DE202007014810U1

DE202007014810U1 - Trainingsgerät

Info

Publication number: DE202007014810U1
Application number: DE202007014810U
Authority: DE
Original assignee: HERZIG ANNELIE
Current assignee: HERZIG ANNELIE
Priority date: 2007-10-22
Filing date: 2007-10-22
Publication date: 2008-01-03
Anticipated expiration: 2017-10-23

Abstract

Trainingsgerät zum aktiven Bewegungstraining der unteren Extremitäten einer trainierenden Person, mit wenigstens einem durch eine untere Extremität gegen einen Widerstand beweglichen Betätigungselement, dadurch gekennzeichnet, dass ein zusätzliches Betätigungselement (11) vorgesehen ist, welches durch die trainierende Person (2) derart gegen einen Widerstand (12) beweglich ist, dass wenigstens eine Muskelpartie der unteren Extremität (3) dreidimensional beansprucht wird.

Description

Die Erfindung betrifft ein Trainingsgerät nach der im Oberbegriff von Anspruch 1 näher definierten Art.
Gattungsgemäße Trainingsgeräte sind aus dem allgemeinen Stand der Technik bekannt. Sie werden insbesondere von Personen, die an chronischen Beschwerden von Fuß-, Knie- und Hüftgelenken leiden, sowie von Personen, die an diesen Gelenken operiert wurden, verwendet. Des weiteren sind Patienten mit neurologischen Gangstörungen oder Sportler die Verwender solcher Geräte. Auch zum präventiven Training der unteren Extremitäten werden solche Geräte eingesetzt, um insbesondere Fehlhaltungen des Beckens, der Hüfte und der Fußgelenke und die teilweise dadurch entstehende Arthrose zu verhindern.
Allerdings sind die bekannten Trainingsgeräte hinsichtlich ihrer Wirkungsweise beschränkt, da sie die Muskulatur meist nicht so trainieren, wie sie im Alltag tatsächlich beansprucht wird. Dies ist bislang nur mit Hilfe der Physiotherapie möglich, was jedoch sehr schwierig und zeitaufwendig und damit sehr teuer ist und nur von sehr gut ausgebildeten Fachkräften beherrscht wird.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Trainingsgerät zu schaffen, welches es ermöglicht, die Muskulatur so zu trainieren, wie dies der natürlichen Beschaffenheit und Beanspruchung derselben entspricht.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die in Anspruch 1 genannten Merkmale gelöst.
Das dem erfindungsgemäßen Trainingsgerät zugrunde liegende Konzept bezieht sich auf die Gesamtheit aller Gelenke und Muskeln der unteren Extremitäten einschließlich der Hüfte. Da keine Gelenkserkrankung einzeln betrachtet werden darf, d.h. da beispielsweise Knieschmerzen selten nur auf das Kniegelenk zurückzuführen sind, sondern auch Fehlstellungen der Hüfte und der Fußgelenke die Ursache sein können, ist eine ganzheitliche Beanspruchung der Muskulatur erforderlich. Dies wird durch das Trainieren mit dem eine dreidimensionale Beanspruchung der Muskulatur hervorrufenden bzw. eine in drei Ebenen gelagerte Spannung der Muskulatur erzeugenden Trainingsgerät erreicht. Diese drei Ebenen, in denen die Muskulatur beansprucht wird, müssen dabei nicht senkrecht aufeinander stehen. Langfristig ergibt sich dadurch eine Optimierung und Ökonomisierung des Ganges, wodurch Beschwerden gelöst und Krankheitsbildern vorgebeugt wird, die aus biomechanischen Fehlbelastungen der Gelenke entstehen.
Mit dem erfindungsgemäßen Trainingsgerät ist es also möglich, die Muskulatur der unteren Extremitäten, wozu in diesem Fall auch die Hüfte zu rechnen ist, so zu trainieren, wie sie im Alltag beansprucht wird, da insbesondere diejenigen Muskelpartien trainiert werden, die in bestimmten Schrittphasen den Drehmomentanforderungen nicht nachkommen. Durch den dadurch erzielten Muskelaufbau wird vorteilhafterweise auch die Verschraubung und die Stabilität der Gelenke dauerhaft gestärkt.
