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Die Erfindung betrifft eine Tür für ein Gargerät, welche eine Türaußenscheibe, eine Türinnenscheibe und zwischen der Türaußenscheibe und der Türinnenscheibe eine erste und eine zweite Türzwischenscheibe aufweist, wobei beide Türzwischenscheiben jeweils einen ersten Seitenrand aufweisen und die ersten Seitenränder einem ersten Türprofil zugewandt sind. Die Türzwischenscheiben weisen jeweils einen dem ersten Seitenrand gegenüberliegenden zweiten Seitenrand auf, wobei die zweiten Seitenränder einem zweiten Türprofil zugewandt sind, welches dem ersten Türprofil gegenüberliegend angeordnet ist. Die beiden Türzwischenscheiben sind somit zwischen den Türprofilen angeordnet. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Gargerät mit einer entsprechenden Tür.
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Türen mit einer derartigen Ausgestaltung von Türscheiben sind bei Backöfen bekannt. Insbesondere sind diese Aufbauten der Türen bei Backöfen bekannt, die einen Pyrolysebetrieb ermöglichen. Beim Pyrolysebetrieb treten sehr hohe Temperaturen bis 500 °C und darüber auf, und es ist ein derartiger geschichteter Aufbau mit einer Mehrzahl von Scheiben erforderlich, um einerseits die Türaußenscheibe nicht zu stark aufzuheizen und andererseits nicht zu viel Hitze aus dem Garraum entweichen zu lassen.
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Bei herkömmlichen Türen, die zwei derartige Türzwischenscheiben aufweisen, sind diese an ihren gegenüberliegenden beiden Seitenrändern beabstandet zu den Türprofilen angeordnet und lediglich an der Unterseite und ggf. an der Oberseite befestigt. Durch eine derartige Ausgestaltung einer Tür kann die Frontscheibe unerwünschten Temperaturschwankungen unterliegen und ausgesetzt sein.
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DE 100 47 016 A1 zeigt einen Garofen mit einer Ofenmuffel, in deren Innenraum Gargut aufnehmbar und erhitzbar ist, einer Tür zum Verschließen einer Beschickungsöffnung der Ofenmuffel gegenüber einem Außenraum, wobei die Tür neben einem Türgriff einen dem Außenraum zugewandten äußeren Türhohlraum und einen oder mehrere innere Türhohlräume, deren jeweils letzter dem Innenraum der Ofenmuffel zugewandt ist, aufweist und einer Kühleinrichtung, mit der erste Kühlluft in einem Bereich des Türgriffs oder unterhalb des Türgriffs über wenigstens eine erste Ansaugöffnung aus dem Außenraum ansaugbar, nacheinander durch den äußeren Türhohlraum und den oder die inneren Türhohlräume führbar und in einem oberen oder unteren Bereich des letzten inneren Türhohlraums über wenigstens eine erste Ausblasöffnung aus der Tür ausblasbar ist.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Tür für ein Gargerät sowie ein derartiges Gargerät zu schaffen, bei welchem die Temperaturbeaufschlagung der Türaußenscheibe reduziert ist und eine möglichst gleiche Temperatur an der Türaußenscheibe auftritt.
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Diese Aufgabe wird durch eine Tür und ein Gargerät gemäß den unabhängigen Ansprüchen gelöst.
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Eine erfindungsgemäße Tür für ein Gargerät umfasst eine Türaußenscheibe, eine Türinnenscheibe und zwischen der Türaußenscheibe und der Türinnenscheibe eine erste und eine zweite Türzwischenscheibe. Beide Türzwischenscheiben weisen jeweils einen ersten Seitenrand auf, wobei diese ersten Seitenränder einem ersten Türprofil der Tür zugewandt sind. Die beiden Zwischenscheiben weisen darüber hinaus jeweils einen zweiten Seitenrand auf, der dem jeweils ersten Seitenrand gegenüberliegt, wobei diese zweiten Seitenränder einem zweiten Türprofil der Tür zugewandt sind. Zwischen dem ersten Seitenrand der ersten Türzwischenscheibe und dem ersten Türprofil ist ein erster Luftspalt ausgebildet, wobei der zweite Seitenrand der ersten Türzwischenscheibe mit dem zweiten Türprofil verbunden ist. Zwischen dem zweiten Seitenrand der zweiten Türzwischenscheibe und dem zweiten Türprofil ist ein zweiter Luftspalt ausgebildet und der erste Seitenrand der zweiten Türzwischenscheibe ist mit dem ersten Türprofil verbunden. Durch eine derartige Anordnung und Ausgestaltung der Türzwischenscheiben wird jeweils paarweise gegenüberliegend einerseits ein Luftspalt zwischen einem Seitenrand einer Türzwischenscheibe und einem benachbarten Türprofil und andererseits eine direkte Anbindung einer Türzwischenscheibe an ein Türprofil erreicht. Durch eine derartige Ausgestaltung werden Luftströmungen in der Tür generiert, die dazu führen, dass die Türaußenscheibe keine großen Temperaturschwankungen erfährt und andererseits über ihre Fläche einen möglichst gleichmäßigen Temperaturwert aufweist.
