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Die Erfindung betrifft ein montierbares Uhrwerk vom mechanischen oder elektromechanischen Typ, insbesondere für Armbanduhren, Anhänge- oder Taschenuhren.
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Zu den Grundkomponenten eines mechanischen Uhrwerkes gehören Werkplatte (Platine), Brücken, Kloben, Federhaus, Räderwerk, Zeigerwerk und Wellen sowie Hemmung, Unruh und Zugfeder.
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Dabei besteht die Werkplatte gewöhnlich aus einer Ronde, in die Löcher und Sacklöcher gefräst sind. Auf die Werkplatte werden das Federwerk, das Räderwerk, das Zeigerwerk, der Gangregler sowie weiter Teile, z. B. Zusatzfunktionen montiert (
EP 1 664 941 B1 ).
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Bei elektromechanischen Uhren ist der Taktgeber ein Motor.
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Derartige Basiskaliber werden von einigen wenigen Produzenten in großen Stückzahlen hergestellt und von den meisten Uhrenherstellern als Fremdbasiskaliber verbaut. Dabei hat sich die Rondenform durchgesetzt, die in ein Uhrengehäuse eingesetzt wird.
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Aus dem Stand der Technik gemäß
DE 20 2006 005 789 U1 ist ferner eine Großuhr mit einem in einem Uhrwerksgehäuse angeordneten Uhrwerk bekannt, die zumindest ein Zifferblatt und ein dem Zifferblatt zugeordnetes Zeigerwerk, das über eine mechanische Verbindung von dem Uhrwerk angetrieben ist, aufweist. Das Zeigerwerk ist an einer zumindest abschnittsweise durchsichtigen vertikalen Säule eines durchsichtigen Innenrohres drehbar angeordnet, welches von dem Uhrwerk drehend angetrieben und durch ein Getriebe mit dem Zeigerwerk verbunden ist. Durch die Flüssigkeit im Innenrohr werden Luftblasen in einem offenen Kreislauf gepumpt, so dass die Zeitanzeige durch einen ästhetischen Effekt ergänzt wird. Für Armbanduhren, Anhänge- oder Taschenuhren ist diese Ausgestaltung allerdings allein wegen des offenen Luftkreislaufes nicht geeignet.
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Gegenstand der
CH 592 329 B5 ist eine Baugruppe, die in einem Uhrengehäuse die Elemente einer Vorrichtung zusammenfasst, die eine Tauchtiefe oder einen Außendruck anzeigen, wobei diese Baugruppe das Folgende umfasst: eine Flüssigkeit, die mit einer bestimmten Oberflächenspannung ausgestattet ist, und die den geschlossenen Innenraum und die Leitung sowie einen Abschnitt des röhrenförmigen Druckanzeigekanals vollständig ausfüllt.
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Letztlich soll noch auf die
JP 3 026 751 U hingewiesen werden, bei der durch eine Flüssigkeit ein visueller Effekt bei einer Uhr erreicht wird. Eine Flüssigkeit wird dabei in einen scheibenförmigen Raum des Ziffernblattes eingebracht.
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Bekannt ist auch die
DE 10 2012 019 270 A1 , die ein Uhrwerk vorschlägt, das sich dadurch auszeichnet, dass es in seiner räumlichen Ausdehnung einer Herzform entspricht. Dabei kann es sich auch um ein finissiertes und/oder skelettiertes Uhrwerk handeln.
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Aufgabe der Erfindung ist es, insbesondere dieses Uhrwerk in Herzform auf dekorative Weise auszugestalten und dabei ein weiteres Körperorgan, nämlich einen stilisierten Blutkreislauf, zu integrieren.
