengriffhaartrockner häufig zu beobachten ist, wird hier deutlich reduziert. Somit leistet das neuartige Gehäusekonzept des erfindungsgemäßen Haartrockners einen wirksamen Beitrag zur Schonung der Haare. Durch die zusätzlichen Funktionen, zum Beispiel des optionalen Haarglättens, hat der Anwender zudem ein hohes Maß an Flexibilität bei der Nutzung des Haartrockners.
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Das Prinzip der Erfindung wird im Folgenden anhand von Zeichnungen beispielshalber noch näher erläutert, wobei die Figuren zeigen:
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1 eine schematische Schnittansicht eines herkömmlichen Haartrockners,
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2 eine schematische Schnittansicht eines erfindungsgemäßen Haartrockners gemäß einer ersten Ausführungsform,
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3 eine schematische Schnittansicht eines erfindungsgemäßen Haartrockners gemäß einer zweiten Ausführungsform,
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4 eine schematische Schnittansicht eines Arms eines erfindungsgemäßen Haartrockners gemäß einer dritten Ausführungsform,
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5 eine schematische Schnittansicht eines Arms eines erfindungsgemäßen Haartrockners gemäß einer vierten Ausführungsform,
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6 eine schematische Schnittansicht durch den Haarbehandlungsabschnitt eines erfindungsmäßen Haartrockners gemäß einer fünften Ausführungsform,
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7 eine Schnittansicht durch eine Ausführungsform eines verstellbaren Abstandshalters in einem Arm eines erfindungsgemäßen Haartrockners gemäß einer sechsten Ausführungsform,
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8 einen Querschnitt durch beide Arme eines erfindungsgemäßen Haartrockners gemäß einer siebten Ausführungsform mit rollenartigen Abstandshaltern,
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9 eine schematische Seitenansicht eines Arms eines erfindungsgemäßen Haartrockners gemäß einer achten Ausführungsform,
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10 eine schematische Frontansicht eines Arms eines erfindungsgemäßen Haartrockners gemäß der achten Ausführungsform,
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11 einen schematische Unteransicht eines Arms eines erfindungsgemäßen Haartrockners gemäß der achten Ausführungsform,
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12 eine schematische Seitenansicht eines Haarbehandlungsabschnitts eines erfindungsgemäßen Haartrockners gemäß einer neunten Ausführungsform,
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13 eine schematische Frontansicht eines Haarbehandlungsabschnitts eines erfindungsgemäßen Haartrockners gemäß der neunten Ausführungsform,
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14 eine schematische Schnittansicht eines Arms eines erfindungsgemäßen Haartrockners gemäß einer zehnten Ausführungsform,
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15 eine schematische Schnittansicht entlang der Linie A-A des erfindungsgemäßen Haartrockners gemäß der zehnten Ausführungsform.
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In der 1 ist eine schematische Schnittansicht eines herkömmlichen Haartrockners 100 mit einem „pistolenförmigen“ Design gezeigt. Der Haartrockner besitzt einen Griff 110 mit einem darüber liegenden Rohr 120. Das Rohr 120 besitzt eine Lufteintrittsöffnung 130 und eine gegenüberliegende Luftaustrittsöffnung 140. In dem Rohr befinden sich ein Gebläse 150 und ein Heizelement 160. Das Heizelement besteht üblicherweise aus einem stromdurchflossenen Draht, der sich stark erwärmt und die Wärme an die vorbeistreichende Luft überträgt, die zuvor durch das Gebläse 150 (hier ein Lüfterrad) beschleunigt wurde. Deshalb ist an dem zur Lufteintrittsöffnung 130 liegenden Ende das Gebläse 150 angeordnet, und das Heizelement 160 befindet sich in der Nähe der Luftaustrittsöffnung 140. Das Heizelement 160 umfasst eine Heizdrahtwendel (nicht gezeigt), welche die vorbeistreichende Luft auf das notwendige Temperaturniveau aufheizt.
