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Die Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Aus der deutschen Offenlegungsschrift
DE 10 2009 049 356 A1 ist ein Kraftfahrzeug mit einem Laderaum bekannt, der nach unten von einem Laderaumboden begrenzt ist. Unterhalb des Laderaumbodens ist eine Lagereinrichtung zur Aufnahme wenigstens eines Gegenstandes angeordnet. Die Lagereinrichtung weist wenigstens ein Teil, zum Beispiel ein Schaumstoff- oder Kunststoffteil, mit wenigstens einer Ausnehmung zur Aufnahme des Gegenstands auf. Aus dem deutschen Gebrauchsmuster
DE 89 14 527 U1 ist eine Halterung für Autotelefongeräte zur Anbringung in Kraftfahrzeugen bekannt, die aus einem gummielastischen Schaum besteht und im Inneren wenigstens einen oben offenen Hohlraum zur Aufnahme des Geräts aufweist. Die deutsche Offenlegungsschrift
DE 195 34 661 A1 offenbart eine Türinnenverkleidung zur Befestigung an einer Innenschale einer Kraftfahrzeugtür mit einem sich über nahezu die gesamte Innenschale erstreckenden energieabsorbierenden Formschaumteil und einem dem Formschaumteil zugeordneten Rahmen, wobei an einem mit einem Dekormaterial kaschierten Verbundbauteil Anbauteile, wie eine Türtasche, eine Griffschale und ein Türöffner, befestigt sind. Aus der deutschen Offenlegungsschrift
DE 10 2010 023 869 A1 ist ein Außenbeplankungselement für ein Rohbauteil eines Kraftwagens bekannt, wobei das Außenbeplankungselement innenseitig zumindest bereichsweise, insbesondere überwiegend oder komplett mit wenigstens einer Schicht aus einem Schaummaterial versehen ist. Aus der japanischen Offenlegungsschrift
JP 2009-179173 A ist eine Vorrichtung für ein Brillengehäuse an einem Kraftfahrzeug bekannt. Aus der deutschen Patentschrift
DE 44 34 656 C1 ist ein Ablagefach für Fahrzeuge bekannt, dessen Korpus aus einem traditionellen Thermoplast hergestellt ist, wobei zumindest der mit den im Behältnis aufzunehmenden Gegenständen in Berührung kommende Bereich des Behältnisses einen Überzug aus einem spritzfähigen, gummielastischen Material aufweist. Aus der japanischen Offenlegungsschrift
JP 2012-016965 A ist ein Handschuhfach bekannt, das einen Kastenkörper, eine Rückwand, eine Abdeckung, einen Stufenabschnitt, eine Vielzahl von Verbindungssäulen und Eingangsvorsprünge umfasst.
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Aufgabe der Erfindung ist es, die Unterbringung eines Ablagefachs in einem Kraftfahrzeug gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 zu vereinfachen.
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Die Aufgabe ist durch ein Kraftfahrzeug mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Gemäß einem wesentlichen Aspekt der Erfindung übt die Dämm- oder Dämpfungseinrichtung eine Doppelfunktion aus. Zum einen dient die Dämm- und/oder Dämpfungseinrichtung dazu, zum Beispiel Schwingungen, zu dämmen und/oder zu dämpfen. Darüber hinaus dient die Dämm- und/oder Dämpfungseinrichtung dazu, das Ablagefach abzustützen. Damit die Dämm- und/oder Dämpfungseinrichtung diese Doppelfunktion ausüben kann, ist die Dämm- oder Dämpfungseinrichtung zwischen der Tragstruktur und dem Ablagefach angeordnet. Bei dem Kraftfahrzeug handelt es sich zum Beispiel um einen als Zweisitzer oder als Viersitzer mit zwei Notsitzen ausgeführten Sportwagen mit relativ knapp bemessenem Stauraum. Durch die erfindungsgemäße Doppelfunktion der Dämm- und/oder Dämpfungseinrichtung können die Ablagefächer im Heckbereich auf einfache Art und Weise besonders komfortabel abgestützt werden. Die beiden Ablagefächer sind vorzugsweise im Heckbereich eines mit einem Heckmotor oder Mittelmotor ausgestatteten Kraftfahrzeugs angeordnet. Die Ablagefächer können nach oben offen sein, sind aber vorzugsweise durch Abdeckungen, insbesondere Rollabdeckungen, verschließbar.
