DE102012107407A1

DE102012107407A1 - Zuschnitt aus einem Folienmaterial, wie beispielsweise einem Laminat, zum Herstellen einer Verpackung sowie eine aus einem solchen Zuschnitt hergestellte Verpackung

Info

Publication number: DE102012107407A1
Application number: DE102012107407A
Authority: DE
Inventors: Eddy Daelmans; Manfred Marz; Agata Surdziel; Nils Walter
Original assignee: Huhtamaki Ronsberg Zweigniederlassung der Huhtamaki Deutschland GmbH and Co KG
Current assignee: Huhtamaki Flexible Packaging Germany GmbH and Co KG
Priority date: 2011-12-13
Filing date: 2012-08-13
Publication date: 2013-06-13

Abstract

Zuschnitt (10) aus einem Folienmaterial, wie beispielsweise einem Laminat, zum Herstellen einer Verpackung (20), insbesondere eines Schlauchbeutels, mit wenigstens einer kaltgesiegelten Naht (30), wobei der Zuschnitt (10) wenigstens einen Musterbereich aufweist, in dem ein Kaltkleber in der Form eines Musters aufgebracht ist, sowie eine Verpackung, die aus einem solchen Zuschnitt hergestellt ist.

Description

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Zuschnitt aus einem Folienmaterial, wie beispielsweise einem Laminat, das geeignet ist, um eine Verpackung, insbesondere einen Schlauchbeutel, herzustellen, gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 1, sowie auf eine Verpackung, die aus einem solchen Zuschnitt hergestellt ist, gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 9.
Folienmaterialien, insbesondere Laminate, zum Herstellen von Verpackungsbehältern, wie beispielsweise Schlauchbeuteln, die zur Lagerung von Produkten in flüssiger, pastöser oder insbesondere fester Form, geeignet sind, sind allgemein bekannt. Solch eine Verpackung gemäß dem Stand der Technik wird aus einem Zuschnitt aus einem Folienmaterial hergestellt, wobei die Verpackung aus dem Zuschnitt gebildet wird, indem Kanten oder andere zu versiegelnde Teile des Zuschnitts miteinander versiegelt werden. Solche Siegelungen können durch Heißsiegeln heißsiegelbarer Materialien, wie Polyethylen oder Polypropylen hergestellt werden. Solch eine Verpackung hat jedoch den Nachteil, dass solcherart heißgesiegelte Nähte nicht einfach geöffnet werden können, wenn ein Zugang zum Inneren der Verpackung gewünscht ist. Darüber hinaus ist sind durch Heißsiegeln verschlossene Verpackungen nicht zum Verpacken von wärmeempfindlichen Produkten geeignet.
Eine weitere Möglichkeit, eine Verpackung mit gesiegelten Nähten herzustellen, liegt in der Verwendung eines Kaltklebers. Dieser wird gemäß dem Stand der Technik über die gesamte zu verklebende Fläche, respektive Oberfläche, der Kanten oder Teile des Zuschnitts aufgebracht, die im Zuge des Herstellens und, nach einem Befüllen der Verpackung, Verschließens der Verpackung, miteinander verbunden werden sollen, um die Verpackung zu bilden. In einem nächsten Schritt werden die Teile des Zuschnitts, die mit Kaltkleber versehen sind, miteinander verklebt, wobei die gewünschte Klebenaht oder -siegelung hergestellt wird. Diese Vorgehensweise hat jedoch zahlreiche Nachteile, die darin begründet sind, dass die gemäß dem Stand der Technik erforderliche flächige Aufbringung von Kaltkleber kosten- und zeitaufwendig ist, da zum Einen eine große Menge von Kaltkleber zur Aufbringung auf dem Zuschnitt notwendig ist und der Kaltkleber zum Anderen nach der Aufbringung auf das Folienmaterial zeitaufwendig getrocknet werden muss. Aufgrund der Notwendigkeit der zeitaufwendigen Trocknung des Kaltklebers nach dessen Aufbringung auf dem Zuschnitt, bevor der Zuschnitt weiterverarbeitet werden kann, ist dieser Trocknungsschritt geschwindigkeitsbestimmend für die Herstellung einer entsprechenden aus dem Zuschnitt herzustellenden Verpackung. Darüber hinaus ist die Herstellung einer solchen Verpackung kostenintensiv, da, gemäß dem Stand der Technik, der Kaltkleber auf den gesamten Bereich des Zuschnitts aufgebracht wird, der eine Siegelung oder eine Naht bilden soll. Ein weiterer Nachteil einer solchen Verpackung gemäß dem Stand der Technik ist eine Unzulänglichkeit in Bezug auf eine Gasdichtigkeit, insbesondere in gefalteten Abschnitten der Verpackung oder in Abschnitten, in welchen verschiedenlagige Folienabschnitte aufeinandertreffen.
