DE102012023765A1 - Karosseriehaltevorrichtung zum Halten einer Fahrzeugkarosserie auf einem Fahrzeugchassis und Montageverfahren - Google Patents

Karosseriehaltevorrichtung zum Halten einer Fahrzeugkarosserie auf einem Fahrzeugchassis und Montageverfahren Download PDF

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DE102012023765A1
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Gerhard Köhler
Michael Schuhmacher
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Abstract

Es wird eine Karosseriehaltevorrichtung (1) zum Halten einer Fahrzeugkarosserie (2) auf einem Fahrzeugchassis (3) und ein Montageverfahren beschrieben. Die Karosseriehaltevorrichtung (1) weist einen Haltehaken (4), an einem ersten Ende (5) eines Halteseils (6, 6') begrenzter Länge (l) auf. Der Haltehaken (4) ist in ein Einhängeloch (7) der Fahrzeugkarosserie (2) einklinkbar. Aus einem ersten Ende (9) eines Schutzzylinders (8) ist das erste Ende (5) des Halteseils (6, 6') herausziehbar. Ein zweites Ende (10) des Halteseils (6, 6') ist in dem Schutzzylinder (8) angeordnet. Ein Hubkolbenzylinder (11) mit Hubkolben (12) ist mit einem zweiten Ende (13) des Schutzzylinders (8) mechanisch verbunden.

Description

  • Es wird eine Karosseriehaltevorrichtung zum Halten einer Fahrzeugkarosserie auf einem Fahrzeugchassis und ein Montageverfahren beschrieben. Die Karosseriehaltevorrichtung weist einen Haltehaken, an einem ersten Ende eines Halteseils begrenzter Länge auf. Der Haltehaken ist in ein Einhängeloch der Fahrzeugkarosserie einklinkbar.
  • Aus der Druckschrift DE 195 23 294 A1 ist dazu eine Anlage zum Fügen der Chassis-Aggregate eines Fahrzeugchassis mit der Karosserie eines Kraftfahrzeugs bekannt. Dabei wird eine exakte Positionierung der Chassis-Aggregate an der Karosserie automatisch durch Hilfsvorrichtungen erreicht. Derartige Hilfseinrichtungen befinden sich auf einem Montagebock und bilden in Richtung zu einem Karosseriegehänge hin mit anhängender Fahrzeugkarosserie ausfahrbare Mitnahmebolzen, welche bei Bewegung des Karosseriegehänges in Fertigungsrichtung mit dem Karosseriegehänge in Eingriff bleiben und damit den Montagebock zwangsweise gegenüber der Karosserie grob ausrichten.
  • Jedoch kann die Fahrzeugkarosserie gegenüber den Chassiskomponenten, die auf einem Montagebock angeordnet sind, sich in vertikaler Richtung bewegen, sodass aufgrund von Toleranzen des Bodens, auf dem der Montagebock mit den Chassiskomponenten bewegt wird, ein Spalt zwischen der Fahrzeugkarosserie und dem Fahrzeugchassis auftreten kann, was die Montage bzw. Verschraubung der Fahrzeugkarosserie mit dem Fahrzeugchassis bzw. den Komponenten des Fahrzeugchassis erschwert. Neben den Bodenunebenheiten verursachen auch andere Effekte und Komponenten ein ungenaues Aufliegen der Fahrzeugkarosserie auf dem Fahrzeugchassis wie beispielsweise im Hinterachsbereich die Hinterachsfederung.
  • Aufgabe der Erfindung ist es, eine Karosseriehaltevorrichtung zum Halten einer Fahrzeugkarosserie auf einem Fahrzeugchassis und ein Montageverfahren anzugeben, mit dem sämtliche Schraubverbindungen zwischen der Fahrzeugkarosserie und den Komponenten des Fahrzeugchassis zuverlässig, zeitsparend und sicher angebracht werden können.
