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Die Erfindung betrifft ein Mantelteil für ein Kraftfahrzeug, ein Rahmenmittel für ein derartiges Mantelteil, ein Abdeckmittel für ein derartiges Mantelteil, ein Kraftfahrzeug mit einem derartigen Mantelteil, einem derartigen Rahmenmittel und/oder einem derartigen Abdeckmittel sowie ein Verfahren zur Herstellung eines derartigen Mantelteils.
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Mantelteile für Kraftfahrzeuge sind bekannt. Diese umfassen beispielsweise ein Fahrzeugdach, eine Fahrzeughaube, eine Fahrzeugtür, eine Fahrzeugwand, eine Heckklappe und/oder einen Heckdeckel eines Kraftfahrzeugs. Um den Treibstoffverbrauch bekannter Kraftfahrzeuge zu senken stellt eine Gewichtsersparnis des Kraftfahrzeugs eine wesentliche Anforderung an moderne Kraftfahrzeuge dar.
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Um das Gewicht bekannter Mantelteile zu reduzieren, wurde mit
DE 197 32 308 A1 vorgeschlagen, aus gelochten und ungelochten Blechsegmenten ein Mantelteil für ein Kraftfahrzeug zu fügen und mit einer Folie zu kaschieren. Das Fügen des Mantelteils aus gelochten und ungelochten Blechsegmente erweist sich als zeitintensiv und umständlich.
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Aufgabe der Erfindung ist, eine gewichtssparende Ausgestaltung des Mantelteils anzubieten, das vereinfacht herstellbar ist.
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Diese Aufgabe wird durch ein erfindungsgemäßes Mantelteil für ein Kraftfahrzeug gelöst, das flächenhaft an einer Tragstruktur, wie Karosserie eines Kraftfahrzeugs, anordenbar oder angeordnet ist und das mittels Tiefziehens hergestellt ist, mit mindestens einem Rahmenmittel, das das Mantelteil zumindest abschnittsweise umfangsseitig begrenzt, und mit mindestens einer vor dem oder beim Tiefziehen in Gänze oder teilweise im Rahmenmittel angeordneten und über eine erste Öffnung im Rahmenmittel zugängliche Ausnehmung.
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Dadurch, dass die Ausnehmung vor dem oder beim Tiefziehen in das Mantelteil eingebracht wurde, lässt sich das Mantelteil vereinfacht herstellen, wodurch die Herstellungskosten für ein Mantelteil reduziert sind.
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Darüber hinaus ist es durch das Einbringen der mindestens einen Ausnehmung vor dem oder beim Tiefziehen ermöglicht, komplexe Geometrien der mindestens einen Ausnehmung zu erzeugen, wodurch ein optisch ansprechendes Äußeres herstellbar ist.
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Solchenfalls erweist es sich als vorteilhaft, wenn die mindestens eine Ausnehmung einen unregelmäßigen Querschnitt umfasst.
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Darüber hinaus erweist es sich als zweckmäßig, wenn mindestens ein Abdeckmittel vorgesehen ist, das am Rahmenmittel festlegbar oder festgelegt ist und das mindestens eine der mindestens einen Ausnehmung wenigstens auf der Seite der ersten Öffnung zumindest nahezu vollständig überfängt und das mindestens ein Gewebe umfasst.
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Die über die erste Öffnung zugängliche Ausnehmung kann derart im Rahmenmittel angeordnet sein, dass die erste Öffnung einem Fahrzeuginnenraum oder einer Fahrzeugumgebung zugewandt ist. Solchefalls bildet das mindestens eine Abdeckmittel eine Fahrzeuginnenraumverkleidung oder zumindest einen Bereich der Fahrzeugaußenwand.
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Dadurch, dass mindestens eine Ausnehmung in dem Rahmenmittel vorgesehen ist, kann dieses gewichtsreduziert ausgebildet werden, wodurch auch das Mantelteil gewichtsreduziert ist.
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Das Abdeckmittel kann das Gewebe in Gänze oder teilweise umfassen. Letzterenfalls kann das Abdeckmittel teilweise aus einer Folie oder einer Metallschicht bestehen.
