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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Stand der Technik
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Aus dem Stand der Technik sind verschiedene Arten von Vorrichtungen zum Schutz von Gewebe und/oder Organen bekannt.
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Im Bereich der Gynäkologie ist es z.B. üblich, den Uterus bei der Indikation gutartiger Veränderung total abzusetzen. Die Absetzung kann hierbei mit der kompletten Zervix erfolgen, oder auch durch die Aushülsung der Zervix. Die Aushülsung der Zervix erfolgt nun wiederum transvaginal.
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Die Extraktion des Uterus selbst kann u.a. mittels eines Morcellators erfolgen, der laparoskopisch wie auch transvaginal eingesetzt werden kann.
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Nachteil der laparoskopischen Extraktion ist, dass eine Trokarhülse mit großem Durchmesser eingesetzt werden muss, der wiederum eine entsprechend große Inzision voraussetzt.
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Auch muss das geschnittene Uterusgewebe nach oben, also gegen die Schwerkraft entnommen werden, was oft zum Abreisen des Gewebes führt und somit zu langen OP Zeiten. Vorteil der transvaginalen Extraktion ist, dass auf die große Inzision der Bauchdecke verzichtet werden kann, da der Zugang über die Vagina und der ohnehin geschaffenen Zugang durch die abgesetzte Zervix erfolgt.
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Dabei kann das Gewerbe begünstigt durch das Eigengewicht aus dem Körper gezogen werden, das ein deutlich verbessertes Arbeiten und kürzer OP Zeiten mit sich bringt.
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Nachteil dieser Technik ist, dass das umliegende Gewebe und andrer Organe nicht ausreichend gegen Verletzung durch die Extraktion geschützt wird.
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Aufgabe der Erfindung
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Aufgabe der Erfindung ist es eine Vorrichtung zum Schutz von Gewebe und/oder Organen und/oder Extraktion von anderem Gewebe und/oder Organen zur Verfügung zu stellen, welche zum einen beispielsweise durch eine Trokarhülse in das Körperinnere gebracht und wieder herausgezogen werden kann und nach dem Einbringen in den Körper zum Einen eine Schutzfunktion ausübt und zum Anderen die Möglichkeit beinhaltet, dass beispielsweise abzutrennendes Gewebe aufgefangen oder gehalten werden kann. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine medizinische Vorrichtung zu kreieren, welche bei einer besonders einfachen Gestaltung die Extraktion des Uterines oder anderer großvolumiger Organe auf sichere weise ermöglicht.
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Lösung der Aufgabe
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Zur Lösung der Aufgabe führen die Merkmale des Patentanspruchs 1.
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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Schutz von Organen und Gewebe bei der Extraktion von großvolumigem Gewebe während endoskopischen oder gynäkologischen Eingriffen. Großvolumige Gewebeextraktion ist u.a. die Entfernung des Uterus oder der Milz.
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Die Erfindung betrifft eine Schutzvorrichtung zum Schutz von Organen und/oder Gewebe bei der Extraktion von großvolumigem Gewebe während endoskopischen oder gynäkologischen Eingriffen. Die erfindungsgemässe Vorrichtung wird mittels eines endoskopischen Instruments durch eine Trokarhülse, Singleport oder vaginal in das Peritoneum eingeführt und bildet die Schutzzone bei schneidenden, monopolaren sowie bipolarem Einsatz für umliegendes Gewebe. Die Vorrichtung ist dabei derart gestaltet, dass diese sich im Peritoneum gegenüber den zu schützenden Bereichen, nach unten, oben und beidseitig entfaltet und somit einen gesicherten Bereich zum Extrahieren von Gewebe bietet.
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Die Schutzvorrichtung kann nach ergonomischen Gegebenheiten in unterschiedlichen geometrischen Formen, länglich oder breit, in Form einer Kugel oder Oval, am Stück oder geteilt ausgeführt sein.
