-
Die Erfindung betrifft einen Backofen als ein Gargerät, welches eine Gerätetür mit einer Vollglasfront aufweist, und weiterhin eine entsprechende Gerätetür.
-
Aus
DE 297 22 024 U1 ist eine schaltbare Glastür für Haushaltsgeräte bekannt, bei der eine 'Glastastatur' auf oder in die Glastür integriert ist. Dabei ist das Bedienfeld die transparente Glastür selbst. Die Glastastatur kann ein LCD-Display oder einen Monitor umfassen. Die Bedienblende kann entfallen. Die zur Bedieneinheit notwendige Auswerteelektronik ist in einem temperaturreduzierten, isolierten Bereich des Backofens angebracht.
-
Nachteilig bei einer Haushaltsgerätetür, insbesondere einer Gerätetür, mit einer Vollglasfront ist das erforderliche Befestigen eines Griffs zum Öffnen und Schließen der Vollglasfront. Ein Griff muss entweder an einem die Vollglasfront umfassenden stabil konstruierten Rahmen befestigt werden, an der Vollglasfront aufgeklebt werden oder durch Bohrungen, welche durch die Vollglasfront hindurchführen, verschraubt werden. Vor allem bei einer sich im Betrieb eines Backofens erwärmenden oder gar stark erhitzenden und danach wieder abkühlenden Vollglasfront sind Klebelösungen mit Blick auf einen dadurch möglichen Haftverlust des Klebers kritisch. Bei durch Bohrungen im Glas hindurchführenden Schraubverbindungen können kritische mechanische Spannungen auftreten.
-
FR 2 834 332 A1 offenbart einen Ofen, insbesondere Mikrowellenofen, der aufweist: einen Garraum mit einer vorderseitigen Öffnung, eine Tür zum Verschließen der Öffnung und ein vorderseitiges Bedienfeld zum Steuern eines Garens von in den Ofen eingebrachten Speisen, wobei bei geschlossener Tür zumindest ein Teil des Bedienfelds weiterhin zugänglich ist.
-
DE 696 23 568 T2 offenbart einen Haushaltsherd mit ununterbrochener Frontblende für Haushaltszwecke der Art, bei der eine Frontöffnung durch ein Türteil mit einem Sichtfenster auf der Vorderseite des Backofens geschlossen wird und Steuereinrichtungen auf einer Frontschalttafel angeordnet sind, wobei das Türteil sich über die Vorderseite des Backofens erstreckt, so dass es in der geschlossenen Stellung auch die Schalttafel überdeckt und wobei in dem Türteil Öffnungen vorgesehen sind, um die Bedienung der Steuereinrichtungen auch dann zu ermöglichen, wenn das Türteil geschlossen ist.
-
DE 23 07 915 B2 offenbart einen Herd, insbesondere einen Elektroherd mit einem Bratofen und einer Kochmulde, bei dem oberhalb der mit einem Bedienungshandgriff versehenen Bratofentür eine Schalterblende mit Bedienungsorganen angeordnet ist, wobei die Schalterblende gegenüber der Herdmulde durch Bildung eines stufenförmigen Absatzes vertieft angeordnet ist und wobei der Bedienungshandgriff für die Bratofentür als ein auf der Bratofentür aufgesetzter und die Schalterblende umschließender Rahmen ausgebildet ist, dessen oberer, die Schalterblende überragender Querteil den Griffteil bildet.
-
Es ist die Aufgabe der Erfindung, ein Haushaltsgerät mit einer Gerätetür mit Blick auf das Vorsehen eines geeigneter konstruierten Griffs zum Öffnen und Schließen der Gerätetür zu verbessern.
-
Die Aufgabe wird durch die unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind insbesondere den Unteransprüchen einzeln oder in Kombination entnehmbar.
-
Die Aufgabe wird gelöst durch eine Backofentür mit einem Griff, welcher durch mindestens eine muldenförmige Aussparung seitlich in der Backofentür ausgebildet ist, wobei die Aussparung mindestens eine Lüftungsöffnung zum Belüften und/oder Entlüften der Backofentür aufweist. Vorteilhafterweise muss bei einer solchen Ausgestaltung eines Griffs kein separates Griffelement an der Vollglasfront oder an einem Rahmenteil der Gerätetür befestigt werden. Beschädigungen der Vollglasfront durch hindurchführende Bohrungen oder aufgrund nachlassender Klebeverbindungen abbrechende Griffe sind vermeidbar. Vorteilhaft wird außerdem ein ästhetisch positiver Anblick geboten, da eine einheitliche Front ohne ein vorstehendes Griffelement ermöglicht wird. Ein seitlicher Randbereich kann ein linksseitiger, rechtsseitiger, oberer oder unterer Randbereich sein.
