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Die vorliegende Erfindung betrifft ein verbessertes Fitnessgerät, das ein verbessertes Material für das Federelement bzw. elastisches Element aufweist.
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Ein Fitnessgerät dient zum Aufbau und Erhaltung des Bewegungsapparates eines Menschen, insbesondere zum Aufbau und Erhalt der Muskeln eines Anwenders. Beispiele von Fitnessgeräten fassen eine Armpresse, eine Beinpresse, ein so genanntes Butterfly-Gerät, eine Hantel oder dergleichen. Üblicherweise umfasst ein Fitnessgerät eine Feder, die durch die Kraft, die der Verwender des Fitnessgerätes an dieses anlegt, unter eine mechanische Spannung gesetzt wird und die eine Gegenkraft zu der Kraft erzeugt, die der Bediener in das Fitnessgerät einleitet.
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Eine Feder wird üblicherweise aus Metall hergestellt und ist daher vergleichsweise schwer und kostspielig.
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Die Erfindung stellt sich zur Aufgabe, ein Fitnessgerät mit einem verbesserten elastischen Element zu schaffen.
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Die Aufgabe der Erfindung wird durch ein Fitnessgerät gemäß Anspruch 1 gelöst. Die abhängigen Ansprüche beanspruchen bevorzugte Ausführungsformen.
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Ein erfindungsgemäßes Fitnessgerät umfasst zumindest ein elastisches Element und zumindest einen Krafteinleitungsbereich, an den ein Verwender eine Kraft zu Trainingszwecken an das Fitnessgerät anlegt. Das Fitnessgerät ist so ausgebildet, dass es eine mechanische Spannung in dem elastischen Element in Abhängigkeit der vom Verwender angelegten Kraft erzeugt und das elastische Element eine Gegenkraft zu der vom Bediener angelegten Kraft erzeugt. Das elastische Element weist Polyurethan auf. Das elastische Element kann zumindest großeils aus Polyurethan ausgebildet sein. Der Krafteinleitungsbereich kann ein Handgriff oder ein Fußablagebereich sein. Das elastische Element wird in Reaktion auf die Muskelbewegungen des Verwenders zyklisch mit einer mechanischen Spannung beaufschlagt. Der Ausdruck zu Trainingszwecken umfasst die bestimmungsgemäße Verwendung des Fitnessgerätes.
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Der Krafteinleitungsbereich kann im Wesentlichen spielfrei mit dem elastischen Element gekoppelt sein. Der Krafteinleitungsbereich kann so mit dem elastischen Element gekoppelt sein, dass er je nach Betätigungsrichtung sowohl eine Zugspannung als auch eine Druckspannung an einen vorbestimmten Bereich des elastischen Elements anlegen kann. Der Krafteinleitungsbereich kann so mit dem elastischen Element gekoppelt sein, dass er je nach Betätigungsrichtung sowohl eine Biegespannung in eine erste Richtung als auch eine Biegespannung in eine zweite Richtung, die der ersten Richtung entgegengesetzt ist, an einen vorbestimmten Bereich des elastischen Elements anlegen kann.
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Das elastische Element ist mechanisch mit dem Krafteinleitungsbereich gekoppelt. D. h., dass eine an den Krafteinleitungsbereich angelegte Kraft eine Spannung im elastischen Element erzeugt. Die im elastischen Element erzeugte Spannung ist im Wesentlichen proportional zu der an dem Krafteinleitungsbereich angelegten Spannung. Das elastische Element wird im Wesentlichen spielfrei von der durch den Verwender angelegten Kraft unter eine mechanische Spannung gesetzt.
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Das elastische Element kann einen Volumenanteil von zumindest etwa 12,5 %, vorzugsweise zumindest etwa 25 %, mehr bevorzugt von zumindest etwa 50 %, höchstbevorzugt von zumindest etwa 75 %, an Polyurethan aufweisen. Das elastische Element kann einen Gewichtsanteil von zumindest etwa 12,5 %, vorzugsweise von zumindest etwa 25 %, mehr bevorzugt von zumindest etwa 50 %, höchstbevorzugt von zumindest etwa 75 %, an Polyurethan aufweisen. Es versteht sich, dass dem elastischen Element andere Materialien als Polyurethan beigemischt werden können. Eine derartige Abwandlung wird unabhängig von dem verwendeten Anteil an Polyurethan als zumindest äquivalent angesehen.