  • Diese Aufgabe wird mit dem Gegenstand der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
  • In Bezug auf einen ersten Aspekt der Erfindung wird mit einer ersten Ausführungsform eine Karosseriehaltevorrichtung zum Halten einer Fahrzeugkarosserie auf einem Fahrzeugchassis geschaffen. Die Karosseriehaltevorrichtung weist einen Haltehaken an einem ersten Ende eines Halteseils begrenzter Länge auf. Der Haltehaken ist in ein Einhängeloch der Fahrzeugkarosserie einklinkbar. Aus einem ersten Ende eines Schutzzylinders ist das erste Ende des Halteseils herausziehbar. Ein zweites Ende des Halteseils ist in dem Schutzzylinder angeordnet. Ein Hubkolbenzylinder mit Hubkolben ist mit einem zweiten Ende des Schutzzylinders mechanisch verbunden.
  • Ein Vorteil dieser Karosseriehaltevorrichtung ist es, dass mit wenigen einfachen Handgriffen manuell oder mittels eines mehrachsigen Industrieroboters in Zusammenwirken mit dem Hubkolbenzylinder eine zuverlässige Verbindung zwischen der Fahrzeugkarosserie und dem Chassis hergestellt bzw. zwischen der Fahrzeugkarosserie und dem Montagebock, auf dem das Chassis angeordnet ist und beispielsweise in einem Heiratsstrang einer Kraftfahrzeugfertigungsanlage während einer Verschraubung der Fahrzeugkarosserie mit den Chassiskomponenten gehalten werden kann.
  • Dazu wird auf den Hubkolben ein Druck ausgeübt, der bei eingeklinktem Haltehaken in den Unterboden der Fahrzeugkarosserie ein Spannen des Halteseils oder auch mehrerer Halteseile sicherstellen kann. Dabei unterstützt der Hubkolbenzylinder in Zusammenwirken mit dem Schutzzylinder ein Herausziehen des Halteseils mit dem Haken auf dem ersten Ende des Halteseils und ein Einklinken des Haltehakens in das Einhängeloch des Unterbodens der Karosserie sowie umgekehrt ein Ausklinken des Haltehakens aus dem Einhängeloch der Karosserie sowie ein Einziehen des Halteseils in den Schutzzylinder.
  • Weiterhin ist es vorgesehen, dass das zweite Ende des Halteseils in dem Schutzzylinder längsverschieblich angeordnet ist, wobei der Schutzzylinder einen oberen und einen unteren Halteseilanschlag für das zweite Ende des Halteseils aufweist. Dazu ist innerhalb des Schutzzylinders das zweite Ende des Halteseils mit einem Führungselement verbunden, das mit den Halteseilanschlägen zusammenwirkt.
  • Während der Hubkolbenzylinder für eine Vielzahl von unterschiedlichen Fahrzeugtypen eingesetzt werden kann, ist die begrenzte Länge des Halteseils in dem Schutzzylinder unter Berücksichtigung der Halteseilanschläge an die verschiedenen Karosserieplattformen angepasst, zumal die Hublänge des Hubkolbenzylinders deutlich geringer ist als die mögliche Länge des Schutzzylinders für das in seiner Länge begrenzte Halteseil. In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist es vorgesehen, dass der Hubkolbenzylinder ein pneumatischer Hubkolbenzylinder ist. Dieses kommt der Funktion der Karosseriehaltevorrichtung entgegen, da die pneumatischen Hubkolbenzylinder mit Luftdruck arbeiten und folglich diese Luft gegenüber hydraulisch betriebenen Hubzylindern komprimierbar ist. Damit wird sowohl das Einklinken des einen Haltehakens in das Einhängeloch als auch das Spannen des Halteseils erleichtert.
  • Außerdem ist der pneumatische Hubkolben nachgiebig, sodass eine vorgegebene Spannung des Halteseils und ein vorgegebener Druck auf die Fahrzeugkarosserie beim Verschrauben der Fahrzeugkarosserie mit den auf dem Montagebock befindlichen Chassiskomponenten gewährleistet sind. Eine nahezu gleich bleibende Spannkraft kann somit trotz Bodenunebenheiten und anderer Toleranzen während der Verschraubung der Chassiskomponenten mit der Fahrzeugkarosserie erreicht werden.
