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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Abdeckung für eine Betriebsmittelbehälteranordnung, die einen ersten Betriebsmittelbehälter und einen zweiten Betriebsmittelbehälter umfasst, mit einem Abdeckungsgehäuse, das eine erste Öffnung zum Verbinden mit einem Betriebsmitteleinlass des ersten Betriebsmittelbehälters und eine zweite Öffnung zum Verbinden mit einem Betriebsmitteleinlass des zweiten Betriebsmittelbehälters aufweist, wobei sich die Öffnungen durch eine Abdeckungsgehäusewand der Abdeckung erstrecken. Ferner betrifft die Erfindung ein Betriebsmittelbehältersystem mit der erfindungsgemäßen Abdeckung.
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Aufgrund stetig wachsender Anforderungen an die Umweltverträglichkeit von Kraftfahrzeugen gelten für Verbrennungskraftmaschinen zunehmend schärfere Restriktionen hinsichtlich der Emissionsgrenzwerte. Vor allem Fahrzeuge, wie z.B. Lastkraftwagen, Baumaschinen oder Landmaschinen, unterliegen seit mehreren Jahren stufenweise strenger werdenden Abgasnormen. Die Forderungen dieser Normen lassen sich vielfach nicht mehr allein durch Maßnahmen des Motormanagements erfüllen, sondern erfordern zusätzlich eine Abgasnachbehandlung. Im Rahmen der Abgasnachbehandlung wird häufig, oft auch in Kombination mit anderen Methoden, die selektive katalytische Reduktion bzw. Selective Catalytic Reduction (SCR) eingesetzt. Dabei wird ein chemisches Reduktionsmittel in den Abgasstrom eindosiert. Der mit dem Reduktionsmittel versetzte Abgasstrom wird anschließend über geeignete SCR-Katalysatoren geleitet, an denen die Abgase durch chemische Reduktion gereinigt werden. Als Reduktionsmittel hat sich eine 32,5% wässrige Harnstofflösung nach DIN70070 bewährt, die von der Industrie als ADBLUE® oder in den USA als Diesel Exhaust Fluid (DEF) bezeichnet wird.
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Die betroffenen Fahrzeuge müssen dafür nicht nur mit den erforderlichen Vorrichtungen und Aggregaten zur Abgasnachbehandlung ausgerüstet sein, sondern neben dem Kraftstofftank auch über einen zusätzlichen Betriebsmittelbehälter für das Reduktionsmittel verfügen. Besonders auf Schleppern, Traktoren und auch auf kleineren und mittleren Baumaschinen ist der vorhandene Bauraum in der Regel sehr knapp bemessen. Häufig ist der Kraftstoffbehälter an einer Seite des Fahrzeugs in einem in Fahrtrichtung vorderen Bereich angeordnet und wird über den Betriebsmitteleinlass bzw. einen Einfüllstutzen mittels eines Zapfhahns befüllt. Dieser Bereich des Kraftstoffbehälters wird oft mit einer integrierten und aus Sicherheitsgründen mit einer rutschhemmenden Riffelung ausgestatteten Trittfläche versehen oder er erhält eine montierte Trittabdeckung, die der Fahrzeugführer oder das Wartungspersonal nutzen können, um bspw. die Scheiben zu reinigen oder die Wischerblätter zu wechseln. Aufgrund des gerade bei Fahrzeugen von geringer und mittlerer Größe nur begrenzt verfügbaren Bauraums und einer Reihe weiterer Anforderungen führt die Anordnung von Kraftstofftank und Reduktionsmitteltank regelmäßig zu konstruktiven Herausforderungen. So muss der Reduktionsmittelbehälter sicher montiert werden können. Gleichzeitig sollte der Reduktionsmittelbehälter nicht in einem Bereich mit hohen Temperaturen untergebracht werden, weil das zur beschleunigten Zersetzung der Harnstofflösung führen würde.
