DE102012108475B4

DE102012108475B4 - Verseilmaschine

Info

Publication number: DE102012108475B4
Application number: DE102012108475.0A
Authority: DE
Inventors: Torsten Hartkorn; Stefan Kutscheid; Pascal Müller; Kerstin Oetringer; Julian Wehrstedt; Arne Wittmann
Original assignee: Fachhochschule Trier
Current assignee: Fachhochschule Trier
Priority date: 2012-09-11
Filing date: 2012-09-11
Publication date: 2017-11-09
Anticipated expiration: 2032-09-12
Also published as: CH706895A2; DE102012108475A1; CH706895B1; CH706895B8

Abstract

Verseilmaschine mit mindestens einer Ablaufspule (2) für ein zu verseilendes Produkt (4), der ein angetriebener Abwickelbügel (3) zugeordnet ist, und einer Aufwickelspule (8) für das Fertigprodukt (10), der ein Aufwickelbügel (9) zugeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehzahl des Abwickelbügels (3) für ein zentrisch verlaufendes Produkt (4) zu der Drehzahl des Aufwickelbügels (9) über eine Antriebswelle (12) synchronisiert ist, die jeweils über ein stufenloses Getriebe (20) mit jeder Ablaufspule (2) und über ein stufenloses Getriebe (45) mit der Aufwickelspule (8) gekoppelt ist, wobei Messeinrichtungen (28, 38) für die Translationsgeschwindigkeiten der einzelnen zu verseilenden Produkte (4) und des Fertigprodukts (10) zur Regelung der Geschwindigkeiten der Ablaufspulen (2) und der Aufwickelspule (8) vorgesehen sind.

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Verseilmaschine mit mindestens einer Ablaufspule für ein zu verseilendes Produkt, der ein angetriebener Abwickelbügel zugeordnet ist, und einer Aufwickelspule für das Fertigprodukt, der ein Aufwickelbügel zugeordnet ist, und ein Verfahren dazu.
Aus der Praxis bekannte Verseilmaschinen verursachen geringfügige Verseilfehler aufgrund einer Phasenverschiebung zwischen einem Abwickelbügel und einem Aufwickelbügel. Die angetriebenen Ablaufspulen sind 1:1 zu dem Verseilbügel übersetzt, weisen also aufgrund einer Kopplung über eine Antriebswelle die gleiche Drehzahl auf. Der Abwickelbügel ist zum Abwickeln des zu verseilenden Produkts, im Folgenden Litze genannte, von der Ablaufspule gebremst und die durch den Abwickelbügel von der Ablaufspule abgewickelte Länge der Litze ist vom Befüllungsgrad der Ablaufspule abhängig. Der Aufwickelbügel ist einer Aufwickelspule für das verseilte Fertigprodukt, im folgenden Kabel genannt, zugeordnet, wobei auch hier der Aufwickelbügel relativ zu der Aufwickeltrommel gebremst ist, was eine entsprechende Phasenverschiebung zur Folge hat. Da der Abwickelbügel gegenüber der mit dem Verseilbügel gekoppelten Ablaufspule gebremst ist, ist die Drehbewegung des Abwickelbügels gegenüber der Drehbewegung des Aufwickelbügels mit einer sich, durch die unterschiedlichen Rotationsdrehzahlen, dynamisch ändernden Phase verschoben, woraus eine Torsion der zu verseilenden Litze resultiert, die wiederum zu einer unerwünschten Verspannung in dem Kabel führt. Diese Verspannung soll durch eine gezielte Verdrehung des Kabels ausgeglichen werden, was aber nicht zum erwünschten Erfolg führt, da der sich ändernde Befüllungsgrad der Ablaufspule die abgewickelte Länge der Litze beeinflusst und dementsprechende Unterschiede der verseilten einzelnen Litzen nicht durch eine Verdrehung des Kabels ausgeglichen werden können. Die produktionsbedingten Verseilfehler und Vorspannungen in den zu verseilenden Litzen können bei einer hochdynamischen Belastung, wie beispielsweise im Einsatz bei Robotern bzw. Schleppketten, zu einem vorzeitigen Ausfall führen.