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In der 2 ist eine schematische Schnittansicht eines erfindungsgemäßen Haartrockners 1 gemäß einer ersten Ausführungsform gezeigt. Der Haartrockner 1 besteht aus einem Gehäuse 2 mit einem ersten Arm 17 und einem zweiten Arm 18, einem Griffabschnitt 3 mit einer Lufteintrittsöffnung 16, einem Lüfterrad 19 und einem Heizelement 21, mehreren oberen und unteren Luftauslassöffnungen 5, 6 und einem Haarbehandlungsabschnitt 4.
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Der erste und der zweite Arm 17, 18 des Gehäuses 2 sind starr zueinander ausgebildet und mit dem Gehäuse 2 einstückig ausgebildet. Zwischen dem ersten Arm 17 mit einer ersten Oberfläche 7 und dem zweiten Arm 18 mit einer zweiten Oberfläche 8 ist der Haarbehandlungsabschnitt 4 ausgebildet und durch die beiden Arme 17, 18 nach zwei Seiten hin begrenzt. Der dadurch gebildete Spalt 9 besitzt eine in diesem Falle unveränderbare Mindestöffnungsbreite 11, welche durch den starren Gehäuseaufbau vorgegeben ist.
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Der erste und der zweite Arm 17, 18 sind als Hohlkörper ausgeführt, so dass sie als Strömungskanäle für die Warmluft dienen. Beide hohlen Arme 17, 18 sind mit dem ebenfalls als Hohlkörper ausgebildeten Griffabschnitt 3 verbunden. Der Griffabschnitt 3 ist im Wesentlichen als Rohr ausgebildet, welches an der Rückseite eine Lufteintrittsöffnung 16 aufweist. An dieser Seite des Rohres ist ein Lüfterrad 19 angeordnet, das Luft über das Heizelement 21 in das Innere des ersten und zweiten Armes 17, 18 und somit zu den Luftauslassöffnungen 5, 6 an der Innenseite der Arme leitet. Die Luft wird dabei am Heizelement 21 erwärmt und als Warmluftstrahl mit einem definierten, grundsätzlich variabel einstellbaren Luftstromvolumen im Haarbehandlungsabschnitt 4 an das darin eingeführte Haar (nicht gezeigt) abgegeben.
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Bei der bestimmungsgemäßen Anwendung des Haartrockners 1 wird eine Haarsträhne in den Haarbehandlungsabschnitt 4 eingelegt, und mittels der aus den Luftaustrittsöffnungen 5, 6 ausströmenden Warmluft getrocknet.
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In der 3 ist eine schematische Schnittansicht eines erfindungsgemäßen Haartrockners 1 gemäß einer zweiten Ausführungsform gezeigt. Der Haartrockner 1 besteht aus einem Gehäuse 2 mit einem ersten Arm 17 und einem zweiten Arm 18, einem Griffabschnitt 3 mit einer Lufteintrittsöffnung 16 und einem Lüfterrad 19, einem Heizelement 21, mehreren oberen Luftauslassöffnungen 5 und einem Haarbehandlungsabschnitt 4.
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Gemäß dieser Ausführungsform ist der erste Arm 17 über ein Scharnier 22 mit einer Feder 23 beweglich, d. h. klappbar, mit einem zweiten Arm 18 verbunden. Der erste Arm 17 ist hohl ausgestaltet und dient als Strömungskanal für die Warmluft, die durch Vorüberstreichen des Luftstroms über ein Heizelement 21 erwärmt wird. Danach wird die erwärmte Luft über die Luftauslassöffnungen 5 in der ersten Oberfläche 7 des ersten Arms 17 an die im Haarbehandlungsabschnitt 4 eingebrachten Haare (nicht gezeigt) zur Trocknung der Haare abgegeben.
