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Die Erfindung betrifft ein Steuergerät, insbesondere ein Steuergerät für ein Kraftfahrzeug, mit einem Gehäuse, in dem eine mehrlagige Leiterplatte untergebracht ist.
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Es sind Bauformen eines Steuergeräts mit einem parallelen Steckerabgang bekannt, die jedoch aufgrund ihrer Bauform einen nicht unerheblichen Platzbedarf aufweisen. Bei einem parallelen Steckerabgang sind die Steckerteile an einer Stirnseite eines Gehäuses des Steuergeräts angeordnet, so dass die Fügerichtung des Steckverbinders parallel zu einer Bodenplatte des Gehäuses verläuft. Diese Bauform erweist sich aufgrund einer reduzierten Bauhöhe als vorteilhaft.
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Es ist bekannt, Steckverbinder zu verwenden, bei denen die Steckerkontakte so gebogen sind, dass sie einerseits senkrecht auf der Leiterplattenebene stehen und aufgrund der Biegung der Kontaktstifte die Fügerichtung des Steckers parallel zu dieser Leiterplattenebene verläuft. Bei dieser bekannten Bauform erweist es sich als nachteilig, dass der Bereich, in dem die Steckerkontakte zwischen Steckerteil und Leiterplatte verlaufen, nicht mit elektrischen oder elektronischen Bauelementen bestückt werden kann und somit dieser Teil der Leiterplatte nicht genutzt werden kann. Darüber hinaus besteht das Problem, dass mit einer größer werdenden Anzahl an Steckerkontaktereihen ein immer größerer Teil der Leiterplatte in Fügerichtung des Steckverbinders nicht mehr für elektrische und/oder elektronische Bauelemente benutzt werden kann.
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Die
DE 29614725 U1 offenbart eine Steckeinrichtung zum Herstellen von Steckverbindungen zwischen Strompfaden, insbesondere zum elektrischen und mechanischen Verbinden von Leiterplatten, mit wenigstens einem Einpress-Stift aus einem leitfälligen Material, der zumindest teilweise von einem elektrischen Isolierkörper umgeben ist. Der wenigstens eine Stift weist an seinen beiden Enden eine Einpresszone auf.
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Die
DE 102006025977 A1 offenbart ein Steuergerät für ein Kraftfahrzeug, umfassend einen plattenförmigen Schaltungsträger, der in einem Innenraum eines Gehäuses mittels Befestigungsmittel befestigt ist, und ein Steckerteil, das an einer Wand des Gehäuses ausgebildet ist und Steckerkontaktteile aufweist, die jeweils mit zugeordneten Leiterbahnen auf dem Schaltungsträger elektrisch verbunden sind. Am Schaltungsträger sind stirnseitig Kontaktflächen ausgebildet. Jedes Steckerkontaktteil ist durch die Wand des Gehäuses geführt und innenseitig als Kontaktfeder ausgebildet ist, welche an einer zugeordneten Kontaktfläche durch Federkraft anliegt.
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Da der Bauraum, die ein Steuergerät beanspruchen darf, immer kleiner wird, müssen die erforderlichen Bauelemente auf dem durch den Steckverbinder reduzierten Teil der Leiterplatte angeordnet werden. Hierdurch ergeben sich erhebliche Anforderungen an die Leiterplatte und an das Layout der Schaltungsanordnung.
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Zur Lösung dieses Problems ist es aus der
EP 1 575 344 A1 bekannt, eine mehrschichtige Leiterplatte über einen mehrschichtigen Biegebereich mit einem ebenfalls mehrschichtigen Anschlussbereich für einen Steckverbinder in einem Steuergerät vorzusehen. Die Kontakte des Steckverbinders stehen senkrecht auf dem mit dem Steckverbinder verbundenen Teil der Leiterplatte. Durch diese Anordnung wird der Anteil der Grundfläche der Leiterplatte erhöht, auf dem elektrische und/oder elektronische Bauelemente angeordnet werden können. Als Leiterplatte wird in einem derartigen Steuergerät eine sog. starrflexible Leiterplatte eingesetzt, bei der der Biegebereich flexibel oder biegbar ist.