Die DE 1 510 130 A offenbart eine Vorrichtung zur Verseilung von Verseilelementen zum Seil, bei der die Ablaufspulen der zu verseilenden Elemente während des Seilschlagens vor-bzw. rückgedreht werden und zum Abzug um ihre jeweilige Spulenachse drehbar sowie zur Vor-bzw. Rückdrehung um eine zur Spulenachse senkrechte Achse drehbar auf wenigstens einem Kreis verteilt in oder an einem Spulenkorb angeordnet sind, wobei jeder in einem bestimmten Abzugsdrehsinn umlaufenden Ablaufspule auf dem gleichen Kreis eine zweite im, in gleicher Kreisumfangsrichtung gesehen, entgegengesetzten Abzugdrehsinn umlaufende kompensierende Ablaufspule zugeordnet ist.
Aus der DE 21 39 244 A ist eine Verseilmaschine bekannt, bei der in der Achse einer Vorratsspule mit mehreren nebeneinander aufgespulten Drähten ein Drillierteller und eine Verseilstelle angeordnet sind, wobei der Drillierteller Umlenkglieder zur Lenkung der Drähte auf die Verseilstelle besitzt und die Vorratsspule und der Drillierteller so gegeneinander antreibbar sind, dass die Drähte einerseits abgespult und andererseits verseilt werden. Hierbei ist eine Messvorrichtung für die Fördergeschwindigkeit des gefertigten Drahtseiles zu einer Fertigspule vorgesehen und die Antriebe der Vorratsspule und der Fertigspule sind so einstellbar das sich eine konstante Drahtabzugsgeschwindigkeit ergibt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Verseilmaschine und ein Verfahren der eingangs genannten Art zu schaffen, die Verseilfehler vermeiden und bei denen eine Rückverdrehung des verseilten Fertigprodukts nicht erforderlich ist.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe bei der Seilmaschine durch die Merkmale des Anspruchs 1 und bei dem Verfahren durch die Merkmale des Anspruchs 10 gelöst.
Die Unteransprüche stellen vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung dar.
Eine Verseilmaschine umfasst mindestens eine Ablaufspule für ein zu verseilendes Produkt, der ein angetriebener Abwickelbügel zugeordnet ist, und eine Aufwickelspule für das Fertigprodukt, der ein Aufwickelbügel zugeordnet ist. Die Drehzahl des Abwickelbügels für ein zentrisch verlaufendes Produkt ist zu der Drehzahl des Aufwickelbügels über eine Antriebswelle synchronisiert, die jeweils über ein stufenloses Getriebe mit jeder Ablaufspule und über ein stufenloses Getriebe mit der Aufwickelspule gekoppelt ist, wobei Messeinrichtungen für die Translationsgeschwindigkeiten der einzelnen zu verseilenden Produkte und des Fertigprodukts zur Regelung der Geschwindigkeiten der Ablaufspulen und der Aufwickelspule vorgesehen sind.
Im Rahmen der Erfindung wird mit dem Begriff Produkt jedes verseilbare Material, also beispielsweise ein Kunststofffaden, eine Draht- oder Kabellitze, und mit dem Begriff Fertigprodukt das entsprechend verseilte Material, also beispielsweise ein Kunststoff- oder Drahtseil oder ein mehradriges Kabel, bezeichnet.
Dadurch, dass die Drehzahl des Abwickelbügels für das mittig verlaufende Produkt, also quasi die neutrale Faser, zu der Drehzahl des Aufwickelbügels des Fertigprodukts synchronisiert ist, sind Verdrehungen des zu verseilenden Produkts und daraus resultierende Verseilungsfehler ausgeschlossen. Das Fertigprodukt weist insbesondere bei einer relativ hohen dynamischen Belastung eine verlängerte Lebensdauer auf.
In vorteilhafter Ausgestaltung ist jeder Abwickelbügel Uförmig ausgebildet und umfasst Lagerungen sowie Antriebskomponenten für die Ablaufspule, wobei die Ablaufspule derart dem Abwickelbügel zuzuordnen ist, dass eine radiale oder tangentiale Abwicklung des zu verseilenden Produkts von der entsprechend ausgerichteten Ablaufspule erfolgt.
Dementsprechend ist es nicht notwendig, zwei unterschiedliche Verseilmaschinen nach dem Stand der Technik anzuschaffen, um die unterschiedlichen Ergebnisse der radialen bzw. tangentialen Abwicklung des zu verseilenden Produkts zu nutzen. Vielmehr ist nach einem verhältnismäßig einfachen Umbau der multifunktionalen Verseilmaschine die eine oder andere Abwickelrichtung zu realisieren.