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Aufgrund der Abgasnachbehandlung muss in der Regel bei jeder bzw. jeder zweiten Betankung des Kraftstoffbehälters auch der Reduktionsmittelsbehälter nachgefüllt werden. Um das Nachfüllen der Behälter nicht unnötig aufwändig zu gestalten, wird verlangt, dass die Einfüllstutzen beider Tanks an derselben Fahrzeugseite, vorzugsweise nahe beieinander, angeordnet sind.
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Aus der
DE 10 2008 023 073 A1 ist ein Behälter für Betriebsstoffe von Kraftfahrzeugen bekannt, der sich aus zwei Betriebsmittelbehältern zusammensetzt.
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Der erste Betriebsmittelbehälter dient der Aufnahme eines Kraftstoffs, wie bspw. Diesel, während der zweite Betriebsmittelbehälter für eine weitere Betriebsstoffkomponente vorgesehen ist. Der zweite Betriebsmittelbehälter ist seitlich neben dem Kraftstofftank angeordnet und mit diesem zu einer Einheit zusammengesetzt. An der dem zweiten Betriebsmittelbehälter gegenüberliegenden Seite des Kraftstofftanks ist ein Trittstufenmodul mit Trittstufen vorgesehen. Beide Behälter verfügen jeweils über einen Einfüllstutzen, über den der jeweilige Tank mit dem Betriebsstoff bzw. der Betriebsstoffkomponente befüllbar ist.
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Eine ähnliche Betriebsmittelbehälteranordnung findet sich in der
DE 10 2009 045 500 A1 , die einen Nutzfahrzeugtank beschreibt. Außenseitig ist ein Träger auf einer Stirnwandung des Kraftstoffbehälters angeschweißt. An der von der Stirnwandung abgewandten Stirnseite des Trägers ist ein Zusatztank mit dem Träger verbunden. Der Zusatztank verfügt außenseitig über einen eigenen Betriebsmitteleinlass bzw. über eine Befüllöffnung. Eine ähnliche Betriebsmittelbehälteranordnung findet sich auch in der
EP 1 736 350 A2 . Hier sind die Betriebsmitteleinlässe jedoch vergleichsweise weit voneinander beabstandet, was den Tankvorgang erschwert.
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Desweiteren ist bekannt, die beiden Betriebsmittelbehälter möglichst formgerecht an die Raumbedingungen anzupassen, mit dem Ergebnis asymmetrischer und komplexer Behälterformen. So lassen sich die Betriebsmittelbehälter ineinander schachteln, wobei Abschnitte der Betriebsmittelbehälter mit dem entsprechenden Betriebsmitteleinlass so geformt sind, dass beide Behälter in einem für den Bediener beim Betanken leicht zugänglichen Bereich befüllt werden können. Die in der
EP 2 479 393 A1 beschriebene Betriebsmittelbehälteranordnung umfasst einen Kraftstofftank, der auf einer Seite stufenförmig ausgebildet ist und einen Installationsraum für einen Reduktionsmittelbehälter ausbildet. Der Reduktionsmittelbehälter befindet sich unter einer Abdeckung, die den Einfüllstutzen des Reduktionsmittelbehälters abdeckt und zum Betanken geöffnet werden muss. Die Abdeckung verfügt über angeformte Stufen und dient als Leiter, über die das Fahrzeug zugänglich ist.
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Restriktive Packageanforderungen und enger Bauraum lassen eine verschachtelte Lösung oftmals nicht zu. Daher wird der Reduktionsmittelbehälter oft auch an einer anderen Stelle im Fahrzeug, z.B. auf der anderen Fahrzeugseite, untergebracht. Um das Fahrzeug nicht von zwei Seiten betanken zu müssen, versieht man den Reduktionsmittelbehälter mit einem langen Stutzen, einem Schlauch, einem Rohr oder dergleichen, dessen Ende als Einfüllstutzen ausgebildet und in Nachbarschaft zum Einfüllstutzen des Kraftstoffbehälters befestigt ist. Derartige Lösungen bleiben jedoch hinter den Erwartungen der Bediener und Benutzer zurück und werden oft als unschöne Notlösungen wahrgenommen.