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Dadurch, dass das Abdeckmittel mindestens ein Gewebe umfasst kann das Abdeckmittel widerstandsfähig und optisch ansprechend ausgebildet werden. Darüber hinaus lässt sich durch die Verwendung eines Gewebes der aerodynamische Widerstand reduzieren.
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Das Abdeckmittel kann grundsätzlich ein beliebiges Material umfassen. Es erweist sich jedoch als zweckmäßig, wenn das Gewebe des Abdeckmittels ein Polyesterbespanngewebe umfasst.
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Die Verbindung zwischen dem mindestens einen Abdeckmittel und dem Rahmenmittel kann eine Leinwandbindung umfassen.
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Ferner erweist es sich als vorteilhaft, wenn die Grammatur des Gewebes des Abdeckmittels zwischen 40 g/m2 und 55 g/m2, insbesondere 48 g/m2 umfasst.
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Darüber hinaus wird es bevorzugt, wenn die durch das als Gewebe ausgebildete Abdeckmittel aufnehmbare höchste Zugkraft mindestens 300 N/mm2, insbesondere mindestens 350 N/mm2, insbesondere mindestens 380 N/mm2, umfasst.
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Solchenfalls erweist es sich als zweckmäßig, wenn die durch das als Gewebe ausgebildete Abdeckmittel eine Höchstzugkraftdehnung von mindestens 10%, insbesondere von mindestens 20%, insbesondere von mindestens 25%, umfasst.
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Darüber hinaus erweist sich eine Weiterreißkraft von mindestens 4 N, insbesondere mindestens 6 N, als vorteilhaft.
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Ferner kann eine Temperaturbeständigkeit bis 150°C, insbesondere 180°C, insbesondere bis 200°C gegeben sein.
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Weiter kann der durch das als Gewebe ausgebildete Abdeckmittel gewährleistete Berstdruck mindestens 250 kPa, mindestens 280 kPa und eine Bersthöhe von ca. 15 mm, insbesondere mindestens 22 mm umfassen.
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Es ist denkbar, dass die Ausnehmung im Rahmenmittel lediglich einen Materialabtrag umfasst. Solchenfalls ist die Dicke des Rahmenmittels an der Stelle der Ausnehmung reduziert. Darüber hinaus kann die Ausnehmung durchgehend im Rahmenmittel ausgebildet sein. Es wird daher bevorzugt, dass die mindestens eine Ausnehmung einen Abschnitt reduzierte Dicke des Rahmenmittels bildet oder durchgehend ausgebildet und über eine zweite Öffnung, die der ersten Öffnung gegenüberliegt, im Rahmenmittel zugängig ist.
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Wenn die Ausnehmung lediglich durch einen Abschnitt reduzierter Dicke des Rahmenmittels ausgebildet ist, muss lediglich auf einer Seite des Rahmenmittels das Abdeckmittel vorgesehen sein. Wenn die Ausnehmung durchgehend im Rahmenmittel ausgebildet ist, ist die Gewichtsreduzierung erhöht.
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Grundsätzlich ist es denkbar, dass lediglich eine Ausnehmung im Rahmenmittel vorgesehen ist. Um das Gewicht des Rahmenmittels und des Mantelteils weiter zu reduzieren erweist es sich als vorteilhaft, wenn das Rahmenmittel gitterartig ausgebildet ist und eine Mehrzahl an Ausnehmungen umfasst. Durch den gitterartigen Aufbau des Rahmenmittels wird trotz Vorsehen der Ausnehmungen eine hohe Tragfertigkeit des Rahmenmittels gewährleistet.
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Darüber hinaus kann vorgesehen sein, dass jeder Ausnehmung jeweils ein Abdeckmittel zugeordnet ist oder dass das mindestens ein Abdeckmittel mindestens zwei Ausnehmungen zumindest abschnittsweise überfängt.
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Grundsätzlich ist es denkbar, dass das Abdeckmittel lediglich bereichsweise am Rahmenmittel angeordnet ist. Um ein optisch ansprechendes Äußeres zu erzielen erweist es sich als vorteilhaft, wenn das Abdeckmittel das Rahmenmittel vollständig überfängt.