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Eine starrflexible Leiterplatte weist zumindest im flexiblen Teil der Leiterplatte einen flexiblen, beispielsweise aus Polyimid, gefertigten Kern als Trägermaterial auf. Dieser Kern ist auf beiden Seiten mit jeweils einer metallischen Kaschierung versehen und im starren Bereich, hier dem ersten und dem zweiten Teil der Leiterplatte, mit weiteren Lagen, bestehend aus starren Trägermaterialien (Basismaterial), beispielsweise Glasfaser und Epoxidharz (FR4) und ebenfalls einer metallischen Kaschierung, versehen. Diese Lagen können jeweils durch eine Klebeschicht (Prepreg) verbunden sein. Eine so aufgebaute Leiterplatte kann somit im flexiblen Teil, der aus Lagen mit einer flexiblen Zwischenschicht, einem Polyimidkern, besteht, so gebogen werden, dass die Kontaktelemente des Steckverbinders im gebogenen Zustand parallel zu der Leiterplattenebene eines Hauptteils der Leiterplatte verlaufen.
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Die
DE 87 15 360 U1 bezieht sich auf ein flaches, im wesentlichen quaderförmiges Gehäuse zur Aufnahme und zum Schutz eines bestückten Leiterplattenaufbaues mit einem Deckel, an dem der Leiterplattenaufbau befestigt ist. In einer Öffnung des Deckels ist eine mit dem Leiterplattenaufbau mechanisch und elektrisch verbundene Steckerleiste angeordnet. Der Deckel samt Leiterplattenaufbau ist wahlweise um 180° verdreht mit dem Gehäuse verbindbar. An der dem Deckel gegenüberliegenden Seitenfläche des Gehäuses ist eine weitere Öffnung ausgebildet, in der - bei in das Gehäuse eingeschobenem Leiterplattenaufbau - eine zweite, mit dem Leiterplattenaufbau mechanisch und elektrisch verbundene Steckerleiste aufgenommen ist. Für einen mit der zweiten Steckerleiste verbindbaren Anschlussstecker sind an dem Gehäuse Sicherungsmittel vorgesehen, die eine Sicherung des Anschlusssteckers in um 180° verdrehter Lage ermöglichen.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Steuergerät der oben bezeichneten Art funktionell und/oder baulich zu verbessern.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Steuergerät mit den Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den abhängigen Patentansprüchen.
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Das erfindungsgemäße Steuergerät, welches insbesondere für die Verwendung in einem Kraftfahrzeug vorgesehen ist, umfasst ein Gehäuse und eine erste, einstückige mehrlagige Leiterplatte, welche einen ersten Teil, einen zweiten Teil und einen dritten Teil aufweist. Der erste Teil ist mit elektrischen und/oder elektronischen Bauelementen bestückt. Der zweite Teil ist mit zumindest einem Kontaktstift eines ersten Steckverbinders elektrisch und mechanisch verbunden. Der dritte Teil verbindet den ersten und den zweiten Teil der ersten Leiterplatte, wobei die erste Leiterplatte in dem dritten Teil flexibel oder zumindest biegbar ist. Weiter umfasst das Steuergerät eine zweite, einstückige mehrlagige Leiterplatte, die ebenfalls einen ersten Teil, einen zweiten Teil und einen dritten Teil aufweist. Der erste Teil ist mit elektrischen und/oder elektronischen Bauelementen bestückt. Der zweite Teil ist mit einem Kontaktstift eines zweiten Steckverbinders elektrisch und mechanisch verbunden. Der dritte Teil verbindet den ersten und den zweiten Teil der zweiten Leiterplatte, wobei die zweite Leiterplatte in diesem dritten Teil flexibel oder zumindest biegbar ist. Zumindest ein Verbindungselement verbindet die ersten Teile der ersten und zweiten Leiterplatte über eine Steckverbindung miteinander elektrisch.
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Dieser Aufbau bietet den Vorteil, dass das Steuergerät an unterschiedlichen Gehäuseoberflächen zwei Steckverbinder aufweist. Hierdurch kann ein Steuergerät, das eine gegenüber einem herkömmlichen Steuergerät unveränderte Größe aufweist, eine wesentlich größere Anzahl an Steckverbindungen nach außen aufweisen. Dadurch, dass zudem zwei Leiterplatten im Inneren des Gehäuses vorgesehen sind, welche über das Verbindungselement elektrisch miteinander verbunden sind, kann eine im Vergleich zu herkömmlichen und in etwa gleich großen Steuergeräten wesentlich größere Funktionalität realisiert werden.