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Aus der Praxis ist eine Abdeckung für eine Betriebsmittelbehälteranordnung bekannt, mittels derer sich die Betriebsmitteleinlässe räumlich in einem Bauteil zusammenführen lassen. Die Abdeckung verfügt über zwei Öffnungen, die über als Betriebsmitteleinlässe ausgebildete Einfüllstutzen des Kraftstoffbehälters und des Reduktionsmittelbehälters gesteckt werden, so dass die Einfüllstutzen aus den Öffnungen der Abdeckung herausragen und der weitere Bereich der Einfüllstutzen abgedeckt wird. Unabhängig von der vorliegenden Betriebsmittelbehälterform lässt sich so ein optisch ansprechendes Ergebnis erzielen, denn die Oberseite der Abdeckung kann in beliebiger Weise gestaltet und ein aufgrund technischer Gegebenheiten unattraktiver Bereich des Fahrzeugs abgedeckt werden. Gleichzeitig ist konstruktionsbedingt der Freiheitsgrad der Anordnung der Betriebsmittelbehälter jedoch sehr stark eingeschränkt. So müssen die beiden Betriebsmittelbehälter, insbesondere ihre Einfüllstutzen, zueinander benachbart angeordnet werden, und die Einfüllstutzen müssen für die Montage genau positioniert sein, was mit einigem Aufwand verbunden ist.
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Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Befüllung zweier Betriebsmittelbehälter auf technisch effiziente und zuverlässige Weise in räumlicher Nähe zueinander zu ermöglichen, wobei ein großer Freiheitsgrad bei der Gestaltung der Betriebsmittelbehälter und ihrer Platzierung im Fahrzeug gewährleistet sein soll. Gleichzeitig soll die Möglichkeit gegeben sein, das Fahrzeug effizient optisch aufzuwerten und die Montage zu vereinfachen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass wenigstens eine der ersten und der zweiten Öffnung einen sich von der Abdeckungsgehäusewand zumindest in eine Richtung erstreckenden Einfüllstutzen aufweist, der als Anschluss für eine Betriebsmittelleitung ausgebildet ist.
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Durch die erfindungsgemäßen Merkmale lassen sich beide Betriebsmittelbehälter mit großem Freiheitsgrad optimal in dem Fahrzeug anordnen. Dies kommt vor allem den stetig höher werdenden Anforderungen des Packaging zugute, da die Behälter nicht unmittelbar nebeneinander platziert werden müssen. So lässt sich von dem einen Betriebsmittelbehälter eine Betriebsmittelleitung, wie ein Schlauch, eine Rohrleitung oder dergleichen, zu dem in der Abdeckungsgehäusewand angeordneten Anschluss führen und leicht daran befestigen. Die andere der Öffnungen kann mit dem Betriebsmitteleinlass des entsprechenden Betriebsmittelbehälters verbunden werden, indem z.B. ein Einfüllstutzen des Betriebsmittelbehälters in der Öffnung aufgenommen wird, durch den der Betriebsmittelbehälter befüllt werden kann. In gleicher Weise kann eine Betriebsmitteleitung unmittelbar an die Öffnung angeschlossen bzw. an dieser festgelegt werden. Dadurch ist es möglich, die Betriebsmitteleinlässe zweier Betriebsmittelbehälter räumlich effizient zusammenzuführen, ohne dass die Betriebsmittelbehälter selbst nah beieinander platziert sein müssen. Die an die Öffnungen anschließenden Betriebsmittelleitungen, Einfüllstutzen und dergleichen können optisch ansprechend abdeckt werden.
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Die Abdeckung kann an einer für die Betankung optimalen Position am Fahrzeug platziert werden und über Betriebsmittelleitungen mit den Betriebsmittelbehältern verbunden sein. Es hat sich aber als besonders vorteilhaft herausgestellt, die Abdeckung so anzuordnen, dass sie zumindest einen der Betriebsmittelbehälter zumindest teilweise abdeckt. Darüber hinaus offeriert die erfindungsgemäße Abdeckung eine stabile Anordnung der Einfüllstutzen für die Betriebsmittelbehälter, so dass Beschädigungen von Betriebsmittelleitungen und dergleichen effizient vermieden werden.