Es ist die Aufgabe der Erfindung, einen Zuschnitt, sowie eine Verpackung, die aus einem solchen Zuschnitt hergestellt ist, zur Verfügung zu stellen, welche die vorgenannten Probleme vermeidet und die einfach in einer kostengünstigen und ökonomischen Weise hergestellt werden können, und die höhere Produktionsgeschwindigkeiten beim Herstellen einer Verpackung, insbesondere eines Schlauchbeutels, ermöglicht, wobei die kaltgesiegelten Nähte der Verpackung eine verbesserte Siegelstärke und Dichtigkeit, insbesondere für Gase, haben.
Die Aufgabe wird durch einen Zuschnitt gemäß Patentanspruch 1 sowie durch eine aus den Zuschnitt hergestellte Verpackung gemäß Patentanspruch 9 gelöst.
Insbesondere wird die Aufgabe durch einen Zuschnitt aus einem Folienmaterial, wie beispielsweise einem Laminat, gelöst, der zum Herstellen einer Verpackung, insbesondere eines Schlauchbeutels, mit wenigstens einer kaltgesiegelten Naht, geeignet ist, wobei der Zuschnitt wenigstens einen Musterbereich aufweist, in welchem ein Kaltkleber in der Form eines Musters aufgebracht ist.
Die kaltgesiegelte Naht wird durch ein flächiges Aneinandersiegeln von zwei miteinander zu verbindenden Folienteilen, respektive Folienabschnitten, wie beispielsweise Zuschnittkantenabschnitten, hergestellt, wobei wenigstens einer dieser Folienabschnitte teilweise oder bevorzugt vollständig mit einem Musterbereich versehen ist, in welchem der Kaltkleber in der Form eines Musters aufgebracht ist. Solch ein Folienteil kann beispielsweise entlang einer Kante angeordnet oder ein anderer, beispielsweise streifenförmiger Teil, respektive Abschnitt des Zuschnitts sein, aus dem eine kaltgesiegelte Klebenaht durch Zusammenfügen und/oder gegebenenfalls Umfaltenzum Erzeugen einer Verschluß-, Stütz- und/oder Stabilisierungssiegelung gebildet wird.
Ein wesentlicher Punkt der Erfindung liegt darin, dass der Kaltkleber nicht über die gesamte Oberfläche eines Folienabschnitts, beispielsweise eines Kantenabschnitts des Zuschnitts aus dem die kaltgesiegelte Naht hergestellt wird, sondern stattdessen, gemäß der Erfindung, in der Form eines Musters in einem Musterbereich des Folienzuschnitts, aufgebracht wird, wobei das Muster gitter- und/oder netz, und/oder kreisförmig und/oder in Form gekrümmter Linien und/oder gewinkelter Linien und/oder Punkten ausgebildet ist.
Die Erfinder haben in überraschender Weise herausgefunden, dass es möglich ist, eine kaltgesiegelte Naht herzustellen, die, verglichen mit Kaltsiegelnähten gemäß dem Stand der Technik, eine verbesserte Dichtigkeit und Siegelstärkeaufweist, wenn anstelle einer aus dem Stand der Technik bekannten üblichen Aufbringung eines Kaltklebers über die gesamte Oberfläche der miteinander zu verbindenden Folienabschnitte, der Kaltkleber in der Form eines Musters, das wie oben erwähnt ausgebildet sein kann, aufgebracht wird.