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Ferner erweist es sich als vorteilhaft, wenn das Abdeckmittel auf einer dem Rahmenmittel abgewandten Oberfläche, insbesondere in den Abschnitt oder den Abschnitten, an denen das Abdeckmittel mindestens eine Ausnehmung überfängt, eine Beschichtung umfasst.
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Wenn eine Beschichtung vorgesehen ist erweist es sich als vorteilhaft, wenn die Grammatur 50 bis 150 g/m2, insbesondere 70 bis 130 g/m2, insbesondere 90 bis 110 g/m2 umfasst.
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Die Beschichtung kann beispielsweise eine Farbgebung umfassen oder ein Dichtmittel gegenüber Wasser und/oder Luft bilden. Solchenfalls wird das Abdeckmittel zumindest im Bereich der Beschichtung luft- und wasserundurchlässig.
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Hierbei erweist es sich als vorteilhaft, wenn das als Gewebe ausgebildete Abdeckmittel und/oder die Beschichtung eine Wasserundurchlässigkeit von mindestens 100 mBar, insbesondere bis 120 mBar, insbesondere bis mindestens 150 mBar gewährleistet.
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Solchenfalls ist bei einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Mantelteils vorgesehen, dass das Abdeckmittel und/oder die Beschichtung, insbesondere in den Abschnitt oder den Abschnitten, an denen das Abdeckmittel mindestens eine Ausnehmung überfängt, luftundurchlässig ist.
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Die Ausnehmung kann grundsätzlich eine beliebige Abmessung umfassen. Es wird jedoch bevorzugt, wenn die mindestens eine Ausnehmung mindestens ??? mm × ??? mm umfasst.
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Das Abdeckmittel kann grundsätzlich auf eine beliebige Art und Weise am Rahmenmittel angeordnet sein. Es erweist sich als zweckmäßig, wenn das Abdeckmittel lösbar oder unlösbar am Rahmenmittel festlegbar oder festgelegt ist.
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Wenn das Abdeckmittel lösbar am Rahmenmittel festlegbar ist, kann es auf einfache Weise, beispielsweise aus Reparaturgründen, entfernt und wieder angeordnet werden.
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Das Mantelteil kann grundsätzlich ein beliebiges flächenhaftes Bauteil des Kraftfahrzeugs umfassen. Dieses kann entweder im Fahrzeuginnenraum oder eine der Umgebung zugewandten Oberfläche bilden. Letzterenfalls erweist es sich als vorteilhaft, wenn das mindestens eine Rahmenmittel ein Fahrzeugdach, eine Fahrzeughaube, eine Fahrzeugtür, eine Fahrzeugwand, eine Heckklappe und/oder einen Heckdeckel umfasst.
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Das Rahmenmittel kann aus mehreren einzelnen Bauteilen zusammengefügt sein. Solchenfalls kann die mindestens eine Ausnehmung durch einen Zwischenraum zwischen den einzelnen Bauteilen gebildet sein. Es erweist sich jedoch als vorteilhalb, wenn das Rahmenmittel ein einstückiges Bauteil umfasst. Die mindestens eine Ausnehmung kann solchenfalls durch eine Materialabtragende Bearbeitung oder im Zuge der Herstellung des Rahmenmittels, beispielsweise beim Gießen, eingebracht werden.
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Darüber hinaus wird die Aufgabe durch ein Rahmenmittel für ein Mantelteil, insbesondere mit einem der zuvor genannten Merkmale, gelöst.
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Ferner wird die Aufgabe durch ein Abdeckmittel für ein Mantelteil, insbesondere mit mindestens einem der zuvor genannten Merkmale gelöst, mit dem mindestens eine Ausnehmung eines Rahmenmittels, insbesondere mit mindestens einem der zuvor genannten Merkmale, überfangbar ist.
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Weiter wird die Aufgabe durch ein Kraftfahrzeug mit einem Mantelteil, insbesondere mit mindestens einem der zuvor genannten Merkmale gelöst, mit mindestens einem Rahmenmittel, insbesondere mit mindestens einem der zuvor genannten Merkmale und/oder mit mindestens einem Abdeckmittel, insbesondere mit mindestens einem der zuvor genannten Merkmale.
