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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Trennvorrichtung zum Herstellen einer vertikalen Schichtung von fließfähigen Lebensmittelkomponenten in einem Gefäß, eine Vorrichtung zum Zubereiten von Lebensmitteln mit einer vertikalen Schichtung von fließfähigen Lebensmittelkomponenten sowie ein Verfahren zum vertikalen Schichten von fließfähigen Lebensmittelkomponenten in einem Gefäß.
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Um besondere optische und/oder geschmackliche Eindrücke zu erzeugen, werden Mischgetränke, insbesondere Cocktails, mit einer horizontalen Schichtung der Getränkekomponenten angeboten. Es ist bekannt, dass eine horizontale Schichtung von Getränkekomponenten umso besser gelingt, je größer die Dichtunterschiede der zu schichtenden Getränkekomponenten sind. Die
EP 2 127 542 A1 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung eines mehrlagigen Getränks, wobei jede Lage mindestens ein Hydrokolloid enthält und benachbarte Lagen einen Dichteunterschied von 0,4 bis 10 kg/m
3 aufweisen. Bei diesem Verfahren werden die jeweiligen Lagen nacheinander mittels einer Füllvorrichtung in einen Behälter eingefüllt. Mit diesem Verfahren kann eine horizontale Schichtung der Getränkekomponenten erreicht werden.
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Demgegenüber liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung und ein Verfahren zu schaffen, welche das Herstellen einer vertikalen Schichtung von fließfähigen Lebensmittelkomponenten in einem Gefäß ermöglichen.
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Diese Aufgabe wird mit einer Trennvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1, einer Vorrichtung zum Zubereiten von Lebensmitteln mit den Merkmalen des Anspruchs 5 und einem Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 7 gelöst.
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Die erfindungsgemäße Trennvorrichtung zum Herstellen einer vertikalen Schichtung von fließfähigen Lebensmittelkomponenten in einem Gefäß besteht aus einer flüssigkeitsdichten, formstabilen Trennwand, welche einen elastischen Randbereich aufweist. Die Trennwand ist vertikal in ein Gefäß einsetzbar, wobei der elastische Rand als Dichtung dient, um eine flüssigkeitsdichte Verbindung zwischen Gefäßinnenwand und Trennwand herzustellen.
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Die Trennvorrichtung kann vollständig aus einem elastischen Material, z.B. einem für Lebensmittel geeigneten Kunststoffmaterial, bestehen. Ein derartiges Material muss dennoch eine ausreichende Formstabilität aufweisen, um in vertikaler Lage eine Trennwand auszubilden.
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Die Trennvorrichtung kann zusätzlich wenigstens eine im Wesentlichen zentral angeordnete, flächige Verstärkung aufweisen. Die Verstärkung kann beispielsweise eine Metall- oder Kunststoffplatte sein, welche mit einem elastischen Trennwandmaterial verbunden ist.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Zubereiten von Getränken mit einer vertikalen Schichtung von fließfähigen Lebensmittelkomponenten weist ein Gefäß und wenigstens eine erfindungsgemäße Trennvorrichtung auf, wobei jede Trennvorrichtung den Gefäßinnenraum vertikal in zwei flüssigkeitsdicht voneinander getrennte Kammern teilt und aus dem Gefäß herausnehmbar ist.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung weist das Gefäß eine im Gefäßinnenraum ausgebildete Nut zur Aufnahme und Führung der Trennvorrichtung auf. Dadurch wird das Einsetzen der Trennvorrichtung in das Gefäß erleichtert, die Dichtheit der Verbindung zwischen Trennvorrichtung und Gefäßinnenwand verbessert und vermieden, dass die Trennvorrichtung während des Einfüllens der Lebensmittelkomponenten verrutscht. Beim Herausnehmen der Trennvorrichtung aus dem Gefäß wird die Trennvorrichtung durch die Nut in vertikaler Richtung geführt, sodass eine Verwirbelung der der benachbarten Schichten vermieden und die Ausbildung einer deutlich sichtbaren Phasengrenze zwischen den Schichten erleichtert wird.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zum vertikalen Schichten von fließfähigen Lebensmittelkomponenten wird zunächst wenigstens eine erfindungsgemäße Trennvorrichtung vertikal derart in ein Gefäß eingesetzt, dass in dem Gefäß mindestens zwei flüssigkeitsdicht voneinander getrennte Kammern entstehen. In jede dieser Kammern wird eine fließfähige Lebensmittelkomponente eingefüllt. Anschließend werden die Trennvorrichtungen in vertikaler Richtung aus dem Gefäß entnommen. Es hat sich herausgestellt, dass eine Durchmischung der benachbarten Lebensmittelkomponenten nach dem Herausnehmen der Trennvorrichtungen nicht unmittelbar, sondern nur langsam erfolgt. Je dickflüssiger die jeweiligen Lebensmittelkomponenten sind, desto langsamer erfolgt die Durchmischung. Besonders bevorzugt ist daher wenigstens eine der fließfähigen Lebensmittelkomponenten eine dickflüssige Getränkekomponente, z.B. Bananen- oder Pfirsichsaft.