  • Der Hubkolbenzylinder ist mit seinem Fußende in einer weiteren Ausführungsform der Erfindung nicht mit Positionen am Chassis verbunden, sondern auf einem Montagebock fixiert, der das Fahrzeugchassis trägt. Dieses hat den Vorteil, dass wie bereits oben erwähnt der pneumatische Hubkolbenzylinder in dem Montagebock integriert sein kann und nicht ständig zu wechseln ist. Demgegenüber kann der Schutzzylinder für das längenbegrenzte Halteseil von Fahrzeugplattform zu Fahrzeugplattform oder Fahrzeugcharge zu Fahrzeugcharge oder von einem Fahrzeugtyp zum nächsten Fahrzeugtyp angepasst und/oder ausgewechselt werden.
  • Weiterhin ist es vorgesehen, dass die Fahrzeugkarosserie über dem Fahrzeugchassis hängend angeordnet ist. Der Hubkolbenzylinder hält nach dem Aufbringen der Fahrzeugkarosserie auf das Fahrzeugchassis das Halteseil unter Zugspannung bis beispielsweise eine Verschraubung des Fahrzeugchassis mit der Fahrzeugkarosserie abgeschlossen ist.
  • Auch wenn nur eine einzige Karosseriehaltevorrichtung mit einem einzigen Haltehaken und einem einzigen Halteseil und dem zugehörigen Hubkolbenzylinder die Haltefunktion erfüllen kann, wenn beispielsweise diese Karosseriehaltevorrichtung in ein zentrales Einhängeloch des Unterbodens der Karosserie mit dem Haltehaken eingeklinkt wird, so ist es dennoch von Vorteil nicht nur eine einzige Haltevorrichtung vorzusehen, sondern zwei Karosseriehaltevorrichtungen an dem Montagebock anzubringen. Die zwei Karosseriehaltevorrichtungen können beispielsweise jeweils an leicht zugänglichen Seiten wie hinten links und hinten rechts angeordnet sein. Das hat den Vorteil, dass die Handhabung der beiden Haltehaken manuell oder durch mehrachsige Industrieroboter einfacher zu bewerkstelligen ist.
  • Um das Zusammenwirken sowohl mit einem Hängeförderer für die Fahrzeugkarosserie als auch mit dem am Boden einer Fertigungshalle geführten Montagebock zu koordinieren, sind entsprechende an die Funktion des Hubkolbenzylinders angepasste Schnittstellen sowohl mit der Karosseriehaltevorrichtung als auch mit dem Montagebock im Bereich des so genannten Hochzeitsstranges einer Kraftfahrzeugfertigungsanlage vorgesehen.
  • Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein Montageverfahren zum Zusammenhalten einer Fahrzeugkarosserie und eines Fahrzeugchassis auf einem Montagebock einer Kraftfahrzeugfertigungsanlage. Das Montageverfahren weist dabei die nachfolgenden Verfahrensschritte auf. Zunächst wird eine Fahrzeugkarosserie mit Unterboden, an einem Hängeförderer hängend, bereitgestellt. Dabei weist der Unterboden mindestens ein Einhängeloch für einen Haltehaken eines Halteseils einer Karosseriehaltevorrichtung auf.
  • Sind Fahrzeugkarosserie und Fahrzeugchassis in einem Hochzeitsstrang der Kraftfahrzeugfertigungsanlage zusammengebracht, dann erfolgt ein Herausziehen eines ersten Endes des Halteseils mit dem Haltehaken aus einem ersten Ende eines Schutzzylinders. Anschließend kann der Haltehaken in das Einhängeloch des Unterbodens der Fahrzeugkarosserie eingeklinkt werden. Nachdem dieses erfolgt ist, wird der Hubkolben eines Hubkolbenzylinders, der mit einem zweiten Ende des Schutzzylinders mechanisch verbunden ist, mit Druck beaufschlagt und das Halteseil nach dem Zusammenbringen der Fahrzeugkarosserie mit dem Fahrzeugchassis und dem Einklinken des Haltehakens gespannt.