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Es hat sich als besonders vorteilhaft herausgestellt, wenn der Anschluss als eine lösbare Steckkupplung oder eine Schlauchtülle ausgebildet ist. So kann das innenseitige Ende des Einfüllstutzens, an das die Betriebsmittelleitung angeschlossen wird, unmittelbar in einen tüllenartigen Abschnitt übergehen. Dieser kann an dem Einfüllstutzen angeformt oder separat befestigt sein. Der Anschluss kann ferner als Stutzen oder dergleichen ausgebildet sein, an dem sich mit an sich bekannten Mitteln, wie einer Schlauchschelle oder dergleichen, eine Betriebsmittelleitung, wie ein Schlauch, ein Rohr, ein Stutzen oder dergleichen, befestigen lässt. Auch kann der tüllenartige Abschnitt Verrippungen, Rast- und/oder Klemmelemente aufweisen, so dass eine Betriebsmittelleitung an dem Anschluss festgeklemmt und/oder -gespannt werden kann.
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Desweiteren kann die erfindungsgemäße Abdeckung funktionsübergreifend ausgebildet sein, indem sie als Trittabdeckung oder dergleichen ausgebildet ist, wobei die dem Anschluss gegenüberliegende Seite der Abdeckungsgehäusewand zumindest teilweise als rutschhemmende Trittfläche ausgebildet ist.
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Eine besonders wirtschaftliche Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass die Abdeckung aus Kunststoff hergestellt ist. Geeignete Kunststoffe sind bspw. thermoplastische Kunststoffe wie Polyethylen (PE), vernetztes Polyethylen (XPE), Polypropylen (PP), Polyamid (PA) oder dergleichen. Hinsichtlich des Herstellungsverfahrens hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn die Abdeckung als blas- oder rotationsgeformtes Kunststoffteil ausgeführt ist. In gleicher Weise kann die Abdeckung ein Spritzgußteil oder je nach Anforderung auch eine Blechkonstruktion sein.
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Erfindungsgemäß kann der Einfüllstutzen ein an der Abdeckung angebrachtes separates Bauteil sein, das kraft-, form- und/oder stoffschlüssig mit der Abdeckung verbunden ist. So kann der Einfüllstutzen durch Schweißen, Kleben, Verschrauben oder dergleichen an der Abdeckung festgelegt sein. Erfindungsgemäß kann der Einfüllstutzen aber auch integral mit der Abdeckung ausgebildet sein, so dass der Einfüllstutzen einteilig mit der Abdeckung ausgebildet ist. Vorzugsweise ist die gesamte Abdeckung als einteiliges Bauteil vorgesehen. Beispielsweise kann der Einfüllstutzen bei der Herstellung der Abdeckung in einem Kunststoffformverfahren unmittelbar an der Abdeckung angeformt werden. Dadurch entfallen Herstellkosten für ein separates Bauteil. Zudem werden durch Reduzierung der Einzelteile weitere Einsparungen bei der Disposition und Lagerhaltung erzielt.
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Um ein hohes Maß an Flexibilität hinsichtlich der Anordnung der Betriebsmittelbehälter zu erhalten, sieht eine weitere Ausführungsform der Erfindung vor, dass auch die andere der Öffnungen der Abdeckung einen Einfüllstutzen aufweist. Dieser kann in gleicher Weise wie der erste Einfüllstutzen ausgebildet sein.
