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GEBIET DER ERFINDUNG
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Gegenstand der Erfindung ist ein Betätigungssystem und eine mit einem solchen System versehene Bedienungsvorrichtung für ein Betätigungsorgan eines Fahrzeugs, wie ein Brems- oder Schaltorgan.
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Die Erfindung findet beispielsweise bei der Bedienung und der Betätigung eines Bremsorgans eines Fahrrades oder eines Tretrollers Anwendung.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Im allgemeinen wird zum Bedienen eines Betätigungsorgans eines Fahrrades, wie eines Brems- oder Schaltorgans, eine entfernte Bedienungsvorrichtung verwendet, die über ein entsprechendes Betätigungskabel mit dem zu bedienenden Organ verbunden ist.
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Durch Ausüben eines Zuges auf das Kabel, beispielsweise über einen Bremsgriff, betätigt man das Bremsorgan, wie einen Bügel, der ein Paar Bremsklötze trägt, die dann an dem Rad reiben. Durch Loslassen des Bremsgriffes nimmt das Kabel wieder seine normale Position ein und entfernen sich die Klötze von dem Rad.
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Ebenso wird durch Ausüben eines Zuges, beispielsweise über einen Betätigungshebel oder jedes andere gleichwertige Element, das Schaltorgan betätigt, wodurch die Kette des Fahrrades ausgelenkt wird, damit sie das Kettenblatt oder das Antriebsritzel wechselt.
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Damit eine solche Bedienungsvorrichtung und ihr Betätigungssystem effizient funktionieren, ist es erforderlich, daß die Spannung des Kabels in Ruhe, das heißt in der Position des Nichtbetätigens des Betätigungsorgans, richtig eingestellt ist, so daß ein Zug an dem Kabel auch tatsächlich zur Betätigung dieses Betätigungsorgans führt.
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Im Laufe der Zeit kann es zu einer Verstellung dieser Spannung kommen. Ferner nutzen sich insbesondere bei dem Bremsorgan mit an einem Bügel angebrachten Bremsklötzen diese Klötze im Laufe der Zeit nach und nach ab.
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Es ist folglich notwendig, die Einstellung dieser Spannung einfach verändern zu können, um sie richtig anzupassen oder nachzustellen.
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Darüber hinaus können einige Benutzer einen Einstelltyp eher als einen anderen bevorzugen. Beispielsweise kann ein Benutzer eine „harte” Bremsung gleich zu Beginn des Betätigungsweges des Betätigungssystems wünschen. Umgekehrt kann ein anderer Benutzer eine im Laufe des Betätigungsweges des Betätigungssystems progressive „weiche” Bremsung wünschen. Die Einstellung der Spannung des Kabels ist in den beiden Fällen nicht die gleiche. Es ist daher ferner gewünscht, die Einstellung dieser Spannung leicht ändern zu können, um sie dem Wunsch eines Benutzers richtig anzupassen.
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Es sind Betätigungssysteme bekannt, bei denen die Spannung des Kabels mittels eines Systems vom Typ Mutter/Gegenmutter einstellbar ist.
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Bei diesen Betätigungssystemen ist das im allgemeinen ummantelte Kabel über das eine seiner Enden mit dem Betätigungsorgan verbunden und ist an seinem gegenüberliegenden Ende mit einem mit Gewinde versehenen Mantelanschlag versehen, der sowohl in den Körper der Bedienungsvorrichtung, wie einen Bremshebel, als auch in ein Rädchen oder eine Mutter, die sich an dem Körper abstützt, eingeschraubt wird.
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Durch Losschrauben des Mantelanschlags vom Körper des Hebels, wird an dem Kabel Zug ausgeübt und somit beispielsweise der Verschleiß der Bremsklötze ausgeglichen.
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Umgekehrt wird durch Einschrauben des Mantelanschlags in den Körper des Hebels das Kabel entspannt, was ermöglicht, die Einstellung zu ändern, zum Beispiel nach Ersetzen von abgenutzten Bremsklötzen durch neue.
