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Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum spiralförmigen Schneiden von Gemüse, insbesondere Kartoffeln, bestehend aus einer Schneidvorrichtung, einem Drehantrieb und einer Mitnahmevorrichtung für das Gemüse, wobei diese mit dem Drehantriebe gekoppelt ist.
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Stand der Technik
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Vorrichtungen zum spiralförmigen Schneiden von Lebensmitteln, beispielsweise Rettichen, Karotten, Äpfel, Gemüse und Kartoffeln sind in unterschiedlichen Ausführungsformen bekannt. Sie erstrecken sich von einer sehr einfachen Ausbildung, die in das Lebensmittel eingesteckt und kreisförmig um das Lebensmittel herumgeführt wird, bis hin zur komplexen Vorrichtung, die eine spiralförmige ziehharmonikaartige Ausgestaltung von dem Lebensmittel erzeugen.
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Im Nachfolgenden wird der Einfachheit halber nur der Begriff „Lebensmittel“ verwendet. Der Begriff „Lebensmittel“ ist stellvertretend für Gemüse, Obst und vergleichbare Esswaren zu verstehen.
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So ist beispielsweise aus der
DE 20 2009 014 297 U1 eine Vorrichtung bekannt, die im Wesentlichen ein Haltemittel umfasst, das das Lebensmittel fixiert. Das Haltemittel ist mit einem Drehantrieb gekoppelt, wobei das Lebensmittel in Drehbewegung einen durch einem vertikalen, vorzugsweise händisch ausgeführten Hub, stehenden Schneidmesser zugeführt wird. Diese vertikal ausgerichtete Einrichtung erzeugt spiralförmige Ausbildungen von dem Lebensmittel, die auf der gegenüberliegenden Seite der Mitnahmevorrichtung, beziehungsweise an dem Schneidmesser in einer Auffangschale aufgenommen werden.
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Aus der
AT 002989 U1 ist ebenfalls eine Vorrichtung zum spiralförmigen Schneiden von Lebensmitteln, insbesondere Gemüse, wie beispielsweise Kartoffeln, bekannt. Diese Vorrichtung ist horizontal angeordnet und weist ein Halteelement auf, das geeignet ist, das Lebensmittel entsprechend aufzunehmen. Eine Drehvorrichtung, entweder händisch oder elektrisch angetrieben, versetzt das Lebensmittel in Rotation. Ein Schneidmesser, das an Vertikalführungen gelagert ist, kann parallel zur Drehachse in Richtung des Haltemittels geführt werden, wobei das Lebensmittel in spiralförmiger Ausbildung in einer Auffangschale hinter dem Schneidmesser aufgefangen wird.
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Hinsichtlich der Vertikalbauweise der Vorrichtung zum spiralförmigen Schneiden von Lebensmitteln ergibt sich der Nachteil, dass das rotierende Lebensmittel dem Schneidmesser zugeführt werden muss, wobei der Druck auf das Schneidmesser durch die händische Bewegung sehr variabel gestaltet sein kann, wodurch wiederum unterschiedliche Dicken der spiralförmigen Ausbildung des Lebensmittels erzeugt werden. Ist der Druck zu hoch, so verliert das Lebensmittel auch Flüssigkeit. Diese Flüssigkeit tropft in die Auffangschale und führt zum einen zu einem hohen Reinigungsaufwand, aber auch zum anderen dazu, dass das Lebensmittel nicht mehr geniessbar sein kann.
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Bei der Horizontaleinrichtung liegt der Nachteil vor, dass das spiralförmig geschnittene Produkt von einem im Abstand zum Boden angeordneten Schneidmesser herunterfällt und so möglicherweise bei insbesondere langen spiralförmigen Ausbildungen die Spirale bricht. Dadurch wird nicht der gewünschte Effekt erzielt und stellt daher die spiralförmige Ausführung auch in Frage.
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Aufgabe der Erfindung
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, dass auch für langgestreckte Lebensmittel, beispielsweise längliche Karotten, Kartoffeln oder Ähnliches eine spiralförmige Ausführung erzielt wird, die als Ganzes verwendbar ist, ohne dass diese während des Herstellungsprozesses abbricht.
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Lösung der Aufgabe
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Die Lösung der Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruches 1 bereitgestellt.
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Vorteile der Erfindung
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Der Grundgedanke der Erfindung besteht darin, dass das Lebensmittel auf einen rotierenden Spiess aufzunehmen ist und auf dem das Lebensmittel auch während des Schneidprozesses verbleibt. Zusammen mit dem Spiess kann es nach dem Schneidprozess auch aus der Vorrichtung entnommen werden. So lässt sich der erzeugte Gegenstand auf dem Spiess langstrecken, sodass eine sehr lange und nicht unterbrochene Spirale entsteht, die beispielsweise gebraten, gebacken, paniert oder/und auch frittiert werden kann.