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Eine geringfügige Durchdringung der Lebensmittelkomponenten entlang der Flüssigkeitsphasengrenzen beim Herausnehmen der Trennvorrichtung ist nicht immer vermeidbar und aufgrund der dadurch entstehenden optischen Effekte erwünscht.
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Weitere Vorteile und Ausgestaltungen der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung und der Zeichnung. Darin zeigen
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1 ein Trinkgefäß und eine Trennvorrichtung in schematischer Darstellung,
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2 eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Zubereiten von Getränken in perspektivischer Seitenansicht,
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3 einen Querschnitt durch die Trennvorrichtung aus 1 entlang der Linie A-A‘,
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4 eine alternative Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Trennvorrichtung im Querschnitt.
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5 ein Trinkgefäß gemäß einer alternativen Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Zubereiten von Getränken in perspektivischer Seitenansicht, und
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6 das Trinkgefäß aus 5 in Draufsicht.
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1 zeigt eine Trennvorrichtung 12, die in ein Trinkglas 14 einsetzbar ist. Die Trennvorrichtung 12 besteht aus einer im Wesentlichen trapezförmigen Trennwand 16, welche eine an ihrer oberen Kante angebildete Griffplatte 15 aufweist. An den seitlichen Kanten und an der unteren Kante weist die Trennwand 16 einen diese Kanten umlaufenden Rand 17 aus elastischem Material auf. Geeignete elastische Materialien sind insbesondere für die Verwendung mit Lebensmitteln geeignete Kunststoff- und Gummimaterialien.
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Die äußeren Abmessungen der Trennvorrichtung 12 sind im Wesentlichen formschlüssig an die inneren Abmessungen des Trinkglases 14 im Längsschnitt angepasst, in das die Trennvorrichtung 12 einsetzbar ist, sodass nach dem Einsetzen der Trennvorrichtung 12 in das Trinkglas 14, wie in 2 zu sehen ist, zwei flüssigkeitsdicht voneinander getrennte Kammern 18, 19 in dem Trinkglas 14 ausgebildet sind. Der elastische Rand 17 der Trennvorrichtung 12 wirkt dabei als Dichtmaterial an der Gefäßinnenwand.
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Die Trennvorrichtung 12 muss eine ausreichende Formstabilität aufweisen, um ihre Funktion als Trennwand zwischen zwei Gefäßkammern 18, 19 zu erfüllen. Grundsätzlich ist es denkbar, dass ein einziges Material sowohl eine ausreichende Formstabilität aufweist, um die Trennwandfunktion zu erfüllen, als auch eine ausreichende Elastizität aufweist, um im Randbereich dichtend zu wirken. Zu diesem Zweck kann bei einem einschichtigen Aufbau der Trennvorrichtung 12 die Materialschicht zum Randbereich 17 hin dünner ausgebildet sein. Eine möglichst hohe Passgenauigkeit zwischen den inneren Abmessungen des Trinkgefäßes 14 und den äußeren Abmessungen der Trennvorrichtung 12 ist in diesem Fall ebenfalls von Vorteil.
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5 und 6 zeigen in perspektivischer Seitenansicht und Draufsicht eine alternative Ausführungsform eines Trinkgefäßes 14‘, welches entlang der Gefäßinnenwand 27 zwei sich gegenüberliegende Führungsnuten 28 aufweist, die sich vertikal bis zum Gefäßboden 29 erstrecken und in die eine in 5 und 6 nicht dargestellte Trennvorrichtung einführbar ist. Dadurch wird eine Verbesserung der Dichtheit der Verbindung zwischen Trinkgefäß 14‘ und Trennvorrichtung sowie eine Verbesserung der Handhabbarkeit und Stabilität der Vorrichtung beim Einfüllen der Lebensmittelkomponenten erreicht.