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Die Schutzvorrichtung besteht aus einem dem umliegendem Gewebe und Organen ausreichend flexiblen, aber auch gegenüber den Extraktionsinstrumenten hinreichend stabilem resistenten Material.
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Eine erfindungsgemässe Vorrichtung zum Schutz von Gewebe und/oder Organen und/oder Extraktion von anderem Gewebe und/oder Organen weist einen Deckfangbereich auf. Dieser Deckfangbereich ist zusammenrollbar und/ oder zusammenlegbar ausgebildet. Das bedeutet im Einzelnen, dass der Deckfangbereich in ein endoskopisches Rohrelement, wie beispielsweise eine Trokarhülse im zusammengerollten oder zusammengelegten Zustand eingeschoben werden kann. Dies hat den Vorteil, dass auf einfache Art und Weise der Deckfangbereich an den Operationsort gebracht und wieder entfernt werden kann.
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Weiter ist der Deckfangbereich selbstexpandierbar oder selbstenfaltend. Dies wiederum bedeutet, dass der Deckfangbereich aufgrund der Materialeigenschaften beim Verlassen der Zuführvorrichtung oder Trokarhülse eine raumfordernde Ausweitung vollzieht. Auf diese Weise wird vorteilhaft erreicht, dass der Deckfangbereich die zu schützenden Organe abdeckt und die zu entfernenden Organe besser haltern kann, um beispielsweise eine bessere Extraktion der Organe zu erreichen.
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Weiter weist in einem Ausführungsbeispiel der erfindungsgemässen Vorrichtung der Deckfangbereich die Eigenschaft auf, dass durch Einschub oder Einzug in ein endospkopisches Rohrelement, beispielsweise eine Zuführvorrichtung oder einen Trokar, automatisch zusammengerollt und/oder zusammengelegt ist. Dies erleichtert dem Nutzer die Anwendung, da er nicht mittels Werkzeug im Körper den Deckfangbereich zusammenrollen oder zusammenlegen muss. Das automatische Zusammenrollen oder Zusammenlegen erfolgt dabei entweder durch eine zu dem endoskopischen Rohrelement hin verjüngende Ausbildung der Form oder beispielsweise durch Knickfalten, welche den Deckfangbereich allein durch das Hineinziehen in das Rohrelement an den Knickfalten in vorgegebener Weise zusammenfalten oder Zusammenlegen lassen.
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In einem anderen Ausführungsbeispiel der erfindungsgemssen Vorrichtung ist der Deckfangbereich durch das endoskopische Rohrelement distal und/oder proximal führbar ist. Das erleichtert dem Nutzer das Verbringen des Deckfangbereichs in das Innere des Körpers und wieder heraus.
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Der Deckfangbereich ist in einem anderen Ausführungsbeispiel zuführend zu dem Rohrelement ausgebildet. Dies kann beispielsweise durch eine trichterförmig zu dem endoskopischen Rohrelement hin verlaufende Ausführung des Deckfangbereichs geschehen. Auf diese Weise wird beispielsweise das Hineinziehen des Deckfangbereichs in das endoskopische Rohrelement erleichtert. Ausserdem ist vorteilhaft möglich, dass beispielsweise abgetrenntes Gewebe und/oder Organe auf einfache Art und Weise in Richtung des endoskopischen Rohrelements transportiert werden kann.
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In einem Ausführungsbeispiel ist der Deckfangbereich kreis- oder halbkreisförmig ausgebildet. Bei der Beschreibung als kreis- oder halbkreisförmig wird die aus dem endoskopischen Rohrelement ausgebrachte Form angesehen. In einem anderen Ausführungsbeispiel ist der Deckfangbereich kugelförmig oder oval ausgebildet. Weiter kann der Deckfangbereich auch muschelförmig ausgebildet sein, diese kann sowohl einseitig wie auch zweiseitig ausgefürht sein.