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Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Kraftfahrzeugs ist dadurch gekennzeichnet, dass die Dämm- und/oder Dämpfungseinrichtung Dämm- und/oder Dämpfungsmaterial, insbesondere Schwingungsdämm- und/oder Schwingungsdämpfungsmaterial, umfasst, das einen Hohlraum zwischen der Tragstruktur und dem Ablagefach, zumindest teilweise, ausfüllt. Durch das Vorsehen des Hohlraums wird bewusst in Kauf genommen, dass das Ablagefach ein etwas geringeres Aufnahmevolumen hat als ohne Hohlraum. Allerdings kann das Dämm- und/oder Dämpfungsmaterial in dem Hohlraum besonders vorteilhaft für die vorab beschriebene Doppelfunktion genutzt werden.
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Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Kraftfahrzeugs ist dadurch gekennzeichnet, dass das Ablagefach formschlüssig in die Dämm- und/oder Dämpfungseinrichtung eingelegt ist. Das liefert den Vorteil, dass das Ablagefach aus einem gering oder gar nicht formstabilen Material, zum Beispiel Textilmaterial, gebildet werden kann. Die notwendige Formstabilität wird dem Ablagefach durch das Zusammenwirken mit der Dämm- und/oder Dämpfungseinrichtung verliehen.
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Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Kraftfahrzeugs ist dadurch gekennzeichnet, dass die Dämm- und/oder Dämpfungseinrichtung aus einem Weichschaum gebildet ist. Dieses Material hat sich im Rahmen der vorliegenden Erfindung als besonders vorteilhaft im Zusammenhang mit der vorab beschriebenen Doppelfunktion erwiesen.
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Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Kraftfahrzeugs ist dadurch gekennzeichnet, dass das Ablagefach aus einem Textilmaterial gebildet ist. Das Textilmaterial kann vorteilhaft an eine vorgegebene Gestalt der Ausnehmung angepasst werden. Bei dem Textilmaterial handelt es sich zum Beispiel um Filz.
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Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Kraftfahrzeugs ist dadurch gekennzeichnet, dass das Ablagefach unter Zwischenschaltung der Dämm- und/oder Dämpfungseinrichtung in einer rohbauseitigen Öffnung angeordnet ist. Die Dämm- und/oder Dämpfungseinrichtung kann, insbesondere, wenn sie aus einem Weichschaum gebildet ist, auf einfache Art und Weise an die Größe und Gestalt der rohbauseitigen Öffnung angepasst werden. Gleiches gilt für das Ablagefach, wenn dieses zum Beispiel aus einem Textilmaterial gebildet ist.
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Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Kraftfahrzeugs ist dadurch gekennzeichnet, dass die Dämm- und/oder Dämpfungseinrichtung einem Motorraum des Kraftfahrzeugs zugeordnet ist. Dabei dient die Dämm- und/oder Dämpfungseinrichtung mit ihrer Doppelfunktion zum einen dazu, Schwingungen oder Vibrationen, die im Betrieb des Motors des Kraftfahrzeugs erzeugt werden, zu dämmen und/oder zu dämpfen. Darüber hinaus dient die Dämm- und/oder Dämpfungseinrichtung, wie vorab beschrieben, zur Abstützung des Ablagefachs. Weitere Maßnahmen zur Abstützung des Ablagefachs können entfallen.
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Die Erfindung betrifft des Weiteren eine Dämm- und/oder Dämpfungseinrichtung für ein vorab beschriebenes Kraftfahrzeug. Die erfindungsgemäße Dämm- und/oder Dämpfungseinrichtung mit ihrer Doppelfunktion ist separat handelbar.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnung verschiedene Ausführungsbeispiele im Einzelnen beschrieben sind. Es zeigen:
- 1 eine perspektivische Darstellung eines Heckbereichs eines Kraftfahrzeugs mit zwei Ablagefächern;
- 2 die Darstellung eines Schnitts entlang der Linie II-II in 1 und
- 3 eine perspektivische Darstellung eines Ablagefachs vor dem Einsetzen in eine erfindungsgemäße Dämm- und/oder Dämpfungseinrichtung.
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In 1 ist ein Heckbereich 3 eines Kraftfahrzeugs 1 perspektivisch dargestellt. Nach vorne wird der Heckbereich 3 von Rückenlehnen 5, 6 begrenzt. Die Rückenlehnen 5, 6 gehören zu zwei Fahrzeugsitzen im Fahrgastraum des Kraftfahrzeugs 1. Bei den Fahrzeugsitzen handelt es sich zum Beispiel um Notsitze in einem Sportwagen.