Bevorzugt ist die Ablaufspule zur radialen Abwicklung des Produktes derart gelagert, dass der Umfang der Ablaufspule parallel zu den beiden Schenkeln des Abwickelbügels verläuft und den Stirnseiten Lagerstellen zugeordnet sind, wobei die einem Steg des Abwickelbügels zugeordnete Stirnseite der Ablaufspule mit dem Antrieb verbunden ist und das abgezogene Produkt über eine dem Abwickelbügel zugeordnete Umlenkrolle läuft. Selbstverständlich ist es möglich, zwischen den Schenkeln des Abwickelbügels an der dem die Schenkel verbindenden Steg gegenüberliegenden Seite, also im Bereich der freien Enden der Schenkel eine zusätzliche Lagerstelle mittels eines Flanschbauteils bereitzustellen, um insbesondere eine verhältnismäßig schwere Ablaufspule zuverlässig zu führen. Zweckmäßigerweise ist die Stirnseite der Ablaufspule direkt über eine lösbare Verzahnung mit dem Antrieb gekoppelt.
Alternativ bevorzugt ist die Ablaufspule zur tangentialen Abwicklung des Produktes derart gelagert ist, dass der Umfang der Ablaufspule parallel zu dem Steg des Abwickelbügels verläuft und den beiden Schenkeln des Abwickelbügels mit den Stirnseiten der Ablaufspule zusammenwirkende Lagerstellen zugeordnet sind, wobei eine Stirnseite der Ablaufspule mit dem Antrieb verbunden ist. Der Antrieb ist indirekt über ein Zahnradgetriebe, einen Winkeltrieb und einen Riementrieb mit der Ablaufspule gekoppelt. Der Winkeltrieb kann beispielsweise zwei Kegelräder umfassen.
Der Abwickelbügel kann sämtliche Bauteile umfassen, die für eine radiale bzw. tangentiale Abwicklung benötigt werden und die Ablaufspule ist einfach steckbar mit den Antriebs- und/oder Lagerelementen verbindbar. Vorzugsweise ist die Ablaufspule austauschbar in dem Abwickelbügel angeordnet.
Zweckmäßigerweise weisen die Aufwickelspule für das Fertigprodukt und der Aufwickelbügel unterschiedliche Drehzahlen auf und die Aufwickelspule ist translatorisch verschiebbar. Die Drehgeschwindigkeit der Aufwickelspule wird auch in Abhängigkeit von deren Befüllgrad, aus dem ein sich ändernder Wickeldurchmesser und eine dementsprechende Umfangsgeschwindigkeit resultiert, geregelt.
Der Aufwickelspule ist ein Rollringgetriebe zugeordnet, das zwischen auf den gegenseitigen Abstand der Stirnseiten der Aufwickelspule eingestellten Endanschlägen mit einer auf den Durchmesser des Fertigprodukts eingestellten Steigung hin und her läuft. Aufgrund der Verschiebung der Aufwickelspule ist es nicht erforderlich, einen Winkel des Fertigprodukts von dem Aufwickelbügel zu der Aufwickelspule zu berücksichtigen, der Einfluss auf die Translationsgeschwindigkeit des Fertigproduktes hat, und die Drehzahl der Antriebswelle, auf der die Aufwickelspule angeordnet ist, ist relativ einfach zu regeln.
Bei einem Verfahren zur Regelung der Drehzahlen der Ablaufspulen und der zugeordneten Abwickelbügel sind zunächst die Drehgeschwindigkeiten der Ablaufspulen und der Abwickelbügel synchron, damit kein Produkt abgewickelt wird, anschließend wird eine Übersetzung der Getriebe derart geändert, dass ein in der Mitte der Anordnung verlaufendes Produkt eine vorgegebene Soll-Geschwindigkeit erreicht, die mit einer zugeordneten Messeinrichtung gemessen wird, und die Translationsgeschwindigkeiten der weiteren zu verseilenden Produkte sind demgegenüber erhöht.
Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen verwendbar sind. Der Rahmen der Erfindung ist nur durch die Ansprüche definiert.
Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die zugehörige Zeichnung näher erläutert. Es zeigt:
1 eine schematische Teildarstellung eines Modells einer Verseilmaschine nach der Erfindung,
2 eine vergrößerte Teildarstellung der Einzelheit II nach 1 in perspektivischer Ansicht,
3 eine Seitenansicht der Darstellung nach 2,
4 eine vergrößerte Teildarstellung der Einzelheit II nach 1 in perspektivischer Ansicht in alternativer Verwendung,
5 eine Seitenansicht der Darstellung nach 4,
6 eine vergrößerte Teildarstellung der Einzelheit VI nach 1 in perspektivischer Ansicht und
7 eine Seitenansicht der Darstellung nach 6.