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In einem erfindungsgemäßen Steuergerät sind somit zwei elektrisch über das Verbindungselement miteinander verbundene einstückige, mehrlagige Leiterplatten untergebracht, wie diese in der
EP 1 575 344 A1 beschrieben sind. Als Lage einer Leiterplatte ist hier eine auf ein Trägermaterial aufgebrachte metallische Kaschierung zu verstehen. Das Trägermaterial kann sowohl ein- als auch zweiseitig kaschiert sein. Eine Lage der Leiterplatte kann Leiterbahnen und/oder Masse- und Versorgungsflächen enthalten. Bei einer jeweiligen der mehrschichtigen Leiterplatten sind über einen mehrschichtigen Biegebereich Hauptleiterplatten mit den elektronischen Bauelementen mit einem ebenfalls mehrschichtigen Anschlussbereich für einen Steckverbinder verbunden. Die Kontakte des jeweiligen Steckverbinders stehen hierbei senkrecht auf dem zweiten Teil der zugeordneten Leiterplatte. Durch diese Anordnung wird nicht nur der Anteil der Grundfläche der Leiterplatte (d.h. des ersten Teils) erhöht, auf dem elektrische und/oder elektronische Bauelemente angeordnet werden können. Vielmehr wird durch das Vorsehen zweier Leiterplatten der für Bauelemente zur Verfügung stehende Platz im Extremfall sogar verdoppelt.
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Die Leiterplatten sind in ihrem dritten Teil der Leiterplatte flexibel oder biegbar. Flexibel bedeutet, dass die Leiterplatte nach dem Biegen ohne einen Anschlag in etwa in ihre Ausgangsform zurückkehrt. Biegbar bedeutet, dass die Leiterplatte zerstörungsfrei gebogen werden kann und nach dem Biegen weitestgehend in der Form verbleibt, in die sie gebogen wurde.
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Leiterplatten, welche einen einzigen Biegebereich aufweisen, lassen sich im Gegensatz zu solchen Leiterplatten, welche mehrfache Biegebereiche aufweisen, sehr einfach fertigen. Obwohl bei dem erfindungsgemäßen Steuergerät eine Mehrzahl an einzelnen Komponenten gehandhabt werden muss, ist dies in der Praxis leichter zu bewerkstelligen als eine einzige Leiterplatte mit mehrfachen Biegebereichen bereitzustellen. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass ein Steuergerät mit zwei einstückigen, mehrlagigen Leiterplatten aufgrund des Baukastenprinzips eine größere Flexibilität bei der Bereitstellung unterschiedlicher Varianten an Steuergeräten ermöglicht.
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In einer zweckmäßigen Ausgestaltung sind die ersten Teile der ersten und der zweiten Leiterplatte parallel zueinander in dem Gehäuse angeordnet, wobei der erste und der zweite Steckverbinder an unterschiedlichen Hauptflächen des Gehäuses angeordnet sind. Beispielsweise können die beiden Steckverbinder an gegenüberliegenden Hauptflächen des Gehäuses angeordnet sein. Dies hat zur Folge, dass die zweiten Teile der ersten und zweiten Leiterplatten parallel zueinander angeordnet sind. Mit anderen Worten ist die Fügerichtung beider Steckverbinder parallel zu den Bodenplatten des Gehäuses und entlang einer gemeinsamen Achse.
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In einer anderen Ausgestaltung können die Steckverbinder auch an aneinandergrenzenden Hauptflächen angeordnet sein. Dadurch sind die zweiten Teile der ersten und der zweiten Leiterplatte senkrecht zueinander angeordnet. Auch hier ist die Fügerichtung der beiden Steckverbinder parallel zu den Bodenplatten des Gehäuses, wobei die Achsen der Fügerichtung der beiden Steckverbinder jedoch senkrecht aufeinander stehen.
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An welchen der Hauptflächen des Gehäuses des Steuergeräts die Steckverbinder ausgebildet werden, bemisst sich im Wesentlichen nach einer Einbausituation des Steuergeräts.
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Zweckmäßigerweise sind die erste und die zweite Leiterplatte an gegenüberliegenden Seiten des Gehäuses angeordnet. Dies ermöglicht ein kompaktes Gehäuse, da die beiden Leiterplatten jeweils in der Gestalt eines „L“, welche zweifach gespiegelt zueinander angeordnet sind, in dem Gehäuse platziert werden können. Hierdurch lässt sich ein Gehäuse mit minimaler Höhe bereitstellen.