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Schließlich wird die Aufgabe durch ein Verfahren zum Herstellen eines Mantelteils für ein Kraftfahrzeug mit mindestens einem Rahmenmittel und mit mindestens einer Ausnehmung, mit den Schritten gelöst:
- a. Einbringen der mindestens einen Ausnehmung in ein Rahmenmittel, insbesondere durch ein Tiefziehwerkzeug;
- b. Tiefziehen des Rahmenmittels, insbesondere durch das Tiefziehwerkzeug;
- c. Ggf. Bespannen des Rahmenmittels mit einem Abdeckmittel und/oder Festlegen des Abdeckmittels an dem tiefgezogenen Rahmenmittel.
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Das erfindungsgemäße Mantelteil, das erfindungsgemäße Abdeckmittel sowie das erfindungsgemäße Kraftfahrzeug erweisen sich in mehrfacher Hinsicht als vorteilhaft:
Dadurch, dass in dem Rahmenmittel mindestens eine Ausnehmung vorgesehen ist, kann das Gewicht des Rahmenmittels bzw. des Mantelteils reduziert werden. Dadurch, dass die Ausnehmung bzw. deren erste Öffnung durch das mindestens eine Abdeckmittel abdeckbar ist, lässt sich ein optisch ansprechender besserer Eindruck herstellen.
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Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den beigefügten Patentansprüchen, aus der zeichnerischen Darstellung und nachfolgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Mantelteils.
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In der Zeichnung zeigt:
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2 eine schematische Draufsicht auf ein erfindungsgemäßes Mantelteil mit Rahmenmittel und Abdeckmittel;
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1 eine schematische Draufsicht auf erfindungsgemäßes Rahmenmittel für ein erfindungsgemäßes Mantelteil;
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1 zeigt eine schematische Draufsicht auf ein insgesamt mit dem Bezugszeichen 2 versehenes Mantelteil für ein Kraftfahrzeug (in den Figuren nicht dargestellt). Bei dem in den Figuren ersichtlichen Ausführungsbeispiel umfasst das Mantelteil 2 eine Fahrzeughaube eines Kraftfahrzeugs. Diese ist flächenhaft an einer Tragstruktur, beispielsweise einer Karosserie eines Kraftfahrzeugs, anordenbar.
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Das erfindungsgemäße Mantelteil 2 umfasst ein Rahmenmittel 4, das das Mantelteil 2 zumindest abschnittsweise umfangsseitig begrenzt. In dem Rahmenmittel 4 des Mantelteils 2 sind bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel eine Mehrzahl an Ausnehmungen 6 angeordnet, die durchgehend ausgebildet sind.
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Solchenfalls sind die Ausnehmungen 6 durch eine erste Öffnung 8 und eine der ersten Öffnung 8 gegenüberliegende zweite Öffnung (in den Figuren nicht ersichtlich) zugänglich. Darüber hinaus umfasst das erfindungsgemäße Mantelteil 2 ein Abdeckmittel 10, das die Mehrzahl an Ausnehmungen 6 zumindest auf der Seite der ersten Öffnungen 8 im Rahmenmittel 4 überfängt.
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Bei dem in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Abdeckmittel 10 derart ausgebildet, dass es das Rahmenmittel 4 in Gänze überfängt.
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2 zeigt ein erfindungsgemäßes Rahmenmittel 4 des Mantelteils 2 ohne Abdeckmittel 10. Das Rahmenmittel 4 umfasst ein einstückiges Bauteil. Die Ausnehmungen umfassen eine Geometrie von mindestens ??? mm × ??? mm. Hierdurch mutet das Rahmenmittel 4 gitterartig an.
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Die in der vorstehenden Beschreibung vorkommenden Ansprüchen sowie die in den Zeichnungen offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln, als auch in jeder beliebigen Kombination in der Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen wesentlich sein.
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Bezugszeichenliste
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- 2
- Mantelteil
- 4
- Rahmenmittel
- 6
- Ausnehmung
- 8
- erste Öffnung
- 10
- Abdeckmittel
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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