  • Dieses Montageverfahren hat den Vorteil, dass durch den Einsatz des Hubkolbenzylinders bzw. des Hubkolbens der Karosseriehaltevorrichtung dafür gesorgt wird, dass sämtliche Toleranzen, die beim Bewegen des Montagebocks in Fertigungsrichtung auftreten können, ausgeglichen werden. Solange das Chassis und darauf wiederum die Fahrzeugkarosserie noch nicht miteinander verbunden sind, sichert der Einsatz der Karosseriehaltevorrichtung zumindest in z-Richtung, das heißt vertikal, dass sich die Chassiskomponenten gegenüber der Fahrzeugkarosserie nicht mehr verschieben können und in z-Richtung fixiert bleiben. Wie oben bereits erwähnt, sorgen entsprechende Passstifte und Bolzen, die sich teilweise synchron mit dem Absenken der Karosserie bewegen dafür, dass die Positionen in x- und y-Richtung, also in den horizontalen Richtungen, ebenfalls präzise eingehalten werden und somit eine störungsfreie Montage der Fahrzeugkarosserie auf dem Fahrzeugchassis bei diesem Montageverfahren gesichert ist.
  • Weiterhin ist es bei dem Montageverfahren vorgesehen, dass der Hubkolbenzylinder pneumatisch ein Einklinken des Haltehakens und ein Spannen des Halteseils, sowie ein Entspannen des Halteseils und ein Ausklinken des Haltehakens aus dem Einhängeloch durch begrenzte Hubbewegungen unterstützt. Das Montageverfahren sieht darüber hinaus vor, dass ein automatisches Verschrauben nach Spannen des Halteseils und Halten der Fahrzeugkarosserie auf dem Fahrzeugchassis durchgeführt wird.
  • Dazu erfolgt das automatische Verbinden der Fahrzeugkarosserie mit dem Fahrzeugchassis in dem Hochzeitsstrang einer Kraftfahrzeugfertigungsanlage auf einem Selbstfahrgestell des Montagebocks und der darauf fixierten Karosseriehaltevorrichtung synchron mit einem Verschraubungsautomaten, der sich mit dem Selbstfahrgestell des Montagebocks in Fertigungsrichtung bewegt und mehrachsige Industrieroboter aufweist, welche automatisch die unterschiedlichsten Verschraubungen zuverlässig vornehmen.
  • Während des gesamten Verschraubungsvorgangs gleicht dabei der pneumatische Hubkolbenzylinder bei gespanntem Halteseil Abstandstoleranzen zwischen Fahrzeugkarosserie und Fahrzeugchassis aus.
  • Schließlich kann nach dem automatischen Verschrauben der Fahrzeugkarosserie auf dem Chassis bzw. der Chassiskomponenten an der Fahrzeugkarosserie der Hubkolben des Hubkolbenzylinders angehoben werden und der Haltehaken aus dem Unterboden ausgeklinkt werden, sodass das Halteseil in den Schutzzylinder der Karosseriehaltevorrichtung eingefahren werden kann. Abschließend kann nach dem Ausklinken des Haltehakens und nach dem Einfahren des Halteseils in den Schutzzylinder der Hubkolben des Hubkolbenzylinders auf eine Ausgangsposition des Hubkolbens abgesenkt werden.
  • All diese Verfahrensschritte bei der Handhabung und bei dem Einsatz der Karosseriehaltevorrichtung können sowohl manuell als auch automatisch mithilfe von mehrachsigen Industrierobotern ausgeführt werden. Dazu sind entsprechende Schnittstellen zwischen Industrieroboter, Haltehaken, Halteseil und einer Steuerung des Hubkolbenzylinders vorgesehen.
  • Ausführungsformen werden nun anhand der beigefügten Figuren näher erläutert.
  • 1 zeigt eine Prinzipskizze einer Karosseriehaltevorrichtung gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung;
  • 2 zeigt eine Prinzipskizze der Karosseriehaltevorrichtung gemäß 1 nach Einklinken eines Haltehakens;
  • 3 zeigt eine Prinzipskizze der Karosseriehaltevorrichtung gemäß 1 nach einem Ausklinken des Haltehakens;
  • 4 zeigt mit den 4A bis 4c ein Montieren und Spannen von Halteseilen der Haltevorrichtung gemäß 1;
  • 5 zeigt eine schematische perspektivische Ansicht eines Montagebocks für Chassiskomponenten mit zweiseitig angeordneten Karosseriehaltevorrichtungen.