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Eines der Probleme, das bei diesem Typ von Betätigungssystem anzutreffen ist, besteht darin, daß die Einstellung sich als von den Benutzern schwer zu verstehen und als schwer umzusetzen herausstellen kann. Um nämlich den Mantelanschlag ein- oder aufzuschrauben, muß zunächst die Mutter oder das Rädchen leicht aufgeschraubt werden. Sobald der Mantelanschlag passend ein- oder aufgeschraubt ist, muß anschließend die Mutter wieder fest an den Körper des Hebels angezogen werden.
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Ein weiteres Problem, das bei dieser Art der Vorrichtung anzutreffen ist, liegt darin, daß, wenn eine Einstellung zum Kompensieren des Verschleißes der Bremsklötze vorgenommen wird, der Mantelanschlag ziemlich weit aus dem Körper heraustritt und die an den Körper fest gezogene Mutter einen Teil des Gewindes des Mantelanschlags zum Vorschein kommen läßt.
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AUFGABE UND ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die vorgenannten Probleme zu lösen und den Stand der Technik zu verbessern.
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Die Erfindung betrifft ein Betätigungssystem eines Betätigungsorgans eines Fahrzeugs, wie eines Fahrrades, wobei das Betätigungsorgan beispielsweise ein Brems- oder Schaltorgan ist, welches geeignet ist, über eine Bedienungsvorrichtung, wie einen Brems- oder Schalthebel, die einen Körper mit einem Aufnahmeabschnitt umfaßt, bedient zu werden.
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Das Betätigungssystem umfaßt ein in einem Mantel angeordnetes Betätigungskabel, dessen eines Ende dazu bestimmt ist, in dem Aufnahmeabschnitt zu gleiten und an der Bedienungsvorrichtung befestigt zu werden, und dessen gegenüberliegendes Ende dazu bestimmt ist, an dem Betätigungsorgan befestigt zu werden.
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Das System umfaßt auch Einstellmittel, die dazu bestimmt sind, die Spannung des Kabels zwischen dem Betätigungsorgan und der Bedienungsvorrichtung einzustellen. Diese Einstellmittel umfassen einen mit Gewinde versehenen Anschlag, der geeignet ist, dem Ende des Mantels des Kabels bei Betätigen des Betätigungssystems als Anschlag zu dienen.
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Die Einstellmittel umfassen auch ein Rädchen, das geeignet ist, um den Aufnahmeabschnitt herum wirkend angebracht zu werden. Dabei ist der Anschlag in das Rädchen geschraubt und geeignet, in dem Aufnahmeabschnitt zu gleiten, so daß durch Drehen des Rädchens das Einstellen der Spannung des Kabels ermöglicht wird.
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Erfindungsgemäß muß lediglich das Rädchen gedreht werden, um den Anschlag in dem Rädchen ein- oder auszuschrauben, wodurch eine Verschiebung des Anschlags entlang der Achse des Kabels bewirkt wird, um die Spannung des Kabels einzustellen.
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Wenn die Montage an der Bedienungsvorrichtung, wie einem Bremshebel vollzogen ist, kommt unabhängig von der Einstellung kein unschönes Gewinde zum Vorschein, da das Gewinde an dem Anschlag innerhalb des Rädchens bleibt.
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Zudem kann das Rädchen eine größere Greiffläche als das Mutter/Gegenmutter-System des Standes der Technik aufweisen, so daß das Einstellen weniger Genauigkeit und weniger Kraft erfordert.
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Bei einer ersten Ausführungsvariante weist das Rädchen ein erstes Ende auf, das dazu bestimmt ist, an einer äußeren Schulter des Aufnahmeabschnittes in Anlage zu kommen, sowie eine innere Schulter, die dazu bestimmt ist, an dem Ende des Aufnahmeabschnittes in Anlage zu kommen.
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Bei dieser Variante kann der Anschlag mit einer Schulter versehen sein, die geeignet ist, an der inneren Schulter des Rädchens in Anlage zu kommen.
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Vorzugsweise weist das Rädchen ein dem ersten Ende gegenüberliegendes zweites Ende auf, das mit einer Öffnung für den Durchgang des Kabels versehen ist.
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Bei einer zweiten Variante, eventuell in Kombination mit der vorhergehenden, weist das Rädchen eine zylindrische oder kegelstumpfförmige Außenform auf.
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Bei einer dritten Variante, eventuell in Kombination mit einer oder mehreren der vorhergehenden, ist die Außenwand des Rädchens mit wenigstens einer Abflachung versehen, die das Greifen des Rädchens durch den Benutzer erleichtert.