Eine erheblich verbesserte Beanspruchung der Muskulatur ergibt sich, wenn in einer sehr vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung das zusätzliche Betätigungselement eine Torsionsbeanspruchung der wenigstens einen Muskelpartie hervorruft. Dies kann insbesondere durch eine Rotation des Betätigungselements, insbesondere mit dem Rumpf der trainierenden Person, erreicht werden.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den restlichen Unteransprüchen. Nachfolgend sind Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung prinzipmäßig dargestellt.
Es zeigt:
1 eine erste Ausführungsform des erfindungsgemäßen Trainingsgeräts;
2 das Trainingsgerät aus 1 in einer ersten Übungsform;
3 das Trainingsgerät aus 1 in einer zweiten Übungsform;
4 ein Detail des Trainingsgeräts aus 1;
5 eine zweite Ausführungsform des erfindungsgemäßen Trainingsgeräts; und
6 eine dritte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Trainingsgeräts.
Die 1–3 zeigen eine erste Ausführungsform eines Trainingsgeräts 1 zum aktiven Bewegungstraining der unteren Extremitäten, einschließlich der Hüfte, einer trainierenden Person 2, die in 1 nicht dar gestellt ist. Das Trainingsgerät 1 weist ein durch eine untere Extremität 3 der trainierenden Person 2, insbesondere ein Bein 3a bzw. 3b oder einen Fuß derselben, gegen einen Widerstand 4 bewegliches Betätigungselement 5 auf, das im vorliegenden Fall eine in einer Linearführung 6 geführte Bodenplatte 7 aufweist bzw. als eine solche Bodenplatte 7 ausgebildet ist. Benachbart zu der beweglichen Bodenplatte 5 sind mehrere Platten 8, 9 und 10 mit verschiedenen Größen zum Abstellen des Standbeins 3a der trainierenden Person 2 vorgesehen.
Wie aus 2 hervorgeht, besteht eine Übung für die trainierende Person 2 darin, dass dieselbe ihr Standbein 3a auf der größten Platte 8 und ihr anderes Bein 3b, dessen Muskulatur trainiert werden soll, auf dem Betätigungselement 5 bzw. der Bodenplatte 7 abstellt. Dann wird das zu trainierende Bein 3b derart bewegt, dass die Bodenplatte 7 eine Bewegung entlang der Linearführung 6 relativ zu dem Standbein 3a ausführt. Da die Bodenplatte 7 mit dem in Form von veränderbaren Gewichten 4a ausgebildeten Widerstand 4 verbunden ist, wird die Bewegung des zu trainierenden Beins 3b erschwert. Hierbei kann die Höhe des Widerstands 4 durch Veränderung der Gewichte beeinflusst werden. Selbstverständlich können bzw. sollten anschließend Standbein 3a und zu trainierendes Bein 3b miteinander vertauscht werden.
Um eine dreidimensionale Beanspruchung wenigstens einer Muskelpartie der unteren Extremität 3, in diesem Fall also des zu trainierenden Beins 3b, zu erreichen, ist ein zusätzliches Betätigungselement 11 vorgesehen, welches ebenfalls durch die trainierende Person 2 gegen einen Widerstand 12 bewegt werden kann, der ebenfalls in Form von veränderbaren, mit dem Betätigungselement 11 verbundenen Gewichten 12a ausgebildet ist. Im dargestellten Ausführungsbeispiel weist das zusätzliche Betätigungselement 11 einen am Rumpf 13 der trainierenden Person 2 anbringbaren Gürtel 14 und eine den Gürtel 14 mit dem Widerstand 12 verbindende Schnur 15 auf. Da das zusätzliche Betätigungselement 11 unter anderem durch die Art und Weise seiner Verbindung mit dem Rumpf 13 der trainierenden Person 2 eine Verschraubung bzw. eine Torsionsbeanspruchung der trainierten Muskelpartie, beispielsweise der Adduktoren, der Abduktoren oder der Hüftbeuger, hervorruft, wird die zuvor, also mit dem ersten Betätigungselement 5, zweidimensionale Beanspruchung der Muskulatur des zu trainierenden Beins 3b in eine dreidimensionale Beanspruchung bzw. in eine Beanspruchung in drei Ebenen umgewandelt. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die jeweiligen Übungen auch stets gegen die Schwerkraft ausgeführt werden. Der Rumpf 13 wird also eingesetzt, um die Beine 3a und 3b zu trainieren.