  • 1 zeigt eine Prinzipskizze einer Karosseriehaltevorrichtung 1 gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung in einer Ausgangs- und Endposition. In dieser Ausgangs- bzw. auch Endposition ist die Fahrzeugkarosserie 2 mit ihrem Unterboden 17 und einem Einhängeloch 7 des Unterbodens 17 über der Karosseriehaltevorrichtung 1 angeordnet. Die Karosseriehaltevorrichtung 1 ist auf einem Montagebock 16 fixiert, auf dem Chassiskomponenten vorbereitend zum Verbinden mit der hängenden Fahrzeugkarosserie 2 angeordnet sind. Auf dem Montagebock 16 ist ein Fußende 25 eines pneumatischen Hubkolbenzylinders 11 mit einem vertikal verschieblichen Hubkolben 12 angeordnet. Dazu weist der Hubkolbenzylinder zwei Druckluftanschlüsse 26 und 27 auf, über welche die Position des Hubkolbens 12 gesteuert werden kann.
  • Eine Kolbenstange 28 des Hubkolbens 12 ist mit einem zweiten Ende 13 am Fuße eines Schutzzylinders 8 verbunden, so dass der Schutzzylinder 8 an der Kolbenstange 28 mithilfe des Hubkolbens 12 des Hubkolbenzylinders 11 herauf- und heruntergefahren werden kann. In dem Schutzzylinder 8 ist ein Halteseil 6 einer begrenzten Länge l achsverschieblich angeordnet. Dieses Halteseil 6 mit begrenzter Länge weist ein zweites unteres Ende 10 auf, an dem ein Führungselement 24 befestigt ist. Mit dem Führungselement 24 an dem zweiten Ende 10 des Halteseils 6 kann das Halteseil 6 aus einem ersten Ende 9 des Schutzzylinders 8 herausgezogen werden, wobei ein erstes Ende 5 des längenbegrenzten Halteseils 6 einen Haltehaken 4 aufweist, der in dieser Ausgangs- und Endposition am ersten Ende 9 des Schutzzylinders 8 angeordnet ist. Komponenten mit den gleichen Funktionen wie in 1 werden in den nachfolgenden Figuren mit gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet und nicht extra erörtert.
  • 2 zeigt eine Prinzipskizze der Karosseriehaltevorrichtung 1 gemäß 1 nach Einklinken des Haltehakens 4 in das Einhängeloch 7 des Unterbodens 17 der Karosserie 2. Dazu ist das Halteseil 6 aus dem Schutzzylinder 8 mit seinem ersten Ende 5 herausgezogen, wobei das zweite Ende 10 des Halteseils 6 mit seinem Führungselement 24 von dem in 1 gezeigten unteren Halteanschlag 15 entlang der Achse des Schutzzylinders 8 bis zu dem oberen Halteanschlag 14 herausgezogen ist, so dass der Haltehaken 4 in das Einhängeloch 7 des Unterbodens 17 der Fahrzeugkarosserie 2 eingeklinkt werden kann.
  • Die erforderliche Längendifferenz, die nötig ist, um das Halteseil mit dem Haltehaken 4 in das Einhängeloch 7 einzuklinken, wird durch den im Montagebock 16 montierten Hubkolbenzylinder 11 ausgeglichen. Außerdem wird das Halteseil 6 in der in 2 gezeigten eingeklinkten Position durch den Hubkolben 12 des Hubkolbenzylinders 11 derart gespannt, dass die Karosseriehaltevorrichtung 1 in der Lage ist, die Fahrzeugkarosserie 2 auf einem nicht gezeigten Fahrzeugchassis, das auf dem Montagebock 16 montiert ist, unter Ausgleich aller fertigungsrelevanten Toleranzen zumindest in vertikaler z-Richtung zu halten. Die Positionen zwischen der Fahrzeugkarosserie 2 und den Chassiskomponenten des Fahrzeugchassis in der x-y-Ebene sind durch hier nicht gezeigte Passstifte und Bolzen präzise ausgerichtet.