Die Erfinder fanden ferner heraus, dass die Dichtigkeit und die Siegelstärke einer Kaltklebenaht in erster Linie von einem Siegel- bzw. Klebedruck und einer Siegel- bzw. Klebezeit abhängt, die zur Bildung der entsprechenden Naht oder Siegelung angewandt wurden, nicht jedoch von der Größe des Bereichs, respektive der Auftragsfläche, auf welche der Kaltkleber aufgebracht ist, solange der Musterbereich und damit die spätere kaltgesiegelte Naht oder Siegelung ausreichend viele Kreuzungspunkte von Kaltkleberlinien aufweist, wobei die jeweiligen Kaltkleberlinien jeweilige Sperrgrenzen darstellen, welche einen Durchtritt von Gas(en) und/oder Füllgut durch die erfindungsgemäß gebildete Klebenaht bzw. Klebesiegelung zumindest weitgehend bis vollständig verhindern. Dieser Effekt ist im Wesentlichen darin begründet, dass durch eine linienförmige Aufbringung von Kaltkleber ein Diffusionsquerschnitt gegenüber einem vollflächigen Kaltkleberauftrag deutlich verkleinert und eine Diffusion, in die oder aus der aus dem erfindungsgemäßen Zuschnitt hergestellten Verpackung, dadurch deutlich erschwert ist. Ferner trägt zu dieser deutlich geringeren, insbesondere Gas-, Diffusion, auch der durch die erfindungsgemäße musterförmige Aufbringung des Kaltklebers bedingte häufige Phasenwechsel zwischen kleberhaltigen und kleberfreien Bereichen innerhalb der Naht bzw. Siegelung bei.
Gemäß einem Aspekt der Erfindung kann ein Maximum von Kreuzungspunkte zwischen Kaltkleberlinien zur Verfügung gestellt werden, indem ein Muster verwendet wird, welches als Gitter mit Winkeln von im Wesentlichen 90 Grad ausgebildet ist. Dieses Gitter kann ein rechteckiges Gitter mit verschiedenen Abständen zwischen Querlinien und Längslinien oder ein quadratisches Gitter mit identischen Abständen von den Quer- und den Längslinien des Gitters sein. Diesbezüglich kann eine maximale Dichtigkeit und Siegelstärke durch ein quadratisches Gitter zur Verfügung gestellt werden, wobei das Gitter in einem Winkel von 45 Grad bezüglich der Kante des Zuschnitts gedreht ist, so dass jede Linie des Kaltklebers im Wesentlichen in einem Winkel von 45 Grad in die Kante des Zuschnitts mündet. Alternativ kann an dieser Stelle auch ein rauenförmiges Linienmuster mit entsprechend ausgebildeten Querlinien und Längslinien verwendet werden.
Gemäß weiteren Aspekten der Erfindung kann das Muster auch als Netz ausgebildet sein, für welches ähnliche Siegelcharakteristiken festgestellt wurden, wie für das gitterförmige Muster, wobei bei einem netzförmigen Muster Kreuzungen von Kaltkleberlinien mehr als zwei Linien und verschiedene Winkel zwischen den Kaltkleberlinien aufweisen können, so dass ein netzförmiges Muster an spezielle Verpackungsformen und Erfordernisse an gasdichte Versiegelungen angepasst werden kann. Es ist zum Beispiel möglich, ein netzförmiges Muster zur Verfügung zu stellen, welches sternförmige Musterbereiche aufweist, aus welchen beispielsweise Eckbereiche der Verpackung gebildet werden.
Ferner sei darauf hingewiesen, dass die Linien des linienförmigen Kaltkleberauftragsmusters abschnittsweise oder entlang ihrer gesamten Längserstreckung geradlinig oder gekrümmt, bzw. wellen- oder sinuslinienförmig ausgebildet sein können. Die konkrete Ausbildung des linienförmigen Kaltkleberauftragsmusters richtet sich hierbei wunschgemäß nach einer Verpackungsform und sich daraus ergebenden neuralgischen Siegelbereichen, in welchen eine besondere mechanische und/oder diffusionskritische Belastung der Verpackung vorliegt, da es in erfindungsgemäß sehr vorteilhafter Weise möglich ist durch eine Kombination von geradlinigen, gekrümmten und wellenartigen unterschiedlich dichte Kaltklebermuster zu erzeugen, die sich je nach Belastungsbereich der Verpackung, respektive von deren Nähten und auch Nahtabschnitten, unterscheiden. In Abhängigkeit von der Verpackung, die gebildet werden soll, sind auch andere Muster, wie beispielsweise Kreise und/oder gekrümmte Linien und/oder gewinkelte Linien und/oder Punkte möglich. Diesbezüglich sei angemerkt, dass diese unterschiedlichen Muster separat oder in Kombination verwendet werden können, falls dies gewünscht ist. Auch hier sind erfindungsgemäß Kreuzungen von Kaltkleberlinien mit mehr als zwei Linien und gegebenenfalls verschiedenen Winkel zwischen den Kaltkleberlinien möglich.