Die Verseilmaschine umfasst mehrere gestellfeste Abwickeleinheiten 1, die jeweils zumindest aus einer Ablaufspule 2 und einem die Ablaufspule 2 lagernden Abwickelbügel 3 zusammengesetzt sind. Von den Ablaufspulen 2 abgewickelte Produkte 4, beispielsweise Litzen 5, werden durch eine Lochscheibe 6 zu einer Aufwickeleinheit 7, die eine Aufwickelspule 8 und einen Aufwickelbügel 9 umfasst, geleitet, wobei auf die Aufwickelspule 8 das Fertigprodukt 10, beispielsweise ein Kabel 11, gewickelt wird. Sämtlichen Abwickeleinheiten 1 und der Aufwickeleinheit 7 ist eine Antriebswelle 12 mit Riemenscheiben 13 zugeordnet.
Jeder im Wesentlichen U-förmige Abwickelbügel 3 umfasst einen Steg 14 und zwei davon abgehende Schenkel 15, zwischen denen die Ablaufspule 2 anordenbar ist, um in radialer oder tangentialer Richtung die Litze 5 abzuwickeln. Um den Abwickelbügel 3 in eine Drehbewegung zu versetzen, ist an dem Steg 14 eine Riemenscheibe 16 angeordnet, die über einen Antriebsriemen 17 mit der Antriebswelle 12 verbunden ist. Durch die Riemenscheibe 16 erstreckt sich eine Welle 18, die zum einen mit einem Riementrieb 19 eines stufenlosen Getriebes 20 und zum anderen mit der Ablaufspule 2 gekoppelt ist. Das Getriebe 20 steht über einen Riementrieb 50 mit der Antriebswelle 12 in Verbindung.
Soll das Produkt 4 radial von der Ablaufspule 2 abgewickelt werden, dann ist die Ablaufspule 2 derart in dem Abwickelbügel 3 gelagert, dass die eine Stirnseite 21 in Richtung des Steges 14 des Abwickelbügels 3 weist und im Wesentlichen parallel zu diesem verläuft und die andere Stirnseite 22 an einem zwischen den Schenkeln 15 des Abwickelbügels 3 befestigten Flanschbauteil 23 gelagert ist. Die Welle 18 ist innerhalb des Abwickelbügels 3 mittels einer Steckverbindung 24, die beispielsweise eine Verzahnung umfasst, mit der Ablaufspule 2 gekoppelt. Die Steckverbindung 24 ist zwischen zwei sich parallel und beabstandet zu dem Steg 14 sowie zueinander angeordneten Flaschen 29 angeordnet, wobei dem einen Flansch eine Lagerung 25 für die Ablaufspule 2 zugeordnet ist. Das Produkt 4 wird von der Ablaufspule 2 über eine einem Schenkel 15 zugeordnete Umlenkrolle 26, durch einen Schlitz 27 in dem Flanschbauteil 23 sowie eine Messeinrichtung 28 zur Erfassung der Translationsgeschwindigkeit und anschließend durch die Lochscheibe 6 zu der Aufwickeleinheit 7 geführt.
Ist es gewünscht, das Produkt 4 tangential von der Ablaufspule 2 abzuwickeln, dann ist die Ablaufspule 2 derart in dem Abwickelbügel 3 gelagert, dass die Stirnseiten 21, 22 parallel zu den Schenkeln 15 des Abwickelbügels 3 ausgerichtet sind, wobei der einen Stirnseite 21 eine Konsole 30 mit einer Lagerstelle 31 und einem Antriebselement 32 und der anderen Stirnseite 22 eine Lagerstelle 33 mit einem Distanzelement 34 zugeordnet ist. Die mit dem Getriebe 20 verbundene Welle 18 treibt ein Zahnradgetriebe 35, das im Bereich des Steges 14 sowie der beiden Flansche 29 angeordnet ist, an, wobei das einen Winkeltrieb 36 umfassende Zahnradgetriebe 35 über einen Riementrieb 37 im Bereich der Konsole 30 mit dem Antriebselement 32 gekoppelt ist. Das von der Ablaufspule 2 tangential abgewickelte Produkt 4 wird über die Messeinrichtung 28 und die Lochscheibe 6 zu der Aufwickeleinheit 7 geführt und dort als fertiges Kabel 11 aufgewickelt.