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In einer weiteren zweckmäßigen Ausgestaltung sind Kontaktstifte des Verbindungselements mit Leiterbahnen der ersten Teile der ersten und zweiten Leiterplatte durch eine jeweilige Einpressverbindung elektrisch miteinander verbunden. Dabei kann das Verbindungselement vorteilhaft derart ausgebildet sein, dass der erste Teil der zweiten Leiterplatte ohne weitere Befestigung in dem Gehäuse gelagert ist.
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Gemäß einer weiteren zweckmäßigen Ausgestaltung ist nur eine der ersten oder der zweiten Leiterplatte thermisch an das Gehäuse angebunden. Eine Entwärmung der anderen der beiden Leiterplatten erfolgt über das Verbindungselement. Hierdurch kann eine Montage des Steuergeräts erleichtert werden.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung sieht vor, dass auf der thermisch an das Gehäuse angebundenen Leiterplatte Bauelemente mit im Vergleich höherer Verlustleistung, und auf der thermisch nicht an das Gehäuse angeordneten Leiterplatte Bauelemente mit im Vergleich niedrigerer Verlustleistung angeordnet sind. Die Möglichkeit, Bauelemente unterschiedlicher Verlustleistung auf einer der beiden Leiterplatten anordnen zu können, ermöglicht es auf besonders einfache Weise, eine thermisch optimierte Vorrichtung bereitzustellen.
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Es ist weiterhin zweckmäßig, wenn der erste Teil der ersten und/oder zweiten Leiterplatte jeweils zumindest teilweise beidseitig mit elektrischen und/oder elektronischen Bauelementen bestückt ist. Hierdurch lässt sich eine besonders große Anzahl an Bauelementen in dem Steuergerät unterbringen, wodurch eine große Anzahl an Funktionalitäten bei unverändertem Bauraum bereitgestellt werden kann.
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Die Erfindung wird nachfolgend näher anhand eines Ausführungsbeispiels in der Zeichnung erläutert. Es zeigen:
- 1 eine schematische Querschnittsdarstellung einer erfindungsgemäßen Steuervorrichtung, und
- 2 bis 4 schematische Darstellungen erfindungsgemäßer Steuergeräte mit unterschiedlich angeordneten Steckverbindern.
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1 zeigt ein Steuergerät 1, beispielsweise ein Motor- oder Getriebesteuergerät für ein Kraftfahrzeug. Es sind auch kombinierte Steuergeräte für Motor und Getriebe oder sonstige Steuer- und Regelfunktionen eines Kraftfahrzeugs denkbar. Das Steuergerät 1 weist ein Gehäuse 30 auf, welches aus einem Gehäuseunterteil 31 und einem Gehäuseoberteil 32 besteht. Das aus Gehäuseunterteil 31 und Gehäuseoberteil 32 gebildete Gehäuse 30 weist eine stirnseitige Öffnung 35 auf, in die ein erster Steckverbinder 40 eingesetzt werden kann. Ferner weist das Gehäuse 30 eine zweite stirnseitige Öffnung 36 auf, in die ein zweiter Steckverbinder 50 eingesetzt werden kann. Die eingesetzten Steckverbinder 40, 50 schließen das Gehäuse 30 ab.
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Zwischen Gehäuseunterteil 31 und Gehäuseoberteil 32 ist in einer nicht dargestellten Nut eine ebenfalls nicht dargestellte Dichtung eingesetzt. Hierbei kann es sich um eine aus einem Kunststoffmaterial vorgefertigte Dichtung oder um eine aushärtende oder nichtaushärtende Flüssigdichtung handeln. Zwischen dem Gehäuse 30 und den Steckverbindern 40, 50 ist ebenfalls eine jeweilige Dichtung 42, 52 eingesetzt.
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Mit dem Steckverbinder 40 elektrisch und mechanisch verbunden ist eine erste Leiterplatte 10, die im montierten Zustand im Inneren des Gehäuses 30 angeordnet ist. In entsprechender Weise ist mit dem Steckverbinder 50 elektrisch und mechanisch eine zweite Leiterplatte 20 verbunden, die im montierten Zustand ebenfalls im Inneren des Gehäuses 30 angeordnet ist.