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Vorzugsweise ist vorgesehen, dass die beiden parallel und beabstandet zueinander angeordneten Türzwischenscheiben seitlich versetzt zueinander angeordnet sind. Ein derartiger Seitenversatz der beiden Türzwischenscheiben relativ zueinander ermöglicht in besonders vorteilhafter Weise die in unterschiedlichen Lagen ausgebildeten Luftspalte an verschiedenen Seitenrändern der beiden Türzwischenscheiben einerseits und die zuverlässig und mechanisch stabile Anbindung der Türzwischenscheiben an gegenüberliegenden Seitenrändern andererseits.
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Insbesondere ist vorgesehen, dass die beiden Türzwischenscheiben flächenmäßig gleichgroß ausgebildet sind, so dass durch diesen seitlichen Versatz der Türzwischenscheiben die Luftspalterzeugung einerseits und die direkte und feste Anbindung andererseits begünstigt ist, so dass ein ganz spezifisch strömender Luftstrom durch den Scheibenaufbau der Tür erzielt wird, um die oben genannten Vorteile bezüglich der reduzierten Temperaturbeaufschlagung und gleichmäßigen Temperaturverteilung der Türaußenscheibe erreichen zu können.
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Vorzugsweise ist vorgesehen, dass der zweite Seitenrand der ersten Türzwischenscheibe luftspaltfrei mit dem zweiten Türprofil verbunden ist. Eine unerwünschte Luftströmung an dieser Schnittstelle ist dadurch verhindert.
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Vorzugsweise ist vorgesehen, dass der erste Seitenrand der zweiten Türzwischenscheibe luftspaltfrei mit dem ersten Türprofil verbunden ist. Auch hier gelten die oben genannten Vorteile.
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Insbesondere ist vorgesehen, dass die Türzwischenscheiben auf gleichem Höhenniveau angeordnet sind. Dies bedeutet, dass ihre oberen und unteren Ränder paarweise jeweils auf gleichem Höhenniveau liegen. Dadurch ist die untere und/oder obere Anbindung dieser Türzwischenscheiben an Komponenten der Tür einfach und ohne komplexe Veränderung der Struktur möglich.
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Vorzugsweise sind die Luftspalte mit einer Breite zwischen 1 cm und 4 cm, insbesondere zwischen 1 cm und 3 cm, ausgebildet.
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Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Gargerät, insbesondere einen pyrolysefähigen Backofen, mit einer erfindungsgemäßen Tür oder einer vorteilhaften Ausgestaltung davon.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand schematischer Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- 1 eine schematisch perspektivische Darstellung eines erfindungsgemäßen Gargeräts;
- 2 eine Ansicht von hinten auf Teilkomponenten der Tür des Gargeräts gemäß 1; und
- 3 eine Schnittdarstellung der Tür gemäß 1 und 2.
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In den Figuren werden gleiche oder funktionsgleiche Elemente mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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In 1 ist ein als Backofen mit Pyrolysefunktion ausgebildetes Gargerät 1 gezeigt. Das Gargerät 1 umfasst einen Garraum 2, der durch Wände einer Muffel 3 begrenzt ist. In den Garraum 2 können Lebensmittel zum Zubereiten eingebracht werden. Frontseitig weist die Muffel 3 eine Beschickungsöffnung auf, die durch eine Tür 4 verschließbar ist. Das Gargerät 1 kann zusätzlich Kochzonen 5, 6, 7 und 8 aufweisen, die in Anzahl und Position lediglich beispielhaft dargestellt sind. Ebenso kann eine Bedieneinrichtung 9 vorgesehen sein, die im Hinblick auf die Anzahl und den Ort einer Anzeigeeinheit 10 und Bedienelementen 11 und 12 ebenfalls lediglich beispielhaft ausgebildet und dargestellt ist.