In der Aufwickeleinheit 7 durchläuft das Kabel 11 eine Messeinrichtung 38 und gelangt von dieser durch eine Hohlwelle 39 des im Wesentlichen rechtwinkligen Aufwickelbügels 9 über an Schenkeln 40 des Aufwickelbügels 9 gelagerten Rollen 41 zu der Aufwickelspule 8. Die Hohlwelle 39 trägt eine Riemenscheibe 42 und ist zur Verdrehung des Aufwickelbügels 9 über einen Riemen 43 mit der Antriebswelle 12 verbunden, die über einen weiteren Riementrieb 44 ein mit der Aufwickelspule 8 gekoppeltes stufenloses Getriebe 45 antreibt. Die Aufwickelspule 8 ist einem mittels eines mit einem Motor 46 und einem zwischengeschalteten Rollringgetriebe 47, einem sogenannten Uhing-Getriebe, hin- und her bewegbaren Fahrgestell 48 zugeordnet und wird unter dem Aufwickelbügel 9 derart verfahren, dass das Kabel 11 in nebeneinanderliegenden Windungen aufgewickelt wird. Um einen rotatorischen Antrieb der Aufwickelspule 8 bei einer gleichzeitigen translatorischen Bewegung sicherzustellen, ist das Getriebe 45 unter Zwischenanordnung einer Kugelnutwelle 49 mit der Aufwickelspule 8 verbunden.
Die Translationsgeschwindigkeit der mittleren Litze 5 wird als Referenz für die weiteren Betrachtungen bezüglich der Regelung der Verseilungsmaschine herangezogen und als Führungsgröße konstant gehalten.
Beim Anfahrvorgang der Verseilungsmaschine wird an allen stufenlosen Getrieben 20 der Abwickeleinheiten 1 die Übersetzung auf 1:1 gesetzt, bis die Arbeitsdrehzahl der Antriebswelle 12 erreicht ist. Hierbei wird keine Produkt 4 von den Ablaufspulen 2 abgewickelt. Anschließend wird die Übersetzung an allen stufenlosen Getrieben 20 der Abwickeleinheiten 1 mit einer entsprechenden konservativen Regelung, um die Produkte 4 nicht abzureißen, z. B. durch eine abgestimmte PID-Regeleinrichtung, langsam geändert, bis eine vorgegebene Sollgeschwindigkeit der mittleren Litze 5 mittleres Produkt 4 erreicht ist. Die weiteren Litzen 5 (übrige Produkte 4) müssen zwangsweise mit einer größeren Translationsgeschwindigkeit abgewickelt werden, um die Differenzlänge zur mittleren Litze 5 aufgrund der Verseilung, beispielsweise in Form einer Spirale, auszugleichen. Hierzu ist eine dementsprechend schnellere Änderung der Übersetzung bei gleichem Befüllungsgrad der Ablaufspulen 2 erforderlich. Es gilt:
Bei der Aufwicklung wird die Soll-Translationsgeschwindigkeit der mittleren Litze 5 als Referenz verwendet, da diese auch für das Kabel 11 entscheidend ist. Die Verschiebegeschwindigkeit des Fahrgestells 48 mittels des Rollringgetriebes 47 ergibt sich aus der Drehzahldifferenz zwischen dem Aufwickelbügel 9 und der Aufwickelspule 8 sowie der Breite bzw. dem Durchmesser des Kabels 11.
T_{1 Umdrehung} ist bei obiger Formel die Zeit, in der der Aufwickelbügel 9 eine Umdrehung mehr durchgeführt hat als die Aufwickelspule 8.
Da sich die Drehzahl der Aufwickelspule 8 bei einer konstanten Translationsgeschwindigkeit des Kabels 11 aufgrund des sich verändernden Befüllungsgrades und der damit einhergehenden Änderung des Radius ebenfalls ändert, muss die Drehzahl des antreibenden Motors 46 entsprechend geregelt werden. D. h., mit zunehmendem Füllzustand nimmt aufgrund des Umfangs die Drehzahl der Aufwickelspule 8 und damit die Verschiebegeschwindigkeit ab, wenn die Translationsgeschwindigkeit des Kabels 11 konstant ist. Wird das Rollringgetriebe 47 auf einen konstanten Wert gesetzt, muss folglich die Antriebsdrehzahl des Motors 46 gesenkt werden.