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Die Erfindung betrifft auch eine Bedienungsvorrichtung, wie einen Brems- oder Schalthebel oder Brems- oder Schaltgriff, eines Fahrzeugs, wie eines Fahrrades, für die Bedienung eines Betätigungsorgans dieses Fahrzeugs, wie eines Brems- oder Schaltorgans.
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Die Bedienungsvorrichtung umfaßt ein Betätigungssystem wie es oben vorgestellt ist.
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Bei einer Variante umfaßt die Vorrichtung einen Körper, der über einen Aufnahmeabschnitt das in diesem Aufnahmeabschnitt verschieblich angebrachte erste Ende des Kabels aufnimmt, wobei das Stellrädchen um den Aufnahmeabschnitt herum wirkend angebracht ist und wobei der in das Rädchen geschraubte gewindete Anschlag in dem Aufnahmeabschnitt verschieblich angebracht ist.
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Vorzugsweise ist die Außenwand des Rädchens im Bereich seines ersten Endes durch die Außenwand des Aufnahmeabschnitts des Körpers durchgehend fortgesetzt.
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Schließlich betrifft die Erfindung auch ein Fahrzeug, wie ein Fahrrad, das wenigstens ein Betätigungsorgan, wie ein Brems- oder Schaltorgan umfaßt, wobei dieses Betätigungsorgan über eine erfindungsgemäße Bedienungsvorrichtung bedient wird.
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Weitere Merkmale sowie Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachstehenden Beschreibung von bevorzugten, als nicht einschränkende Beispiele zu verstehenden Ausführungsvarianten, unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGSFIGUREN
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1 zeigt schematisch ein Beispiel einer Bedienungsvorrichtung mit dem erfindungsgemäßen Betätigungssystem in einer Teilschnittansicht.
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2 zeigt schematisch die Vorrichtung gemäß 1 in ihrer Gesamtheit, mit einer Vergrößerung des Stellrädchens des Betätigungssystems.
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BESCHREIBUNG BEVORZUGTER AUSFÜHRUNGSFORMEN
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1 zeigt ein Beispiel einer Bedienungsvorrichtung 1, 7 mit dem erfindungsgemäßen Betätigungssystem zur Bedienung und Betätigung eines Bremsorgans eines Fahrrades.
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Üblicherweise umfaßt die Bedienungsvorrichtung einen Körper 1 und einen Hebel 7, der mit dem Körper 1 fest verbunden und dazu bestimmt ist, das Betätigungssystem zum Einsatz zu bringen.
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Das Betätigungssystem umfaßt ein in einem Mantel 10 untergebrachtes Kabel 2, dessen erstes Ende 2a aus dem Mantel 10 hervorragt und mit dem Hebel 7 direkt oder indirekt verbunden ist, so daß ein Benutzer durch ein Einwirken auf den Hebel 7 einen Zug auf dieses Kabel 2 ausüben kann.
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An dem in der 1 nicht dargestellten Ende des Kabels 2, das dem ersten Ende 2a gegenüberliegt, ist das Kabel 2 an dem Bremsorgan befestigt, so daß der Zug an dem Kabel 2 das Bremsorgan betätigt. Dieses erste Ende 2a des Kabels 2 ist in einem Aufnahmeabschnitt 1a des Körpers 1 verschieblich aufgenommen.
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Darüber hinaus umfaßt das Betätigungssystem Einstellmittel 3, 8, die dazu bestimmt sind, das Einstellen der Spannung des Kabels 2 zu ermöglichen.
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Diese Einstellmittel umfassen ein Rädchen 3, das an einem 3a seiner Enden 3a, 3b mit dem und um das Ende des Aufnahmeabschnittes 1a herum, das dem mit dem Körper 1 fest verbundenen Ende des Abschnittes gegenüberliegt, zusammenwirkt.
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Das Ende 3a des Rädchens 3 stützt sich an einer äußeren Schulter 4 des Aufnahmeabschnittes 1a ab.
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Das Ende 3a des Rädchens 3 ist einerseits mit einem ringförmigen endseitigen Rand, der sich an dem Ende des Aufnahmeabschnittes 1a abstützt, und andererseits mit einer inneren Schulter 5 versehen, die gegenüber dem ringförmigen endseitigen Rand leicht axial zurückspringt.