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Das Fitnessgerät kann eine Zugspannung, eine Druckspannung, eine Torsionsspannung und/oder eine Biegespannung an das elastische Element anliegen. Wie zuvor erwähnt wurde, werden diese Spannungen in Reaktion auf die von einem Verwender an den Krafteinleitungsbereich angelegte Kraft erzeugt und sind im Wesentlichen proportional durch die vom Verwender an den Krafteinleitungsbereich angelegte Kraft.
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Das elastische Element kann ein Polyurethan-Elastomer sein.
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Das elastische Element kann ein Polyurethan-Elastomer auf Basis von Di-Isocyanat, ein Polyurethan-Elastomer auf Basis von Naphthylendiisocyanat, ein Polyurethan-Elastomer auf Basis von 1,5-Naphthylendiisocyanat, ein Polyurethan-Elastomer auf Basis von Polyester-Polyolen und/oder ein Polyurethan-Elastomer mit Kettenverlängerern aufweisen.
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Ein derartiges Polyurethan-Material ist besonders verschleißfest, abriebfest und reißfest. Ferner weist ein derartiges Material eine hohe Beständigkeit gegenüber Ölen, Fetten, Benzin und anderen Lösungsmitteln auf. Zusätzlich weist ein Polyurethan-Material ein niedrigeres Gewicht gegenüber einer Metallfeder auf. Dadurch ist es möglich, neuartige Fitnessgeräte zu entwickeln, die beispielsweise vom Verwender auf einer Reise mitgeführt werden können.
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Das elastische Element kann eine Härte im Bereich von etwa 65 bis etwa 95 Shore A aufweisen. Bevorzugt ist eine Härte des elastischen Elementes im Bereich von etwa 91 bis etwa 94 Shore A.
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Ein derartiges elastisches Element das Fitnessgerät kann dazu ausgebildet sein, an das elastische Element in Reaktion auf die Kraft, die von dem Bediener zu Trainingszwecken an den Krafteinleitungsbereich angelegt wird, eine mechanische Spannung in zumindest zwei Dimensionen anzulegen. Beispielsweise kann gleichzeitig eine Zugspannung und eine Torosionsspannung an das elastische Element angelegt werden. Dadurch ist es möglich, völlig neuartige Fitnessgeräte zu entwickeln, die einen deterministischen Widerstand beim Bewegen des Krafteinleitungsbereiches in zwei Dimensionen aufweisen.
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Das Fitnessgerät kann dazu ausgebildet sein, dass das elastische Element auswechselbar ist. Dadurch können unterschiedlich starre oder weiche elastische Elemente eingebaut werden, so dass das Fitnessgerät an die Bedürfnisse des jeweiligen Nutzers angepasst werden kann. Es ist auch möglich, dass eine Mehrzahl von elastischen Elementen in dem Fitnessgerät miteinander verbunden eingesetzt werden, so dass deren Federkonstanten im Wesentlichen parallel geschaltet werden, wodurch sich ein entsprechend steiferes elastisches Gesamtelement ergibt.
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Die Erfindung offenbart auch ein Fitnessgerät bei dem am ersten Ende des elastischen Elementes eine Stange mit einem Griffbereich und am zweiten Ende des elastischen Elementes eine Stange mit einem Griffbereich angeordnet ist. Dieses Fitnessgerät ist vor allem für das Training des Rückens geeignet. Mit diesem Gerät können die gleichen Trainings-Wirkungen wie mit dem so genannten Butterfly-Gerät erzielt werden.
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Ferner offenbart die Erfindung ein Fitnessgerät mit einem ersten und einem zweiten elastischen Element, die im Wesentlichen parallel angeordnet sind und die je ein erstes Ende und ein dem ersten Ende entgegengesetztes zweites Ende aufweisen. Das erste Ende des ersten elastischen Elements ist mit dem ersten Ende des zweiten elastischen Elements gekoppelt, und das zweite Ende des ersten elastischen Elementes ist mit dem zweiten Ende des zweiten elastischen Elementes gekoppelt. Ein derartiges Fitnessgerät ist besonders vielseitig, da es gebogen, gestreckt und/oder verbunden werden kann. Dadurch lassen sich eine Vielzahl von neuartigen Übungen realisieren und der Körper kann auf vielfältige Art und Weise trainiert werden.
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Die Erfindung offenbart ferner die Verwendung eines elastischen Elementes, das Polyurethan aufweist, zum Herstellen eines Fitnessgerätes, wobei das elastische Element eine Gegenkraft zu der Kraft erzeugt, die von einem Verwender zu Trainingszwecken an das Fitnessgerät angelegt wird. Dieser Aspekt der Erfindung kann so weitergebildet sein, wie zuvor hinsichtlich des Fitnessgerätes beschrieben wurde.