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Der zweite Arm 18 ist nicht von Warmluft durchströmt und dient lediglich zum Hinführen der Haare zu dem Behandlungsabschnitt bzw. Halten der Haare in diesem. Dabei bewirkt die Feder 23 im Scharnier 22 über deren voreingestellte Öffnungskraft, dass die beiden Arme 17, 18 im Betriebszustand nicht weiter als bis zu einer Mindestöffnungsbreite 11 geschlossen werden können. Dadurch verbleibt im Haarbehandlungsabschnitt 4 ein Spalt 9, der die Abführung der feuchten Warmluft an die Umgebung ermöglicht. Insbesondere wird eine Blockierung der Luftauslassöffnungen 5 dadurch vermindert bzw. ganz verhindert.
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Vorteilhafterweise werden nicht mehr Haare in den Spalt 9 eingeführt als darin frei beweglich im Betriebszustand verbleiben können, um eine Blockierung der Luftaustrittsöffnungen 5 zu verhindern.
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In der 4 ist eine schematische Schnittansicht eines erfindungsgemäßen Haartrockners 1 gemäß einer dritten Ausführungsform gezeigt. Diese ist ähnlich zu der zweiten Ausführungsform ausgestaltet, wobei die Heizquelle bzw. das Heizelement 21 nicht im ersten Arm 17, sondern im Griffabschnitt 3 vorgesehen ist. Ansonsten hat der Haartrockner 1 den gleichen Aufbau und die gleiche Funktionsweise wie der Haartrockner gemäß der zweiten Ausführungsform, auf die hierfür vollumfänglich Bezug genommen wird.
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In der 5 ist eine schematische Schnittansicht eines erfindungsgemäßen Haartrockners 1 gemäß einer vierten Ausführungsform gezeigt. Gleiche Bauteile sind wiederum mit den gleichen Bezugszeichen bezeichnet. Der Haartrockner 1 besteht aus einem Gehäuse 2 mit einem ersten Arm 17, einem zweiten Arm 18 und einem Scharnier 22 in Form eines Drehgelenks zwischen dem ersten und dem zweiten Arm 17, 18, mehreren Lufteintrittsöffnungen 16, mehreren Luftauslassöffnungen 5, 6, mehreren Lüfterrädern 19, mehreren Heizelementen 21 und einem Haarbehandlungsabschnitt 4.
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Der erste und der zweite Arm 17, 18 sind über das Scharnier 22 klappbar miteinander verbunden, wobei das Scharnier als Abstandshalter dient, um eine Mindestöffnungsbreite 11 des Spalts zu gewährleisten. Hierfür weist der Scharnier Stoppelemente (nicht gezeigt) auf, die ein weiteres Schließen der zangenartigen Arme unmöglich machen. Der Scharnierbereich kann hier im weitesten Sinne als Griffabschnitt 3 definiert werden. Zwischen der ersten Oberfläche 7 und der zweiten Oberfläche 8 der beiden Arme 17, 18 ist im Spalt 9 der Haarbehandlungsabschnitt 4 definiert.
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Der erste Arm 17 ist in Form eines im Wesentlichen rechteckigen Armelements (ähnlich wie bei einem herkömmlichen Haarglätter, wobei andere Ausgestaltungen wie abgerundete Armelemente etc. ebenso möglich sind) ausgebildet. Er weist auf der Oberseite mehrere Lufteintrittsöffnungen 16 auf. Unterhalb der Lufteintrittsöffnungen 16 sind mehrere Lüfterräder 19 in Längsrichtung und optional auch in Querrichtung nebeneinander angeordnet, die Luft über Heizelemente 21 zu den Luftauslassöffnungen 5 an der Unterseite des ersten Arms 17 leiten. Die Luft wird dabei zum Haarbehandlungsbereich 4 hin erwärmt und beschleunigt, um die Feuchtigkeitsaufnahme und gleichzeitig den Abtransport der mit Feuchtigkeit beladenen Warmluft aus dem Spalt 9 zu verbessern.
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Der zweite Arm 18 ist analog zu dem ersten Arm aufgebaut und weist ebenso Lufteintrittsöffnungen 16, Lüfterräder 19, Heizelemente 21 und Luftaustrittsöffnungen 6 in der zweiten Oberfläche 8 auf. Dadurch kann auch von der Unterseite des Spaltes die im Haarbehandlungsabschnitt 4 liegenden Haare durch die Warmluft getrocknet werden. So wird eine schnelle und homogene Trocknung der Haare erzielt.