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In einem anderen Ausführungsbeispiel ist dem Deckfangbereich ein weiterer Deckfangbereich zugeordnet. Es kann sich dabei um eine beliebige Anzahl von weiteren Deckfangbereichen handeln. Beim Einsatz mehrerer Deckfangbereiche wird beispielsweise erreicht, dass ein grösserer Bereich abgedeckt werden kann oder abgetrennte Organe und/oder Gewebe besser gehaltert werden kann.
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Zuletzt ist es auch möglich, dass der Deckfangbereich eine Ausnehmung aufweist. Dabei handelt es sich um eine lochförmige Ausnehmung im Material des Deckfangbereichs. Der Deckfangbereich ist ausserdem derart ausgebildet, dass er einends aus dem endoskopischen Rohrelement hinausragen kann und andererseits ebenfalls soweit hinausstehen kann, dass das einends hinausragende Ende noch beeinflussbar bleibt.
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Figurenbeschreibung
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Figuren verschiedener erfindungsgemässer Ausführungsbeispiele. Die Figuren zeigen im Einzelnen in
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1 eine perspektivische Ansicht von schräg oben auf ein erfindungsgemässes Ausführungsbeispiel;
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2 eine perspektivische Ansicht von schräg oben auf ein anderes erfindungsgemässes Ausführungsbeispiel;
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3 eine perspektivische Ansicht von auf ein anderes erfindungsgemässes Ausführungsbeispiel;
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4 eine perspektivische Ansicht von auf ein anderes erfindungsgemässes Ausführungsbeispiel;
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5 eine perspektivische Ansicht von auf ein anderes erfindungsgemässes Ausführungsbeispiel;
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6 eine perspektivische Ansicht von auf ein anderes erfindungsgemässes Ausführungsbeispiel;
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7 eine perspektivische Ansicht von auf ein anderes erfindungsgemässes Ausführungsbeispiel;
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8 eine perspektivische Ansicht von auf ein anderes erfindungsgemässes Ausführungsbeispiel;
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9 eine perspektivische Ansicht von auf ein anderes erfindungsgemässes Ausführungsbeispiel;
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10 eine perspektivische Ansicht von auf ein anderes erfindungsgemässes Ausführungsbeispiel;
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11 eine perspektivische Ansicht von auf ein anderes erfindungsgemässes Ausführungsbeispiel;
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12 eine perspektivische Ansicht von auf ein anderes erfindungsgemässes Ausführungsbeispiel;
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13 eine Seitenansicht von auf ein anderes erfindungsgemässes Ausführungsbeispiel;
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Die in den folgenden Figuren mit Positionszahlen versehenen Merkmale werden bei gleicher Bezeichnung mit ein und derselben Bezugsziffer versehen. Es wird darauf verzichtet zu jeder Figur gemachte Ausführungen zu einzelnen Merkmalen in folgenden Figuren zu wiederholen, solange die Merkmale die gleiche Aufgabe aufweisen oder gleich ausgebildet sind.
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In 1 ist ein Deckfangbereich 1 und ein endoskopisches Rohrelement 2 gezeigt. Der Deckfangbereich 1 ist in 1 derart aus dem endoskopischen Rohrelement 2 herausgeschoben, als dass sich an Knickbereichen 3 jeweils eine Seitenwandung 4 im Wesentlichen rechtwinklig von einer Bodenplatte 5a bragend darstellt. Die Seitenwandungen 4 bilden dabei eine an drei Seiten abgeschlossene Schubladenform. Die Seitenwandungen 4 und die Bodenplatte 5 weisen jeweils eine Zuführseitenwandung 6 und eine Zuführbodenplatte 7 auf. Die Zuführseitenwandungen 6 und die Zuführbodenplatte 7 sind derart ausgebildet, als dass der Deckfangbereich 1 zuführend zu dem Rohrelement 2 ausgebildet ist.