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Vorteilhafterweise wird das Lebensmittel auf eine rotierende Mitnahmevorrichtung aufgesteckt. Die rotierende Mitnahmevorrichtung ist mit einem vorzugsweise elektrischen Antrieb gekoppelt, der das Lebensmittel in entsprechende Rotation versetzt. Für das Mitnehmen, das heisst das Drehen des Lebensmittels sind an der Mitnahmevorrichtung Mitnehmer angeordnet, die eine kraftschlüssige Verbindung mit dem Lebensmittel bewirken. Auf der Rotationsachse ist ein Spiess angeordnet, der durch die Mitnahmevorrichtung und durch das Lebensmittel hindurch führbar ist. Es handelt sich dabei um einen stabförmigen Spiess, der vorzugsweise im Durchmesser über die gesamte Längserstreckung gleich ist. Dadurch kann nach dem Positionieren des Lebensmittels auf die Mitnahmevorrichtung der Spiess von hinten durch die Mitnahmevorrichtung hindurch und durch das Lebensmittel hindurch geführt werden.
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Hierzu weist die Mitnahmevorrichtung eine Durchgangsbohrung auf, deren Mittelachse der Rotation entspricht.
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Vorzugsweise ist die Schneidvorrichtung derart ausgebildet, dass sie eine plattenartige Gestaltung aufweist, die senkrecht zur Längserstreckung des Spiesses angeordnet ist. Um eine exakte parallele Schneidführung zu erzielen, sind Führungselemente vorgesehen, die ein paralleles Bewegen der Schneidvorrichtung in Richtung der Mitnahmevorrichtung zulassen. Das Bewegen der Schneidvorrichtung kann entweder von Hand oder elektrisch angetrieben erfolgen.
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Um eine höhere Stabilität der gesamten Rotationseinrichtung zu erzielen, ist vorteilhafterweise vorgesehen, dass das freie Ende des Spiesses, das zu der Schneideinrichtung hinweist, bereits zu Beginn in einer Öffnung aufliegt. Bei Führen der Schneideinrichtung von der Ausgangsposition hin zur Mitnahmevorrichtung gelangt der Spiess durch die Schneidvorrichtung, aber das Lebensmittel, welches bei der Parallelführung der Schneidvorrichtung geschnitten wird, verbleibt weiterhin auf dem Spiess. So entsteht nach Beendigung des Schneidvorganges eine spiralförmige Ausgestaltung des Lebensmittels, das weiterhin auf dem Spiess verbleibt.
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Der Spiess kann dann als Ganzes aus der Mitnahmevorrichtung entnommen werden, wobei dann das Lebensmittel weiterhin auf dem Spiess verbleibt. Entweder findet nur ein Umstecken auf einen anderen Spiess statt oder – sofern es sich um beispielsweise einen Holzspiess handelt – kann das so hergestellte Lebensmittelprodukt beispielsweise in eine Fritteuse zum Frittieren gelegt werden.
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Bei der Vorrichtung zum spiralförmigen Schneiden handelt es sich um eine sehr einfache und daher auch einfach zu reinigende Vorrichtung, die durchaus gastronomischen Ansprüchen gerecht wird.
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Da das Lebensmittel nicht nur in der Mitnahmevorrichtung, sondern auch in der Schneidvorrichtung während des Rotationsvorganges gelagert ist, können auch unförmige Lebensmittel, die durch das Rotieren eine entsprechende Unwucht erzeugen, aufgenommen und so bearbeitet werden. Ein gleichmässiges Ergebnis mit einer gleichförmig ausgebildeten Spirale kann erzeugt werden.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen gehen aus der nachfolgenden Beschreibung, den Ansprüchen sowie den Zeichnungen hervor.
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Zeichnungen
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Es zeigen:
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1 eine perspektivische Ansicht auf die Vorrichtung zum spiralförmigen Schneiden in Ausgangsstellung, vor Einführen des Spiesses;
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2 eine perspektivische Ansicht auf die Vorrichtung gemäss 1, jedoch bereits nach eingeführtem Spiess kurz vor Beginn des Schneidvorganges;
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3 eine perspektivische Ansicht auf die Vorrichtung gemäss 1 und 2, jedoch im Unterschied dazu, nach Beendigung des Schneidvorganges, weiterhin angeordnet auf dem Spiess;
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4 eine perspektivische Darstellung des aus der Schneidvorrichtung gemäss 3 entnommenen Spiesses mit dem bearbeiteten Lebensmittel.