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Die Erfindung wird nun unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren erläutert, die exemplarische Ausführungsformen einer Erfindung zeigen.
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In den Figuren zeigen
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1 eine Seitenansicht einer ersten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
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2 eine Draufsicht auf die erste Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
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3 einen Querschnitt durch die erste Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
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4 eine perspektivische Ansicht der ersten Ausführungsform der Erfindung;
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5 eine Draufsicht auf eine zweite Ausführungsform der Erfindung;
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6 eine Draufsicht der zweiten Ausführungsform der Erfindung bei einer ersten exemplarischen Anwendung; und
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7 eine perspektivische Ansicht der zweiten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
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Die Erfindung wird nachstehend mittels zweier exemplarischer Ausführungsformen erläutert, die lediglich dem Verständnis dienen und den Schutzbereich der Ansprüche nicht beschränken.
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Unter Bezugnahme auf 1 bis 4 wird eine erste Ausführungsform der Erfindung gezeigt, wobei 1 eine Seitenansicht der ersten Ausführungsform, 2 eine Draufsicht der ersten Ausführungsform, 3 einen Querschnitt der ersten Ausführungsform und 4 eine perspektivische Ansicht der ersten Ausführungsform zeigt.
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Die erste Ausführungsform eines Fitnessgerätes umfasst ein elastisches Element, an dessen erstes Ende 4 eine erste Stange 8 angebracht ist, und ein zweites Ende, an dem eine zweite Stange 12 angebracht ist. Sowohl die erste Stange 8 als auch die zweite Stange 12 weisen je einen Griffbereich 10, 14 auf, an den ein Verwender eine Kraft anliegen kann. Die erste Stange 8 und die zweite Stange 12 sind mittels eines Verbindungselementes 16, 18 am elastischen Element 12 angebracht. Das Befestigungselement 16, 18 kann ein Schrumpfschlauch oder ein beliebiges anderes Befestigungsmaterial sein. Ein Verwender kann die erste Ausführungsform des Fitnessgerätes 1 hinter seinem Rücken halten und mit der rechten Hand an den Griffbereich 10 der ersten Stange 8 und mit der linken Hand an den Griffbereich 14 der zweiten Stange 12 greifen. In dieser Stellung kann der Verwender sowohl die Rückenmuskulatur als auch die Armmuskulatur trainieren. Das elastische Element 12 erfährt hierbei eine Biegespannung die abhängig von der Bewegung der Arme und des Rückens des Verwenders ist und es kann eine Biegespannung um mehr als eine Achse in dem elastischen Element 2 erzeugt werden.
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Das elastische Element 2 kann in die erste Stange 8 und in die zweite Stange 12 eingeführt werden, um darin befestigt zu werden. Es können sowohl am elastischen Element 2 als auch an den Stangen 8, 12 Rastelemente bzw. komplementäre Rastelemente vorgesehen sein, damit sichergestellt ist, dass das elastische Element 2 in die Stangen 8, 12 korrekt eingeführt wird. Die Stangen können aus Aluminium, Kunststoff, Hartgummi oder dergleichen hergestellt sein. Die Stangen 8, 12 können als Rohr ausgebildet sein.
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Ferner ist es denkbar, dass das elastische Element 2 mit den Stangen 8, 12 verklebt ist. Die Griffbereiche 10, 14 können Gummi oder Kunststoff aufweisen.
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5 bis 7 zeigen eine zweite Ausführungsform 100 der vorliegenden Erfindung, wobei 5 eine Draufsicht auf die zweite Ausführungsform der Erfindung in einem ersten Zustand, 6 eine Draufsicht auf die zweite Ausführungsform 100 in einem zweiten Zustand und 7 eine perspektivische Ansicht der zweiten Ausführungsform 100 zeigt.
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Die zweite Ausführungsform 100 umfasst ein erstes elastisches Element 102 mit einem ersten Ende 106 und einem zweiten Ende 108. Ferner umfasst die zweite Ausführungsform 100 ein zweites elastisches Element 104 mit einem ersten Ende 110 und einem zweiten Ende 112. Das erste Ende 106 des ersten elastischen Elementes 102 und das erste Ende 110 des zweiten elastischen Elementes 104 sind miteinander verbunden, beispielsweise mittels eines Schrumpfschlauches. Ferner sind das zweite Ende 108 des ersten elastischen Elementes 102 und das zweite Ende 112 des zweiten elastischen Elementes 104 miteinander verbunden, beispielsweise mittels eines Schrumpfschlauches. In der Mitte des ersten elastischen Elementes 102 befindet sich ein erster mittlerer Griffbereich 114 und in der Mitte des zweiten elastischen Elementes 104 befindet sich ein zweiter mittlerer Griffbereich 116. Auch die ersten Enden 106, 110 der elastischen Elemente 102, 104 und die zweiten Enden 108, 112 der elastischen Elemente 102, 104 bilden Griffbereiche.