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6 zeigt eine schematische Schnittansicht durch den Haarbehandlungsabschnitt 4 eines erfindungsmäßen Haartrockners 1 gemäß einer fünften Ausführungsform. In dieser Ausführungsform ist der Abstandshalter 10 am vorderen Ende des zweiten Arms 18 ausgebildet.
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Der Abstandshalter 10 ist eine wulstförmige Ausbuchtung am vorderen Ende des zweiten Arms 18 und kommt beim Schließen der beiden Arme im Betriebszustand in Berührungskontakt mit dem vorderen Gehäuseabschnitt des ersten Arms 17. So wird ein weiteres Schließen des Spalts 9 verhindert und eine Mindestöffnungsbreite 11 im Behandlungsabschnitt 4 gewährleistet.
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In 7 ist eine Schnittansicht durch eine Ausführungsform eines verstellbaren Abstandshalters 10 in einem zweiten Arm 18 eines erfindungsgemäßen Haartrockners gemäß einer sechsten Ausführungsform gezeigt. Der verstellbare Abstandshalter 10 hat einen unteren Gewindeabschnitt 31 und einen breiteren Kopfabschnitt 32. Der Gewindeabschnitt 31 kann in eine Gewindeaufnahme 33 im zweiten Arm 18 gedreht und somit in der Höhe verstellt werden. Die Gewindeaufnahme ist bevorzugt außerhalb des Behandlungsabschnitts auf der Innenseite des zweiten Arms 18 angebracht und ist im Betriebszustand mit dem Kopfabschnitt 32 in Kontakt mit Gehäuseteilen des ersten Arms 17 (analog wie der Abstandhalter in 6) oder mit einem gegenüberliegenden Abstandshalter des ersten Arms 17. Durch die schraubenartige Konstruktion kann der Anwender den verstellbaren Abstandshalter individuell auf den gewünschten Zweck bzw. dickere oder dünnere Strähnen anpassen.
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8 zeigt einen Querschnitt durch beide Arme eines erfindungsgemäßen Haartrockners gemäß einer siebten Ausführungsform mit rollenartigen Abstandshaltern 10. Jeweils drei rollenartige Abstandshalter 10 sind an dem ersten Arm 17 und dem zweiten Arm 18 im vorderen Bereich der Arme, d. h. außerhalb des eigentlichen Behandlungsabschnittes (nicht gezeigt) in einer Wulst 34 des Gehäuses in Durchzugsrichtung der Haarsträhne 50 drehbar gelagert angeordnet. Dadurch wird die Gefahr, dass Teile der Haarsträhne zwischen Abstandshalter und gegenüberliegendem Gehäuseteil eingeklemmt werden, vermindert bzw. verhindert. Selbst wenn Teile der Haarsträhne 50 zwischen den rollenartigen Abstandshaltern 10 zum Liegen kommen sollten, werden diese über die beweglichen rollenartigen Abstandshalter 10 in Behandlungsrichtung ohne Klemmung weiterbefördert. Somit werden die Haare geschont.
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9 zeigt eine schematische Seitenansicht eines ersten Arms 17 eines erfindungsgemäßen Haartrockners gemäß einer achten Ausführungsform mit einem kammartigen Aufsatz 26. Der kammartige Aufsatz 26 ist an beiden Seiten, mindestens aber einer Seite des Arms 17 angebracht. Der kammartige Aufsatz 26 ist abnehmbar montiert, so dass man den Haartrockner auch ohne diesen Aufsatz oder mit anderen Aufsätzen verwenden kann. Der kammartige Aufsatz 26 dient zur Auffächerung der zu trocknenden Haarsträhne (hier nicht gezeigt). Die gleiche oder eine ähnliche Konstruktion eines kammartigen Aufsatzes kann am zweiten Arm 18 vorgenommen werden, so dass die im Spalt liegende Haarsträhne (nicht gezeigt) von beiden Seiten aufgeteilt und eine verbesserte Wirkung auf die Trocknung des Haars, insbesondere eine schnellere und homogenere Trocknung, erzielt werden kann.