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In 2 ist wiederum in der Bodenplatte 5 zusätzlich eine Sammelstelle 8 zu erkennen, welche sackähnlich an eine Ausnehmung der Bodenplatte 5 angeformt ist. Die Sammelstelle 8 kann beispielsweise der Aufnahme von kleineren abgetrennten Gewebeteilen dienen.
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In 3 ist ein trichterförmiger Deckfangbereich 1 gezeigt, wobei der Durchmesser des offenen Bereichs des trichterförmigen Deckfangbereichs 1 grösser wird, je weiter der Deckfangbereich 1 aus dem Rohrelement 2 ausgeschoben wird.
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In 4 ist ein Deckfangbereich 1 gezeigt, welcher endseitig eine kreisrunde Ausnehmung 9 und in etwa mittig oval verlaufend eine Ausnehmung 10 aufweist.
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In 5 ist wiederum ein trichterförmiger Deckfangbereich 1 und ein zugeordnetes Rohrelement 2 gezeigt, wobei an etwa einem Viertel des Umfangs der der Rohrelement 2 abgewandten Seite des trichterförmigen Deckfangbereichs 1 ein Unterschnabelteil 11 ausgebildet ist.
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In 6 ist neben dem Rohrelement 2 ein topfförmiger Deckfangbereich 1 ausgeformt. Topfform bedeutet hierbei, dass ein Zylinder mit einem Boden vorhanden ist oder eine hohle Halbkugel.
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In 7 schliesst sich an das Rohrelement 2 zunächst das Unterschnabelteil 11 an. Dieses Unterschnabelteil 11 geht dann in eine zylindrische Form über, welche sich dann auf die kreisrunde Ausnehmung 9 zuspitzt, wobei die kreisrunde Ausnehmung hierbei einen kleineren Durchmesser aufweist, als das Rohrelement 2.
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In 8 ist ein mehrteiliger Deckfangbereich 1.1, 1.2, 1.3, 1.4 vorhanden, welche lammellenförmig miteinander zusammenhängen. Dabei weist jede Lamelle eine sich zu dem Rohrelement 2 verjüngende Trapezform auf.
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In 9 ist eine Draufsicht auf ein weiteres erfindungsgemässes Ausführungsbeispiel gezeigt. Dorst schliesst sich an das Rohrelement 2 der Deckfangbereich 1 an. Der Deckfangbereich 1 besteht hier aus einer mittigen länglichen Wanne mit zwei Seitenwänden. Die längliche Wanne stellt hierbei die Verlängerung des Rohrelements 2 dar.
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In 10 ist eine Kombination aus den 8 und 9 gezeigt. So findet sich neben dem wannenförmigen Deckfangbereich 1 aus 9 ein weiterer Deckfangbereich 12 in Form einer Lamelle oder eines Fischschwanzes. Die beiden Deckfangbereiche 1 und 12 können wie eine Zange zueinander gedrückt und voneinander weg gedrückt werden.
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In 11 ist das Rohrelement 2 gezeigt an welche sich ein muschelförmiger Deckfangbereich 1 anschliesst. In 12 ist ein weiterer Deckfangbereich 12 gezeigt, welche ebenfalls muschelförmig ausgebildet ist. Die beiden Deckfangbereiche 1 und 12 können wie eine Zange zueinander gedrückt und voneinander weg gedrückt werden.
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In 13 ist nun noch ein maulförmig geöffneter Deckfangbereich 1 gezeigt, welcher von der Seite betrachtet einen in etwa Dreiviertelkreis bildet und ähnlich einem Maul abgetrenntes Gewebe aufnehmen kann.
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Positionszahlenliste
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Deckfangbereich
- 2
- Rohrelement
- 3
- Knickbereich
- 4
- Seitenwandung
- 5
- Bodenplatte
- 6
- Zuführseitenwandung
- 7
- Zuführbodenplatte
- 8
- Sammelstelle
- 9
- Ausnehmung
- 10
- Ausnehmung
- 11
- Unterschnabelteil
- 12
- Weiterer Deckfangbereich