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Oberhalb und hinter den Rückenlehnen 5, 6 ist ein Motordeckel 9 mit einer Teppichverkleidung 8 abgedeckt. Der Motordeckel 9 ist oberhalb eines Heckmotors des Kraftfahrzeugs 1 angeordnet. Seitlich zu dem Motordeckel 9 sind zwei Ablagefächer 11, 12 angeordnet. Das Ablagefach 11 ist offen dargestellt. Das Ablagefach 12 ist durch eine Abdeckung 14 verschlossen.
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In der in 2 gezeigten Schnittdarstellung sieht man, dass die Abdeckung 14 des Ablagefachs 12 als Rollabdeckung ausgeführt ist. Die Rollabdeckung 14 ist über einen Träger 15 an einer Tragstruktur 16 des Kraftfahrzeugs 1 befestigt. Die Tragstruktur 16 wird auch als Rohbau des Kraftfahrzeugs bezeichnet und weist eine Ausnehmung 18 auf, in welcher das Ablagefach 12 angeordnet ist.
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Das Ablagefach 12 ist aus einem Filzmaterial 20 gebildet. Gemäß einem wesentlichen Aspekt der Erfindung ist das Filzmaterial, aus dem das Ablagefach 12 gebildet ist, nicht direkt durch die Tragstruktur 16 abgestützt.
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Gemäß einem wesentlichen Aspekt der Erfindung ist zwischen dem Filzmaterial 20, das das Ablagefach 12 darstellt, und der Tragstruktur 16 ein Hohlraum ausgebildet. In dem Hohlraum zwischen dem Filzmaterial 20 und der Tragstruktur 16 ist eine Schwingungsdämmeinrichtung und/oder Schwingungsdämpfungseinrichtung 25 angeordnet.
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Die Schwingungsdämmeinrichtung oder Schwingungsdämpfungseinrichtung 25 ist aus Schwingungsdämmmaterial oder Schwingungsdämpfungsmaterial 28 gebildet. Bei dem Schwingungsdämmmaterial oder Schwingungsdämpfungsmaterial 28 handelt es sich um einen Weichschaum aus Kunststoff. Der Hohlraum zwischen der Tragstruktur 16 und dem Filzmaterial 20 ist vorzugsweise vollständig mit dem Schwingungsdämmmaterial oder Schwingungsdämpfungsmaterial 28 ausgefüllt.
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Das Schwingungsdämpfungsmaterial oder Schwingungsdämmmaterial 28 dient zum einen dazu, Vibrationen und Geräusche zu dämmen beziehungsweise zu dämpfen, die von Schwingungen hervorgerufen werden, die im Betrieb des Kraftfahrzeugs von einem im Heckbereich 3 angeordneten Motor erzeugt werden. Darüber hinaus dient das Schwingungsdämmmaterial beziehungsweise Schwingungsdämpfungsmaterial 28 besonders vorteilhaft dazu, das nicht oder nur wenig formstabile Filzmaterial 20, welches das Ablagefach 12 darstellt, abzustützen.
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Durch das Schwingungsdämmmaterial beziehungsweise Schwingungsdämpfungsmaterial 28 kann besonders effektiv und ohne weitere Abstützmittel eine komfortable Abstützung des Filzmaterials 20 zur Darstellung des Ablagefachs 12 erreicht werden.
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In 3 sind das aus dem Filzmaterial 20 gebildete Ablagefach 12 und die aus dem Schwingungsdämmmaterial beziehungsweise Schwingungsdämpfungsmaterial 28 gebildete Schwingungsdämmeinrichtung beziehungsweise Schwingungsdämpfungseinrichtung 25 perspektivisch und voneinander beabstandet dargestellt. Durch einen Pfeil 30 ist angedeutet, dass das Ablagefach 12 bei der Montage einfach in die Schwingungsdämpfungseinrichtung oder Schwingungsdämmeinrichtung 25 eingesetzt wird.
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Dabei kann eine stabile Positionierung und/oder Fixierung des Ablagefachs 12 in der Schwingungsdämpfungseinrichtung beziehungsweise Schwingungsdämmeinrichtung 25 auf einfache Art und Weise durch eine geeignete Formgebung erreicht werden. Das liefert den Vorteil, dass zusätzliche Befestigungsmittel zur Fixierung des Ablagefachs 12 in der Schwingungsdämmeinrichtung beziehungsweise Schwingungsdämpfungseinrichtung 25 entfallen können.