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Grundsätzlich ist es möglich, die Abdeckungsgehäusewand einwandig auszubilden. Als Blechkonstruktion oder als Spritzgußteil aus Kunststoff ist dies zu geringen Herstellkosten möglich. In Weiterbildung des Erfindungsgedankens kann die Abdeckungsgehäusewand auch mehrwandig ausgebildet sein, was die Belastbarkeit und Tragfähigkeit der Abdeckung erhöht. Vorzugsweise umfasst die Abdeckung zumindest teilweise ein Doppelwandprofil mit wenigstens einem zumindest teilweise zwischen den Wänden der Doppelwand ausgebildeten Hohlraum. Die Abdeckung lässt sich als blas- oder rotationsgeformtes Kunststoffteil wirtschaftlich fertigen. In Weiterbildung dieses Erfindungsgedankens ist die Abdeckungsgehäusewand zumindest teilweise ausgeschäumt, wodurch die Stabilität des Bauteils noch gesteigert wird.
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Das Ausschäumen des Bauteils kann nach dessen Herstellung geschehen. Dafür kommen bspw. 2-Komponenten-Polyurethan-Systeme in Frage. Alternativ besteht insbesondere bei der Herstellung des Bauteils im Rotationsverfahren die Möglichkeit, durch Zusatz von physikalischen oder chemischen Treibmitteln schäumbar gemachte Werkstoffe im Rotationswerkzeug zu verarbeiten, die zusätzlich zu dem die Bauteilwandung bildenden Werkstoff – entweder gleichzeitig („one shot“) oder nacheinander („two shot“: erst der Werkstoff für die Bauteilwandung, dann der schäumbare Werkstoff) – in das Werkzeug eingebracht werden.
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Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird ferner durch ein Betriebsmittelbehältersystem gelöst, welches einen ersten Betriebsmittelbehälter und einen zweiten Betriebsmittelbehälter umfasst, wobei eine erfindungsgemäße Abdeckung vorgesehen ist, deren erste Öffnung mit dem Betriebsmitteleinlass des ersten Betriebsmittelbehälters und deren zweite Öffnung mit dem Betriebsmitteleinlass des zweiten Betriebsmittelbehälters verbindbar ist.
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Erfindungsgemäß kann eine den Anschluss aufweisende Innenseite der Abdeckungsgehäusewand derart an die Kontur wenigstens eines der Betriebsmittelbehälters angepasst sein, dass die Abdeckung zumindest auf dem wenigstens einen Betriebsmittelbehälter formschlüssig gehalten wird, wenn der Betriebsmitteleinlass des Betriebsmittelbehälters mit der entsprechenden Öffnung der Abdeckung verbunden ist. So lässt sich die Abdeckung effizient dazu nutzen, nicht nur die Betriebsmittelleitung abzudecken, sondern auch zumindest teilweise wenigstens einen der Betriebsmittelbehälter, wobei die Abdeckung besonders fest auf dem Betriebsmittelbehälter sitzt.
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Nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung kann die Abdeckung derart ausgebildet sein, dass sie den ersten und den zweiten Betriebsmittelbehälter zumindest teilweise überdeckt und relativ zueinander positioniert. So kann die Innenseite als Aufnahme für einen Abschnitt jeweils des ersten und des zweiten Betriebsmittelbehälters ausgebildet sein und hinsichtlich der Innenform zumindest teilweise so an die Außenform des jeweiligen Abschnitts des entsprechenden Betriebsmittelbehälters angepasst sein, dass die Abdeckung formschlüssig auf dem Betriebsmittelbehälter gehalten wird, wenn sie auf die Betriebsmittelbehälter aufgesetzt wird. So lassen sich zumindest Teilbereiche der Betriebsmittelbehälter effizient relativ zueinander positionieren. Dies erweist sich insbesondere dann als vorteilhaft, wenn komplexe und asymmetrische Behälterstrukturen mit schmalen und instabilen Abschnitten im Bereich der Betriebsmitteleinlässe vorliegen, da sich diese Bereich durch die Abdeckung effizient verstärken lassen.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung kann die Abdeckung zumindest teilweise eine Innenwand eines Betriebsmittelbehälters bilden und/oder einstückig mit einem der Betriebsmittelbehälter ausgebildet sein, wobei der Anschluss von der Außenseite des Betriebsmittelbehälters zugänglich ist.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Ausführungsbeispiele der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen und den Zeichnungen. Dabei bilden alle beschriebenen und/oder bildlich dargestellten Merkmale für sich oder in beliebiger Kombination den Gegenstand der vorliegenden Erfindung, auch unabhängig von ihrer Zusammenfassung in den Ansprüchen oder deren Rückbezügen.