  • 3 zeigt eine Prinzipskizze der Karosseriehaltevorrichtung 1 gemäß 1 nach einem Ausklinken des Haltehakens 4 aus dem Einhängeloch 7 des Unterbodens 17 der Fahrzeugkarosserie 2. Bei dem Ausklinken des Haltehakens 4 wird dieser Vorgang von dem Hubkolbenzylinder 11 unterstützt, indem zunächst der Hubkolben 12 die Vorspannung lockert, sodass der Haltehaken 4 ausgeklinkt werden kann und anschließend, wie 3 zeigt, nach unten fährt, um das Halteseil 6 und den Haltehaken 4 von dem Unterboden 17 der Fahrzeugkarosserie 2 zu entfernen. Anschließend kann, was in 3 nicht gezeigt wird, das Halteseil 6 in seine Ausgangsposition innerhalb des Schutzzylinders 8 bis zu dem unteren Halteanschlag 15 eingezogen werden.
  • 4 zeigt mit den 4A bis 4C das Montieren und Spannen von Halteseilen 6 und 6' in einer Kraftfahrzeugfertigungsanlage 20. In einer derartigen Anlage kann, wie 4A zeigt, die Fahrzeugkarosserie 2 an einem Karosseriegehänge 22 mithilfe eines Hängeförderers 19 in einer Fertigungslinie in Fertigungsrichtung A eingebracht werden. Gleichzeitig kann auf einem Montagebock 16, der ein Selbstfahrgestell 21 besitzt, das Fahrzeugchassis 3 mit den entsprechenden Chassiskomponenten, die auf Montageplatten 29 und 31 des Montagebocks 16 angeordnet sind, zugeführt werden.
  • An dem Montagebock 16 sind in dieser Ausführungsform der Erfindung zwei Karosseriehaltevorrichtungen 1 und 1' fixiert, wobei der Hubkolbenzylinder 11 ein integraler Bestandteil des Montagebocks 16 sein kann und die Schutzzylinder 8 und 8' Halteseile mit Haltehaken 4 und 4' zum Halten der Karosserie 2 auf dem Fahrzeugchassis 3 bereithalten. Während die Fahrzeugkarosserie 2 mithilfe des Hängeförderers 19 in der Kraftfahrzeugfertigungsanlage 20 in dem Karosseriegehänge 22 in Fertigungsrichtung A transportiert wird, bewegt sich der Montagebock 16 mit dem Fahrzeugchassis 3 auf einem Selbstfahrgestell 21 in die gleiche Fertigungsrichtung A.
  • In 4B ist die Fahrzeugkarosserie 2 an dem Hängeförderer 19 mit dem Karosseriegehänge 22 soweit abgesenkt, dass nun in dieser als Hochzeitsstrang 18 bezeichneten Phase des Zusammenbaus eines Kraftfahrzeugs in der Kraftfahrzeugfertigungsanlage 20 die beiden Karosseriehaltevorrichtungen 1 und 1' wirksam werden und wie 4B zeigt nun die Halteseile 6 und 6' aus den Schutzzylindern 8 und 8' herausgezogen sind und in entsprechende Einhängelöcher 7 und 7' mit ihren Haltehaken 4 bzw. 4' eingehängt sind, so dass der Hubkolbenzylinder 11 nun die Halteseile 6 und 6' an beiden Seiten der Fahrzeugkarosserie 2 vorspannen kann. Die Karosseriehaltevorrichtungen 1 und 1' bleiben solange in Aktion, bis die Chassiskomponenten an der Karosserie 2 verschraubt sind. Dazu wird, wie die 4C zeigt, nun das Fahrzeugchassis 3 in seine endgültige Montage- bzw. Verschraubungsposition hydraulisch durch die Montageplatten 29 und 31 hoben und die Halteseile 6 und 6' mit Hilfe des Hubkolbenzylinders 11 nachgespannt.
  • 5 zeigt eine schematische perspektivische Ansicht eines Montagebocks 16 für das Aufnehmen von Chassiskomponenten mit zweiseitig angeordneten Karosseriehaltevorrichtungen 1 und 1'. Auf dem Montagebock 16 sind eine vordere Montageplatte 29 zur Aufnahme von vorderen Chassiskomponenten und eine hintere Montageplatte 31 für die Aufnahme von hinteren Chassiskomponenten vorgesehen, wobei die Karosseriehaltevorrichtungen 1 und 1' mit ihren Hubkolbenzylindern 11 links- und rechtsseitig von der hinteren Montageplatte 31 auf dem Montagebock 16 angeordnet sind, um die Hinterachsfedern unter Spannung zu halten und zu verhindern, dass in vertikaler z-Richtung Abstände oder Spalte entstehen, die durch vorgesehene Verschraubungen nicht überwunden werden können.