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Die jeweils äußeren zinkenartigen Elemente des kammartigen Aufsatzes 26 wirken dabei gleichzeitig als Führungselemente 20, um die Haarsträhnen im Behandlungsabschnitt zu führen und ein Herausrutschen der Haare zu verhindern. Deshalb können die Führungselemente 20 optional auch länger als die anderen Zinken des kammartigen Aufsatzes 26 sein. Falls keine Auffächerung erwünscht ist, kann der Aufsatz auch nur aus den beiden Führungselementen 20 bestehen.
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10 zeigt die Anbringung des kammartigen Aufsatzes 26 auf beiden in Haarbehandlungsrichtung vor und nach dem Behandlungsabschnitt 4 liegenden Seiten des ersten Arms 17 gemäß der in 9 gezeigten achten Ausführungsform in Frontansicht.
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11 zeigt die Unteransicht der gleichen Ausführungsform wie in den 9 und 10. Hier erkennt man das Prinzip der Auffächerung der in den Haarbehandlungsabschnitt eingeführten Haarsträhne 50. Das Lüftungsgitter 27 mit den Luftauslassöffnungen 5 dient zur Luftzuführung aus dem ersten Arm 17 in den Haarbehandlungsabschnitt 4. Durch die Fläche des Lüftungsgitters wird der darüber liegende Haarbehandlungsabschnitt 4 nach einer Seite hin begrenzt. In diesem erfolgt jetzt die Auffächerung der Haare durch die kammartigen Aufsätze 26, so dass einerseits die Warmluft gut an die Haare herangeführt und gleichzeitig das verdampfte Wasser gut durch den Warmluftstrom nach außen hin abgeleitet werden kann. Insbesondere das Innere der Strähnen kann besser durch Warmluft erreicht werden, was eine homogenere und schnellere Trocknung der Haarsträhnen ermöglicht.
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12 zeigt eine schematische Seitenansicht eines Haarbehandlungsabschnitts (nicht gezeigt) eines erfindungsgemäßen Haartrockners 1 gemäß einer neunten Ausführungsform. In dieser Ausführungsform ist sowohl an dem ersten als auch dem zweiten Arm 17, 18, jeweils eine Gummilippe 28 über eine Gummilippenhalterung 29 angebracht. Die Gummilippenhalterungen 29 sind dabei jeweils auf einer Seite des Gehäuses angebracht. Die Gummilippen 28 sind somit paarweise im Wesentlichen im Bereich des dahinter liegenden Haarbehandlungsabschnitts (nicht gezeigt) angeordnet. Über die Gummilippen 28 kann ein Zug auf die dazwischen liegenden Haarsträhnen ausgeübt werden, so dass z. B. eine Haarglättung oder eine Lockenerzeugung während des Trocknungsprozesses durchgeführt werden kann.
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13 zeigt schematisch den Haartrockner 1 gemäß der neunten Ausführungsform in Frontansicht. Hier erkennt man die Position der Gummilippen 28, welche seitlich neben dem Haarbehandlungsabschnitt 4 angeordnet sind, um eine Haarumformung (z. B. Haarglättung oder Lockenerzeugung) zu ermöglichen. Beim Haartrocknen mit Warmluft können die Haarsträhnen somit durch die paarweise angeordneten Gummilippen 28 auf Zug gehalten werden. Um die erfindungsgemäße Mindestöffnungsbreite 11 zu gewährleisten, dienen in diesem Fall neben einem Abstandshalter im Scharnier (nicht gezeigt), die Lippenhalterungen 29 und Gummilippen 28 selbst als Abstandshalter.