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Das Fitnessgerät kann von einem Verwender an den ersten Enden 106, 110 mit der einen Hand und an den zweiten Enden 108, 112 mit der zweiten Hand gehalten werden. In dieser Stellung kann der Verwender eine Torsionskraft um die Achse L aufbringen. Ferner kann der Bediener eine Biegespannung um die Achse Q aufbringen. Bereits dadurch kann der Bediener unterschiedliche Körperpartien trainieren.
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Wie in 6 gezeigt ist, kann der Bediener die zweite Ausführungsform 100 des Fitnessgerätes mit der einen Hand am ersten mittleren Griffbereich 116 und mit der anderen Hand am zweiten mittleren Griffbereich 116 halten und auseinander drücken. Dadurch ist es möglich, eine weitere Körperpartie zu trainieren.
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Das zuvor beschriebene elastische Element wird vorzugsweise aus Polyurethan, beispielsweise einem Polyurethan-Elastomer hergestellt. Es können hierbei die Materialkombinationen verwendet werden, die eingangs beschrieben wurden. Das elastische Element kann eine Vielzahl unterschiedlicher Querschnitte aufweisen.
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Bei der zweiten Ausführungsform 100 können die ersten Enden 106, 110 und die zweiten Enden 106, 112 der elastischen Elemente 102, 104 mit einem Schrumpfschlauch oder einem beliebigen anderen Material miteinander verbunden sein. Zur ergonomischen Handhabung durch den Verwender kann das die ersten Enden einer 106, 110 und die zweiten Enden 108, 112 verbindende Material Gummi aufweisen. Ferner ist es möglich, den Verbindungsbereich der ersten Enden 106, 110 und den Verbindungsbereich der zweiten Enden 108, 112 mit Griffelementen zu versehen, so dass der Benutzer die zweite Ausführungsform besonders ergonomisch greifen kann. Ebenso ist es möglich, die mittleren Griffbereiche 114, 116 mit Griffelementen zu versehen, damit diese von einem Bediener ergonomisch gegriffen werden können. Beispielsweise können die Griffelemente direkt in den elastischen Elementen 102, 104 ausgebildet sein, d.h. die Griffelemente sind integral mit den elastischen Elementen 102, 104 ausgebildet.
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Griffelemente im Kontext der vorliegenden Erfindung sind im Wesentlichen vertiefte Bereiche, in die der Verwender seine Finger ablegen kann, wenn er das Fitnessgerät greift.
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Das zuvor beschriebene Elastische Element kann bei einem sogenannten Unterarmtrainer, der auch als Fingertrainer, Handtrainer oder Handmuskeltrainer bezeichnet wird, eingesetzt werden. Gegenüber einem Unterarmtrainer des Standes der Technik kann die dort verwendete Feder durch ein erfindungsgemäßes elastisches Element aus Polyurethan ersetzt werden. Der Unterarmtrainer kann einen ersten und zweiten Griffbereich aufweisen, die mittels des elastischen Bereichs verbunden sind. Die Griffbereiche können in einer Hand gehalten werden. Die Griffbereich können mit einer Hand zusammengedrückt werden, wodurch das elastische Element unter eine mechanische Spannung gesetzt wird.
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Das aus Polyurethan, beispielsweise einem Polyurethan-Elastomer, hergestellte elastische Element ist besonders leicht und verschleißarm. Es weist eine sehr hohe Stoßelastizität, einen hohen Einreißwiderstand, einen hohen Weiterreißwiderstand sowie eine gute Beständigkeit gegen Öle, Fette, Lösungsmittel und eine gute Beständigkeit gegenüber Ozon und UV-Strahlung auf. Folglich eignet es sich gut zum Einsatz in Fitnessgeräten.
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Die Verwendung des erfindungsgemäßen elastischen Elementes wurde anhand zweier einfacher Ausführungsbeispiele erläutert. Es versteht sich, dass das erfindungsgemäße elastische Element in ein komplexes Fitnessgerät eingebaut sein kann. Das Fitnessgerät mit dem erfindungsgemäßen elastischen Element kann ein komplexes Fitnessgerät sein, das beispielsweise einen Seilzug, Umlenkrollen, Hebel, Scharniere und dergleichen aufweisen kann.
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Das elastische Element aus Polyurethan kann in eine nahezu beliebige Form gegossen werden.