  • Obwohl zumindest eine beispielhafte Ausführungsform in der vorhergehenden Beschreibung gezeigt wurde, können verschiedene Änderungen und Modifikationen vorgenommen werden. Die genannten Ausführungsformen sind lediglich Beispiele und nicht dazu vorgesehen, den Gültigkeitsbereich, die Anwendbarkeit oder die Konfiguration in irgendeiner Weise zu beschränken. Vielmehr stellt die vorhergehende Beschreibung dem Fachmann einen Plan zur Umsetzung zumindest einer beispielhaften Ausführungsform zur Verfügung, wobei zahlreiche Änderungen in der Funktion und der Anordnung von in einer beispielhaften Ausführungsform beschriebenen Elementen gemacht werden können, ohne den Schutzbereich der angefügten Ansprüche und ihrer rechtlichen Äquivalente zu verlassen.
  • Bezugszeichenliste
  • 1, 1'
    Karosseriehaltevorrichtung
    2
    Fahrzeugkarosserie
    3
    Fahrzeugchassis
    4, 4'
    Haltehaken
    5
    erstes Ende (Halteseil)
    6, 6'
    Halteseil
    7, 7'
    Einhängeloch
    8, 8'
    Schutzzylinder
    9
    erstes Ende (Schutzzylinder)
    10
    zweites Ende (Halteseil)
    11
    Hubkolbenzylinder
    12
    Hubkolben
    13
    zweites Ende (Schutzzylinder)
    14
    Halteanschlag (oben)
    15
    Halteanschlag (unten)
    16
    Montagebock
    17
    Unterboden
    18
    Hochzeitsstrang
    19
    Hängeförderer
    20
    Kraftfahrzeugfertigungsanlage
    21
    Selbstfahrgestell
    22
    Karosseriegehänge
    23
    mehrachsiger Industrieroboter
    24
    Führungselement
    25
    Fußende
    26
    Druckluftanschluss
    27
    Druckluftanschluss
    28
    Kolbenstange
    29
    Montageplatte (vorn)
    30
    Verschraubungsautomat
    31
    Montageplatte (hinten)
    l
    Länge von 6
    A
    Pfeilrichtung (Förderrichtung)
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • DE 19523294 A1 [0002]

Claims (15)

  1. Karosseriehaltevorrichtung zum Halten einer Fahrzeugkarosserie (2) auf einem Fahrzeugchassis (3) aufweisend: – einen Haltehaken (4), an einem ersten Ende (5) eines Halteseils (6) begrenzter Länge (l), wobei der Haltehaken (4) in ein Einhängeloch (7) der Fahrzeugkarosserie (2) einklinkbar ist; – einen Schutzzylinder (8) mit einem ersten Ende (9) des Schutzzylinders (8), aus dem das erste Ende (5) des Halteseil (6) herausziehbar ist, wobei ein zweites Ende (10) des Halteseils (6) in dem Schutzzylinder (8) angeordnet ist; – einen Hubkolbenzylinder (11) mit einem Hubkolben (12), wobei der Hubkolben (12) mit einem zweiten Ende (13) des Schutzzylinders (8) mechanisch verbunden ist.
  2. Karosseriehaltevorrichtung nach Anspruch 1, wobei das zweite Ende (10) des Halteseils (6) in dem Schutzzylinder (8) längsverschieblich angeordnet ist, und wobei der Schutzzylinder (8) einen oberen und einen unteren Halteanschlag (14, 15) für das zweite Ende (10) des Halteseils (6) aufweist.
  3. Karosseriehaltevorrichtung nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, wobei der Hubkolbenzylinder (11) ein pneumatischer Hubkolbenzylinder (11) ist.
  4. Karosseriehaltevorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Hubkolbenzylinder (11) auf einem Montagebock (16), der das Fahrzeugchassis (3) trägt, fixiert ist.