Gemäß der Erfindung ist es möglich, eine Kaltsiegelnaht mit derselben oder einer besseren Siegelstärke und Dichtigkeit verglichen mit bekannten Kaltsiegelnähten herzustellen, indem eine wesentlich geringere Menge an Kaltkleber verwendet wird. Insbesondere ist es möglich, dass ein Auftragsgewicht des Kaltklebers in dem Musterbereich verwendet wird, das im Bereich von 10% bis 90%, vorzugsweise im Bereich von 20% bis 75% und besonders bevorzugt im Bereich von 30% bis 50% geringer als das Auftragsgewicht des Kaltklebers ist, der über die gesamte Oberfläche in einem Nicht-Musterbereich aufgebracht wird, wie dies aus dem Stand der Technik bekannt ist.
Dies hat den Vorteil, dass eine geringere Menge an Kaltkleber schneller auf das Folienmaterial aufgebracht werden kann. Darüber hinaus ist die Trocknungszeit, die zum Trocknen des aufgebrachten Kaltklebers benötigt wird, kürzer als bei einem vollflächigen Kaltkleberauftrag, was in der Tatsache begründet ist, dass ein Trocknen nicht nur von der Oberseite der Kaltkleber-Oberfläche, sondern auch von den seitlichen Oberflächen der Kaltkleber-Linien erfolgen kann. Nicht zuletzt resultiert die, durch den erfindungsgemäßen linien- und/oder punktförmigen, jedoch nicht vollflächigen Kaltkleberauftrag, reduzierte benötigte Menge an Kaltkleber in einer nicht unerheblichen Kostenersparnis sowie einem niedrigeren Gewicht, sowohl des Zuschnitts, als auch der fertig gestellten Verpackung sowie darüber hinaus auch in einer verbesserten sensorischen und olfaktorischen Wahrnehmung aufgrund der verminderten Kaltkleberaufbringung.
Des Weiteren sei darauf hingewiesen, dass der Musterbereich wenigstens einen Bereich niedriger Dichte und wenigstens einen Bereich hoher Dichte aufweist, wobei sich eine Kaltkleberauftragshöhe und/oder -breite in dem Bereich niedriger Dichte von einer Kaltkleberauftragshöhe und/oder -breite in dem Bereich hoher Dichte unterscheidet.
Diesbezüglich hat sich erfindungsgemäß herausgestellt, dass es vorteilhaft ist, Musterbereiche mit einer unterschiedlichen Kaltkleberdichte zur Verfügung zu stellen, wobei Bereiche vorgesehen sind, in welchen der Kaltkleber musterförmig mit einer geringen Dichte aufgebracht ist. Diese geringe Dichte kann entweder durch eine niedrige Kaltkleberauftragshöhe oder durch eine geringe Kaltkleberauftragsbreite oder eine Kombination von niedriger Kaltkleberauftragshöhe und geringer Kaltkleberauftragsbreite realisiert sein. Das Auftragsgewicht des Kaltklebers liegt erfindungsgemäß in dem Bereich niedriger Dichte in einem Bereich von 1 g/m² bis 3 g/m², vorzugsweise im Bereich von 1,5 g/m² bis 2,75 g/m² und besonders bevorzugt im Bereich von 2 g/m² bis 2,5 g/m².
Musterbereiche, die eine solchermaßen geringe Dichte aufweisen, sind insbesondere dann vorteilhaft, wenn ebene Flächen bzw. Laminatabschnitte ohne Faltungen und ohne Schichtenübergänge verklebt werden sollen, d. h. innerhalb einer solchen Verklebung keine Störungen vorliegen, die beispielsweise im Hinblick auf Dichtigkeit kritisch sind.
Um derartige, hinsichtlich einer Dichtigkeit einer aus dem erfindungsgemäßen Zuschnitt hergestellten Verpackung problematische Verpackungsbereiche zu verkleben, respektive zu versiegeln, wird erfindungsgemäß auf dem Zuschnitt ein Musterbereich mit einer hohen Kaltkleberdichte verwendet, wobei sich die hohe Kaltkleberdichte aus einer hohen Kaltkleberauftragshöhe und/oder -breite ergibt. Das Auftragsgewicht des Kaltklebers in dem Musterbereich hoher Dichte liegt erfindungsgemäß im Bereich von 3 g/m² bis 6,5 g/m², vorzugsweise im Bereich von 3,5 g/m² bis 5,5 g/m² und besonders bevorzugt im Bereich von 4 g/m² bis 5 g/m².
Die Höhe des Kaltkleberauftrags in den Bereichen niedriger Dichte liegt hierbei vorzugsweise im Bereich von 0,5 μm bis 8 μm, bevorzugt im Bereich von 1,5 μm bis 5 μm und besonders bevorzugt im Bereich von 2 μm bis 4 μm.