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Es zeigen:
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1 in einer Draufsicht eine Abdeckung nach einer ersten Ausführungsform der Erfindung;
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2 in perspektivischer Ansicht die Unterseite der Abdeckung aus 1;
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3 die Abdeckung aus der 1 in einer Schnittansicht;
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4 einen Ausschnitt aus einer Betriebsmittelbehälteranordnung;
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5 die Befestigung einer Abdeckung nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung an der Betriebsmittelbehälteranordnung aus der 4;
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6 die Abdeckung aus 5 in befestigtem Zustand; und
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7 einen Schnitt durch eine Abdeckung nach einer dritten Ausführungsform der Erfindung.
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1 zeigt eine Abdeckung 1 in einer Draufsicht, mit der sich die Befüllung zweier nicht dargestellter Betriebsmittelbehälter effizient räumlich zusammenführen lässt. Die Abdeckung 1 ist ein rotationsgeformtes Kunststoffteil und umfasst ein im Wesentlichen rechteckiges Gehäuse 2 mit einer Gehäusewand 3. Eine erste kreisförmige Öffnung 4 und eine zweite kreisförmige Öffnung 5 erstrecken sich durch die Gehäusewand 3. An der zweiten Öffnung 5 ist ein Einfüllstutzen 6 angeordnet, der sich von der Oberseite 7 der Gehäusewand 3 erstreckt und einteilig mit der Abdeckung 1 ausgebildet ist. Die Innenfläche 8 des Einfüllstutzens 6 ist glattwandig, so dass ein Befüllungselement, wie ein Zapfhahn, einfach in den Einfüllstutzen 6 eingeführt werden kann. Die erste Öffnung 4 und die zweite Öffnung 5 dienen jeweils dem Verbinden mit einem Betriebsmitteleinlass eines nicht dargestellten Betriebsmittelbehälters. Über die Öffnungen 4, 5 wird der jeweilige Betriebsmittelbehälter, insbesondere ein Kraftstofftank und ein Reduktionsmitteltank, befüllt.
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2 zeigt in perspektivischer Ansicht die Unterseite 9 der Abdeckung 1 aus 1. Die erste Öffnung 4 weist einen sich von der Oberseite 7 nach außen erstreckenden Rand 10 auf. Ein Rand der ersten Öffnung 4 an der Unterseite 9 ist schräg bzw. sich zur Oberseite 7 hin verjüngend ausgebildet, um das Einführen eines nicht dargestellten weiteren Einfüllstutzens eines Betriebsmittelbehälters zu erleichtern. Der Rand 10 dient als Führung und stützt den eingeführten weiteren Einfüllstutzen zusätzlich ab, wodurch ein fester Sitz dieses Einfüllstutzens garantiert ist.
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Der Einfüllstutzen 6 der Abdeckung 1 erstreckt sich innenseitig von der Unterseite 9 zu einem inneren Ende hin. Das innere Ende des Einfüllstutzens 6 ist als Anschluss 11 für eine nicht dargestellte Betriebsmittelleitung ausgebildet. Der Anschluss 11 ist stutzenförmig geformt, so dass ein Rohr, ein Schlauch oder dergleichen einfach an dem Anschluss 11 befestigt werden kann, bspw. mittels einer Schlauchklemme. Die Abdeckung 1 weist ferner sich von der Unterseite 9 nach unten (in 2 nach oben) erstreckende seitliche Wände 12 auf, so dass die Unterseite 9 der Abdeckung 1 eine muldenförmige Kontur erhält.