  5. Karosseriehaltevorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Fahrzeugkarosserie (2) über dem Fahrzeugchassis (3) angeordnet ist und der Hubkolbenzylinder (11) das Halteseil (6) unter Zugspannung hält.
  6. Karosseriehaltevorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei zwei Halteseile (6, 6') zwischen der Fahrzeugkarosserie (2) und dem Fahrzeugchassis (3) gespannt sind.
  7. Karosseriehaltevorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Einhängeloch (7) im Unterboden (17) der Fahrzeugkarosserie (2) angeordnet ist.
  8. Karosseriehaltevorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Karosseriehaltevorrichtung (1) mit dem Hubkolbenzylinder (11) angepasste Schnittstellen zu einem Hochzeitsstrang (18) aufweist.
  9. Montageverfahren zum Zusammenhalten einer Fahrzeugkarosserie (2) und eines Fahrzeugchassis (3) auf einem Montagebock (16) einer Kraftfahrzeugfertigungsanlage (20), wobei das Verfahren nachfolgende Verfahrenschritte aufweist: – Bereitstellen einer Fahrzeugkarosserie (2) mit Unterboden (17), an einem Hängeförderer (19) hängend, wobei der Unterboden (17) ein Einhängeloch (7) für einen Haltehaken (4) eines Halteseils (6, 6') einer Karosseriehaltevorrichtung (1) aufweist; – Herausziehen eines ersten Endes (5) mit dem Haltehaken (4) des Halteseils (6, 6') aus einem ersten Ende (9) eines Schutzzylinders (8); – Einklinken des Haltehakens (4) in das Einhängeloch (7) des Unterbodens (17) der Fahrzeugkarosserie (2); – Absenken eines Hubkolbens (12) eines Hubkolbenzylinders (11), der mit einem zweiten Ende (13) des Schutzzylinders (8) mechanisch verbunden ist, unter Spannen des Halteseils (6, 6') vor einem Zusammenbringen der Fahrzeugkarosserie (2) mit dem Fahrzeugchassis (3), das unter der hängenden Fahrzeugkarosserie (2) auf einem Montagebock (16) angeordnet ist, und wobei das Fahrzeugchassis (3) nach dem Einklinken des Haltehakens (4) hydraulisch mittels Montageplatten (29, 31) angehoben wird.
  10. Montageverfahren nach Anspruch 9, wobei der Hubkolbenzylinder (11) pneumatisch ein Einklinken des Haltehakens (4) und ein Spannen des Halteseils (6, 6'), sowie ein Entspannen des Halteseils (6, 6') und ein Ausklinken des Haltehakens (4) aus dem Einhängeloch (7) unterstützt.
  11. Montageverfahren nach Anspruch 9 oder Anspruch 10, wobei ein automatisches Verschrauben nach Spannen des Halteseils (6, 6') und Halten der Fahrzeugkarosserie (2) auf dem Fahrzeugchassis (3) durchgeführt wird.
  12. Montageverfahren nach Anspruch 11, wobei während des automatischen Verschraubens in einem Hochzeitsstrang (18) einer Kraftfahrzeugfertigungsanlage (20) ein Selbstfahrgestell (21) mit dem Montagebock (16) und der darauf fixierten Karosseriehaltevorrichtung (1) synchron mit einem Verschraubungsautomaten bewegt wird.
  13. Montageverfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 12, wobei der pneumatische Hubkolbenzylinder (11) unter gespanntem Halteseil Abstandstoleranzen zwischen Fahrzeugkarosserie und Chassis ausgleicht.
  14. Montageverfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 13, wobei nach dem automatischen Verschrauben der Hubkolben (12) des Hubkolbenzylinders (11) angehoben wird und der Haltehaken (4) aus dem Unterboden (17) ausgeklinkt wird und das Halteseil (6, 6') in den Schutzzylinder (8) der Karosseriehaltevorrichtung (1) eingefahren wird.
  15. Montageverfahren nach Anspruch 14, wobei der Hubkolben (12) des Hubkolbenzylinders (11) nach dem Ausklinken des Haltehakens (4) und nach dem Einfahren des Halteseils (6, 6') in den Schutzzylinder (8) auf eine Ausgangsposition von Hubkolben (12) und Schutzzylinder (8) abgesenkt wird.
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