Eine sehr geeignete Breite der Linien, welche das Gittermuster definieren, liegt in etwa bei 0,2 mm, wobei der Abstand der Kaltkleberlinien im Wesentlichen der Breite der Linien entspricht. Es sei angemerkt, dass die Quer- und die Längslinien des Gitters dieselbe Breite haben können, wobei es jedoch ebenso möglich ist, dass die Quer- und die Längslinien des Gitters unterschiedliche Breiten aufweisen. Zum Beispiel können breitere Längslinien des Gitters im Wesentlichen parallel zu den Kanten des erfindungsgemäßen Zuschnitts angeordnet und mit kleineren Quer-, beispielsweise gekrümmten, Linien des Gitters kombiniert werden, die sich in einem Winkel zu den Längslinien erstrecken.
Je nach Verpackungsgröße und Verklebungsbreite von Zuschnittsabschnitten kann eine Kaltkleberauftragslinienbreite jedoch auch im Bereich von 0,05 mm bis 10 mm, bevorzugt im Bereich von 0,1 mm bis 5 mm und besonders bevorzugt im Bereich von 0,2 mm bis 2 mm liegen, wobei sich Kaltkleberauftragslinienbreiten von 5 mm und weniger besonders zum Herstellen von Einzelhandelsverpackungen eigenen, da diese hinsichtlich ihrer Dimensionierung und Belastbarkeit in aller Regel kleinere Siegel- bzw. Verklebungsbreiten benötigen, um eine ausreichende Stabilität und Dichtigkeit einer mit einem solchen erfindungsgemäßen Zuschnitt hergestellten Verpackung zu gewährleisten, während Großhandelsverpackungen in aller Regel größere Siegel- bzw. Verklebungsbreiten benötigen, um eine jeweils gewünschte Festigkeit und Stabilität einer mit dem erfindungsgemäßen Zuschnitt hergestellten Verpackung zu gewährleisten, so dass für derartige größere Verpackungen Kaltkleberauftragslinienbreiten von 5 mm und breiter verwendet werden, wobei die jeweiligen Kaltkleberauftragslinienbreiten prinzipiell sowohl für kleine als auch für große Verpackungen über den gesamten Kaltkleberauftragslinienbreitenbereich verwendbar und kombinierbar sind, sofern sich in den jeweils zu verklebenden bzw. zu versiegelnden Zuschnittsabschnitten mit den jeweiligen Linienbreiten entsprechende Musterbereiche erzeugen lassen.
Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung umfasst das Muster somit wenigstens einen Bereich niedriger Dichte und wenigstens einen Bereich hoher Dichte, wobei eine Höhe und/oder eine Breite des Kaltklebers, der in dem Bereich niedriger Dichte aufgebracht ist, sich von der Höhe und/oder der Breite des Kaltklebers, der in dem Bereich hoher Dichte aufgebracht ist, unterscheidet.
Eine Ausführungsform gemäß diesem Aspekt der Erfindung ist sehr vorteilhaft für Verpackungen, welche Faltungen aufweisen, die gesiegelt werden müssen, oder die Verbindungspunkte verschiedenlagiger Folien, insbesondere in Bezug auf unterschiedliche Anzahlen von Lagen in der Folie, z. B. an Ecken der Verpackung oder an Verbindungspunkten von einer Quersiegelnaht mit einer Längssiegelnaht, aufweisen. Solche Punkte, an welchen das Folienmaterial, welches die Verpackung bildet, zum Beispiel eine Faltung hat, sind gemäß dem Stand der Technik aufgrund der Steifigkeit des Folienmaterials schwierig abzudichten, so dass bekannte Verpackungen in solchen Bereichen, die schwierig zu siegeln sind, Leckagen aufweisen können.