-
Trotz einer Ausgestaltung des Haushaltsgeräts als ein Ofen, und damit der Gerätetür als Ofentür, ist eine solche Lösung vorteilhaft umsetzbar. Obwohl vermeindlich eine Umsetzung mit Blick auf eine vermeintliche Verbrennungsgefahr fern liegt, zeigt sich, dass eine Erwärmung oder gar eine Erhitzung des seitlichen Bereichs einer Gerätetür und/oder des seitlichen vorderen Korpus nicht so hoch ist, dass eine unangenehme Erwärmung stattfindet. Gegebenenfalls in Verbindung mit Kühlungsmaßnahmen wie z. B. einer mit Luft durchströmten Gerätetür kann eine zu starke Erwärmung des Griffbereichs ausreichend verhindert werden.
-
Die Aussparung weist mindestens eine Lüftungsöffnung zum Belüften und/oder Entlüften der Backofentür auf. Dies ergibt den Vorteil einer verbesserten Wärmeisolierung bzw. Wärmeabführung. So kann insbesondere auch eine bei einem Eingriff in die Aussparung vorliegende Temperatur besonders niedrig gehalten werden.
-
Dabei kann die mindestens eine Lüftungsöffnung eine Verbindung zwischen der Aussparung und einem durch die Frontscheibe und einer zweiten, dahinter angeordneten Scheibe gebildeten Türinnenraum bilden. Dies ist insbesondere bei links- und rechtsseitigen Lüftungsöffnungen vorteilhaft.
-
Die Gerätetür kann insbesondere eine vollflächige Front, insbesondere eine Vollglas-Frontscheibe, aufweisen. In diesem Fall bietet eine derartige Griffausbildung eine Vielzahl von Vorteilen. Der Einsatz eines Klebers zum Aufkleben eines Griffelements auf der Front, insbesondere Glasfront, ist nicht mehr erforderlich. Auch muss keine Bohrung durch die Front, insbesondere Glasfront, geführt werden, um Schrauben aus einem metallischen Material mit anderem Wärmeausdehnungskoeffizienten als dem von Glas hindurchschrauben zu können. Die Ausbildung eines dünnen optisch vorteilhaften Rahmens zum Einfassen der Glasfront wird ermöglicht, da der Rahmen keine über ein Griffelement einwirkenden Hebel- und Scherkräfte aushalten muss. Die Front der Gerätetür kann auch aus anderen Materialien gebildet sein.
-
Besonders bevorzugt wird dabei, wenn der Griff als eine muldenförmige Aussparung in der Gerätetür seitlich hinter deren Front ausgebildet ist.
-
Es ist insbesondere zur erhöhten Griffigkeit und Herstellung vorteilhaft, wenn die Aussparung hinter einer Frontscheibe vorgesehen ist.
-
Es ist zur einfachen Herstellung besonders geeignet, wenn die Aussparung in einem Rahmen der Gerätetür eingebracht ist. Dann wird es besonders bevorzugt, wenn die Aussparung vom Rahmen der Gerätetür vorder- und rückseitig begrenzt ist.
-
Auch bevorzugt wird ein Haushaltsgerät mit einer Gerätetür und einem Griff, wobei der Griff durch eine Aussparung ausgebildet wird, welche im vorderen, der Gerätetür benachbarten Korpusbereich des Haushaltsgeräts und/oder im seitlichen Randbereich der Gerätetür ausgebildet ist.
-
In den folgenden Figuren wird die Erfindung durch schematische Ausführungsbeispiele beschrieben. Diese Ausführungsbeispiele beschränken die Erfindung nicht, welche insbesondere durch den Umfang des Anspruchs bestimmt wird. Gleiche Komponenten und funktionale Merkmale innerhalb der verschiedenen Figuren werden durchgängig durch gleiche Bezugsziffern gekennzeichnet, wobei Wiederholungen unter Bezug auf die jeweils andere Figur vermieden werden.
-
1 zeigt skizzenhaft ein Gargerät als ein beispielhaftes Haushaltsgerät mit einer Gerätetür aus einer Vollglasfront und einem Griff gemäß einer ersten Ausführungsform;
-
2 zeigt schematisch ein Haushaltsgerät gemäß einer zweiten Ausführungsform;
-
3 zeigt schematisch eine Schnittansicht in Draufsicht durch eine Gerätetür gemäß einer dritten Ausführungsform; und
-
4 zeigt schematisch in Schrägansicht die in einer Küchenzeile angeordnete Gerätetür aus 3.