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Gelöst wird diese Aufgabe mit den Merkmalen des Anspruches 1, vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Erfindungsgemäß wird ein mechanisches oder elektromechanisches Uhrwerk vorgeschlagen mit auf einer Werkplatte angeordneten Uhrwerksteilen, mit Brücken und Kloben und mit mindesten einem im Uhrwerk angeordneten teildurchsichtigen Behältnis in Form eines Schlauches, Beutels oder Rohres, das mindestens eine sichtbare Flüssigkeit mit Luftblasen und/oder Farben und/oder sichtbaren oder farbigen Partikeln enthält, wobei
das Behältnis zur Bewegung der mindestens einen sichtbaren Flüssigkeit taktweise verformbar ist, indem zeitgesteuert auf das Behältnis ein Druck aufbringbar ist und/oder
das Behältnis als mindestens ein Kanal zwischen der mehrschichtigen Werkplatte oder als Kreislauf ausgebildet ist und zur Bewegung der mindestens einen Flüssigkeit eine Pumpe angeordnet ist
und mindestens der durchsichtige Behältnisabschnitt oder ein Teil davon von außerhalb des Uhrwerkes sichtbar ist.
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Eine sichtbare Flüssigkeit beschreibt eine Flüssigkeit, die vorzugsweise farbig ist, wobei die Farbgebung durch Einfärbung der Flüssigkeit mit einem Farbmittel oder auch durch eine an sich farbige Flüssigkeit erzielt wird.
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In dem teildurchsichtigen Behältnis können mehr als eine sichtbare Flüssigkeit, vorzugsweise zwei Flüssigkeiten, enthalten sein. Vorzugsweise sind die Flüssigkeiten unterschiedlicher Farbgebung und/oder unterschiedlicher Polarität. Insbesondere sind die voneinander verschiedenen Flüssigkeiten nicht miteinander mischbar. Auch können sichtbare oder farbige Partikel in einer oder mehreren sichtbaren Flüssigkeiten enthalten sein, ebenso kann die Flüssigkeit Blasen enthalten.
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Der von außen sichtbare Behälterteil befindet sich in einer vorteilhaften Ausführung unterhalb eines skelettierten Uhrwerkabschnittes.
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Als Behältnis sind vorgesehen ein Schlauch oder Beutel oder ein Rohr, vorzugsweise jeweils aus Glas oder Plastik, das das Uhrwerk durchzieht und/oder die Werkplatte ist mehrschichtig ausgeführt und zwischen den Schichten ist das Behältnis angeordnet, vorzugsweise in Form von Kanälen, die durch die Schichten gebildet werden und die die sichtbare Flüssigkeit enthalten.
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Zwischen diesen Ausführungen sind auch Kombinationen möglich, denn das Behältnis kann bei einer bevorzugten Ausführung eine räumliche Ausdehnung im Uhrwerk aufweisen.
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Möglich ist es auch, Kanäle in den Brücken und/oder Kloben in die Behälterausgestaltung einzubeziehen.
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Die räumliche Ausdehnung kann aber auch nur durch die rohrartige oder schlauchförmige Ausbildung des Behältnisses realisiert werden und/oder zwischen den Schichten.
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Zur erfindungsgemäßen Ausführung ist die mindestens eine Flüssigkeit im Behältnis bewegbar angeordnet. Dazu werden zwei Ausführungen vorgeschlagen:
- In einer ersten Ausführung ist das Behältnis zur Bewegung der Flüssigkeit taktweise verformbar, indem zeitgesteuert auf das Behältnis ein Druck ausgeübt wird.
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Bei einer anderen Ausführung ist das Behältnis als mindestens ein geschlossener Kanal oder Kreislauf ausgebildet, wobei zur Bewegung der Flüssigkeit eine Pumpe angeordnet ist. Das Behältnis kann auch mehrere Kanäle oder Kreisläufe aufweisen, wobei die Kanäle oder Kreisläufe getrennt voneinander oder ineinander übergehend angelegt sein können. Insofern die Kanäle oder Kreisläufe ineinander übergehend ausgestaltet sind, kann zwischen den Kanälen oder Kreisläufen eine Pumpe eingerichtet sein, über die die Kanäle miteinander verbunden sind und mittels derer die Flüssigkeit oder Flüssigkeiten durch die Kanäle oder Kreisläufe befördert wird.