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Die Tür 4 ist in 2 in einer Ansicht von hinten und somit aus dem Garraum 2 heraus dargestellt. Die Tür 4 umfasst eine Türaußenscheibe 13 an deren Innenseite 14 längliche Türprofile 15 und 16 angeordnet, insbesondere angeklebt sind. Die Türprofile 15 und 16 sind parallel und beabstandet zueinander angeordnet. Durch die Türprofile 15 und 16 ist eine in 2 nicht gezeigte Türinnenscheibe 17 (3) gehalten. Zwischen den Türprofilen 15 und 16 in horizontaler Richtung und somit in x-Richtung betrachtet, und in z-Richtung, welche sich senkrecht zur Figurenebene erstreckt, sind zwischen der Türaußenscheibe 13 und der Türinnenscheibe 17 zwei Türzwischenscheiben 18 und 19 angeordnet.
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Wie dabei aus der Darstellung in 2 zu erkennen ist, sind die beiden Türzwischenscheiben 18 und 19 flächenmäßig gleichgroß, in x-Richtung jedoch seitlich versetzt zueinander angeordnet. In Höhenrichtung und somit in y-Richtung sind sie auf gleichem Niveau angeordnet.
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Im Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass die erste Türzwischenscheibe 18 mit einem ersten Seitenrand 18a beabstandet zu einer Innenseite 15a des ersten Türprofils 15 angeordnet ist. Es ist somit zwischen diesem ersten Seitenrand 18a und dem ersten Türprofil 15 ein Luftspalt ausgebildet.
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An einem gegenüberliegenden zweiten Seitenrand 18b ist die erste Türzwischenscheibe 18 direkt und luftspaltfrei an einer Innenseite 16a des zweiten Türprofils 16 angebunden.
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Darüber hinaus ist vorgesehen, dass die parallel und beabstandet zur ersten Türzwischenscheibe 18 angeordnete zweite Türzwischenscheibe 19 mit einem ersten Seitenrand 19a luftspaltfrei und direkt an die Innenseite 15a des ersten Türprofils 15 angebunden ist. Andererseits ist vorgesehen, dass ein zweiter Seitenrand 19b der zweiten Türzwischenscheibe 19 beabstandet zu der Innenseite 16a des zweiten Türprofils 16 angeordnet ist. Zwischen diesem zweiten Seitenrand 19b und der Innenseite 16a ist somit ebenfalls ein Luftspalt ausgebildet. Durch eine derartige jeweils kreuzweise versetzt zueinander vorgesehene Ausbildung von Luftspalten einerseits und direkten luftspaltfreien Anbindungen der Türzwischenscheiben 18 und 19 an dem Türprofil 15 und 16 ist eine ganz spezifische Luftströmung erzeugbar, die es ermöglicht, unerwünschte Temperaturschwankungen an der Türaußenscheibe 13 zu vermeiden. Ebenso kann durch diese Ausgestaltung eine möglichst gleichmäßige Temperatur an einem möglichst großen Flächenbereich der Türaußenscheibe 13 erzeugt werden.
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Die in 2 und 3 gezeigte Ausführung ist als Beispiel anzusehen. Ebenso kann eine inverse Ausgestaltung vorgesehen sein, bei der die erste Türzwischenscheibe 18 die der Türaußenscheibe 13 nächstgelegene Türzwischenscheibe ist und die zweite Türzwischenscheibe 19 dann die der Türinnenscheibe 17 nächstgelegene Türzwischenscheibe ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Gargerät
- 2
- Garraum
- 3
- Muffel
- 4
- Tür
- 5
- Kochzone
- 6
- Kochzone
- 7
- Kochzone
- 8
- Kochzone
- 9
- Bedieneinrichtung
- 10
- Anzeigeeinheit
- 11
- Bedienelement
- 12
- Bedienelement
- 13
- Türaußenscheibe
- 14
- Innenseite
- 15
- erstes Türprofil
- 15a
- Innenseite
- 16
- zweites Türprofil
- 16a
- Innenseite
- 17
- Türinnenscheibe
- 18
- erste Türzwischenscheibe
- 18a
- erster Seitenrand
- 18b
- zweiter Seitenrand
- 19
- zweite Türzwischenscheibe
- 19a
- erster Seitenrand
- 19b
- zweiter Seitenrand