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Wie die Schnittansicht A-A der Abdeckung 1 in der 3 zeigt, ist die Gehäusewand 3 doppelwandig ausgebildet und weist einen oberen Gehäusewandabschnitt 13 und einen unteren Gehäusewandabschnitt 14 auf. Zwischen dem oberen Gehäusewandabschnitt 13 und dem unteren Gehäusewandabschnitt 14 ist ein Hohlraum 15 ausgebildet. Der Einfüllstutzen 6 ist integral mit der Gehäusewand 3 ausgeformt und geht von seinem Anschluss 11 in den unteren Wandabschnitt 14 über, während das gegenüberliegende Ende des Einfüllstutzens 6 in den oberen Gehäusewandabschnitt 13 übergeht.
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Die 4 zeigt eine Betriebsmittelbehälteranordnung, mit einem ersten Betriebsmittelbehälter 16, der als Reduktionsmitteltank ausgebildet ist. Ein zweiter Betriebsmittelbehälter 17 dient als Kraftstofftank. Der Reduktionsmitteltank 16 und der Kraftstofftank 17 weisen jeweils eine asymmetrische und vergleichsweise komplexe Struktur auf, da sie an die engen Platzverhältnisse in einem Fahrzeug angepasst sind, um den Anforderungen an eine möglichst effiziente Raumausnutzung zu entsprechen. Wie die 4 zeigt, ist insbesondere der Kraftstofftank 17 im Befüllungsbereich schmaler ausgebildet als in einem unteren Bereich. Der Reduktionsmitteltank 16 verfügt über eine Einfüllöffnung 18, an der ein Reduktionsmitteleinfüllstutzen anbringbar ist. An dem Kraftstofftank 17 ist eine Betriebsmittelleitung in Form eines Rohrs 19 angebracht, wobei das Rohr 19 mit dem Innenraum des Kraftstofftanks 17 in Verbindung steht. Das Rohr 19 dient als Betriebsmitteleinlass für den Kraftstofftank 17. An dem dem Kraftstofftank 17 gegenüberliegenden Ende des Rohrs 19 ist eine Klemme 20 angeordnet.
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5 zeigt nach Art einer Explosionszeichnung die Bauteile Reduktionsmitteltank 16 und Kraftstofftank 17 aus 4 und zusätzlich eine weitere Ausführungsform der Abdeckung 1. Die Abdeckung 1 ist so ausgebildet ist, dass sie die Betriebsmitteleinlässe des Reduktionsmitteltanks 16 und des Kraftstofftanks 17 zusammenführt und gleichzeitig ein Abdeckelement für einen oberen Teil der Betriebsmittelbehälter 16, 17 bildet. Die in 5 dargestellte Abdeckung entspricht im Wesentlichen der Abdeckung aus den 1 bis 3, weist jedoch auf der Oberseite 7 eine strukturierte rutschhemmende Oberfläche 21 auf. An der Einfüllöffnung 18 des Reduktionsmitteltanks 16 ist ein Reduktionsmitteleinfüllstutzen 22 festgelegt, der als Betriebsmitteleinlass dient. Obere Ränder 23 und 24 des Kraftstofftanks 17 und des Reduktionsmitteltanks 16 weisen einen stufenförmigen Abschnitt auf. Im Bereich der oberen Ränder 23, 24 sind der Reduktionsmitteltank 16 und der Kraftstofftank 17 an die muldenförmige Unterseite 9 der Abdeckung 1 angepasst.
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Die Abdeckung 1 wird mit den Betriebsmittelbehältern 16 und 17 verbunden, indem das Rohr 19 über den Anschluss 11 auf der Unterseite 9 der Abdeckung 1 geschoben und mittels der Klemme 20 festgelegt wird. Die Betriebsmittelbehälter 16 und 17 werden aufeinander zu bewegt. Der Reduktionsmitteleinfüllstutzen 22 des Reduktionsmitteltanks 16 wird durch die erste Öffnung 4 der Abdeckung 1 geführt. Die seitlichen Wände 12 der Abdeckung 1 werden über die Ränder 23 und 24 des Kraftstofftanks 17 und des Reduktionsmitteltanks 16 gesteckt, wodurch diese an der Innenseite der seitlichen Wände 12 der Abdeckung 1 anliegen.