Dadurch, dass die Widerstände 4 und 12 den Betätigungselementen 5 und 11 einzeln, d.h. unabhängig von einander zugeordnet sind, können diese auch unabhängig voneinander eingestellt werden, sodass die betreffende Muskelpartie bzw. der betreffende Muskel bzw. die betreffende Muskelgruppe sehr spezifisch trainiert werden können.
In 3 ist eine alternative Übungsform dargestellt, die mit dem gemäß den 1–3 ausgebildeten Trainingsgerät 1 durchgeführt werden kann. Im Gegensatz zu 2, bei der die Blickrichtung der trainierenden Person 2 senkrecht zu der Bewegungsrichtung der beiden Betätigungselemente 5 und 11 ist, verläuft die Blickrichtung gemäß 3 in dieser Bewegungsrichtung, wodurch andere Muskelpartien der unteren Extremität 3 trainiert werden.
Durch die Verwendung der anderen Platten 9 und 10 sowie durch Änderung der Blickrichtung und/oder der Anbringung des zweiten Betätigungselements 11 an der zu trainierenden Person 2 lassen sich an dem Trainingsgerät 1 eine Vielzahl unterschiedlichster Übungsformen durchführen, die eine geschulte Position teilweise sogar selbst kreieren kann, um bestimmte Bereiche der Muskulatur zu trainieren. Der Gürtel 14 muss dabei jeweils so am Rumpf 13 der trainierenden Person 2 angebracht werden, dass der Widerstand 12 ein Drehmoment und damit eine Torsion erzeugt. Diese Festlegung des Angriffspunkts der Kraft am Körper der trainierenden Person 2 folgt dabei dem Gesetz von actio und reactio.
Aus 4 ist ersichtlich, dass die Neigung der Bodenplatte 7 verstellbar ist, wodurch die Muskulatur des zu trainierenden Beins 3b auf andere Art und Weise beansprucht und dadurch eine Anpassung an bestehende Beschwerden oder Defizite erreicht werden kann.
Bei der Ausführungsform der Erfindung gemäß 5 weist das erste Betätigungselement 5 zwei mit den Knien der beiden Beine 3a und 3b betätigbare Polster 16 auf, die so angeordnet sind, dass zum Betätigen derselben die trainierende Person 2 ihre Knie auseinander drücken muss. Die beiden Polster 16 sind wie bei der ersten Ausführungsform mit dem wiederum als veränderbare Gewichte ausgebildeten Widerstand 4 verbunden, was auf übliche Art und Weise realisiert werden kann. Die trainierende Person 2 muss also mit ihren Knien gegen den Widerstand 4 arbeiten.
Auch bei dieser Ausführungsform des Trainingsgeräts 1 ist das zusätzliche Betätigungselement 11 vorgesehen, welches im vorliegenden Fall zwei Handgriffe 17 und eine die Handgriffe 17 mit dem Widerstand 12 verbindende Schnur 18 aufweist. Hierbei sind die beiden Handgriffe 17 bzw. allgemein der wenigstens eine Handgriff 17 so angeordnet, dass zum Betätigen derselben eine Beugung des Rumpfes der trainierenden Person 2 erforderlich ist, wodurch wiederum wie bei der ersten Ausführungsform der durch das erste Betätigungselement 5 hervorgerufenen linearen Trainingsbewegung eine Rotation hinzugefügt und damit eine dreidimensionale Beanspruchung der trainierten Muskelpartie erzeugt wird. Unterhalb der Polster 16 sind zwei Schlaufen 19 zum Fixieren der Füße der trainierenden Person 2 vorgesehen, um ein Ausweichen derselben zu verhindern.
Eine weitere Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist in 6 dargestellt. Dabei weist das erste Betätigungselement 5 eine Bodenplatte 20 auf, die auf einer Linearführung 21 entgegen dem Widerstand 4 mit dem zu trainierenden Bein 3b bewegbar ist. Das andere Bein 3a wird auf einer auf einer erhöhten Ebene angeordneten Platte 22 abgestellt. Das zusätzliche Betätigungselement 11 weist ein mit einem Knie des Beins 3a betätigbares Polster 23 auf, das ähnlich wie in den zuvor beschriebenen Ausführungsformen die Torsionsbeanspruchung in die Übungsbewegung einleitet und damit die dreidimensionale Beanspruchung der trainierten Muskulatur erzeugt. Alternativ oder zusätzlich könnte bei dieser Ausführungsform auch die Bodenplatte 20 auf einer gekrümmten Bahn gelagert sein, um eine Beanspruchung der Muskulatur in drei Ebenen zu erzielen.