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Besteht das Behältnis aus zwei oder mehr Kanälen oder Kreisläufen, kann die Flüssigkeit oder können die Flüssigkeiten unterschiedlich gefärbt sein und/oder unterschiedliche Polaritäten aufweisen und/oder voneinander verschiedene Partikel aufweisen.
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Zur Bewegung des Behältnisses und/oder zum Antrieb der Pumpe besteht bevorzugt eine Verbindung zu einem sich bewegenden Teil des Uhrwerkes, vorzugsweise zur Unruh.
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Das von außen sichtbare Behältnisteil liegt bevorzugt unterhalb eines skelettierten Uhrwerkabschnittes.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführung weist das Uhrwerk als räumliche Ausdehnung eine Herzform auf, bevorzugt in der stilisierten Form eines Liebesherzens.
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Ein Ausführungsbeispiel ist in der Zeichnung dargestellt.
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Es zeigen:
- 1 ein Uhrwerk,
- 2 ein Behältnis und
- 3 eine räumliche Ausdehnung der Behältnisse.
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1 zeigt ein stilisiertes mechanisches Uhrwerk 1 mit Werkplatte 2 und darauf angeordneten Uhrwerksteilen wie Federhaus, Räderwerk, Zeigerwerk und Wellen sowie Hemmung, Unruh und Zugfeder, hier der Einfachheit halber mit 6 bezeichnet sowie Brücken und Kloben, hier mit 3 bezeichnet.
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Das Uhrwerk 1 wird durch ein mindestens teildurchsichtiges Behältnis 4 durchzogen, das eine sichtbare Flüssigkeit enthält, wobei mindestens der durchsichtige Behältnisabschnitt oder ein Teil davon von außerhalb des Uhrwerkes 1 sichtbar ist.
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Das Behältnis 4 ist hier als geschlossener Kanal in Form eines Rohres aus Glas oder Plastik ausgeführt, der das Uhrwerk 1 hier räumlich durchzieht und angeordnet ist zwischen der Werkplatte 2 und den Brücken und Kloben 3.
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Der Innendurchmesser des Rohres kann kapillare Größe aufweisen.
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2 zeigt das Behältnis nochmals in einer Detailansicht und in 3 ist die räumliche Anordnung gezeigt.
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Das Behältnis 4 weist hier zwei Kreisläufe auf, die Flüssigkeit unterschiedlicher Farbe enthalten Die beiden Kreisläufe werden einerseits durch die Pumpe 5 voneinander getrennt und gehen andererseits ineinander über.
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Die Pumpe 5, die mit der Unruh gekoppelt ist, vollzieht eine hin- und hergehende Drehbewegung, eine Pendelbewegung, so dass sie gleichzeitig in den einen Kreislauf Flüssigkeit einer Farbe hineindrückt und aus dem anderen Kreislauf Flüssigkeit mit der anderen Farbe abzieht. Bei der Rückbewegung vollzieht sich dies anders herum.
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Bei einer entsprechenden Flügelanordnung innerhalb der Pumpe 5 wird so eine Vermischung der Flüssigkeiten vermieden.
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In dem ineinander übergehenden Abschnitt der Kreisläufe wechselt die Farbe mit jedem Pendeltakt der Pumpe 5. Eine Mischung ist nicht zu erwarten, wenn ein ausreichend dünnes Rohr als Behältnis 4 genutzt wird und/oder in dem ineinander übergehenden Abschnitt eine Luftblase zwischen den Flüssigkeitssäulen angeordnet wird.
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Ebenso können in den Abschnitten der Flüssigkeitssäule, die nur im rohrförmigen Behältnis 4 bewegt werden, Luftblasen eingebaut werden, so dass die pulsierende Bewegung der Flüssigkeit gut erkennbar ist.
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Diese Ausführung stellt eine vorteilhafte dar, ohne dass die Erfindung darauf beschränkt wird.