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14 zeigt einen Längsschnitt eines ersten Arms 17 eines erfindungsgemäßen Haartrockners gemäß einer zehnten Ausführungsform mit Luftauslassöffnungen 5 auf der Unterseite, welche die erste Oberfläche 7 des Behandlungsabschnitts ausbildet. Im Gehäusebereich neben dem Behandlungsabschnitt, und somit im seitlichen Rundungsbereich des Gehäuses 2, sind zusätzliche Luftauslassöffnungen 25 ausgebildet, welche den Luftstrom insbesondere auf den Haaransatz richten. Dafür sind sie leicht schräg ausgerichtet und decken somit auch einen Bereich neben dem eigentlichen Haarbehandlungsabschnitt ab. In dem benachbarten Bereich liegt bei Anwendung in Kopfnähe der Haaransatz, da das Gerät nicht weit genug an den Kopf herangeführt werden kann, um den Haaransatzbereich in den Spalt einzubringen. Die zusätzlichen Luftauslassöffnungen 25 erlauben somit eine homogenere Trocknung der Haare auch im Haaransatzbereich als herkömmliche Haartrockner.
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15 zeigt einen Querschnitt entlang der Linie A-A des erfindungsgemäßen Haartrockners gemäß der zehnten Ausführungsform. Der erste Arm 17 besitzt eine erste Oberfläche 7 mit Luftauslassöffnungen 5 und im Gehäuse 2 seitlich eingelassene, zusätzliche Luftauslassöffnungen 25. Um eine Trocknung im zum Haarbehandlungsabschnitt benachbarten Bereich zu ermöglichen, sind Leitbleche 35 im Innern des Gehäuses 2 an den zusätzlichen Luftauslassöffnungen 25 angebracht, welche den Luftstrom benachbart zu dem eigentlichen Behandlungsabschnitt lenken. Somit kann eine verbesserte Haaransatztrocknung erzielt werden.
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Da es sich bei den vorhergehenden, detailliert beschriebenen Haartrocknern um Ausführungsbeispiele handelt, können sie in üblicher Weise vom Fachmann in einem weiten Umfang modifiziert werden, ohne den Bereich der Erfindung zu verlassen. Insbesondere können diese Vorrichtungen nicht nur zum Trocknen der Haare verwendet werden, sondern sie eignen sich auch für weitere Gestaltungsmethoden wie zum Beispiel Haare glätten oder Locken machen. Auch der Einsatz von stufenlosen oder stufenweise arbeitenden Leistungsreglern für z. B. die Heizquellenleistung oder die Lüfterräder, wie sie in den herkömmlichen Haartrocknern üblich sind, ist hiermit umfasst. Weiterhin schließt die Verwendung der unbestimmten Artikel „ein“ bzw. „eine“ nicht aus, dass die betreffenden Merkmale auch mehrfach vorhanden sein können. Auch die Verwendung der Bezeichnungen „Element“, „Abschnitt“ „Mittel“ und „System“ schließt nicht aus, dass ein solches Bauteil aus mehreren Komponenten aufgebaut ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Haartrockner
- 2
- Gehäuse
- 3
- Griffabschnitt
- 4
- Haarbehandlungsabschnitt
- 5
- Luftauslassöffnung
- 6
- Luftauslassöffnung
- 7
- erste Oberfläche
- 8
- zweite Oberfläche
- 9
- Spalt
- 10
- Abstandshalter
- 11
- Mindestöffnungsbreite
- 16
- Lufteintrittsöffnung
- 17
- erster Arm
- 18
- zweiter Arm
- 19
- Lüfterrad
- 20
- Führungselement
- 21
- Heizelement
- 22
- Scharnier
- 23
- Scharnierfeder
- 25
- Luftauslassöffnung
- 26
- kammartiger Aufsatz
- 27
- Lüftungsgitter
- 28
- Gummilippe
- 29
- Gummilippenhalterung
- 31
- unterer Gewindeabschnitt
- 32
- Kopfabschnitt
- 33
- Gewindeaufnahme
- 34
- Wulst
- 35
- Leitblech
- 50
- Haarsträhne
- 100
- Haartrockner
- 110
- Griff
- 120
- Rohr
- 130
- Lufteintrittsöffnung
- 140
- Luftaustrittsöffnung
- 150
- Gebläse
- 160
- Heizelement
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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