Gemäß einem Aspekt der Erfindung kann dieses Problem des Standes der Technik durch ein Zurverfügungstellen von Bereichen hoher Dichte gelöst werden, in welchen ein Muster von Kaltkleber mit einer vergrößerten Höhe und/oder Breite bezüglich der Bereiche niedriger Dichte zur Verfügung gestellt wird, so dass in solchen Falt- oder Verbindungsbereichen eine verbesserte Dichtigkeit erzeugt werden kann, da die größere Menge an Kaltkleber in Leckage-Stellen „fließen” kann, was nicht möglich ist, wenn ein Kaltkleber gleichförmig über die gesamte Fläche aufgetragen ist. Um ein solches „Fließen” von Kaltkleber in und/oder um Leckage-Stellen zu ermöglichen, ist insbesondere ein Kaltkleberauftrag mit einer größeren Höhe bevorzugt, da sich ein solcher hoher Kaltkleberauftrag unter einem aufgewendeten Klebe- bzw. Siegeldruck besonders gut zu den Seiten, d. h. in Richtung der Leckage-Stellen verquetschen lässt, so dass der Kaltkleber unter diesem Druck auch in Hinterschneidungen und schwer zugängliche Ecken und Kanten einer potentiellen Leckage-Stelle hinein fließt bzw. hinein gedrückt wird, und auf diese Weise eine gegenüber dem Stand der Technik deutlich verbesserte Dichtigkeit derartiger, hinsichtlich einer Verpackungsdichtigkeit kritischer Stellen gewährleistet.
Wie vorerwähnt, liegt das Auftragsgewicht des Kaltklebers, der auf den Zuschnitt aufgetragen ist, erfindungsgemäß in den Bereichen niedriger Dichte im Bereich von 1 g/m² bis 3 g/m², vorzugsweise im Bereich von 1,5 g/m² bis 2,75 g/m² und besonders bevorzugt im Bereich von 2 g/m² bis 2,5 g/m². Die Verwendung derartiger Auftragsgewichte in den Bereichen niedriger Kaltkleberauftragsdichte hat sich besonders bewährt, um bei einer größtmöglichen Kaltklebereinsparung gegenüber dem gemäß dem Stand der Technik bislang üblichen Kaltkleberverbrauch eine größtmögliche Klebefestigkeit und Dichtigkeit einer Verpackung in den Bereichen zu erzielen, in welchen eine im Wesentlichen flächige und faltenfreie Verklebung vorgesehen ist.
Das Auftragsgewicht des Kaltklebers, der auf den Zuschnitt aufgetragen ist, liegt in den Bereichen hoher Dichte im Bereich von 3 g/m² bis 6,5 g/m², vorzugsweise im Bereich von 3,5 g/m² bis 5,5 g/m² und besonders bevorzugt im Bereich von 4 g/m² bis 5 g/m². Ein derartiges Auftragsgewicht eignet sich, wie erfindungsgemäß festgestellt wurde, in Bereichen hoher Kaltkleberdichte besonders gut, um potentielle Leckage-Stellen optimal abzudichten. Die vorstehend genannten Auftragsdichten von Kaltkleber sind derart bemessen, dass der Kaltkleber optimal in Faltungen und/oder Totbereiche von Übergangspunkten, beispielsweise von unterschiedlich lagigen Verpackungsabschnitten, in welchen gemäß dem Stand der Technik nur sehr schwer eine Dichtigkeit erzielt werden konnte, fließen kann, bzw. unter dem Siegel- bzw. Klebedruck in diese Bereich gepresst werden kann, ohne dass die Gefahr besteht, dass der Kaltkleber zwischen den zu verklebenden Zuschnittsabschnitten nach außen, d. h. aus der entsprechenden Siegel- oder Klebenaht herausgepresst wird. Letztere vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung ergibt sich aus der erfindungsgemäß musterförmigen Aufbringung von Kaltkleber, welche es ermöglicht, jeweils beidseitig einer Kaltkleberlinie einen entsprechenden „Fließraum” für den unter einem Klebedruck verfließenden Kaltkleber zur Verfügung zu stellen, so dass in jedem Fall sichergestellt ist, dass der Kaltkleber nicht aus einer zu verklebenden Naht herausgepresst wird. Darüber hinaus ist es erfindungsgemäß möglich, Kaltkleberlinien mit einer besonders hohen Kaltkleberauftragshöhe ein- oder beidseitig mit einer Kaltkleberlinie zu kombinieren, welche eine Barriere, respektive Sperre für einen unter Klebedruck verfließenden Kaltkleber aus der Kaltkleberlinie mit großer Kaltkleberauftragshöhe darstellt. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind hierbei die der Kaltkleberlinie mit großer Kaltkleberauftragshöhe benachbarten Linien niedriger, d. h. mit geringerer Höhe ausgebildet als die zentrale hohe Kaltkleberlinie, so dass primär während eines Klebevorgangs die hohe zentrale Kaltkleberlinie verpresst und zum Fliessen gebracht wird, während die jeweilige benachbarte Kaltkleberlinie mit niedriger Auftragshöhe als Sperre für den fließenden Kaltkleber dient. Dieser Effekt lässt sich besonders gut bei der Verwendung von thixotropen Kaltklebern anwenden, welche unter einer mechanischen Beanspruchung, wie beispielsweise Druck, eine erniedrigte Viskosität aufweisen, welche nach einer entsprechenden beendeten Beanspruchung, d. h. einer Druckentlastung, wieder zunimmt.