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Der Aufbau der ersten und der zweiten Leiterplatte ist prinzipiell identisch. Die mehrlagigen Leiterplatten 10, 20 weisen jeweils einen ersten starren Teil 11, 21 auf, der wahlweise zumindest teilweise beidseitig mit Bauelementen (nicht dargestellt) bestückt ist. Ein zweiter, ebenfalls starrer Teil 12, 22 der Leiterplatten 10, 20 ist elektrisch und mechanisch mit den zugeordneten Steckverbindern 40, 50 verbunden. Ein dritter Teil 13, 23 der Leiterplatten 10, 20 ist zwischen dem ersten Teil 11, 21 und dem zweiten Teil 12, 22 der Leiterplatten 10, 20 angeordnet und verbindet den ersten und zweiten Teil elektrisch und mechanisch.
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Der jeweilige dritte Teil 13, 23 ist biegbar. Dies bedeutet, der zweite Teil 12, 22 mit dem Steckverbinder 40, 50 kann zumindest einmal zum Einbau der Leiterplatten 10, 20 in das Gehäuse 30 in diesem dritten Teil 13, 23 gebogen werden, so dass der Steckverbinder 40, 50 in die stirnseitige Öffnung 35, 36 eingesetzt werden kann.
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Kontaktstifte 41 des ersten Steckverbinders 40 sowie Kontaktstifte 51 des zweiten Steckverbinders 50 und zugeordnete Ausnehmungen in den jeweiligen zweiten Teilen 12, 22 der ersten und zweiten Leiterplatte 10, 20 sind vorzugsweise so ausgebildet, dass die Kontaktstifte 41, 51 einfach in die Ausnehmungen der zugeordneten Leiterplatten 10, 20 eingepresst werden können. Hierdurch entsteht eine elektrische und mechanische Verbindung zwischen den Kontaktstiften 41, 51 und der Leiterplatte 10, 20.
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Die Leiterplatten 10, 20 sind vorzugsweise als vierlagige Leiterplatten aufgeführt. Bezüglich der konkreten Ausgestaltung und möglicher Abwandlungen wird auf die
EP 1 575 344 A1 verwiesen, deren Inhalt durch Bezugnahme in die vorliegende Anmeldung aufgenommen wird.
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Wie aus der Querschnittsdarstellung der 1 ohne weiteres ersichtlich ist, sind die ersten Teile 11, 21 der ersten und zweiten Leiterplatte 10, 20 im Inneren des Gehäuses 30 an gegenüberliegenden Seiten des Gehäuses angeordnet. Eine elektrische und mechanische Verbindung der ersten Teile 11, 21 miteinander erfolgt über ein Verbindungselement 60. Hierbei sind Kontaktstifte 61 des Verbindungselements 60 mit nichtdargestellten Leiterbahnen der ersten Teile 11, 21 der ersten und zweiten Leiterplatte 10, 20 durch eine jeweilige Einpressverbindung elektrisch miteinander verbunden.
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Obwohl im Ausführungsbeispiel gemäß 1 lediglich ein einziges Verbindungselement 60 dargestellt ist, könnte die elektrische und/oder mechanische Verbindung zwischen den ersten Teilen 11, 21 der Leiterplatten 10, 20 auch über mehrere solcher Verbindungselemente 60 erfolgen.
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Bevorzugt ist das Verbindungselement 60 derart ausgestaltet, dass der erste Teil 21 der zweiten Leiterplatte 20 keine weitere Befestigung an dem Gehäuse 30 benötigt. Demgegenüber ist der erste Teil 11 der ersten Leiterplatte 10 mechanisch an dem Gehäuseunterteil 32 des Gehäuses gehaltert. Hierzu liegt der erste Teil 11 auf mehreren Vorsprüngen des Gehäuseunterteils 32, welche Auflagen 33 ausbilden, auf. Über Befestigungsmittel 34, beispielsweise Schrauben oder Nieten, erfolgt eine mechanische Befestigung des ersten Teils 11 der ersten Leiterplatte 10 an dem Gehäuseunterteil 32.
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Im Ausführungsbeispiel kommen die Steckverbinder 40, 50 an gegenüberliegenden Oberflächenseiten des Gehäuses 30 zum Liegen. Die Fügerichtung einer Steckverbindung verläuft damit parallel zu den ersten Teilen 11, 21 der Leiterplatten 10, 20. Darüber hinaus verläuft die Fügerichtung der beiden Steckverbindungen in Richtung einer gemeinsamen Achse.
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Aufgrund einer mechanischen Anbindung des ersten Teils 11 der ersten Leiterplatte 10 ist es zweckmäßig, Bauelemente mit hoher Verlustleistung auf diesem ersten Teil 11 der ersten Leiterplatte 10 anzuordnen. Da der erste Teil 21 der zweiten Leiterplatte 20 lediglich über das Verbindungselement 60, die erste Leiterplatte 10 und das Gehäuseunterteil 32 entwärmt werden kann, ist es weiter zweckmäßig, Bauelemente mit geringerer Verlustleistung auf der zweiten Leiterplatte 20 vorzusehen.