Claims

Verseilmaschine mit mindestens einer Ablaufspule (2) für ein zu verseilendes Produkt (4), der ein angetriebener Abwickelbügel (3) zugeordnet ist, und einer Aufwickelspule (8) für das Fertigprodukt (10), der ein Aufwickelbügel (9) zugeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehzahl des Abwickelbügels (3) für ein zentrisch verlaufendes Produkt (4) zu der Drehzahl des Aufwickelbügels (9) über eine Antriebswelle (12) synchronisiert ist, die jeweils über ein stufenloses Getriebe (20) mit jeder Ablaufspule (2) und über ein stufenloses Getriebe (45) mit der Aufwickelspule (8) gekoppelt ist, wobei Messeinrichtungen (28, 38) für die Translationsgeschwindigkeiten der einzelnen zu verseilenden Produkte (4) und des Fertigprodukts (10) zur Regelung der Geschwindigkeiten der Ablaufspulen (2) und der Aufwickelspule (8) vorgesehen sind.
Verseilmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Abwickelbügel (3) U-förmig ausgebildet ist und Lagerungen sowie Antriebskomponenten für die Ablaufspule (2) umfasst, wobei die Ablaufspule (2) derart dem Abwickelbügel (3) zuzuordnen ist, dass eine radiale oder tangentiale Abwicklung des zu verseilenden Produkts (4) von der entsprechend ausgerichteten Ablaufspule (2) erfolgt.
Verseilmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Ablaufspule (2) zur radialen Abwicklung des Produktes (4) derart gelagert ist, dass der Umfang der Ablaufspule (2) parallel zu den beiden Schenkeln (15) des Abwickelbügels (3) verläuft und den Stirnseiten (21, 22) Lagerstellen (31, 33) zugeordnet sind, wobei die einem Steg (14) des Abwickelbügels (3) zugeordnete Stirnseite (21) der Ablaufspule (2) mit dem Antrieb verbunden ist und das abgezogene Produkt (4) über eine dem Abwickelbügel (3) zugeordnete Umlenkrolle (26) läuft.
Verseilmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Stirnseite (21) der Ablaufspule (2) direkt über eine lösbare Verzahnung mit dem Antrieb gekoppelt ist.
Verseilmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Ablaufspule (2) zur tangentialen Abwicklung des Produktes (4) derart gelagert ist, dass der Umfang der Ablaufspule (2) parallel zu dem Steg (14) des Abwickelbügels (3) verläuft und den beiden Schenkeln (15) des Abwickelbügels (3) mit den Stirnseiten (21, 22) der Ablaufspule (2) zusammenwirkende Lagerstellen (31, 33) zugeordnet sind, wobei eine Stirnseite (21) der Ablaufspule (21) mit dem Antrieb verbunden ist.
Verseilmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb indirekt über ein Zahnradgetriebe 35) und einen Riemenantrieb (37) einen Winkeltrieb (36) mit der Ablaufspule (2) gekoppelt ist.
Verseilmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Ablaufspule (2) austauschbar in dem Abwickelbügel (3) angeordnet ist.
Verseilmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufwickelspule (8) für das Fertigprodukt (10) und der Aufwickelbügel (9) unterschiedliche Drehzahlen aufweisen und die Aufwickelspule (8) translatorisch verschiebbar ist.
Verseilmaschine nach Anspruch 1 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Aufwickelspule (8) ein Rollringgetriebe (47) zugeordnet ist, das zwischen auf den gegenseitigen Abstand der Stirnseiten der Aufwickelspule (8) eingestellten Endanschlägen mit einer auf den Durchmesser des Fertigprodukts (10) eingestellten Steigung hin und her läuft.
Verfahren zur Regelung der Drehzahlen der Ablaufspulen (2) und der zugeordneten Abwickelbügel (3) einer Verseilmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zunächst die Drehgeschwindigkeiten der Ablaufspulen (2) und der Abwickelbügel (3) synchron sind, damit kein Produkt (4) abgewickelt wird, anschließend eine Übersetzung der Getriebe (20) derart geändert wird, dass ein in der Mitte der Anordnung verlaufendes Produkt (4) eine vorgegebene Soll-Geschwindigkeit erreicht, die mit einer zugeordneten Messeinrichtung (28) gemessen wird, und die Translationsgeschwindigkeiten der weiteren zu verseilenden Produkte (4) demgegenüber erhöht sind.