Gemäß einem Aspekt der Erfindung sind die Bereiche hoher Dichte in allen Abschnitten des Zuschnitts zur Verfügung gestellt, in welchen, im Zuge der Herstellung der Verpackung, Siegelbereiche erzeugt werden, die potentielle Leckagepunkte umfassen. Diese potentiellen Leckagepunkte können Falten, Verbindungen zwischen Folien mit unterschiedlicher Anzahl von Lagen oder andere Abschnitte umfassen, die schwierig zu siegeln und abzudichten sind.
In allen anderen Abschnitten des Zuschnitts, die gesiegelt werden, sind Bereiche niedriger Dichte des Kaltklebers zur Verfügung gestellt. Insbesondere flache und einfach zu siegelnde Abschnitte können mit einer geringen Dichte von Kaltkleber zur Verfügung gestellt werden.
Des Weiteren wird die Aufgabe der Erfindung auch durch eine Verpackung, insbesondere einen Schlauchbeutel, mit wenigstens einer kaltgesiegelten Naht gelöst, die aus einem Zuschnitt gemäß vorstehenden Ausführungen hergestellt ist.
Weitere Aspekte der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen definiert.
Im Weiteren wird die Erfindung mittels zweier Ausführungsbeispiele beschrieben, die unter Verwendung der folgenden Zeichnungen erläutert sind. Diese Zeichnungen zeigen in
1 eine schematische Ansicht eines Zuschnitts gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung zusammen mit einer Verpackung, die aus diesem Zuschnitt hergestellt ist;
2 eine schematische Ansicht eines Zuschnitts gemäß einer zweiten Ausführungsform der Erfindung zusammen mit einer Verpackung, die aus diesem Zuschnitt hergestellt ist; und
3a und 3b verschiedene Muster für einen Bereich niedriger Kaltkleberdichte (3a) und einen Bereich hoher Kaltkleberdichte (3b).
In der folgenden Beschreibung werden für identische Teile und identisch wirkende Teile dieselben Bezugsziffern verwendet.
In 1 ist ein Folienmaterial dargestellt, das von einer Rolle abgerollt wird. Aus diesem Folienmaterial werden zahlreiche Zuschnitte 10 hergestellt, die Musterbereiche 40 aufweisen, in welchen Kaltkleber vorgesehen ist. Der Kaltkleber ist mit einem gitterförmigen Muster angeordnet, das Winkel von 45 Grad bezüglich der Längs- und Querkanten des Zuschnitts hat. Des Weiteren hat der Zuschnitt einen Bereich niedriger Kaltkleberdichte 50, in welchem ein Kaltkleber mit einem Auftragsgewicht von 2,3 g/m² aufgetragen ist, was in dünnen Linien mit einer Breite von 0,2 mm und einer Höhe von 1,5 μm resultiert. Zusätzlich zu diesen Bereichen niedriger Kaltkleberdichte ist ein Zuschnitt mit sechs Bereichen hoher Kaltkleberdichte versehen, die in den Abschnitten des Zuschnitts angeordnet sind, in welchen die fertige Verpackung Eckfaltungen aufweist und wo die Quersiegelnaht bei der fertigen Verpackung auf die Längssiegelnaht trifft. Die Bereiche hoher Kaltkleberdichte in dem Zuschnitt sowie in der fertigen Verpackung sind von gepunkteten Linien umgeben. Im linken Teil von 1 ist die fertige Verpackung in einer Ansicht von oben sowie in Querschnittsansicht dargestellt.
Im rechten Teil von 1 sind die Bereiche niedriger Kaltkleberdichte 50 und die Bereiche hoher Kaltkleberdichte 60 im Detail gezeigt. Es kann erkannt werden, dass die Breite der Gitterlinien der Bereiche hoher Kaltkleberdichte 60 breiter als die Breite der Linien in den Bereichen niedriger Kaltkleberdichte sind. Des Weiteren ist die Höhe der Linien in den Bereichen hoher Kaltkleberdichte im Bereich von 2,8 μm.