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Da über die Kontaktstifte 61 des Verbindungselements 60 ein Datenaustausch zwischen Komponenten auf der ersten Leiterplatte und Komponenten auf der zweiten Leiterplatte 20 erfolgen kann, ist es zweckmäßig, Daten austauschende Komponenten nahe dem Verbindungselement 60 auf den ersten Teilen 11, 21 der ersten und zweiten Leiterplatte 10, 20 zu platzieren.
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Das Vorsehen zweier aus dem Gehäuse ragender Steckverbinder weist darüber hinaus den Vorteil auf, dass ein solches Steuergerät gegenüber einem Steuergerät, das identische Funktionalitäten und lediglich einen einzigen Steckverbinder mit entsprechend erhöhter Anzahl an Kontaktstiften ein verringertes Raumvolumen einnimmt. Bei einem solchen herkömmlichen Steuergerät mit lediglich einem einzigen Steckverbinder müsste zur Realisierung der entsprechenden Anzahl an Kontaktstiften entweder der Steckverbinder verbreitert oder in der Höhe vergrößert werden. Beides führt zu vergrößerten Seitenkanten des Gehäuses und damit größerem Raumvolumen.
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Gegenüber einem Steuergerät, das eine einzige Leiterplatte mit zwei flexiblen Teilen zur Ausbildung zweier an unterschiedlicher Oberflächenseite aus dem Gehäuse ragende Steckverbindungen weist das vorgeschlagene Vorgehen den Vorteil einer einfacheren und wenig fehlerbehafteten Herstellbarkeit auf.
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Durch das Vorsehen einer weiteren, zweiten Leiterplatte, welche durch die erste Leiterplatte „piggybacked“ getragen wird, lässt sich eine wesentlich größere Anzahl an Bauelementen in dem Steuergerät realisieren. Darüber hinaus können die Bauelemente entsprechend ihrer Verlustleistung auf die eine oder die andere Leiterplatte verteilt werden.
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Eine besonders einfache Realisierung eines solchen Steuergeräts ergibt sich dann, wenn die Flächen der ersten Teile 11, 21 der ersten und zweiten Leiterplatte 10, 20 parallel zueinander angeordnet sind. Hierdurch kann das Verbindungselement 60 (oder die Verbindungselemente) mit geraden Kontaktstiften ausgebildet werden. Darüber hinaus lassen sich die Steckverbinder 40, 50 je nach Ausrichtung der Leiterplatten 10, 20 zueinander an unterschiedlichen Oberflächenseiten des Gehäuses realisieren. Dies ist beispielhaft in den 2 bis 4 dargestellt.
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2 zeigt eine Draufsicht auf ein erfindungsgemäßes Steuergerät 1. Die in Blattebene sichtbare Oberflächenseite ist mit A gekennzeichnet. Der erste Steckverbinder 40 ist an einer Oberflächenseite B, der zweite Steckverbinder 50 an einer gegenüberliegenden Oberflächenseite C ausgebildet. Die Anordnung entspricht damit der in 1 gezeigten.
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In 3 sind die erste und zweite Leiterplatte gegenüber der in 1 gezeigten Variante um 90° verdreht, so dass der erste Steckverbinder 40 weiterhin an Oberflächenseite B und der zweite Steckverbinder 50 um 90° verdreht an Oberflächenseite E zum Liegen kommt.
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4 zeigt eine weitere Ausgestaltungsvariante, in der der dritte Teil 23 der zweiten Leiterplatte 20 nicht gebogen ist. Dies bedeutet, der erste Teil 21 und der zweite Teil 22 liegen in einer Ebene. Hierdurch kommt der erste Steckverbinder wiederum an Oberflächenseite B und der zweite Steckverbinder 50 an Oberflächenseite A zum Liegen.
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In einer weiteren, nicht dargestellten Ausgestaltungsvariante könnte ein Steuergerät auch mit mehr als zwei Leiterplatten realisiert sein. Die ersten Teile der Leiterplatten würden dann parallel zueinander in dem Gehäuse angeordnet und mechanisch und elektrisch über eine entsprechende Anzahl an Verbindungselementen miteinander verbunden sein.