-
Die 1 und 2 zeigen jeweils als beispielhaftes Haushaltsgerät ein Gargerät 1, 7 in Form eines Ofens, an dessen Vorderseite eine Gerätetür 2, 8 mittels einer Gelenkverbindung 3 angelenkt ist. Die Gerätetür 2, 8 besteht dabei jeweils aus einer Vollglasfront, welche zur Halterung und Anlenkung an der Gelenkverbindung 3 gegebenenfalls von einem dünnen metallischen Rahmen umgeben ist. Die Vollglasfront der Gerätetür 2, 8 bietet einen Durchblick in einen Garraum 5 des Gargeräts 1 und auf einen vorderseitigen Rand einer Muffel 6.
-
Gemäß 1 ist ein Griff 4 vorzugsweise nicht direkt an der Gerätetür 2 sondern in Form einer Aussparung 10 am außenseitigen vorderen Rand des Korpus des Gargerätes 1 ausgebildet. Zum Öffnen der Gerätetür 2 wird entsprechend am rechten Rand der Gerätetür 2 vorbeigegriffen und mit Fingern in die den Griff 4 ausbildende Aussparung 10 gegriffen, um die Gerätetür 2 in diesem Bereich zu hintergreifen und anschließend vorziehen zu können.
-
Gemäß 2 ist als Griff 9 ebenfalls eine Aussparung 11 in einem Bereich hinter der vorderseitigen Frontfläche der Gerätetür 2 ausgebildet. Die den Griff 9 ausbildende Aussparung 11 ist jedoch nicht im Bereich des Korpus des Gargerätes 1 sondern seitlich in den die Gerätetür 2 umgebenden Rahmen und/oder in den seitlich rückseitigen Körper der Gerätetür 8 selber eingearbeitet. Das Öffnen erfolgt entsprechend wie bei der Ausführungsform gemäß 1 durch teilweises Vorbeigreifen am seitlichen Rand der Gerätetür 8 und Hineingreifen in die den Griff 9 ausbildende Aussparung 11.
-
Vorzugsweise können auch Aussparungen 10, 11 in sowohl dem Korpus des Gargeräts 1 gemäß 1 als auch im seitlichen hinteren Randbereich der Gerätetür 8 durch Kombination der beiden Ausführungsformen vorgesehen werden.
-
Gemäß 3 ist eine Gerätetür 12 skizziert, welche eine Vollglasfront mit einer außenseitigen Scheibe 13 aufweist. Die Scheibe 13 ist dabei an ihrem seitlichen Umfang in einem dünnen Rahmen 14 eingefasst. Ein Griff ist als eine Aussparung 15 in einem seitlichen Umfangsbereich des Rahmens 14 ausgebildet. Die Aussparung 15 ist dabei muldenförmig ausgebildet. Das Öffnen erfolgt entsprechend wie bei den Ausführungsformen gemäß 1 oder 2 durch teilweises Vorbeigreifen am seitlichen Rand der Gerätetür 12 und Hineingreifen in die den Griff ausbildende Aussparung 15.
-
Die Aussparung 15 ist zumindest nach vorne/frontseitig und nach hinten/rückseitig vom Rahmen 14 begrenzt. Der Rahmen 14 hält, insbesondere zur Wärmeisolierung, weitere Scheiben, nämlich hier eine zweite Scheibe 16 und weitere Scheiben 17, 18. Zwischen der äußeren Frontscheibe 13 und der zweiten Scheibe 16 wird ein Türinnenraum 19 gebildet. Der Türinnenraum 19 ist zur weiteren Kühlung der Frontscheibe 13 belüftbar. Zur – je nach Lüftungskonzept – Belüftung oder Entlüftung ist seitlich in der Gerätetür 12 zumindest eine Lüftungsöffnung 20 angebracht. Diese zumindest eine Lüftungsöffnung 20 ist somit zumindest teilweise in den Türgriff bzw. die Aussparung 15 integriert.
-
Die als Griff dienende Aussparung 15 läuft vorteilhafterweise über einen größeren Teil der Seite des Rahmens 14. Dabei kann die Aussparung 14 auch in mehrere Teile unterteilt sein, was man auch als Vorsehen mehrerer seitlicher Aussparungen ansehen kann.
-
4 zeigt die Gargerätetür 12, wie sie als Teil eines Ofens in eine Küchenzeile 21 eingebaut ist. Der Rahmen 14, der die außenseitige bzw. Frontscheibe 13 einfasst, weist an einer Seite die Aussparung 15 auf, die sich über einen Großteil der Türhöhe erstreckt. In den Rahmen und die Frontscheibe eingesetzt ist ein Bedienmodul 22. Der Garraum ist durch ein Sichtfenster 23 betrachtbar. Die Lüftungsöffnungen sind nicht sichtbar, da sie hinter Blenden 24 verdeckt sind.