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An seinem dem Ende 3a gegenüberliegenden Ende 3b ist das Rädchen 3 mit einer Öffnung für den Durchgang des Kabels 2 versehen.
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Die Mittel zum Einstellen 3, 8 der Spannung des Kabels 2 umfassen ferner einen mit Gewinde versehenen Mantelanschlag 8, der in dem Aufnahmeabschnitt 1a verschieblich angeordnet und in das Rädchen 3 eingeschraubt angebracht ist.
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Der Anschlag 8 ist geeignet, dem Ende des Mantels 10 des Kabels 2 bei der Betätigung des Betätigungssystems als Anschlag zu dienen.
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Das Kabel 2 ist an seinem Ende 2a mit diesem Mantelanschlag 8 fest verbunden, so daß das Kabel in dem Aufnahmeabschnitt 1a gleiten kann und durch Gleiten in dem Mantel 10 mehr oder weniger gespannt werden kann, wenn dieser an dem Anschlag 8 in Anlage gelangt.
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Der Anschlag 8 weist an seinem Ende, das dem Ende zum Hineinschrauben in das Rädchen 3 gegenüberliegt, eine Schulter 9 auf, die an der weiter oben vorgestellten inneren Schulter 5 des Rädchens 3 in Anlage gelangen kann, so daß der Anschlag 8 nicht über die Anlage der Schulter 9 des Anschlags 8 an der Schulter 5 des Rädchens 3 hinaus in das Rädchen 3 geschraubt werden kann.
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So wird der Anschlag 8 durch Drehen des Rädchens 3 um den Aufnahmeabschnitt 1a, in die eine oder in die andere Richtung, in dem Rädchen 3 festgeschraubt oder aufgeschraubt und gleitet dabei in dem Aufnahmeabschnitt 1a, was bewirkt, daß die Einstellung der Spannung des Kabels 2 verändert wird.
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2 zeigt allgemeiner das Beispiel einer Bedienungsvorrichtung mit ihrem Betätigungssystem, das vorstehend unter Bezug auf 1 beschrieben ist, dieses Mal nicht im Schnitt.
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Wie sowohl in 1 als auch in 2 dargestellt, setzen bei diesem Ausführungsbeispiel die Außenwände des Rädchens 3 im Bereich seines Endes 3a die Außenwände des Aufnahmeabschnittes 1a des Körpers 1 durchgehend fort.
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Wie in der der 1 zugeordneten Detailansicht dargestellt, können eine oder mehrere Abflachungen 6 vorgesehen sein, die auf der Außenfläche des Rädchens 3 von seinem Ende 3b ausgehend verlaufen, um das Greifen des Rädchens 3 durch den Benutzer zu erleichtern.
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Das Rädchen 3 besitzt eine im wesentlichen kegelstumpfförmige Außenform und ist an seinem Ende 3b geringfügig schmaler als an seinem Ende 3a. Es kann aber auch zylindrisch sein oder andere Formen aufweisen.
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Bevorzugt ermöglicht die Außenform des Rädchens sowohl ein Zusammenwirken mit dem Ende des Aufnahmeabschnittes 1a des Körpers als auch, daß die Außenwände des Rädchens 3 die Außenwände des Aufnahmeabschnittes 1a ununterbrochen fortsetzen.
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Die gesamte obige Beschreibung ist als Beispiel gegeben und demnach nicht als die Erfindung einschränkend zu verstehen.
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Insbesondere betrifft die Hauptanwendung die Bedienung und die Betätigung eines Betätigungsorgans, wie eines Bremsorgans oder eines Schaltorgans, für ein Fahrrad.
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Die Erfindung erstreckt sich aber auf die Betätigung und die Bedienung jedes Betätigungsorgans, das auf der Verwendung eines Kabels beruht, um die entfernte Bedienung und das Betätigungsorgan zu verbinden und um mit Hilfe der Bedienungsvorrichtung und ihres Betätigungssystems auf das Betätigungsorgan einzuwirken.
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Ebenso erstreckt sich die Erfindung auf die Betätigung und auf die Bedienung eines Betätigungsorgans nicht nur eines Fahrrades, sondern jedes anderen Fahrzeugs, wie zum Beispiel eines Tretrollers.