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Der zusammengebaute Zustand ist in 6 dargestellt. Die oberen Ränder der Betriebsmittelbehälter 16 und 17 aus der 5 sind in den muldenartigen Abschnitt auf der Unterseite der Abdeckung 1 aufgenommen. Dadurch wird die Abdeckung 1 formschlüssig auf den Betriebsmittelbehältern 16, 17 gehalten. Gleichzeitig erhöht die Abdeckung 1 die Stabilität der Betriebsmittelbehälter 16 und 17, indem sie die Betriebsmittelbehälter 16 und 17 relativ zueinander positioniert. So wird auch bei komplexen Betriebsmittelbehälterstrukturen eine hohe Stabilität, gerade im oberen Bereich des Kraftstofftanks 17, erreicht. Zur Befestigung der Abdeckung 1 auf den Betriebsmittelbehältern 16, 17 und zur Erhöhung der Stabilität der ganzen Anordnung sind an der Abdeckung in domartigen Erhöhungen Durchgangslöcher 26 und in mindestens einem der Betriebsmittelbehälter 16, 17 (nicht dargestellte) angeformte Gewinde oder eingelegte Gewinde-Inserts vorgesehen, so dass die Abdeckung 1 mit (ebenfalls nicht dargestellten) Schrauben montiert werden kann. Wie die 6 ferner zeigt, erstreckt sich das obere Ende des Reduktionsmitteleinfüllstutzens 22, das hier mit einem Tankdeckel versehen ist, durch die erste Öffnung 4 der Abdeckung 1. Der Rand 10 sorgt für einen festen Sitz des Reduktionsmitteleinfüllstutzens 22. Das mit dem Inneren des Kraftstofftanks 17 verbundene Rohr 19 aus 4 ist an den Anschluss 11 des Einfüllstutzens 6 angeschlossen. Kraftstoff kann über den Einfüllstutzen 6 in den Kraftstofftank 17 eingeführt werden.
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Durch die erfindungsgemäße Abdeckung können beide Betriebsmittelbehälter 16 und 17 effizient befüllt werden. Dabei sind beide Zugänge zu den Behältern räumlich sehr nahe aneinander angeordnet, was den Komfort des Befüllungsvorgangs deutlich verbessert. Die Oberseite 7 der Abdeckung 1 kann variabel ausgebildet werden, so dass das äußere Erscheinungsbild des betreffenden Bereichs optisch aufgewertet wird.
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Bei der in 7 im Schnitt dargestellten Ausführungsform der Abdeckung 1 ist der Hohlraum 15 zwischen dem unteren Gehäusewandabschnitt 14 und dem oberen Gehäusewandabschnitt 13 mit einem Schaum 25 ausgeschäumt, wodurch die Stabilität der Abdeckung 1 verbessert wird. Dadurch kann die Abdeckung 1 effizient als Tritt oder dergleichen genutzt werden. Gleichzeitig schützt sie effizient Schlauch- oder Rohrleitungen vor Beschädigungen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Abdeckung
- 2
- Gehäuse
- 3
- Gehäusewand
- 4
- erste Öffnung
- 5
- zweite Öffnung
- 6
- Einfüllstutzen
- 7
- Oberseite
- 8
- Innenfläche des Einfüllstutzens
- 9
- Unterseite
- 10
- Rand
- 11
- Anschluss
- 12
- seitliche Wand
- 13
- oberer Gehäuseabschnitt
- 14
- unterer Gehäuseabschnitt
- 15
- Hohlraum
- 16
- erster Betriebsmittelbehälter (Reduktionsmitteltank)
- 17
- zweiter Betriebsmittelbehälter (Kraftstofftank)
- 18
- Einfüllöffnung
- 19
- Rohr (Betriebsmitteleinlass)
- 20
- Klemme
- 21
- rutschhemmende Struktur
- 22
- Reduktionsmitteleinfüllstutzen (Betriebsmitteleinlass)
- 23
- oberer Rand des Kraftstofftanks
- 24
- oberer Rand des Reduktionsmitteltanks
- 25
- Schaum
- 26
- Durchgangsloch