2 zeigt eine weitere Ausführungsform eines Zuschnitts 10 der Erfindung und eine daraus hergestellte Verpackung 20, wobei die Verpackung 20 mehrere kaltgesiegelte Nähte 30 aufweist. Der Zuschnitt 10 selbst ist mit einem Bereich niedriger Kaltkleberdichte 50 versehen, in welchem Kaltsiegel-Linien als gitterförmiges Muster mit Linien einer Breite von 0,25 mm und einer Höhe von 1,5 μm angeordnet sind. Die entsprechenden Linien in Bereichen hoher Kaltkleberdichte haben eine Breite von 0,5 mm und eine Höhe von 3 μm. Alle Kaltkleber-Linien haben denselben Abstand; dasselbe gilt für die Linien in den Bereichen hoher Kaltkleberdichte.
In 3a sind verschiedene Muster für Bereiche niedriger Kaltkleberdichte 50 gezeigt, wobei die Muster ein Gitter 41, ein Netz 42 oder Punkte 43 umfassen. In 3b ist dasselbe gitterförmige, netzförmige oder punktförmige Muster für Bereiche hoher Kaltkleberdichte 60 gezeigt.
Bezugszeichenliste

10: Zuschnitt
20: Verpackung
30: kaltgesiegelte Naht
40: Musterbereich
41: Gitter
42: Netz
43: Punkte
50: Bereich niedriger Kaltkleberdichte
60: Bereich hoher Kaltkleberdichte

Claims

Zuschnitt (10) aus einem Folienmaterial, wie beispielsweise einem Laminat, zum Herstellen einer Verpackung (20), insbesondere eines Schlauchbeutels, mit wenigstens einer kaltgesiegelten Naht (30), dadurch gekennzeichnet, dass der Zuschnitt (10) wenigstens einen Musterbereich aufweist, in dem ein Kaltkleber in der Form eines Musters aufgebracht ist.
Zuschnitt nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Muster gitter- (41) und/oder netz- (42) und/oder kreisförmig und/oder in der Form gekrümmter Linien und/oder gewinkelter Linien und/oder Punkten (43) ausgebildet ist.
Zuschnitt nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Auftragsgewicht des Kaltklebers in dem Musterbereich (40) im Bereich von 10% bis 90%, vorzugsweise im Bereich von 20% bis 75% und besonders bevorzugt im Bereich von 30% bis 50%, geringer als das Auftragsgewicht des Kaltklebers in einem Nicht-Musterbereich.
Zuschnitt nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Musterbereich (40) wenigstens einen Bereich mit einer niedrigen Kaltkleberdichte (50) und wenigstens einen Bereich mit einer hohen Kaltkleberdichte (60) aufweist, wobei sich eine Kaltkleberauftragshöhe und/oder -linienbreite in dem Bereich niedriger Kaltkleberdichte (50) von einer Kaltkleberauftragshöhe und/oder -linienbreite in dem Bereich hoher Kaltkleberdichte (60) unterscheidet.
Zuschnitt nach einem der vorhergehenden Ansprüche 3 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Auftragsgewicht des Kaltklebers in dem Bereich niedriger Kaltkleberdichte (50) im Bereich von 1 g/m² bis 3 g/m², vorzugsweise im Bereich von 1,5 g/m² bis 2,75 g/m² und besonders bevorzugt im Bereich von 2 g/m² bis 2,5 g/m², liegt.
Zuschnitt nach einem der vorhergehenden Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Auftragsgewicht des Kaltklebers in dem Bereich hoher Kaltkleberdichte (60) im Bereich von 3 g/m² bis 6,5 g/m², vorzugsweise im Bereich von 3,5 g/m² bis 5,5 g/m² und besonders bevorzugt im Bereich von 4 g/m² bis 5 g/m², liegt.
Zuschnitt nach einem der vorhergehenden Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass eine Kaltkleberauftragslinienbreite im Bereich von 0,05 mm bis 10 mm, bevorzugt im Bereich von 0,1 mm bis 5 mm und besonders bevorzugt im Bereich von 0,2 mm bis 2 mm liegt.
Zuschnitt nach einem der vorhergehenden Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass eine Kaltkleberauftragshöhe im Bereich von 0,5 μm bis 8 μm, bevorzugt im Bereich von 1,5 μm bis 5 μm und besonders bevorzugt im Bereich von 2 μm bis 4 μm liegt.
Verpackung (20), insbesondere Schlauchbeutel, mit wenigstens einer kaltgesiegelten Naht (30), die aus einem Zuschnitt nach einem der vorhergehenden Ansprüche hergestellt ist.