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3 zeigt einen Querschnitt durch die Trennvorrichtung 12 aus 1 entlang der Linie A-A‘. Die Trennvorrichtung 12 weist einen dreischichtigen Aufbau mit einer mittleren Schicht 22 aus elastischem Randmaterial und zwei äußeren Verstärkungsschichten 23, 23‘ aus formstabilem Verstärkungsmaterial auf. Die elastische Schicht 22 erstreckt sich in den Randbereichen über die Verstärkungsschichten 23, 23‘ hinaus, sodass das elastische Randmaterial den Rand 17 der Trennvorrichtung 12 bildet. Die Verstärkungsschichten 23, 23‘ können beispielsweise Kunststoff- oder Metallplatten sein, welche mittels Klebe- oder Schraubverbindung oder dergleichen mit dem elastischen Material verbunden sind. Selbstverständlich ist auch ein zweischichtiger Aufbau der Trennvorrichtung mit einer Verstärkungsschicht und einer elastischen Schicht möglich.
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4 zeigt eine alternative Ausführungsform der Trennvorrichtung 12 mit dreischichtigem Aufbau im Querschnitt. In dieser Ausführungsform ist eine mittlere Verstärkungsschicht 24 von zwei äußeren elastischen Schichten 25, 25‘ eingefasst, welche sich in den Randbereichen über die Verstärkungsschicht 24 hinaus erstrecken. Die elastischen Schichten 25, 25‘ sind entlang des Randbereichs durch eine Naht 26 miteinander verbunden.
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Ein mehrschichtiger Aufbau der Trennvorrichtung 12 hat den Vorteil, dass das eingesetzte elastische Material einen höheren Elastizitätsgrad aufweisen kann und dadurch eine bessere Anpassbarkeit des Randbereichs an unterschiedliche Gefäßformen erreicht werden kann.
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2 zeigt das Trinkgefäß 14 mit eingesetzter Trennvorrichtung 12, welche den Gefäßinnenraum in zwei etwa gleich große Kammern 18 und 19 teilt. Selbstverständlich können nach Bedarf in ein Trinkgefäß 14 auch mehrere Trennvorrichtungen 12 eingesetzt werden, um ein mehrschichtiges Getränk herzustellen.
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In den Kammern 18 und 19 ist jeweils eine Getränkekomponente 20 bzw. 21 eingefüllt. Die Getränkekomponenten 20 und 21 unterscheiden sich in ihrer Dichte und Viskosität, wie z.B. Kirschnektar und Bananennektar. Selbstverständlich können auch beide Lebensmittelkomponenten eine ähnliche Dichte und/oder Viskosität aufweisen. Im Hinblick auf die Stabilität der Phasengrenze ist es jedoch von Vorteil, wenn wenigstens eine der Lebensmittelkomponenten dickflüssiger als Wasser ist.
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Nach dem Einfüllen der Getränkekomponenten in die jeweiligen Kammern 18, 19 kann die Trennvorrichtung 12 aus dem Trinkgefäß 14 entnommen werden. Um eine deutlich sichtbare Phasengrenze zwischen den Getränkekomponenten zu erhalten, sollte die Herausnahme der Trennvorrichtung 12 möglichst in vertikaler Richtung erfolgen. Eine teilweise Vermischung der Schichten im Bereich der entstandenen Phasengrenze oder eine Verschiebung der Phasengrenze aus der vertikalen Lage heraus ist auch bei vorsichtiger Handhabung nicht grundsätzlich vermeidbar und auch nicht grundsätzlich unerwünscht, da hierdurch ansprechende optische Effekte entstehen. Es hat sich herausgestellt, dass die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren erzeugten vertikalen Schichten eine ausreichende Stabilität aufweisen, um kurze Transportwege zu überstehen.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist besonders für die Zubereitung von Getränken, insbesondere Cocktails zum sofortigen Servieren in der Gastronomie geeignet. Jedoch kann die Vorrichtung auch für die haushaltsmäßige oder gastronomische Zubereitung anderer geschichteter Lebensmittelprodukte Verwendung finden, z.B. für die Zubereitung von Marmeladen, Desserts oder Toppings.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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