Claims

Trainingsgerät zum aktiven Bewegungstraining der unteren Extremitäten einer trainierenden Person, mit wenigstens einem durch eine untere Extremität gegen einen Widerstand beweglichen Betätigungselement, dadurch gekennzeichnet, dass ein zusätzliches Betätigungselement (11) vorgesehen ist, welches durch die trainierende Person (2) derart gegen einen Widerstand (12) beweglich ist, dass wenigstens eine Muskelpartie der unteren Extremität (3) dreidimensional beansprucht wird.
Trainingsgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das zusätzliche Betätigungselement (11) eine Torsionsbeanspruchung der wenigstens einen Muskelpartie hervorruft.
Trainingsgerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine Betätigungselement (5) eine in einer Linearführung (6) geführte Bodenplatte (7) aufweist, und dass das zusätzliche Betätigungselement (11) einen am Rumpf der trainierenden Person (2) anbringbaren Gürtel (14) und eine den Gürtel (14) mit dem Widerstand (12) verbindende Schnur (15) aufweist.
Trainingsgerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass benachbart zu der beweglichen Bodenplatte (7) mehrere Platten (8, 9, 10) zum Abstellen des Standbeins (3a) der trainierenden Person (2) vorgesehen sind.
Trainingsgerät nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Neigung der Bodenplatte (7) verstellbar ist.
Trainingsgerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine Betätigungselement (5) zwei mit den Knien betätigbare Polster (16) aufweist, und dass das zusätzliche Betätigungselement (11) wenigstens einen Handgriff (17) und eine den Handgriff (17) mit dem Widerstand (12) verbindende Schnur (18) aufweist.
Trainingsgerät nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass unterhalb der Polster (16) Schlau fen (19) zum Fixieren der Füße der trainierenden Person (2) vorgesehen sind.
Trainingsgerät nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Polster (16) so angeordnet sind, dass zum Betätigen derselben die Knie auseinandergedrückt werden müssen.
Trainingsgerät nach Anspruch 5, 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine Handgriff (17) so angeordnet ist, dass zum Betätigen desselben eine Beugung des Rumpfes der trainierenden Person (2) erforderlich ist.
Trainingsgerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine Betätigungselement (5) eine Bodenplatte (20) aufweist, die auf einer Linearführung (21) mit einem Bein (3b) bewegbar ist, und dass das zusätzliche Betätigungselement (11) ein mit einem Knie des anderen Beins (3b) betätigbares Polster (23) aufweist.
Trainingsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Widerstände (4, 12) durch veränderbare, mit den Betätigungselementen (5, 11) verbundene Gewichte (4a, 12a) gebildet sind.