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Beschreibung eines Ausführungsbeispiels
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In 1 ist die Vorrichtung 1 zum spiralförmigen Schneiden von Lebensmitteln L, wie beispielsweise in 1 dargestellt eine Kartoffel, gezeigt. Die Vorrichtung 1 umfasst eine Schneidvorrichtung 2 und eine Mitnahmevorrichtung 3, wobei die Mitnahmevorrichtung 3 mit einem Drehantrieb 4 gekoppelt ist und so in Rotation (in Pfeilrichtung 5 und in dessen Gegenrichtung) drehbar ist.
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Ferner sind elektrische Einrichtungen 6 vorgesehen, die es ermöglichen, dass der Drehantrieb 4 in Bewegung gesetzt wird. Vorzugsweise handelt es sich um eine Energieversorgung im Niederspannungsbereich, sodass keine besonderen Vorkehrungen hinsichtlich des Schutzes getroffen werden müssen.
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Die Mitnahmevorrichtung 3 zeichnet sich dadurch aus, dass sie zentrisch eine Durchgangsbohrung ist und eine in der Zeichnung nicht näher dargestellte Bohrung aufweist. Die Durchgangsbohrung ist zumindest derart bemessen, dass ein stabförmiger Spiess, wie er beispielsweise in 2 dargestellt ist, von der einen Seite 7 der Vorrichtung zu anderen Seite 8 der Vorrichtung 1 hindurchschiebbar ist.
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Die Schneidvorrichtung 2 besteht aus einem plattenartigem Element 2a, das über Führungselemente 2b parallel zur Drehachse 9 der Mitnahmevorrichtung 3 in Pfeilrichtung 10 und in dessen Gegenrichtung verschiebbar ist. Die Schneidvorrichtung 2 weist ferner ein Schneidelement 2c auf, das im Abstand 2d zur Achse 9 der Mitnahmevorrichtung 3 angeordnet ist. Aufgrund dieses Abstands 2d wird das Lebensmittel L nicht unmittelbar an der Achse 9 geschnitten, sondern im Abstand hierzu, sodass spiralförmige Ausgestaltungen entstehen.
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In 2 ist das Lebensmittel L aufgebracht auf einem Spiess S dargestellt. Der Spiess S erstreckt sich von der einen Seite 7 der Vorrichtung 1 hindurch durch die Mitnahmevorrichtung 3 bis hin zur Schneidvorrichtung 2 und durchdringt dort eine Bohrung 2e. Die Bohrung 2e ist derart bemessen, dass der Spiess S dort aufliegt, sodass dieser zu mindestens zwei Punkten, nämlich in der Mitnahmevorrichtung 3 und in der Bohrung 2e drehbar gelagert ist. Dadurch können entsprechende Unwuchten, die durch nicht rotationssymetrische Lebensmittel L, beispielsweise unförmige Kartoffeln, hervorgerufen werden, kompensiert werden.
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Die Führung 2b der Schneidvorrichtung 2 ist derart gestaltet, dass beispielsweise drei Längsstangen 2f vorgesehen sind, die in Lagerelementen 2g parallel verschiebbar gelagert sind. Dadurch ist eine exakte Führung der Schneidvorrichtung 2 parallel zu der Achse 9 der Vorrichtung 1 möglich. Die Lagerelemente 2g selbst sind entfernt vom Schneidbereich angeordnet, sodass die Verschmutzung in diesem Bereich gering bleibt und der Aufwand zur Reinigung sich ebenfalls gering gestaltet.
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Wie in 3 dargestellt, ist nun das Lebensmittel L nach dem Schneidvorgang spiralförmig ausgebildet, wobei dieses Lebensmittel L in spiralförmiger Form weiterhin auf den Spiess angeordnet ist und in Pfeilrichtung 11 entnommen werden.
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Dabei ist der Spiess S an dem einen Ende 7 aus der durch die Schneidvorrichtung 2 verdeckten Mitnahmevorrichtung 3 (1) herausgezogen und wie in 4 dargestellt, kann nun das spiralförmige Lebensmittel L auf dem Spiess S auseinandergezogen werden, sodass dieses frittiert, gebacken oder auch roh weiter verwendet werden kann.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Vorrichtung
- 2
- Schneidvorrichtung
- 2a
- plattenartiges Element
- 2b
- Führungselement
- 2c
- Schneidelement
- 2d
- Abstand
- 2e
- Bohrung
- 2f
- Längsstangen
- 2g
- Lagerelemente
- 3
- Mitnahmevorrichtung
- 4
- Drehantrieb
- 5
- Pfeilrichtung
- 6
- elektrische Einrichtungen
- 7
- eine Seite der Vorrichtung
- 8
- andere Seite der Vorrichtung
- 9
- Drehachse
- 10
- Pfeilrichtung
- 11
- Pfeilrichtung
- L
- Lebensmittel
- S
- Spiess
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202009014297 U1 [0004]
- AT 002989 U1 [0005]